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1. Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund - S. 141

1847 - Königsberg : Bon
14t ich dem Wagen, und was der Flügel dem Vogel, bin ich dem Reiter." Das dumme Schaf blökte: „Ich gehe nackt und bloß, damit er sich aus meiner Wolle Kleider bereiten kann." Darauf nahte sich ihnen der Hund. Diesen hielten sie, mit ihrer Nützlichkeit verglichen, für ein überflüssiges Thier und wür- digten ihn kaum eines Blickes. Bald danach kam jedoch der Herr, rief den Hund freundlich zu sich, klopfte ihn sanft und strich ihm mit der Hand über den Rücken. Die Kuh und ihre Gefährten gaben mit dumpfer Stimme ihren Unwillen zu er- kennen, als sie dies sahen. Das Pferd faßte sogar den Muth, seinen Herrn nach der Ursache dieses Benehmens zu fragen, in- dem es ihm vorstellte, daß sie doch wohl eher seine Aufmerksam- keit verdienten, als dieses überflüssige Thier. — „Nicht also" antwortete der Herr und liebkoste seinen Hund noch zärtlicher, „wie könnte ich undankbar sein gegen den Hund! Hat er nicht mein einziges Söhnlein kühn und treu aus den Wasserfluthen gerettet?''" i Aufg. Die Lerche. Nr. 75. c. Oberabtheilung. 32. Pas Buttcrmachen. Emma beschreibt ihrer kleinen Freundin Kunigunde das Buttermachen. Gedankenfolge: I. Einleitung: Emma ist kürzlich auf einem großen Landgute zum Besuche gewesen und hat hier unter andern auch das Buttermachen gelernt. Sie will es nun ihrer Freundin beschreiben. tt. Hauptstoff: Milch; deren Bestandtheile: ölige und fette Theile oder Rahm. — Beim Stehen wird die Milch sauer; die Sahne schwimmt dann oben, und es trennen sich noch die schlei- migen oder käsigen Theile (Molken) von den wässerigen (in der Mark: Wadike). — Der Rahm wird zu Butter verarbeitet. m- Art. wie dies geschieht: Der Rahm wird in be- sondere Butterfässer gethan. Hierin trennt sich durch Stoßen oder Umrühren das Wässerige und Schleimige (Buttermilch) noch vollends von dem Rahm. Abschütteln der Buttermilch. — Kneten des reinen Rahmes in Wasser. — Vermischung mit Salz. — Pressen in eine bestimmte Form, oder in Fässer. Iv. Schluß: Emma wird nun selbst einen Versuch, Butter zu machen, wagen und ihre Freundin Kunigunde damit bewirthen, wenn diese einmal zum Besuch kommt. Ausg. Das Käsemachin.

2. Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund - S. 42

1847 - Königsberg : Bon
42 b. Mittelabtheilung. 7. Jjae Rothkehlchen (Nr. 17. in Briefform). Mein lieber Julius! Gestern hat sich bei uns Etwas ereignet, das ich Dir mit großem Vergnügen erzähle, weil ich weiß, daß Du auch ein Freund von Natur-Merkwürdigkeiten bist. — Während der hef- tigen Kälte des vorigen Winters pickte ein Rothkehlchen an un- ser Fenster, als wenn es gern hinein wollte. Mein Vater machte das Fenster auf und nahm das zutrauliche Thierchen in die Stube. Hier pickte es die Brotkrümchen auf, welche von unserm Tische sielen, und wurde so zahm, daß wir das Vögel- chen sehr lieb gewannen. Als im Frühjahre die Gebüsche sich wieder belaubten,- öffnete der Vater das Fenster, und unser klei- ner Gast flog in das nahe Wäldchen, bauete sein Nest und sang sein fröhliches Liedchen. Denke Dir nun unser Erstaunen und unsere Freude, als gestern dasselbe Rothkehlchen wieder an das Fenster kommt und auch noch sein Weibchen mitbringt! Wie sehr wir uns freuten, als wir die beiden Thierchen sahen, kannst Du Dir vorstellen. Sie schauten so zutraulich aus den kleinen Augen, als ob sie Etwas sagen wollten. Der Vater aber meinte: Wenn sie sprechen könnten, so würden sie sagen: „Freundliches Zutrauen erweckt Zutrauen und Liebe erzeugt Gegenliebe." Wenn Du Dir unsre niedlichen Gäste besehen willst, so be- suche recht bald Deinen hocherfreuten Wepritz, den 10. November 1845. Emil. c. Oberabtheilung. 8. Pas arme Kind (Nachbildung von Nr. 17.). Ein armes Kind kam zur Zeit einer Hungersnoth in der Frühe des Tages vor die Thür eines wohlhabenden Menschen- freundes, um sich ein Stückchen Brot zu holen. Der wohlthä- tige Reiche hieß freundlich den hungrigen Kleinen hereinkommen, gab ihm zu essen und führte ihn zu seinen Kindern. Diese nah- men den kleinen Gast gern in ihre Mitte und suchten ihm den Aufenthalt recht angenehm zu machen. Als nun der Abend kam, da sehnte sich das arme Kind zurück zw seinen Eltern, und eins der Kinder begleitete es dahin. Und siehe, am andern Morgen _ stellte sich das arme Kind wieder ein und brachte auch eins sei- ner jüngern Geschwister mit. Der reiche Wohlthäter aber und seine Kinder freuten sich sehr, als sie die beiden Kleinen sahen,

