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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 208

1836 - Eisleben : Reichardt
208 Afghanistan. weit mit dem schönsten Salze bedeckte Flächen, so wie überhaupt die großen Wüsten von Salz durchdruvgen sind. Ein Persien eigenes Mineral ist die Mumie oder der Dergbalsam, ein schwarzes, flüssiges Sleinöl von angenehmem Gerüche, davon die Quellen versiegelt sind und jährlich nur einmal geöffnet werden. Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 7 Mil- lionen, worunter die Mehrzahl Tadschiks, Perser oder Neuperser sind, die zu den kultivirtesten Völkern Asiens gehören, und nicht allein Ackerbau und Viehzucht mir vorzüglichem Fleiße treiben, sondern auch mit einem glücklichem Erfolge sich auf mehrere Industriezweige le- gen und von schönen Künsten vorzüglich die Dichtkunst lieben, und nicht ohne wissenschaftliche Bildung sind. Es wird am meisten Landhandel durch Karawanen ge- trieben; der Seehandel ist größtentheils in den Händen der Ausländer. Äußernden Persern giebt es noch Ar, menier, Guebern oder Parsen (die das Feuer oder die Sonne anbeten) und Juden, und einige nomadisch le, bende Völkersiämme, a!S Turkomanen, Kurden, Ara, der und Luren. Die herrschende Religion ist die Mu, hamedanische; doch werden auch Christen und Juden gefunden. Regent des Landes ist ein despotisch Herr, schender Fürst, her den Titel Schah oder Schach führt. Tauris oder Tebris, große Stadt und gewöhnlich Re- sitzen; des gegenwärtigen Kronprinzen, liegt südöstlich von Erze- rum und östlich vom großen See Urmi'a, und hat 50,000 Ein- wohner. — Teheran, Residenzstadt des Schach und eine der schönsten Städte in Persien, südöstlich von Tauris und südlich vom Kaspischen Meere. — Mcsched, Stadt, und berühmter Wallfahrtsort der Perser, östlich von Teheran gelegen, hat gute Fabriken. — Uezd, wichtigste Landhandelsstadt Persiens, im Innern des Landes, südwestlich von Mesched, ist groß und hat zahlreiche Fabriken. — Ispäh an, vormalige Hauptstadt Per- siens und eine der größten Städte Asiens, südlich von Teheran, bietet jetzt größtentheils einen Haufen von Ruinen dar, hat aber doch wieder 200,000 Einwohner, die sich durch Industrie aus- zeichnen. — Schiras, jetzt sehr herabgcsunkene Stadt, südöst- lich von Ispahan, in einer reizenden Gegend, von vielen Lust- gärten umgeben, hat viele Fabriken. Berühmt ist die Mumie von Schiras, eine Art von Tropfpech. In der Umgegend findet man die ansehnlichen Reste der einst großen Stadt Perscpolis. Afghanistun. Dieses jetzt noch 12,000 Qmer'len große Land hat

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 303

1836 - Eisleben : Reichardt
303 Australien. Sandwichinseln. große Heerden von Rindvieh), mancherlei Geflügel, Fische und Muschelthiere, Arum-, Tr- und Yamswur, zeln, Ananas, Bataten, Kartoffeln, Zuckerrohr, Brod- frucht, Wautipflanzen (eine Art von Papiermaulbeer, bäumen, die in Pflanzungen mit großer Sorgfalt ange« baut werden und aus deren Baff man den größcrn Theil der Kleidungsstücke macht), Pisangs, Kokospal, men, Sandelholz, welches sehr stark ausgeführt wird, edle Südfrüchte und Europäische Gemüse, die erst hier- her verpflanzt worden find, auch mancherlei Mineralien, vorzüglich Salz, das in Menge an den Küsten gewon- nen wird. Die Einwohner dieser Insel, zur Ma, layischen Race gehörig und von einer schönen körperli- chen Bildung, zeichnen sich jetzt vor allen Australiern durch Kultur ans, welche sie, nebst dem Christenthum von den Europäern und Nordamerikanern angenommen haben, indem einer ihrer Könige, Namens Tameah, meah, welcher 1820 starb, seine Unterthanen auf alle Weise an den Vortheilen der Kultur Theil nehmen zu lassen sich bemühet?. Die Einwohner unterhalten Land, bau, dessen Hauptgegenstand die Arumr oder Taro-Wur, zeln sind, verfertigen mit großer Geschicklichkeit Zeuge, Matten und allerlei Gerälhschaften, bauen Schiffe nach Europäischer Art, haben in mehreren Handwerken, die sie von den Europäern erlernten, es sehr weit ge, bracht, und machen mit eigenen Schiffen Handelsfahr- ten. Auch werden diese Inseln jährlich von vielen Eu, ropäischen und Nordamerikanischen Schiffen besucht, die sich hier mit mancherlei Bedürfnissen versorgen und ver- schiedene Fabrikate an die Einwohner verhandeln, wel, cher Handelsverkehr nothwendig einen großen Einfluß auf ihre Civilisation haben muß. Früher waren die Einwohner Götzendiener, aber durch die Bemühungen von Missionären aus Nordamerika, die sich 1820 da, selbst niederließen, ist fast überall das Christenthum ein- geführt, und es giebt jetzt hier Kirchen, Schulen, wo, durch das Lesen und Schreiben sich immer mehr ver- breitet und woraus Lehrer für andere Schulen hervor- gehen, und selbst Buchdruckereien. Großbritannien hat diese Inseln unter seinen besondern Schutz genommen, ohne jedoch sich in die Negierungsverfassung der Ein- wohner zu mischen, die unter der unbeschränkten Herr-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 103

