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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

2. Die Geographie in der Volksschule - S. 22

1897 - Gera : Hofmann
22 Iii. Wechselbeziehung u. ursächl. Zusammenhang geogr. Erscheinungen. fernern Unterricht in dieser Beziehung das heimatliche Anschauungsmaterial ausnutzen, wie dies bereits im Ii. Abschnitte dargelegt wurde. Jeder Lehrer muß natürlich den geistigen Standpunkt seiner Schüler genügend kennen, um sich nicht in schwierige, unfruchtbare Erörterungen zu versteigen. Wie in der Heimat Erfahrung und Anschauung, so fordern bei fremden Ländern und Erdteilen Phantasie, Urteil und Schlußvermögen zu ähnlichen Vergleichen aus. 1. Aus der Lage eines Landes lassen sich mannigfache Erscheinungen seines Klimas, seiner Flora und Fauna :c. ableiten. Die Lage Skandinaviens bringt ein anderes Klima mit sich, als die von Italien oder Westindien, und demgemäß müssen Vegetation und Tierleben in diesen Ländern wesentlich von einander verschieden sein. Inseln, die in der Nähe des Festlandes liegen, zeigen in Tier- und Pflanzenwelt meistenteils große Übereinstimmung mit demselben, da das nahe Festland in dieser Beziehung von jeher aus sie ein- wirkte. Dagegen findet man bei abgelegenen Inseln, wie z. B. bei den meisten polynesischen, Armut an Mannigfaltigkeit der Tier- und Pflanzen- arten. Und dies ist ganz natürlich. Wind und Meeresströmungen konnten selbst unter den günstigsten Umständen nur von wenigen Pflanzenarten Samen vom nächsten Festlande hinüberbringen, und selbst die allmähliche Ansiedelung von Menschen konnte nicht wesentlich darauf einwirken, die Flora der Insel reichhaltiger zu gestalten, wenn nicht etwa Kulturvölker ihre Sonderinteressen wahrzunehmen bestrebt waren. Daß aus der Tierwelt Insekten, Fleder- mäuse sich reichlich vorfinden, nimmt uns auch wenig wunder, gleichwie die große Armut an bedeutenden Säugetieren und Reptilien. So zeigten einige Inseln der Südsee bei ihrer Entdeckung nur Schweine, Hunde und Ratten als einzige Vertreter der Säugetiere. Wo die Pflanzen- und Tierarten reichlicher vertreten find, steht der übergroßen Verbreitung der einen Art durch Beschränkung und Kampf mit anderen Arten ein wesentliches Hindernis entgegen. Ihre Vertreter sind zu stärkerer Entwickelung namentlich ihrer Verteidigungswerkzeuge genötigt, falls sie nicht auf den Aussterbe-Etat kommen wollen. Der Verbreitung der wenigen Tier- und Pflanzenarten mancher Inseln standen dergleichen Hinder- nisse weniger entgegen, und sie sind bei Berührung mit Vertretern vom Fest- lande dem Kampf mit diesen nicht gewachsen, was das allmähliche Ver- schwinden eigenartiger Tier- und Pflanzenformen auf vielen Inseln, die jetzt dem Weltverkehr offen stehen, zeigt. So verdrängt der europäische Klee das neuseeländische Farnkraut, die europäische Maus und Ratte siegt dort über die einheimische. Ja, auch der vielfach in sentimentaler Weise beklagte Unter- gang vieler Volksstämme beruht auf gleichen Naturgesetzen. Andrerseits erhalten sich altertümliche Formen auf abgelegenen Inseln

