Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Napoleon I. - S. uncounted

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Gustav Schloetzmanu's Verlagsbuchhandlung Mstav giß) Hamburg. Ms Deutschland erwachte Lebens- u, Zeitbilder aus den Befreiungskriegen. Jedes Bändchen hübsch in Leinen gebunden 1 Mark. Die Sammlung liegt abgeschlossen vor in den nachfolgenden Bünden: Band 1. Königin Luise. Von Oskar Brüssau. Mit 15 Abbildungen. „ 2. Blücher. Von Eilh. Erich Pauls. Mit 12 Abbildungen. „ 3. Ans Hamburgs Schreckenstagen. Von Jul. Hahn. Mit 1 Karte und 22 Abbildungen. „ 4. Freiherr vom Stein. Don Paul G. A. Sydow. Mit 9 Ab- bildungen. 5. Andreas Hofer und der Volksaufstand in Tirol. Von Stich. Weitbrecht. Mit 17 Abbildungen. 6. Friedrich Friesen. Von Karsten Brandt. Mit 8 Abbildungen. 7. Weimar. Die klassische Literaturperiode in ihrer nationalen Bedeutung. Von Adolf Bartels. Mit 11 Abbildungen. „ 8. Das Elend der Fremdherrschaft. Von H. Bechtolsheim er. Mit 11 Abbildnngen. 9. Schill und seine Reiter. Von Ernst Ev er s. Mit 7 Abbildungen. „ 10. Friedrich Ludwig Iahn. Von Karsten Brandt. Mit 7 Ab- bildungen. 11. Mil Leier und Schwert. Von Gotthold Boetticher. Mit 9 Ab-btlbungen. , 12. Mit der großen Armee 1812. (Nach dem Bericht eines Mitkämpfers, herausgegeben von Julius Hahn). Mit 1 Karte und 16 Abb. 13. Napoleon I. Von Eilh. Erich Pauls. Mit 20 Abbildungen. " 14. Scharnhorst. Von Freiherr E. von Wangenheim. Mit 7 Abbildungen und 6 Kartenskizzen. „ 15. Ernst Moritz Arndt. Von Paul G. A. Sydow. Mit 7 Abbildungen. „ 16. Heldenmädchen und Frauen aus großer Ieit. Von Otto Karstadt. Mit 10 Abbildungen. „ 17. Gneisenau. Von Freiherr Ernst von Wangenheim. Mit 7 Abbildungen und 5 Kartenskizzen. „ 18. Die Völkerschlacht bei Leipzig. Von Ernst Schäfer. Mit 37 Abbildungen und 2 Plänen. 19. Theodor Körner. Von Karsten Brandt. Mit 14 Abbilbungen. „ 20. Belle-Aliance. Von Eilh. Erich Pauls. Mit 14 Abbitbungen und 2 Plänen.

2. Napoleon I. - S. uncounted

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Gustav Echloeßmann's Verlagsbuchhandlung (Gustav gut) Hamburg. Der frctlydt brauch, Roman aus der Franzosenzeit. Von Eilhard Erich Pauls. 247 Seiten, brosch. M. 3.—, elegant geb. M. 4.—. Abgesehen von dem ästhetischen Wert dieses kleinen Kunstwerkes eignet ihm vor allem auch eine ethische Kraft, die dieses Buch zu einem Hausbuch und Volksbuch macht, wie wir kein ähnliches haben für die Schilderungen der vaterländischen Not von 1806 Das Buch hat eine volkserzieherische Aufgabe in diesen Jahren der Erinnerung an die Erhebung von 1813. <£m Kampf um die Heimat. Erzählung aus Preußens schwerster Zeit 1806—1813. Von H. Dalmer. Mit Federzeichnungen von H. Kohlschein-Düsseldorf. 360 Seiten, brosch. M. 4.—, elegant geb. M. 4.80. Wer dieses seltene Buch zu Ende gelesen Hat, wird einmal die Kraft spüren, tue aus dem Worte Vaterland zu unsern Herzen strömt, zum andern wird er stolz fern, zu einem Volke zu gehören, das solche Helden schafft, wie sie im schönen Werke Dalmers lebendig sich gestalten in jener Zeit der Not . . Ich meine, daß die Behörden dies Buch der Jugenb in die Hand, an das Herz legen muffen. (Rezensent in .Nordhäuser Zeitung.") Königin Luise. Ein Lebens- und Charakterbild. Von Oskar Brüffau. Mit 12 Kunstdruckbildern, brosch. M. 3.—, elegant geb. M. 4.—. . 0 In diesem Buche liegt uns ein Volksbuch im vollsten und echtesten Sinne des Wortes vor . . . Auf Grund eines sorgfältigen Quellenstudiums hat der Ver-!nirv s.1 ietl entgehendem Verständnis und mit liebevoller Hand ein ergreifendes t.. der Jiohen Dulderin geschaffen, das leuchtend aus diesem Rahmen lener ver-hängnrsfchweren Zeit hervortritt. (Deutsches Adelsblatt.) Ludekin von Tdmtbcm, Aus Cuxhavens Franzosenzeit. Von Anna Gerhard. Mit Buchschmuck von Oskar Schwindrazheim. 217 Seiten, brosch. M. 3.40, geb. M. 4.—. . ^?^bm -Departement der Elbemündung' lastete vor hundert Jahren der 5*etnbherxf<$aft schwer, besonders da die Kontinentalsperre und die untpäfin' S&f «Öa O i rnb bamä.b!i wirtschaftliche Existenz der Bevölkerung t e‘ dn .Ludekin von Winthem" wirb ein aus reichen Quellen ge- ^Msfö?^Ä^lsctrrtet'ba8. Uns eift 6en leidenschaftlichen Hatz gegen

