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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 13

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
13 werden! Die Worte fließen ihnen nur so von den Lippen; jeder möchte erzählen und berichten von seinen Freuden und Leiden, seinen Ent- deckuugeu und Erlebnissen und uns Kunde geben von seiner kleinen Ge- dankenwelt. Denn hier sind alle auf ureigenem Grund und Boden, auf dem sie königlich schalten und walten. Wohl dem Lehrer, der hier die richtigen Saiten anschlägt. Er gewinnt unendlich viel mehr Unterrichts- und Erzieherweisheit, als durch langes Bücherstudium; denn dann tun sich die Herzen der Kinder weit vor ihm auf, und er kann da lesen und lernen im Buch der Kindheit wie in keinem anderen Buch. Das Eltern- haus mit seiner Einrichtung und nächsten Umgebung, mit seinen Be- wohnern und Familiengliedern bietet eine schier unendliche Menge Stoff. Ich füge einige Aufgaben an: Vom Aufstehen. Beim Mittagessen. Zu- bettgehen. Der Geburtstag. Bei der Großmutter. Unsre Spielsachen. Der Spaziergang mit Vater und Mutter. Der Besuch. Unser Garten. In unsrer Spielstnbe. Unsre Kaninchen. Unsre Spiele. Auf dem Hühnerhofe. Bei unserm Nachbar. An der Nußhecke. Im Obstgarten. Auf unserm Boden. Kriegenjagen. Der Scherenschleifer. Das Kartoffel- pflanzen. Unser Wohnhaus. In der Scheune. Der Viehstall. Auschlußstoffe aus dem Lesebuch für Westfalen. 2. Teil. Wiedemann: Das Vaterhaus. Seite 1. Trojan: Mutter. Seite 3. Ehamisso: Die Schwalben. Seite 4. Gansberg: Der Garten. Seite 161. er an die Seminargürten, im Osten an das Seminar und die Vorgärten, im Süden an das Land an der Prekerstraße und im Norden an die Turn- Halle und den alten Marktplatz. Seine größte Ausdehnung hat er von Süden nach Norden. Das ist die Länge. Bon dem Schulgebäude im Osten bis an die Seminargärten im Westen erstreckt sich die Breite des Platzes. Die Länge und Breite werden geschätzt, abgeschritten und ge- messen. Der Schulhof ist 89 m lang und 46 m breit. Alle Schüler schreiben die Zahlen in ihr Notizbuch. Der Schulhof dient zum Spielen und Turnen der Schüler. Hinter dem Schulgebäude und vor der Turn- halle steht eine Reihe schattiger Ulmen; an der Südseite spenden zwei Reihen Laubbäume und dahinter eine Reihe Fichten Schatten. Im Sommer laden uns unter den schattigen Baumkronen Bänke zum Sitzen ein. Am Schulgebäude sind Wasserkräne mit Bechern für die Schüler. In der Nordwestecke stehen Turngeräte. Weuu es schlechtes Wetter ist, wird iu der Turnhalle geturnt. Sie liegt nordwestlich vom Schulgebäude und ist kleiner als es. Die Länge und Breite der Halle werden geschätzt, abgeschritten und gemessen. Im Innern stehen viele Turngeräte. Da sehen wir Kletterstangen und -Taue, Laufringe, Barren, Böcke, Recke und viele andre Geräte. Unter der Decke hängen große Lampen, und

