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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 289

1836 - Eisleben : Reichardt
Australien. 289 gegen kennt es aber auch nicht die Raubtbiere, welche die Heerden und Menschen in andern Erdlheilen in Ge- fahr setzen. Die kleinern Inseln sind weit reicher an Nahrung gebenden Gewächsen, als Neuholland, wo man keine eigentliche Getreideart und nur wenige nahrhafte Daumfrüchte gefunden hat. Auch darf man nicht ver» gessen, daß das Innere des Kontinents sowohl als der größer« Inseln, wohin noch kein Europäer vorgedrungen ist, noch viele bis jetzt unbekannte Produkte enthalten kann. Die vorzüglichsten Produkte sind übrigens: von Säugethieren mehrere Deutelthier,Arten, worunter das Känguruh ( das größte vierfüßige Thier Australiens, der Wombat, die Schweifthiere und die Känguruhratte, ferner das Schnabelthier, dem die Natur zu dem Kör- per eines Säugethieres den Kopf oder wenigstens den Schnabel eines Vogels gab, der Dingo oder Neuhvllän, bische Hund, das Neuholländische fliegende Eichhorn, welche sämmtlich Australien und zwar dem Festlande des, selben eigen sind; außerdem Walisische, See-Elephanten, Seelöwen, Seebären und Robben, eine Menge von Vögeln, worunter viele durch Farbenpracht und Bildung der Federn ausgezeichnete, z. D. viele Arten von Papa- geien und Paradiesvögeln, die prächtige Mänura, durch ihren schönen Schwanz bewundernswürdig, und der Neu; holländische Kasuar; dann der schwarze Schwan, Meer- gänse, Tropikvögel, Reiher, Fregattvögel und Möven, Schlangen, vorzüglich viele Wasserschlangen, Schildkrö- ten, Geckos (eine Eidechsenart), Fische in der größten Menge (worunter der Riesenhäufisch, der Sägefisch, un- geheure Rochen), Austern, Riesenmuscheln, Perlenmu- scheln, Holothurien, wovon der Tripang gemacht wird, eine bei den Chinesen beliebte Speise. Sehr mannig« faltig ist das Pflanzenreich, wovon nur einige angeführt werden können, als: Kokos-, Areka-, Kohl- und Sa- gopalmen, die vor allen wichtige Drodfrucht, Bananen, Pisangs, Arumwurzeln, wovon man ganze Pflanzungen antrifft, Z)ams, Bataten, Ananas, edle Süd- und tro- pische Früchte, Zuckerrohr, Gewürze, Taumelpfeffer, woraus die Einwohner ein berauschendes Getränke be- reiten, Neuseeländischer Flachs, Bambus, Keulenbäu. me. Gummibäume, Mimosen, Eisen,, Rosen- und Sandelholz, Eucalyptus (der größte Baum der Süd- 19

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 26

1836 - Eisleben : Reichardt
26 Erstes Kapitel. des Getreides vertreten, als: Dataten, Yams oder Zg- namen, Maniok oderkassave, die köstlichsten, saftreich- sten und kühlensten Früchte, z. B. Kokos- und Sago- palmen, Bananen, Pisangs, Drodfruchtbäume, Zucker, ävfel, Mangobäume, Kaschu - Aepfel, Akaju-Nüsse, Guaven, Sapodillen, Avogadobirnen, Mammeybäume, Grenadillen, Papayas, Chirimoyas, Custard-Aepfel, Cacao, Ananas; die kräftigsten Gewürze z. B. Pfeffer, Piment, Ingwer, Nelken, Muskatnüsse, Muskatblü- then, Zimmer, Vanille, Kaneel oder weißer Zimmet; die wirksamsten Arzneigewächse, als: Opium-Mohn, Kampher, Sassafras, Sassaparille, Chinarinde, Ja, lappe, Ipecacuanba, Quassia, Ricinusöl, Balsam-und Gummibäume, Weihrauch; schöne Färbegewächse und Färbehölzer, z. B- Indigo, Roucou oder Orlean, San- delholz, Brasilien - oder Nothholz, Kampeche oder Blau« holz; die kostbarsten Tischlerhölzer, als: Ebenholz, No- senholz, Eisenhol;, Mahagoni; vielerlei andere nützliche Bäume und Gewächse, als: Agaven, Bambusrohr, außer den schon angeführten Kokos, und Sagopalmen, noch Areka-, Fächer-, Wein, und Kohlpalmen, Firniß-, Seifen-, Talg - und Wachsbäume, Papiermaulbeerbäu- me, Mangle-, Kalebassen-auch Butterbäume. Ferner gedeihen in den hohen Gebirgsgegenden der heißen Zone auch die Gewächse des kältern Erdstrichs der gemäßig- ten und selbst Pflanzen der kalten Zonen. Naturprodukte. Thierreich. §. 45. Das Thierreich theilt sich in sechs Klassen, Säugethiere, Vögel, Amphibien, Fische, Insekten und Würmer. Von den Thieren der ersten Klasse läßt sich am meisten ihre Verrheilung nach den Zonen, von den übrigen 5 Klassen aber am wenigsten nachweisen. Doch sind von den Vögeln das Schneehuhn, die Rothgans und der Eidervogel vorzüglich den kalten Zonen; die Sing- vögel, der Auerhahn, das Rebhuhn, die Fasane, Puter, Orrolane, Trappen, Kraniche, Albatrosses. den gemäßig- ten und die Papageien, Paradiesvögel, Fregattvögel, Tro- pikvögel, Kolibris, Salanganen (deren Nester eßbar sind), Strauße, Kasuare und andere der heißen Zone eigenthümlich. Von Säugethieren sind fast allgemein verbrei- tet die sogenannten Hausthiere (Pferde Esel Maul-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 286