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 83

1899 - Gera : Hofmann
✓ — 83 — andere wilde Tiere wurden durch Hunger, Peitschenknallen, Verwundung durch Fackeln oder Stacheln zur Wut gereizt und auf den Fechter zu einem Kampfe auf Leben und Tod losgelassen. Das gegenseitige Zer- fleischen von Mensch und Tier war Augenweide für das entartete Volk. Je mehr Blut floß und je mehr Tiere und Menschen fielen, — oft viele hundert —, desto gelungener war das Schauspiel! Unter den prächtigen Marktplätzen zeichnete sich der Tr ajan s mit einer Ehrensäule aus, die mit allerlei Bildwerk und Inschriften bedeckt war. Den Kaisern Titus und Konstantin wurden später schöne Triumphbogen errichtet (vergl. Abb. 81). Sehr ge- schickt und dauerhaft waren die Heer- straßen angelegt. Sie gingen von dem goldenen Meilensteine auf dem Forum Romanum aus und liefen nach allen Teilen des weiten Reiches. Großartig waren die Wasser- leitungen, prachtvoll und vielbenutzt die öffentlichen Badehäuser. Alle diese Bauwerke finden sich noch heute in Rom entweder in Trümmern oder in veränderter Benutzung. Neben dem unsinnigsten Luxus der Reichen in Rom seufzte das Elend der zahlreichen Armen. Die Sitten verfielen immer mehr. Die Götter wurden verlacht, die Ehen gebrochen, das Familienleben zerstört, die ehrliche Arbeit verachtet, die unsinnigsten Schwelgereien getrieben, Mitleid und Erbarmen gegen Unglückliche vergessen und täglich neuen Vergnügen nachgelaufen. Ein Dichter seufzte angesichts dieser Sittenverderbnis: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!" 3. Seine kluge Regierung. Der Wille eines Einzigen lenkte die ungeheure Staatsmaschine. Aber klug ließ er die Republik zum Schein fortbestehen und begnügte sich, alle höheren Ämter in seiner Person zu vereinigen und sie sich jährlich erneuern zu lassen. Dem ruhebedürftigen Volke gab er Brot und Spiele. Den Erpressungen der Beamten wehrte er und führte feste Gehälter ein. Künste und Wissenschaften wurden besonders von seinem hochgebildeten Freunde Mäcenas gefördert. Vir- gilius dichtete die Änöide, Horatius seine Oden, Ovidius die Meta- morphosen und Phädrus seine Fabeln. Man nennt diese Zeit das Augusteische oder goldene Zeitalter der Litteratur. Das glückliche Volk nannte Augustus den „Vater des Vaterlandes". Seinen Nachfolgern rief man zu: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" Mon der römischen Schrift. Griechen und Römer schrieben auf Wachstafeln und Papyrusrollen, in den Zeiten nach Christi Geburt auch 6*

