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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 12

1902 - Karlsruhe : Lang
— 12 — das Mähen." Endlich ließ er sich durch Bezahlung von 5000 Pfund Gold, 30000 Pfund Silber und einer Menge anderer Kostbarkeiten zum Abzug bewegen. In dem nächsten rechte erschien er wieder vor der Stadt, erzwang die Öffnung der Tore und setzte einen Gegenkaiser ein. Zum drittenmal rückte er vor -)tom im Jahre 410 und eroberte es iu einem nächtlichen Sturm. Tagelang plünderten die Goten die Stadt, die feit Jahrhunderten die Kostbarkeiten und Schütze aus allen Ländern der damals bekannten Welt in ihren Mauern zusammen-gehäuft hatte. Kirchen und Geistliche wurden dabei geschont. Ja, ein gotischer Soldat ließ sich die aus der St. Peterskirche geraubten goldenen Gesäße ruhig abnehmen, als er ihre Herkunft erfuhr. In feierlicher Prozession und unter geistlichen Gesängen trugen sie die Soldaten in die Kirche zurück. Bald darauf verließ Alarich Rom und zog nach Unteritalien, um von da ans Sizilien und Afrika zu erobern. Allein der Tod ereilte ihn in der Fülle feiner Kraft, in feinem 34. Lebenswahre bei Cosenza am Flusse Buseuto. Diesen mußten römische Gefangene ableiten und in dem trockenen Bette ein Grab öffnen. Ten toten König, der in der Rüstung auf feinem Streitroffe saß, samt vielen Kostbarkeiten versenkten die Goten in die Tiefe des Grabes und leiteten den Fluß wieder darüber hin. Damit aber niemand erfahre, wo der große Tote ruhe, damit nicht schnöde Habsucht ihn in feiner Grabesruhe störe, wurden alle jene Gefangenen umgebracht.*) Bald nachher wanderten die Westgoten nach Gallien. Im südlichen Gallien, an der unteren Rhone und der oberen ©aronne, gründeten sie das Weftgotenmch mit der Hauptstadt Toulouse, später zog ein Teil der Westgoten über die Pyrenäen nach Spanien. Der Oftgotenkönig Theodorich (um 500) eroberte Oberitalien und machte Verona zu feiner Hauptstadt. In der deutschen Sage heißt er Dietrich von Bern (— Verona). Als Knabe lebte er eine Zeitlang in Konftontinopel, am Hofe des oströmifchen Kaisers. Fleißig benützte er hier die vielfache Gelegenheit, feinen Geist auszubilden. Durch das üppige Leben der Hauptstadt ließ er sich nicht verführen, sondern folgte stets den einfachen und strengen Sitten feines eigenen Volkes. Zum Jüngling herangereift und König der Ostgoten geworden, führte er fein gesamtes Volk nach dem fruchtbaren Italien. Das beherrschte damals ein deutscher Fürst, Odoaker mit Namen. Er hatte den letzten römischen Kaiser Romulus *) Vergl. im Anhang das Gedicht: Das Grab im Bnsento.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1902 - Karlsruhe : Lang
— 14 — besaßen sie große Körperkraft. Ihre ganze Erscheinung war häßlich und widerwärtig. Sie hatten dicke Köpfe mit struppigem Haar und gelbliche, schmutzige Gesichter mit kleinen, schiefen Äugen und eingedrückter Nase. Besonders entstellt wurden sie durch garstige Narben im Gesicht; denn man zerschnitt den Knaben die Wangen, damit ihnen später keine Bärte wüchsen. Ihre Wämser waren aus Fellen von Manlwürsen und Waldmäusen zusammengeflickt. Beinkleider und Schuhe kannten sie nicht; sie wickelten Ziegenfelle um die Beine. Als