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 78

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 78 — und den Kindern vor. Drei Seiten von dem Briefbogen hat die liebe alte Großmutter voll geschrieben. Die Marke auf dem Briefumschlag kriegt Fritz. Er hat schon viele. Zehn Pfennig hat sie gekostet. Da wollen wir doch schnell schreiben, sagt der Vater. Fritz, lauf mal rasch uach Thor- mann und hole eiue Postkarte. Was kostet sie? Bald ist er wieder da. Der Vater schreibt an die Großmutter. Alle freuen sich, daß sie kommen will. Der Zug kommt 3™ Uhr an. Nun muß der Postbote wissen, wohin die Karte soll. Der Vater schreibt auf die Vorderseite wie die Großmutter heißt und wo sie wohnt. Das ist die Aufschrift. Die Marke sitzt schon drauf. Beim Brief darf man sie nicht vergessen. Ich briuge sie in den Kasten, ruft Fritz. Dann beeile dich, mein Junge, in 10 Minuten kommt der Postbote. Was tut er? Fritz briugt die Karte zum Briefkasten beim Spieker. Als er nach Hause gehen will, kommt gerade der Postbote. Den großen schwarzen Postsack hat er auf dem Rückeu. Jetzt schnallt er ihn unter den Kasten, schließt auf, der Boden klappt herunter und plumps fallen alle Briefe und Karten hinein. Die Karte an Großmutter ist uoch mitgekommen. Jetzt geht er nach der Post. Den Sack trägt er in das große Zimmer. Da sind viele Postbeamten. Der eine hat einen roten Kragen mit eiuer goldenen Borte dran. Er ist der höchste. Alle arbeiten fleißig. Gerade hat der Postbote den Postsack gebracht, da wird er geöffnet und alle Karten und Briefe nachgesehen. Die beiden Briefboten ordnen sie in zwei große Haufen. Der eine kommt in den Zug uach Bielefeld, der andre in den uach Rheda. Bei welchem Haufen ist Fritz' Karte? Die Briefe werden eingepackt und in den Posthof getragen. Da stehen viele gelbe Postkarren. Zwei sind schon voll von Paketen. Den dritten packen die Postboten noch mit Briefsäcken und Paketeu voll. Die Eisentür wird geöffnet, die Post- boten schieben die gelben Karren hinaus, audre gehen nebenher und Helsen. Es geht zum Bahnhof. Mit einem Schub geht's die Straße hinauf. Die Räder kuarren ordentlich. Jetzt fahren sie schon auf deu Bahnsteig. Der Bahnübergang wird geschlossen. Der Zug kommt an- gebraust. Er fährt uach Bielefeld und weiter. Jetzt hält er. Vorn ist der Bahnpostwagen. Rasch öffnen sich die Türen. Pakete und Säcke fliegen hinein. Ein Wagen ist leer, bald alle. Die leeren Wagen aber sind voll. Pakete und Briefe nach Gütersloh find darin. Fertig! Der Mann mit der roten Mütze hebt die weiße runde Scheibe. Der Zug pfeift. Puff, puff geht es und weiter fährt der Zug. Die Postbeamten fahren die Karren nach der Post und bringen Briefe und Pakete in das Postgebäude. Bald knallt's im Posthofe. Ans dem Tor fährt die gelbe Postkutsche, die Paketpost. Auf dem hohen Bock sitzt der Kutscher. Im Wagen sind zwei Postboten. Sie bringen Pakete umher. In der einen Hand tragen sie das Paket und in der andern einen gelben Schein. Das ist die Postpaket- adresse. Darauf steht, wer das Paket haben soll und wer es geschickt hat. Was müssen wir bezahlen, wenn wir ein Paket bekommen? Die Paket- post nimmt auch Pakete mit. Das kostet 10 Pfennig. Als Fritz Gebnrts- tag hatte, bekam er von der Großmutter eiu großes Paket. Eiu Kuchen

