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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 226

1836 - Eisleben : Reichardt
226 Afrika. rohr, Indigo, Tabak, Gummibäumen, Ebenholz, San- delholz, Palmen (Kokos-, Dattel- Fächer-Palmen), Iohannisbrod, mancherlei Arzneigewächse (z. B. Man- na, Tamarinden, Aloe, Senesblätter), Gewürzen, be- sonders Pfeffer und Ingwer. Der riesenhafte Baobab oder Kalebassenbaum und der Butterbaum finden sich nur in diesem Erdtheile. Aus dem Mineralreich, wel- ches Spuren der meisten Metalle enthält, giebt es be- sonders viel Gold; so wie auch Salmiak, Salpeter, Natrum, Schwefel, Salz in manchen Gegenden sehr häufig sind. Die Zahl der Einwohner wird auf 100 bis 150 Millionen geschätzt, die theils Ureinwohner, theils Eingewanderte sind. Zu den erstern gehören Neger, Kaffern, Hottentotten, Kopten, Berbern, Tuariks; zu den letzter» Araber, Mauren, Nubier, Habessinier, Os- manen, Juden, Europäer. Die Muhamedanische Re- ligion und das Heidenthum sind am meisten verbreitet; am wenigsten zahlreich sind die Bekenner des Christen- thums und der jüdischen Religion. Ueberhaupt stehen die Afrikaner in Hinsicht der Bildung sehr den Asiaten nach. Ackerbau und Kunstfleiß befinden sich auf einer sehr niedrigen Stufe, und der schändliche Sklavenhan- del ist hier zu Hause, wobei der Mensch als bloße Waare betrachtet wird. Der Landhandel wird durch Karawanen betrieben, und der Seehandel ist in den Händen der Europäer. Einige Völker leben im rohen Naturzustände, andere in geordneten Staaten, gewöhn- lich mit despotischer Verfassung, wo Menschenleben für nichts geachtet wird. Am natürlichsten theilt man Afrika in Nord- afrika (Aegypten, die Berberei und Sahara); in Mittelafrika (Nubien, Habessinien, nebst den Ost- küstenländern Adel und Ajan, Nigritien, Senegambien und Oberguinea) und in Südafrika (Niederguinea, das innere meist unbekannte Afrika, die Ostküstenlande Zanguebar und Mozambik nebst Sena, das Kaffern-, Hottentotten- und Kapland), wozu noch die Inseln auf der Ost- und Westküste kommen.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 186

1836 - Eisleben : Reichardt
186 líí. O steuropa. die hier die großen Flüsse, Sau, Aluta, Sereth und Pruth aufnimmt, und zuletzt in viele Arme ge« theilt in das schwarze Meer sich mündet, hat die Tür- kei bloße Küstenflüsse, worunter die auf dem Balkan entspringende und in den Archipelagus laufende Ma- ritza der bedeutendste ist. Unter den verschiedenen Land- seen ist der Rassein oder Ramsin, südlich von den Mündungen der Donau, und mit dem schwarzen Meere in Verbindung stehend, der größte. Die Türkei liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat im Ganzen ein mildes war- mes Klima, das jedoch nördlich von der Hauptgebirgs- kette weniger mild und auf den Höhen des Gebirges selbst rauh ist. Die Hauptprodukte sind: die ge- wöhnlichen Hausthiere (besonders gute Pferde und Rind- vieh, feinwollige Schafe und viele Ziegen), ferner Büf- fel und Kameele in einigen Gegenden, Wildpret aller Art, Fische in großer Menge, Seide, Getreide, auch Reiß, Wein, Obst, Tabak, Baumwolle, Färberröthe, herrliche Waldungen, verschiedene Metalle, am meisten wird auf Eisen gebaut, Salz, besonders Steinsalz, Mi- neralquellen. Der Produkten-Reichthum dieses von Na, tur so gesegneten Landes würde noch weit größer seyn, wenn die despotische Negierung des Landes nicht der Kultur so sehr hinderlich wäre. Die Anzahl der Einwohner beträgt 8f Millionen, wovon die Osmanen (gewöhnlich Türken genannt) zwar das herrschende aber nicht das zahlreichste Volk ausmachen und ihre eigene Sprache reden, ferner.ser« bier oder Raizen, Bosniaken, Bulgaren, Moldauer, Wallachen, Kroaten, Morlachen, Montenegriner, Al- baneser oder Aruauten, Tataren, Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner. Die Osmanen, Tataren, ein Theil der Bosniaken und Arnauten bekennen sich zur Muha- medanifthen Religion, deren Tempel Moscheen heißen; außerdem giebt es Bekenner der Griechischen und der katholischen Kirche, so wie der jüdischen Religion. Land- wirthschaft und Industrie leiden unter dem Drucke des Despotismus, der das Aufblühen verhindert; doch sind einige Industriezweige von Wichtigkeit. Der Handel ist bedeutend, besonders zur See, allein fast ganz in den Händen der Ausländer. Wissenschaftliche Bildung ist