Kopfbedeckung dienten ihnen Pelzmützen. Die Kleider behielten sie auf dem Leibe, bis sie in Lappen herabfielen. In der Nahrung waren sie nicht minder unsauber als in der Kleidung. Sie lebten hauptsächlich von Wurzeln, Beeren, der Milch ihrer Pferde und vom Fleifche aller möglichen, auch der unsaubersten Tiere. Ihre Speisen wurden nicht gekocht, gewürzt oder sonst zubereitet. Nur das Fleisch richteten sie zum Essen dadurch zu, daß sie es wie einen Sattel auf das Pferd legten, darauf faßen und herumritten, bis es mürbe war. Sie hatten keine festen Wohnsitze, sondern führten ein nn-stätes Wanderleben. Die Männer blieben Tag und Nacht auf den Pferden sitzen und schliefen sogar auf ihnen. Die Weiber und Kinder wurden auf Wagen mitgeführt. Gehöfte und Dörfer, die sie auf ihren Wanderungen antrafen, brannten sie nieder. Die Felder wurden verwüstet, das Vieh geraubt, die Männer erschlagen und die Weiber und Kinder zu Sklaven gemacht. Man konnte sich nicht leicht gegen sie wehren oder schützen; denn unversehens kamen sie und waren eben so schnell wieder verschwunden. Nur an den rauchenden Trümmern der Häuser und an den Leichen der Erschlagenen merkte man, daß sie dagewesen waren. Wenn sie dem Kampfe nicht ausweichen konnten, fochten sie tapfer-. Ihre Waffen waren Bogen und Pfeile, Streitäxte und Schwerter. Oft überwältigten sie ihren Feind dadurch, das; sie ihm eine Schlinge um den Kops warfen und ihn erwürgten. Die Hunnen kamen zuerst nach Süd-Rußland; von da zogen sie nach Ungarn. 3. König Attila. Ungefähr 50 Jahre blieben die Hunnen im Ungarlande. Während diefer Zeit unterwarfen sie die benachbarten Völker ihrer Herrschaft. Von den Unterworfenen nahmen sie mildere Sitten an und wurden ihnen ähnlich in Kleidung und Lebensweise. Am größten wurde ihre Macht durch den König Attila. Er war ein tapferer, hochmütiger Mann. Sein Wuchs war

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 24

1902 - Karlsruhe : Lang
— 24 — Seiner Familie zeigte er sich als treuer Hausvater. Er selbst gab ihr das Beispiel der Gottesfurcht, Frömmigkeit, Pflichttreue und Arbeitsamkeit. Die Gewänder, die er gewöhnlich trug, waren von seinen Töchtern gesponnen, gewoben und gefertigt. Bei allen seinen vielen Geschäften und Sorgen fand er noch Zeit, den Verwaltern seiner Güter kluge Vorschriften zu erteilen und ihre Rechnungen zu prüsen. 5. Von Kaiser Karls Heimgang. In seinen alten Tagen verweilte Karl am liebsten zu Aachen. Er benützte hier die warmen Quellen zur Stärkung seines Leibes. In den letzten Jahren seines Lebens erfuhr er großes Leid durch deu Verlust seiner hoffnungsvollen Söhne Pipin und Karl. Es blieb ihm nur noch Ludwig, der fpäter den Beinamen „der Fromme" erhielt. Als Karl wahrnahm, daß feine Kräfte nachließen, dachte er daran, sein Haus zu bestellen. Er ließ seinen Sohn Ludwig nach Aachen kommen. Ebendahin hatte er die Grasen, die Bischöfe und die vornehmsten Herren aus dem ganzen Reiche zusammenberusen. In einer feierlichen Versammlung machte er ihnen den Vorschlag, nach seinem Tode seinen Sohn Ludwig zum König und Kaiser zu machen. Sie gaben ihre Einwilligung, und dem ganzen fränkischen Volke gefiel es so. In der Marienkirche setzte darauf Karl