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1. Deutsche Prosa - S. 337

1900 - Gera : Hofmann
Vom Reichtum. 337 Dies geht noch weiter. Nicht allein das Geld selber, sondern alles, was an Geld zu sehr erinnert, wird eben dadurch unfähig, als Geschenk, als ein Zeichen der Liebe, des Dankes, der Verehrung zu dienen. Also das Notwendige, das Nützliche, welches einzutauschen ja die wichtigste Bestimmung des Geldes ist. Man wird nicht leicht jemandem, der uns geholfen oder erbaut oder erfreut hat, ein Paar Stiefel oder ein Faß Mehl oder ein Fuder Brennholz zuschicken. Auch nicht ein Dutzend Strümpfe, es sei denn, daß man sie selbst gestrickt hätte. Je weniger nützlich ein Gegenstand ist, desto besser eignet er sich zu einer Ehrenspende, und die geradezu unbrauchbaren, die höchstens zur Zierde dienen können, gelten für die ehrenvollsten: kunstvoll ge- arbeitete Waffen, Büsten, prunkvolle Schreibzeuge, unbequeme Pokale und dergleichen Dinge mehr, welche für sein Geld zu kaufen dem Be- schenkten schwerlich jemals einfallen würde. Selbst die Freundschaftsgeschenke verraten gewöhnlich diese Ab- neigung gegen das Nützlichkeitsprinzip, und je ferner die Beziehungen werden, desto unerlaubter werden Geschenke, welche jemand „gut ge- brauchen kann". Nur den Nächststehenden sieht man es nach, wenn sie Spenden für den täglichen Hausbedarf bringen oder Gaben von unverschleierter Kostbarkeit widmen; der Fernstehende darf nur mit flüchtigen Spielereien seine Teilnahme bezeugen. Es giebt eine fein nuancierte Skala des Geziemenden, von dem Blumensträuße und der Bonbonniere, welche ein junger Herr selbst der unverheirateten Tochter des Gastfreundes überreichen darf, bis zu dem Brillantschmuck, den der verlobte Bräutigam seiner Erwählten auf den Weihnachtstisch legen mag. Bares Geld aber dürfte auch der Bräutigam nicht schenken; dieses Vorrecht steht nur dem Ehemanne und den Eltern und allen- falls den älteren Onkeln und Tanten zu. Auf den Zwischenstufen zwischen diesen Extremen giebt es zahlreiche Regeln zu beachten, um dem Geschenke das beschämende Element, die Erinnerung an den Laden- preis, zu benehmen. Das wirksamste Mittel ist immer die persönliche Arbeit, deren Verwendung auf den Gegenstand nicht in Geld berechnet werden kann. Damit geben wir eigene, nicht fremde Kraft. Eine Geld- börse, welche eine liebenswürdige Dame für uns gehäkelt hat, ist etwas ganz anderes als ein ganzer Laden voll von diesem Artikel. Die Herren sind, da sie sich auf Häkeleien nicht verstehen, schlimmer daran als die Frauen. Gewöhnlich müssen sie sich darauf beschränken, die persönliche Arbeit durch die persönliche Auswahl zu ersetzen, was denn freilich auch nicht ohne Seufzen abzugehen pflegt. Glücklich, wer zuweilen Rebhühner und Hasen selbst schießt und damit ein befreundetes Haus sich verbinden kann. Es soll vorkommen, daß solche Jagdgeschenke beim Wildhändler gekauft werden; aber es ist nie gehört worden, daß der M. Henschke, Deutsche Prosa. 22

2. Teil 16 - S. 216

1806 - Gotha : Ettinger
216 Schlachter zu Paris, wirthschaftete mit der Casse des Jnvaltdenhauses, bey welchem er angestellt war, so schlecht, daß er, um den Galgen zu entgehen, sich durch die Flucht retten mußte. In seiner Abwesenheit ge, bahr seine Frau, die eine ganz vorzügliche Schönheit war, eine Tochter, Johanne Au, toinette. Es fanden sich gute Freunde, welche dieselbe im Tanzen, in der Musik, und in andern Künsten, unterrichten ließen. Das reihende Mädchen bezauberte den kleir uen übelgebildeten, nicht sehr feinen Nor, mant l/Etiollcs so sehr, daß er sie (1741) heyrathete. Dieser that alles, um seiner zärtlichst geliebten Gattin Vergnügen zu ma- chen. Es versammelten sich in seinem Hause die feinsten und angenehmsten Gesellschaften, und bald umflatterte die schöne geistvolle Frau ein Heer von Anbetern. „Ich werde/'' pflegte sie wohl zu sagen, „meinem Manne nie anders, als nur dem Könige zu gefallen, untreu werden/'' Auch war dieß ihr Ernst. Sie arbeitete wirklich an dem Plane, den Beherrscher Frankreichs zu erobern; schon ihre Mutter bildete sie zur Geliebten dessel- den; Madam la Tencin, ihr Bruder, der Car,

3. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 182

1890 - Gotha : Behrend
1s2 Bilder aus Süd-Europa. zum Berkauf von Sauta Lucia in die Stadt; andere sieht man sehr oft in der Gegend des Arsenals, oder wo sonst etwas gezimmert wird, wobei es Späne giebt, auch am Meere, welches Reiser und kleines Holz aus- wirst, beschäftigt, sogar die kleinsten Stückchen in Körbchen aufzulesen. Kiuder von einigen Jahren, die nur auf der Erde so hinkriechen, in Gesellschaft älterer Knaben von fünf bis sechs Jahren, befassen sich mit diesem kleinen Gewerbe. Sie gehen nachher mit dem Körbchen tiefer in die Stadt und setzen sich mit ihren kleinen Holzportionen gleichsam zu Markte. _ Der Handwerker, der kleine Bürger kauft es ihnen ab, brennt es auf seinem Dreifuß zu Kohlen, um sich daran zu erwärmen, oder ver- braucht es in seiner sparsamen Küche. Andere Kinder tragen das Wasser der Schwefelquellen, welches be- sonders im Frühjahre sehr stark getruukeu wird, zum Verkauf herum. Andere suchen einen kleinen Gewinn, indem sie Obst, gesponnenen Honig, Kuchen und Zuckerware einkaufen und wieder als kindliche Handelsleute den übrigen Kindern anbieten und verkaufen, allenfalls nur um ihren Teil daran umsonst zu haben. Es ist wirklich artig anzusehen, wie ein solcher Juuge, dessen ganzer Kram und Gerätschaft in einem Brett und Messer besteht, eine Wassermelone oder einen halben gebratenen Kürbis herumträgt, wie sich um ihn eine Schar Kiuder versammelt, wie er sein Brett niedersetzt und die Frucht in kleine Stücke zu zerteilen anfängt. Die Käufer spannen sehr ernsthaft, ob sie auch für ihr klein Stückchen Kupfergeld genug erhalten sollen, und der kleine Handelsmann traktiert gegen die Begierigen die Sache ebenso bedächtig, damit er ja nicht um ein Stückchen betrogen werde. Ich bin überzeugt, daß mau bei längerem Aufenthalt noch manche Beispiele solches kindlichen Erwerbes sammeln könnte. Eine sehr große Anzahl von Menschen, teils mittleren Alters, teils Knaben, welche meistenteils sehr schlecht gekleidet sind, beschäftigen sich, das Kehricht ans Eseln aus der Stadt zu bringen. Das nächste Feld um Neapel ist uur eiu Kücheugarten, und es ist eine Freude zu sehen, welche uusägliche Menge von Küchengewächsen alle Markttage hereinge- schafft wird, und wie die Industrie der Menschen sogleich die überflüssigen, von der Köchin verworfenen Teile wieder in die Felder bringt, um deu Zirkel der Vegetation zu beschleunigen. Bei der unglaublichen Konsumtion von Gemüse machen wirklich die Strünke und Blätter von Blumenkohl, Broeeoli, Artischocken, Kohl, Salat, Knoblauch einen großen Teil des neapolitanischen Kehrichts aus; diesem wird denn auch besonders nach- gestrebt. Zwei große, biegsame Körbe hängen auf dem Rücken eines Esels und werden nicht allein ganz vollgefüllt, sondern noch auf jeden mit besonderer Kunst ein Haufen aufgetürmt. Kein Garten kann ohne einen solchen Esel bestehen. Ein Knecht, ein Knabe, manchmal der Patron selbst eilen des Tags so oft als möglich nach der Stadt, die ihnen zu allen Stunden eine reiche Schatzgrube ist- Man hat mir versichert, daß ein paar solche Leute, die sich zusammenthun, sich einen Esel kaufen und einem' größern Besitzer'ein Stückchen Krautland abpachten, durch an- haltenden Fleiß in dem glücklichen Klima, in welchem die Vegetation

4. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 498

1895 - Gera : Hofmann
498 Viertes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem Jahrhundert des großen Krieges. gefährlichsten Gegners. In ein paar gräßlichen Minuten war alles geschehen. Der Führer der böhmischen Emigranten, Wilhelm Kinsky, der noch die Meinung hegte, einen König von Böhmen aus ständischer Wahl hervorgehen zu sehen; der Mann der erfolgreichen Werbungen, Adam Erdmann Terzka, der damals fünf Kürassierregimenter, zwei zu Fuß und ein Dragonerregiment zusammengebracht hatte und kommandierte, Sohn einer Mutter, die in ihrem Herzen nie mit dem Kaiser Frieden gemacht hatte; Feldmarschall Jlow, der in dem Gedanken lebte und webte, daß in kurzem noch ein dreimal so starkes friedländisches Heer im Felde stehen würde, als je ein früheres, und der Rittmeister, der eine geschickte militärisch-politische Geschäftsführung mit dem tiefsten Haß gegen das Haus Österreich verband, sie waren mit einernrnal, wie man sagte, vom Leben zum Tode hingerichtet und schwammen in ihrem Blute. Auf der Burg war alles still; als der Oberstwachtmeister herausgehen wollte, ist auf ihn selbst geschossen worden, weil man meinte, er fei ein flüchtiger Rebell; diese Schüsse alarmierten die Wache am Markt. Leßley hielt für gut, ihr in kurzen Worten zu sagen, was vorgefallen fei; die Leute schwuren, zu dem Kaiser zu halten und für ihn zu leben und zu sterben; die Butlerfchen Dragoner sprengten durch die Straßen, um jede Regung zu ersticken. Leßley verwaltete noch selbst fein Wachtmeisteramt zu dem vorgesetzten Zweck; die Ausführung überließ er den Irländern. Es wäre jetzt möglich gewesen, Wallenftein gefangen zu nehmen, und noch einmal ward das erwogen. Aber dagegen zog man aufs neue in Betracht, daß der Feind in unmittelbarer Nähe stehe und ein unglücklicher Zufall alles vereiteln könne. Es blieb dabei, daß er ebenfalls umgebracht werden müsse. Wallenftein hatte in dem ansehnlichsten Hans der Stadt Wohnung genommen; eine von außen angelegte Wendeltreppe führte zu feinen Zimmern. Diese stiegen der irländische Kapitän Deveroux und einige Soldalten hinauf, um das zweite Mutige Werk zu vollbringen. Wallenstein hatte soeben ein Bad genommen und war im Begriff, fchlafen zu gehen. Sein Mundschenk, der ihm in goldener Schale den Schlaftrunk gebracht hatte, begegnete den Hereinstürmenden und wollte ihnen empfehlen, die Ruhe des Herrn nicht zu stören. Aber ihm selbst versetzten sie eine Wunde und erhoben das Geschrei: „Rebellen!" Indem Wallenstein bei diesem Lärmen, wie er war, und im bloßen Hemd nach dem Fenster ging, wahrscheinlich um die Wache zu rufen, stieß der Kapitän mit feinen Leuten die Thür auf und schrie ihm die Worte zu: „Schelm und Verräter!" Ob Wallenftein einen Begriff von dem hatte, was sich begab? Ob er fühlte, daß der letzte Schritt der Empörung, den er soeben gethan, die Rache der Kaiferlichgefinnten unmittelbar über fein Haupt zog? Wahrscheinlich doch, daß ihm der Zusammenhang der Dinge mit einemmal vor die Seele getreten ist. An einen Tisch angelehnt, die Lippen bewegend, aber ohne einen Laut von sich zu geben, spannte er die Arme weit aus und streckte feine Brust der Hellebarde entgegen, mit der ihn, gerade in die Mitte derselben treffend, Deveroux erstach. Man wickelte die Leiche in ein rotes Tuch und fuhr sie in die Burg zu den übrigen Entleibten. Noch war in der Stadt alles ruhig; die späte Stunde und ein starker Sturm, der bis Mitternacht anhielt, verhinderten die Verbreitung der Nach-

5. Ottonen und Salier - S. uncounted

1910 - Gotha : Thienemann
Vorwort, Viele Freunde dieses Buches haben sich nach dem Fortschritt der Arbeit des öfteren erkundigt und mir dadurch große Freude bereitet Die Fertigstellung des 3. Bändchens wurde verzögert durch einen zweimaligen Wechsel meines Amtes und Wohnortes und durch das Anwachsen der Schwierigkeit der Arbeit selbst. Ich bedarf zur Fortsetzung des Werkes mehrerer Mitarbeiter. Wer möchte helfen? Wir wollen arbeiten zum Wohle der Schule und des Vaterlandes. — Innigen Dank sage ich Herrn Seminarlehrer Großkopf in Eisenach für feine freundliche Hilfe bei der Korrektur. Delitzsch, an Kaisers Geburtstag 1910. Adolf Bär.
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