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1. Die alte Geschichte - S. 68

1861 - Eisleben : Reichardt
68 * •• (217- t (218- 180-—192 Commvdus. Der entartete Sohn des M. Aurel. Grausam, der römische Hercules, tritt als Gladiator auf. Fallt durch eine Palastverschwörung. (193) Pertinax. Didius Julianus. Ersterer von den Prätorianern bald wieder gestürzt, worauf letzterer den Thron meistbietend ersteht. (193—211) Septimius Severus. Non den Legionen in Pannonien (Ungarn) zum Kai- ser erhoben, Julianus hingerichtet. Hat mir Ne- benkaisern zu kämpfen, ist grausam, doch tapfer. Stirbt in Britannien. 217) Cara calla. Sohn des Vorigen, läßt seinen Bruder Geta ermor- den.^) Er ertheilt allen Einwohnern römischer Pro- vinzen das Bürgerrecht, um mehr Steuern einzuneh- men. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria). Wird von Macrinus, Obersten der Leibwache, getödtet. 218) Macrinus. 222) E lag a b al us. Erst 14 Jahr alt wird er (Priester der Sonne) von den syrischen Legionen als Enkel des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet. Elagabalus, einer der lasterhaftesten Menschen, von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Regiert streng und weise, durch seine edle Mutter Mammäa geleitet. 227 wurde durch Ar taxerxes nach dem Sturze des Partherreiches ein neupersisches Reich gestiftet, von den Sassaniden beherrscht. Alexander kämpft gegen dasselbe. Bei Mainz von den Soldaten erschlagen. 25 0—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auflösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen bis nach Grie- chenland, über den Rhein dringen Deutsche, über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte (273) w) Hinrichtung des Papinwnus aus welchem Grunde?

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 71

1865 - Eisleben : Reichardt
71 -- Der vor Jerusalem von Vespasian zurückgelassene Sohn Titus vollendet 70 Die Eroberung Jerusalems x) In der Stadt selbst wilde Parteiungen und schreckliche Hrmgersnoth. Endlich Erstürmung der Stadt, der Tem- pel verbrannt. Ueber eine Million Juden waren in die-- sem Kriege umgekommen, viele Tausende gefangen, y) Be- ginnende Zerstreuung des jüdischen Volkes über die ganze Erde. 79 81 Titus- Die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. B Doch große Unglücksfälle: Feuersbrunst und Pest in Rom. 79 Herculanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. 171 l fand man beim Graben eines Brunnens die ersten Spuren von Herculanum; jetzt steht der Flecken Por» tici darüber. Die Ausgrabungen von Pompejisehr wichtig für genaue Kenntniß des Alterthums. (Herrliche Wandmalereien.) 81—96 Domitianus Zwar des Titus Bruder, doch von grausamem Charakter. Er schließt einen schimpflichen Frieden mit Decebalus, dem Könige von Dacien, a) triumphirt aber doch. Läßt sich als Gott verehren.b> Zweite große Chri- stenverfolgung; der Apostel Johannes nach Patmos verbannt. Auf Anstiften seiner von ihm bedrohten Gemahlin wird Domitian vom Anführer der Leibwache ermordet. 96—98 Nerva Schon bejahrter Senator, wird durch die Verschworenen Kaiser, regiert mild, adoptirt den Spanier M. Ul Pius Trajanus, stirbt schon nach 16 Monaten. 98—117 Trajanus. Ein guter Kaiser.«) Macht Dacien, Armenien und Mesopotamien zu römischen Provinzen, stirbt nach glücklichem Kriege gegen die Parther in Cilicien. Er er- baute das prächtige forum Trajani. Die Trajanssäule (109 Fuß hoch) noch vorhanden. x) Zum Andenken daran der noch wohlerhaltene Triumphbogen des Titus errichtet. y) Darunter der in einer Höhle gefangene jüdische Geschichtsschreiber Josephus. z) Sein berühmtes „Diem perdidi! "pflegte er wann auszurufen? a) Oestl. Ungarn, Siebenbürgen, Moldau und Wallachei. d) „Unser Herr und Gott befiehlt." c) „Herrsche glücklicher, als Augustus, und besser, als Trajanus."

