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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 290

1836 - Eisleben : Reichardt
290 Australien. Wälder, 160 bis 180 Fuß in der Höhe), Platanen, Papiermaulbeerbäume, wovon die Einwohner feine Zeuge weben. Aus dem Mineralreich, das bis jetzt noch we- nig untersucht ist, hat man Spuren von Silber, Blei, Kupfer und Zinn, Eisenstein auf dem Kontinente in Menge, mancherlei nutzbare Steine und Erdarten, Stein- kohlen, Steinsalz, Mineralquellen, einige Arten von Edelsteinen gefunden. Unter allen Erdtheilen ist Australien, vorzüglich das eigentlich Kontinent, am wenigsten bewohnt, und man darf die Zahl sämmtlicher Einwohner wohl höchstens zu 2 Millionen annehmen, die bis auf eine geringe Zahl von Europäern, aus Eingebornen bestehen, die sich in L Hauptracen theilen, nämlich in negerartige, die Papuas genannt, und in die Malayische. Jene steht auf der untersten Stufe der Menschheit, und die meisten derselben leben im Zustande der Wildheit und Ungrselligkeit, ohne eigentlichen Staat und ohne Reli- gion. Die Malayische Race ist ein in körperlicher Bil- dung und Gestalt wenig von den Europäern abweichen- der Menschenstamm, zeichnet sich durch die schönsten re, gelmäßigsten Formen aus, hat eine Hautfarbe, die nicht dunkler als die der Südeuropäer ist, und erfreuet sich schon einer gewissen Kultur, indem Landbau, eine Art von Staatsverfassung und Religion unter demselben Statt finden; ja viele von diesem Stamme haben auch die christliche Religion angenommen, und in Verferti, gung von Kleidungsstücken, Fischereigeräthen, Fahrzeu- gen und Waffen zeigen sie eine bewundernswürdige Ge- schicklichkeit. Aus der Vermischung beider Stämme sind auch noch verschiedene Mittelracen erzeugt worden. Auf dem Kontinente haben die Engländer eine Ko, lotice gegründet, und einen Theil desselben in Besitz ge- nommen; und einige kleinere Inseln werden von den Spaniern als eine Besitzung angesehen. Alles Uebrige aber ist bis jetzt frei von Europäischer Herrschaft geblie- den. Australien theilt sich in das Kontinent oder Neu- holland und in die Inseln. A. Neuholland. Dieses Kontinent Australiens ist völlig vom Meere, nämlich im West«» und Norden vom Indischen und

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 151

1890 - Gotha : Perthes
151 weinend die harte Antwort der Römer heim. Wut ergriff das so schändlich betrogene Volk, alle wollten lieber sterben und unter den Trümmern der Vaterstadt sich begraben lassen, als aus Befehl der Römer die Hand an deren Zerstörung legen. Man schloß die Thore und marterte im ersten Zornausbruche alle Römer und Italiker zu Tode, deren man in der Stadt habhaft wurde. Dies hatten die römischen Konsuln nicht erwartet, auch mochten sie wohl das Ungerechte ihrer Forderung suhlen, daher thaten sie wenig gegen die Stadt, welche sie vielleicht mit leichter Mühe hätten nehmen können. Sie blieben im Lager, ohne etwas zu unternehmen, denn sie erwarteten, daß in kurzer Zeit die reifliche Überlegung der Sachlage unter den Bürgern über den Zornansbruch des Unwillens Raum gewinnen werde. Doch anders dachten die Karthager. Tag und Nacht ward gearbeitet, um die Mauern auszubessern, Waffen und Maschinen anzufertigen, indem man Häuser niederriß, damit man Balken zu deu Kriegsmaschinen und Nägel zu Pfeilspitzen erhalte. Frauen gaben ihre Geschmeide und ihr Haar her, damit man darans Pfeilspitzen und Bogensehnen mache, die Sklaven wurden frei gegeben, die Mauern besetzt und der Krieg erklärt. Jetzt erst unternahmen die Konsuln einen Sturm gegen die Stadt, welcher aber mißglückte, weil sie die vorteilhafte Lage der Stadt unterschätzten. Diese lag nämlich auf einer Landzunge und war von einer dreifachen Mauer umgeben, die eine Stunde weit sich erstreckte, 45 Fuß Höhe und 25 Fuß Dicke hatte und nur an der Seeseite niedriger war. Die Römer stürmten beide Seiten, wurden aber zurückgeschlagen. Die Umgegend verteidigte Hasdrubal mit 20 000 Flüchtlingen, plünderte sie aus, um die Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen und dieselben aber zugleich den Römern zu entziehen, und außerdem führte er einen Raubkrieg gegen Masinissa. Zu ihm gesellte

3. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 166

1873 - Oldenburg : Stalling
166 Flucht zu ergreifen. Die Griechen verloren viele Schiffe und Leute, noch größer aber war der Verlust der Feinde. Nach dem Treffen zogen beide Theile nach ihrem Standorte zurück. Da die Griechen durch einen Boten erfuhren, daß Leo- nidas mit seinen Spartanern gefallen war, schoben sie den Rückzug nicht länger auf. Zuvor aber führte Themistokles noch eine List aus: Er fuhr an die Felsen von Artemision und schrieb da, wo die Ionier das Trinkwasser holten, in die Steine: „Ihr Männer von Jonien, ihr thut Unrecht, daß ihr gegen eure Väter in den Streit zieht und Griechenland unterjocht. Tretet auf unsere Seite, oder laßt wenigstens noch jetzt vom Kampfe ab. Ist aber keins von beiden mög- lich, so gedenket, daß ihr von uns abstammet, und thut im Kampfe linde gegen uns!" Dadurch sollten die Joner ent- weder zum Abfall bewogen oder doch ihre Treue dem Terxes verdächtig gemacht werden, damit er sie von den Gefechten entfernte. Die Flotte der Griechen segelte von Artemision nach Salamis. Während die Bewohner des Peloponneses an einer Mauer auf dem Jsthmos arbeiteten, bewirkte Themistokles den Volksbeschluß, daß alle waffenfähigen Bürger die Schiffe besteigen, die Wehrlosen dagegen so gut als möglich in Sicherheit gebracht werden sollten. Die Menge gehorchte mit schwerem Herzen: sie glaubte keines Sieges mehr zu be- dürfen und kannte keine Hoffnung mehr, wenn sie erst einmal die Heiligthümer der Götter und die Gräber der Väter preis- gegeben hätte. Der Aberglaube der Zeit erleichterte die Aus- führung des harten Beschlusses. Die Schlange nämlich, die als Wächter der Burg im Tempel gehalten wurde, verzehrte damals nicht den Honigkuchen, den man ihr monatlich vor- setzte. Daraus schloffen die Athener, die Göttin selbst habe die Stadt verlassen, und bereiteten sich nun gleichfalls zum Abzüge. Als nun so viele Menschen ihre Vaterstadt ver- ließen, erregte der Anblick zugleich Mitleid und Bewunderung ihres Muths, da sie ihre Eltern hierhin und dorthin voraus- sandten, selbst aber unbeugsam gegen die Klagen und Thränen

4. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 169

1884 - Oldenburg : Stalling
169 Auf einem Gerste neben der Rebnerbhne auf dem Forum stcmb eine vergolbete Kapelle, eine Nachbildung des von Csar erbauten Nenustempels; innerhalb der Kapelle, welche von Sulen ohne Wnde getragen ward, war em elfenbeinernes, mit Purpur bedecktes Ruhebett sichtbar. Auf dieses wurde nach vollendetem Trauerzuge der Sarg mit der Leiche unter dem Wehklagen des Volkes und der Soldaten Csars niedergesetzt. Sodann hielt Antonius eine Rede, worin er das dem Vater des Vaterlandes zugefgte Unrecht schilderte, dessen Verdienste mit glhenden Farben pries und unter Thrnen das blutige, von Dolchstichen zerstoene Ge-wand des Ermordeten emporhob. Dabei stieg ein aus Wachs verfertigtes Bild Csars mit den 23 Wunden, unter denen die entstellende Wunde des Gesichts und die tdliche Brust-wunde besonders auffielen, aus dem Sarg in die Hohe. Jetzt verwandelte sich das Wehklagen des Volkes m volle Wut gegen die Mrder, die sich jedoch zeitig entfernt hatten; dann warb das Leichengerst angeznbet, und nun warf jebermann, was ihm an Gerten, Waffen und Schmuck zur Hand war, in das Feuer, das baburch so gewaltig um sich griff, ba ein Haus in der Nhe in Branb geriet, und eine Feuersbrunst mit Mhe verhtet ward. Kaum konnte Antonius das wtende Volk zurckhalten, das mit Fackeln durch die Straen der Stadt tobte und die Huser der Mrder anznden wollte. Als Antonius das Volk fr sich gewonnen hatte, brachte er es bald dahin, da ihm der Senat eine Schutzwache bewilligte, die er auf 6000 Mann vermehrte. Im Vertrauen auf diesen Schutz gab er, angeblich aus dem Nachla Csars, eine Verordnung nach der andern heraus, um sich Vorteile und besonders Geld zu verschaffen. Er verkaufte Amter und Wrden, verhandelte Knigreiche und wute sich dadurch Geld in solchem Mae zu verschaffen, da er und Fulvia, seine schndliche Gemahlin, zuletzt das Geld nicht mehr zhlten, sondern in Masse wgten. Den Mrdern Csars nahm er ihre Provinzen, indem er Macedonien, das Marcus Brutus hatte, fr sich nahm, und Syrien, das dem Cassius bestimmt war, dem Dolabella gab. Doch auch gegen Antonius erhob sich bald ein Neben-buhler, der endlich den Sieg der ihn bavontragen sollte.

5. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 16

1894 - Gera : Hofmann
16 @r[te§ Buch. I. Abschnitt: Aus der deutschen Urzeit. sie und ihre nordischen Steingenossen dem indogermanischen Stamme entsprossen, wird wahrscheinlich durch die Rasseneigentümlichkeit aufgefundener Schädel. Sbohl schon im zweiten Jahrtausend v. Chr. ist der ältesten Kulturperiode eine zunehmend stärkere Konkurrenz durch das Auskommen von Metall erwachsen, zunächst der Bronze, einer Mischung von Kupfer und Zinn. Schale. Bronzekanne. Mantelspange. Schwert. Messer. Aus der Bronzezeit. Am frühesten scheint sich diese Bronze- oder Erzkultur in den Mittelmeerländern entwickelt zu haben, und zwar ist im Osten die Sonne aufgegangen, allmählich mit ihren erwärmenden Strahlen die Küsten des Abendlandes erhellend und umleuchtend. Die Erzeugnisse des vorwärtsdrängenden Südens wurden dann über die Alpen, wahrscheinlich auch schon früh zur See ausgeführt und verbreiteten sich kraft der Überlegenheit ihres Materials und ihrer Technik durch ganz

6. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 386

1894 - Gera : Hofmann
386 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der frönt u. stauf. Kaiser. sie spottend rufen, die Sachsen hätten dem Reichsheer ein Festmahl gegeben und ihre Kostbarkeiten ihnen zur Schau stellen wollen. Mit dem einbrechenden Dunkel läßt der König von der Verfolgung ab und kehrt, geleitet von dem Jubel der Seinen, als Sieger in fein früheres Lager zurück. Dieser blutige Tag, an welchem ein Stamm des deutschen Volkes den andern mordete, ein Brauch, der Jahrhunderte vorher und Jahrhunderte nachher die Blätter der deutschen Geschichte leider oft genug befleckt, war der 9. Juli 1075. Auf zwei bis drei Meilen hin waren die Leichen der Menschen und Pferde zerstreut; achttausend Sachsen, die Söhne eines großen und tapferen Volkes, bedeckten das Schlachtfeld, aber auch fünftausend Königliche, und unter diesen waren mehr Edle als unter den Sachsen; der Verlust der Sieger war daher größer als der der Besiegten. Nach Bestattung der Toten setzte der König feinen Kriegszug weiter durch Thüringen und Sachsen fort und verwüstete nach der rauhen Sitte der Zeit die gesegneten Gefilde dieser Länder mit Feuer und Schwert. Schrecklich hausten namentlich die wilden böhmischen Horden, welche sich sogar nicht scheuten, Frauen und Jungfrauen, die sich in die Kirchen geflüchtet, auf den Altären zu entehren und sie daun mit den Kirchen zu ver- brennen. Doch steigender Mangel der Seinen, den diese durch ihre schonungslosen Plünderungen und Verwüstungen mutwillig selbst verschuldet, zwang den König, in der Nähe von Halberstadt und Goslar Halt zu machen. Um den Krieg zu beenden, ließ er die sächsischen Fürsten, welche sich in wohlverwahrten Festen in der Umgegend von Magdeburg verborgen hielten, auffordern, sich zu ergeben, indem er ihnen eine gelinde Behandlung in Aussicht stellte. Diese Aufforderung hatte bei Markgraf Udo von der Nordmark, dem Bischof Werner von Merseburg und einigen anderen sächsischen Großen Erfolg; sie wurden in gelinde Verwahrung gegeben. Die meisten jedoch wollten sich nur unter der Bedingung unterwerfen, daß sie vor ein Fürstengericht gestellt würden, was der König zurückwies. Indessen war der Mangel in feinem Heere bereits so groß geworden, daß er schnell mit ihm den Rückzug antrat und es zu Efchwegen a. d. Werra entließ; doch sollte es sich am 22. Oktober zu Gerstungen zu einem neuen Feldzuge wieder sammeln. Darauf begab sich der König nach Worms zurück. Die Lage der aufständischen Sachfenfürsten wurde von Tage zu Tage schwieriger. Die Gemeinfreien schrien über ihre Grafen und Bischöfe, sie hätten sie in der Schlacht an der Unstrut ihrem Schicksale überlassen, und waren keineswegs gewillt, nochmals Gut und Blut für sie zu opfern, verlangten jetzt vielmehr heftig nach dem Frieden. Die sächsischen Herren mußten fürchten, von ihren eigenen Bauern dem Könige ausgeliefert zu werden, und suchten sich daher unter jeder Bedingung mit ihm auszusöhnen. Vor allem lag ihnen daran, einen neuen Kampf mit dem Reichsheere zu verhindern, bei dem sie unter allen Umständen den Kürzeren gezogen hätten. Allein der König wollte nur mit den Waffen in der Hand mit ihnen unterhandeln und verwies sie auf die Zeit, wo das Reichsheer zusammentreten sollte. Letzteres hatte sich ant 22. Oktober 1075 zu Gerstun gen eingefunden. Die Sachsen hatten mit ihren letzten Streitkräften ein Lager bei Nord-

7. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 187

1890 - Gotha : Behrend
Pompeji. 187 in breiartigem Zustande ausgebreitet hatte und iu deu Bodeu eiugesickert war^ Nach außen zu ist sie fruchtbar geworden und trügt flachwurzelude Pappeln, Maulbeerbäume, Wein, Korn und Lupinen; nach innen hat diese bildsame Asche uns sehr merkwürdige Zeugnisse des grauenvollen Ereignisses aufbewahrt. Durch die Last der kleinen Bimssteine wurden schon die Dächer der Häuser eingedrückt. Eiuige stürzten mich durch die Erdstöße zusammen und erschlugen ihre Bewohner. Die Entfliehenden mochten wohl noch entkommen, wenn sie nicht gerade von größeren Steinen erschlagen wurden. Als aber die seine Asche kam, welche die Luft erfüllte, die Schlamm- und Wassergüsse, welche die Straße über- schwemmten, der Schwefeldampf, welcher den Atem hemmte: da mnßte ersticken und in der Asche niederfallen, wer das schützende Dach verließ. Darüber ergoß der Vnlkau eine nene bildsame Aschenmasse und nahm somit selbst die Formen derer ab, die er getötet hatte. Es war kein schueller Feuertod, in welchem die Unglücklichen untergingen, sondern ein langsamer und schwerer Erstickungstod. Die Auswürflinge des Vulkans waren zwar warm, allein verbrauut hnbeu sie uichts. Die Bewohner Pompejis konnten das nackte Leben retten, wenn sie zeitig darauf bedacht waren. So scheinen aus dem Theater, wo zur Zeit des Ausbruchs eiue große Volksmenge versammelt war, die meisten, wenn nicht alle, entkommen zu sein. Viele aber hielten sich ängstlich im Juneru ihrer Gebäude oder flüchteten in die Keller, wo sie überschüttet und abgesperrt wurden. Andere eilten nach ihren Kostbarkeiten oder anderer nichtiger und wertloser Habe und flohen zu spät. Die Zahl der anfgefuudeuen Menschengerippe wird sehr verschieden angegeben. Da aber der Direktor der pompejanischen Altertümer, Fiorelli, auf eiuem kleinen, unter feiner Leitung ausgegrabenen Gebiete 44 mensch- liche Gerippe uachgewiefeu hat, so muß man schließen, daß das Unheil entsetzlich war. Er ließ die Höhlungen, welche mit Knochen gefüllt iu der bildsamen Asche gefunden wurden, mit Gips ansgießen. Als die Masse getrocknet und ausgeschält war, hatte man menschliche Figuren vor sich, die Abdrücke der sterbenden Körper. Am Fuße einer Kellertreppe fand man achtzehn Personen, Frauen und Mädchen, bei einander. An einer andern Stelle fand man ein junges Mädchen, mit einem feinen Kleide angethan. Dasselbe hatte sich an der Hand ihrer Mutter, welche ein kleines Kind auf dem Arme trug, mit vielen anderen Familienmitgliedern in die bedeckte Galerie zurück- gezogen. Lebendig begraben, nachdem der Ausweg verschüttet war, schienen sie doch mit Ergebung gestorben zu [ein; man sah ihre Häupter verhüllt. Der Hausherr dagegeu, von einem Sklaven begleitet, hatte die Flucht für sicherer gehalten. Aber er erreichte nicht einmal die Grenze seiner Besitzung. _ Den Schlüssel der Gartenthür in der Hand, brach er znsam- inen und sein^Begleiter neben ihm. Das Gerippe des ersteren zeigte sich mit dem Schlüssel in der Hand und einem schlangenförmigen Gold- ringe am Fiuger, das des Sklaven mit einem Leinentnche, in welches mehrere Münzen gewickelt waren. Nicht weit davon lagen andere Wertsachen.

8. Deutschlands Kolonieen - S. 49

1889 - Gotha : Behrend
313] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 49 Die Kleidung besteht aus Lendengürtel und Überwurf von Schaf-, Wildkatzen- oder Schakalfell. Bei größeren Wanderungen werden geflochtene oder lederne Sandalen angelegt. Schildkröten- schalen, elfenbeinerne und kupferne Ringe dienen als Schmuck. Die Hütten sind zeltartig und werden von den Frauen errichtet. Bieg- fame und am Feuer gehärtete Stangen werden backofenartig in die Erde gesteckt, zusammengebunden, mit Matten und Fellen belegt und mit Steinen beschwert. Eine etwa 4 Fuß hohe Thüröffnung, welche durch Herablassen einer Matte verschlossen werden kann, dient zugleich als Abzugsöffnung für den Rauch des Herdfeuers. Mehrere Töpfe und Kessel bilden das einfache Hausgerät, weiche Felle das Lager. Zahlreiche Hütten, kreisförmig aneinandergereiht, bilden einen „Kraal". Die hauptsächlichste Nahrungsquelle der Namas ist die Viehzucht. Ihre zahlreichen Rinderherden sind ihr größter Schatz. Außerdem liefert die Jagd auf die zahlreichen Steppentiere immer- hin eine gute Ausbeute. Das Feuergewehr verdrängt dabei immer mehr Pfeil und Bogen. Als Nahrung dienen Pflanzenknollen, Wildfleisch und Milch. Ein Stück aus seiner Herde schlachtet der Nama nicht gern. Tabak, Dachakraut und leider auch Brannt- wein sind als Reizmittel beliebt. Obwohl Vielweiberei erlaubt ist, hat der Nama doch gewöhnlich nur eine Frau, die er gut hält und nicht als Sklavin behandelt. — Die Nama stehen unter Häupt- lingen („Kapitänen"). Der mächtigste unter ihnen, der sich als Retter (Messias) seines Volkes ausgiebt, ist gegenwärtig Hendrik Wittboy. Er verfügt über eine wohldisziplinierte Kriegsmacht und führt ein Kriegs- und Räuberleben gegen die Hereros, die alten Stammfeinde der Hottentotten. Durch diese Fehden wird der Fortschritt der Kolonialthätigkeit in jenen Ländern sehr gehemmt. In den religiösen Vorstellungen der Nama lebt ein guter und ein böser Gott. Auch glauben sie an ein Leben nach dem Tode. Dieser Umstand hat den Missionaren ihre Arbeit wesentlich erleichtert. Sehr viele Nama bekennen sich bereits zum Christentum. — Hervorzuheben wäre noch die außerordentliche musikalische Begabung der Nama. b) Die Herero oder Damar'a sind ein den Kaffern ähnlicher Negerstamm, welcher in se\ie heutigen Wohnsitze erst vor etwa 100 Jahren eingedrungen ist. Ihrem Charakter nach gelten die Damara als feig, mißtrauisch und lügnerisch, aber auch als aus- Pädag, Zeitfragm Ii, i. Deutschlands Kolomeen, 4

