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1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 25

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 25 — Rettung; denn manche Häuser wurden durch das hohe Wasser ganz weggerissen. Noch audere Bewohner schwammen nackend und naß auf Holz- oder Dachtrümmern umher, bis sie erfroren. Dazu kamen viele durch Hunger und Durst ums Leben; die meisten Speisen waren weg- geschwemmt, und das Wasser war untrinkbar. Rührend ist die Geschichte mancher Geretteten. Ein Pastor flüchtete mit Frau und fünf Kindern, bis unter die Arme durchs Wasser watend, im bloßen Hemde auf den Boden. Zum Glück trieben ihnen zwei Brote zu, womit sie ihren Hunger stillen konnten. Erst am vierten Tage wurden sie von dort mit einem Boote gerettet. Ein Landmann hatte sich mit seiner zahlreichen Familie auf den Boden geflüchtet. Die Flut riß das Haus nieder. Vater, Mutter und fast alle Kinder wurden ein Raub der Wellen. Nnr einer der Söhne, ein junger, starker Bursche, hatte das Glück, ein Stück Strohdach zu gewinnen, auf dem er in stockfinsterer Nacht mit bloßen Beinen davon trieb. Da eudlich bricht der Tag an. Er erblickt Kirchtürme und be- merkt, daß er sich mitten auf der Weser besiudet. Der Wind treibt ihn stromaufwärts, die Ebbe führt ihn wieder nach der See hinab. Die Kälte nimmt zu. Er fürchtet zu erfrieren. Da — in höchster Gefahr — werden ihm einige Kleidungsstücke zugeführt, die er um seine erstarrten Glieder wickelt. Jetzt stößt sein Schiff an ein Stück des zerrissenen Deiches. Er sammelt seine ganze Kraft, springt hinab' und erreicht glücklich den Deichhügel. Aber rings umher sieht er nur Wasser und nicht weit von sich einige Menschen auf Bäumen sitzen. Erst gegen Abend erscheint ein Rettungsboot. Er kann noch rufen und wird eingenommen. Das Boot fährt am Deich entlang. Da erblicken sie am Abhänge des- selben eine Person in äußerster Not. Sie nahen sich ihr; es ist des Geretteten Schwester, welche ebenfalls auf einem Stück Strohdach über die Weser geführt war. — Beide Geschwister sind dann glücklich genesen. Während der Weihnachtsflut war auch die Hunte hoch angeschwollen; die Gegend um Oldenburg glich einem See, und auf dem Stau drang das Wasser hoch in die Häuser. — Vou Oldenburg, Bremen und andern Orten aus wurden nun Kähne und Böte ausgesandt, mit Lebensmitteln versehen, um die auf Häusern und Bäumen sitzenden, halb erfrorenen und fast verhungerten Menschen zu retten. Als das Wasser sich verlor, zeigte sich die furchtbare Verwüstung. Da sah man die zerrissenen Deiche, die öden Dörfer, die zertrümmerten Gebäude, das zerstreute Gerät, die Äser von dem Vieh und die Leichen der Menschen. Den Geretteten fehlte es an Wohnnng, Kleidung, Betten, Feuerung, an allem. Sie verlebten ein trauriges Jahr. Nach D. Halem. Bei der Dangaster Mühle befinden sich drei Gedenksteine, von denen der eine den Wasserstand des Jadebusens während der Weihnachts- flut anzeigt.

2. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 56

1904 - Oldenburg : Nonne
— 56 — einen Teil des Herzoglich Oldenburgischen Territorii, und so auch der von der Oldenburgischen Behörde, namentlich von seiten des Elsflether Amtes geschehenen Protestation ungeachtet, den Flecken Elsfleth zu passieren, wobei verschiedenen uns zum Zweck dienenden Requisitionen Ich nicht habe vorbeugen können. Welches offene Attestat Ich auf Verlangen und um eine Mutmaßung der geringsten willkürlichen Teilnahme durchaus zu beseitigen, hiermit habe erteilen wollen. Elsfleth, den 6. August 1809. (L- S.) Wilh. H. v. Braunsch.-Lüneburg. d) Die Einschiffung in Brake. — Festzeitung zum Bundeskriegerfeste in Brake 1891. Pleitner, Oldenburg im 19. Jahrhundert. Oldenburg 1899, Bd. 1 S. 124 u. 131. — Bericht des Amtsvogtes. (Die ersten Braunschweiger stellten sich in Brake am Morgen des 6. August ein-S'tn Vortrupp, bestellend aus einem Leutnant und einigen Husaren, postierte sich vor dem Hause des Amtsvogtes Gether, das an der Weserkaje, nahe dem Anlegeplatz der schiffe, belegen war. (Das Haus wurde vor einigen Jahren abgebrochen An feiner Stelle erhebt sich jetzt das Haus der Firma I. Müller.) Nachmitmgs rückten noch 38 Offiziere und 586 Mann, sowie eine Frau in den kleinen Ort ein. Der geplagte Amtsvogt berichtet darüber das Folgende:) „Den Nachmittag folgten Ulanen, ein Rittmeister mit einer Schwadron; von diesem erfuhr ich, daß ein ganzes Regiment Kavallerie, auch einige Kompagnien Infanterie herkommen würden und daß selbe hier zum Transport nach Helligeland (Helgoland) einquartiert werden sollten. Mittelst Bedrohung, daß ich niedergeschossen oder niedergehauen werden sollte, wurde alle Widersetzlichkeit untersagt und thätige Mitwirkung zum Embarquement verlangt. Es war bei diesen Umständen, um alles Unglück von dem hiesigen Orte abzuwenden, und da man der Gewalt weichen mußte, notwendig, dafür Sorge zu tragen, daß die Einquartierung so gut als möglich geschah, und ebenfalls dahin Hilfe zu bringen, daß die nötigen Fahrzeuge und das dazu Erforderliche gewaltsam verschafft werde." Rechnung des Lotsen Jde Addicks. Rechnung. Was mir als herzogl. Lotse wegen der zwangsweisen Schiffsreise mit den herzogl. Braunschweigischen Truppen begleichet, wobei bemerklich mache, daß in Friedenszeiten ein Helgoländer Lotse oft 4 bis 500 Thaler für ein Schiff von da nach der Weser zu bringen, erhält, wo ich mit Lebensgefahr vom 6. August bis 4. Oktober von Hause sein müssen, also über 8 Wochen; in England mich selbst veralimentieren, den Transport zurückbezahlen müssen und weder Heller noch Pfennig erhalten, weshalb folgendes berechne:

3. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 57

1904 - Oldenburg : Nonne
— 57 - 1. Vom 6. August oder vom Tage der Abfahrt als 7. ejusd. (desselben) von Brake nach Helgoland, wo hinter Blexen mit Kugeln begrüßt wurden, rechne uad) Maßgabe obiger Anfuhr .... 300 Nthlr. 2. Vom 9. August als Abfahrt vou Helgoland bis zur Wiederuachhausekunft, als 4. Oktober, ä Tag 4 Reichsthaler........................................... 224 „ 524 Rthlr. Wo da 30 Rthlr. zum Lebensunterhalt habe negociiren (erhandeln) und meine Schuhe und Beinschnallen zu Gelde mctdjen und veräußern müssen. 58. Aushebung vvu Waisenknaben. 1810. — Peter von Bohlen, Antobiographie. Königsberg 1841. — (Peter von Bohlen, geb. 1796 März 13 zu Wüppels, starb als Professor der orientalischen Sprachen und Literatur zu Königsberg 1840 Febr. 6.) Im Jahre 1810 berief ein Dekret Napoleons alle Waisenknaben von 14 bis 20 Jahren nach Jever, damit sie zum Kriegsdienste ausgehoben werden sollten. Meine Mutter war gestorben, und nichts band mich mehr an die Heimat; im Gegenteil sollte der sehnlichste Wunsch, in die weite Welt wandern zu dürfen, in Erfüllung gehen. Ich wurde mit noch sechs anderen Knaben auf einen Leiterwagen gepackt und nach der Stadt abgeführt, id) kann wohl sagen, mit einer Freude, welche merkwürdig gegen die Traurigkeit meiner Gefährten abstach; denn wir waren ja alle nod) Kinder und stellten uns vou den gehaßten Franzosen das Schlimmste vor. In dem altfränkischen Schlosse wurden wir gemustert und staunten nid)t wenig über den Glanz der vergoldeten Säle und die Pracht der Offiziersuniformen. Nur zwei unter uns sieben aus unserer Gemeinde hatten das gehörige Maß; and) id) mußte leider wieder umkehren. — — So verging nod) ein halbes Jahr, als wir von neuem zu erscheinen befehligt wurden, und zwar diesmal in Anrieh, sechs Meilen von Wüppels. Unsere Anzahl war diesmal weit größer. Id) entsinne mid) deren nicht mehr, allein wir füllten zwei Leiterwagen und stießen auf der Reise noch ans mehrere Karawanen von Knaben, die zuweilen zu Fuße von ihren Armenvorstehern begleitet wurden. Es ist mir bis jetzt noch unbegreiflich, was man mit den Kindern anfangen wollte oder angefangen habe; es hieß, sie würden in die Militärschulen getan werden, aber von keinem ist, soviel id) weiß, jemals eine Kunde in die Heimat gekommen. Wir langten in Anrieh an, und der ganze Markt wimmelte bereis von Knaben, die hier und) bestimmten Abteilungen eine Anweisung auf verschiedene Gasthöfe erhielten; id) mußte mit etwa fed)zig anderen in den schwarzen Bären einkehren. Am anderen Morgen wurden wir in das Sd)loß geführt, und zwar traf es sid) so, daß man die ans den fernsten Gegenden zuerst aufforderte, vielleicht, damit die unbrauchbarsten desto eher heimgesandt werden konnten. In einem großen Sale wurden