seinen Sohn neben sich als Kaiser und übergab ihm das Reich, indem er ihm eine goldene Krone darreichte. Und das versammelte Volk ries: „Es lebe Kaiser Ludwig!" Karl selbst aber lobte Gott und sprach: „Gelobet seist du, Herr, Gott, der du meinen Augen heute gegeben hast zu schaue» meinen Sohn sitzen aus meinem Thron." Seinen Sohn aber ermahnte er, daß er in allen Dingen die Gebote Gottes halten und das Reich mit Gerechtigkeit und Weisheit regieren solle. Nicht lange daraus wurde der Kaiser von einem Fieber befallen. Sofort enthielt er sich des Essens, wie er beim Fieber immer tat; er meinte nämlich, durch Hunger die Krankheit bezwingen oder doch lindern zu können. Aber zum Fieber kamen Seitenschmerzen und die Brustentzündung. Nun ließ sich Karl das heilige Abendmahl reichen und bereitete sich zum Sterben vor. Am siebenten Tage seiner Krankheit, am 28. Januar 814, starb er, nachdem er 46 Jahre König der Franken gewesen war und 14 Jahre die Kaiserkrone getragen hatte. In einer Grabkammer der Marienkirche zu Aachen wurde er bestattet. Man setzte ihn aus eineu vergoldeten Sessel, schmückte ihn mit der Krone und dem Kaisermantel und umgürtete ihu mit dem Kaiserschwert. Auf feine Kniee legte man ein Evan-gelienbnch. Sein goldenes Scepter und sein goldener Schild

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 25

1902 - Karlsruhe : Lang
wurden ihm zu Fützeu gestellt und darauf die Türe der Grabkammer. in die man noch kostbare Spezereien gelegt hatte, verschlossen und versiegelt?) Vii. Wie Karolinger nach Karl dem Großen. 1. Von Ludwig dem Frommen. Kaiser Ludwig der Fromme besaß nicht den großen Geist seines Vaters. Er war vielmehr schwach und wankelmütig. Zu den Regiernngsgeschästen hatte er wenig Neigung; er wollte lieber ein beschauliches Leben führen. Darum dachte er schon im vierten Jahre seiner Regierung daran, die Krone niederzulegen und in ein Kloster einzutreten. Er hatte drei Söhne; sie hießen Lothar, Ludwig, der später deu Beinamen der Deutsche erhielt, und Pipin. Lothar sollte die Kaiserwürde und den größten Teil des Reiches erhalten. Für ' die beiden andern Brüder wurden kleine Herrschaften bestimmt. Als dem Kaiser ein vierter Sohn geboren wurde, wollte er eine neue Teilung vornehmen, damit anch^ diesem eine Herrschast zukomme. Darüber wurden die älteren Söhne aufs äußerste erbittert. Sie kamen, jeder mit einem Kriegsheere, bei Colmar zusammen und faßten den Beschluß, vereinigt ihrem Vater zu widerstehen. Inzwischen hatte der Kaiser ein Heer gesammelt, um seine Söhne zum Gehorsam zu zwingen. Bei Sigolsheim, nicht weit von Colmar, wo das Flüßlein Weiß aus dem Gebirge heraustritt, ist eine weite Ebene; man nannte sie das Rotfeld. Hier schlugen das Heer des Kaisers und das vereinigte Heer seiner drei' Söhne ihre Lager aus. Ludwig der Fromme redete nun seinen Söhnen zu, abzulassen von ihrer Auflehnung; aber seine Mühe war vergeblich. Zuletzt schien dem Kaiser kein anderes Mittel mehr übrig zu bleiben, als die entarteten Söhne mit Waffengewalt zum Gehorsam zu zwingen. Aber schon hatte Lothar das sränkische Heer, das mit dem Kaiser gekommen war, durch Zureden und Versprechungen zum Treuebruch verleitet. Ludwig wurde von fast allen den Seinen verlassen ^und von Lothar gefangen weggeführt. Dies geschah am 30. Juni 833. Das Rotfeld erhielt von diesem Verrate den Namen Lügenfeld.