1836 - Eisleben : Reichardt
Deutschland. 103 die fast alle im nördlichen Theile desselben sind. Es giebt eine Menge von Landseen, vorzüglich im nord- östlichen Theile Deutschlands, worunter der Müritz, See, südlich von der Ostsee, und zwischen der Elbe und der Oder der größte ist. Unter den Landseen des südlichen Deutschlands, die sämmtlich südlich von der Donau sind, ist der vom Rhein durchflossene Boden- see, dessen südlicher Theil jedoch zur Schweiz gehört, der größte See Deutschlands. Süddeutschland liegt noch in dem südlichen und Norddeutschland in dem nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, daher hat jenes, mit Ausnahme der rauhen Gebirgsstriche, ein mildes warmes, dieses ein ge, mäßigtes Klima; dort erlaubt das milde Klima noch den Anbau des Weins, der Mandeln und Kastanien, ja in einigen geschützten Thälern wachsen Citronen; doch auch in Norddeutschland findet sich einiger Weinbau. In den Küstengegenden an der Nord. und Ostsee ist die Luft feucht und schwer. Die Produkte sind besonders gutes Hausvieh, vorzüglich sehr veredelte Schafe, in den Heidegegenden Heidschnucken und starke Bienenzucht, Wildpret, etwas Seide im Süden, zahmes und wildes Geflügel in Menge, zahlreiche Fische; überflüssiges Ge- treide von allen Arten, im Norden viel Buchweizen, im Süden viel Mais und Spelz, Oel- und Gartenge- wächse, nützliche Handelskräuter, vorzüglich Flachs, Hanf und Tabak, Wein zum Theil von vorzüglicher Güte, Obst im Ueberflusse, ansehnliche Waldungen; alle Metalle und Halbmetalle, Stein- und Braunkohlen, Torf, Salz und Mineralquellen sehr häufig. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 36 Millio- nen, wovon der größte Theil Deutsche, und der kleinere Slaven, beide mit eigner Sprache sind. Die größere Hälfte der Einwohner bekennt sich zur katholischen, die kleinere zur evangelischen und zwar vorzüglich zur luthe, rischen Kirche. Auch giebt es Juden. Die Deutschen gehören zu den gebildetsten Völkern Europas, betreiben alle Zweige der Landwirthschaft und den Bergbau mit Einsicht und Fleiß, unterhalten einen lebhaften Kunst- fleiß in zahlreichen und mannichfaltigen Fabriken, einen wichtigen Handel mit ihren Produkten und Fabrikaten und zeichnen sich in allen Künsten und Wissenschaften aus.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 71