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 48

1890 - Gotha : Perthes
48 denn man beschuldigte den Themistokles des Geldunterschleifs und der Bestechlichkeit. Traurig sah es im verwüsteten Attika aus. Die Ortschaften waren verwüstet, Athen ein Schutthaufen ohne Mauern und Tempel. Man richtete sich notdürftig ein und begann den Aufbau der Stadtmauern, fand in der Burg manche Trophäen und rauchgeschwärzte Götterbilder wieder, und der Ölbaum der Athene, der bis auf den Stumpf niedergebrannt war, trieb einen neuen Sproß. Da die Küstenstädte am Marmarameer sich von Persien lossagten, mußte Mardonius gegen sie ziehen, eroberte Olynth und ließ die ganze Bevölkerung niederhauen. Etwa l £ Meile davon lag Potidäa auf dem Halse einer Halbinsel, den eine Mauer sperrte. Die Perser belagerten die Stadt und fanden darin Verräter, welche Stadt und Halbinsel ausliefern wollten. Die Briefe, welche Perser und Verräter wechselten, legte man in die Kerbe nnes Pfeiles, den man nach einem bestimmten Orte abschoß. Da traf einst der Pfeil des Persers aus Versehen einen auf der Mauer stehenden Potidäer in die Schulter. Man leistete ihm Hilfe, fand dabei den Brief und strafte die Verräter. Schon lagen die Perser drei Monate vor der Stadt, da trieb eines Tages ein heftiger Landwind das Meer weit vom Strande zurück. Dies benutzten die Perser, eilten nach dieser Seite der Stadt, wurden aber vom zurückkehrenden Meere überrascht, ertranken oder wurden von den Städtern erschlagen, die auf Böten herbeieilten. Weil alle Unternehmungen mißlangen, mußten die Perser endlich abziehen. Inzwischen suchte Mardonius durch Unterhandlungen Argos und Athen auf seine Seite zu bringen, um die Griechen durch Mißtrauen untereinander zu entzweien. Doch die Aihener kamen dem zuvor, denn sie hörten die Anträge der Perser nur in Gegenwart spartanischer Gesandten an und wiesen sie dann kurzweg ab. Trotzdem rührten sich die Spartaner nicht, ihre