**) Lothar führte feinen gefangenen Vater nach Soiffons. Hier wurde der unglückliche Kaiser in ein Kloster gesperrt und mußte viele und schwere Kränkungen über sich ergehen lassen. Als die beiden jüngeren Brüder Ludwig und Pipin dies vernahmen, *) Vgl. zu Kaiser Karls Geschichte im Anhang das Gedicht: Karl der Große; weiter vgl. das Gedicht: Kaiser Karls des Großen Begräbnis. **) Vgl. im Anhang das Gedicht: Das Lügenfeld, in dem der Dichter Stöber den Kampfplatz auf das Ochsenfeld bei Thann verlegt.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 77

1902 - Karlsruhe : Lang
77 Brand gesteckt. Auch in den Städten gab es Leute, die es mit den Bauern hielten. Diese zwangen beim Heranrücken der Bauernhausen die Stadtobrigkeiten, den Bauern die Tore zu öffnen, die Geistlichen und die wohlhabenden Bürger der Plünderung preiszugeben und Lebensrnittel und Geschütze zu liefern. Am Ostersonntage des Jahres 1525 rückten 8000 schwäbische Bauern, der sogenannte „helle christliche Haufen" vor die Stadt Weinsberg. Sie wurde vom Grafen von Helfenstein mit wenigen Landsknechten verteidigt. Verräter öffneten die Stadttore; der Graf wurde gefangen, und obwohl er ein reiches Lösegeld anbot, mit mehreren Adeligen grausam ermordet. Man trieb sie nämlich durch eine Gasse von Lanzenträgern, die unbarmherzig ans sie losstachen, bis sie zusammenstürzten. Zum Hohne ging ein Trompeter vor ihnen her, der lustige Weiseu aufspielte. Ein schreckliches Weib, die schwarze Hofmännin aus Bückingen, stach dem ermordeten Grafen ihr Messer in den Leib und schmierte mit dem heranstränselnden Fette ihre Schuhe. Die Gräfin von Helfenstein mit ihrem Söhnlein wurde beraubt, schwer mißhandelt und ans einem Mistkarren nach Heilbronn geführt. Ähnliche Greuel wurden überall verübt, wo die Bauern die Gewalt erlangt hatten. Inzwischen hatten die Fürsten und der Bund der schwäbischen Adeligen und Städte Truppen angesammelt, um dem Ausstande ein Ende zu machen. Wo diese mit den Bauern zusammenstießen, gab es keinen langen Kampf; die Führer der Bauern liefen meist feige davon, und die ungeordneten Bauernhaufen konnten den geübten Kriegsleuten nicht widerstehen. Zn Hunderten und zu Tausenden wurden die Bauern aus dem Schlachtfelde und auf der Flucht niedergehauen, erstochen und erschossen. Von denen, welche in ihre Heimat zurückkamen, wurden viele vor Gericht gestellt und erlitten den Tod durch Henkershand. Als der Ausstand niedergeschlagen war, lagen mehr als taufend Klöster und Schlosser in Asche; unzählige Dörfer waren verwüstet, die Felder lagen unbebaut, mehr als 150000 Menschen hatten ihr Leben gelassen, und der Druck, den die Bauern nun zu leiden hatten, war größer als je zuvor. 3. Kriege gegen die Türken. Im Jahre 1526 fielen die Türken mit einem gewaltigen Heere in Ungarn ein. Der ungarische König Ludwig Ii. konnte ihnen nur 30000 Mann entgegenstellen und verlor bei Mohatsch Schlacht und Leben. Hierdurch kam der größte Teil von Ungarn unter die Botmäßigkeit der Türken. Der Sultan Solhman der Prächtige gedachte auch Deutschland zu erobern. Das schien nicht allzu schwer; denn Kaiser Karl V. hatte fortwährend gegen

