Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 391

1890 - Gotha : Perthes
391 In dem despotisch regierten Lande war der König Herr-alles Grund und Bodens, von welchem er einen Teit an die Priester und Krieger abtrat, den Rest verpachtete und dadurch sein Volk zu fleißigem Ackerbau anreizte. Selten brauchte man zu pflügen, streute vielmehr nach der Überschwemmung die Saat in den feuchten Boden oder ließ sie durch Schweine oder Ziegen eintreten. Nur in wenigen Gegenden zog der Ochse den einfachen Pflug, der leichte Furchen auswarf, oder lockerte man mit der Hacke den Boden. Neben den Arbeitern standen stets Aufseher. Mais und Weizen schnitt man mit der Sichel, ließ sie durch Ochsen unter Gesang der Treiber austreten, schüttelte die Körner in Schwingen, um die Spreu abzusondern, und bewahrte sie dann in Säcken in Speichern auf. Trauben wurden ausgetreten oder gepreßt. Viehzucht trieb man eifrig, denn man hielt große Herden von Gänsen, Hühnern, Schafen, Ziegen, Eseln und Rindvieh und behandelte kranke Tiere ärztlich. Außerdem trieb man großartigen Fischfang, aber auch Jagd auf Hasen. Füchse, Steinböcke, Gazellen, Hyänen, Büffel und Löwen, wobei man Netze, Lassos, Fallen, Pfeile und Bogen, Hunde und Wagen benutzte. Nilpferde griff man von Barken aus mit dem Speere an. Der Handwerke gab es sehr viele, welche tresfliche Arbeiten lieferten. Man liebte lange, enganschließende, sorgfältig in Falten gelegte Kleider, Salben, Haartonren, Bäder, vielartig geformte Ringe für jeden Finger, Halsketten, Ohrgehänge, Armbänder, Metallspiegel, Salbenbüchsen u. s. w. Arme trugen nur ein leinenes Hemd und einen wollenen Mantel darüber; Handarbeiter begnügten sich mit einem Schurz um den Leib als Kleidung. Die Häuser der Vornehmen hatten mehrere Stockwerke mit Galerieen und Terrassen, waren zugleich leicht und zierlich gebaut, und die Landhäuser umgab man mit schattigen Baum-

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 405

1890 - Gotha : Perthes
an. Den Schluß endlich bildeten wilde Tiere, Panther, Büffelochsen, gebändigte Löwen und Tiger, auf vierrädrigen Wagen großblätterige Bäume mit gezähmten Vögeln, die sich durch prächtiges Gefieder oder schönen Gesang auszeichneten. Als Waffe bevorzugten die Indier den Bogen. Die Reiter benutzten keinen Sattel, wohl aber Gebisse in der Form eines Spießes, an welchem die Zügel befestigt waren. Sie führten zwei Wurfspieße und kleineren Schild als das Fußvolk. Auf jedem Streitwagen standen ein Wagenlenker und zwei Kämpfer, auf jedem Elefanten außer dem Lenker drei Krieger. Auf dem Marsche zogen Ochsen den Streitwagen, Damit die Pferde auf dem Schlachtfelde volle Kraft besaßen. Im Treffen bildeten die Elefanten die erste Linie. Dabei stellte man sie in einer Entfernung von je 50 Schritt voneinander auf; hinter sie, als zweites Treffen, das Fußvolk in kleinen Schlachthausen mit Zwischenräumen und in schachbrettartiger Form. Es konnte also neben den Elefanten ein- und vorbeirücken, diese aber auch durch die Zwischenräume zurückgehen. Die Reiterei hielt ans den Flügeln in gleicher Linie mit dem Fußvolk, und vor ihr pflegten die Streitwagen zu halten. Am Schlachttage bestieg der König in goldenem Panzer den besten Elefanten, und Paukenschlag, verstärkt durch den Klang geschlagener Becken und durch das Blasen auf großen Muscheln, gaben das Zeichen zum Angriff. Im Handwerk waren die Indier geschickt, machten Papier ans geschlagener Baumwolle oder Baumrinde, gewöhnlich aber aus den Blättern der Schirmpalme. Leichen, in Linnen ge- hüllt, trug man auf einer Sänfte unter Gebeteu und Gesängen auf einen Platz vor dem Stadtthore, verbrannte sie dort und wars Knochen und Asche ins Wasser. Witwen verbrannten sich nach Gebot der Religion mit der Leiche ihres Mannes. Sehr angesehen im Lande waren die Weisen, die den Göttern am