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 328

1899 - Gera : Hofmann
828 Immer bedeutsamer wurde die Stellung der Frauen am Anfänge dieses Jahrhunderts. Ihre Teilnahme am öffentlichen Leben und ihr Einfluß auf die Litteratur und die Volkswohlfahrt wuchsen von Jahr zu Jahr. In den Befreiungskriegen brachten sie begeistert die größten Opfer. Preußische Prinzessinnen erließen am 1. April 1813 einen Aufruf an die Frauen aller Stände, worin sie zur Mitarbeit an der Rettung des Vaterlandes aufforderten durch regelmäßige Gaben an Geld, Schmucksachen, Verbandstoffen, Wollen- und Leinenzeugen, durch Pflege der Verwundeten, Erquickung der Kämpfer u. s. w. Der Erfolg war ein großartiger, der Anteil der Frauen an der Befreiung des Vaterlandes ein reich gesegneter. Als Schutzgeist begleitete die Freiheitskämpfer das Bild der verklärten Königin Luise. Die arme, aber edelgesinnte Ferdinande von Schmettau opferte ihr reiches, schönes Lockenhaar auf dem Altar des Vaterlandes. Hofrat Heun ließ daraus Uhrbänder und Ringe Herstellen und löste dafür 3600 Mark. Eleonore Prohaska, die Heldenjungfrau, trat als „Jäger August Renz" in das Lützow'sche Freikorps, focht und fiel als Heldin in dem Gefechte an der Göhrde in Hannover. Glücklicher war die Mecklenburgerin Friederike Krüger. Sie brachte es im Aork'schen Korps zum Unteroffizier und kehrte, mit dem eisernen Kreuze und einem russischen Orden geschmückt, heim. Johanna Stegen half das Gefecht bei Lüneburg siegreich entscheiden, indem sie den Preußen, die sich schon zurückziehen wollten, aus einem umgestürzten französischen Munitionswagen im Kugelregen Patronen in der Schürze zutrug. Begeistert pries ein Rück er t den Opfermut der deutschen Frauen. Die Dichtkunst in ihrer schönsten Blütezeit haben deutsche Frauen wesentlich beeinflußt. Es braucht bloß erinnert zu werden an Goethes Mutter, die Frau Rat, an Schillers Gattin Charlotte von Lengefeld, an die Herzogin Amalie von Weimar und an die herrlichen Frauen- gestalten, die Goethe und Schiller in ihren Meisterwerken gezeichnet haben. Auch um die Volkswohlfahrt erwarben sich Frauen die größten Verdienste. Luise Scheppler, die treue Dienstmagd des Pfarrers Ob erlin im Stei nthale, führte zuerst den Gedanken der Kleinkinder- Bewahranstalten aus. Weitere Verbreitung erhielten diese wohlthätigen Anstalten durch die edle Fürstin Pauline von Lippe-Detmold. Als Gründerin der so segensreichen Frauenvereine muß Amalie Sieveking in Hamburg angesehen werden. Sie gründete in der Cholerazeit den Frauenverein „Tabea" für Armen- und Krankenpflege, der viel Elend gelindert hat. Auf ihren Wunsch wurde sie, wie ihre lieben Armen, in einem Sarge mit flachem Teckel begraben. Das Glück und Behagen des häuslichen Lebens hing haupt- sächlich von den Frauen ab. Sie entschieden über die innere Einrichtung des Hauses. Viel Porzellan, Zinngeschirr, Betten und Leinenzeug war ihr Stolz. Speise und Trank bereiteten sie selbst. Kaffee wurde der beliebte Früh- und Nachmittagstrunk. Immer rührten sie die fleißigen Hände, strickten, nähten, sotten Seife, gossen Lichte, schlissen Federn, spannen am Rade und besuchten sich in Spinustuben.