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 215

1836 - Eisleben : Reichardt
Iv. Südasien.' 215 Die Oberfläche dieses noch wenig bekannten Lan, des wechselt mit Bergketten, deren Lauf fast ganz un- bekannt ist, großen dazwischen gelegenen Thälern und größern oder kleinern Ebenen. Die höchsten Gebirge erheben sich an den nördlichen Gränzen, von welchen Fortsetzungen bis in den südlichsten Theil des Landes, welcher die Halbinsel Malakka heißt, sich erstrecken. Außer dem Dramaputra, welcher den nordwestlichen Theil des Landes in einer westlichen Richtung durch- strömt, nehmen die übrigen Hauptflüsse einen süd- lichen Lauf, als der Irawaddy und San-lüen oder Sanloun in den Meerbusen von Martaban und der Men am, May kau ng, auch Men am - Korn genannt und der Sangkoi in das Chinesische Meer. Mit Ausnahme eines kleinen nördlichen, noch in der gemäßigten Zone gelegenen Theiles, liegt die ganze Halbinsel in der heißen Zone, zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem Aequator; das Klima ist daher größtentheils heiß. Das im Ganzen sehr fruchtbare Land hat fast dieselben Produkte wie Ostindien. Nur sind hier noch der große Reichthum an Teak- oder Tik- holz, woraus die Britten in Ostindien den größten Theil ihrer Schiffe bauen, die Schwalben mit eßbaren Nestern, das viele Elfenbein, Zinn von vorzüglicher Güte, die besten Rubine und Saphire und die unge- heure Menge von Sreinöl hinzuzufügen. Die Einwohner, deren Zahl auf 26 bis 34 Millionen geschätzt wird, sind vorzüglich Birmanen, Siamer, Anamiten, Malayen, alle mit eigenen Spra- chen, bekennen sich größtentheils zur Buddhistischen Re- ligion (doch haben auch die Brama- und die Muhame- danische Religion ihre Anhänger), und beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd, be- sonders mit der Elephantensagd. Doch wird der Acker- bau, der am meisten auf Gewinnung von Reiß geht, in dem östlichen Theile des Landes mit größerm Fleiße- als in den übrigen Gegenden betrieben. Im Kunst- fleiß, Künsten und Wissenschaften scheinen die Einwoh- ner den Vorderindiern nachzustehen. Der Landhandel ist bedeutender als der Seehandel, da die Eingebornen bloß Küstenschifffahrt treiben, und die Ausländer nur mit einigem Mißtrauen zulassen.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 228

1836 - Eisleben : Reichardt
128 í. Nordafrika. Berberei. digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel: palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen verschiedener Art ist. Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be- trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs (Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden), Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr- schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge- trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara- wanen. Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki- schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re, giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab- hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht. Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can- dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec, und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ- ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette, 2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün- dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf- fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei- senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß- burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd- lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet. Die Berbcrei. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 229