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

7. Kleines Realienbuch - S. 116

1895 - Gera : Hofmann
116 42. Die Schwalbe. (19) 1. Die Schwalbe ist ein Zugvogel und eine Haus- freundin der Menschen. Die Rauchschwalbe siedelt sich in Küchen und Ställen, die Hausschwalbe unter Dachgesimsen an. 2. Das glatte Federkleid ist oben stahlblau, unten gelblich, an Stirn und Kehle braunrot, bei der Hausschwalbe unten weiß. Der dreikantige Schnabel ist am Grunde weit ge- spalten. Die Beine sind kurz und schwach, die langen Zehen scharfkrallig. Die langen Flügel laufen spitz aus und legen sich kreuzweise über den Gabelschwanz. 3. Im Winter sucht die Schwalbe in Afrika ihre Kost; im Sommer brütet sie zweimal bei uns. Das Nest wird aus Schlammklümpchen gemauert. 4. Allerlei Insekten, die im pfeilschnellen Fluge besonders über Gewässern erhascht werden, bilden die Nahrung der Schwalbe. 5. Dadurch nützt, als Hausfreundin erfreut sie uns. Ihr Lied klingt traulich, wenn auch nicht schön. Schon vor Tage singt sie es, auf dürren Zacken sitzend. Aufgaben: Welche Lebewesen sind an, über, auf und in dem Wasser? Welche Lebens- bedingungen findet jedes? Wie sind sie für Nahrnngserwerb und Verteidigung ausgerüstet? Wie entwickelt sich jedes? Wie hängen sie von einander ab? Wie nützen und schaden sie dem Menschen? Wie zeigen sich die physikalischen Gesetze thätig? Naturlehre: I. Durchlassender Boden, Wellenbildung, Uferbrandung, hüpfende Steine, badende Schwalben, geöltes Gefieder, Schwimmen und Fliegen der Vögel: Porosität, Undurch- dringlichkeit, Zusammenhangs-, Anhangs- und Beharrungskraft (1.2). Das Wasser ist flüssig, wird bei Wärmeentziehung fest und bei Erhitzung luftförmig: Die Dichtigkeits- zustände, Verdunstung, Ausdehnung durch Wärme (19). Die verschiedenen Körper sinken oder schweben oder schwimmen im Waffer: Spezifisches Gewicht (11). Ii. Kuh und Taube trinken ziehend, Gans und Huhn schöpfend; der Blutegel saugt Blut: Luftdruck. Stech- und Saugheber, Spritzbüchse, Saug- und Druckpumpe. Die Feuerspritze (12—14). _____________ Vi. Der Nadelwald. (Im Herbst.) Dunkel und still ist's im Nadelwalde. Der Boden ist mit Nadeln bedeckt und ohne grüne Pflanzendecke. (Warum?) Am Rande blühen die letzten blauen Glockenblumen als Herbstboten. Kerzengerade steigen die Baumstämme in die Höhe. Die Kiefer hat eine gelbbraune, blätterige, die Fichte eine rotbraune, die Edeltanne eine weißgraue Rinde. Auch die Nadeln sind verschieden. Die der Lärche fallen im Herbst ab, die der anderen Nadelhölzer bleiben. Die Samen- blüten sind rote Zäpfchen, die Staubblüten gelbe Walzen. Felsblöcke liegen umher. Durch Luft und Wasser verwittern sie und helfen mit den verwesenden Nadeln den Waldboden bilden. An den Felsblöcken, schattig und feucht, stehen mächtige Farnwedel. Ein schwarzer, gelb gefleckter Erdmolch kriecht heraus. Moos überzieht den Boden und die Felsen. Es hält den Boden feucht und gewährt den kleinen Tieren eine Zufluchtsstätte. Die Flechten bilden den grauen Überzug der Felsen und Bäume. Sie nähren sich von der Kohlensäure der Luft. Die Bartflechte hängt wie ein weißgrauer Bart von den Tannen und wird im Winter vom Wilde gefressen. Über die Felsen ranken stachelige Brom- beeren mit schwarzen Beeren. Sandige Strecken sind mit rotglöckigem Heide- kraut bedeckt. An anderen Stellen wachsen massenhaft blauschwarze Heidel- beeren oder rote und herbe Preißelbeeren. Aus einer Lichtung steht in Menge der giftige rote Fingerhut, an einem schattigen Hange die Tollkirsche mit ihren giftigen Beeren, die wie Schwarzkirschen aussehen. Im Schatten wächst zahl- reich der rote, weißgeschuppte Fliegenpilz und der gelbe falsche Eierschwamm; beide sind giftig. Dagegen sind eßbar die gleichfalls hier wachsenden echten Ei er- m i i i? 69. Hausschwalbe ('|4 nat. Gr.).