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 271

1899 - Gera : Hofmann
271 An allen künstlerischen Schöpfungen nahm sie den lebhaftesten Anteil. Von den Dichtern liebte sie besonders die Franzosen Racine, Corneille und Moliöre. Die damaligen geistlosen deutschen Reimereien konnten einen so lebhaften, feinen Geist nicht fesseln. Ihre geistvollen Briefe sind in einem vorzüglichen Französisch geschrieben, die meisten und besten an Leibniz und ihre Freundin Fräulein von Pöllnitz. Der letzteren schrieb sie einmal: „Ich will lieber, daß Sie an meinem Verstände, als daß Sie an meiner Freundschaft zweifeln." Besondere Liebe und Sorgfalt verwandte sie auf die Erziehung ihres Sohnes, der später als König Friedrich Wilhelm 1. den Thron bestieg. Als Erzieherin wählte sie die feingebildete französische Prote- stantin Frau von Rocoule, die dann auch den großen Friedrich erzogen hat. Der Sohn war beiden Eltern unähnlich und ließ sich wenig beeinflussen. Er war eine tüchtige, eigenartige Natur, aber maßlos heftig und eigensinnig. Auch die beste der Mütter konnte seine starre Eigenart nicht beugen. Er ärgerte sich über seine zarte Gesichtsfarbe, rieb deshalb das Gesicht mit einer Speckschwarte ein und legte sich in die Sonne, um braun zu brennen. Eine Schnalle verschluckte er, um sie nicht herzugeben. Er drohte sich aus dem Fenster zu stürzen, als seine Erzieherin ihm nicht den Willen that. Der so ganz anders ge- artete und doch geliebte Sohn ging später zu seiner Ausbildung auf Reisen. Mit Weh im Herzen ließ sie ihn ziehen und sah ihn auf Erden nicht wieder. Auf einer Reise nach Hannover zu ihren Eltern erkrankte sie und starb im Alter von 37 Jahren. Die Königskrone hatte sie nur 5 Jahre getragen. Schön und friedlich wie ihr Leben war auch ihr Sterben. Nicht eine Spur von Todesfurcht zeigte sie. Zu der weinen- den Freundin am Sterbelager sagte sie: „Haben Sie denn geglaubt, daß ich unsterblich sei?" Dem Geistlichen sagte sie: „Ich habe 20 Jahre über die letzten Dinge nachgedacht. Ich kenne keine Furcht vor dem Tode und hoffe, mit meinem Gott gut zu stehen!" König Friedrich war untröstlich über den unersetzlichen Verlust und suchte wenigstens in der düstern Pracht der Begräbnisfeierlichkeiten seinem Schmerze Ausdruck zu geben. Sophie Charlotte ist eine von den glücklichen Kronenträgerinnen gewesen, denn sie hat ihren Kreis ausgefüllt und ihre edle Natur rein und voll ausgelebt. 7. Friedrich I. starb gottergeben. Friedrichs Lebensabend war durch häusliche Kümmernisse und durch eine furchtbare Pest in Preußen getrübt. Seine letzte Freude war die Geburt eines Enkels, der bei dem glänzenden Tauffeste den Namen Friedrich erhielt. Die Nachwelt hat diesen den Großen genannt. Auf seinem Totenbette sprach Friedrich I.: „Die Welt ist nur ein Schauspiel, das bald vorübergeht. Wer nichts als dieses hat, ist übel dran." — „Gott ist gewißlich meines Lebens Kraft gewesen von Jugend auf; ich fürchte mich nicht vor dem Tode; denn Gott ist mein Licht und Heil." In einer Anweisung für die Erziehung des Kronprinzen sagt er: „Gleichwie andere Menschen durch Belohnungen und Strafen der höchsten Obrigkeit vom Bösen ab- und zum Guten angeführt

