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1. Das Altertum - S. 8

1897 - Leipzig : Voigtländer
8 b) zwischen dem Euphrat und dem Tigris: 5. Mesopotamien, eine Steppenlandschaft, und > 6. Babylonien. eine hchst fruchtbare Tiefebene mit der Hauptstadt Babylon. ~ c) stlich vom Tigris: 7. Assyrien mit der Hauptstadt Nmive am Tigris. Ii. Die Babylonier und die Assyrer. 6. Die Kultur der Babylonier. 1. Religion und Bildung. Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dienst: ihr .fsmmh gott war ^l, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der Chalder, einer Priesterkaste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babylonien als die Heimat der Astronomie und Aftrofpgti galt. Auch die babylonischen Mm^und Gewichte fanden^Veite Nerbreitikn^. Die aus Ziegelsteinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigspalste waren mit Bildwerk reich geschmckt. Die Schrift, Welche sich auf den Denkmlern findet, besteht aus keilfrmigen Zeichen und wird daher Keilschrift genannt. Yv y^Yyt Yf Wasser Hand, Seite Herrin Feld Flu 2. Landbau, Handel und Kunstflei. Das babylonische Land war durch seine Natur zu ergiebigem Anbau hchst geeignet. Eine weit ausgebreitete, tiefgelegene Ebene, wurde es alljhrlich, wenn in den Bergen Armeniens der Schnee schmolz, durch die Gewsser des mchtig aufgefchwolleuen Euphrat berschwemmt. Durch wohlangelegte Dmme, Teiche und Kanle wurde die Bewsserung des Bodens geregelt. So wurde Babylonien eines der reichsten Getreidelnder der alten Welt. Auer Dattelpalmen," sagt der griechische Geschichtschreiber Herdot, hat das Land keine Bume; allein zum Getreidebau ist es so vortrefflich, da es immer ziyei-hundertfltige und in recht guten Jahren dreifiimdertf artige Frucht trgt. Die Weizen-und Gerstenbltter werben leicht vier Finger breit, und zu welcher Hhe die Hirse und die lgebende Sesamstaude wchst, will ich lieber gar nicht sagen; denn ich wei recht gut wer nicht in Babylonien gewesen, glaubt schon das nicht, was ich vom Getreide gesagt." Weit ausgedehnt war der Kandel der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Ihre Karawanen zogen nach "Indien wie nach Vorderasten; ihre Schiffe fuhren den Euphrat hinab bis in den persischen Meerbusen. Von den arabischen und indischen Ksten wurden ihnen Perlen, Edelsteine und Rauch-werk, Elfenbein, Ebenholz und Zimt zugefhrt. Von der Entwickelung ihres Kunstfleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunstflei und Handel gefrderte Reichtum hatte freilich auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weichliches Wohlleben ausartete.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 87

1896 - Leipzig : Voigtländer
87 nach dreijhrigem Bruderkriege, kam es zu einem Teilungsvertrage, dem Ver-trage zu Verdun. 2. Vertrag zu Verdun, 843. In diesem erhielt /Lothar: die Kaiserkrone und Italien, sowie das Land zwischen Rhein, Maas und Rhone (Lotharingien); /Ludwig (der Deutsche): Ostfranken, d. i. Deutschland stlich vom Rhein, ferner auf der linken Rheinseite die bischflichen Sprengel von Speier, Worms und Mainz; /Karl der Kahle: Westfranken oder Frankreich. Das Reich Lothars, dessen Geschlecht bald ausstarb, zerfiel schnell wieder. Dagegen blieben die beiden anderen Reiche neben einander bestehen: das Deutsche Reich und Frankreich; und damit schieden sich auch fr immer die bisher im Frankenreiche vereinigten Völker: die Deutschen und die F r a n z o s e n. Die Kultur während der Zeiten des Frankenreiches \ 1. Wirtschaftliches Leben. Neben Jagd und Viehzucht war nun der Ackerbau immer allgemeiner und wichtiger geworden. Doch galt immer noch nur das eingezunte Feld als Privatbesitz, alles brige blieb gemein-schaftlicher Weideplatz fr das Vieh der Markgenossen. Von Feldfrchten wurden namentlich Hafer und Gerste, aber auch schon Weizen und Hanf ge-baut. Es gab nun auch schon Feldgrten fr Bohnen, Erbsen, Linsen, Rben, Obst. Der Weinbau verbreitete sich allmhlich vom Rheine her weiter stlich in das Innere Deutschlands. Das Handwerk wurde ursprnglich nicht von besonderen beruss-migen Handwerkern, sondern in jedem Hause, namentlich von den Frauen, gebt. Diese fertigten wollene Tuche und leinene Kleiderstoffe; auch ver-standen sie, die Stoffe mit Waid, Krapp und Scharlach zu frben. Zur Be-arbeitung der Metalle entstanden dann die ersten eigentlichen Handwerke: das des Schmieds und des Goldschmieds. In den Klstern wurde auch schon die Kunst des Metallgieens, namentlich der Glockengu, gebt; ebenso die Glasbereitung. Der Handel ging, wie in der rmischen Zeit, hauptschlich von den groen Stdten am Rhein und im Donaugebiet aus, und erstreckte sich namentlich den Flssen entlang. Doch entstanden nun auch schon Handelspltze im Innern Deutschlands, wie namentlich Erfurt, Bardewiek, Celle, Magde- 1 Zu den kulturgeschichtlichen Abschnitten sind insbesondere hinsichtlich der Kleidung und Wohnung die Bilder zur Kulturgeschichte (mit erluterndem Text) am Ende des Buches zu vergleichen.