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 288

1890 - Gotha : Perthes
288 nun verdreifachen die Indier ihre Angriffe. Ganze Schwärme von Pfeilen fliegen heran und schlagen prasselnd an die Schilde, mit denen Leonnatus und Prucestes auf je einer Seite den am Boden liegenden König decken. Unaufhörlich sauft Pfeil auf Pfeil heran, trifft klappernd an die Schilde der beiden Macedonier, welche auch bereits zu ermatten beginnen und nur mühsam ihre Schilde aufrecht erhalten. Hilf- und fast wehrlos stehen sie einsam in der feindlichen Stadt, vor sich die Unmenge der Feinde, zu ihren Füßen den verblutenden König. Sie halten sich für verloren und sind bereit, mir ihrem Könige und für denselben zu sterben. Ihre Kräfte schwinden bei dem ungleichen Kampfe, der sie wehrlos macht, sie fangen bereits an zu wanken, der Schild droht dem matten Arme zu entgleiten, da im letzten Augenblicke kommt Hilfe, steigen Macedonier über die Mauer nieder in die Stadt. Vor den Mauern der Stadt hatte inzwischen das Heer in größter Unruhe gestanden, den König in die Stadt springen sehen und das Freudengeschrei in derselben gehört. Alexander war verloren, wenn er nicht schleunigst Beistand erhielt. Aber wie über die Mauer kommen? Jede Minute des Zögerns bedrohte das Leben des Königs. Da galt es schnelles, tolles Wagen: Matt schlug Pflöcke in die Mauer als Sprossen zum Aufsteigen, stellte sich auf dieselben und ließ Kameraden auf die Schultern treten, bis sie die Mauerzinnen erreichten. Die oben Angekommenen sehen den König am Boden liegen, neben ihm den Abreas, sehen auch den Prucestes fallen, schreien laut auf vor Jammer und Zorn, springen sofort hinab in die Stadt, stellen sich vor ihren König, rücken dicht verschildet vor und drängen die Indier zurück. Dies alles war das Werk von wenigen Minuten. Andere reißen die Burgthore auf, heben deren Flügel aus den Angeln und stürzen unter Geschrei der Wut in die Burg, wo sie ohne Unterschied erschlagen, was sie

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 289

1890 - Gotha : Perthes
289 mit Schwert und Lanze erreichen können. Inzwischen trägt man den König aus seinem Schilde hinaus ins Lager und versucht, den Pfeil aus der Wunde zu ziehen. Ein Widerhaken verhindert dies. Bei dem Schmer; dieses Zerrens am Pfeil erwacht Alexander aus der Ohnmacht und bittet, mit seinem Schwerte die Wunde zu erweitern, um den Pfeil herausziehen zu können. Man thut es und entfernt glücklich den Pfeil. Doch nun ergießt sich reichliches Blut, sinkt Alexander wieder in Ohnmacht, stehen seine Freunde weinend um sein Bett, die Macedonier jammernd vor dem Zelt und verbringen alle eine sorgenreiche Nacht. Als die Nachricht von des Königs schwerer Verwundung zu den entfernt garnisonierenden Regimentern gelangte, rief sie allgemeine Mutlosigkeit hervor. Wer sollte das Heer nun heimführen durch weite Provinzen, über Gebirge und Ströme, durch Wüsten und kriegerische Völker d Man war so verzagt, daß man die Meldung des Königs, er werde bald im Lager er-scheinen, nicht glaubte, dieselbe vielmehr für ein Machwerk der Generale hielt, um die Gemüter zu beruhigen. Denn allgemein hielt man Alexander für tot. Indessen war die Wunde nach sieben Tagen so weit geheilt, daß Alexander außer aller Gefahr war und sich zum Heere begab, um etwaigen Unordnungen infolge falscher Berichte vorzubeugen. Er ließ sich nach dem Flusse und auf eine Jacht tragen, auf derselben ein Zelt errichten und sich ohne Ruderschlag den Fluß hinabtreiben, so daß er nach vier Tagen das Lager des weiter vorgerückten Heeres erreichte, wo noch viele überzeugt waren, man bringe nicht den lebenden, sondern den toten König. Tausende standen am Ufer und erwarteten in großer Erregung die Jacht mit dem Purpurzelte, welche bald auch aus der Uferwaldung hervorschwamm. Als sie dem Lager näher gekommen war, ließ Alexander das Zelt wegnehmen, damit ihn alle sehen könnten, und breitete Körner, Die Kämpfe im Altertum. 19

