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1. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
1. Die Spartaner. 17 die Gerusia. Ferner beteiligte sich an der Gesetzgebung die Ver-sammlung des Volkes. Jeder freie Brger, der das 30. Lebensjahr zurckgelegt hatte, durfte daran teilnehmen. Die Gerusia beriet die Gesetze und legte ihre Beschlsse der Volksversammlung zur Entscheidung vor. Die Mitglieder der Volksversammlung gaben ihr Urteil ab durch einfaches Ja oder Nein; Reden wurden nicht gehalten. Beschrnkung des Handels. Lykurg fhrte eisernes Geld ein. Da-durch wollte er die Begierde nach Reichtum bei seinen Mitbrgern unter-drcken und den Handelsverkehr mit dem Auslande verhindern, damit die Spartaner einfach und gengsam blieben. Spartas eiserne Mnze konnte kein fremder Kaufmann gebrauchen. Es unterblieb deshalb die Einfuhr auslndischer Waren, aber es war auch die Mglichkeit abge-schnitten, einheimische Erzeugnisse auszufhren. Jede industrielle Ttigkeit war dadurch im Keime erstickt. Erziehung. Vom siebenten Lebensjahr an wurden die Knaben ihren Eltern genommen und in einer Staatsanstalt gemeinschaftlich erzogen. Die Erziehung war sehr streng. Die Kinder wurden gewhnt, Hunger und Klte zu ertragen. Sie schliefen auf hartem Schilfe, das sie sich selbst an den Ufern des Eurtas holen muten. Krperliche bungen, Turnen und Kriegsspiele waren ihre tglichen Beschftigungen. In Gegenwart lterer Leute schwiegen sie. Auch machten sie sofort Platz, wenn sich ein lterer Mann setzen wollte. Sie wurden angeleitet, sich so kurz wie mglich auszudrcken; man nennt darum heute noch eine kurze, treffende Antwort eine lakonische. Auch die Mdchen genossen eine ffentliche Erziehung. Diese erstreckte sich ebenso wie bei den Knaben vorwiegend auf krperliche bungen. Die Bildung des Geistes wurde in Sparta vernachlssigt. Schwchliche Kinder wurden im Gebirge ausgesetzt. Nahrung. Das Leibgericht der Spartaner war die sogenannte schwarze Suppe. Sie bestand aus einer Brhe von Schweinefleisch, Schweineblut, Essig und Salz. Sie wird hnlichkeit mit unsrer Wurst-suppe gehabt haben, der Geschmack wird so schlecht nicht gewesen sein. Das Schweineblut wird heute noch zur Herstellung von Blutwurst ver-wendet. Auerdem a man Wildbret, Brot, Kse, Feigen. Auch der 'Wein fehlte nicht auf ihren Tischen. Die Männer speisten gemeinschaftlich in Staatsanstalten. Als König Agis von einem siegreichen Feldzuge heim-kehrte und allein mit seiner Gemahlin zu speisen wnschte, wurde ihm dies von den Wchtern der Verfassung, die man Ephren nannte, abgeschlagen. Die Zeit nach Lykurg. Die Eroberung Messeniens. Bei der Zunahme der spartanischen Bevlkerung reichten die vorhandenen Ackerlose nicht mehr aus. Deshalb wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. das fruchtbare Nachbarland Meffenien nach harten Kmpfen erobert. Das Land ver-teilten die Spartaner unter sich; die Bewohner, die aus ihrem Besitz vertrieben wurden, wanderten nach Sizilien aus und grndeten dort die Dahmen, Leitfaden. I. Neubtg. 2