1908 - Gotha : Perthes
71 Monarchie, und zwischen die Nord- und Südslaven schieben sich wie ein Keil dk Deutschen (11 Mill.) in den Alpenländern und in den Randgebieten Böhmens, die Magyaren (9 Mill.) in den Donautief- ländem und östlich davon die Rumänen (3 Mill.) ein und trennen Nord- und Südslaven völlig. (Vgl. D. Sch.-A. 14/15.) Einheitlicher ist dagegen die Bevölkerung der Monarchie in religiöser Beziehung, da sich vier Fünftel zur römisch-katholischen Kirche bekennen. § 89. Während das Deutsche Reich nicht genug Brot und Fleisch erzeugt, um seine zahlreiche Bevölkerung zu ernähren, ist Österreich- Ungarn, dank seiner südlicheren Lage und der großen Ausdehnung seiner Tiesebenen, imstande, mit den unentbehrlichen Nahrungsmitteln auch das Ausland, besonders Deutschland, zu versehen. Während sich das Deutsche Reich immer mehr zum Jndustriestaate umwandelt, ist Öfter- reich-Ungarn ein Ackerbaustaat. Die Flach- und Hügelländer erzeugen Getreide (Weizen, Roggen und Mais) und Zuckerrüben, in den Alpen und ungarischen Ebenen blüht die Viehzucht, und die Gebirge sind noch immer reich an Wäldern. Dagegen ist Österreich-Ungarn an Kohle und Eisen viel ärmer als Deutschland, und seine Industrie ist daher weniger entwickelt und im allgemeinen auf die westlichen Länder beschränkt. Es bildet auch in dieser Beziehung einen Über- gang von dem industriellen Westeuropa zum ackerbauen- den Osteuropa, und diese Stellung kommt auch in seinem Handel zum Ausdruck, indem es nach W. und Nw. vorzugsweise seine Nahrungs- mittel und Rohstoffe (besonders Holz), nach O. und So. die Erzeugnisse seines Gewerbfleißes absetzt. Da es nur an einen Teil des Mittel- ländischen Meeres (Adriatisches Meer) grenzt, so ist sein Anteil am Welthandel geringer als der des Deutschen Reiches; auch ist Österreich- Ungarn der einzige größere europäische Staat, der keine Besitzungen in fremden Erdteilen hat. § 99. Politisch besteht die Österreichisch-Ungarische Monarchie, wie schon ihr Name und der Titel des Herrschers (Kaiser von Öfter- reich und apostolischer^) König von Ungarn) anzeigen, aus zwei Teilen: Österreich und Ungarn, die gesonderte Verfaffung und Regierung besitzen, aber anderseits durch die Person des Monarchen, das gemeinsame Heer und die gemeinsame Vertretung im Auslande zusammenhängen. An Größe sind die beiden Reichshälften nahezu i) Ein vom Papste verliehener Titel; ebenso wie der Titel „Allerchrtstlichp", den die Kömge von Frankreich führten, oder der Titel .Katholisch", den die Könige von Spanien führen.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 94

1908 - Gotha : Perthes
94 volkreichste^ Handelsstadt des Landes, Amsterdam, ^das nordische Venedig, auf 90 Inseln, die durch 290 Brücken miteinander verbunden sind; wegen des schlammigen Bodens sind die Häuser auf Pfählen gebaut. Das westlich gelegene Haarlem ist der Hauptort des niederländischen Gartenbaues. Hauptstadt ist das schöne, aber stille Haag*). An der Abtrennung der Vecht von dem Alten Rhein liegt Utrecht (Utrecht), Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Universitätsstadt wie Leiden am Alten Rhein. Rotterdam am Lek ist die eigentliche Rhein- mündungsstadt und wetteifert daher als Handelsplatz mit Amsterdam. Seeland ist das Jnselland zwischen der Maas- und Schelde-Mündung, mit dem Kriegshafen Vlifsingen, der auch einen lebhaften Personen- verkehr mit London vermittelt. Nordbrabant und Limburg im S. des Rheins sind noch dicht bevölkert (vorwiegend von Katholiken); die Stein- brüche bei Maastricht (wo die Maas die Ardennen verläßt) versorgen das steinarme Niederland mit vortrefflichem Baumaterial. Die östlichen Provinzen teilen die kargere Natur des westelbischen Tieslandes (viel Moor) und sind verhältnismäßig wenig bevölkert; Arn heim und Groningen (chroningen), der Hauptort des Friesenlandes, sind ihre wichtigsten Städte. § 122. Belgien (Könige aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha) hat eine gemischte Bevölkerung; nördlich vom Parallel von Brüssel wohnen die niederdeutschen Vlämen (flämen), südlich davon die französischen Wallonen, die Nachkommen des alten roma- nisierten Keltenstammes der Belgier (vgl. D. Sch.-A. 29). Im öffentlichen Leben und in der Literatur herrscht die französische Sprache vor, auch sind beide Stämme durch die katholische Religion geeinigt. Die hohe Entwicklung der Landwirtschaft hat Belgien mit Holland gemein; während aber die Holländer vorwiegend See-und Handelsleute sind, ist Belgien ein Industriestaat ersten Ranges und dadurch einer der dich testbevölkerten Staaten Europas geworden (vgl. D. Sch.-A. 29). Die Leinenindustrie des Flachlandes steht unerreicht da; daneben haben sich, besonders in den Ardennen, die Metallindustrie, der Maschinenbau und die Herstellung von Spiegelglas entwickelt. Die Grundlage dieser Industrie bilden die reichen Kohlenlager der Ardennen (vgl. S. 35); der Belgier bezahlt mit seinen Fabrikaten und seiner Kohle die Nahrungsmittel, deren die dichte Bevölkerung bedarf. Der Seehandel ist gering, denn es fehlt eine günstige Küstengestaltung (gerade Dünenküste, vgl. S. 92), um so entwickelter ist aber der Land- i) Gewöhnliche Abkürzung für: 's Gravenhaag (des Grafen Hag oder Gehege; ursprünglich Jagdschloß).