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1902 - Karlsruhe : Lang
— 123 — die Königin Luise, welcher das Unglück des Vaterlandes das Herz brach, ihm durch den Tod entrissen wurde. Von dieser hervorragenden Königin schreibt ein Zeitgenosse: „Luise von Preußen sah und grüßte iu dem geringsten ihrer Untertanen einen Sohn oder eine Tochter, hob am Wege spielende Kinder liebend empor aus ihre Arme, an ihr Herz, bückte sich tröstend zu dem am Wege kauernden Mütterchen, und wo es nicht der milden Gabe bedurfte, zu der ihre Hand immer offen war, da ließ sie als Andenken wenigstens ein freundliches Wort fallen, das unauslöschlich im Herzen der Angeredeten blieb.“ In die Bevölkerung Preußens zog ein neuer Geist ein, ein Geist ernster Frömmigkeit und opferfreudiger Vaterlandsliebe. 2. General Aork. Im Jahre 1812 erklärte Napoleon dem rufsischeu Kaiser Alexander den Krieg und rückte, mit einem Heere von 600000 Mann in Rußland ein. Auch Österreich und Preußen waren gezwungen worden, Hilfsheere zu stellen; 30000 Österreicher nahmen Stellung an der Grenze zwischen Galizien und Rußland, 20000 Preußen unter General Aork besetzten Kurland. Mit dem Hauptheere erfocht Napoleou mehrere Siege über die Russen und zog am 14, September 1812 in Moskau ein. Allein die Russen selbst steckten ihre Hauptstadt in Brand, und nach einmonatigem Aufenthalte in der zerstörten Stadt mußte der französische Kaiser den Rückzug antreten. Ein früher, furchtbar harter Winter und die unablässigen Angriffe der Russen brachten dem gewaltigen -Heere Napoleons den Untergang. Als die Nachricht hiervon in die Ostseeprovinzen kam, trat die dort befindliche französische Heeresabteilung den Rückzug an; Aork mit feinen Preußen folgte. Schon nahten aber die siegreichen Russen. Russische Unterhändler kamen zu Aork, gaben ihm Kenntnis von der völligen Vernichtung des französischen Heeres und forderten ihn auf, sich von den Franzofen zu trennen und sich mit den Rnffen zu verbinden. Hork weigerte sich dessen, wie sehr er auch die Franzosen haßte; so lange Aussicht war, daß er seine Truppen wohlbehalten ins Vaterland zurückführen könne, gebot ihm Pflicht und Ehre, jede Unterhandlung abzuweisen. Allein nach einigen Tagen hatten ihm die Russen den Rückzugsweg verlegt; nun stand er vor der Wahl, ob er sein kleines Heer in nutzlosem Kampfe aufopfern, oder durch ein ehrenvolles Abkommen es feinem Könige für den Kampf gegen den Unterdrücker erhalten wolle. Er wählte das letztere; in einer Mühle bei Tauroggen schloß er am 30. Dezember 1812 einen Vertrag mit den Russen; nach diesem Vertrage konnte er fein Heer nach Ostpreußen in die Winterquartiere führen und dort abwarten, was der König

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1902 - Karlsruhe : Lang