2. Alte Geschichte - S. 38

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 38 - stahl, Bestechung rc. aus Sparta verbannt, aber auch Künste und Handel wurden gänzlich gelähmt. Nur die unentbehrlichsten Gerätschaften waren gestattet. Der Schwelgerei suchte Lykurg durch Einführung gemeinschaftlicher öffentlicher Mahlzeiten entgegenzuarbeiten, zu denen jeder Tischgenoß einen monatlichen Beitrag von Getreide, Feigen, Käse und Wein liefern mußte. Jede Tischgesellschaft bestand aus 14 Personen. Das Hauptgericht der Mahlzeit war die kräftige schwarze Suppe, bestehend aus Schweinefleischbrühe, Blut, Essig und Salz. Ein fremder König ließ sich, um sie zu versuchen, einen spartanischen Koch kommen. Aber die Suppe wollte ihm nicht schmecken. Durch diese Einrichtungen zog sich Lykurg den Haß der Reichen dermaßen zu, daß es einst zu einem Aufstande kam und Lykurg vor den Steinwürfen seiner Gegner vom Marktplatze in einen Tempel fliehen mußte. Ein leidenschaftlicher Jüngling, Alkander, verfolgte ihn und schlug ihm, als er sich umwendete, mit dem Stock ein Auge aus. Lykurg blieb stehen und zeigte dem Volke sein blutiges Gesicht. Da ergriff die Bürger Scham und Reue, und sie lieferten ihm den Alkander aus. Lykurg nahm ihn mit in sein Haus, und ohne ihm ein hartes Wort zu sagen, befahl er ihm nur, ihn zu bedienen. Im täglichen Umgänge lernte der Jüngling die Sanftmut und Gelassenheit, die strenge Lebensart und rastlose Thätigkeit Lykurgs kennen, so daß er dessen Lob verkündete und aus einem erbitterten Gegner ein Freund Lykurgs wurde. Besondere Sorgfalt wendete Lykurg der Erziehung der Kinder zu. Jedes neugeborene Kind wurde öffentlich besichtigt; war es schwach und gebrechlich, so wurde es am Taygetus zum Verhungern ausgesetzt. Lykurg betrachtete alle Kinder als Eigentum des Staates und wollte nur kräftige Bürger erziehen. Bis in sefn siebentes Jahr blieb der Knabe bei den Eltern, dann übernahm der Staat die Erziehung desselben, und die Strenge in der Behandlung nahm immer mehr zu, je älter er wurde. Hauptzweck der Erziehung war: Gehorsam gegen die Gesetze, Ehrfurcht vor Greisen, kurze, bündige Rede, Ausdauer in Schmerz und Beschwerden und Sieg im Kampfe. Die Knaben gingen faft nackt und barfuß; das Schilf zu ihrem Lager mußten sie selbst zusammentragen und am Flusse Eurotas mit den Händen abbrechen. So lernten sie Hunger und Durst, Hitze und Kälte ertragen. Ihre Kost war sehr kärglich; dagegen war es erlaubt zu