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 96

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
96 werker arbeitet meist auf Bestellung, er verfertigt nur das, was bei ihm bestellt ist. Der Handwerkerstand erzeugt Werte oder Güter, die auf künst- lichem Wege gewonnen werden. Wir nennen sie im Gegensatz zu den Naturerzeugnissen oder Naturgütern künstliche Erzeugnisse. Anschauungsmittel: Technologische Tafeln von Meinhold, Eschner. Anschlußstoffe: Rechnen: Die Kinder erfragen die Preise der Nahrungsmittel und berechnen die Ausgaben für Nahrungsmittel ihrer Familie für einen Tag, eine Woche, ein Jahr. Sie berechnen, welcher Anbau für den Landmann am lohnendsten ist, welche Verdienste der Händler mit Lebensmitteln erzielen kann, oder, ob es zweckmäßiger ist, wenn der Landmann die Milch an die Molkerei oder nach Dortmund ver- sendet, als wenn er selbst buttert usw. Der Lehrer legt die in den Abb. 39. In der Tischlerwerkstatt. Verkleinerte Abbildung aus Meinholds 5>andwerkerbildersamnilung, Zeitungen veröffentlichten Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse den Berechnungen zugrunde. Sehr vorteilhaft ist es auch, die Nährwerte der einzelnen Gerichte nach den Nahrnngsmitteltabellen berechnen zu laffeu. Sehr viele Leute Güterslohs finden ihre tägliche Beschäftigung in einer Fabrik. Nennt Fabriken! Was wird da gemacht? In den Fabriken werden die Erzeugnisse mit Maschinen in großen Mengen hergestellt. Der Besitzer der Fabrik ist der Fabrikherr, Fabrikbesitzer oder Fabrikant; die Geschäftsführer, Buchhalter, Schreiber und Aufseher heißen Fabrikbeamte, und die Arbeiter nennt man Fabrikarbeiter. Nenne Fabrikherren, Fabrik- beamte, Fabrikarbeiter! Die Fabrikherren lassen viel mehr Erzeugnisse herstellen als verlangt werden; sie arbeiten auf Vorrat. Sie treiben die

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 103

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 103 — Kontrollversammlungen in der Zeitung. Die Zahl der Geburten, Verehe- lichnngen und Sterbefälle ersehen wir aus den Standesamtsnachrichte,i. Die Hausfrau ersieht aus der Zeitung, wo sie gut und billig kaufen, der stellenlose Arbeiter, wo er Beschäftigung finden kann, der Unterhaltung oder Vergnügungen Suchende, wohin er gehen muß, und der Kauflustige, wo er erhalten kann, was er wünscht. So erkennen wir, daß die Zeitung eine große Bedeutuug hat und zu einer nicht mehr zu entbehrenden Ein- richtuug geworden ist. Wie die Kinder ihren Eltern bei der Arbeit und bei der Gewinnung des Lebensunterhalts Helsen. Viele Kinder helfen ihren Eltern bei der Arbeit. Auf dem Lande können sie beim Ackerbau allerlei Dienste verrichten. Sie graben, Harken, hacken, legen im Frühjahr Kartoffeln, Bohnen oder Erbsen ein und helfen beim Pflanzen. Auch im Sommer und besonders im Herbst gibt es für sie viel Arbeit. Bei der Kartoffelernte, dem Rübenziehen und Blättern des Kohls gehen die Kinder ihren Eltern zur Hand. Besonders gut können sie in den Herbstferien, die in die Erntezeit fallen, helfen. So sparen die Eltern durch die Hilfe ihrer Kinder die Ausgaben für Arbeitsleute. Auch bei der Heuernte und im Garten, beim Hüten des Viehs und den Haus- arbeiten muß die Jugend Handreichung tun. Wenn sie so den Eltern zur Hand gehen, so sorgen andrerseits Vater und Mutter für alles, was ihre Kinder gebrauchen. In der Stadt haben die Eltern nicht so viel Arbeit für ihre Kinder. Die meisten Männer gehen zur Fabrik. Dort dürfen die Kinder nicht be- schäftigt werden. Ist der Vater aber ein Handwerker, so kann der Knabe allerlei Handdienste tun. Da lernt er schon in seiner Jugend den Hammer und die Zange gebrauchen und allerlei kleine Sachen anfertigen oder Schäden ausbessern. Viele Kinder aber haben Stellen bei andern Leuten. In ihrer Freizeit gehen sie dahin und besorgen allerlei Ausgänge oder Arbeiten im Hause. Viele Jungen sind Lausburschen. Sie müssen die verkauften Sachen austragen, im Laden oder Lager aufräumen, Briefe und Pakete zur Post bringen, die Schaufenster putzen und andre Arbeiten tun. Andre Jungen sind Zeitungsträger. Sie tragen jeden Nachmittag eine große Anzahl Zeitungen aus. Jeder Zeitungsjunge hat in einer be- stimmten Gegend die Zeitungen auszutragen. Manche Mädchen haben Aufwartestellen. Da müssen sie allerhand Hausarbeiten verrichten und die nötigen Ausgänge besorgen. Andre wieder sind Kindermädchen. Sie gehen mit den Kindern aus oder fahren die Kleinen nachmittags spazieren. Alle diese Kinder bekommen für ihre Arbeit Geld. Ein Zeitungs- junge erhält wöchentlich 1,80 Jt, das macht im Monat über 7,20 Ji und im Jahre 93,60 Jt. Kindermädchen, die noch zur Schule gehen, verdienen in einem Jahre 80 bis 90 Jt. Für dieses Geld können die Eltern ihren Kindern schon viele nötige Sachen und Essen und Trinken kaufen. So helfen die Kinder ihren Eltern bei der Gewinnung des Lebens- Unterhalts. Dadurch lernen die Kinder schon früh erkennen, wie schwer es

