Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

4. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

5. 1. Bd. - S. 185

1827 - Heidelberg : Engelmann
185 «Wie schön ist es, daß meine Hände warm sind, und wie froh bin ich/ daß ich herausgekommen bin!» rief Ro- samunde. ..Niedliches Rothkehlchen! es befindet sich schon besser/ Mutter — es öffnet die Augen. — Ich will es mit hineinnehmen und es Laura zeigen. — Das arme Rothkehlchen wäre beynahe vor Kälte und Hunger umgekommen/ aber durch Rosamundens Pstege kam es allmählig wieder zu sich / und sie freute sich / daß sie dem kleinen Vogel das Leben erhalten hatte. Ihre Mutter gab ihr einige Brotkrumen für ihn/ und während das Rothkehlchen die Krumen aufpickte, stand Rosamunde daneben und hütete es mit großem Vergnügen. ..Was ist aus allen Deinen Unglücköfällen geworden/ Rosamunde?» fragte die Mutter sie. «Meine Unglücksfälle! — Was für Unglücksfälle? — O/ die habe ich ganz vergessen. — Ich dachte an des Rothkehlchens Unglück.» «Das noch größer als das Deinige war/ nicht/ Rosa- munde ?» «Ja/ in der That/ Mutter/» sagte Rosamunde la- chend ; «mein Knoten war kein großes Unglück; ich wun- dere mich / daß ich mich über solche Kleinigkeiten quälen konnte. Aber Du siehst / Mutter/ es ist trotz allen dem kein Unglückstag geworden. — Ich bin nun sehr glücklich — ich bin mit mir selbst zufrieden / ich habe diesem ar- men kleinen Rothkehlchen das Leben erhalten/ und wenn ich den ganzen Tag geweint hätte / würde es ihm nichts geholfen haben. Es ist nur noch Eins/ worüber ich nicht ganz mit mir selbst einig bin — über Laura! Es thut mir leid/ daß ich des Knotens wegen so verdrießlich ge- gen Laura war. Was kann ich thun, um das wieder gut zu machen/ Mutter? Ich will nie wieder verdrießlich seyn; ich will ihr das sagen/ nicht so?» «Nein/ ich rathe Dir/ es ihr nicht zu sagen/ Rosa-

6. 1. Bd. - S. 217

1827 - Heidelberg : Engelmann
217 chelte, ging sie nach der Stelle herum/ wo Gottfried stand/ der besser als sie zu sehen schien. «Hai« riefsie/«hier ist einfensterchen in demkasten!« An der andern Seite desselben war ein kleines Loch/ un- gefähr von der Größe eines Kartenblattes eingeschnitten/ und dieses Loch war mit Glas bedeckt. «Ich sehe etwas Weißes hinter dem Glase!« «Nein/ es ist braun/ nicht weiß/« rief Gottfried. «Eben jetzt war es weiß/« erwiederte Rosamunde/ -es hat sich verwandelt — es bewegt sich — es muß was Lebendiges seyn!« Rosamunde drückte ihr Gesicht näher an das Guckloch; und hinein sehend/ sah sie ein braun und weißes Kanin- chen/ welches sich in den hintersten Winkel des Kastens schmiegte. «Lieber Orlando! Das Kaninchen! Wie hast Du es bekommen? Ist es verwundet?» rief Rosamuunde. «Esist nichtim Geringsten verwundet/«sagteorlando/ und zeigte Rosamunde/ wie er daö Kaninchen gefangen hätte. «Ich bin froh/ daß wir es gefangen haben/ und daß es nicht verwundet ist/» sagte Rofamunde. «Aber was sollen wir nun mit ihm anfangen/« rief Orlando. «Hübsches kleines Thier! Was für niedliche weiße Oh- ren und Füße es hat/« sagte Rosamunde/ indem sie es noch immer durch das Glas betrachtete. Aber es hockt noch immer zusammengedrückt und bewegt seine schnellen Augen und langen Ohren beständig. Ich wünschte/ es käme aus jenem Winkel heraus.« «Es kann nicht/ es kann sich nicht bewegen/« antwor- tete Orlando; «es hat fast vor Schrecken den Verstand verloren.« «Das ist traurig!« sagte Rosamunde/ «denn wenn es nicht so thörigt wäre/ sich zu fürchten/ könnte es sehr