1836 - Eisleben : Reichardt
Berberei. 129 und Süden die große Wüste (Sahara) und gegen We- sten das Atlantische Meer. Die Größe wird auf 35,000 Qmeilen geschätzt. Ein hohes Gebirge, der Atlas, durchzieht das Land in mehreren Ketten, und bildet äußerst schöne, frucht, bare Thäler. Ueberhaupt ist das Land vom Mnteliän- dischen Meere bis zu diesem Gebirge bewässert und frucht- bar, aber südlich von dem Atlas bis zur Sahara (wel- cher Landstrich den Namen Viled-ul Gerid (Dat- telland) führt, finden sich zwar auch noch fruchtbare Ge- genden, aber auch Sandwüsten. Desgleichen ist auf der Ostseite der Berberei eine große Wüste die den Na- men Barka führt, jedoch einzelne fruchtbare Strecken enthält. Alle Flüsse dieses Landes stnd nur Küsten- flüsse, die einen kurzen Lauf haben, und zum Theil im Sommer vertrocknen. Die Berberei liegt im südlichen Theile der nördli- chen gemäßigten Zone, in der Nähe des Wendezirkeis und hat daher ein warmes Klima, das in den Ge- birgen gemäßigt, in den Wüsten heiß ist. Erdbeben und Pest find häufig. Von den Produkten, die übrigens mit weniger Ausnahme die gewöhnlichen Afrikanischen sind, verdienen' vorzüglich angeführt zu werden: schöne Pferde und Esel, fettschwänzige Schafe, Düffel. Ka. meele, Gazellen in großen Heerden, Stachelschweine (eine beliebte Speise), Strauße, deren Federn einen ge- suchten Handelsartikel ausmachen, Fische, Heuschrecken, die eine fürchterliche Plage sind, Honig nebst Wachs, Korallen, viel Getreide und Reiß, edle Südfrüchte, Datteln, Wein, wovon man jedoch bloß die Trauben benutzt, Korkeichen, eßbare Eicheln, Afrikanischer Hanf, Olivenöl, die meisten Metalle, doch wenig benutzt, Sal- peter, Salz im Ueberflusse. Die Einwohner, deren Zahl auf 12 bis 13 Millionen geschätzt wird, sind Berbern nebst Kabylen, Araber, Mauren, (Abkömmlinge der Araber), Türken, Neger, Juden und Europäer als Sklaven oder als Handelsleute. Der größere Theil der Einwohner lebt ansässig, und betreibt Ackerbau, einige Industrie, Ges- und Karawanenhande!, aber auch, Seeräubern; der klei- nere Theil lebt nomadisch. Die meisten Einwohner find

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 233

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mittelafrika. veqrn in den hohen Gebirgsgegenden gemäßigt und selbst kalt. Der Produkten-Reicht hum ist groß worun- ter Hauskbiere (merkwürdig smd die Sangar oder Galla- Ochssn. mit riesenhaften Hörnern), Büffel, Elephanten, Giraffen, Nashörner, Zebras, Antilopen, Ziveihkatzen, die Afrikanischen Raubthiere, vielerlei Gcsiügel, Zug- heuschrecken: Durra, Südfrüchte, Weintrauben, Zucker- rohr. Baumwolle, Senesblärcer und andere köstliche Arz- neipflanzen, sehr große Waldungen, Metalle (auch edle), die aber wenig gesucht werden, eine große Menge von Salz, das ohne weitere Arbeit gewonnen wird. Die Einwohner sind Habessinier Und Agows, welche sich zur christlichen Kirche bekennen, Mauren und Araber, die der Mubamedanischen Lehre folgen, Juden, Schangallas und Gallas. Die beiden letztelt Völker sind rohe Heiden, und gehören zu den Negern. Industrie und Handel sind unbedeutend, so wie auch wissenschaftliche Bildung fehlt. Der vormalige Beherr- scher Habessiuiens, der große Negus genannt, hat jetzt eine geringe Macht, indenr sein Staat außer dem, was die Gallas davon an sich gerissen haben, in 3 besondere Staaten sich aufgelöset hat. Gon dar, Stadt und Residenz des Kaisers oder großen Negus,^ südöstlich von Sennaar und nördlich von: Tzanafte, liegt jetzt größtentheils in Trümmern. Die Küstenländeradel (oder das ^and der So- manliö) und Ajan. Sie liegen südöstlich von Habessinien, theils am Meerbusen von Aden, von der Straße Bab-el-Man- deb bis zum Vorgebirge Guardafui, theils von diesem Vorgebirge südlich, längs des Indischen Ozeans, sind sehr unbekannt und von Muhamedanern bewohnt, die unter eigenen Häuptlingen stehen. Nigritien oder Soudan. Dieses noch sehr unbekannte Land von etwa 50,000 Qmeilcn gränzt gegen Norden an die Sa- hara, gegen Osten an Darfur, gegen Süeen an das unbekannre innere Afrika und Oberguinea und gegen Westen an Senegrmbten.