7. Lernbuch der Erdkunde - S. 164

1902 - Gotha : Perthes
164 § 169. Bevölkerung: 56,3 Mill. Einw. Wie groß ist also die Volksdichte des Deutschen Reiches? Studiere die Verteilung der Volksdichte nach K. 29 oben rechts! — Wo ist sie am größten? — wo am geringsten? — Ver- gleiche dies mit den Bodenstusen! — und mit den Produktionsgebieten (Landwirtschaft und Industrie)! Vergleiche Deutschland mit den anderen europäischen Staaten: a) hinsichtlich seiner Gesamtbevölkerung! b) hinsichtlich seiner Volksdichte! Die Bevölkerung Deutschlands ist im letzten Vierteljahrhundert um 28 % gewachsen! Beziehung zur Landesverteidigung und Volksernährung? Beziehung zur Landesverteidigung und Volksernährung? Die Auswanderung (besonders nach Nordamerika) ist zurück- gegangen. Deutschland ist städtereich! (auch geschichtlich begründet! — Römer- städte, Hansastädte, Festungen, Universitäten, Judustriestädte). Dörfliche Siedelungen nach den Stämmen verschieden: — Einzelgehöfte im Süden und zum Teil bei den Niedersachsen; geselliger Anbau seitlich der Dorfstraße bei Franken, Hessen und Thüringern; ringförmiger Anbau bei den Slaven. Studiere die Verbreitung der Religionen nach K. 29 unten rechts! — Wo herrscht der Protestantismus vor? — wo der Katholi- zismus ? 1890 waren Protestanten: 31 Mill.; Katholiken: 17^ Mill.; andere Christen: V8 Mill.; Juden: Mill. Der Abstammung nach sind 49 Mill. Germanen, 3 Mill. Nicht- Germanen (besonders Slaven im Osten mit den Wenden zwischen Elbe und Oder, sonst Romanen im Westen). Die germanischen Hauptstämme sind: I. Oberdeutsche, Nordgrenze etwa eine Linie: Karlsruhe—fichtel- gebirge, hochdeutsch sprechend. 1. Alemannen, Elsaß, Baden (Schweiz). 2. Schwaben, Rhein bis Lech, Neckargebiet. 3. Bayern, zwischen Lech und Donau, naheverwandt die Oberpfälzer zwischen Altmühl und Böhmerwald. Ii. Mitteldeutsche, Nordgrenze etwa eine Linie: Düsseldorf— Kassel—wittenberg—berlin—landsberg, hochdeutsch sprechend. . 4. Franken, Mosel-Saargebiet bis zum Thüringerwald, dazu die Pfälzer westlich vom Rhein (Rheinpfalz); naheverwandt 5. Hessen, im hessischen Bergland.