8. Kleines Realienbuch - S. 122

1895 - Gera : Hofmann
122 Leiterchen auf und ab. In einem kleineren Glase liegt zusammengerollt ein Blut- egel, der jüngst bei einer Entzündung das kranke Blut ausgesogen hat. Jetzt kommen die Kinder aus der Schule. Ein Knabe hascht die Stechfliege und steckt sie dem Laubfrosch ins Glas. Die Mutter kommt aus der Küche und be- fiehlt dem Mädchen, den Tisch zu decken. (Wie geschieht dies?) Vergiß das Salz nicht! ruft sie ihm zu. Dem Knaben giebt sie em Zehnmarkstück, damit er ein paar Heringe beim Krämer hole. Flink ist er wieder da und zählt der Mutter für das Goldstück eine Menge Silber-, Nickel- und Kupfermünzen bin. Das Essen ist fertig; der Vater wird aus der Scheune gerufen; alle treten um den Tisch und beten: „Komm, Herr Jesu, sei unser Gast — 52. Die Stubenfliege. (37) 1. Die Stubenfliege gehört zu den Insekten mit zwei Flügeln. 2. Sie ist schwarzgrau und mit kurzen Borsten bedeckt, der Kopf halbkugelförmig, das Unter- gesicht gelb, der Säugrüssel in einer Scheide. Die Fliegen halten sich an Glas und Zimmerdecken durch den Luftdruck, indem sie, wie der Laubfrosch, die Fuß- sohlen andrücken, dann in der Mitte heben und dadurch einen luftleeren Raum schaffen. 3. Die Fliegen leben schwarmweise in Stuben, Küchen und Ställen. Im Herbste sterben sie oder verkriechen sich in Ritzen. Die Eier werden in den Mist gelegt. Daraus schlüpfen weiße Maden, die sich später zu braunen Tönnchen einpuppen und zu Fliegen werden. 4. Die Fliegen lieben Süßigkeiten und belecken gern Lippen, Nasen und Augenlider. 5. Durch ihre Frechheit werden sie lästig. 53. Die Kreuzspinne. (38) 1. Sie hat ein Kreuz von lichten Flecken auf dem Rücken. Alle Spinnentiere haben Kopf und Brust in ein Stück verschmolzen, 8 Beine, keine Flügel, keine Verwandlung. 2. Die Kreuzspinne ist von Bohnengröße und braun gefärbt. Die 8 Beine sind zottig, die 8 Augen in 3 Gruppen gestellt, die Luftschläuche zum Atmen am Hinter- leibe. Aus Warzen spinnt sie ihre Fäden, von denen 1000 so dick wie ein Menschenhaar sind. 3. In einer Nacht webt die Kreuzspinne ihr kunst- volles, radförmiges Netz auf Gehöften und in Gärten. 4. Mitten im Fangnetze lauert sie auf Beute. Jetzt hat sich eine Fliege gefangen und sucht sich summend zu befreien. Hastig schießt die Spinne vor, tötet den Gefangenen mit einem Biß, wickelt ihn in Fäden und trägt ihn als erwünschten Schmaus in einen Winkel. 54. Die Steinkohle. (60) 1. Die Steinkohle gehört zu den brennbaren Mineralien oder Vrenzen. Sie ist aus untergegangenen Wäldern entstanden, die unter dem Drucke der auf- gewälzten Erd- und Steinmaffen langsam verkohlt und versteinert sind. 2. Sie ist schwärzlich und zerbricht beim Zerschlagen in viele Stücke. Sie verbrennt mit heller Flamme, riecht aber unangenehm. Sie hat eine 3 mal größere Heizkraft als eine gleiche Masse Buchenholz. 3. Sie findet sich in mächtigen Lagern unter der Erde, besonders in England, Böhmen, Westfalen und Schlesien, und wird in Bergwerken gewonnen. 4. Sie heizt Stubenöfen und Dampfmaschinen. Beim Erhitzen in verschlossenen Gefäßen atmet sie das Leuchtgas aus, das jetzt alle größeren Städte abends erhellt. Die Brenze glänzen wie Fett, sind im Wasser unlöslich und ohne Geschmack, verbrennen aber im Feuer. Die Braunkohle ist jünger als die Steinkohle und läßt die Holzfaser noch erkennen. Der Torf ist ein verfilztes Gewebe aus allerlei 75. Kreuzspinne (t/3 nat. Größe).