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 29

1900 - Leipzig : Hirt
Die Spartaner. 29 b) Lykurg. Die herrschenden Dorer gerieten durch ihre Uneinigkeit unter sich in Gefahr, von der viel zahlreicheren eingeborenen Bevlkerung berwunden zu werden. Diese Gefahr erkannte zuerst Lykurg, der um das Jahr 800 v. Chr. lebte. Ihm gelang es, die Einigung unter seinen Stammesgenossen wieder herbeizufhren und durch treffliche Gesetze den Staat zu befestigen. Seine Thtigkeit war eine doppelte. Zunchst gab er den Dorern eine neue Verfassung. Vor seiner Zeit wurde der spartanische Staat von zwei Knigen regiert. Diese Einrichtung lie er bestehen. Den beiden Knigen trat eine Versammlung von 28 Mitgliedern zur Seite, die mindestens 60 Jahre alt sein muten. Diese Versammlung hie der Rat der Alten oder die Gerusia. Ferner beteiligte sich an der Gesetzgebung die Versammlung des Volkes. Jeder freie Brger, der das 30. Lebensjahr zurckgelegt hatte, durfte an derselben teilnehmen. Die Gerusia beriet die Gesetze und legte ihre Beschlsse der Volks-Versammlung zur Entscheidung vor. Die Mitglieder der Volksversamm-lung gaben ihr Urteil ab durch einfaches Ja oder Nein; Reden wurden nicht gehalten. Lykurg gab auch neue Bestimmungen der Erziehung und Lebens-weise der Spartaner. Er fhrte eisernes Geld ein. Dadurch wollte er die Begierde nach Reichtum bei seinen Mitbrgern unterdrcken und den Handelsverkehr mit dem Auslande verhindern, damit die Spartaner ein-fach und gengsam blieben. Vom siebenten Lebensjahre an wurden die Knaben ihren Eltern ge-nommen und in einer Staatsanstalt gemeinschaftlich erzogen. Die Er-ziehung war sehr streng. Die Kinder wurden gewhnt, Hunger und Klte zu ertragen. Sie schliefen auf hartem Schilf, welches sie sich selbst an den Ufern des Eurotas holen muten. Krperliche bungen, Turnen und Kriegsspiele waren ihre tglichen Beschftigungen. In Gegenwart lterer Leute schwiegen sie. Auch machten sie sofort Platz, wenn ein lterer Mann sich setzen wollte. Sie wurden angeleitet, sich so kurz wie mglich auszudrcken; man nennt daher noch heute eine kurze, treffende Antwort eine lakonische. Auch die Mdchen genossen eine ffentliche Erziehung. Diese erstreckte sich ebenso wie bei den Knaben vor-wiegend auf krperliche bungen. Die Bildung des Geistes wurde in Sparta vernachlssigt. Schwchliche Kinder wurden im Gebirge aus-gesetzt. Das Leibgericht der Spartaner war die sogenannte schwarze Suppe. Sie bestand aus einer Brhe von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Auerdem a man Wildbret, Brot, Kse, Feigen. Auch der Wein fehlte nicht auf ihren Tischen. Die Männer speisten gemeinschaftlich in Staats-emstalten.

4. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 46

1895 - Leipzig : Hinrichs
46 Chinese. Bis jetzt war die Absonderung des Chinesen von der ge- samten Kulturwelt sein Streben und Stolz. Schon äußerlich sollte die große chinesische Mauer, eiu wahres Wunderwerk, trennen und schützen. Indessen hat in letzter Zeit China be- gönnen, sich dem Auslande aufzuschließen. Schon sind heut die wichtigsten Häfen Chinas aus Grund besonderer Verträge den seefahrenden Nationen geöffnet, schon haben die Bekenner des Christentums im „Reiche der Mitte" freie Religionsübung, schon hat der Ausländer die Freiheit unbehinderter Reise im ganzen Umfange des weiten Reiches, wenn er mit kaiserlichen Pässen versehen ist, schon residieren in Peking Gesandte Eng- lands, Frankreichs, Rußlands, Spaniens, Amerikas und des Deutschen Reiches. In den Wissenschaften ist das Volk noch sehr zurück, be- sonders in der Arzneikunst: Blut wagen die Ärzte bloß durch die etwas geritzte Haut zu lassen, und Schnitte zu machen wagt auch kein chinesischer-Wundarzt, weil es ein Gesetz gießt: wenn der Kranke unter den Händen seines Pflegers stirbt, dann muß dieser sein Leben zur Strafe hergeben. Dieses unmensch- lich harte Gesetz ist auch die Ursache, daß mau Todkranke und Verwundete hilflos auf der Straße liegen läßt; denn jeder, der sich eines solchen Erbarmungswürdigen annimmt, würde für sein Leben verantwortlich sein. Wie bei den meisten Orientalen, so dürfen sich auch in China die Frauen nicht öffentlich sehen lassen. Arbeit gilt allen Frauen für eine Schande; sie malen nur auf Seide oder sticken. Musik und Rauchen muß die schreckliche Langeweile vertreiben, und wirklich trägt jedes Mädchen vom neunten oder zehnten Jahre au die Tabakspfeife im Gürtel und den seidenen Tabaks- beutel an der Seite. Die Knaben werden im zehnten Jahre ganz von den Schwestern getrennt; und so wird für immer das schöne Band der Geschwisterliebe zerrissen. Einsam und sogar von den übrigen Verwandten entfernt, wird jeder kalt, ernst, steif und schweigsam. Der Vater hat unbedingte Gewalt über die Kinder und kann sie sogar als Sklaven verkaufen. Die Kleidung der Chinesen ist prächtig. In dem heißen Lande liebt man weite Kleidung, die je nach dem Range und Vermögen der Leute von Seide, Leinwand oder Gaze ist. Im Winter kommt ein kurzer Überrock von Pelzwerk, Tuch oder