3. Das erste Geschichtsbuch - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
— 53 — Felder und Wiesen in den Niederungen der Oder, Warthe und Netze sah. Jeder Bauernsohn mußte vor seiner Verheiratung eine Anzahl Obstbäume anpflanzen. Kahle Höhen ließ er mit Maulbeerbäumen bepflanzen, um beit Seidenbau einzuführen. Da oft Hirsche und wilde Schweine die Felder der Bauern verwüsteten, so erließ der König scharfe Bestimmungen gegen den Wildschaden. Zum Anbau der Kartoffeln mußte er die Bauern zwingen. Sie wußten mit den fremden Knollen nichts anzufangen. Nettelb eck, der brave Verteidiger Kolbergs, erzählt aus seinen jungen Jahren: „Der König schenkte meiner Vaterstadt einen ganzen Wagen voll Kartoffeln. Kopfschüttelnd bot sie ein Nachbar dem andern. Man brach sie von einander und warf sie, natürlich roh, den Hunden vor. Diese schnoberten daran herum und verschmähten sie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil gesprochen. Die Dinger, hieß es, riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde wollen sie fressen. Was wäre uns damit geholfen?" Der König aber ruhte nicht, bis er feine Unterthanen von dem Werte der Erdäpfel überzeugt hatte. Er sandte Leute im Lande umher und ließ die Bauern im Kartoffelbau unterweifen. Auch Gewerbe und Verkehr hob der König auf jede Weise. Er verband die Flüsse durch Kanäle, legte einen Hafen an, besserte die Wege und ließ in Fabriken Tuch, Leinwand, Porzellan n. a. Waren herstellen. Berlin verschönerte er durch schöne Bauten und die Bildsäulen seiner liebsten Generale. Um das Schulwesen stand es damals noch schlecht. Die meisten Schulhäuser waren elende Hütten, die meisten Lehrer unwissende Kammerdiener, Handwerker oder ausgediente Unteroffiziere. Tief in Dummheit und Aberglauben steckte das Landvolk. Durch eine Land schnlo rdnung ordnete der König an, daß Schulen gebaut, ordentliche Lehrer angestellt und die Jugend fromm und geschickt erzogen würde. Musterschulen richtete damals Eberhard von Rochow auf seinen Dörfern ein. In Berlin wurde die erste Realschule gegründet. Besondere Sorgfalt verwandte Friedrich auf die Rechtspflege. „Ungerechte Richter find gefährlicher als eine Diebesbande!" jagte er. Das Prozeßverfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „Allgemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Überall war sein scharfes Auge, um Mißstände zu entdecken, und seine milde Hand, um zu helfen. Um feinen Unterthanen viel geben zu können, war er selbst sehr sparsam. „Preußen ist arm, darum muß sein König sparen!" sagte er. Im Mai unternahm er Reisen in das ganze Land. Dabei schenkte er auch dem Geringsten Gehör und untersuchte alle Beschwerden. „Die armen Leute wissen, daß ich Landesvater bin, darum muß ich sie hören!" sagte er. Als er einst die Pferde wechseln ließ, drängte sich ein altes Mütterchen dicht an feinen Wagen. „Was wollt ihr, Mütterchen?" fragte der König. „Sie sehen, weiter nichts!" war die Antwort. Der König reichte ihr einige Goldstücke und und sagte: „Auf diesen Dingern konnt ihr mich ansehen, so oft ihr