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 144

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
144 sammlungsplatz des Heeres, forum (bei Tacitus annai I, 61 u. 67 principia) mit der Rednerbhne, tribunal oder suggestus. Vor dem praetorium lag die ara. Von den Truppen lagen in der reten-tura die cohors praetoria und die oberen Offiziere, also das ganze Hauptquartier, und ausgewhlte Leute (electi) der Hilfsvlker. In der praetentura lagen die Legionen und die Bundesgenossen, von einander getrennt durch die via sagularis. Ursprnglich waren dem Walle zunchst die socii und auxiliares und in der Mitte der-selben die Legionssoldaten gelagert; spter aber wurden die oft recht unzuverlssigen aueritalischen Hilfsvlker von den Legionen einge-schlssen (die socii nominis Latini Hatten durch die lex Julia des Jahres 90 das rmische Brgerrecht bekommen und waren somit in die Legion eingereiht worden). Jedoch lagen die Soldaten nicht hart am Walle, sondern zwischen dem Walle und der ersten Ieltreihe, striga, war ein freier Raum, intervallum (ca. 40 m breit), der dem Tro zugewiesen war. Im Sommer lagerten die Soldaten unter Zelten, pelles, ten-toria oder tabernacula, im Winter in stroh- und rasengedeckten Baracken, casae. Das Lager war gesichert durch Schildwachen ober Posten, custo-diae; sie zerfielen in excubiae, Tageswachen, und vigiliae, Nachtwachen. Letztere dauerten von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens und zerfielen in 4 gleiche Teile, vigilia prima etc. Zu diesem Posten kamen grere Wachtkommandos vor dem Lager, stationes (in statione esse). Fr die Nacht wurde eine Parole ausgegeben, tessera. Die Wachen wurden gestellt von den velites, die deshalb auch auerhalb des Lagers kampierten. Auer den Tageslagern kannte der Rmer noch Standlager, castra stativa, wobei castra aestiva und castra hiberna unterschieben wrben. Hygin allerbings versteht unter castra aestiva nur Marschlager und unter castra stativa Winterlager. Aber der Begriff verschob sich naturgem, als auch im Sommer die Heere lnger an einem Orte blieben. der die (Einrichtung der Stanblager finb wir erst durch die Aufbeckung der groen Stanblager in Neu, Haltern usw. unterrichtet, ba die alten militrischen Schriftsteller nur das Marschlager im Auge haben. Da aber auch bzl. der Marschlager die Nachrichten nicht bereinstimmen, erklrt sich baraus, ba die erhaltenen Aufzeichnungen Iahrhunberte auseinanberliegen (Polybios f 122 v. Chr., Hyginus unter Trajan f 117 n. Chr., Vegetius schrieb seine epitome rei mili-taris in 4 Bchern zwischen 384 und 395 n. Chr.). Auerhalb dieser Stanblager befanben sich die Verkaufspltze, fora, aus benen nicht selten spter Stbte entstauben. Im Interesse der Disziplin wrbe die Besatzung des Stanblagers mit militrischen bungen ober mit Wege- und Schanzarbeiten beschftigt.