5. Außereuropäische Erdteile - S. 141

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 141 — bencr er keine Spur von Kenntnis hat. und Versprechungen zu machen, die er nicht zu halten gedenkt. Es ist einem Chinesen eine Kleinigkeit, sich als Führer durch eine Gegend anzubieten, die er selbst uoch nie betreten hat, oder die Besorgung von Gegenständen zu übernehmen, die er gar nicht kennt. Ein Fremder, der sich von einem Chinesen durch eine Stadt führen und über die Bedeutuug der ausgestellten Denkmäler, die Straßenvorgänge, die Einrichtungen in den Palästen, Tempeln oder Läden u. s. w. unterrichten läßt, kann sicher sein, daß 9/io von allem, was er zu hören bekommt, von dem Führer ersuudeu ist. Es kann ihm passieren, daß ihm ein Götzenbild als ein Denkmal zu Ehren eines hundertundsünszigjährigen Greises und ein altes verrostetes Opfermesser als das Schlachtschwert eines berühmten Helden bezeichnet und in über- schwenglichen Worten gerühmt wird. 3. Die Chinesen haben eine Anzahl lasterhafte Gewohn- heiten. Zu diesen gehört hauptsächlich das Opiumraucheu. Das Opium ist der aus den unreifen Mohnkapseln durch Auritzeu gewonnene und später zu einer braunen Masse eingetrocknete Saft. Er wird Haupt- sächlich in Ostindien gewonnen. Bei uns wird das Opium nur auf Verordnung des Arztes gebraucht, in China aber verwenden es Taufende, um sich mit seiner Hilfe in einen von schönen Träumen begleiteten Rausch zu versetzen. In jeder chinesischen Stadt giebt es eine Anzahl „Opium- kiöllen", iu deueu man Opium rauchen und dann seinen Rausch aus- schlafen kaun. In diesen Lokalen steht eine Anzahl hölzerner Pritschen, auf denen sich die Raucher ausstrecken können. Sobald ein Raucher es sich bequem gemacht hat, zieht er seine Pfeife hervor, eine flötenähnliche Röhre, auf der man einen Pfeifenkopf angebracht hat, der so winzig ist, daß ein erbsengroßes Stück Opium dariu festsitzt. Mit Hilfe der kleinen Lampe, die neben jeder Pritsche auf einem kleinen Tischchen steht, wird das Opium angezündet. Dann thut der Raucher langsam mehrere Züge, verschluckt den Rauch und wartet die Wirkung des Giftes ab. Anfänger erreichen bald ihren Zweck, alte Sünder aber müssen oft fünf bis sechs Pfeifen rauchen, ehe sie von schönen Träumen umgaukelt werden. Kaum atmend liegen sie dann aus ihren Pritschen und schwelgen in den wunder- barsten Traumgesichten. — Die Folgen des Opiumrauchens sind schrecklich. Der gewohnheitsmäßige Opiumraucher magert nach und nach -zum Skelett ab, weit stehen die Backenknochen hervor, tief liegen die Augen in ihren Höhlen. S?in gestimmtes Nervensystem ist zerrüttet. Seine Hände und Füße zittern, kaum vermag er sich aufrecht zu erhalten. Trotzdem läßt er von feinen, Laster nicht. Er giebt seinen letzten Heller hin, um sich Opium und immer wieder Opinm zu kaufen, bis er endlich, zum Tiere herabgesunken, dem Tode verfällt. 4. Die Chinesen haben eine mangelhafte Rechtspflege und verhängen grausame Strafen über die Schuldigen.

6. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 223

1852 - Leipzig : Wigand
Chorographie und Topographie. 223 und größte aller jonischen Inseln ist Corcyra (bei Homer Scheria, jetzt Korfu), Sitz der nach Homer's Schilderung seekundigen und in Freude und Ueberfluss lebenden Phäaken, mit der „kunstgeschmückten" Residenz des Alkinous. Spater von Korinth aus colonisirt, gründete sie darauf selbst die Colonie Epidamnus, wegen welcher die Insel mit Korinth in Streit gerieth. Da von ihr Athen zu Hilfe gerufen wurde, ent- stand hieraus der peloponnesische Krieg. — An der Ostküste Kleinasiens liegen folgende wegen ihrer Größe und Fruchtbarkeit eben so sehr als wegen ihrer Cultur und Macht bemerkenswerthe Inseln: Tenedoö, der Schlüssel zu den Dardanellen. Das weinreiche und üppige Lesbos, nach Strabo das Vaterland des Alkäus und der Sappho, des Arion, Terpander, Pittacus, Theophrastuö, Diophanes uitd Anderer, hatte 5 Städte, unter denen die durch feine Bildung berühmten Städte M i- tylene und Methymna hervorglänzten. In der Nähe lagen nörd- lich die H e ka t o n n e si und südöstlich die drei Arg inu se n, berühmt durch den Seesieg der Athener im peloponnesischen Kriege. Chios (Skio), mit der Hauptstadt gl. N., in welcher Theopompus, Jon und Theokrit geboren wurden, erzeugte herrlichen Wein, schöne Feigen, trieb einen lebhaften Handel, pstegte Künste uitd Wissenschaften und hatte den Ruhm, das Vaterland Homer's zu sein. Seit den Greulscenen des Jahres 1822 ist die Insel verarmt und mit Trümmern bedeckt. Gleiches Schicksal hatte im Jahre 1824 die Insel Jpsara. Samos, das Vaterland des Pythagoras, war reich durch Handel und Industrie und hatte einen berühmten Heretempel. Noch jetzt liefert die Insel den besten Muskatwein und Oel der Levante nach Westeuropa. Patinos, früher weniger bekannt, erhielt seine Berühmtheit als römischer Verbannungs- ort, in welchem auch der Apostel Johannes lebte und die Offenbarung schrieb. Kos hallt noch jetzt wieder von dem Ruhme des Apelles und des Hippokrates, welche hier geboren wurden. Rhodus, 20 Qm. groß, die Insel Apoll's, dessen kolossale, über 100 F. hohe Statue am Eingänge des Hafens der Stadt Rhodus eines der Wunderwerke des Alterthums war, liegt am Eingänge in den Archipel, und war schon frühe durch Handel, Schifffahrt, durch Eisengießerei (Telchinen) und durch Pflege der Künste und Wissenschaften berühmt. Anfangs von orientalischer Bevölkerung besetzt, wurde sie später eine dorische Colonie. Aeschines und Aristophanes waren Rhodier. '— Cypern, die Insel der Venus, 240 Qm. groß (nach Andern 293 und 343 Qm.), hatte schön bewaldete Gebirge, darunter den Olympus, und einen unge- wöhnlichen Produktenreichthum, besonders Weizen, Wein, Oel, Feigen, Mandeln, Senf, Datteln; Büffel, Tauben, Bienen, Seesalz rc. Hieraus erklärt sich die industriöse Thätigkeit, besonders in Salben, Edelsteinen, Webereien u. s. w. Das wichtigste Produkt war jedoch das Kupfer, welches eine unerschöpfliche Erwerbsquelle der Einwohner wurde, denn die zahlreichen Hütten - und Hammerwerke lieferten außer