4. Außereuropäische Erdteile - S. 317

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 317 — auf der Station zurückbleiben, winken uns noch lange nach. Sie wissen ja so gut wie wir, daß das Reisen in Kamerun immer eine ernste und oft gefährliche Sache ist. An Aams- und Maisfeldern der Eingeborenen geht es vorüber, sowie an prächtigen Kakaopflanzungen, die von europäischen Handels- Häusern augelegt worden sind und durch tausend schwarze Arbeiter in- stand gehalten werden. Auch etliche Baumwoll- und Tabakplantagen begegnen uns und zeigen, auf welche Weise die, Kolonie dem Heimat- lande nutzbar gemacht werdeu soll. Ragende Ölpalmen erzählen uns davon, was neben der Kautschukpflanze den eigentlichen Reichtum des Landes ausmacht. Lang zieht sich der Weg hin, bald durch freie Striche, die mit hohem Grase bestanden sind, bald durch dichten Wald, den noch keine Menschenhand gelichtet hat. Dann und wann treffen wir auf kleinere und größere Gruppen Negerhütten, deren trauriger, dem Ver- fall naher Zustand uus die ganze Armut der Bewohner kund tut, während der fchmuckbehangene Holzklotz in der Hütte des Häuptlings uns nur zu deutlich sagt, daß wir im Lande der Götzendiener sind. Im ganzen haben wir uns bei unserem heutigen Marsche gewiß nicht über Langeweile beklagen können) der Weg war nicht einförmig. Aber freilich, die Sandflöhe haben uns gepeinigt, die Hitze hat uns ge- drückt, und wir sind reichlich müde geworden. So wollen wir Rast machen. Ein gutes Abendessen, von der Hand unserer Schwarzen be- reitet, aus Pfefferbrühe, Fleisch und Makabo (einer Knollenfrucht) be- stehend, wird uns kräftigen, und dann, nach einem dankbaren Nachtgebet, solls rasch in die Hängematte gehen. Dann wollen wir schlafen! — Gehts nicht? O, diese Moskitos mit ihrem ruhelosen Summen und Stechen, und diese Ratten, die einen trotz der Hängematte beinahe fressen wollen! Laß es gut sein, du wirst es schon gewöhnt werden) morgen nacht schläfst du, aber heute? Ruhe in Gottes Namen, so gut du kannst, und wir wollen desto früher aufstehen und unfern Tagesmarsch beginnen. Heute habeu wir es gut getroffen. Der Weg ist eben. Der afrika- nische Buschwald zeigt sich uns von seiner schönsten Seite. Man könnte meinen, einen Parkweg in der Heimat vor sich zu haben, so rein ist dieser Waldweg. Saftige Farnkräuter mit ihren hellgrünen Wedeln fassen den Weg ein. Höhere, anscheinend undurchdringliche Gebüsche über- ragen sie, und wieder hinter ihnen und über sie hinweg treiben die Schlingpflanzen ihr lustiges, für die umschlungenen Bäume freilich tod- bringendes Spiel. Von Ast zu Ast und von Baum zu Baum sind sie geklettert bis in schwindelnde Höhe, und hoch über uns schließen sich die Bäume wieder zusammen, so daß wir in einem immergrünen Dome wandeln. Die Strahlen der Sonne finden ihren Weg immer noch herein ins Halbdunkel und tanzen und spielen auf den Blättern und Blüten in leuchteudem Glanz. Farbenprächtige Schmetterlinge, im ganzen eine Seltenheit für Afrika, wiegen sich in der reinen Luft und freuen sich,