7. 1. Bd. - S. 223

1827 - Heidelberg : Engelmann
223 sehe, daßes keine Falle ist/ Anna/ Dein Kaninchen her« eingelockt werden konnte/ ist wirklich eine Sache/ die ich nicht zu deuten übernehmen will.» «Mein Herr/» sagte Orlando / «es ist eine Falle.» «Wirklich / junger Herr? dann ist es eine sehr sonder- bare/ neumodische Falle/ denn ich habe eine Menge Ka- ninchen« und Ratzenfallen von allen Arten gesehen, aber nie eine solche, wie diese hier.» Gottfried erklärte jetzt dem Pächter, daß diese sonder- bare Falle von Orlando's Erfindung wäre, auch gab er einen Bericht über den Schaden, der von dem Thiere an Rosa- mundens Goldregen war verübt worden; aber er dachte, es möchte jetzt nicht gut gethan seyn, den Pächter zu bit- ten, das Kaninchen nach dem Gehäge zu bringen und es dort frey zu lassen, weil er eben vernommen hatte, daß es dem kleinen Mädchen gehörte; deshalb hielt er plötzlich in seiner Rede inne, und sah erst Rosamunden, und dann seinen Vater an. «Anna,» sagte Pächter Frülmuf, «es ist eine böse Sache, daß Dein Kaninchen dem jungen Fräu- lein ihre Goldregen aufißt und zerstört!» «Ich wollte, wir könnten es zu Hause halten, aber das geht nicht an,» sagte Anna traurig, doch nach einer Pause fügte sie mit vieler Gutmüthigkeit hinzu: «Aber da es Unfug angerichtet hat, thäten wir besser, es wieder nach dem Gehäge zu bringen und es dem Herrn Burrowes wieder zu geben.» «Das ist es gerade, was wir dachten!» rief Gottfried hitzig aus; «aber wir sagten es nicht, weil uns bange war, Du möchtestdich nicht gern von dem Kaninchen trennen.» «Anna hat es sehr lieb, das istgewiß,» sagte Herr Früh- auf; «daher sehe ich wohl ein, wie gut es von ihr gedacht ist, es nach dem Gehäge zurückbringen zu wollen; Sie müssen wissen , ein lebendiges Kaninchen ist ganz etwas Neues für sie; denn sie ist eine Städterin, und jede Sache

8. 1. Bd. - S. 186

1827 - Heidelberg : Engelmann
186 munde, wenn Du nicht im Stande bist. Dein Verspre- chen halten zu können.» «Wenn morgen ein anderer Knoten kommen sollte, Mutter! Aber ich denke, eö würde gut seyn, das zu ver- hindern. Willst Du so gut seyn, und mir zwey lange Stücke Leinenband geben, so will ich sie an meine Mütze nähen.» Die Mutter sagte, essey weise von ihr, Unglücksfäl- len vorzubeugen, anstatt sie zu beweinen, nachdem sie geschehen wären: sie gab ihr die zwey Stück Leinenband und Nosamundc nähte sie an ihre Mütze. Sobald sie diese Arbeit beendigt hatte, kehrte sie zu ihrem Rothkehlchen zurück, das nun im Zimmer umher flog, und Laura sah nach ihm hin. „Laura, ist das nicht ein hübsches Rothkehlchen?» «Sehr hübsch, in der That!» entgegnete Laura. «Würde e§ Dir nicht sehr lieb seyn, ein solches Roth- kchlchen zu haben, Laura?» fuhr Rosamunde fort. «Ich mag es gerne sehen, es singen hören und füt- tern,» antwortete Laura. «Gut, aber solltest Du es nicht gern in einem Käsig als Dein Eigenthum haben mögen?» fragterosamunde; und in demselben Augenblicke flüsterte sie ihrer Mutter zu: «Mutter, weißt Du was, ich will es an Laura geben!» Aber wie sehr erstaunte Rosamunde, und wie sehr war sie getäuscht, als ihre Schwester antwortete: »Rein, ich möchte es nicht in einem Käfig haben, weil ich nicht glaube, daß es glücklich seyn würde. Ich habe gehört, daß Rothkehlchen bald sterben, wenn man sie in einen Käfig sperrt.» «Liebe Schwester, das ist wirklich sehr unglücklich,» sagte Rosamunde; «besonders, weil ich gerade im Begriff war, Dir mein Rothkehlchen anzubieten; aber Du weißt, Du brauchst es nicht in einen Käfig zu sperren, es kann t

9. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 3

1868 - Oldenburg : Stalling
3 bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig aus der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Augias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr zu brauchen, weil der Dünger die Thüren versperrte. Diese Auf- gabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sic in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Run gab ihm Eurystheus aus, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenwcise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel beherrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eurystheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte es nach Mycenä; aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden Attika's. In Thracicn regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschcnfleisch gefüttert wurden, wozu man Sclaven und Fremdlinge nahm. Deshalb wagte sich Niemand nach Thracien, aus Furcht, den Pferden vorgeworfen zu werden. Eurystheus befahl dem Herakles, diese Pferde zu holen. Der Held zog nach Thracien, tödtete die Führer 1»

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 93

1868 - Oldenburg : Stalling
93 zurückkehrtc, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen dazu die Versen „Sparta's Schaaren verfolgt' Aristomenes bis in die Mitte Von Stenykleros'*) Gefild und bis zum hohen Gebirg." Seinen Schild fand Aristomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei Spartanische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. Einst erfuhr er, daß zu Aegila, einem Orte in Lakonicn, wo der Demeter (Ceres) ein Heiligthum gestiftet war, die Frauen ein Fest feierten. Aristomenes brach mit seinen Gefährten aus und suchte sic zu rauben. Allein die Weiber setzten sich zur Wehr: die meisten Messenier wurden mit den Messern, womit die Frauen die Opferthiere schlachteten, und mit den Spießen, woran sie das Fleisch steckten, um es zu braten, verwundet: auf Aristomenes aber schlugen sie mit brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfänge der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Laeedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Treffen sammelte Aristomenes die Reste der Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfcstung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hier aus unternahm Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: auf einem solchen Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Laeedämonier. Er vcrthei- digte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er siel; haufenweise liefen die Laeedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefan- gen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen *) Stenykleros hieß der Ort, wo sich das Denknral des Ebers befand.
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 30
1 23
2 53
3 29
4 107
5 212
6 13
7 102
8 9
9 28
10 311
11 43
12 83
13 5
14 55
15 2
16 80
17 1
18 2
19 17
20 52
21 7
22 14
23 73
24 17
25 15
26 37
27 38
28 191
29 0
30 25
31 57
32 8
33 162
34 54
35 20
36 179
37 387
38 10
39 32
40 4
41 12
42 57
43 89
44 4
45 90
46 275
47 29
48 99
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 7
17 4
18 0
19 3
20 0
21 6
22 4
23 6
24 0
25 0
26 0
27 1
28 4
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 5
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 1
50 0
51 0
52 0
53 1
54 5
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 3
76 2
77 7
78 0
79 1
80 0
81 0
82 8
83 1
84 16
85 0
86 0
87 2
88 0
89 1
90 0
91 2
92 7
93 0
94 9
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 3
2 10
3 5
4 0
5 2
6 41
7 0
8 0
9 0
10 1
11 2
12 40
13 49
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 11
21 0
22 4
23 1
24 24
25 4
26 0
27 0
28 42
29 1
30 0
31 3
32 45
33 7
34 71
35 0
36 0
37 1
38 2
39 3
40 0
41 4
42 203
43 14
44 0
45 1
46 35
47 17
48 5
49 0
50 22
51 22
52 4
53 1
54 1
55 0
56 2
57 0
58 0
59 26
60 0
61 1
62 3
63 0
64 0
65 2
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 1
75 5
76 11
77 0
78 3
79 0
80 1
81 59
82 8
83 38
84 203
85 0
86 8
87 11
88 0
89 36
90 2
91 3
92 2
93 0
94 0
95 5
96 0
97 1
98 0
99 0
100 12
101 38
102 17
103 2
104 19
105 0
106 0
107 21
108 1
109 33
110 12
111 5
112 16
113 36
114 74
115 1
116 6
117 0
118 0
119 7
120 8
121 18
122 1
123 23
124 26
125 44
126 0
127 14
128 0
129 13
130 0
131 45
132 1
133 16
134 10
135 0
136 11
137 18
138 0
139 1
140 2
141 0
142 10
143 20
144 0
145 4
146 0
147 1
148 0
149 0
150 2
151 0
152 97
153 2
154 4
155 2
156 3
157 0
158 1
159 22
160 7
161 0
162 0
163 0
164 2
165 1
166 8
167 3
168 28
169 0
170 0
171 0
172 1
173 9
174 0
175 157
176 0
177 15
178 23
179 9
180 1
181 0
182 6
183 24
184 27
185 53
186 1
187 0
188 6
189 0
190 3
191 1
192 1
193 16
194 1
195 297
196 20
197 1
198 1
199 0