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 26

1892 - Leipzig : Voigtländer
26 zwischen den Brdern ausbrachen. Ludwig und Karl besiegten Lothar (bei Fontenaille m Burgund) und zwangen ihn nach einem (842) zu Straburg geschlossenen Bndnis (Eidesformeln) zu dem Vertrage von Verdun 843. In demselben erhielt Lotbar: die Kaiserwrde und die Lnder Italien und Mittelfranken (das Land zwischen Rhein, Maas und Rhone). Lud w ia lder Deutsche): Ostfranken, d. i. Deutschland stlich vom Rhein, ferner aus der linken Rheinseite die bischflichen Sprengel von Speier, Worms und Mainz; Karl der Kahle: Westfranken oder Frankreich. Ti Reich Lothars, dessen Geschlecht bald ausstarb, zerfiel schnell. ^)as Deutsche R eich und Frankreich schieden sich fr immer. In Deutsch-land erhielt sich germanisches Wesen rein, in Britannien kam es zur Herr-schast; Deutsche und Englnder bilden mit den Nordgermanen (Dnen, Schweden, Normannen) die germanischen Nationen. In Frankreich, Italien und Spanien glichen sich germanische Sprache, Sitte und Einrichtungen mit denen der unterworfenen Völker aus und es ent-standen hier die romanisch en Nationen der Franzosen, Italiener, Sp anier. 19. Aus beut Volksleben. 1. Die Kulturzustnde des Frankenreiches zeigen eine seltsame Mischung germanischer Barbarei und rmischer Verfeinerung, so jedoch, da das Volk namentlich im eigentlichen Deutschland (rechts vom Rhein) mehr die alten deutschen Sitten bewahrte, die Vornehmeren die rmischen Sitten sich anzueignen suchen. Die N a h r n n g bestand, wenigstens bei dem Volke, noch im wesentlichen aus denselben einfachen Speisen, wie zu den Zeiten des Taeitns: Brei, Brot, Wildbret und Fleisch von Herdenvieh. Doch treten nun auch Gemse und Gewrze hinzu. Auch als Getrnke dienten meist noch Bier und Met (aus Honig). Doch kam der Wein immer mehr in Gebrauch. Die Kleidung bestand bei den Mnnern aus einem Untergewande (Hemd), Hosen aus Leinwand oder Leder, einem enganliegenden Rock, mit einem Grtel um die Hften, und einem Mantel. Die Schuhe wurden mit langen Riemen am Beine festgeschnrt. Auch Kopfbedeckungen wurden nun hufiger getragen, Mtzen oder Hte; doch ging man fr gewhnlich bar-huptig. Die Frauen trugen lange, bis auf die Fe herabhngende