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 34

1889 - Leipzig : Freytag
34 die Kriegfhrung. Eine Zeitlang hatte jedes der drei Reiche (A u st r a s i e n, stlich; Nenstrien, westlich: Burgund, sdstlich) seinen eigenen Hausmeier (Major-domus). Dann aber gelang es (687) dem ebenso klugen als tapferen Majordomns von Austrasieu, Pippin dem Mittleren (flschlich auch von Heristal ge-nannt), durch einen Sieg der seine Nebenbuhler alleiniger Hausmeier im ganzen . Frankenreiche zu werden. Er nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken", während die Merowinger blo den Knigstitel trugen. Auf ihn folgte sein Sohn Karl, welcher sich durch seinen Sieg der die Araber unsterblichen Ruhm und den ehrenden Beinamen ..Martel" (Hammer) erwarb. 2. Die Araber bewohnten die Halbinsel Arabien, sdlich von Palstina zwischen dem Roten Meere und dem Persischen Meerbusen. Obwohl dem Flcheninhalte nach fnfmal so groß als Deutschland, hat es doch nur zum kleinsten Teile (V6) fruchtbaren Boden; das brige ist von unfruchtbaren Sandwsten oder steilen Gebirgen durchzogen. Die Sdwestkste (das glckliche Arabien") erzeugt Zucker, Reis, Baumwolle, Weihrauch und andere wertvolle Gegenstnde des Handels; dieser wird hauptschlich durch groe Karawanen mittels des Kameles (Schiffs der Wste") betrieben. Arabien ist auch die Heimat edler Pferde, krftiger Esel und des Vogels Strau. Die Iraber fl ostl vjfcrro 17. Umrikarte von Arabien.

6. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 23

1873 - Leipzig : Wartig
23 Sitten beiber Dbftf orten finb au§ füblidfen Säubern ¿u un3 gebraut morben, beim die Stauten Ssergamottbirne und f^anifc^e 5tirfd;c erinnern baran. ©ie iurfdfeu füllen jur 3e^ der £reu5jüge an» Gerafus in ^leinafien ¿u un§ gebraut mov den fein. ©er äöetnftod. 3lu3 feinen meitber^meigten, ftiedfenben Stapeln entfpriemt ein 2—6 Sjteter £>o£)er, fnotig oerbidter, ^oijiger ©tengel. ©ie mccfyfelftänbigen, langgeftielten ©tengelblätter finb Eiförmig, runblid), 3—5lapb^/ ungleich grob gemalmt und befonbers auf der Unterfeite mit &rd;en befe^t. ©er S3lütl;enfeld) ist f'lein, uubeutlid) und 5 gäb;nig. ©ie 5 tonenblätter finb an der ©f>i£e betmadffen und fallen and) fo ab. ©ie Sdütffen bilben gri'mlid)gelbe bri^^oen, mcldfe einem Platte gegenüber fielen, mäfmenb bent näd)ften Platte eine ptn geftf)alten bienenbe Stidelranfe gegenüberfteift Sin der Stütze bemerkt man 5 ©taubgefäfje und einen ©tempel. 3n der iängiidf ober fegelritnben, grünen ober blauen, faftreidfcn S3eere befinben ficf) 4 fleine birnenförmige ©amentorner. ©emölmlid) finbet die Ssermefjrung nidft burd) ©amen, fonbern burcb ©ted’linge ober Slbfenfer ftatt. ©ie der Stütze ist im Sdtai, und die 3^it der Steife im ©ef>tember. Stie die milb madffenbe Kartoffel in ©itbamerüa oljnc die ^3fiege bc3 S)tenfd)cn nur fiafelnuffgrofee Knollen anfefst, fo l;at aud) der Steinftod ba, mo er milb mäcfyft, ¿mifdfen dem fdfmar^en und fasftifdfen Sjteere, nur öerfümmerte, unfdfmadbafte Sscerett und mädfft milb ^u febr in§ &ol$. Unter der §anb be§ Sjtenfcffen ist er gu einem der banfbarfien ©emädüe gemorben und febr meit Verbreitet. 3n ©eutfddanb bat man Steinberge ober Steingärten am Stliein und feinen Stebenflüffen, an der @ibe ¿mifdjen ©re§; den, Sjteijäen und ^ßirna, an der ©aale bei Staumburg und Steijsenfeiä, an der Unftrut bei $reiburg. 3u den be; fannteften Stffeinmeinen gehören: Sdtarlobrnnner, 3ot;a?mi§c berget, Stübe^eimer, Stauentbaler, Saubentimler, <gocl)£)etmer, Stieren fteiner und Siebfrauenmilcl). ©er ©tjatnvagnermein mädfft in der (El;ambagne in granfretd), der ©ofaier ist ein füfjer Stein und fommt au§ Ungarn, ^rantreicf), ©panieu, Italien und Ungarn erzeugen gute Steine, ©er Staturforfd^er finbet übrigen^ den Steinftod nidjt in fe£)t nobler ©efettfctjaft, bernt der ©abad, der fbanifdfe Pfeffer, die ©omirfclje, der ©tec£>=

7. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 44

1902 - Leipzig : Roßberg
— 44 — besiegen konnte. In dieser inneren Not erwies sich die Kirche als Hort und Anker des Königtums, indem auf einer geistlichen Synode jeder mit schwerer Kirchenstrafe bedroht wurde, der sich dem König widersetzte. Da entschloß er sich auf dem Sterbebette, anstatt seinem Bruder Eberhard die Krone zu übertragen, diesen zu beauftragen, die Königsabzeichen — die Lanze, die goldenen Spangen und den Königsmantel, das alte Königsschwert und das Diadem — seinem Gegner Heinrich zu überbringen. Er wußte, daß dieser allein im stände war, das Szepter des Reiches kraftvoll zu führen, den Reichsfeinden tapfer zu begegnen und die Aufstände der Herzöge niederzuwerfen. Ende Dezember des Jahres 918 verschied Konrad, nachdem er sieben Jahre König gewesen. § 42. Stammtafel -er Karolinger. Karl Martell t 741. Pippin der Kleine f 768. Karl der Große f 814. I Ludwig der Fromme f 840. __________________________________I__________________________________ Lothar 1. f855. Pippinf838. Ludwig derdeutschef 876. Karl 11. f 877 (Mittelfranken.) (Deutschland.) der Kahle. | I______________(Frankreich.) Ludwig 11. f 875. Lothar Il.f 869. Karl. Karlmann. Karl 111. der Dicke. (Italien.) (Lothringen.) (Burgund.) | 877 abgesetzt. Arnulf von Kärnten f 899. Ludwig das Kind f 911. Deutsche Gultnrzustände um das Jahr 900. § 43. Erwerbsleben. Deutschland war noch immer ein Land, in dem Ackerbau und Viehwirtschaft fast die einzigen Erwerbszweige bildeten. Es wurden Roggen und Weizen, Gerste und Hafer, Flachs und Hanf gesät, auch der Gemüsebau wurde auf Bohnen, Erbsen und Linsen ausgedehnt. Der Weinbau verbreitete sich von den Rheingegenden aus weiter ostwärts in die schwäbischen und mainsränkischen Gegenden. Große Güter, die dem König, den großen Herren oder der Kirche gehörten, lagen neben Bauerndörfern, deren Bewohner zum größeren Teil einem Herrn zu Zinszahlung und Frondienst verpflichtet waren. Hochbedeutsam für die Wirtschaft