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 237

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
237 auch da nur auerordentlicher Weise bei ffentlichen Spielen zugelassen und erst 47 n.^Chr. stndig wurden. Von den (in Capua und anderwrts, erst seit Domitian auch m Rom in den 4 kaiserlichen Gladiatoren-Kasernen - ludi - in der Nhe des Kolosseums herangebildeten) Fechtern waren die wichtigsten die retiarii (Netzfechter) und die secatores (Verfolger), die mur-millones mit ihrem gallischen Helm (mit einer Zierat in (Bestalt eines Fisches auf der Spitze) und die Thraeces mit kleinem Rundschd (parma) und krummem Sbel. Beim Einzge (pompa) in die Arena begrten sie den anwesenden Kaiser mit den Worten: Ave, Caesar, morituri te salutant. Der Kampf endete erst mit dem Tode oder wenigstens mit der Kampfunfhigkeit des einen Gegners, den das Volk dann meist unbarmherzig zur Ttung bestimmte, indem es den Daumen gegen dessen Brust richtete (pollicem - infestum - vertere), aber auch begnadigen konnte, wenn es (fr ihn) den Daumen Hielt (drckte) (pollicem premere). b) Tierhetzen (venationes), zuerst von Fulvius Nobilior nach dem Aitolerkriege im 3. 186 v. Chr. eingefhrt, teils Kmpfe der wilden Tiere untereinander, teils regelrechte Hetzen und Jagden von berufsmigen Tierkmpfern auf Tiere, teils bloe Scheinkmpfe von wehrlos den Bestien gegenbergestellten Verbrechern und Christen, teils Kunststcke gezhmter und dressierter Tiere. - Berhmt waren die Spiele des Pompejus, Titus und Trajan, in dessen Gladiatorenkmpfen nicht weniger als loooo Fechter aufgetreten, bei dessen Tierhetzen tn 4 Monaten 11000 Tiere erlegt sind. Der Ort der Auffhrung der Fechterspiele und Tierhetzen war anfnglich zuweilen der Rindermarkt, spter aber meist das Forum, roo das Volk von den Dchern der dort liegenden Verkaufshallen (tabernae) aus Zusah, seit der letzten Zeit der Republik das anfangs hlzerne Amphitheater, das auf 2 Seiten einen Zuschauerraum hatte. Das lteste steinerne Doppeltheater der Art war das von Statilius Taurus 29 v. (Ehr. auf dem Marsfelde erbaute, das aber bei dem Neronischen Brande zerstrt wurde; das berhmteste war das von Vefpasian errichtete Kolosseum. c) Seeschlachten, vorgefhrt auf Seen, im Amphitheater oder in besonderen Anlagen, Kolossalbassins (naumachiae), die z. B. Csar auf dem Marsfelde, Augustus jenseits des Tibers herstellte. Kaiser Claudius gab auf dem Fucinersee eine Naumachie, in der auf 100 Schiffen 19000 Mann als Rhodier und Sikuler kmpften. 4. Die agones, hippische, gymnische und musische Wettspiele nach griechischer Art, die erst in der Kaiserzeit Eingang und im allgemeinen wenig Anklang fanden, während die auf etruskischen (Einflu zurckgehenden 1. circenses, scaenici und munera sehr beliebt waren. Domitian hat in dem Stadium eine wrdige Rumlichkeit fr die gt)m-nischen, in dem Ddeum fr die musischen Agone geschaffen. Ein bemerkenswerter Unterschied drngt sich auf: in Rom waren Sklaven und Kriegsgefangene die Zirkuskmpfer, Gladiatoren und Schauspieler, und ihr Beruf galt als unehrlich; in Griechenland

