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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 247

1836 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 247 teres Klima, als die unter gleicher Breite in Europa und andern Ertheilen gelegen. Kein Erdtheil hat so große Ströme als Amerika, von welchen die meisten sich auf der Ostseite in das Meer münden. Von diesen großen Strömen gehen 1) in das nördliche Eismeer: der Mackenzie; 2) in die Hudsons - Bai; der Nelson (vorher Saskatschewin genannt-; 3) in den St. Lorenz-Busen: der St. Lo- renz; 4) in den Mexikanischen Meerbusen: der Mis- si si ppi, der Rio del Norte oder Bravo, und der Magdalenenfluß; 5) in den Atlantischen Ozean im weitern Sinne: der Orinoco, Maranjon oder Amazone nfluß, der Tocan tiñes oder Para, der Francisco und der Rio de la Plata und endlich 6) in das stille Meer: die Columbia oder der Ore- gon. Unter den zahlreichen Landseen sind die größ« ten: 1) in Nordamerika: der große Bärensee und der große Sklaven se e, beide im hohen Norden, der Winipegsee, südlich von den vorigen, die 5 mir ein» ander verbundenen Seen, nämlich der Obere-, Hu- ron-, Michigan-, Erie-und Ontariosee und der Nicaragua, unweit der Landenge, wodurch Nord- und Südamerika verbunden sind; und in Südamerika: der Maracaibo und der Titicaca. Amerika, das sich über alle Zonen verbreitet und von einer großen natürlichen Fruchtbarkeit ist, besitzt eine außerordentlich große Menge und Mannigfaltigkeit von Produkten, worunter viele bloß diesem Erdtheile eigenthümlich sind. Es giebt Europäische Hausthiere, die erst aus Europa hieher gebracht worden sind, sich aber außerordentlich daselbst vermehrt haben, Bisons, (Amerikanische Auerochsen), welche zu den größten Ame- rikanischen Landthieren gehören, Bisamochsen, Muse- thiere (eine Art von Elenthieren), Rennihiere, treffli- ches Pelzwerk, was vorzüglich die Biber, Seeottern, schwarzen Füchse liefern, geschwänzte Affen oder Meer- katzen in ungeheurer Menge und Mannigfaltigkeit, Faul- thlere, Gürtelthiere, Beutelthiere, Stinkrhiere, Tapirs (das größte Landthier in Südamerika), Llamas, Vi- cugnas, Pakos, Quanakos, Raubthiere (doch weder so stark, noch so grimmig, als die Astatischen und Afrika- nischen), z. B. Jaguare, Kuguare, Unzen, Eis- und

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 289

1836 - Eisleben : Reichardt
Australien. 289 gegen kennt es aber auch nicht die Raubtbiere, welche die Heerden und Menschen in andern Erdlheilen in Ge- fahr setzen. Die kleinern Inseln sind weit reicher an Nahrung gebenden Gewächsen, als Neuholland, wo man keine eigentliche Getreideart und nur wenige nahrhafte Daumfrüchte gefunden hat. Auch darf man nicht ver» gessen, daß das Innere des Kontinents sowohl als der größer« Inseln, wohin noch kein Europäer vorgedrungen ist, noch viele bis jetzt unbekannte Produkte enthalten kann. Die vorzüglichsten Produkte sind übrigens: von Säugethieren mehrere Deutelthier,Arten, worunter das Känguruh ( das größte vierfüßige Thier Australiens, der Wombat, die Schweifthiere und die Känguruhratte, ferner das Schnabelthier, dem die Natur zu dem Kör- per eines Säugethieres den Kopf oder wenigstens den Schnabel eines Vogels gab, der Dingo oder Neuhvllän, bische Hund, das Neuholländische fliegende Eichhorn, welche sämmtlich Australien und zwar dem Festlande des, selben eigen sind; außerdem Walisische, See-Elephanten, Seelöwen, Seebären und Robben, eine Menge von Vögeln, worunter viele durch Farbenpracht und Bildung der Federn ausgezeichnete, z. D. viele Arten von Papa- geien und Paradiesvögeln, die prächtige Mänura, durch ihren schönen Schwanz bewundernswürdig, und der Neu; holländische Kasuar; dann der schwarze Schwan, Meer- gänse, Tropikvögel, Reiher, Fregattvögel und Möven, Schlangen, vorzüglich viele Wasserschlangen, Schildkrö- ten, Geckos (eine Eidechsenart), Fische in der größten Menge (worunter der Riesenhäufisch, der Sägefisch, un- geheure Rochen), Austern, Riesenmuscheln, Perlenmu- scheln, Holothurien, wovon der Tripang gemacht wird, eine bei den Chinesen beliebte Speise. Sehr mannig« faltig ist das Pflanzenreich, wovon nur einige angeführt werden können, als: Kokos-, Areka-, Kohl- und Sa- gopalmen, die vor allen wichtige Drodfrucht, Bananen, Pisangs, Arumwurzeln, wovon man ganze Pflanzungen antrifft, Z)ams, Bataten, Ananas, edle Süd- und tro- pische Früchte, Zuckerrohr, Gewürze, Taumelpfeffer, woraus die Einwohner ein berauschendes Getränke be- reiten, Neuseeländischer Flachs, Bambus, Keulenbäu. me. Gummibäume, Mimosen, Eisen,, Rosen- und Sandelholz, Eucalyptus (der größte Baum der Süd- 19