8. Volksschulenfreund - S. 103

1860 - Leipzig : Dürr
¥ Naturgeschichte. Die Thiere. 103 den wir uns jetzt nicht so mit einander unterhalten . können. Im vorigen Jahrhundert fanden Jäger in Polen in einem Walde unter den Bären auch einen Knaben. Sie \yaren ganz erstaunt, und wussten nicht, was sie mit dem Geschöpf, das weder Thier noch Mensch zu sein schien, anfangen sollten. Mit Mühe wurde der Knabe eingefangen, der etwa 10 bis 12 Jahr alt sein mochte. Er wehrte sich mit seinen Händen und den langen Nä- geln an den Fingern, wie der Bär mit den Vorder- tatzen; er konnte eben so laufen, klettern und brum- men, aber nicht menschlich sprechen und keinen Men- schen verstehen. Wahrscheinlich hatte er sich früh- zeitig aus seinem elterlichen Hause verlaufen, und war unter die Bären gekommen, hatte sich etwa von Beeren und wildem Honig, oder was diese Thiere sonst noch fressen, erhalten, in eben solchen Höhlen geschlafen, und sich endlich an diese wilde Lebensart gewöhnt. Er wusste Nichts mehr von seiner Heimath und von sei- nem ehemaligen Zustande. Er wurde zuerst gereinigt, denn die Haare waren ihm ins Gesicht gewachsen, und dann zu bessern Nahrungsmitteln gewöhnt. Aber er wäre lieber nackend geblieben und hätte lieber rohes Fleisch gegessen. Es kostete viele Mühe und Geduld, und es gehörten Jahre dazu, ehe er ordentlich sprechen und menschlich leben lernte. Dann vergass er seinen wilden Zustand. Danket also Gott, Ihr Kinder, dass Menschen Euch erziehen und unterrichten! §. 43. Von den Thieren. 131 Hermann und Sophie hörten, dass in der Stadt sel- tene Thiere angekommen wären, die man für Geld sehen könnte, und sie baten ihren Vater um Erlaubniss, ihr er- spartes Geld dazu anwenden zu dürfen. Recht gern, sagte der Vater, es ist mir lieber, als wenn Ihr Euer Geld ver- nascht. Noch angenehmer war es ihm, als seine Kinder auch ihren armen kleinen Freund Ferdinand, einen sehr wissbegierigen Knaben, mitnehmen und für ihn bezahlen wollten. Der Vater ging selbst mit, und sie sahen einen Löwen,Tiger, Affen und viele andere Thiere. Wievieler- lei solche Geschöpfe gibt es auf der Erde! rief Hermann. Jawohl, sprach der Vater; es ist schon schwer, die Na- men der verschiedenen Arten zu merken! aber es kann

9. Volksschulenfreund - S. 121

1860 - Leipzig : Dürr
Naturgeschich te. Pflanzen. 121 häufig in unserm Vaterlande gebaut wird, sind Pflanzen, woraus man blaue Farbe bereitet. §. 67. Die Baumwolle und der Tabak. 155 Wächst denn auch Wolle auf Bäumen? fragte Hermann. Ja, sprach der Vater, es gibt nämlich eine Art von Baumwollen- staude, die holzig und baumartig ist, und 3 bis 4 Ellen hoch wird; sie hat aber nicht die beste Baumwolle. Eine andere, die krautartige Staude, wächst auch in Italien und in der Türket, und wird etwa 1 x/% Elle hoch. Sie treibt verschiedene Aeste, hat Blätter, die dem Ahorn ähnlich sind, und blaßgelbe Blüthen. Die Frucht hat zur Zeit der Reife die Größe eines kleinen Apfels. Da springt sie auf, die Wolle quillt heraus, und in ihr stecken auch die Samenkörner. Die Wolle wird nun abgenommen und gereinigt. Wie können sich aber Menschen zum Tabakrauchen entschlie- ßen? fragte Sophie; ich habe Knaben gesehen, denen sehr schlimm nach den ersten Versuchen wurde, und doch lernten sie eö. Du haft wol Recht, antwortete der Vater, der Tabak ist ein Bedürf- niß geworden, das unsere Vorfahren nicht kannten. Nach dem Jahre 1500 kam er aus Amerika; und ein Franzose pflanzte ihn, weil er die gequetschten Blätter auf einer Wunde sehr heil- sam fand. Nachher fing man an, ihn zu rauchen, und das hat so überhand genommen, daß selbst Knaben, zum größten Nach- theil für ihre Gesundheit, eilen, diese überflüssige Kunst zu lernen. Kein Verbot, keine Thcurung, nicht der üble Geschmack kann der Gewohnheit steuern; es gibt auch wol hie und da eine Person weiblichen Geschlechts, die heinilick ihr Pfeifchen dampft, oder gar schnupft, was noch ekelhafter ist. Es gibt eigentlich nur rund- blättrigen und langblättrigen Tabak; allein man erfindet eine Menge Namen, um Käufer zu locken. Der Schnupftabak wird aus eben solchen Tabaksblättern gemacht. Der Tabak hat sei- nen Namen von einer Insel Tabago in Amerika. §. 68. Die Bäume. 156 Die Kinder des Herrn Schmidt würden es für eine Schande gehalten haben, wenn sie blos etwa den Stachclbeerbusch, oder einen Kirschbaum, Birn. und Aepfelbaum, Pflaumen- oder Zwetschenbaum um ihres Obstes willen hätten benennen lernen, und wenn sie mit den andern Gebüschen und Bäumen ihrer Ge- gend unbekannt geblieben wären. Nein, sie kannten nicht allein