8. Lernbuch der Erdkunde - S. 165

1902 - Gotha : Perthes
165 6. Thüringer, östlich vom Thüringerwald, dazu Ober- sachsen (Königreich Sachsen). Iii. Niederdeutsche, bis zum Meer, plattdeutsch sprechend. 7. Niedersachsen, Rhein bis Oder-Weichselgebiet, nahe- verwandt 8. Friesen, Nordseeküste und Inseln. Vergleiche diese Einteilung mit den vier Bodenstufen! Die Mehrzahl der Bewohner Deutschlands spricht deutsch, aus- genommen Polen (im Osten), Wenden (zwischen Elbe und Oder), Dänen (in Nordschleswig) und Franzosen (an der Westgrenze). Deutschland ist also kirchlich und sprachlich nicht ganz einheitlich (geschichtlich begründet, weshalb? — auch durch die Verschiedenheit des Bodens u. s. w. bedingt). — Vergleiche es aber in dieser Hinsicht mit Österreich-Ungarn! § 170. Nahrungsquellen: 1. Landwirtschaft ausgedehnt (18mill. Angehörige), doch jetzt mehr Industrie, besonders im Flachland; ihr dienen fast 60% des Bodens. 2. Viehzucht ausgedehnt (besonders im Gebirge und Marschland): Pferde besonders in Nordosten, Rinder in der Ebene und in Bayern, Schafe, Schweine (Westfalen), Gänse (Pommern). 3. Fischerei an den Küsten. 4. B ergb au bedeutend (fast 2 Mill. Angehörige): Eisen (Schlesien, Rheinprovinz, Thüringen), Steinkohle (Ruhrtal, Aachen, Saargebiet, Rheinpfalz, Sachsen, Oberschlesien), Zink loberschlesien, mehr als sonst irgendwo), Zinn; Steinsalz; Nutzsteine; Bernstein. 5. Industrie (fast 18z Mill.): überholt allgemach alle anderen Länder; besonders Berlin, Rheinland und Westfalen, Sachsen, Schle- sien. — Besonders Maschinen und Waffen, dann Wolle und Tuche, Leinen, sehr alt ist die Eisen- und Lederindustrie, Spielwaren (Thüringen, Nürnberg), Brauereien (besonders in Bayern), Chemikalien, Zucker. 6. Handel (fast 6 Mill.): erste Macht des europäischen Festlandes, Messen (Bedeutung geringer geworden) in Frankfurt a. M, Leipzig, Braun- schweig; Seehandel bedeutend. Einfuhr (1900) für 6042992000mk. (besonders Getreide, Wolle, Holz, Baumwolle, Häute und Felle, Kaffee, Vieh, Kohle, Rohseide n. a. m.); Ausfuhr: 4752601000 Mk. (be- sonders Zucker, Drogen, Woll-, Eisen- und Baumwollwaren, Kohle, Kurzwaren, Eisen, Maschinen, Seidenwaren, Farben u. a.). Handelsflotte (1900): 3759 Schiffe (1293 Dampfer) mit 1737798 Tonnen und 44872 Mann Besatzung.

9. Lernbuch der Erdkunde - S. 77

1902 - Gotha : Perthes
77 Großer See? — Gebirge nördlich von ihm? — Lößgebiet, teilweise unfruchtbar — Pußten zu beiden Seiten der Theiß; Pferdezucht. 3. Hochland von Siebenbürgen: ca 500 in hoch! Hauptfluß? — Fluß zur Donau? Zum Teil reich au Erzen. s 105. Klima. I. Alpenland: s. oben. Ii. Böhmen-Mäh reu und Iii. Karpatengebiet: Im ganzen schon Festlandklima (also wie?). — Wenig Regen (weshalb?). Bewohner (insgesamt 45 Mill.). I. Alpenland: Meist Deutsche — uur südlich von der Drau weniger (siehe § 99). Ii. Böhmen-Mähren: Über 8-z- Mill., davon 3 Mill. Deutsche, die anderen sind Slaven (Tschechen und Polen). Größtenteils römisch-katholisch. (Gegenwärtig „Los von Rom"- Bewegung.) Gegenwärtig scharfer Gegensatz zwischen Deutscheu und Tschechen. Die Tschechen sind fleißig, ausdauernd, streitsüchtig, musikalisch. Ackerbau (Obst, Wein, Zuckerindustrie) — wenig Viehzucht (aber mehr in der Hanna in Mähren [$. 6/7]) — viele Bodenschätze (Brauu- und Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Blei, Silber, Granaten) — daher viel Industrie (Leinen, Wolle, Baumwolle, Glas) — bedeutender Handel — viele Mineralquellen und Bäder. Iii. Karp ateuläuder. 1. Jenseits der Karpaten (Galizien). Meist Slaven (Polen und Ruthenen) 64 Mill., Rumänen */4 Mill., Deutsche xjs Mill., Inden fast 1 Mill. Ackerbau und Viehzucht — Branntweinbrennerei — große Salz- lager — auch Petroleum — wenig Industrie. 2. Ungarn. 19 Mill. Einwohner — meist Magyaren (zu welcher Rasse?) — kräftig, tapfer, herrisch, leidenschaftlich, stolz. Slaven. a) Nordslaven: Slowaken im Norden, Rnthenen im Nordosten. b) (Südsluven: Kroaten und Serben im Süden. Deutsche: 2 Mill. (an der Donau und im Südosten). Rumänen im Südosten. Zigeuner, leidenschaftlich, musikalisch, diebisch. Meist römisch-katholisch. Sprache: ungarisch.

