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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 64

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — Freiheit und Gleichheit! hört man schallen; der ruh'ge Bürger greift zur Wehr, die Straßen füllen sich, die Hallen, und Würgerbanden ziehn umher. Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Scherz; noch zuckend mit des Panthers Zähnen zerreißen sie des Feindes Herz. Nichts Heiliges ist mehr, es lösen sich alle Bande frommer Scheu; der Gute räumt den Platz dem Bösen, und alle Laster walten frei. Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn; jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

5. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

6. Schiller-Lesebuch - S. 74

1883 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
74 Rhegium geboren. Von dort ging er nach Samos, als Polykrates, der Vater des Tyrannen, darüber herrschte. Dieses geschah zur Zeit des Krösus, Olymp. 54. Er erfand zuerst die sogenannte Sambuka, eine Art drei- eckiger Zither. Von ihm giebt es sieben Bücher in dorischem Dialekte. Von Räubern in der Wüste angegriffen, sagte er, im Notfall würden die Kraniche, die just über ihm flogen, seine Rächer sein. Und er selbst wurde zwar erschlagen. Späterhin aber sagte einer der Räuber, als er in der Stadt Kraniche sah: „Sieh’ da, die Rächer des Ibykus!“ Da jemand dies gehört hatte, und man dem Gesagten weiter nachforschte, wurde die begangene That eingestanden, und ,die Räuber wurden zur Strafe gezogen.“ b) Aus Antipater Sidonios, übersetzt von Jakobs. Räuber töteten Dich, o Ibykos, während Du harmlos Wandeltest einsamen ^egs an dem Gestade des Meers; Hilflos riefst Du hinauf zu den Kranichen, welche herbei Dir Eileten, als Du erblichst, Zeugen der schrecklichen That. Nicht vergebens erhobst Du die flehende Stimme zum Himmel; Durch der Vögel Geschrei rächten die Götter den Mord In des Sisyphos Land. Wohlan, Ihr Horden der Räuber, Gierige, fürchtet Ihr wohl künftig der Himmlischen Zorn? Auch der Frevler Aegisth, der Mörder des heiligen Sängers, Floh dem rächenden Aug’ schwarzer Erinnyen nicht. c) Aus Plutareh „über die Geschwätzigkeit“. Die, welche den Ibykos gemordet, wurden sie nicht auf dieselbe Weise ertappt? Da sie im Theater sassen und Kraniche herzukamen, so flüsterten sie einander lachend zu: „Da sind die Rächer des Ibykos!“ Die daneben Sitzenden hörten es, und da schon lange Zeit Ibykos ver- schwunden war und gesucht wurde, so wurden sie aufmerksam auf die Worte und meldeten sie der Obrigkeit. So überführt, wurden jene hingerichtet, nicht von den Kranichen bestraft, sondern von ihrer eigenen Schwatzhaftigkeit als von einer Erinnys oder Strafgöttin überwältigt, den Mord heraus zu sagen. 49. Das griechische Theater. Von J. Sommerbrodt. Das altgriechische Theater. Stuttgart 1865. S. 28. Die Sage knüpft den Bau eines festen Theaters an den Einsturz des Brettergerüstes, welcher bei Gelegenheit von Darstellungen des Aeschylos, Chörilos und Pratinas stattgefunden haben soll. Wie es sich damit auch verhalten mag, so viel ist gewiss, dass der Aufschwung der Tragödie unter Äschylos in der Zeit der grossartigsten Erhebung des Volkes den Athenäern es als eine Ehrenpflicht hat erscheinen lassen,