6. Die Neuzeit - S. 34

1895 - Hamburg : Meißner
— 34 — Frieden und versprach den Holländern keine Unterstützung mehr zu gewähren. Der politischen Größe Englands unter Elisabeth entsprach seine litterarische und wirtschaftliche Blüte. Der Epiker Eduard Spenser (Feeenkönigin), der große Dramatiker (11 Theater bis 1600) William Shakespeare (Bacon?), der Geschichtschreiber Camden, der Philosoph Sir Francis Bacon waren trotz ihrer Anlehnung an das Altertum, dessen Kenntnis in England das erste Erfordernis höherer Bildung war und blieb, echt national. In wirtschaftlicher Beziehung brachte Elisabeths Regierung Schifffahrt, Handel und Gewerbe zu hoher Blüte. Die Aussendung von Kaperschiffen erweiterte die nautischen Erfahrungen der Engländer und brachte reichen Gewinn. Zum Betriebe des auswärtigen Handels bildeten sich zahlreiche Gesellschaften, die Merchant adven-tnrers, die Moskowitische Handelsgesellschaft, die Türkische Gesellschaft. Den Privilegien der Hanseaten wurde eiu Ende gemacht. 1571 weihte die Königin die Londoner Börse (Royal Exchange) ein. Zahlreiche Einwanderer aus den Niederlanden verbreiteten in England die Tuchmanufaktur, Leinenweberei, Gold- und Silber-arbeiten. Dadurch kam der Mittelstand zu immer größerer Bedeutung; ihm verdankt England feine Größe, seinen weltbeherrschenden Handel und Gewerbefleiß, seine innere Freiheit. 6. Reformation und Gegenreformation im Norden und Osten Europas. In den nordischen Reichen erfolgte die Einführung der Reformation wesentlich aus politischen Gründen durch die Krone, welche, dem weltlichen und geistlichen Adel gegenüber schwach, die Gelegenheit benutzte, die Macht der Kirche zu brechen und ihre Güter zu säkularisieren. In Schweden setzte Gustav I. (1521 bis 1560) aus dem Hause Wasa auf dem Reichstage zu Westeräs 1527 deu Beschluß durch, daß der Kroue die Verfügung über die Kirchmgüter zustehe und die Prediger das reine Wort Gottes verkünden sollten. Darauf wurde uach den Vorschlägen Luthers die Reformation durchgeführt. Ju seinem Testament machte Gustav für seine Nachfolger das evangelische Bekenntnis zur Bedingung der Thronbesteigung.

7. Die Neuzeit - S. 98

1895 - Hamburg : Meißner
— 98 fieberet, Papierfabrikation, Samt-, Seihen- und Kattunmanufaktur) und Unterstützung der vorhandenen (Leineninbuftrie in Schlesien, Tuchweberei in der Mark) unablässige Förderung, so daß im Jahre 1770 die Ausfuhr schon um 472 Mill. Thaler die Einfuhr überstieg (1740 um y2 Mill. Thaler geringer). Für die Pflege von Kunst und Wiffenfchaft blieben wenig Mittel übrig. Doch stellte Friedrich die Akademie der Wissenschaften, zu bereit Prftfibenten er Maupertuis berief, wieder her uitb beteiligte sich selbst au ihren Arbeiten (Histoire de mon temps). Durch Neubauten (Opernhaus, Akademie, Dom, Sanssouci) und Aufstellung von Statuen seiner verdienten Feldherren (Schwerin, Winterfeld, Keith, Seydlitz) schmückte er die - Resibenzeit Berlin und Potsdam. Für die beutfche Poesie zeigte er gar kein Verstäubnis (De la litterature allemande 1780), trotzbent sie bamals durch Lessing, Goethe und Schiller zur höchsten Blüte kam. Größeres Interesse wandte er der Musik zu, welche durch Bach, Händel, Mozart (f 1791) und Beethoven (1770—1827) ihren Höhepunkt in Deutschland erreichte. 6. Tic Lcehcrrschaft Englands und der nordamerikanisch c Freiheitskrieg. Als mit der Entdeckung Amerikas der Seehandel einen gewaltigen Aufschwung nahm, legten zuerst Spanien und Portugal in beut neu entdeckten Erbteile Kolouieeu an, bereit Produkte sie in Europa einführten. Am umfangreichsten war der Kolonialbesitz der Spanier, welcher Mexiko, Panama, die Norb- uitb Westküste von Sübamerika, Euba, St. Domingo uitb in Asien die Philippinen umfaßte; aber ihr Verlangen nach Edelmetallen allein ließ sie aus diesem Besitze nur geringen Nutzen ziehu. Dagegen wurden die Portugiesen, welche (außer Brasilien) nur Hanbelsnieberlassuugeu anlegten, die eigentlichen Vermittler des Kolonialhmtbels nach Europa, der in Lissabon teilten Hauptmarkt hatte. Noch bedeutender wurde der Handel der Holländer nach ihrem Abfalle von der spanischen Herrschaft und der Eroberung Portugals durch Philipp Ii. Durch die Besetzung der Sunbaiuseln uitb Ceylons, die Verdrängung der Portugiesen vom indischen Markte, ihren Zwischenhandel nach den Ostseeländern, den Walfisch-, Stockfisch- und Heringsfang und ihre j