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 104

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 104 — oft den Eltern wird, durch ihrer Hände Arbeit ihre Kinder zu ernähren und zu erziehen. Sie lernen sich bescheiden in ihren Wünschen und den Wert des Geldes kennen. Nun gibt es aber auch viele Menschen, die von den Kindern mehr verlangen, als sie nach ihrem Alter und ihren Kräften leisten können. Der jugendliche Körper ist im Wachstum begriffen; er bedarf deshalb mehr der Ruhe und Pflege als der ausgewachsene Mensch. Wird er überangestrengt, dann erkrankt er leicht. Damit nun die Kinder auch die nötige Zeit zu ihrer Erholung und Gesunderhaltung haben, sind Gesetze gemacht, die be- stimmen, wann, wo und wie lange die Kinder in ihrer freien Zeit beschäftigt werden dürfen. Läßt jemand ein Kind länger arbeiten, als das Gesetz erlaubt, so wird er streng bestraft. Aus dem Reichsgesetz, betreffend Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben, vom 30. März 1903. § 2. Als Kinder im Sinne dieses Gesetzes gelten Knaben und Mädchen unter dreizehn Jahren, sowie solche Knaben und Mädchen über dreizehn Jahre, welche noch zum Besuche der Volksschule verpflichtet sind. Das Gesetz unterscheidet eigene und fremde Kinder. Als eigene Kinder gelten im Sinne dieses Gesetzes: § 3. 1. Kinder, die mit demjenigen, welcher sie beschäftigt, oder mit dessen Ehegatten bis zum dritten Grade verwandt sind, 2. Kinder, die von demjenigen, welcher sie beschäftigt, oder dessen Ehegatten an Kindesstatt angenommen oder bevormundet sind, 3. Kinder, die demjenigen, welcher sie zugleich mit Kindern der unter 1 und 2 bezeichneten Art beschäftigt, zur gesetzlichen Zwangserziehung (Für- sorgeerziehuug) überwiesen sind, sosern die Kinder zu dem Hausstande des- jenigen gehören, welcher sie beschäftigt. Alle übrigen Kinder gelten als fremde Kinder. Von der Beschäftigung fremder Kinder. § 4. Verboten ist ihre Beschäftigung bei Bauten aller Art, bei besonderen Ziegeleien, Brüchen und Gruben, beim Steinklopfen, im Schornsteinfegergewerbe, bei Fuhrwerksbetrieben mit Speditionsgeschäften, beim Mischen und Mahlen von Farben, bei Arbeiten in Kellereien. § 5. Im Betriebe von Werkstätten, in denen die Beschäftigung von Kindern nicht verboten ist, dürfen Kinder unter zwölf Jahren nicht be- schästigt werden. Die Beschäftigung von Kindern über zwölf Jahre darf nicht in der Zeit zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens und nicht vor dem Vormittagsunterricht stattfinden. Sie darf nicht länger als drei Stunden und während der von der zuständigen Behörde bestimmten Schulferien nicht länger als vier Stunden täglich dauern. Um Mittag ist den Kindern eine mindestens zweistündige Pause zu gewähren. Am Nachmittage darf die Beschäftigung erst eine Stunde nach beendetem Unterrichte beginnen. § 6. Bei öffentlichen theatralischen Vorstellungen und andern öffent- lichen Schaustellungen dürfen Kinder nicht beschäftigt werden.