Deutschlands. In diesem Jahre wurde die Norddeutsche eingerichtet Tie Teutsche Reichspost xst eine Gründung des ^ahrev 18<1. -"ur Bayern und Württemberg haben ihre eigenen Postverwaltungen. )cach g Deutschland und Österreich kostet ein Bries 10 Pfennig, eine Postkarte Pfennig ein Postpaket bis zu 10 Pfund 50 Pfennig. Tie meisten Lander der Erde bilden den Weltpostverein, ^itbem Postwesenistdastele^ aravhenwesen verbunden. Der elektrische Telegraph wurde 1833 von Ganß und Weber erfunden und nachher vielfach verbessert. Dem Postwegen ist auch das Telephon- oder Fernsprechwesen zugeteilt. Erfunden wurde das Telephon 1860 von Reis. Im Jahre 187, ivuröe xn ~eutich= land die erste telephonische Verbindung m Berlin in Betneb ges tz.. Wesentlich trägt zur groszartigeu Entsaltung dev Handele und Lerkehr^ auch unser ausgedehntes Eisenbahnnetz bei. Schon 176/ wurden eiserne Geleise sür Kohlenbahnen in England hergestellt, -tie ^agen würden m!faugs durch Menschen oder Pserbe gezogen. 1829 ersand ^tephenson die Lokomotive. Die erste, mit einer Lokomotive geführte Eisenbahn wnrdt 1829 zwischen Liverpool und Manchester gebaut: 1835 folgte in Deutschland die Bahn von Nürnberg nach Fürth. 1839 wurde die erste elsayischt Eisenbahn zwischen Mülhausen und Thann eröffnet. >as erste Dampfschiff kam 1816 auf den Rhein. Es machte eine Reise Lonbonnach Franksnrt. Heute fahren bentfche Dampfer (Kriegs- und .vandel^ichiffe) ans allen Meeren; der bentfche Handel erhielt einen mächtigen Aufschwung, bei seit 1886 mit Ostasien und Australien bentfche ^ampser einen regel- 11b1 'Gesietz^ttui^Mohle der deutschen Jubriter. Wahrend eines aewaltigen Kampfes mit einem auswärtigen Feinde war das neue Kaiserreich geschaffen worden. Dem jungen Reiche drohte aber bald ein innerer, viel gefährlicheres Feind, der es auf Vernichtung der bestehenden Verhältnisse überhaupt abgesehen hatte. Es sind dies die Lozialdemotraten. Tie Lage der arbeitenden Klassen war in mancher Beziehung hart, wenn ein Unglücksfall, wenn Krankheit eine Familie heimsuchte, oder auch wenn der Arbeiter insolge hohen Alters sein Brot nicht mehr verdienen tonnte. \n solchen Fällen hatten dann die Umstürzler leichtes L-Piel die Unerfahrenen und Unzufriedenen zu betören, auf ihre Seite zu ziehen. Kaiser Wilhelm I. erkannte die drohende Gesahr und suchte ihr durch oerbeperung der Lage der Arbeiter entgegenzutreten. „Unsere Kaiserlichen Pt lichten gebieten uns," sprach er in der Botschast des Jahres 1888, „tein in Unserer Macht stehendes Mittel zu versäumen, um bxe Bes ] e = rung der Lage der Arbeiter und den Frieden der Beruss-tlassen unter einander zu fördern, so lange Gott un» Frij gibt zu wirken." Drei Gesetze, die die Krankenversicherung, Unfallversicherung, die Jnvaliditäts- und Altersversicherung betreffen müssen hier zur Sprache kommen, da sie zugleich auch die Hingabe und^ Ptiw-rreue zeigen, mit der die hohenzollerischen Kaiser tu väterlicher Fürsorge zum Wohle ihrer Untertanen gewirkt haben. _ , m 1. Krankenversicherung. Alle Personen, welche in Lyabrtten, Bergwerken, bei Bauten, ini Handwerk, im Handel, in Land- und Forstwirtschaft occicit Lohn ober (Sei)eilt betuernb beschäftigt finb, minien einer Av reinst, nf enu angehören. Die Mitglieder erhalten als gesetzliche Mindestleistungen Trete ärztliche Behandlung, sreie Arznei und dazu noch Krankengelder vom dritten Tage der Erkrankung ab bis nach Ablauf von dreizehn Wochen. Das Krankengeld beträgt für jeden Tag die Hälfte des ortsüblichen -r.age-lohnes gewöhnlicher Arbeiter. Beim -tobe eines Arbeiters wird außerdem an seine Hinterbliebenen ein Sterbegelb im zwanzigfachen Betrage des ortsüblichen Tagelohnes ausbezahlt. Ilm diese Unterstützungen den Krausttx geben zu können, werden wöchentliche Beiträge bezahlt, die l‘/a °/o bis 2 °/0