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 94

1899 - Gera : Hofmann
94 das Evangelium des Friedens in Asien Afrika und Europa aus. Unter dem Kaiser Nero war in Rom schon eine blühende Christengemeinde. 2. Verfolgung unter Nero. Neros Erziehung hatte der Philosoph Seneca geleitet. Kurze Zeit regierte er mild und weise, dann durch- brach seine böse Natur alle Schranken. Er ließ seinen Bruder vergiften, seine Mutter nach einem mißglückten Versuche, sie auf einem Schiffe zu ertränken, erdolchen und seine Gattin hinrichten. Sein Lehrer Seneca mußte sich auf seinen Befehl töten (er öffnete sich im Bade die Adern). Nero trat öffentlich selbst als Schauspieler, Sänger und Wagenlenker auf. Als eine große Feuersbrunst in Rom ausbrach, hieß es, Nero habe die Stadt anzünden lassen, um das Bild eines großen Brandes zu haben. In das Flammenmeer soll er von den Zinnen seines Schlosses geschaut und dabei aus Virgils Änöide den Brand Trojas vorgetragen haben. Aus den zusammengeraubten Schätzen ließ er Rom schöner aufbauen und ans dem Palatinus das goldne Haus errichten. Der Verdacht der Brandstiftung wurde ans die Christen abgewälzt. Gegen diese Unschul- digen wandte sich nun die Volkserbitterung. Unerhörte Martern wurden ausgesonnen. Sie wurden in Säcke gesteckt und ins Wasser geworfen, in Gärten angepfählt, mit Brennstoffen überstrichen und als Fackeln an- gezündet, den wilden Tieren vorgeworfen, gekreuzigt (Petrus), enthauptet 64 (Paulus) rc. Das war die erste Christenverfolgung. Nachdem Nero 14 Jahre die hündische Geduld des römischen Volkes mißbraucht hatte, rief endlich das Heer einen Gegenkaiser aus. Nero tötete sich auf der Flucht und starb mit den Worten: „Welch ein Künstler stirbt in mir!" 3. Die Zerstörung Jerusalems. Die römischen Statthalter hatten Judäa ausgesogen und durch entsetzlichen Druck die Juden so lange ge- reizt, bis sie sich empörten und alle Römer aus dem Lande trieben. Nero schickte den Feldherrn Vespasian gegen sie. In dem dreijährigen Ver- nichtungskampfe fielen Tausende unter dem Schwerte. Aus einer Höhle wurde mit anderen Flüchtlingen auch der Geschichtsschreiber Josephus gezogen und begnadigt. Schon schickte sich Vespasian zur Belagerung Jerusalems an, da wurde er zum Kaiser ausgernfen und eilte nach Rom. Seinem Sohne Titus übertrug er den Oberbefehl in Palästina. In Jerusalem, wo drei Parteien sich wütend bekämpften, war wegen des Passahfestes viel Volk^zusammengedrängt. Da schlug Titus eine Wagenburg um die Stadt und ließ Sturmböcke und Türme gegen die Mauern führen. Der Hunger begann zu wirken, denn alle Zufuhr war abgeschnitten. Die Juden machten wütende Ausfälle, verbrannten die Belagerungsmaschinen und trieben die Römer zurück. Nun ließ Titus eine Mauer um die Stadt ziehen. Immer grauser wurde das Gespenst des Hungers. Man aß das Leder der Schuhe, Gürtel und Schilde, Heu und Unrat, ja eine vornehme Frau schlachtete ihr eigenes Kind. Die Toten begrub man nicht mehr, sondern warf sie über die Mauer. Die Überläufer wurden von den Römern entweder gekreuzigt oder er- schlagen und ihr.leib nach verschlucktem Golde durchsucht. Endlich wurde die Burg Antonia erobert, aber noch immer wiesen die Verblendeten jedes Anerbieten der Gnade zurück. Den Tempel hatten sie zu einer

