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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

4. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

5. Kleines Realienbuch - S. 120

1895 - Gera : Hofmann
120 dem Rücken. Er ist träge, aber ausdauernd und genügsam. Aus der Vermischung von Pferden und Eseln stammen Maultiere und Maulesel. 48. Das Rind. (10) 1. Das Rind ist unser größter und nützlichster Wiederkäuer. Das männ- liche Tier heißt Ochse oder Bulle, das weibliche Kuh, das junge Kalb. 2. Der plumpe Leib ist meist mit braunen Haaren bedeckt. Der Kopf hat eine breite Stirn. Die Schnauze ist nackt; die Nasenlöcher stehen weit auseinander; die Ohrmuscheln sind beweglich. Auf der Stirnleiste stehen zwei glatte, hohle und gebogene Hörner. An dem Halse hängt unten die schlappige Wamme. Das Euter hat vier Striche, der Schwanz am Ende eine Haarquaste. 3. Die Kühe werden bei uns in Ställen gehalten oder auf die Weide getrieben. 4. Sie fressen allerlei Pflanzennahrung. 5. Sie liefern Milch, Butter und Käse und ziehen Wagen und Pflüge. Geschlachtet nützen sie durch Fleisch, Talg, Haut, Haare, Hörner und Hufe. 6. Sie sind dumm aber gutmütig. 49. Schaf und Ziege. (11) 1. Das Schaf ist ein Wiederkäuer und das Bild der Schwäche und Geduld. 2. Seine Wolle besteht aus zarten, gekräuselten Haaren. Der Widder hat schneckenförmig gewundene, wulstige Hörner. Der Schwanz reicht nicht bis zur Erde. 3. Im Winter werden die Schafe im Stalle gehalten, im Sommer auf die Weide getrieben. Schäfer und Hunde sind ihre Wächter, Hürdenzäune auf dem Felde ihre Ställe. 4. Das Schaf nährt sich von Gras und Laub und leckt mit Begierde Salz. 5. Seine Wolle giebt Garn zu Strümpfen und Tuchen, seine Milch Käse, sein Talg Lichte und Seife, sein Fleisch ein Nahrungsmittel. 6. Die Heidschnucken sind die kümmerlichsten, die Merinos die edelsten Schafe. Die Lämmer umtanzen und umblöken ihre Mütter in munteren Sprüngen. Das Schaf ist schwach, furchtsam und dumm; es läßt sich widerstandslos mißhandeln und folgt dem Leithammel überallhin. Die Ziege hat glatte Haare, einen magern Körper, einen Bart am Kinn, einen kurzen Schwanz und knotige, sichelförmige Hörner. Sie klettert gern, ist wählerisch und meckert; der Bock ist stößig und übelriechend. Die braune Gemse mit angelförmigen Hörnern klettert und springt auf den höchsten Alpen. 50. Hund und Marder. Der Hund ist der kluge, treue Freund und Diener des Menschen und diesem über die ganze Erde gefolgt. Er kommt in allerlei Farben und Größen vor, säuft schlappend, bellt, heult bei Musik, träumt, legt den Kopf auf die aus- gestreckten Vorderbeine oder rollt sich zusammen und ist der schrecklichen Tollwut unterworfen. Kennzeichen der Tollwut: Trübe Au- gen,heraushängende, blei- farbige Zunge, eingezoge- ner Schwanz, schwanken- der Lauf, Geifern und Beißen nach allem. Gegen- mittel beim Biß: Unter- binden, Ausschneiden, Ausbrennen, Auswaschen der Wunde mit ätzenden Mitteln, schleunige Hilfe des Arztes. Der Wolf 74. Hausmarder (Vio nat. Größe).