8. Die Länder Europas - S. 131

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 131 — Reis." Wie zahlreich die Produkte dieser gottgesegneten Gegen- den sind, lehrt ein Spaziergang über den Fruchtmarkt der Stadt Valencia. Da liegen Melonen, Gurken, Kürbisse, Tomaten und grüne Gemüse in hohen Haufen auf Bastmatten ausgeschüttet. Daneben stehen aus Palmblättern geflochtene Körbe voll Feigen, Oliven, Zitronen, Apfelsinen und Weintrauben. — Fruchtbar ist ferner ein großer Teil der Ebro ebene. Da wachsen auch Zitronen, Mandeln, Apfelsinen, Ölbäume, Wein, Weizen und Gerste in Hülle und Fülle. Ist doch die Fruchtbarkeit des Bodens auch hier an vielen Stellen so groß, daß jährlich zweimal geerntet werden kann. Die Berge sind größtenteils mit Korkeiche bedeckt. Die Felder sind häufig mit Maulbeerbäumen eingefaßt, an denen sich Reben emporwinden, ähnlich, wie in der Potiefebene. Von diesem Teile Spaniens heißt es in einem schönen Gedichte, welches wir in einer der nächsten Deutschstunden besprechen werden: „Fern im Süd das schöne Spanien, Spanien ist mein Heimatland, Wo die schattigen Kastanien Rauschen an des Ebros Strand, Wo die Mandeln rötlich blühen, Wo die heiße Traube winkt, Wo die Rosen schöner glühen Und das Mondlicht goldner blinkt." sgeibel.) 4. Das Stiergefecht in Spanien. Ziel: Wir nehmen heute an einem großen spanischen Volksfeste in Sevilla teil, an einem Stiergefecht. Die Kinder zeigen zunächst Sevilla, dann stellen sie auf Grund ihrer Erfahrungen (Volksfeste der Heimat) und des vorausgegangenen Unterrichts Vermutungen auf. Die Darbietung kann fortschreiten an der Hand dreier Fragen. I. Wo hält man die Stiergesechte nö?*) In einem großen Gebäude, welches Ähnlichkeit mit einem Zirkus hat, im Amphitheater. Beschreibe es! (Kreisrund — Arena mit Sand bestreut — hohe Bretter- wand als Abschluß der Arena, dahinter ein Gang und hinter ihm die terrassenförmig angeordneten Sitzreihen.) Dieses Gebäude ist an dem Tage, an dem ein Stiergefecht stattfinden soll, schon viele Stunden vor Beginn des Gefechtes mit Tausenden von Zuschauern gefüllt. Die meisten erfchei- nen in der andalusischen Kleidung (Vergl. S. 129), so daß der ganze Zu- schauerraum einen farbenprächtigen Anblick gewährt. Viele Zuschauer sind *) Benutze das prächtige Bild „Spanischer Stierkampf" aus der Sammlung „Land und Leben" von Dr. A. Wünsche. 9*

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 274

1907 - Leipzig : Engelmann
274 Siebenter Kursus. Wirtschaftsstufe. In Europa herrschte sie während der jüngeren. Steinzeit und der Bronzezeit. Dritte Stufe. Durch die in langen Zeiträumen gesammelten Erfahrungen haben sich Viehzucht und Ackerbau vervollkommnet; letzterer vor allem durch Einführung des Pfluges und der Düngung, die es ermöglichen, das Land gründlicher auszunutzen und dauernd in Bebauung zu halten, während früher ein häufiger Wechsel des rasch ausgesogenen Ackerlandes eintreten mußte. Es werden ferner die Kulturpflanzen und Haustiere veredelt, zahlreiche neue Nassen und Abarten mit besonders wertvollen Eigenschaften gezüchtet. Auch begnügt sich der Mensch nicht mehr mit dem, was ihm die Oberfläche der Erde darbietet, sondern er dringt in ihr Inneres ein und hebt die zahllosen dort verborgenen Mineralschätze. Da die Vervollkommnung der wirtschaftlichen Tätigkeiten immer größere Ansprüche an die Kenntnisse und Fertigkeit des sie Ausübenden stellt, so muß eine umsangreiche Arbeitsteilung eintreten. Die Folge ist die Ausbildung zahlreicher einzelner Handwerke und Industrien. Auf dieser Wirtschaftsstufe stehen gegenwärtig die Chinesen, die Völker beider Indien, sowie viele Malayenstämme, die Perser, Araber, Türken; auch verschiedene der Staaten Süd- und Mittelamerikas gehören dieser Wirtschaftsstufe an. Vierte Stufe. Diese Wirtschaftsstufe ist dadurch gekennzeichnet, daß die gesamten Naturwissenschaften, einschließlich der Mathematik, in den Dienst des Wirtschaftslebens gestellt werden. Agrikulturchemie und Pflanzenphysiologie lehren zahlreiche Tatsachen kennen, welche es ermöglichen, den Boden vernunftgemäßer zu bewirtschaften und gründlicher auszunutzen wie bisher (künstliche Düngung, Vermischung schlechten Bodens mit Kalk und Mergel, Entwässerung und Bewässerung). Man lernt, überall die nutzbringendsten Pflanzen anzubauen, sie gegen Unbilden der Witterung und Krankheiten zu schützen, viele Pflanzen durch Züchtung anderen Klimaten anzupassen. Auch die Tierernährung und Tierzucht kann auf wissenschaftliche Grundlagen gestützt viel vernunftgemäßer und dadurch nutzbringender gestaltet werden. Die Geologie erleichtert das Auffinden nutzbarer Mineralien, während durch chemische und physikalische Methoden die Gewinnung der Metalle aus ihren Erzen sehr vervollkommnet wird, zahlreiche neue wertvolle Metalle neu entdeckt werden. Die jetzt auf Mathematik, Physik und Chemie sich stützende Technik macht ungeahnte Fortschritte. Durch Nutzbarmachung der Dampfkraft und Elektrizität entwickelt sich die moderne Großindustrie und der moderne Großverkehr. Der letztere ermöglicht aber einen raschen Austausch der in den verschiedenen Ländern der Erde gewonnenen Naturprodukte und Jndustrieerzeugnisse und bewirk: dadurch die größtmögliche Befreiung vom Naturzwang. Die Arbeitsteilung wird noch größer wie auf der vorigen Stufe. Zu der persönlichen tritt die örtliche und internationale Arbeitsteilung. Es beginnt sich eine Scheidung zwischen vorwiegend Ackerbau treibenden und vorwiegend industriellen Staaten zu vollziehen.