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 235

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mittelafrika. Senegambien. 235 tes gleiches Namens, soll südöstlich von Tombuktu liegen und noch größer seyn, ist aber noch von keinem Europäer besucht worden; auch ist es noch nicht ausgemacht, ob diese Stadt wirk? lich vorhanden sey. Senegambien. Dieses 16,000 Qmeilen große Land gränzt ge- gen Norden an die Sahara, gegen Osten an Nigrilien, gegen Süden an Oberguinea und gegen Westen an das Atlantische Meer. Der Boden ist größtentheils gebirgig und gut bewässert. An der Küste springt das grüne Vorge- birge, als der westlichste Punkt Afrikas hervor, an der Gränze gegen Oberguinea ist die Sierra Leona (das Löwengebirge) und im Innern das sich weit ausbreitende Konggebirge, welches die höchste Gegend des Landes bildet, und wo mehrere der größten Afrikanischen Flüsse entspringen, nämlich der das Land bald verlassende Zoliba oder Quorra (Niger), der Gambia und der Senegal, welche beide hier sich in das Atlantische Meer ergießen. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, heiß und das gewöhnliche tropische. Die Pro- dukte sind ohngefähr dieselben wie in Nigritien. Auch findet sich in einigen Gegenden vieles Gold. Die Ein- wohner bestehen aus Negern von verschiedenen Völker- stämmen, und aus eingewanderten Mauren und Euro- päern, und sind theils Muhamedaner, theils Heiden. Sie treiben einigen Ackerbau, und verfertigen verschie- dene Handwerksarbeiten. Auch hier herrscht Sklaven- handel. Der Seehandel ist in den Händen der Europäer, von welchen die Britten, Franzosen und Portugiesen an den Küsten einige unbedeutende Besitzungen und Nieder- lassungen haben, filebrigens besteht das Land aus vie- len kleinen Staaten, mit eigenen Beherrschern. Große Städte finden sich hier nicht- St. Louis, eine den Franzosen gehörige Stadt, auf einer Insel in der Mündung des Senegal, liegt östlich von den In- seln des grünen Vorgebirges. — Foutatoro, einer der mäch- tigsten inländischen Staaten, mit der Hauptstadt Sedo, östlich von St. Louis, im Innern Sencgambiens gelegen.

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 239

1836 - Eisleben : Reichardt
Hl. Süda fr ik a. Kapland oder Kap kolonie. 239 sien Norden das Mondsgebirge und südöstlich davon das Gebirge Lu pata genannt, ohne daß man jedoch etwas Näheres von diesen Gebirgen weiß. Die großen Ströme Afrikas Zambese, Kongo oder Zaire, Koanza und der Orange oder Gariep nehmen hier ihren Ursprung, von welchen der erstere in den Indischen Ozean sich mündet, die andern dem Aethiopischen Meere zufließen. Auch giebt es verschiedene große Seen, wor- unter der Marawt der größte, aber den Europäern noch ganz unbekannt ist. Der oben genannte Douville will einen großen See, Namens Q.uiffua oder Kuf» fua entdeckt haben, der an Beschaffenheit dem todten Meere gleichen soll. Die Produkte sind wahrscheinlich die gewöhnli- chen Afrikanischen. Daß diese Gegenden nicht so unbe- völkert sind, wie man sonst glaubte, beweist die Men- ge von Sklaven, die seit so vielen Jahren an die Kü- sten zum Verkauf gebracht werden. Im nördlichsten Theile wohnen die Gallas, ein rohes, wildes Volk, das auch viele Landstriche von Habeffinien an sich ge- rissen hat, im mittlern die Schaggas, die weniger roh als die Gallas sind und nebst diesen zu den Negern gehören; und im südlichen Theile bis zur Kapkolonie wohnen die Kaffern nebst den Hottentotten und Buschmännern, von welchen die Kaffern sich in viele Volksstämme theilen, als Halbnomaden von Vieh- zucht und einigem Ackerbau leben, sogar Arbeiten aus Eisen und Kupfer verfertigen, sehr kriegerisch sind und unter eigenen Oberhäuptern stehen Die Hottentotten, worunter hier die freien, nicht aber die in der Kapko- lonie in Dienstbarkeit stehenden, verstanden werden, sind ein friedliches Nomadenvolk, unter welchem, so wie auch unter den Kaffern, die Britten durch Missionäre das Christenthum zu verbreiten suchen; und die Buschmän- ner endlich sind noch ein sehr roher Volksstamm, der fast beständig in Fehden mit seinen Nachbarn lebt. Im Lande der Kaffern giebt es mehrere Städte, z. B. Ku- re echa ne, ohngcfähr 24 Grade südlich vom Aequator, wo die Britten eine Missions - Anstalt errichtet haben; Mas h ow, (spr. Mascho), südlich von Kureechane, und von den Marotzees, eine n der gebildetsten Kaffcrnstämme, bewohnt; und Kuruman oder Neu-Lattaku, noch weiter südlich, von einem Kaffeimstammcbe- wohnt, welcher den Namen Beetjuanen (spr. Bitschnanen) führt.
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