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 167

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
40. Die Ferne. Blick aus die Heimatstadt und Ausblick in die Fremde. Aussicht von Kleßmanns Höhe. Hinter uns im Südwesten liegt die Stadt Gütersloh. Hoch ragen die drei Kirchtürme über die Häuser und Bäume hinweg. Zu unsern Füßen weist uns das Schienennetz auf den Bahnhof hin. Alle die Türme, die Schornsteine, die Häuser und Bäume gehören zu Gütersloh. Das ist uusre Heimat. Da sind wir geboren, da haben wir uusre Kindheitsjahre zugebracht. Dort unten wohnen Vater und Mutter, Bruder und Schwester, Onkel und Tante. Seht nach, ob ihr euer Elternhaus sehen könnt! Sucht das Seminar! Den Wasserturm! Die Kirchen! Von hier aus können wir nach allen Seiten weit sehen. Da sehen wir Straßen, Wege, Felder, Wiesen und Wälder, und überall liegen dazwischen Häuser, in denen auch Menschen wohnen. Da wart ihr uoch nicht. Das alles ist die Ferne oder die Fremde. Sie liegt nach allen Seiten rund um Gütersloh herum. Alles Land, das ihr hier seht, gehört aber noch zu unsrer großen Heimat, zu uuserm Vaterlande. Es soll euch auch bekannt werden. Nur können wir nicht überall hingehen. Warum nicht? Darum werdet ihr es nicht so genau kennen lernen wie eure engere Heimat, euren Heimatort, eure Vaterstadt. Wie können wir in die weitere Heimat kommen? Was führt dahin? Wie werden wir wohl nach den blauen Bergen im Norden und Nordosten kommen können? Da sehen wir im Tale die breite Straße mit den hohen Bäumen. Ihr kennt sie alle. Wie heißt sie? Woher kommt sie? Zeigt, wohin sie geht. Wohin? Wie eine gerade Linie zieht sie sich durch das Land dahin. Auf ihr können wir nach der großen Stadt Bielefeld gehen. Bis dahin sind es 18 km. Wie lange müßten wir da gehen? Wieviel Minuten ge- brauchen wir zu einem Kilometer? 12 Minuten. Wieviel Minuten dann zu 18 km? 216 Minuten. Wieviel Stunden und Minuten? Wir können sehen, durch was für Land wir gehen müssen. Was seht ihr zu beiden Seiten der Bielefelder Straße? Wie ist der Boden überall? Es ist eine große Ebene, durch die wir gehen. Was seht ihr aber in der Ferne? Wie wird es wohl bei den Bergen sein? Allmählich steigt die Ebene nach den Bergen zu. Manchmal müssen wir einen kleinen Brink emporsteigen. Was werden wir alles aus der Bielefelder Straße sehen? Wer von euch ist schon zu Fuß nach Bielefeld gegangen? Erzähle, was du auf dem Wege sahst! Von Wegstunden, Wagen- und Eisenbahnstunden. Alle Tage fahren die Botenfnhrlente und viele Händler mit ihren Wagen nach Bielefeld. Sie fahren mit ihren Wagen noch einmal so rasch