7. Der dreißigjährige Krieg - S. 45

1848 - Dresden : Adler und Dietze
45 wie über euch fliegende Drachen, zerreißende Baren und Löwen gekommen sind, die eure Städte ausgebrannt, eure Ernten, Ochsen und Schafe vor euren Augen verzehrt, viele tausend Bürger und Bauern zu Todte gemar- tert, ausgeschnitten, das Herz aus dem Leibe gerissen, Ohren, Nasen, Zun- gen abgeschnitten und so barbarisch gehaust haben, daß aller Menschen Sinne es nicht begreifen können. Wie jämmerlich stehen eure Städte und Flecken; da liegen sie verbrannt, zerstört, daß weder Dach, Gesparr, Thüren oder Fenster zu sehen sind. Wie sind sie mit den Kirchen umge- gangen ! — sie haben sie verbrannt,zu Pferdeställen gemacht und den Mist auf die Altäre gelegt. Ach Gott, wie jämmerlich sieht es auf den Dör- fern aus! Man wandert oft 10 Meilen und siehst nicht einen Menschen, nicht ein Vieh, nicht einen Sperling. In allen Dörfern sind die Häuser voller Leichname; Mann, Weib, Kinder, Gesinde, Pferde, Schweine, Kühe und Ochsen, neben und unter einander, von Pest und Hunger er- würgt, voller Maden und Würmer, und von Wölfen, Hunden und Krähen gefressen, weil Niemand ist, der sie begraben hat. Ihr wisset, wie die Lebendigen sich unter einander in Kellern und Winkeln zerrissen, todtge- schlagen und gegessen haben; daß Aeltern ihre Kinder und Kinder ihre tobten Aeltern gegessen, daß Viele um einen tobten Hund oder Katze ge- bettelt und das Aas aus den Schindergruben genommen und verzehret haben." Lange, lange noch, nachdem die Schweden in ihr Vaterland zurück- gekehrt waren, schaukelte der Vater, oder die Mutter das Söhnlein mit den Worten auf den Knieen: „Der Schwede ist gekommen, hat Alles mitge- nommen." Und wo man ein zerstörtes Schloß, oder eine in Schutt lie- gende Stadtmauer erblickte, hieß es: „Das haben die Schweden gethan !" Ein Friede, der solch einem Greuel ein Ziel setzte, war eine Freudenbot- schaft für ganz Deutschland. Vii. Der westphalische Friedensschluß. Schon lange vor dem Jahre 1648 gab sich eine allgemeine Sehn- sucht nach Frieden kund. In allen Gauen Deutschlands vernahm man schon im Jahre 1636 den heißen Wunsch, die Schwerter ruhen und die Geschütze verstummen zu lassen. Der Kaiser Ferdinand Iii., der seit 1637 Deutschlands Geschick mit in den Händen hatte, zeigte sich zu Er- füllung dieses Wunsches geneigt. Selbst der Papst rieth hierzu und der König Christian Iv. von Dänemark bot alle Mittel auf, das Friedenswerk mit zu fördern. Im Jahre 1638 fanden sich sogar österreichische Ge- sandte in Köln ein, um den Frieden zum Abschluß zu bringen, aber Frank- reich, das von den Kriegsstürmen in Deutschland Vortheil ziehen wollte, schickte lange keine Bevollmächtigten und als dies endlich doch noch geschah, begaben sich diese nicht nach Köln, sondern nach Hamburg. Auf diese Weise verstrich nutzlos ein Jahr nach dem andern, und das unglückliche Deutschland seufzte immer lauter unter dem blutigen Joche roher Kriegs- horden.

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 54

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
54 Heerdenweise zogen die Bauern mit Weib und Kind nach den Städten, wenn sie die Annäherung einer feindlichen Armee merkten und — so schreck- lich als wahr ist es — entweder wurden sie an den Thoren abgewiesen, oder, wenn man sie auch ein Paar Tage duldete, endlich mit Gewalt vertrie- den, damit die Zahl der Esser sich vermindere. Wo man sie allenfalls noch gutwillig aufnahm, hatten sie meist ein schlimmeres Schicksal, als das Vieh, dem man doch Nahrung reichte, wenn man es benutzen wollte. Der geflüchteten Bauern aber, konnten sie nicht zahlen, nahm kein Mensch sich an. Wochenlang brachten sie oft unter freiem Himmel zu, und Hunger, Kälte, Furcht, Ver- zweiflung machten sie zu Jammergestalten, die end- lich wie die Fliegen sanken. So begrub man z. B. in Grimma manchmal 30, 40, 60, ia wohl8o in einem Tage „mehrentheils armes aus- gewichenes Landvolk, das theils un- ter Dächern, uff der Gassen, vfn Mist- haufen und in Stallen, hat um kom- men m ü sse n." Ueberhaupt bewirkten schlechte Nahrungsmit- tel, Unrcinlichkeit, faulende Körper von Thieren und Menschen, pestartige Krankheiten, woran oft ganze Orte ausstarben.. Nicht selten, beson- ders auf dem Lande, wollte am Ende Niemand mehr Kranke abwarten oder Tode begraben. — So mußten nun jene, weil alles sie verlies, hilf- los umkommen, und dann wochenlang unver- fcharrt liegen bleiben, bis sie halb verfaulten, Hunde,