8. Deutsche Prosa - S. 142

1900 - Gera : Hofmann
142 Bernhard ten Brink. Bretterwelt hinausdrang. Und auch hier bietet seine Biographie uns charakteristische Zuge, die uns in sein Inneres einen Blick werfen lassen. Vom Jahre 1592 bis zum Jahre 1599 sehen wir den Dichter die Höhe seiner Kunst ersteigen und zugleich in der Kunstwelt und in der Gesellschaft sich eine gesicherte, allgemein anerkannte Stellung erobern. Im ersten Jahrzehnt des siebzehnten Jahrhunderts schafft er dann seine tiefsten, großartigsten Werke. Aber noch bevor er den Höhepunkt erreicht, sehen wir ihn die ersten Schritte thun, um sich für seine späteren Jahre in seiner Geburtsstadt ein ruhiges Heim zu bereiten. Shakspere hatte in London die Heimat und die Seinigen nie aus den Augen verloren; sobald er es vermochte, hatte er die Seinigen an seinem beginnenden Wohlstand teilnehmen lassen, zweifellos auch häufiger sie auf längere oder kürzere Zeit besucht. Bereits i. I. 1597 aber begann er sich in Stratford anzukaufen, den Plan vorzubereiten, den er dann nicht wieder fahren ließ. Und gegen das Jahr 1609 — etwas früher oder später — gelangte der lange gehegte Lieblingsgedanke endlich zur Verwirk- lichung. Der Dichter verließ die Bühne und die Großstadt und zog sich nach seiner stillen Heimat, zu Wald und Wiese, zu Frau und Kindern und Enkelin zurück, um die ihm noch beschiedenen Tage in edler Muße und ruhig beschaulichem Genuß zu verleben. So schloß sich das Ende seines Lebens wieder dem Anfang an zur schönen Voll- endung des Kreislaufes. Shaksperes Leben, mit dem seiner dramatischen Zeitgenossen ver- glichen, ist ebenso singulär, wie seine Werke sich unter den ihrigen ausnehmen. Der einzige unter ihnen, der keine akademische Erziehung genossen, der in einfachen Verhältnissen, in vertrautem Verkehr mit der Natur groß geworden, seine Bildung mehr dem Leben als der Schule ver- dankte. Früher als einer von den andern hatte Shakspere seine Zu- kunft gestaltet in einer Weise, die nichts Großes für ihn erhoffen ließ. Aber das, woran ein anderer zu Grunde gegangen wäre, wurde ihm nur ein Sporn, ein neues Lebensblatt mit frischem Mut zu beginnen. Enger als irgend einer seiner dramatischen Nebenbuhler schloß Shakspere sich in London dem Bühnenleben an. Aber weit entfernt, in dem lockeren Getriebe, wie so viele andere, an Seele und Leib zu Grunde zu gehen, erwuchs er zum Mann, zum Künstler und Dichter, zur geistigen und auch zur materiellen Selbständigkeit und Unabhängig- keit. — Wohlhabend, angesehen, berühmt, verließ er dann in der Kraft seiner Jahre das Theater und die Großstadt, um als Landedelmann in der Heimat seine Tage zu beschließen.