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 105

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 105 — § 7. Im Betriebe von Gast- und Schenkwirtschaften dürfen Kinder unter zwölf Jahren überhaupt nicht, Mädchen nicht bei der Bedienung der Gäste beschäftigt werden. § 9. An Sonn- und Festtagen dürfen Kinder nicht beschäftigt werden.. Beim Austragen von Waren dürfen Kinder Sonntags nur auf die Dauer von zwei Stunden und nicht über 1 Uhr nachmittags beschäftigt werden. Die Beschäftigung darf auch nicht in der letzten halben Stunde vor Beginn des Hauptgottesdienstes und nicht während desselben statt- finden. § 10. Sollen Kinder beschäftigt werden, so hat der Arbeitgeber vor dem Beginue der Beschäftigung der Ortspolizeibehörde eine schriftliche Anzeige zu machen. § 11. Die Beschäftigung eines Kindes ist nicht gestattet, wenn dem Arbeitgeber uicht zuvor für dasselbe eine Arbeitskarte eingehändigt ist. — Die Karten haben den Namen, Tag und Jahr der Geburt des Kindes, sowie den Namen, Stand und letzten Wohnort des gesetzlichen Vertreters zu enthalten. Von der Beschäftigung eigener Kinder. In allen Betrieben, in denen fremde Kinder nicht beschäftigt werden dürfen, ist auch die Beschäftigung eigener Kinder untersagt. Die eigenen Kinder über 10 Jahre dürfen nur während der Zeit beschäftigt werden, in der fremden Kindern die Beschäftigung erlaubt ist. S t r a f b e st i m m u n g e n. § 23. Mit Geldstrafe bis zu zweitausend Mark wird bestraft, wer den §§ 4 bis 7 zuwiderhandelt. § 24. Mit Geldstrafe bis zu sechshundert Mark wird bestraft, wer deui § 9 zuwider Kindern an Sonn- und Festtagen Beschäftigung gibt. Anschlnßstoss: Vorzeigen und Besprechen der Arbeitskarte. Aus- füllen. Güterslohs Fabriken. Unsre Stadt hat eine ganze Reihe von Fabriken. Wo liegen die meisten? Darum nannten wir die Gegend auch die Fabrikgegend. Zählt die Fabriken auf, die ihr gesehen habt. Am bekanntesten ist Gütersloh in der Welt durch seine Schinken und Wurstwaren geworden. Sie werden in den Fleisch- und Wurstwarenfabriken gemacht. Nennt sie! Tausende von Schweinen werden in den Fleischwarenfabriken geschlachtet und ver- arbeitet. Woher kommen sie? In uusrer Umgegend wird seit langer Zeit eine rege Schweinezucht getrieben. Die vielen Eichenwälder und Eichen- kämpe geben ihnen eine gute und billige Mast. Weil ein großes Angebot von Schweinen vorhanden war, entschlossen sich einige Leute zur Gründung von Fleischwarenfabriken. Heute ist Gütersloh durch ihre Erzeugnisse welt- bekannt. Weil aus den Schweinen Schinken und Wurstwaren erzeugt werden, nennt man sie die Rohstoffe, und Schinken und Wurst sind die Erzeugnisse. Die Rohstoffe werden nach den Fabriken geliefert oder eingeführt, d. h. die Schweine werden an die Fabriken verkauft, und Schinken und Wurstwaren werden in alle Welt versandt oder ausgeführt.