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 75

1899 - Gera : Hofmann
— 75 — Zuerst war dem Sulla, einem feingebildeten Manne von der Partei der Aristokraten (Vornehmen), vom Senate der Oberbefehl gegen Mithri- dates übertragen worden. Marius, der bei dem geringen Volke sehr beliebt war, setzte es aber mit dessen Hilfe durch, daß er ihm wieder abgenommen wurde. Da brach der erste Bürgerkrieg aus. Sulla 88 rückte mit seinem Heere gegen Rom, nahm es mit stürmender Hand, ließ den Marius ächten, verfolgte dessen Anhänger und verstärkte den Senat mit seinen Freunden. Dann zog er gegen Mithridates, besiegte ihn in Griechenland und Kleinasien und zwang ihn zum Frieden. 84 3. Marius als Flüchtling. Der geächtete Marius rettete sich durch eine Flucht voll Abenteuer. Er wurde entdeckt und zum Tode verurteilt. Als ihn ein Sklave im Gefängnis töten sollte, fuhr er diesen mit blitzenden Augen und donnernder Stimme an: „Mensch, du wagst es, den Gajus Marius zu töten?" Der Sklave warf den Dolch weg und stürzte fort. Man entließ den Gefangenen. Glücklich kam er nach Afrika. Von hier verwies ihn der römische Proprätor oder Statt- halter. Den Boten sah Marius mit starren Augen an und brach in die Worte aus: „Sage deinem Herrn, du habest den Marius als Flücht- liug auf den Trümmern Karthagos sitzen sehen!" Dann verbarg er sich mit seinem Sohne auf einer Insel. 4. Marius zum siebentenmal Konsul. Inzwischen war sein Freund Cinna in Rom zur Herrschaft gekommen und rief Marius mit seinem Anhang zurück. Grauenhaft wüteten nun die marianischen Horden gegen die Sullaner. Jeder wurde niedergestoßen, dessen Gruß Marius nicht erwiderte. Doch schon in der dritten Woche seines siebenten Kon- sulats raffte der Tod den Marius infolge der steten fieberhaften Auf- regungen hinweg. Er war immer der Liebling des niedern Volkes ge- wesen. Cinna wurde von seinen eigenen Soldaten erschlagen. 5. Sullas furchtbare Rache durch die Ächtungslisten. Nach drei Jahren kehrte Sulla als Sieger zurück und nahm furchtbare Rache an seinen Feinden. Nicht vergeblich hatten ihm die Bürger ein Beil mit einem goldnen Kranze entgegengetragen. Nachdem er die Heere der Gegner in 15 Schlachten besiegt, ließ er eine Liste seiner Gegner an- fertigen und setzte einen hohen Preis auf den Kopf jedes Marianers. Aus Rachsucht und Habgier wurden in Italien an 40 000 Bürger hingeschlachtet. Sulla, zum Diktator ernannt, beschränkte nun die Gewalt der Tribunen und erweiterte die Macht des Senats und der Aristokraten. Um die tiefgesunkenen Sitten zu heben, setzte er harte Strafen auf Ehebruch, Giftmischerei, Urkundenfälschung und andere Verbrechen. Nach zwei Jahren legte er die Diktatur nieder, zog aus ein Landgut und lebte da den Musen und den sinnlichen Vergnügungen. Er starb am Blutsturz. Seine Leiche wurde mit dem feierlichsten Gepränge in Rom begraben. 78 Fragen: Welches sind die Ursachen des ersten Bürgerkrieges? — Was waren und was wirkten Proskriptionen? — Vergleiche Marius und Sulla! — Was machte Marius zum Liebling des niedern Volkes? — „Der Triumphbogen des Marius" von Kinkel.

7. Altertum - S. 104

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 104 — etwas mit ihm zu tun gehabt hatten, wurden blos aus Privatfeindschaft umgebracht, weil Sulla seinen Anhängern aus Gefälligkeit die Erlaubnis dazu gab. Daher unterstand sich ein junger Mann, Gajus Metellus, ihn in voller Senatsversammlung zu fragen, wann diese Uebel einmal ein Ende nehmen würden und wie weit er noch gehen wollte. „Wir bitten nicht," fuhr er fort, „für die, welche du zu töten beschlossen hast, sondern wir bitten, diejenigen, die du am Leben lassen willst, von Furcht und Ungewißheit zu befreien." Aus die Antwort des Sulla, er wisse noch nicht, welche er leben lassen wollte, versetzte Metellus: „So mache wenigstens diejenigen bekannt, die du bestrafen willst!" Und Sulla sagte es zu. Er erklärte nun sogleich 80 Bürger in die Acht, ohne irgend eine Magistratsperfon zu befragen. Da alle deswegen unwillig waren, ächtete er tags darauf andere 220 Personen, und am dritten Tage ebensoviel. Darauf sagte er in einer öffentlichen Rede an das Volk, er habe jetzt die, auf welche er sich besinnen sönne, in die Acht erklärt; die andern, die ihm entfallen wären, wollte er ein andermal verdammen. Für jeden, der einen Geächteten aufnähme oder in Sicherheit brächte, bestimmte er den Tod für feine Menschenliebe, ohne mit Brüdern, Kindern und Eltern eine Ausnahme zu machen. Dagegen versprach er dem, der einen umbringen würde, zwei Talente zur Belohnung seiner Mordtat, es mochte nun ein Sklave seinen Herrn oder ein Sohn seinen Vater umgebracht haben. Die größte Ungerechtigkeit dabei war, daß er auch die Söhne und Enkel der Geächteten für ehrlos erklärte und alle ihre Güter einzog. Die Achtserklärung erstreckte sich jedoch nicht blos über Rom, sondern auch über jede Stadt in Italien. Da blieb kein Tempel eines Gottes, kein gastfreundschaftlicher Herd, kein väterliches Haus von Mordtaten rein. Männer wurden oft in den Armen ihrer Gattinnen, Söhne vor den Augen ihrer Mütter hingerichtet. Aber die Zahl derer, die durch Rachsucht und Feindschaft ihr Leben verloren, war noch unbedeutend gegen die, welche um ihrer Güter willen sterben mußten. Selbst die Henker scheuten sich nicht zu sagen: den hat sein großes Hans, jenen sein Garten, diesen seine Thermex) getötet. Qu intus Aurelius, ein Mann, der sich in keine Händel mischte und an der gegenwärtigen Not weiter keinen Anteil zu haben glaubte, als daß er andere Unglückliche bedauerte, ging auf den Markt und las die Liste der Geächteten. Da er sich selbst darunter fand, rief er aus: „O ich Aermster, das Landgut bei Albanum ist mein Ankläger!" Er war kaum einige Schritte fortgegangen, als er von einem Häscher er- mordet wurde. Inzwischen brachte sich Marius, gerade als er gefangen genommen werden sollte, selbst um.2) Sulla begab sich nach Präneste und fing an, jedem besonders den Prozeß zu machen. Weil ihn dies aber zuviel Zeit kostete, ließ er alle zusammen, gegen 12 000 Menschen, an einen Platz bringen und befahl sie niederzuhauen, mit Ausnahme eines einzigen Gast- J) Badeanlage. 2) In Praeneste. — © »meint ist der jüngere Marius; der ältere war schon im Jahre 86 gestorben.