1836 - Eisleben : Reichardt
286 Iii. Südamerika. Falklandsinseln rc. che den größten Theile des Jahres den heftigsten Stür- men unterworfen und voller Klippen und Untiefen ist. Die Falklandsinseln oder Maloninen. Diese Gruppe von 2 großen und vielen kleinen un« bewohnten Inseln liegt nordöstlich von Feuerland, in einiger Entfernung von dem südlichsten Theile Peuago- niens. Sie haben einen felsigen steinigen Boden und ein ziemlich gemäßigtes Klima, indem sie zur südli- chen gemäßigten Zone gehören. Europäische Gewächse und Hausrhiere, die man hieher brachte, kamen fort. Die Hauptprodukte bestehen in Seevögeln, Wallfi- schen, See - Elephanten , Robben und Fischen. Holz fehlt, dagegen giebt es Torf. Diese Inseln, wovon die zwei größten Ost- und West-Falkland heißen und durch eine Meerenge von einander getrennt werden, sind jetzt von den Britten in Desitz genommen, die daselbst den Anfang zu einer Kolonie gemacht haben. Die Südpolarlander. Sie liegen zwar noch nicht in der Polarzone, und bei weitem dem Südpole nicht so nahe, als die Polar- länder Nordamerikas dem Nordpole, haben aber schon, wiewohl sie ihrer Lage nach zur südlichen gemäßigten Zone gehören, das Klima der Polarzonen, wo selbst im Sommer der Schnee nicht verschwindet. Der felsige und meistens mit schroffen nackten Bergen bedeckte Do- d e n ist fast ohne alle Gewächse. Desto reicher find sie an See-Elephanten, Pelzrobben, Wallfifchen und See- vögeln, worunter vorzüglich Pinguine, Albatrosse, Mö- ven, Sturmvögel, Seeraven und Seeschwalben. Daß es hier keine Einwohner geben kann, versteht sich von selbst. Die nördlichen dieser Länder liegen noch im At- lantischen Ozeane, und nur die südlichen haben ihre Lage im südlichen Eismeere, das hier schon früher, als mit dem Polarkreise anfängt. Die bemerkenswerthesten disfer Länder find: n Neu- oder Süd-Georgien, eine ziemlich große Insel, im Atlantischen Ozeane, südöstlich von den Famands-Instln, wo man nur 2 Pflanzenarten gefunden hat. 2) Sandwichland, eine Kette von kleinen Inseln, im

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 391

1890 - Gotha : Perthes
391 In dem despotisch regierten Lande war der König Herr-alles Grund und Bodens, von welchem er einen Teit an die Priester und Krieger abtrat, den Rest verpachtete und dadurch sein Volk zu fleißigem Ackerbau anreizte. Selten brauchte man zu pflügen, streute vielmehr nach der Überschwemmung die Saat in den feuchten Boden oder ließ sie durch Schweine oder Ziegen eintreten. Nur in wenigen Gegenden zog der Ochse den einfachen Pflug, der leichte Furchen auswarf, oder lockerte man mit der Hacke den Boden. Neben den Arbeitern standen stets Aufseher. Mais und Weizen schnitt man mit der Sichel, ließ sie durch Ochsen unter Gesang der Treiber austreten, schüttelte die Körner in Schwingen, um die Spreu abzusondern, und bewahrte sie dann in Säcken in Speichern auf. Trauben wurden ausgetreten oder gepreßt. Viehzucht trieb man eifrig, denn man hielt große Herden von Gänsen, Hühnern, Schafen, Ziegen, Eseln und Rindvieh und behandelte kranke Tiere ärztlich. Außerdem trieb man großartigen Fischfang, aber auch Jagd auf Hasen. Füchse, Steinböcke, Gazellen, Hyänen, Büffel und Löwen, wobei man Netze, Lassos, Fallen, Pfeile und Bogen, Hunde und Wagen benutzte. Nilpferde griff man von Barken aus mit dem Speere an. Der Handwerke gab es sehr viele, welche tresfliche Arbeiten lieferten. Man liebte lange, enganschließende, sorgfältig in Falten gelegte Kleider, Salben, Haartonren, Bäder, vielartig geformte Ringe für jeden Finger, Halsketten, Ohrgehänge, Armbänder, Metallspiegel, Salbenbüchsen u. s. w. Arme trugen nur ein leinenes Hemd und einen wollenen Mantel darüber; Handarbeiter begnügten sich mit einem Schurz um den Leib als Kleidung. Die Häuser der Vornehmen hatten mehrere Stockwerke mit Galerieen und Terrassen, waren zugleich leicht und zierlich gebaut, und die Landhäuser umgab man mit schattigen Baum-