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 207

1899 - Gera : Hofmann
— 207 — Handelsstädte Genua und Venedig ihre Bedeutung; Portugiesen und Spanier teilten sich in die neuentdeckten Länder und rissen den Großhandel an sich. Aber schon um 1600 wurde diesen von den Hol- ländern und später letzteren von den Engländern die Herrschaft auf dem Weltmeer genommen. Die vielen Bodenerzeugnisseder Kolonien, besonders die später in Europa angepflanzten, wie: Mais, Tabak, Kar- toffeln, und die nur eingeführten, als: Kaffee, Zucker, Kakao, Vanille, Baumwolle, riefen neue Bedürfnisse wach, veränderten die Lebensweise und erzeugten eine große Rührigkeit in allen geschäftlichen und gewerb- lichen Verhältnissen. Die hinzuströmende Masse edler Metalle (aus Mexiko und Peru) verringerte den Geldwert und steigerte die Preise. 11. Das Aufblühen der Wissenschaften und Künste. Die Aus- schließung so vieler fremder Länder gestaltete einzelne Wissenschaften, besonders die Erd- und Naturkunde, völlig um und erweiterte Zn hohem Maße den bisherigen Gesichtskreis. Kopernikus in Thorn beseitigte den Jahr- tausende alten Irrtum, daß sich die Sonne um die stillstehende Erde bewege. Kepler erforschte die Gesetze des Planetenlaufes. Der Italiener Galilei entdeckte die Pendel- gesetze und wurde der Begründer der wissenschaftlichen Naturlehre (Physik). — Dazu gesellte sich das neu erwachte Studium des griechischen und rö- mischen (klassischen) Altertums und die Pflege der Kunst, zunächst in Italien, später in Deutschland. Schon im 14. Jahr- hundert hatte der große italienische Dichter Dante (f 1321 in Ravenna) einem neuen, edeln Geschmack in der 1321 Litteratur durch seine Anlehnung an die klassischen Dichter der Römer .den Weg gebahnt. Sein berühmtes Hauptwerk „die göttliche Komödie" ist eine der tiefsinnigsten Dichtungen aller Zeiten. In seinen Wegen war dann der berühmte italienische Dichter Petrarca gewandelt. Mit großer Begeisterung hatte sich dieser den humanistischen Studien, d. h. dem Studium des klassischen Altertums aus dessen Werken, zugewandt und den Anlaß zur weiteren Verbreitung dieser Studien gegeben. In vielen seiner Gedichte besang er in zarter, inniger Weise seine Laura. Er sah sie zum erstenmal in der Kirche zu Avignon, feierte sie lebenslang als weibliches Idealbild und verlor sie nach 21 Jahren durch den Tod. Als nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453) 1453 flüchtige Gelehrte nach Italien kamen und die Pflege der griechischen Litteratur und Philosophie anregten, da entfalteten sich auf dem Boden Italiens von neuem die Wissenschaften und Künste zu schöner Blüte. In Deutschland waren die hervorragendsten Humanisten Reuchlin, Erasmus und Ulrich von Hutten. Die erwachende Studienlust ließ neue Universitäten erstehen und alte sich verjüngen. Den altberühmten Städten Paris, Bologna und Salerno reihten sich 4 i i " 3! , 4
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