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

7. Preußischer Kinderfreund - S. 39

1876 - Königsberg : Bon
39 H. Ach, soll ich schon lernen und bin so klein; o lass' es doch noch ein Weilchen sein! Kn. Nein, Hündchen, es geht am besten früh; denn später macht es drr große Müh'. Das Hündchen lernte; bald war's gescheh'n, da konnt' es schon scheu und ausrecht geh'n, getrost in das tiefste Wasser springen, und schnell das Verlorne wieder bringen. Der Knabe sah seine Lust daran, lernt' auch und wurde ein kluger Mann. 61. Die drei Goldfischchen. Ein guter Mann hatte drei Goldfischchen, die niedlichsten kleinen Fische von der Welt. Er hatte sie in einen klaren Teich gesetzt und hatte großes Wohl- gefallen an ihnen. Oft setzte er sich am Ufer hin und brockte Semmel- krumen in's Wasser, und da kamen denn die niedlichen Fischchen und ließen sich's wohlschmecken. Da rief er ihnen beständig zu: Fischchen! Fischchen! nehmt euch ja in Acht vor zweierlei, wenn ihr immer so glücklich leben wollt, als ihr jetzt lebt. Geht nie durch's Gitter in den großen Teich, der neben diesem kleinen ist, und schwimmt nicht oben auf dem Wasser, wenn ich nicht bei euch bin. Aber die Fischchen verstanden ihn nicht. Da dachte der gute Mann, ich will's ihnen wohl verständlich machen, und stellte sich an das Gitter. Wenn dann eins von ihnen kam und durchschwimmen wollte, so plätscherte er mit dem Stückchen im Wasser, dass das Fischchen davor erschrak und zurückschwamm. Eben das that er auch, wenn eins von ihnen oben auf's Wasser kam, damit es wieder hinunter auf den Grund ginge. Nun, dachte er, werden sie's wohl verstanden haben, und ging nach Hause. Da kamen die drei niedlichen Goldfischchen zusammen und schüttelten die Köpfchen, und konnten nicht begreifen, warum der gute Mann nicht haben wollte, dass sie oben auf dem Wasser und durch s Gitter in den großen Teich schwimmen sollten. Geht er doch selbst da oben, sagte das eine; warum sollen wir nicht auch ein Biss- chen höher kommen dürfen? Und warum sollen wir eingesperrt sein? sagte das zweite; was kann es uns schaden, wenn wir zuweilen in den großen Teich schwim- men? Es ist gewiss ein harter Mann, sagte das erste wieder, der uns nicht lieb hat und nicht gern will, dass wir uns freuen sollen. Ich werde mich nicht an ihn kehren, setzte das zweite hinzu; ich will sogleich eine kleine Lustreise in den großen Teich vornehmen. Und ich, rief das erste wieder, will unterdess ein wenig oben auf dem Wasser in der Sonne spielen.