9. Kleines Realienbuch - S. 139

1895 - Gera : Hofmann
130 die Ausatmungen vieler Menschen in geschlossenen Räumen,„durch Rauch, Staub, Plätteisen-Dunst, Kohlenoxydgas aus zu früh geschlossenen Ofen rc. Die Zimmer lüfte man fleißig. Der Kopf werde kühl, der Hals bloß, die Brust unbeengt, der Unterleib warm, der Fuß trocken gehalten. Gesunde Luft und Nahrung, Reinlich- keit und Bewegung beugen den Krankheiten vor; diese sind leichter zu verhüten als zu heilen. Aufgaben: Wie sind die Knochen miteinander verbunden? Welche Pflege ersordern sie? Wie erhält man die Zähne gesund? Wie stärkt man die Muskeln? Wie verhütet man Nervenleiden? Wie erhält man sich gesunde Augen? Was schadet dem Gehör? Wie ist der Geruchsinn zu pflegen? Was stumpft den Geschmackstnn ab? Warum ist eine stete Hautpflege durch Waschen, Baden, frische Wäsche und Vermeidung von Erkältung nötigt Wie erhält man sich ein volles Haar? Was hat man bei den Nägeln zu beachten? Wie wird die Verdauung zu einer regelmäßigen und gesunden? Wie erhalten wir uns gesundes Blut? Wie haben wir die Atmungswerkzeuge zu schützen? Welche Regeln sind bei der Kleidung zu beachten? Wann ist eine Wohnung gesund? Welche Schmarotzer finden sich auf und in dem Leibe des Menschen und wie erwehren wir uns ihrer? Wie find Verunglückte (Ohnmächtige, Erhängte, Erstickte, Ertrunkene, vom Blitz Getroffene, Vergiftete) zu behandeln? L>sstematische Übersicht der Naturkörper. Die Natur ist der Inbegriff alles Erschaffenen. Wir unterscheiden in ihr Körper und Kräfte. Mit den Naturkörpern hat es die Naturbeschreibung, mit den Kräften und Gesetzen in der Natur die Naturlehre zu thun. Die Naturkörper bilden das Tier-, Pflanzen- und Mineralreich. Tiere haben Empfindung, freie Bewegung, Ernährung und Fortpflanzung, Pflanzen Ernäh- rung und Fortpflanzung, Mineralien keine der vier Lebensthätigkeiten. Einteilung der Tiere: A. Wirbeltiere I—y. B. Wirbellose Yi—x. I. Klaffe. Die Säugetiere sind Wirbeltiere mit innerem Knochengerüst, haben rotes, warmes Blut, atmen durch Lungen, sind meist mit Haaren bedeckt, haben 2 Paar Gliedmaßen, gebären