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 171

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
171 sien Gesellschaften beisammen sitzen und aus ihren Körper- sästen allmählich eine feste, holz-, Horn- oder steinartige Masse absetzen, die ihnen eben so, wie das Holz dem Baume, zum festen Stützpunkte dient. Das sind die eigentlichen Pflan- zentbiere. Zu ihnen gehört unter Andern die Seefeder. Die- ses merkwürdige Thier sieht gerade aus, wie eine Feder. Der Kiel ist knorplicht, das Fähnlein besteht aus vielen tausend polypenartigen Thierlein, die alle nur von einem Willen belebt, und ein rechtes Bild sind von der ganzen Natur, wo auch ein jedes Geschöpf seinen eigenen Willen zu haben scheint, und doch müssen sie alle einem höhern Willen dienen, der Alles, was da ist, zu einem großen harmonischen Ganzen verbindet. Die Korallen sind auch nur solche Pflanzen- thiere; sie setzen sich im Meere aber oft in solchen Massen an, daß an ihnen, wie an Felsen, die Schiffe verunglücken, wenn sie sich nicht in Acht nehmen. Die sogenannten Meernesseln oder Quallen sind ebenfalls Pflanzenthiere; sie haben einen durchsichtigen, gallertartigen Körper, schwimmen zum Theil frei, wie abgerissene Blumenköpfe, im Wasser umher und zeichnen sich durch ein schönes Farbenspiel aus. Vollkomm- ner, als diese, sind die Stachelhäuter; sie haben schon eine Art von Skelett, einige Anfänge eines Nervensystems, die mit Athmungsorganen in Verbindung stehen, und deut- liche Eingeweide. Zu ihnen gehört der Seeigel, welcher, wie ein Apfel gestaltet, ganz mit Stacheln bedeckt, und mit zwei Oeffnungen versehen ist, welche zum Ath'emholen und zur Absonderung des Unraths bestimmt scheinen, und auf 1200 Füßchen sich langsam bewegt; und die Meerpalme, welche wie ein auf einem Stiele festgewachsener Stern aussieht, des- sen Strahlen in eine Menge von Aesten auskaufen, deren man wohl 60000 gezählt hat. Bekannter, als diese Thiere, sind euch schon die Wür- mer. Man unterscheidet sie in der Regel dadurch, daß sie kaltes, weißes Blut haben, und man nimmt an ihnen schon deutlicher, wie bei den oben genannten Thieren, Nerven und Gefäße wahr. Sie sind theils Eingeweidewürmer, zu denen der Spul- und Bandwurm gehört, die manch Mal gefährliche Krankheiten verursachen, theils Ringelwürmer, wozu man den bekannten Regenwurm, auch die Blutegel rechnet. Viel vollkommener, als sie, sind die Insekten. Ihren Namen haben diese Thiere davon, weil bei ihnen Kopf, Brust und Hinterleib durch Einschnitte gesondert sind, denn Insekt heißt deutsch ein Thier mit Einschnitten. Sie haben auch wei-

7. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 3

1868 - Oldenburg : Stalling
3 bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig aus der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Augias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr zu brauchen, weil der Dünger die Thüren versperrte. Diese Auf- gabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sic in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Run gab ihm Eurystheus aus, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenwcise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel beherrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eurystheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte es nach Mycenä; aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden Attika's. In Thracicn regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschcnfleisch gefüttert wurden, wozu man Sclaven und Fremdlinge nahm. Deshalb wagte sich Niemand nach Thracien, aus Furcht, den Pferden vorgeworfen zu werden. Eurystheus befahl dem Herakles, diese Pferde zu holen. Der Held zog nach Thracien, tödtete die Führer 1»

8. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 93

1868 - Oldenburg : Stalling
93 zurückkehrtc, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen dazu die Versen „Sparta's Schaaren verfolgt' Aristomenes bis in die Mitte Von Stenykleros'*) Gefild und bis zum hohen Gebirg." Seinen Schild fand Aristomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei Spartanische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. Einst erfuhr er, daß zu Aegila, einem Orte in Lakonicn, wo der Demeter (Ceres) ein Heiligthum gestiftet war, die Frauen ein Fest feierten. Aristomenes brach mit seinen Gefährten aus und suchte sic zu rauben. Allein die Weiber setzten sich zur Wehr: die meisten Messenier wurden mit den Messern, womit die Frauen die Opferthiere schlachteten, und mit den Spießen, woran sie das Fleisch steckten, um es zu braten, verwundet: auf Aristomenes aber schlugen sie mit brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfänge der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Laeedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Treffen sammelte Aristomenes die Reste der Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfcstung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hier aus unternahm Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: auf einem solchen Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Laeedämonier. Er vcrthei- digte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er siel; haufenweise liefen die Laeedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefan- gen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen *) Stenykleros hieß der Ort, wo sich das Denknral des Ebers befand.

9. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 94

1868 - Oldenburg : Stalling
94 genommen; diese alle beschlossen sie in die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Missethäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messemer nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomencs aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, auf sei- nen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinabgcbracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes gekommen war, legte er sich nieder, zog das Ge- wand über das Gesicht und erwartete den Tod, den er für un- vermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Gesicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer durchzukommen war, ließ er sich auch von ihm nachzichen. Endlich sah er ein Loch, daß für den Fuchs zum Durchkriechen groß genug war, und Licht durch daffelbe. Der Fuchs eilte, als er von Aristomencs losgelassen worden war, seiner Höhle zu. Aristomencs aber machte das Loch, das zum Durchkommen für ihn zu klein war, mit den Händen weiter und entkam zu den Seinigen nach Elra. Den Lacedämoniern wurde sogleich von Ucberläufern ge- meldet, daß Aristomencs unversehrt zurückgekommen sei. Sie hielten es aber für unglaublich, bis er eine Schaar von Korin- thern, die den Lacedämoniern zu Hülfe zogen, schlug und ihre Anführer tödtete. Nach dieser That brachte er dem Zeus das Opfer dar, welches man Hekatomphonie nennt, und das jeder Messenier, der hundert Feinde erlegt hatte, verrichtete. Aristo- menes hatte es zum ersten Male dargebracht, als er am Denk- male des Ebers gefochten hatte: auch zum dritten Male soll er es in der Folge wiederholt haben. Die Lacedämonier schlossen einst, als sie das Fest der Hya- cinthien feierten, mit den Messeniern in Eira einen Waffenstill- stand auf vierzig Tage. Als nun Aristomencs, ohne etwas zu fürchten, sich eine Strecke von Eira entfernt hatte, wurde er von Kretischen Bogenschützen, die in Messenien umherschwärmten, gefangen und mit den Riemen, die sie an ihren Köchern hatten.

10. Kleines Realienbuch - S. 106

1898 - Gera : Hofmann
106 Klebscheibchen sitzen, ins Gesicht. Erschreckt fliegt das Tierchen fort auf eine andere. Pflanze, schüttelt dort die Körnchen ab auf eine Narbe und befruchtet so die Pflanze. 22. Kümmel, Wasserschierling und Hundspetersilie. (57) Der Kümmel, ein unentbehrliches Küchengewürz, ist 2 jährig, wächst wild auf Wiesen und in Grasgärten, wird aber auch angebaut. Die Blätter sind doppelt gefiedert, d. h. jedes Fiederblatt ist abermals gefiedert. — Der giftige Wasserschierling an Gräben und Sümpfen wird über 1 m hoch und dicker als ein Gehstock. Sein dicker Wurzelstock ähnelt dem Sellerie und ist durch Querwände in hohle Fächer geschieden. Durchschneidet man ihn von oben nach unten, so erkennt man den Feind. Der gelbliche Saft der Knolle ist tödlich. — Neben der Petersilie wächst auf den Gartenbeeten die Hundspetersilie. Sie unterscheidet sich von der Petersilie durch die unten glänzenden Blätter, den Geruch beim Zerreiben der Blätter, den rascheren Wuchs (sie ist einjährig) und die drei herabhängenden Hüllblättchen unter den Döldchen. Die Dolden- oder Schirmpflanzen bilden eine große, wichtige Pflanzenfamilie. Die Wurzeln geben häufig gutes Gemüse (Möhren und Sellerie), die Blätter Küchenkraut. (Petersilie und Dill), die Samen ein gewürziges Öl (Kümmel, 53. Hundspetersilie (verkl.). Anis, Fenchel). 2». Der Flußkrebs. (39) 1. Der Krebs ist ein Krustentier mit einem kalkigen Hautpanzer und 10 Beinen. 2. Er ist handlang, grünlichbraun, gekocht aber rot. Kopf und Brust sind verwachsen und mit dem Rückenschilde bedeckt, das in einem Stirnstachel endet. Die Augen stehen auf Stielen; die Gehörsäckchen liegen anr Grunde der langen Fühler; mit letzteren spürt er die Beute auf. Die 3 vorderen Fußpaare enden in Scheren. Mit den längsten faßt er seine Beute und kneipt seine Feinde. Am Grunde der Beine liegen die Kiemen zum Atemholen. 3. Der Flußkrebs hält sich in hohlen Ufern, Wurzelgeflechten und dem Schlamme ruhiger Gewässer auf. Nur in der Nacht wagt er sich aus seinem Uferloche. Das Schwimmen geschieht mit dem flossen- artigen Hinterleibe oder „Schwänze", den er gegen die Brust zu schlägt. Dadurch schwimmt er rückwärts. (Der „Krebsgang" bringt zurück.) 4. Er frißt allerlei Wassertiere und Aas. Mit den „Kaufüßen" unter der Mundöffnung hält er die Nahrung fest und mit den sägeartigen Oberkiefern zerstückt und verschlingt er sie. 54. Flußkrebs eia not. Größe). Durch fortwährende Bewegung der Kaufüße führt er den Kiemen am Grunde der Füße sauerstoffreiches Wasser zu. 5. Ge- sottene Krebse und Krebssuppe gelten als Leckerbissen. 6. Alljährlich zieht der Krebs seinen Rock aus und läßt sich einen neuen wachsen.
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