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 107

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Häutehändlern aufgekauft und au die Gütersloher Lederwerke verkauft. Was wird aus ihueu bereitet? Das Leder wird zu den verschiedensten Gegenständen verarbeitet. Nenne solche! Woher kommen die Rohstoffe? Wohin gelangen die Erzeugnisse? Die Umgegend Güterslohs hat viele Kieferuwalduugeu und andre Holzbestände. Hier wird Forstwirtschaft betrieben. Die gefüllten Bäume werden zu den Dampfsägemühlen oder Dampfsägewerken gefahren. Wir haben zwei große Dampfsägewerke in der Fabrikgegend. Wie heißen sie? Dort sahen wir gewaltige Holzlager. Es wird ein schwunghafter Holz- Handel betrieben. Die gewaltigen Stämme der Eichen und Nadelhölzer werden in Bretter zersägt oder zu Grubenholz zerschnitten. Wohin wird das Grubeuholz verschickt? Wozu dient es? Wer verarbeitet die Bretter? Was wird daraus hergestellt? Der Holzreichtum hat auch einige Fabriken hervorgerufen, die das Holz verarbeiten, so die Gütersloher Schulbauk- fabrik und die Schemel- und Bettstellenfabrik. Der Mangel an Lehm und der Reichtum an Sand hat das Hartstein- werk erstehen lassen. Welches sind seine Rohstoffe, seine Erzeugnisse? Woher? Wohin? Gütersloh hat auch mehrere Branntwein- und Koguak- brenuereieu. Wo liegen sie? Welche Rohstoffe werden dort verarbeitet? Woher kommen sie? Was weißt du von der Ausfuhr der Erzeugnisse? In der großen Gütersloher Brauerei wird das Gütersloher Bier gebraut, das weit verschickt wird. Welche Rohstoffe werden eingeführt? Woher? Un- mittelbar am Bahnhof liegen große Fabrikanlagen. Abends schlagen hohe, helle Flammen aus den Schornsteinen. Es ist die Maschinenfabrik, Eisen- und Gelbgießerei von Miele & Eie. Welche Rohstoffe werden ver- arbeitet? Woher kommt das Eisen? Warum entstand die Fabrik hart am Bahnhof? Welche Erzeugnisse werden hergestellt? Wo werden die land- wirtschaftlichen Maschinen verwandt? Außerdem werden bei uns noch Nudeln, Stärke, Zigarren, Seilerwaren und Zementwaren in Fabriken hergestellt. Wo liegen diese Fabriken? Welches sind ihre Rohstoffe, ihre Erzeugnisse? Woher kommen die Roh- ftosfe? Wohin werden die Erzeugnisse versandt? In zwei Druckereien werden die beiden Gütersloher Zeitungen gedruckt, und in der Bertels- mannschen Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung sind eure Biblischen Geschichtenbücher und eure Gesangbücher hergestellt. Welche Gegenstände werden in Gütersloh selbst hergestellt? Was für Gegenstände werden eingeführt? * Woher? In den Fabriken sind viele hundert Arbeiter in großen Arbeits- räumen beschäftigt. Die Maschinen werden durch Dampf oder Elektrizität getrieben. In besonderen Schreibstuben oder Kontoren arbeiten die Buch- Halter und Schreiber. Sie schreiben die Ausgaben und Einnahmen in die Bücher oder müssen Geschäftsbriefe und Adressen schreiben. Die Lehrlinge bringen die Briefe zur Post, die Packer packen die Pakete, und der Fuhr- mann fährt sie zur Post oder zur Bahn. Vergleiche eine Fabrik mit einer Werkstätte! Wie sieht es mittags vor dem Fabriktor aus? Wie am Feierabend?