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 27

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 27 esel, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde, Katzen), Bären, Füchse, Hasen, Kaninchen, Hirsche, Rehe, Eichhörner, Natten, Mäuse, Wiesel, Seehunde oder Robben; doch findet man nicht alle diese Thiere in der kalten Zone. Von andern Säugethieren, außer diesen ange- führten, haben vorzüglich 1) die kalten Zonen: Seelöwen, Seebären, weiße Bären, Rennthiere, Bi« samr Ochsen (Bisons), Lemminge; 2) die gemäßig- ten Zonen und zwar in dem kältern Striche: Zobel, Hermeline, Fluß- und Meerotter, Bieber, Vielfraße, Marder, Luchse, Elenthiere (Musethiere), Wölfe, Dach- se, fliegende Eichhörner, Murmelthiere, Steinböcke, Gemsen; und in dem wärmern Striche: Damhirsche, Kameele, Büffel, Gazellen, Antilopen, Moschusthiere, Stachelschweine, Unzen, Schakals, Hyänen, Llamas, Vicugnas, Pakos, Jaguare, Kuguare, (diese letzten 5 Arten doch bloß in der neuen Welt); 3) die heiße Zone: Affen und Paviane, Orang-Utangs, Giraffen, Rhinozerosse, Flußpferde. Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Zibetbkatzen (alle diese nur in der alten Welt); Faulrhiere, Ameisenbäre, Armadille, Di- samschweine, (Tajassu), Tapire, Meerkatzen (alle diese nur in der neuen Welt). Die Känguruhs, Schnabel- thiere, Schweifthiece, Känguruhraicen sind nur dem Festlande von Australien eigenthümlich, wo sie sich in der heißen und gemäßigten Zone verbreitet finden. Uebrigens muß man bei dieser Aufzählung nicht ver, gessen, daß nickt alle diese angeführten Pflanzen und Thiere einer Zone in allen Gegenden derselben ge- funden werden; eben so wenig muß man sich vorstellen, als wenn diese Produkte des Pflanzen- und Thierreichs nie die Gränzen der angegebenen Zonen überschritten, sondern es findet bei vielen ein allmähliger Uebergang aus der einen Zone in die nächste anstoßende Statt. Der Mensch. Anzahl. §. 46. Das edelste Produkt der Natur ist der Mensch, der sich vor allen andern Geschöpfen sowohl durch körperliche als geistige Vorzüge auszeichnet. Nur «c gehört keiner Zone ausschließlich an, sondern er hat sich nebst den meisten seiner Hauslhiere, besonders den