8. Preußischer Kinderfreund - S. 120

1876 - Königsberg : Bon
120 welche andere Thiere fangen und fressen, haben sechs und mehr spitzige Vorderzähne, dann Eckzähne auf beiden Seiten und hinter diesen zahlreiche Stockzähne. Wenn ihr nun das Gebiss eines Maulwurfs betrachtet, so werdet ihr finden, er hat in der obern Kinnlade sechs und %. der untern acht spitzige Vorderzähne und hinter denselben Eck- zähne auf allen vier Seiten und daraus folgt: Er ist kein Thier, das an Pflanzen nagt, sondern ein kleines Raubthier, das andere Thiere frisst. - Zweitens, wenn ihr einem getödteten Maulwurfe den Bauch auf- schneidet und in den Magen schaut. Denn was er frisst, muss er im Magen haben. Nun werdet ihr, wenn ihr die Probe machen wollt, ine Wurzelfasern oder so etwas in dem Magen des Maulwurfes fin- den, aber immer die Häute von Engerlingen, Regenwürmern und an- derm Ungeziefer, das unter der Erde lebt. Wie sieht's jetzt aus? Wenn ihr also den Maulwurf recht fleißig verfolgt, so thut ihn euch selbst den größten Schaden und den Engerlingen den größten Gefallen. Da können sie alsdann ohne Gefahr eure Wiesen und Felder verwüsten, wachsen und gedeihen, und im Frühjahre kommt alsdann der Maikäfer, "frisst euch die Bäume kahl wie Besenreis, und bringt euch zr - Vergeltung auch des Kuckuks Dank und Lohn. So sieht's aus. Hebel. 194. Liebet eure Feinde. In einem Walde des westlichen Russland's lebte noch vor kurzer Zeit ein wackerer Förster mit seinem jungen Weibe, zweien holden Kindern und einigen Jägerburschen in glücklicher Abgeschiedenheit. Auch zu ihnen war indess schon die Kunde von den traurigen Ver- heerungen gekommen, welche die Cholera in den östlichen Theilen des Pandes anrichtete, und wie sie immer nach^Westen vordränge. Schon hatte desshalb der Förster in de- nächsten Stadt sich Verhaltungsregeln geben lassen, auch einige Arzneien eingekauft, als eines Nachmittags ein Jägerbursche die Botschaft bringt, dass in dem nächsten, eine Meile entfernten Dorfe die Cholera in ihrer ganzen Furchtbarkeit ausgebrochen, und bereits eine Menge Bewohner der Krankheit erlegen sei. Schnell be- schließt nun der kleine Familienrath, jede Verbindung mit dem angesteckten Dorfe auf's strengste zu meiden, und auf die Annäherung jedes Fremden ein wachsames Auge zu haben. So kommt der Abend. Die Mutter bettet ihre Kleinen zur nächtlichen Ruhe und rückt sich einen Sessel an die Seite des Gatten, um am knisternden Knminfeuer mit ihm noch manche häus- liche Sorge zu besprechen. Da schlagen die Hunde an, und der eintretende Jäger meldet: „Draußen ist der Müller aus dem benachbarten Dorfe; er fliehe, so spricht er, vor der grässlichen Seuche und bitte um schützendes -Obdach. Bleich und verstört sieht er aus, ganz unheimlich wird mir in