10. Bd. 1 - S. 521

1835 - Eisleben : Reichardt
Oesterreich. 521 kommt als derbe Masse vor, die aus matten, staubartlgen, mehr oder weniger fest verbundenen Theilen zusammengesetzt ist. Uebri- gens ist die Porzellanerde im Feuer strengflüßig und wird in groß- ßer Hitze so hart, daß sie mit dem Stahl Funken giebt. Die Chi- nesen nennen diese Thonart Kaolin und sie sind unstreitig die Erfinder des Porzellans, welches daraus verfertigt wird. Man hat die Porzellanerde von der schönsten Güte in China und in Japan, in welchen beiden Landern das verfertigte Porzellan sich durch die Schönheit seiner Masse auszeichnet. Außerdem findet man Porzellanerde oder Kaolin von trefflicher Güte in Frankreich (im Dep. Obervienne, bei der Stadt Saint Prinixtz, welche vor- züglich in der berühmten königl. Porzellanfabrik zu Sevres bei Pa- ris und in andern französischen Porzellanfabriken zu schönem Por- zellan verarbeitet wird. Auch in England, in den Grafschaften Worcester und Derby grabt man gute Porzellanerde; der Oesterrei- chische Staat hat in Böhmen seine beste Porzellanerde und die Berliner Porzellanfabrik gebraucht die bei Bennstedt im Manns- felder Seekreise der Preuß. Provinz Sachsen gegrabene, so wie die Meißner Fabrik ihre Porzellanerde von der Gegend der kleinen Stadt Aue im erzgcbirgischen Kreise des K. Sachsen bekommt. Kein Land aber in Deutschland ist reicher an Porzellanerde, als das Königreich Baiern, wo sie sich an mehreren Orten, jedoch nir- gends in größerer Menge, als in dem Landgerichte Wegscheid des Unterdonaukreises, vorfindet; und zugleich ist diese daselbst aus 57 gewerkschaftlichen Gruben geförderte Porzellanerde, nach dem Ur- theile eines Sachverständigen, die beste in Deutschland, vielleicht in ganz Europa, weshalb sie von vielen andern deutschen Porzel- lanfabriken benutzt wird. In Baiern selbst bestehen jetzt 9 Por- zellanfabriken, worunter die Nymphenburger die vorzüglichste ist. Die Bewohnep der Oesterr. Monarchie bilden nicht Ein Volk, sondern eine bunte Mischung von den verschiedenartigsten Volksstammen und Völkerschaften, und außer dem Russischen und Osmanischen Reiche, ist in Europa kein Staat, der eine so große Mannigfaltigkeit von Völkerschaften unter Einem Szepter verei- nigte. Man bemerkt vier Hauptnationen, die sich durch Sprache, Sitten, Charakter und Kultur auffallend von einander unterschei- den, nämlich D eutsch e, Slaven, Magyaren oder Ungarn und Italiener, wozu noch verschiedene andere, an Anzahl weit schwächere Volksstämme kommen. Die Deutschen, ohngefähv Ty0 der gesummten Bevölke- rung bewohnen das ganze Erzherzogthum Oesterreich, mit Aus- nahme weniger, von Slaven eingenommenen Striche, ganz Ober- steyermark, einen großen Theil von Karnthen, ein Stück von Krain, Tyrol mit Ausnahme deß südlichen Theiles, die Granzge- genden Böhmens gegen Baiern, Sachsen und Schlesien, die Gränz- gegenden Mährens gegen Oesterreich und Schlesien, einen Theil
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