8. Altertum - S. 129

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 129 — welches er den Palast und des Mäcenas Park in Verbindung gesetzt hatte. Es war jedoch nicht aufzuhalten, daß auch der Palast, das Haus und alles rings umher verzehrt ward. Aber zum Troste für das vertriebene und flüchtig gewordene Volk öffnete er das Marsfeld und die Denkmale Agrippas, ja feinen eigenen Park, und ließ in der Schnelligkeit Gebäude aufführen, die hilflose Menge aufzunehmen; auch wurden Lebensrnittel von Ostia und den benachbarten Munizipien herbeigeschafft und der Getreidepreis bis auf drei Sesterzien herabgesetzt. So populär dies war, ver- fehlte es doch feine Wirkung, weil sich das Gerücht verbreitet hatte, er habe gerade während des Brandes der Stadt in seinem Hause die Bühne bestiegen und Trojas Untergang besungen, das gegenwärtige Unglück mit Vernichtungsszenen der Vorzeit vergleichend. Erst am sechsten Tage ward am äußersten Rande des Esquilin der Feuersbrunst ein Ziel gefetzt, nachdem aus einem ungeheuren Raume die Gebäude in Schutt verwandelt worden, so daß der anhaltenden Gewalt das Feld und gleichsam leerer Himmel sich entgegenstellten. Und man fühlte sich noch nicht von Furcht befreit, als von neuem, obwohl weniger wütend, das Feuer mehr aus den offenen Plätzen der Stadt wieder aufloderte. Die Tempel der Götter und die dem Vergnügen gewidmeten Säulengänge stürzten weithin nieder, und es war bei dieser Feuersbrunst die Schande größer, weil sie tn den ämilianischen Besitzungen des Tigel-linus ausgebrochen war, und es den Anschein hatte, als wolle Nero nur die Ehre haben, eine neue Stadt zu bauen und nach seinem Namen zu benennen. Rom wird in vierzehn Bezirke eingeteilt; von diesen blieben vier unversehrt, drei wurden bis auf den Grund zerstört, in den sieben übrigen standen nur noch wenige zerrissene und halbverbrannte Trümmer von Gebäuden. 90. Die erste Christenverfolgung. 64 n. Chr. Tazitus, Annalen, Bd. 15, Kap. 44; nach W. Bötticher. Weder durch menschliches Zutun noch durch die Spenden des Fürsten [Nero] ober Sühnungen der Götter ließ der Schimpf sich bannen, daß man glaubte, die Feuersbrunst sei befohlen worden. Um daher diesem Gerede ein Ende zu machen, gab Nero denen, welche, durch Schandtaten ') verhaßt, vom Volke Christen genannt wurden, die Schuld und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen. Der, von dem dieser Name ausgegangen, Christus, war unter der Regierung des Tiberius von dem Landpfleger Pontius Pilatus hingerichtet worden, und die für den Augenblick unterdrückte unselige Schwärmerei") brach nicht nur in Judäa, dem Vaterlande dieses Wesens, sondern auch in Rom wieder aus. ]) Vgl. die Beschuldigung der Heiden S. 135 5. ?) Hier spricht der Fanatismus des heidnischen Römers, der in der christlichen, vorn Diesseits abgewendeten Lehre eine Gefährdung des Staatswesens erblickte. Zurbons en. Quellenbuch. I. 9