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 225

1836 - Eisleben : Reichardt
Afrika. 225 ganz unbekannt ist, Lupata genannt wird, und viel« leicht mir den Gebirgen an der Südspitze Afrikas in Verbindung steht. Zu den größern Strömen gebä- ren: der Nil, der in das Mittelländische Meer fließt; der Zambese, welcher in den Kanal von Mozambik sich mündet; der Orange, der südlichste unter allen; der Co an za, der Zaire oder Congo und der Quorra oder Ioliba (Niger), welche vom Äthiopischen Meere aufgenommen werden; der Gambia und Se- negal, die in das Atianlische Meer laufen. Unter den Land feen, welche hier weniger zahlreich als in den andern Erdlheilen sind, ist der erst kürzlich bekannt ge» wordene Tsad der größte; auch nennt man noch als einen großen See, den Marawi, dessen Existenz doch nicht mit Gewißheit behauptet werden kann. Afrika hat das heißeste Klima unter allen Erd- theilen, da es größtencheils in der heißen Zone zu bei- den Seiten des Aequators, welcher fast die Mitte durch- schneidet, liegt; besonders furchtbar ist die Hitze in den großen Sandwüsten. Der nördlichste und südlichste Theil Afrikas liegen in der gemäßigten Zone, jener in der nördlichen, und dieser in der südlichen; jedoch in der Nähe der Wendekreise, daher auch hier das Klima noch heiß oder wenigstens warm ist. Am gemäßigsten ist die Luft in der Hochebene des Innern und in den höchsten Gebirgsgegenden, aber eigentlichen Winter kennt man nirgends. Wiewohl Afrika viele große Wüsten enthält: so fehlt es auch nicht an sehr fruchtbaren Gegenden, die reich an den mannigfaltigsten Erzeugnissen sind Die Produkte sind meistens dieselben wie in Asien, und bestehen vorzüglich, außer den Getreidearten und Haus- thieren der gemäßigten Zonen, in Kameelen, Büffeln, Elephanten, Rhinozerossen, Giraffen und Zebras (wel- che beide Thierarten Afrikas eigenthümlich sind), Anti- lopen, Gazellen, Zibethkahen, Affen, Raublhieren (Lö, wen, Tiger, Hyänen, Leoparden rc.), mancherlei Ge- flügel (worunter Strauße), Schildkröten, Schlangen (Riesenschlangen), Krokodrllen, Zugheuschrecken und Ter- miten, die beide eine Landplage sind; Reiß, Durra, Bataten, Maniok. Pams, edlen Südfrüchten, Wein, Safran, Saflor, Olivenöl, Baumwolle, Kaffee, Zucker- 15

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 286

1836 - Eisleben : Reichardt
286 Iii. Südamerika. Falklandsinseln rc. che den größten Theile des Jahres den heftigsten Stür- men unterworfen und voller Klippen und Untiefen ist. Die Falklandsinseln oder Maloninen. Diese Gruppe von 2 großen und vielen kleinen un« bewohnten Inseln liegt nordöstlich von Feuerland, in einiger Entfernung von dem südlichsten Theile Peuago- niens. Sie haben einen felsigen steinigen Boden und ein ziemlich gemäßigtes Klima, indem sie zur südli- chen gemäßigten Zone gehören. Europäische Gewächse und Hausrhiere, die man hieher brachte, kamen fort. Die Hauptprodukte bestehen in Seevögeln, Wallfi- schen, See - Elephanten , Robben und Fischen. Holz fehlt, dagegen giebt es Torf. Diese Inseln, wovon die zwei größten Ost- und West-Falkland heißen und durch eine Meerenge von einander getrennt werden, sind jetzt von den Britten in Desitz genommen, die daselbst den Anfang zu einer Kolonie gemacht haben. Die Südpolarlander. Sie liegen zwar noch nicht in der Polarzone, und bei weitem dem Südpole nicht so nahe, als die Polar- länder Nordamerikas dem Nordpole, haben aber schon, wiewohl sie ihrer Lage nach zur südlichen gemäßigten Zone gehören, das Klima der Polarzonen, wo selbst im Sommer der Schnee nicht verschwindet. Der felsige und meistens mit schroffen nackten Bergen bedeckte Do- d e n ist fast ohne alle Gewächse. Desto reicher find sie an See-Elephanten, Pelzrobben, Wallfifchen und See- vögeln, worunter vorzüglich Pinguine, Albatrosse, Mö- ven, Sturmvögel, Seeraven und Seeschwalben. Daß es hier keine Einwohner geben kann, versteht sich von selbst. Die nördlichen dieser Länder liegen noch im At- lantischen Ozeane, und nur die südlichen haben ihre Lage im südlichen Eismeere, das hier schon früher, als mit dem Polarkreise anfängt. Die bemerkenswerthesten disfer Länder find: n Neu- oder Süd-Georgien, eine ziemlich große Insel, im Atlantischen Ozeane, südöstlich von den Famands-Instln, wo man nur 2 Pflanzenarten gefunden hat. 2) Sandwichland, eine Kette von kleinen Inseln, im

7. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 71

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 71 - Vulkans; Peru mit der Hauptstraße Lima und den sehr ergiebigen Guano- inseln; Chile, ein schönes, reiches Land mit vielen Deutschen und den Städten Santiago und Valparaiso. Außerdem haben viele seefahrende Staaten Europas Kolonien in Amerika. Die spanischen Kolonien, mit Kuba als Perle, sind von Nordamerika erobert. In Süd-Amerika sind die Ljanos des Orinoko und die Pampas des La Plata ungeheure baumlose Flächen. Im Sonnenbrande liegen sie verödet, verbrannt, voll klaffender Spalte. Zahllose Scharen wilder Pferde, Maulesel und Rinder bevölkern die Steppe. Ängstlich mit vorgestrecktem Halse jagen sie umher nach Wasser und Weide. Ein wassergefüllter stacheliger Kaktus, den sie mit dem Hufe zerschlagen, labt sie zuweilen. In den Schlammboden eingebacken, halten Krokodile und Schlangen emen Sommerschlaf. Wenn der tropische Regen fällt, dann verwandelt sich das Antlitz der Steppe in wenigen Tagen. Üppig sprießt das Gras auf zu einem wogenden Grasmeere. In Fülle schwelgen die Herden; aber im Versteck lauert der mähnenlose Löwe und der gefleckte Jaguar. Mit Donnergepolter werfen die Schläfer Krokodil und Schlange i^re Erddecke ab, suchen und finden Beute. Wenn die Flüsse austreten, da wird die Steppe zum Meere, auf dessen Inseln sich die geängstigten Tiere zusammendrängen, der Jaguar oft neben dem Rinde. — Die Rmder der Pampas werden jetzt tausendweise zur Bereitung des Fleischextraktes geschlachtet. Auch Felle, Hörner, Fett und Knochenmehl bilden gesuchte Handelsartikel. 38. Australien. (Flächeninhalte 9 Mill. qkm. — Bevölkerung: 6 Mill. Einw.) Wiederhole, was S. 15—18 von Australien (d. h. Südland) gesagt ist! Dieser zuletzt entdeckte Erdteil besteht aus dem Festlande (früher Neu- Holland genannt), der südlich vorgelagerten Insel Tasmania und 2 östlich um das Festland geschwungenen Jnselgürteln. Der innere Gürtel beginnt nördlich mit der Heimat des schönen Paradiesvogels, Neu-Guinea, und endet südlich mit der Doppelinsel Neu-Seeland. Der äußere Gürtel rückt Amerika am nächsten in der Sandwichsgruppe, wo die Dampfer des Stillen Ozeans Wasser, Nahrungsmittel und Heizmaterial einnehmen. Das Festland ist dürr, einförmig, wasser-, pflanzen- und tierarm. Der bedeutendste Fluß ist der Murray im S.-O. Die schwärzlichen Ureinwohner (Australier) stehen auf der tiefsten Stufe der Bildung; sie können nur bis 4 zählen, wissen nichts von Gott oder Götzen, haben nur elende Hütten und kein Familienleben. In dem merkwürdigen Lande bellen die Hunde nicht; die farbenprächtigen Vögel singen nicht; die schönen Blumen duften nicht; die Bäume geben keinen Schatten, weil die Blätter senkrecht stehen, und werfen statt der Blätter die Rinde ab. Ein Säugetier hat einen Vogelschnabel (Schnabeltier); ein Vogel Haare wie ein Säugetler (Kiwi); ein Gras scheint zu einem Baume geworden (Grasbaum); die Kirschen haben die Kerne außen. — England schickte früher seine Verbrecher nach Australien. Ihre Nachkommen und viele Ein- wanderer, besonders aus England, siedelten sich an, führten unsere Haustiere und Kulturpflanzen ein, treiben Ackerbau, besonders großartige Schafzucht, graben viel Gold u. s. w. Zu einer Landplage sind die wilden Kaninchen geworden. Die 5 Kolonien des Festlandes und die Inseln Neu-Seeland und Tasmanien werden von englischen Statthaltern regiert. — Wo liegen die vier größten, fröhlich aufblühenden Städte: die ehemalige Strafkolonie Sydney (410), das geschäftige Melbourne (450), das rege Adelaide und die Verbrecherkolonie Perth? Die Inseln sind meist frisch, grün und fruchtbar, von Kokosbäumen und Brotfruchtbäumen beschattet, und von einem schönen und geweckten Menschen» schlage bevölkert. Viele haben ein geordnetes christliches Staatswesen.