9. Preußischer Kinderfreund - S. 120

1876 - Königsberg : Bon
— • 120 welche andere Thiere fangen und fressen, haben sechs und mehr spitzige Vorderzähne, dann Eckzähne auf beiden Seiten und hinter diesen zahlreiche Stockzähne. Wenn ihr nun das Gebiss eines Maulwurfs betrachtet, so werdet ihr finden, er hat in der obern Kinnlade sechs und in der untern acht spitzige Vorderzähne und hinter denselben Eck- zähne auf allen vier Seiten und daraus folgt: Er ist kein Thier, das an Pflanzen nagt, sondern ein kleines Raubthier, das andere Thiere frisst. Zweitens, wenn ihr einem getödteten Maulwurfe den Bauch auf- schneidet und in den Magen schaut. Denn was er frisst, muss er im Magen haben. Nun werdet ihr, wenn ihr die Probe machen wollt, nie Wurzelfasern oder so etwas in dem Magen des Maulwurfes fin- den, aber immer die Häute von Engerlingen, Regenwürmern und an- derm Ungeziefer, das unter der Erde lebt. Wie sieht's jetzt aus? Wenn ihr also den Maulwurf recht fleißig verfolgt, so thut ihr euch selbst den größten Schaden und den Engerlingen den größten Gefallen. Da können sie alsdann ohne Gefahr eure Wiesen und Felder verwüsten, wachsen und gedeihen, und im Frühjahre kommt alsdann der Maikäfer, frisst euch die Bäume kahl wie Besenreis, und bringt euch zur Vergeltung auch des Kuckuks Dank und Lohn. So sieht's aus. $eíei. 194. Liebet eure Feinde. In einem Walde des westlichen Russland's lebte noch vor kurzer Zeit ein wackerer Förster mit seinem jungen Weibe, zweien holden Kindern und einigen Jägerburschen in glücklicher Abgeschiedenheit. Auch zu ihnen war indess schon die Kunde von den traurigen Ver- heerungen gekommen, welche die Cholera in den östlichen Theilen des Landes anrichtete, und wie sie immer nach Westen vordränge. Schon hatte deßhalb der Förster in der nächsten Stadt sich Verhaltungsregeln geben lassen, auch einige Arzneien eingekauft, als eines Nachmittags ein Jägerbursche die Botschaft bringt, dass in dem nächsten, eine Meile entfernten Dorfe die Cholera in ihrer ganzen Furchtbarkeit ausgebrochen, und bereits eine Menge Bewohner der Krankheit erlegen sei. Schnell be- schließt nun der kleine Familienrath, jede Verbindung mit dem angesteckten Dorfe auf's strengste zu meiden, und auf die Annäherung jedes Fremden ein wachsames Auge zu haben. So kommt der Abend. Die Mutter bettet ihre Kleinen zur nächtlichen Ruhe und rückt sich einen Sessel an die Seite des Gatten, um am knisternden Kaminfeuer mit ihm noch manche häus- liche Sorge zu besprechen. Da schlagen die Hunde an, und der eintretende Jäger meldet: „Draußen ist der Müller aus dem benachbarten Dorfe; er fliehe, so spricht er, vor der grässlichen Seuche und bitte um schützendes Obdach. Bleich und verstört sieht er aus, ganz unheimlich wird mir in

10. Preußischer Kinderfreund - S. 33

1840 - Königsberg : Bon
— 33 — beide das Gleichgewicht; sie stürzten mit einander über den schmalen Steg hinab in den reißenden Watdstrom, aus wel- chem sie sich nur mit großer Anstrengung an's Ufer retteten. So geht's den Eigensinnigen und Hartnäckigen! Grimm's Fabelbibliothek. 21. Das Bienchen. Das liebe kleirre^Bienchen sich spät und früh bemüht, Es sitzt auf allen Blümchen, versuchet jede Blüth'. Sehr emsig fliegt es west und breit, Trägt ein mit großem Fleiß, Und sucht die ganze Sommerzeit Auch jur den Winter Speist. Des Knabe« Wunderhorn. 22. D a s Lämmchen. Das Lämmchen auf grünender Weide Umhüpft seine Mutter voll Freude. Möcht’st Du so ein Lämmchen wol sein? — Doch lernt's blos trinken und essen; Wird bald seine Mutter vergessen; Wird essend und trinkend wol grösser, Doch nimmermehr klüger und besser. — 1 Ich möchte das Lämmchen nicht sein. Dinter. . L3° Der treue Hund. ) Vor ungefähr vierhundert Jahren lebte in Burgund ein Edelmann, dem seine Gattinn starb und ein einziges, noch/chr zartes Kind hinterließ. Der Vater, der dieses Kind sehr liebte, übergab es einer Amme und zwei Wärterinnen zur Pflege. Einst, als der Edelmann auf die Jagd geritten war, verließen Amme und Wärterinnen das schlafende Kind, verschlossen die Thür, und gingen ihrem Vergnügen nach. Auf einmal erschreckte sie ein grässliches Geheul des Hundes, der bei dem Kinde zurückgeblieben war. Sie eilten nach dem Zim- mer hin, konnten in der Angst den Schlüssel nicht finden, stießen die Thür ein, und fanden das Kind unbeschädigt, aber den Hund neben der Wiege todt io seinem Blute, und nicht weit davon eine große Schlange, die ebenfalls todt war. 3
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