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

8. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 7

1873 - Oldenburg : Stalling
7 Eurystheus trug nun dem Helden aus, die der Artemis (Diana) geweihte Hindin lebendig zu fangen. Sie hatte eherne Füße und goldene Hörner und lief so schnell, daß kaum ein Pfeil sie einholte. Ein ganzes Jahr verfolgte sie der Göttersohn, bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig auf der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Au- gias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr Zu gebrauchen, weil der Dünger die Thüren ver- sperrte. Diese Aufgabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sie in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Nun gab ihm Eurystheus auf, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenweise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel be- herrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eury- stheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte cs nach Mycenä: aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden. In Thracien regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschenfleisch gefüttert

9. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

10. Kleines Realienbuch - S. 96

1895 - Gera : Hofmann
1)6 und bunte. Alle sind für die Kletterkunst an Bäumen ausgerüstet. Ihre Kletterfüße haben vorn und hinten 2 Zehen mit sichelförmigen Krallen. Diese schlagen sie in die Baumrinde. Dabei stützen sie sich auf die kräftigen Schwanz- federn. Nur aufwärts können sie klettern. Der gerade, starke Schnabel ist an der Spitze meißel- förmig. Damit zerhackt der Specht Rinden und Holz. Wo es beim Anklopfen hohl klingt, da arbeitet er besonders eifrig. Denn hier hausen gewiß Käfer und Insektenlarven. Oft fahren sie erschreckt heraus und werden die Beute des Spechtes. Aber auch aus ihren Schlupfwinkeln weiß er sie mit seiner langen, spitzen, vorstreck- baren Zunge, die borstenartige Widerhaken hat, zu ziehen. Sogar klebrig weiß er sie aus Schleimdrüsen zu machen, so daß kein Würm- lein so leicht seinem Eifer und Geschick entgeht. 8. Das Eichhörnchen. (7) 1. Das Eichhörnchen ist der lustige Affe 34. Buntspecht (>/e nat. Größe), unserer Wälder. Es gehört zu den Nagetieren, weil es in jedem Kiefer 2 meißelförmige Nagezähne hat, mit denen es seine Pflanzennahrung schabt oder nagt. 2. Es hat einen fuchsroten Pelz, an den spitzen Ohren lange Haarbüschel, am Schnäuz- chen Schnurrhaare. Der Schwanz ist lantz, buschig und zweizeilig. Die Zehen sind mir Krallen bewaffnet und zum Klettern ein- gerichtet. 3. Es lebt in den Baumwipfeln und haust in Baumlöchern. 4. Es nährt sich von Nüssen, Obst und Baumknospen. Es benutzt dabei die Vorderpfoten als Hände. Für den Winter trägt es sich Vor- räte ein, hält auch bei strenger Kälte einen Winterschlaf. 5. Die Eichhörnchen erfreuen durch ihre Kletter- und Springkünste. Die Schwanzhaare geben Malerpinsel, die Fell- chen Pelzwerk. 6. Sie sind munter und drollig und werden oft in der Gefangen- schaft gehalten. Aufgaben: Worin besteht die Forstpflege? Wie hängen die einzelnen Geschöpfe von einander ab? Wo wohnen» wie ernähren und wie entwickeln sie sich? Wie sind sie für den Nahrungserwerb und die Verteidigung ausgerüstet? Wie nützen oder schaden sie dem Menschen? Wie wirkt die Wärme und die Zersetzung der Gesteine auf die Entwickelung des Lebens im Laubwalde? Allerlei Schall im Walde! Naturlehre: Veränderung der Körper durch Wärme (20). Der Schall (17). Ii. Der Garten. (Im Mai und September.) Der Gemüsegarten stößt an die Scheuer, an welche sich ein Bienenhaus lehnt. Eine Spitzmaus verzehrt die toten Bienen davor. Ein Igel sucht sie dabei zu beschleichen. Auf einem Beete tappt ein Maulwurf unbeholfen umher. Er hat nach einem Engerlinge gestoßen und ist dabei ans Tageslicht geraten. Ein ausgestoßener Regenwurm sucht zu entkommen, aber ein Haus-Rot- 35. Eichhörnchen (i/6 nat. Größe).
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