8. Die Geographie in der Volksschule - S. 22

1897 - Gera : Hofmann
22 Iii. Wechselbeziehung u. ursächl. Zusammenhang geogr. Erscheinungen. fernern Unterricht in dieser Beziehung das heimatliche Anschauungsmaterial ausnutzen, wie dies bereits im Ii. Abschnitte dargelegt wurde. Jeder Lehrer muß natürlich den geistigen Standpunkt seiner Schüler genügend kennen, um sich nicht in schwierige, unfruchtbare Erörterungen zu versteigen. Wie in der Heimat Erfahrung und Anschauung, so fordern bei fremden Ländern und Erdteilen Phantasie, Urteil und Schlußvermögen zu ähnlichen Vergleichen aus. 1. Aus der Lage eines Landes lassen sich mannigfache Erscheinungen seines Klimas, seiner Flora und Fauna :c. ableiten. Die Lage Skandinaviens bringt ein anderes Klima mit sich, als die von Italien oder Westindien, und demgemäß müssen Vegetation und Tierleben in diesen Ländern wesentlich von einander verschieden sein. Inseln, die in der Nähe des Festlandes liegen, zeigen in Tier- und Pflanzenwelt meistenteils große Übereinstimmung mit demselben, da das nahe Festland in dieser Beziehung von jeher aus sie ein- wirkte. Dagegen findet man bei abgelegenen Inseln, wie z. B. bei den meisten polynesischen, Armut an Mannigfaltigkeit der Tier- und Pflanzen- arten. Und dies ist ganz natürlich. Wind und Meeresströmungen konnten selbst unter den günstigsten Umständen nur von wenigen Pflanzenarten Samen vom nächsten Festlande hinüberbringen, und selbst die allmähliche Ansiedelung von Menschen konnte nicht wesentlich darauf einwirken, die Flora der Insel reichhaltiger zu gestalten, wenn nicht etwa Kulturvölker ihre Sonderinteressen wahrzunehmen bestrebt waren. Daß aus der Tierwelt Insekten, Fleder- mäuse sich reichlich vorfinden, nimmt uns auch wenig wunder, gleichwie die große Armut an bedeutenden Säugetieren und Reptilien. So zeigten einige Inseln der Südsee bei ihrer Entdeckung nur Schweine, Hunde und Ratten als einzige Vertreter der Säugetiere. Wo die Pflanzen- und Tierarten reichlicher vertreten find, steht der übergroßen Verbreitung der einen Art durch Beschränkung und Kampf mit anderen Arten ein wesentliches Hindernis entgegen. Ihre Vertreter sind zu stärkerer Entwickelung namentlich ihrer Verteidigungswerkzeuge genötigt, falls sie nicht auf den Aussterbe-Etat kommen wollen. Der Verbreitung der wenigen Tier- und Pflanzenarten mancher Inseln standen dergleichen Hinder- nisse weniger entgegen, und sie sind bei Berührung mit Vertretern vom Fest- lande dem Kampf mit diesen nicht gewachsen, was das allmähliche Ver- schwinden eigenartiger Tier- und Pflanzenformen auf vielen Inseln, die jetzt dem Weltverkehr offen stehen, zeigt. So verdrängt der europäische Klee das neuseeländische Farnkraut, die europäische Maus und Ratte siegt dort über die einheimische. Ja, auch der vielfach in sentimentaler Weise beklagte Unter- gang vieler Volksstämme beruht auf gleichen Naturgesetzen. Andrerseits erhalten sich altertümliche Formen auf abgelegenen Inseln

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-
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