3. Die Geographie in der Volksschule - S. 91

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. I. Skandinavien. 91 6. Lappland. Zeigt den nördlichen Teil von Schweden und Norwegen! Er heißt Lappland. In welcher Zone liegt er? — In der kalten Zone. Schließe aus der Lage und Gebirgsnatnr Lapplands auf sein Klima! — Dies sind die kältesten Gegenden Skandinaviens, mit langen Wintern und kurzen Sommern. Wie ist dort die Länge der Tage im Sommer und Winter? — Sie sind im Sommer länger, im Winter kürzer, als bei uns. In den nördlichsten Gegenden geht die Sonne eine Zeit lang gar nicht unter, im Winter dagegen bleibt sie eine Zeit lang ganz aus. Prächtige Nordlichter erhellen aber das nächtliche Dunkel. (Wiederholen! Vorzeigen einer Polarlandschaft.) Von welcher Beschaffenheit wird die Pflanzenwelt jener Gegenden sein? — Unsere Getreide- und Gemüsepflanzen werden dort nicht mehr ge- deihen, und die Pflanzenwelt wird überhaupt sehr arm sein. In den Gegenden am Polarkreis gedeiht in dem kurzen sechswöchent- lichen Sommer an günstigen Stellen noch etwas Hafer und Gerste, und auch große Nadelwälder kommen hier noch vor. Aber weiter nach Norden kommen nur noch sehr verkrüppelte Birken und Kiefern fort; der Boden ist auf weiten Strecken mit Moosen und Flechten bedeckt, oder er bildet unwirtbare Ge- birgseinöden. Polarfüchse und Renntiere durchstreifen diese Gegenden, und auf dem Eise und an den Küsten leben Seehunde und Eisbären. (Vorzeigen der betreffenden Bilder. — Abfragen!) Die Bewohner heißen Lappen, gehören zum finnischen Volksstamm und sind klein von Gestalt. Sie stehen auf einer niedern Stufe der Bildung und Gesittung. Welche Nahrungsquellen bietet ihnen ihr Land? — Jagd und Fischfang. Ihr größter Wohlthäter ist aber das Renntier, das sie gezähmt in großen Herden halten. (Bild!) Sein Fleisch und die Milch dient ihnen zur Nahrung, das Fell zur Bekleidung, und aus den Knochen verfertigen sie allerlei Werkzeuge. Von unsern Haustieren ist bei ihnen nur der Hund an- zutreffen. (Abfragen!) Zusammenfassung: Schildere Lappland! Ihr habt nun ganz Skandinavien kennen gelernt mit seinen Bevölkerungs- Verhältnissen. Gieb noch einmal die Größe der Halbinsel im Ver- hältnis zu Deutschland an! Vergleiche die Bevölkerungsdichtigkeit beider Länder! — Skandinavien ist viel weniger bevölkert, als Deutschland. Es hat etwas mehr als lls der Bevölkerungszahl von Deutschland. Rechne die Zahl aus! —

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 394

1890 - Gotha : Perthes
394 war er hoher Offizier gewesen, so folgte chm sein Streitwagen. Im Zuge gingen gemietete Klageweiber und Männer mit Palmenzweigen, vor der Leiche der zum Opfer bestimmte Stier, und Ochsen zogen die Schleife, aus welcher die Barke mit dem Sarge stand. Hinter dieser schritten die Familie und Freunde des Toten dahin. Der Stier ward geopfert, der Weihrauch angezündet, dem Toten Spenden gebracht. Er ward gepriesen, weil er gut erzogen, wohl unterrichtet, fromm, gerecht und mäßig war, worauf die Verwandten die Götter baten, den Toten in die Gemeinschaft der Frommen aufzunehmen. Die begleitende Menge stimmte ein und rühmte den Glauben des Toten. Diesem gab man nun irdene Gefäße mit Wasser und einige Opferkuchen mit, um endlich die Grabkammer zu schließen. Die Leichen der Armen setzte man gemeinsam in größeren Grotten bei, wofür man dem Tempel eine Abgabe zahlte. Die Völker des Altertums wußten nicht, wie sie das Wesen ihrer Götter bildlich darstellen sollten. Die Orientalen gaben ihren Göttern Tiergestalten, welche geistige Eigenschaften ausdrücken sollten; erst die Griechen verliehen ihren Göttern Menschengestalt. Es darf uns daher nicht wundern, wenn die Ägypter ihren menschlich gestatteten Götterfiguren Tierköpfe oder tierische Glieder gaben, sogar gewisse Tiere, z. B. Katzen, Kühe, Hunde, Ibis, Sperber und Krokodil und andere göttlich verehrten, d. h. in dem Tiere irgendeine Eigenschaft des Gottes vergegenwärtigt sahen. Mütter waren froh, wenn ein Krokodil ihr Kind verschlang. Kein heiliges Tier durfte getötet werden. Wer dies absichtlich that, ward sofort vom Volke erschlagen; geschah es ohne Absicht, so mußte man schwere Buße zahlen. Wenn daher jemand ein totes heiliges Tier erblickte, blieb er in der Ferne stehen, wehklagte und beteuerte, daß er es tot gefunden habe. Bei Feuersbrunst dachten die Ägypter mehr an Rettung der Katzen als an Löschung des Brandes. In jedem Tempel