9. Deutsche Prosa - S. 132

1900 - Gera : Hofmann
132 Bernhard ten Brink. als unerklärter Rest übrig? — Nehmen wir Goethe, der uns zeitlich so nahe steht, über dessen Leben so reichliche Kunde fließt, Goethe, der sich selber herbeigelassen hat, uns über seine Entwickelung zu berichten, und der uns in „Dichtung und Wahrheit" ein Werk geschenkt hat, das Wilhelm Scherer einmal als „die Kausalerklärung der Genialität" be- zeichnet hat. „Kausalerklärung der Genialität" — wenn man hier wenigstens nur von einer „Kausalerklärung dieses besonderen Genius" reden könnte! — Aber finden wir diese in „Dichtung und Wahrheit"? Erfahren wir daraus irgendwo, wie Goethes Genie entstanden ist? — Nein, höchstens eine Reihe von Bedingungen lernen wir kennen, unter denen dieses Genie sich in bestimmter Richtung entwickelt hat! — Das ist alles — das eigentliche Ur- und Grundgeheimnis bleibt unauf- geklärt. Und so werden wir auch bezüglich Shaksperes unsere An- sprüche nicht zu hoch schrauben dürfen. Alles, was wir zu erreichen hoffen können, wird dieses sein: die Erkenntnis, daß die innere Ent- wicklung des Dichters, wie sie sich aus seinen Werken erschließen läßt, sich mit dem, was wir vom Leben des historischen Shakspere wissen, wohl verträgt, ja in manchen Umstünden dieses Lebens entschiedene Förderung gefunden haben muß. Bei dem Versuch, dies zu zeigen, werde ich Ihnen natürlich nicht die Biographie des Dichters von neuem vorerzählen; ich werde daraus vielmehr nur die Momente hervorheben, die für unseren Zweck von Bedeutung sind. William Shakspere war der älteste Sohn und das erste am Leben gebliebene Kind seiner Eltern, wurde daher von ihnen ohne Zweifel mit besonderer Liebe und Sorgfalt gepflegt. Er erwuchs in einem Hanse, wo auf der Grundlage ehrenhafter Arbeit ein behaglicher Wohlstand sich entwickelt hatte, und das sich in der Stadt Stratford eines hohen Ansehens erfreut haben muß. Sein Vater, John Shak- spere, zugleich Landwirt und Geschäftsmann, eine in derartigen Land- städten häufige Kombination, war von Michaelis 1568 bis Michaelis 1569 high bailiff, erster Amtmann in Stratford. Im September 1571 wiederum wurde er zum ersten Aldermann erwählt. Seine Mutter, Mary Arden, gehörte einer der angesehensten Familien der Grafschaft Warwick an, die sich entschieden zu der Gentry rechnen durfte. Shakspere erwuchs in einfachen, ziemlich primitiven Verhältnissen; bei seinen Eltern fand er keine höhere geistige Bildung. Auf der grammar-school seiner Vaterstadt, die er nach dem durchaus glaub- haften Zeugnis eines seiner ältesten Biographen besuchte, wird er in die Kenntnis des Lateins, in die Elemente der Logik und Rhetorik und so noch in manches andere eingeführt worden sein. Das meiste von dem, was er sich in derartigen Dingen erwarb, wird er sich späterhin als Autodidakt erworben haben. Und während