9. Altertum - S. 113

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 113 — Knabe, aber reich an Mitteln, führte derselbe Krieg mit seiner Schwester Kleopatra, die er einige Monate vorher mit Hülse seiner Verwandten und Freunde aus dem Reiche vertrieben hatte. Das Lager der Kleopatra war nicht weit von dem seinigen entfernt. Zu ihm nun sandte Pompejus mit der Bitte, er möge ihn als seines Vaters Gastfreund in Alexandria aufnehmen und durch seine Macht im Unglücke schützen. Auch auf die Soldaten des Königs begannen die Gesandten einzuwirken und sie aufzufordern, sie möchten dem Pompejus ihre Dienste leisten und ihn im Mißgeschicke nicht allein lassen. Die Freunde des Königs, welche seiner Jugend wegen die Regierung führten, gaben ihnen zwar öffentlich (offiziell) eine zuvorkommende Antwort und hießen sie zum Könige gehen, schickten aber, wozu sie heimlich den Plan gemacht hatten, den Achillas, einen königlichen General, einen Mann von besonderer Kühnheit, und den Lucius Septimius, einen Kriegstribunen, ab, um den Pompejus zu ermorden. Entweder trieb sie dazu, wie sie nachher erklärten, die Furcht, Pompejus möchte das königliche Heer aufwiegeln und Alexandrien und Aegypten erobern, oder die Geringschätzung seiner Person in dieser traurigen Lage, da ja meist aus Freunden im Unglücke Feinde werden. Von jedem höchst freundlich angeredet und durch einige Bekanntschaft mit dem Septimius, der im Seeräuberkriege unter ihm eine Kohorte geführt hatte, ihm zu folgen verleitet, stieg Pompejus mit wenigen der Seinigen in ein kleines Fahrzeug und wurde in diesem von Achillas und Septimms getötet. Eben so wurde auch Lucius Len-tulus auf des Königs Befehl ergriffen und im Gefängnisse umgebracht. 79. „Vrot und Spiele!" Der berüchtigte Ruf der niederen Volksmassen („Pariern et Circensee!“), dem auch Caesar sich nicht entzog, charakterisiert mehr wie alles andere die Lage der Dinge in der untergehenden Republik. Sueton, Leben Cäsars, Kap. 38—40; übers, von A. Stahr. Sueton, geb. 70 n. Chr., gest. nach 140, unter Hadrian kaiserlicher Geheimschreiber, verfaßte u. a. „Lebensbeschreibungen der — 12 ersten — Kaiser" sowie ein Werk „Uber berühmte Männer". Die Schriften enthalten eine reiche Ausbeute wichtigster Einzelheiten aus der Kaiserzeit. Nachdem Caesar eine Zählung des Volkes von Gasse zu Gasse durch die Hauseigentümer hatte vornehmen lassen, strich er von den 320000, welche aus Staatsmitteln Brotkorn erhielten, gegen 150 000 aus den Listen. Und damit niemals die Zählung zu weiteren Tumulten Veranlassung werden könne, setzte er fest, es solle jährlich an Stelle der verstorbenen Getreideempfänger eine Ergänzung aus der Zahl der nicht in die Listen Aufgenommenen durchs Los vom Prätor vorgenommen werden. Vom Volke schenkte Caesar [aus seinem Vermögen] jedem einzelnen Bürger 10 Mofcrien'1) Getreide und ebensoviel Psund Ol. Ein Modius — 83/4 Liter. — 2) Zusammen — 31/* Kgr. Zurbonsen, Ouellenbuch. I. 8