lebendige Junge und säugen sie mit Milch. Ii. Klaffe. Die Vögel sind Wirbeltiere, haben rotes, warmes Blut, atmen durch Lungen, sind mit Federn bedeckt, haben 2 Flügel zum Fliegen, legen Eier mit Kalkschalen und brüten sie aus. Standvögel bleiben das ganze Jahr bei uns. Strichvögel streichen auf einem größeren Raume nach Nabrung umher. Zugvögel verlassen uns im Herbst, weil der Winter ihre Nayrungsquellen (Insekten, Wassertiere) durch Schnee und Eis verstopft. Hi. Klaffe. Die Reptilien od. Kriechtiere sind Wirbeltiere, haben rotes, kaltes Blut, atmen durch Lungen, sind mit Schuppen od. Schildern bedeckt, haben 4, 2 od. keine Beine u. pflanzen sich durch pergamentschalige Eier fort. Iv. Klaffe. Die Amphibien oder Lurche sind Wirbeltiere, haben rotes, kaltes Blut, eine nackte Haut, atmen in der Jugend durch Kiemen, später durch Lungen, legen in Schleim gehüllte Eier und machen erst einen Larvenzustand durch, ehe sie ihre entwickelte Gestalt erhalten. V. Klaffe. Die Fische sind Wirbeltiere mit rotem, kaltem Blute, atmen lebens- lang durch Kiemen, tragen ein Schuppenkleid, schwimmen mittelst Flossen im Wasser und legen Rogeneier, welche die Sonnenwärme ausbrütet. Xi. Klasse. Die Insekten oder Sechssüstler sind Gliedertiere ohne inneres Knochen-, aber mit äußerem Hautgerüst; der Leib ist durch 2 Einschnitte in Kopf, Brust und Hinter- leib geschieden. Der Kopf hat 2 Fühler, die Brust 3 Paar Beine und meist 2 Paar Flügel; sie atmen durch Luftröhren an der Körperseite. vn. Klasse. Spinnen oder Achtfüstler sind Gliederfüßler mit 2 Körperabfchnitten, Lungen- fäcken und Spinnwarzen. Viii. Klasse. Krustentiere od. Krebse sind ungeflügelte Gliederfüßler mit einem verwachsenen Kopfbruststück, einer harten Kruste, 5 und mehr Fußpaaren, 2—4 Fühlern und Kiemen. >X Klasse. Würmer sind ungeflügelte, fühlerlose, langgestreckte Tiere, die einen weichen, geringelten Körper ohne harte Schale und ohne gegliederte Bewegungswerkzeuge haben. X. Klasse. Weichtiere (z. B. Schnecken und Muscheln). Der Körper bildet eine weiche Masse ohne gegliederte Bewegungswerkzeuge.