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 153

1902 - Karlsruhe : Lang
— 153 — wird sie gegen eine neue Karte und Bescheinigung für die alte umgetauscht. Für Arbeiter und Arbeiterinnen, welche nicht jeden Tag und nicht immer bei demselben Arbeitgeber beschäftigt sind, hat derjenige Arbeitgeber die Wochenmarke aufzukleben, welcher den Arbeiter in der betreffenden Woche zuerst beschäftigt hat. Das ist der Fall z. B. bei Wäscherinnen, Nähermnen, Taglöhnern u. a. m. , . L pi o „ . , t ... , Die Hälfte der Beiträge, dre für mindestens 5 Jahre bezahlt Und, wird beim Tode eines verheiratet gewesenen Versicherten an dessen Ehefrau M zurückerstattet. Ist diese auch nicht mehr am Leben, so erhalten dre Kruder ' unter 15 Jahren das Geld. Verheiratet sich eine werbliche Person, dre 5 Jahre versichert war, so erhält auch sie die Hälfte des ernbezahlten Geldes, das also von ihr stammt, zurück. Invaliden- und Altersrente werden vom Postamte unentgeltlich ausbezahlt. Die Gesamtsumme der gezahlten Entschädigungsbeträge (Renten re.) beläuft sich im Rechnungsjahr 1900 auf 86 649 946 M. gegen 78 680 632 M. im Jahre 1899. In den Jahren 1891—1900 wurden insgesamt an Reuten bezahlt 456 101 337 Jk Diese Summen zeigen das großartige Frredens-werk, das das Ende des ersten deutschen Kaisers krönte, das Wilhelm Ii. fortsetzte, in glänzendstem Lichte. Kein anderer Herrscher hat bis jefet in dieser Weise für sein Volk gesorgt, wie Wilhelm I., Wrlhelm Ii. Möge Gottes reichster Segen auch fürderhin aus der liebenden Fürsorge der ersten Deutschen Kaiser um ihr Volk ruhen! i 5. Kaiser Wilhelm I. Kaiser Wilhelm I. wurde am 22. März 1797 in Berlin geboren. Sein Vater war der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm, der im November 1797 als Friedrich Wilhelm Iii. den preußischen Königsthron bestieg, seine Mutter, die Kronprinzessin Luise, die später so hochberühmte Königin Luise von Preußen. Die Jugendzeit des Prinzen war keineswegs glücklich. Im Jahre 1806 und 1807 fielen die Franzosen in das Land, und die königliche Familie mußte sich vor Napoleon I. nach Königsberg, ja nach Memel flüchten. Im Frieden von Tilsit*) wurde dem König die Hälfte seines Landes genommen, die Franzosen besetzten den anderen Teil. Im Jahre 1810 beweinte Prinz Wilhelm den Tod seiner Mutter, einer Frau, die durch Schönheit, Anmut und Herzensgüte hervorragend war. Im Jahre 1829 vermählte sich Prinz Wilhelm mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar. Zwei Kinder entsprotzten der Ehe: der nachmalige Kaiser und König Friedrich Iii. und die Großherzogin Luise von Baden. Nach dem Tode des Vaters führte zunächst Wilhelms älterer Bruder als Friedrich Wilhelm Iv. das Scepter im Königreich Preußen. Als dieser von einer unheilbaren Krankheit befallen wurde, übernahm Prinz Wilhelm im Jahre 1858 die Regierung. Nach dem Tode seines Königlichen Bruders bestieg er deu Thron seiner Ahnen im Jahre 1861. Am 18. Januar 1871 wurde *) Vergl. S. 118.