9. Bd. 3 - S. 217

1838 - Eisleben : Reichardt
Mexico. 217 Bergwerksverständige glauben mit Humboldt, daß mit dem 24" N. Br., wo die Spanier das Ziel ihres Bergbaues gesteckt hatten, noch die größten Mineralschatze verborgen liegen. Dies hat sich auch in der That bestätigt, denn nach den in öffentlichen Blattern mitge- theilten Nachrichten hat man zu Ende 1836, ohgefahr 18 Tagerei- sen nordwestlich von Zacatecas, in der Nachbarschaft von Guadelupe und Calvo, ganz zufälliger Weise äußerst reiche Silber- und Goldgange in der Sierra Madre (Bd. 111. S. 26) entdeckt. Diese Gegend war bisher fast gar nicht bewohnt, allein der Bergbau hatte bereits am Schluffe des I. 1836 gegen 4000 Menschen herbeigelockt, welche nur unchr Zelten und Hütten wohnen. 1837 war diese neue Bevöl- kerung der Wildniß schon auf 6000 gestiegen. Man gewinnt jetzt die Erze zu Tage, erbaut Schmelzhütten und eine neue Stadt. Ein schweres Erzstück ist von da nach London gekommen, an welchem ge- diegen Silber und gediegen Gold zusammen erscheinen. Spatere Nachrichten bestätigen die hohe Wichtigkeit dieses neu aufgefundenen Metall-Reichthums. Die drei zahlreichsten Klassen der Bevölkerung Mexicos machen die Kreolen, Mestizen und Indianer aus. Unter Kreolen versteht man die von Spanischen Eltern in Mexico gebornen Weißen und unter Mestizen Mischlinge oder Abkömmlinge von Weißen und In- dianern, welche sich aber gewöhnlich auch den Namen von Kreolen beilegen, und deren Hautfarbe insgemein gelb ist. Häufig kommen gemischte Ehen zwischen Mestizen und Kreolen vor. Die Hautfarbe der aus solchen Ehen gezeugten Kinder nähert sich immer mehr dem Weißen, so daß man bei vielen Mestizen nicht mehr zu unterscheiden vermag, ob sie wirkliche Mestizen oder Kreolen sind. Obgleich jetzt unter der freien republikanischen Verfassung alle eingebornen Mexicaner, ohne Unterschied der Abkunft xmd der Hautfarbe ganz gleiche bürger- liche Rechte haben, so ist die reine weiße Hautfarbe doch immer lieber gesehen, als die kupferfarbige der Indianer oder gar wie die schwarze oder gelbe der Neger oder Mulatten. Den Müttern kann man daher kein besseres Kompliment, keine größere Freude machen, als wenn man die weiße Hautfarbe ihrer Kinder lobt, wäre auch die Mutter noch so gelb oder braun. Spricht ein Mann mit Verachtung von einem andern, so bezeichnet er diesen als einen Schwarzen oder Indianer. Es heißt dann gewöhnlich! „was will dieser Schwarze — dieser In- dianer?" Dies sind Erbschaften, welche ihnen von der Spanischen Herrschaft her geblieben sind, und die sich noch lange erhalten werden. Eben so gehaßig sind aber auch die Namen Gachupün (Spanier), Estrangero (Fremder), Jngles (Engländer); letzterer wird für alle Fremde ohne Unterschied der Nation von der niedern Volksklasse ge- braucht. Der Haß gegen die Fremden in Mexico ist den Eingebornen von den Spaniern und der katholischen Geistlichkeit eingeflößt worden, i