10. Erster Unterricht vom Menschen und den vornehmsten auf ihn sich beziehenden Dingen - S. 57

1781 - Gotha : Reyher
Geschicklichkeit. 5? etwas Stroh aufpausten vorlegen müsse. Zn solcher Zeit nimmt man zugleich die Reinigung des Stalles vor, der ausserdem auch in der Decke mit Zuglöchern und Röhren versehen seyn muß, damit der schädliche Dunst dahinaus ziehen könne. 124. Die Schaafe werden gewöhnlich *auf dem Felde, besonders anfbraachäckerngeweidet, welche sie zugleich düngen. Man treibt sie als- dann in Hürden und laßt sie auch über Nackt da- selbst unter der Aufsicht eines Schäfers. ^Bey hinlänglicher Fütterung kann man sie auch wie das Rindvieh im Stalle füttern, zumal wenn sie auf den Braachäckern kein Unkraut finden, man har dabey auch etwa noch die Beruhigung, daß sie sich nicht so leicht faul fressen oder von Seuchen an- gesteckt werden. Man theilt sie insgemein in reines und in Schmicrvieh. 3 wenn man sich bemühet bey seiner Heerde große und feinwolligre Böcke zuhaben, so entstehet für den Stamm ein unge- meiner Nutzen. I2s. Wenn die männlichen Lämmer der Schaar fe durchs Verschneiden zu Hammeln gemacht tyerden, so ^geben sie em sehrschmackhasiesfleisch und der übrigen ihres läßt sich auch ganzgur essen, ^wegen ihrer Wolle sind die Schaafe gleichfalls sehr schätz- bar. I Wo werden die Schaafe gewöhnlich geweidet? L Wenn kann man sie gleichfalls mir Nutzen im Stan füttern: 3 Wenn entsteht für den Stamm groser Nutzen? 4 Worinn besteht der Nutzen von den Hammeln? § Weswegen find die Schaase noch mehr zu schätzen ? D s
   bis 10 von 44 weiter»  »»
44 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 44 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 23
1 23
2 48
3 39
4 82
5 205
6 10
7 161
8 9
9 41
10 301
11 37
12 81
13 5
14 59
15 26
16 99
17 2
18 6
19 160
20 49
21 16
22 17
23 66
24 33
25 17
26 36
27 34
28 167
29 3
30 44
31 36
32 7
33 121
34 38
35 11
36 173
37 357
38 27
39 45
40 6
41 16
42 50
43 95
44 10
45 103
46 169
47 32
48 66
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 2
4 0
5 0
6 4
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 6
13 0
14 0
15 0
16 12
17 6
18 2
19 4
20 0
21 10
22 4
23 6
24 2
25 0
26 0
27 1
28 9
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 15
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 1
49 1
50 0
51 0
52 0
53 1
54 10
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 4
76 3
77 9
78 0
79 5
80 0
81 1
82 14
83 1
84 29
85 0
86 0
87 3
88 0
89 1
90 0
91 6
92 10
93 0
94 10
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 3
2 10
3 3
4 0
5 1
6 39
7 0
8 0
9 0
10 1
11 2
12 39
13 48
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 9
21 0
22 4
23 1
24 24
25 4
26 0
27 0
28 41
29 1
30 0
31 3
32 42
33 5
34 64
35 0
36 0
37 1
38 2
39 3
40 0
41 3
42 177
43 12
44 0
45 0
46 34
47 13
48 5
49 0
50 20
51 18
52 4
53 1
54 1
55 0
56 1
57 0
58 0
59 25
60 0
61 1
62 2
63 0
64 0
65 2
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 1
75 3
76 9
77 0
78 3
79 0
80 1
81 49
82 7
83 24
84 170
85 0
86 7
87 9
88 0
89 33
90 2
91 3
92 2
93 0
94 0
95 5
96 0
97 1
98 0
99 0
100 10
101 26
102 17
103 2
104 14
105 0
106 0
107 9
108 1
109 24
110 10
111 2
112 16
113 20
114 65
115 1
116 3
117 0
118 0
119 7
120 5
121 18
122 1
123 21
124 24
125 38
126 0
127 11
128 0
129 13
130 0
131 41
132 1
133 13
134 8
135 0
136 10
137 8
138 0
139 0
140 2
141 0
142 10
143 19
144 0
145 4
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 88
153 2
154 4
155 2
156 3
157 0
158 1
159 14
160 7
161 0
162 0
163 0
164 1
165 1
166 5
167 3
168 19
169 0
170 0
171 0
172 0
173 6
174 0
175 141
176 0
177 14
178 20
179 7
180 0
181 0
182 6
183 18
184 23
185 43
186 0
187 0
188 6
189 0
190 3
191 1
192 1
193 10
194 1
195 242
196 14
197 1
198 1
199 0