10. Altertum - S. 79

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 79 — dem Tempel der Carmentis der Felsen leichter zu ersteigen sei, kamen in einer sternhellen Nacht, indem sie zuerst einen Unbewaffneten, den Weg zu versuchen, vorangehen ließen, dann ihm ihre Waffen zureichten, ferner bei schwierigen Stellen einer den andern wechselweise stützte und hob sowie, je nachdem es der Ort erforderte, einer den andern zog, in solcher Stille zum Gipfel hinan, daß sie nicht allein den Wachen unbemerkt blieben, sondern sogar die Hunde nicht weckten, während diese Tiere sonst jedes nächtliche Geräusch ausscheucht. Nur den Gänsen ent- gingen sie nicht, an denen man sich in der größten Hungersnot, weil sie der Juno heilig waren, nicht vergriffen hatte. Und dies rettete das Kapitol. Von ihrem Geschrei und Flügelschlagen geweckt, ergriff Marcus Manlius — er war vor drei Jahren Konsul gewesen, ein int Kriege ausgezeichneter Mann — die Waffen, ries die übrigen zu den Waffen und stürzte herbei; und während jene zusammeneilten, warf er den schon oben stehenden Gallier durch einen Stoß mit dem Buckel seines Schildes hinunter. Als der Sturz des Gefallenen die Nächsten mit fortriß, erlegte Manlius noch einige andere in ihrer Bestürzung, die mit Wegwerfung der Waffen die Klippen, an denen sie hingen, mit den Händen umklammerten; bald sammelten sich mehrere zu ihm und trieben den Feind mit Wurfsteinen ab, fodaß die ganze Schar zusammenkollernd über Hals und Kopf hinabstürzte. — [Der Retter Roms wurde dann Ganttllus.] 57, Die wichtigsten Gesetze des Ständekampfes. Die sog. Lizinischen Rotationen, 376—66 v. Chr. (Livius, Rom. Gesch. Vi, Kap. 35 ff.; nach K. Heusinger [gefüllt].) Ten günstigsten Zeitpunkt, Veränderungen einzuleiten, versprach [dem (£. Licinius Stolo und L. Sextius^ die übergroße Menge der Schulden, ein Übel, dessen Linderung der Plebejerstand nie zu hoffen hatte, wenn nicht Männer aus seiner Mitte zu den höchsten Stellen erhoben wurden. Diesen Gedanken verfolgend müsse man sich jetzt fertig halten. Für jetzt beschlossen sie also Volkstribunen zu werden, um in diesem Amte sich die Bahn zu den übrigen Ehrenstellen selber zu eröffnen, ltnb nun stellten C. Licinius und L. Sextius als erwählte Tribunen lauter Vorschläge aus zur Behinderung des patrizischen Einflusses sowie zum Besten des Plebejerstandes; 1. in bezug aus die Schulden: daß nach Abrechnung der schon gezahlten Zinsen vom Kapital die Bezahlung des Überschusses aus drei Jahre zu gleichen Summen verteilt werden solle, *) 2. über die Größe des Landeigentums: daß niemand mehr als 500 Morgen Staatslandes besitzen solle,y) 3. keinen Wahltag zur Ernennung von Kriegstribunen zu halten und von den Konsuln einen aus dem Plebejer stände zu wählen — lautet: wichtige Punkte und ohne den heftigsten Kampf nicht erreichbar. W , x) 5^- die „Lastenabschüttelung" Solons. — 2; In Wirklichkeit ist das Äckergesetz erst jüngeren Ursprunges und nicht älter als der 2. punische Krieg.
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