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

8. Deutsche Schulgeographie - S. 178

1908 - Gotha : Perthes
178 im Innern Dekans ist Haidarabad (haiderabäd)i), die Hauptstadt des gleichnamigen Fürstentums. Von der Koromandelküste führt eine Reihe von flachen Jnselchen (die sogenannte Adamsbrücke) nach Ceylons hinüber. Inmitten dieser birnenförmigen Insel, die an Ausdehnung den beiden Provinzen Preußen gleichkommt, erhebt sich ein Gebirge von 2000 m Höhe, rings umgeben von Tiefebenen. Der Golf von Manar (manar) liefert kost- bare Perlen, das Land selbst ist reich an verschiedenartigen Edelsteinen und an Gewürzen; der echte Zimtbaum hat hier seine Heimat. Noch wichtiger sind in neuester Zeit die großen Teepflanzungen ge- worden. Die größte Stadt ist Colombo (kolömbo)^) an der West- küste, ein Ruhepunkt für die Dampfer, die vom Suezkanal nach Oft- asien oder Australien fahren. § 219. Während die vorderindische Halbinsel durch ein Tiefland vom Stamme Asiens getrennt ist, ist Hinterindien auf das innigste mit ihm verbunden, indem die meridionalen Gebirge, welche die Grenze zwischen Tibet und China bilden, sich fingerförmig ausbreitend in die hinterindische Halbinsel hineinziehen. Drei Ströme: Jrawadi (irawadi), Saluen und Mekong, aus Hochasien kommend, fließen nach S. und haben an ihren Mündungen große Flachländer (Delta) ange- schwemmt, die sich wegen ihrer sumpfigen Natur besonders zum Reis- baue eignen. Die Bewohner sind Mongolen; ihre Sprache ist denen der Chinesen und Tibetaner am nächsten verwandt, und wie diese sind auch sie Buddhisten. (Vgl. D. Sch.-A. 48 u. 49.) Im ganzen Osten haben sich aber neben den trägen Eingeborenen fleißige chinesische Einwanderer angesiedelt. Kultiviert sind nur die Tiesebenen längs der Küsten und an den Flußdeltas, sowie die breiten Talflächen der großen Ströme; das Gebirge wird aber von Völkern bewohnt, die auf einer viel niede- rern Stufe der Gesittung stehen und zum Teil kaum bekannt sind. 1. Birma, das Land des Jrawadi und des Saluen, das die meisten Rubine und Saphire liefert, ist englisch und wird politisch zu Vorder- indien gerechnet. Die Hauptorte liegen im mittleren und unteren Jra- waditale; am wichtigsten ist jetzt Rangun (rängün). Zum englischen Gebiete gehören auch die Jnselreihen der Andamanen und Niko- baren; die ersteren werden als indische Strafkolonie benutzt. 2. Siam an dem kleineren Flusse Menam (zwischen Saluen und Arabisch, --- Haidarstadt (Haida? = Löwe, ein gebrauchlicher Personen- name). 2) Indisch, Löweninsel. 3) In der einheimischen Sprache = Hafen.

9. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 61

1873 - Oldenburg : Stalling
61 gerichtet, und da die Stimmen für seine Verurtheilung und Lossprechung gleich waren, legte Athene einen Stein in die sogenannte Urne des Erbarmens hinzu, wodurch er freige- sprochen und von den Furien erlöst ward. 2. Die Irrfahrten -es Gdgfscus. Als Odysseus nach Troja's Zerstörung mit seinen zwölf Schiffen der Heimath zusegelte, verschlug ihn ein Sturm zuerst nach Jsmaros, der Stadt der Kikonen, die er zerstörte, und die reiche Beute mit seinen Gefährten theilte. Jetzt überließen sich die Griechen beim Weine den Freuden des Mahles, als die Kikonen mit andern benachbarten Kikonen zurückkamen, über die Sorglosen herfielen, und sechs von jedem Schiffe töbteten. Die Uebrigen, welche dem Tode entkommen waren, segelten weiter, aber von einem Sturme umhergepeitscht, landeten sie am zehnten Tage am Gestade der Lotophagen, die sich von der Lotospflanze nährten. Odysseus schickte einige seiner Freunde ab, um Erkundigungen über das Land und seine Bewohner einzuziehen. Die Lotophagen waren ein gutes harmloses Volk und gaben den Fremdlingen des Lotos honig- süße Frucht zu kosten, die sie so bezauberte, daß sie, der Hei- math vergessend, nicht wieder zu den Schiffen zurückkehrten. Nur mit Mühe zog sie Odysseus, der ihnen nachgegangen war, zu den Schiffen und band sie an den Ruderbänken fest; die Andern aber hielt er fern, damit nicht auch sie, durch die süße Frucht bethört, die Heimfahrt vergäßen. Von da fuhren sie mit schwerem Herzen weiter und ge- langten an das Land der Kyklopen, der ungesetzlichen Frevler, die weder pflanzten noch säeten, denn ohne Arbeit erwuchs ihnen Weizen und Gerste und die edele Rebe, nur von Zeus Regen befruchtet. Sie kannten weder Gesetze noch Versamm- lungen des Volkes zu gemeinsamer Berathung, sondern bewohn- ten in gewölbten Grotten die Felsenhöhen des Gebirges; jeglicher richtet nach Willkür über Weiber und Kinder, und Keiner bekümmert sich um den Andern. Vor dem Lande der Kyklopen lag eine kleine Insel voll Wälder, in denen zahllose Heerden wilder Ziegen umherstreiften. Dahin kamen die Schiffe des Odysseus in dunkeler mondloser Nacht; mit Anbruch desmorgens

10. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 167

1873 - Oldenburg : Stalling
167 der Frauen und gegen die Umarmung der Kinder nach der Insel Salamis übersetzten. Sogar die Hausthiere liefen neben ihren Herren einher und wollten sich nicht von ihnen trennen. Ein Hund stürzte sich ins Meer und schwamm dem Schiffe seines Herrn nach, bis er die Küste erreichte und vor Erschöpfung todt nieder fiel. Zu der Flotte bei Salamis stieß jetzt auch die übrige Seemacht der Griechen, so daß sich die Zahl der Schiffe auf 378 belief, von denen die Athener die meisten und besten y Z' Segler stellten. Während nun die Obersten der einzelnen Städte sich beriethen, an welchem Orte die Schlacht zu liefern sei, und die meisten nach dem Jsthmos segeln wollten, kam ein Mann von Athen mit der Nachricht, der Feind wäre in Attika eingefallen und verwüstete Alles mit Feuer und Schwert. Die Perser waren nämlich von Böotien nach Attika vorgerückt, hatten aber die Stadt leer gefunden. Nur im Tempel der Burg waren einige Arme und Priester zurück- geblieben, die das Thor vermauert und Verhacke gemacht hatten, um die Andringenden abzuwehren. Die Perser besetzten den Areopag und schossen von da aus brennende Pfeile nach der Burg; dennoch vertheidigten sich die Athener hartnäckig und wälzten ungeheure Steine auf die anrückenden Perser, bis diese auf einem unbewachten Zugänge die Burg er- stiegen. Hier erschlugen sie die Schützlinge im Heiligthume der Göttin, und steckten dann Burg und Tempel in Brand. Diese Nachricht versetzte die Griechen in solche Angst, daß einige Anführer sofort nach ihren Schiffen eilten, um davonzufahren, die übrigen aber eine Schlacht zu liefern be- schlossen. Themistokles sah ein, daß durch diesen Beschluß die verbündete Seemacht zerstreut und das Vaterland dem Untergange entgegen geführt würde. Er begab sich daher zu Eurybiades und suchte ihn zu überzeugen, wie nothwendig es sei, bei Salamis zu bleiben und hier die entscheidende Schlacht zu liefern. In dem Kriegsrathe hielt Themistokles eine lange Rede, da unterbrach ihn der Korinthische Anführer Adimantos mit den Worten: „Themistokles, in den Kampf- spielen werden die mit Ruthen gestrichen, die sich zu früh er- heben." „Ja," antwortete Themistokles, „aber die dahinten bleiben, werden nicht gekrönt." Als jener aber behauptete,
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