10. Deutsche Prosa - S. 267

1900 - Gera : Hofmann
Botanische Probleme. 267 und strecken; bilden sich neue Organe, so vermehren sich die Zellen durch Teilung in einer gewissen Region; erkrankt die Pflanze, so sind es wieder die Zellen, in denen das Leben erlischt. Wenn in den letzten Jahrzehnten die Experimentalphysiologie der Pflanzen ihre Methoden vervollkommnet und die Beziehungen des Pflanzenlebens zum Licht, zur Wärme, zur Schwerkraft, zur Elektrizität und zu den chemischen Anziehungskräften weit klarer entwickelt hat, als das vor hundert Jahren möglich war, so hat sie doch nie die Aufgabe aus dem Gesicht verloren, die Erscheinungen des Pflanzenlebens aus dem Leben der Zellen ab- zuleiten. Nun hat uns aber im Jahre 1838 Theodor Schwann gelehrt, daß auch der Entwickelungskreis jeglichen Tieres und sogar des Menschen mit einer einfachen Zelle beginnt, daß alle Organe des Tieres aus Zellen zusammengesetzt und aus der Teilung jener ersten Zelle hervor- gegangen sind. Aber die Tierzelle ist das nämliche Gebilde wie die Pflanzenzelle; es giebt nur Eine Zelle und Ein Leben. Wie aber der Mathematiker den Wert einer unbekannten Größe nur in einer ein- fachen Gleichung bestimmen kann, so erkennt auch der Naturforscher die unbekannten Gesetze des Lebens am leichtesten in ihrer einfachsten Er- scheinung, in der Pflanzenzelle. Und wenn unter Virchows genialem Vorgang die Lehre vom kranken Menschen, die Pathologie, auf die Lehre von der kranken Zelle gebaut worden ist, so hat die Erforschung der Pflanzenzelle das wissenschaftliche Fundament dazu gegeben. Eine ganz besondere Bedeutung hat in neuester Zeit die Lebens- geschichte der Pilze gewonnen, indem sie in Beziehung tritt zu einer Reihe hochwichtiger Probleme, deren endgültiger Lösung die Menschheit mit Spannung entgegensieht, da sie an ihnen mit ihrer ganzen Existenz beteiligt ist. Seit undenklichen Zeiten decimieren Brand und Meltau die Ernten; in den letzten fünfzig Jahren sind in rascher Aufeinander- folge fast alle angebauten Gewächse von Krankheiten heimgesucht worden, welche erst unbeachtet im Verborgenen umherschlichen, dann wie mit einem Male über weite Landstriche sich ausbreiteten und Mißwachs, Teuerung, Hungersnot über die Völker brachten. Ganz besonders hatte sich seit 1845 die Krankheit der Kartoffeln, seit 1848 der echte, seit 1878 der falsche Meltau den Rebenpflanzungen des Südens furchtbar gemacht; auch die Zuckerpflanzungen und Kaffeeplantagen der Tropen sind durch Krankheiten verwüstet worden; ja sogar die Insekten, von den Stubenfliegen bis zu den Seidenwürmern, den Bienen und den wälderverheerenden Nonnenranpen, werden von Seuchen befallen. Alle diese Epidemien werden, wie wir jetzt wissen, von mikroskopischen Pilzen verursacht, deren Keime von Pflanze zu Pflanze, von Insekt zu Insekt verbreitet, zugleich den Keim tödlicher Erkrankung übertragen.
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