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 242

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
242 man an einem Orte oder in der Umgegend einen tollen Hund, so müssen alle Hunde eingesperrt werden, bis die Gefahr vorbei ist. Wer das nicht thut, der giebt 2 Thaler und 12 Groschen Strafe, oder erhalt 8 Tage lang Ge- fängniß. Die Merkmale eines tollen Hundes sind folgende: Der Hund hört auf zu fressen, zu saufen und zu bellen, er wird mürrisch, trage, flieht die Menschen und laßt Ohren und Schwanz hangen; die Augen werden trübe; er springt nach Allem, was ihm in den Weg kommt, und die gesunden Hunde fliehen vor ihm. Dieß ist der Anfang der Tollheit. Dauert sie langer, so fangt der Hund an zu geifern, den Rachen aufzusperren und die bleifarbige Zunge herauszu- stecken; die Augen sehen roth und triefen; der Schwanz bleibt immer eingezogen; jetzt schont das Thier.auch seinen Herrn nicht mehr und laßt sich durch keine Dvohung schrck- kcn. Bei einem solchen Grade von Tollheit ist der Biß am gefährlichsten. Bemerkt man an einem Hunde ein Zeichen der Toll- heit, so muß er sogleich getödtet, 2 Ellen tief verscharrt und mit Kalk bedeckt werden. Wer ihn tobtet, der be- kommt entweder von dem Eigenthümer des Hundes, oder von der Obrigkeit des Ortes, wo der Hund getödtet worden ist, 1 Thaler zur Belohnung. Dagegen muß der Eigen- thümer, welcher einen tollen Hund herumlaufen ließ, 5 Thaler Strafe erlegen, oder 14 Tage mit Gefängniß büßen, auch alle aufgelaufenen Kosten bezahlen. Beißt ein toller Hund ein anderes Thier, z. B. einen Hund, ein Pferd, eine Kuh u. s. w., so ist das gebissene Thier, bei 5 Thaler Strafe oder bei 14 Tage Gefängniß, sogleich zu tobten und sehr tief in die Erde zu verscharren. Die Krippen des Stalles/ worin ein solches Stück Vieh sich aufhalt, müssen sodann verbrannt und die Ketten ausgeglüht, oder zugleich mit verscharrt werden, damit dadurch das übrige Vieh nicht die Wuth bekomme. Am sichersten ist es, wenn der Stall niedergerissen und neu aufgebaut wird. Eben so muß man den Degen oder das Eisen vergraben, woniit man das toll gewordene Thier getödtet hat. Auch hüte man sich, dergleichen Vieh mit den bloßen Händen zu be- rühren , sondern das Verscharren geschehe mit Stangen

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 3

1868 - Oldenburg : Stalling
3 bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig aus der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Augias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr zu brauchen, weil der Dünger die Thüren versperrte. Diese Auf- gabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sic in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Run gab ihm Eurystheus aus, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenwcise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel beherrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eurystheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte es nach Mycenä; aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden Attika's. In Thracicn regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschcnfleisch gefüttert wurden, wozu man Sclaven und Fremdlinge nahm. Deshalb wagte sich Niemand nach Thracien, aus Furcht, den Pferden vorgeworfen zu werden. Eurystheus befahl dem Herakles, diese Pferde zu holen. Der Held zog nach Thracien, tödtete die Führer 1»
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