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

8. Deutsche Schulgeographie - S. 183

1908 - Gotha : Perthes
183 Daher ist das Flachland teils Wüste, teils Steppe (vgl. D. Sch.-A. 60), die mit schattenlosen Eukalyptenwäldern oder Skrubslächen (dichtes Gestrüpp mit stacheligen Enden) wechseln. Am feuchten Ost- abhange des Gebirges können sich wegen der Nähe der Wasserscheide nur kleine Flüsse entwickeln, im Innern verhindert die Trockenheit die Bildung großer Flüsse. Der bedeutendste ist der Murray (mörre) mit dem Darling, die von dem höchsten Gebirge Australiens ernährt werden. Die übrigen Flüsse sind Creeks (krlks), die zur Regenzeit mächtig anschwellen und sich in der trockenen Zeit in eine Reihe von Lachen auflösen. In gleicher Weise schrumpfen auch die zahlreichen Seen zu salzigen Lachen zusammen oder trocknen ganz aus. Eigentümlich wie die Pflanzenwelt Australiens ist auch seine Tier- welt. Sie gleicht jener, die in einer längst entschwundenen Erdperiode, vor dem Auftreten des Menschen, auch Europa bewohnt hat. Die Säuge- tiere sind fast nur durch Beutler (das Känguruh, ein Jagdtier) und Schnabeltiere vertreten; die Affen, die Raub- und die Huftiere fehlen gänzlich, mit einziger Ausnahme einer wolfsähnlichen Hundeart. Desto reicher ist die Vogelwelt entwickelt, die durch zahlreiche Papageie-n und Schopftauben sowie durch den Emu, den australischen Strauß, charakterisiert wird. § 223. Die Urbewohner von Australien sind eine selbständige Rasse. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Man nennt sie wegen ihrer dunkelbraunen bis schwärz- lichen Hautfarbe Australneger, doch unterscheidet sie starke Behaarung von den afrikanischen Schwarzen. Trotz guter Verstandesanlagen sind sie wegen der Not des täglichen Lebens, der Abgeschlossenheit von jeglichem Verkehre und der Eintönigkeit der Umgebung nicht über die ersten An- sänge der Gesittung hinausgelangt und jetzt in raschem Aussterben be- griffen. Australien wurde im 16. Jahrhundert entdeckt, aber erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch den berühmten englischen Weltumsegler Cook (kük) genauer bekannt. Die großen Herden von Meersäuge- tieren (Robben, der südliche Walfisch, Potwal genannt), die das australische Meer beleben und zahlreichen Schissen Gelegenheit zu ge- winnbringender Tätigkeit geben, waren es, die die Europäer zuerst auf diesen Erdteil aufmerksam machten. 1788 gründete die englische Regierung die erste Kolonie (Neu-Südwales), die sie mit Sträflingen bevölkerte; bald folgten freie Einwanderer nach, und als 1851 in den Australalpen große Goldlager, die nur den californischen nachstehen, entdeckt wurden, wuchs die Zahl der Kolonisten (meist Briten, aber auch Deutsche) außerordentlich. Jetzt ist Australien eine der wichtigsten britischen Kolonien, wenn auch hier weniger Menschen leben als in

9. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 22

1873 - Oldenburg : Stalling
J/U 3 v v -fc* . z -7 ^ ^ s ,v/ e vao'. , ** ¿^. <ö s ^ ¿X i & . — 22 — < ckä n ^n/ "* c ux ! W. ^ Jl ^v/’ ^ Tf7" / §. ^2 -s* /"V ' V /J ^ Iv. fijc/x C > * f 7f,rj 6 wni Kcrdmos. — Qedipus und seine ^öhne. X üf/ J jß In Phönizien herrschte ein König Namens Agenor. Seine Tochter Europa erging sich einst am Gestade des Meeres, , j'' C' als ein wunderschöner weißer Stier ihre Aufmerksamkeit auf 6stc*\ stch zog. Er benahm sich so sanft und fromm, daß die Jungfrau dreist wurde und sich auf seinen Rücken schwang. Plötzlich setzte sich der Stier in Bewegung, stürzte sich mit seiner schönen Bürde ins Meer und trug sie der Insel Kreta zu. Hier nahm er seine eigentliche Gestalt an: Zeus selbst war es, der die Jungfrau entführt hatte. Der alte König Agenor war untröstlich über den Verlust seiner Tochter und ertheilte seinem Sohne Kadmos den Auftrag, sie in der ganzen Welt aufzusuchen, ja er ging so weit, ihm selbst die Rückkehr in die Heimath zu verbieten, wenn er die Schwester nicht gefunden hätte. Kadmos machte sich auf die Wanderung, aber alle seine Bemühungen, die verlorene Europa zu finden, waren vergeblich. Da ihm nun des Vaters harter Spruch die Heimkehr unmöglich machte, so fragte er das Orakel um Rath, wo er sich eine neue Heimath suchen sollte. Der Gott befahl ihm, an dem Orte eine Stadt zu gründen, zu welchem ihm eine Kuh den Weg zeigen würde. Kadmos machte sich auf, fand die verheißene Kuh und folgte ihr nach. Sie leitete ihn nach Böotien und da, wo sie sich niederließ, legte er den Grund zur Stadt Theben. Nun wollte Kadmos die Kuh der Athene opfern und sandte seine Gefährten zu einer Quelle, um Wasser zu holen. Die Quelle war von einem Drachen bewacht, der die meisten seiner Ge- fährten tödtete. Kadmos erlegte ihn und säete dann auf Athenens Rath die Drachenzähne. Daraus wuchsen gewapp- nete Männer empor, die bald mit einander in Streit geriethen und sich bis auf fünf gegenseitig tödteten, die Ueberlebenden halfen ihm die neue Stadt bauen. Von Kadmos heißt es, er habe phönizischen Gottesdienst und die Buchstabenschrift in Griechenland eingeführt. In der Folge wanderte er freiwillig aus Theben und zog nach Jllyrien, wo er und seine Gemah- lin in Schlangen verwandelt wurden.

10. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer
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