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 186

1902 - Karlsruhe : Lang
- 186 — war, gewann er eine Anzahl verworfener Menschen für sich, mit bereit Hilfe er die Konsuln, Senatoren und anbere angesehene Männer ermorben und die Staatsverfaffung umstürzen wollte. Allein der Anschlag würde vereitelt. Nachbem er bei der Konsul-Wahl für das Jahr 63 v. Chr. zum zweitenmal butchgefalleu war, stiftete er eine neue Verschwörung, an der auch hochan-gcfehene Männer teil hatten, welche in der allgemeinen Verwirrung Befriebignng ihres Ehrgeizes zu finben hofften. Catilina warb ein kleines Heer an, verteilte Waffen unter den Stadt-pöbel und Verabredete in nächtlichen Zusammenkünften mit feinen Rotten den Tag, an dem die Beschützer der alten Verfassung ermordet, Rom angezünbet und geplünbert werben sollte. Ter Konsul Marcus Tullius Cicero erhielt Kenntnis von den Plänen der Verschworenen, traf in aller Stille die nötigsten Anorbnungen und klagte in der Sitzung des Senates den anwefenben Catilina mit gewaltigen Worten des Hochverrates an. Als Catilina feine Pläne entbecft sah, entwich er ans Rom nach Etrurien, wo er fein Heer in Bereitschaft hatte. Die in der Stadt gebliebenen Verschworenen würden gefänglich eingezogen und fünf berfeiben hingerichtet. Catilina mit feinem Heere würde balb barauf nach verzweifeltem Kampfe bei Piftoja niebergemacht. Bei der Hinrichtung der Verschworenen waren nicht alle gesetzlichen Formen beobachtet worben. Darum verhinberten die Freunde des Catilina den Konsul Cicero am Schluffe feines Amtsjahres an dem herkömmlichen Schwur, daß er den Gesetzen gemäß regiert habe. Cicero aber leistete vor der Volksversammlung feinen Eib mit den Worten, er habe das Vaterlanb gerettet. Die ganze Versammlung jubelte ihm zu, und Taufenbe von römischen Bürgern gaben ihm das Geleite vom Forum nach feinem Haufe und priesen ihn als den Retter des Vater-laubes. Gleichwohl würde er wenige Monate barnach von der nämlichen Versammlung angeklagt, daß er römische Bürger ohne Urteil und Recht habe hinrichten lassen, und die Volksversammlung fällte das Urteil, daß er in die Verbannung gehe und fein Haus in Rom dem Erbboben gleichgemacht werbe. 5. Rom wirb ein Kaiserreich. Die von den Römern außerhalb Italiens eroberten Gebiete hatten den Namen Provinzen; ihre Einwohner waren nicht römische Bürger, fonbern Untertanen des römischen Volkes. Die Provinzen würden meist von Profonfuln, b. h. solchen Staatsbeamten verwaltet, die schon die Konfulswürde bekleidet hatten. Die Prokonsuln fanbeii in den Provinzen Gelegenheit, sich biirch geschickte Verwaltung und glückliche Kriegszüge gegen feinbliche Nachbarn Ruhm, Ansehen und Einfluß in Rom zu erwerben,

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 201

1902 - Karlsruhe : Lang
— 201 — zurückgewiesen wurden, und zugleich den deutschen Heeren den Anmarsch durch die verödete Pfalz unmöglich machen. Durch den Mordbrenner Melac wurden Worms, Speyer, Frankenthal, Alzei, Oberwesel, Andernach, Kreuznach in Asche gelegt. In Melac tn Heidelberg. Speyer wurde der Kaiserdom durch Sprengung mit Pulver verwüstet, die Kaisergräber erbrochen und die Gebeine der Kaiser umhergeschleudert. Aus dem rechten Rheinufer wurden Mannheim, Ladenburg, Weinheim, Breiten, Pforzheim, Bruchsal, Durlach, Rastatt, Baden und unzählige Dörfer verbrannt. In
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