10. Bd. 3 - S. 253

1838 - Eisleben : Reichardt
Westindien. 253 Kohle als zerschmolzenem Peche gleicht. Am Rande des Sees ist das Pech ganz hart und kalt, geht man aber ohne Fußbedeckung nach der Mitte zu, so fühlt man wie die Warme zunimmt; das Pech wird nach der Mitte zu immer weicher, bis man es endlich ganz flüssig aufsie- den sieht und die Fußsohlen die Hitze fast nicht mehr ertragen können. Die Füße lassen dann ihre Spur im Peche zurück. Wäbrend der Regen- zeit ist es möglich, fast über den ganzen See zu geben, allein wahrend der heißen Iahrszeit ist ein großer Theil unzugänglich. Man hat mehrere Versuche gemacht, die Tiefe des Pechs zu messen, aber nie einen Grund gefunden. Steht man eine Zeitlang im See, nahe am Mittelpunkte still, so sinkt die Oberflache nach und nach ein, bis sich ein Kessel bildet, und ist man so weit eingesunken, daß die Schultern auf gleicher Höhe mit der Oberfläche sind, so ist es hohe Zeit sich herauszumachen. Das hart gewordene Pech sieht aus, als ob die ganze Oberfläche in großen Blasen aufgekocht und dann plötzlich erkaltet wäre; wo aber das Asphalt noch flüssig ist, ist die Ober- fläche vollkommen glatt. Am Rande des Pechsees ist die Vegetation äußerst kraftvoll und die auf Pechgründen wachsenden Ananas sind vorzüglich gut. Viele Pflanzen wachsen auf dem Peche selbst, ohne eine Spur von Erde. Man hat viele Versuche gemacht, um zu finden, ob das Pech sich nicht zu einem nützlichen Gebrauche verwenden lasse, allein man hat in England gefunden, daß man, um es brauchbar zu machen, eine solche Menge Ol daruntermischen müßte, daß das letztere allein den gewöhnlichen Preis des Pechs in England weit übersteigen würde; doch ist es alsdann, beim Kalfatern zur Erhaltung der Schiffsböden gegen die zerstörenden Wirkungen des Schiffsbohrwurms (teredo navalis) vortrefflich geeignet. Auf Trinidad braucht man das Pech beim Straßenbau und als Mörtel, um Steine unter dem Wasser zu verbinden. Auch hat man Gas daraus gewonnen. Jedenfalls ist dieses Erdpech mit der Steinkohle verwandt. Die Bevölkerung Westindiens besteht jetzt bloß aus Europäischen und Afrikanischen Fremdlingen oder Weißen und Schwarzen (Ne- ger) und aus den durch beiderseitige Vermischung neu entstandenen Farbigen. Von den letztern giebt es so viele Abstufungen, daß sie oft nur dem allergeübtesten Auge kennbar sind und man mehrere unter ihnen sieht, die man in Europa für ausgezeichnet weiß halten würde. Da die Europäer sehr oft, statt sich mit Europäerinnen zu verbinden, Negerinnen und Farbige zu Beischläferinnen nehmen; so wächst die Zahl der Farbigen immer mehr an; besonders groß ist ihre Anzahl in Hayti, Euba, Porto Rico und auf den Französischen In- seln. Gewöhnlich haben sie eine schöne Taille und sind groß, stärker und fleischiger als die Weißen. Sie sind entweder Sklaven oder • frei, je nachdem ihre Mutter eine Sklavin oder frei ist; denn der Stand der Mutter entscheidet immer den des Kindes; und das Kind
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