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 119

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 119 — Sie haben schon unendlichen Segen gestiftet. Möchten ihre Ziele in Er- füllnng gehen! Wieder andre Vereine gedenken des Herrn Wort: Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht! Es sind die Wohltätigkeitsvereine, die den Armen und Waisen beistehen und ihre Not zu lindern suchen. Zu ihnen gehört der Vaterländische Frauenverein und der katholische St. Elisabeth- Franenverein. Der Gefängnisverein will für entlassene Gefangene Fürsorge tragen. Die ehemaligen Krieger versammeln sich in den Kriegervereinen, tauschen dort ihre Soldatenerlebnisse aus, feiern gemeinsam die Vater- ländischen Feste und Siegestage und Pflegen die Liebe und Treue zu Kaiser und Reich. Der Flottenverein sammelt für den Ausbau unsrer Flotte und will das Volk vertraut machen mit der Erkenntnis, daß nur eine starke Flotte unsern gewaltigen Handel schützen und Deutschlands Ansehen in der Welt erhalten kann. Sein Ruf: Baut Schiffe! muß begeisternden Widerhall in jedem echt deutschen Herzen finden. In den Gesangvereinen versammeln sich die Mitglieder, um unter sanges- und musikkundiger Leitung des herzerfreuenden und erhebenden Gesanges zu Pflegen. Bei uns gibt es eine große Zahl von Gesang- vereinen. An hohen Festtagen singt in der evangelischen Kirche der Kirchen- chor besondre geistliche Lieder. Er hat männliche und weibliche Mitglieder und wird deshalb gemischter Chor genannt. Andre Gesangvereine, die öfter große Konzerte aufführen, sind der Musikverein und die Liedertafel. Der Ärzteverein, der Lehrerverein, der Beamtenverein, der Buch- druckerverein sind Vereine, in denen die einzelnen Bernfszweige sich ver- einigen, um ihre Ziele besser zu erreichen. Die landwirtschaftlichen Bereine fördern die Pflege der Viehzucht, des Obst- und Gartenbaus; der Jmkerverein will die Bienenzucht, der Ziegenzuchtverein die Ziegenzucht und der Kaninchenzuchtverein die Kaninchenzucht fördern. Damit die Züchter der Pferde, des Rindviehs und der Schweine durch ansteckende Viehkrankheiten, wie Rotz, Maul- und Klauenseuche oder Rotlauf, nicht große Verluste erleiden, haben sie besondre Versicherung^ vereine gebildet, wie die Gütersloher Pferdeversicherung, den Rindvieh- Versicherungsverein für Blankenhagen und Pavenstädt oder den Schweine- Versicherungsverein für Gütersloh und Umgegend. Der Feuerwehrverein umfaßt die Mitglieder der Freiwilligen Feuer- wehr, die bei Brand Leben, Hab und Gut der Gefährdeten zu retten sucht. Im Naturheilverein werden belehrende Vorträge über eine natnr- gemäße und gesunde Lebensweise gehalten. Die Turn-, Schwimm- und Schützenvereine suchen den Körper stark und geschickt zu machen und ge- sund zu erhalten. In den Stenographenvereinen wird die Kurzschrift geübt, geschrieben und gelesen.

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 182

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 182 — An den Adventssonntagen singen frühmorgens um 6 Uhr die Jung- linge in den Straßen der Stadt: „Wie soll ich dich empfangen?" „Macht hoch die Tür" und „Mit Ernst, o Menschenkinder, dos Herz in euch bestellt." Zu Silvester bleiben die meisten Leute aus, um wachend ius neue Jahr zu gehen. Um zwölf Uhr wird von dem Kirchturm: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" gespielt. Am Neujahrsmorgen singen die jungen Leute das Lied: „Hilf, Herr Jesu, laß gelingen, hilf, das neue Jahr geht an; laß es neue Kräfte bringen, daß aufs neu ich wandeln kann. Laß mich dir befohlen sein, auch daneben all das Mein. Neues Glück und neues Lebeu wollst du mir aus Gnaden gebeu." Danach spricht der Führer die Strophe: „Nun treten wir ins neue Jahr: Herr Jesu Christ, uns auch bewahr; gib Gnad, daß wir dies ganze Jahr zubringen mögen ohn Gefahr; gib Glück und Heil, gib Fried und Ruh, hernach die Seligkeit dazu." 49. Alte Volkslieder und Reime. Wiegenlieder. 1. Schlop, Kindken, schlop baule, de Vürgelkens sleget so hauge, se fleget so hauge des au dat Nest, bringet usen Kindken 'u paar Ejerkens met. 2. Schlop, Kindken, schlop, do buken geht 'n Schop, dat hev so Witte Föete un giv de Mialk so söete. Schlop. Kindken, schlop. 3. Suse, min Kindken, röwe sot, wenn anner Lü to Bedde goht, kann ick bi de Wegen stöhn un singen: Suse, min Kindken, röwe sot! 4. Manne, Manne, Witte, giv usen Kind en Titte, giv usen Kind en Botterbraud, wet et iu einem Johre graut.
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