10. Deutsche Prosa - S. 162

1900 - Gera : Hofmann
162 Marie von Ebner-Eschenbach. gewendet, das Gemüt. Und bei aller scheinbaren Einfalt und Kunst- losigkeit ist er ein Denker und Dichter." Unter den lebenden Schriftstellern und Poeten wies Luise von Francois Konrad Ferdinand Meyer den ersten Rang an. Parteiisch aber machte ihre Freundschaft für ihn sie nicht. Eher zu streng ab- sprechend als zu milde, sind ihre Urteile über einzelne Novellen und Gedichte des Meisters. Es wurde mir vergönnt, in die Briefe, die er an die Verehrte schrieb, einen Einblick thun zu dürfen. Sie geben Zeugnis von der edlen Bescheidenheit des hochgefeierten Mannes, der wenig bekannten Schriftstellerin gegenüber. Vertrauensvoll teilt er ihr seine Pläne zu neuen Arbeiten mit und erbittet ihren Rat. Ihre Meinung ist ihm immer wichtig, wenn er auch manchmal widerspricht. Die Empfängerin verzeichnet das Eintreffen eines jeden dieser reich- haltigen Freundesbriefe in ihr Tagebuch, jeder einzelne hat sie erquickt und ihre Gedanken lange und lebhaft beschäftigt. Je mehr Luise von Francois in Jahren fortschreitet, desto un- litterarischer werden ihre Aufzeichnungen. Auf ihre schriftstellerische Thätigkeit wirft sie kaum noch einen Blick zurück. Die Schriftstellerin ist untergegangen in der aufopfernden Wohlthäterin der Armen, der treuen Freundin, der warmherzigen, fürsorglichen Verwandten. Am häufigsten und liebevollsten spricht sie in ihren Tagebüchern und Briefen von ihrem kleinen Neffen Leo. Sie teilt sich mit seiner Mutter in die Pflege des „Stümperchens;" jedes geringste Ereignis in seinem Kinderleben ist ihr von Bedeutung, sein Fortschreiten, sein Gedeihen ihr tiefstes Glück. Aus den Briefen der letzten Jahre spricht oft eine große ^ Müdig- keit und Sehnsucht nach Ruhe. Als ich ihr im Sommer den Tod eines mir sehr teuren Freundes anzeigte, schrieb sie: „Die wahr- haftige Liebe wünscht keinem ihrer Eigensten, nein, keinem Menschen die Dauer oder auch nur den Beginn unheilbarer Altersgebrechen." Und später: „Ich lebe noch — ich spaziere oder richtiger, schleiche von Bank zu Bauk, bei gutem Wetter ein Stündchen fast alle Tage, bin nicht eigentlich krank, nur altersmatt, das Augenlicht schwach. Vor einiger Zeit kam mein Landsmann und gütiger Freund, Geheim- rat Graefe aus Halle, zu mir, um meine Augen zu untersuchen und mir zu einer Operation des rechten, längst starreifen zuzureden; solange ich aber auf dem linken noch einen sehr schätzbaren Schimmer habe, denke ich nicht an eine Operation. Ich stehe ja im siebenundsiebzigsten Jahr! Meine Nichte, das gute Gretchen, „das Engelchen", wie ihre Bekannten sie nennen, war ein paar Wochen bei mir. Sie wollte mich zu sich holen nach Wiesbaden, mußte aber allein wieder abreisen."
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 0
3 0
4 1
5 3
6 1
7 0
8 0
9 1
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 6
34 0
35 0
36 0
37 8
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 12
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 19
1 114
2 9
3 54
4 197
5 19
6 26
7 25
8 52
9 76
10 36
11 53
12 36
13 21
14 16
15 17
16 154
17 402
18 25
19 249
20 26
21 88
22 10
23 259
24 13
25 17
26 30
27 10
28 85
29 62
30 2
31 10
32 22
33 13
34 25
35 20
36 55
37 29
38 44
39 285
40 38
41 57
42 57
43 52
44 24
45 153
46 32
47 6
48 26
49 29
50 36
51 90
52 43
53 8
54 89
55 14
56 26
57 12
58 13
59 41
60 21
61 43
62 26
63 7
64 41
65 47
66 28
67 17
68 67
69 34
70 53
71 62
72 52
73 19
74 27
75 63
76 122
77 303
78 19
79 33
80 27
81 4
82 109
83 154
84 38
85 39
86 20
87 138
88 22
89 13
90 12
91 81
92 343
93 21
94 261
95 60
96 30
97 17
98 151
99 18

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 0
2 2
3 6
4 2
5 2
6 8
7 4
8 12
9 4
10 5
11 1
12 3
13 2
14 3
15 4
16 7
17 0
18 0
19 9
20 0
21 2
22 12
23 0
24 1
25 7
26 1
27 0
28 2
29 56
30 2
31 5
32 0
33 38
34 1
35 3
36 0
37 5
38 3
39 3
40 7
41 8
42 1
43 9
44 5
45 2
46 1
47 1
48 1
49 4
50 5
51 16
52 7
53 0
54 31
55 1
56 1
57 2
58 7
59 33
60 0
61 7
62 6
63 2
64 3
65 6
66 1
67 0
68 2
69 1
70 1
71 6
72 9
73 3
74 20
75 4
76 0
77 1
78 3
79 7
80 2
81 117
82 38
83 1
84 1
85 3
86 1
87 0
88 3
89 2
90 0
91 42
92 0
93 1
94 1
95 0
96 8
97 1
98 0
99 3
100 23
101 0
102 11
103 12
104 0
105 4
106 6
107 0
108 7
109 1
110 4
111 14
112 6
113 2
114 1
115 14
116 6
117 0
118 1
119 0
120 4
121 4
122 5
123 8
124 1
125 3
126 3
127 12
128 1
129 0
130 3
131 9
132 1
133 2
134 1
135 0
136 197
137 0
138 2
139 2
140 1
141 0
142 4
143 2
144 3
145 10
146 0
147 5
148 10
149 1
150 4
151 5
152 7
153 0
154 13
155 7
156 1
157 7
158 3
159 2
160 2
161 6
162 1
163 1
164 2
165 32
166 23
167 9
168 1
169 1
170 1
171 5
172 210
173 91
174 4
175 34
176 2
177 10
178 0
179 10
180 0
181 1
182 8
183 90
184 2
185 0
186 0
187 2
188 3
189 1
190 7
191 2
192 2
193 1
194 7
195 0
196 15
197 6
198 3
199 30