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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 370

1877 - Oldenburg : Stalling
Mittags eintreten sollte, als sich an demselben Tage noch ein letzter Kampf bei Blnmenan vor Presburg entspann, da Prinz Friedrich Karl schon am 16. Juli der die March auf ungarisches Gebiet gegangen war. General-Lieutenant von Fransecky suchte den Feind in der Front zu beschftigen, bis General Bose ihn durch einen unbemerkten Zug der die Abhnge der klei-nen Karpathen umgangen haben und in der rechten Flanke oder im Rcken angreifen wrde. Die Brigade Bose hatte in der That nach lebhaftem Gefechte die Oestreicher umgangen, Presburg schien verloren, als um 12 Uhr Parlamentre aus der Stadt erschienen, nm den Eintritt der abgeschlossenen Waffenruhe zu verknden. General Bose konnte sich jedoch die Genugthuung nicht versagen, fr die Nacht auf dem ein-genommenen Punkte stehen zu bleiben, bis das feindliche Corps durch seine Fronte hindurch in Presburg eingerckt war, um zu bekunden, wie sehr er den Sieg schon in Hnden gehabt habe. Preußen hatte nach der Schlacht bei Kniggrtz den Ge-neral-Lieutenant von Gablenz, der der eine Waffenruhe unterhandeln wollte, zweimal abgewiesen. Pltzlich erschien die Erklrung des Kaisers von Oestreich, er trete, nachdem die Ehre seiner Waffen in Italien gewahrt sei, Venetien an den Kaiser der Franzosen ab und nehme dessen Vermittlung fr den Frieden an." Da hiermit Oestreich seine Sdarmee in Italien abberufen und im Norden gegen Preußen verwenden konnte, so knpfte letzteres an den Vorschlag eines Waffen-stillstandes zugleich die Bedingungen der Friedens-Prlimina-rien. Unter franzsischer Vermittlung kam zuerst die erwhnte fnftgige Waffenruhe (2227. Juli), dann am 26. Juli zu Nicolsburg ein Waffenstillstand zum Abschlu, der zugleich einen Prliminarfrieden umfate. In demselben erkennt der Kaiser von Oestreich die Auflsung des bisherigen deutschen Bundes an und giebt seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne Oestreich, insbesondere eines norddeutschen Bundes bis zur Mainlinie; Oestreich tritt seinen Mitbesitz an Schlsswig-Holstein an Preußen, so wie Venetien an Italien ab. In den Frieden wird nur noch Sachsen aufgenommen; sonst erkennt Oestreich die von Preußen vorzunehmenden Besitzvernderungen in Norddeutschland an, eben so wie mz von den sdwestdeutschen Staaten ein-i

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 398

1877 - Oldenburg : Stalling
398 geeignet, einen wohlgeordneten und geregelten Angriff anschalten. Ihnen gleichen die Turco's, wie jene, in Orientalin fchem Costume; Jacken, Pluderhosen, lange Strmpfe, einen Shawl um die Hfte und einen Fez als Kopfbedeckung. Die Turco's waren Eingeborene aus Algerischen Stmmen, ihre Offiziere meist Franzosen. Auch sie, mordgierig, raubschtig und hinterlistig, hielten ebensowenig wie die Zuaven ein wohlgezieltes Jnfanteriefeuer aus. Die Zephirs und Spahis bestanden aus Strflingen, die nach Afrika deportirt waren, um dort zu ffentlichen Arbeiten verwendet zu werben. Alle diese orientalischen Truppen brfen bei Todesstrafe nicht die Flucht ergreifen, sie sind fast lauter Verbrecher, entweder zum Sieg oder zu Kanonenfutter bestimmt. Ein fliehender Turco kann von seinem Kameraden getbtet werben. Sie lieen sich daher lieber gefangen nehmen. # Die franzsische Kriegsflotte war der beutfchen weit berlegen. Sie hatte 6 grere Kasemattschiffe von 1252 Kanonen, 14 Panzerfregatten von 14 36 K., 9 kleinere Kasemattschiffe von 8 12 K., 5 Widderschiffe mit 1 ober 2 K-, 2 Thurmschiffe (Monitors) mit 415 K , und schwim-menbe Batterien und kleinere Fahrzeuge mit im Ganzen 192 Kanonen. Wenn auch von den hier aufgezhlten Schiffen eine grere ober geringere Anzahl nicht sofort verwenbbar war, so stanb boch die gewaltige Ueberlegenheit der franzsischen Flotte der norbbeutichen gegenber auer allem^Zweifel. Die deutsche Armee rckte mit der 16 Armeecorps, von denen 13 der norddeutsche Bund stellte, an die Grenze. Die commandirenden Generale waren folgende: I. Armeecorps: Preußen: von Manteuffel. Ii. Pommern: von Fransecki Iii. Brandenburg: Const. von Alvensleben. Iv. Sachsen Gust. v. Alvensleben. V. Posen: v. Kirchbach. Vi. Schlesien: v- Tmpling. Vii. Westfalen: v. Zastrow. Viii. Rhein-pwvinz: v. Goeben. Ix. Schleswig-Holstein: v. Manstein. X. Hannover: v. Voigts-Rheetz. Xi. Hessen-Nassau: v. Bose. Xii. Knigreich Sachsen: Albert, Kronprinz von Sachsen. Xiii. Die preuische Garde: Prinz August von Wrtemberg. Die zwei baierischen Corps standen unter den Generalen von der Tann und Hartmann, die Wrtemberger und Badenser

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 353

1877 - Oldenburg : Stalling
vorgeschlagene Personalunion im Betreff der Herzogthmer einzugehen. Diese Hartnckigkeit des dnischen Cabinets der-anlate die Schleswig-Holsteiner, jedwede Verbindung mit Dnemark abzuweisen und den Prinzen von Augustenburg zu ihrem rechtmigen Souvern zu erklären. Nun sagten sich Preußen und Oestreich von dem Londoner Protokoll los und verlangten in der Sitzung vom 28. Mai die vollstndige Trennung der Herzogthmer von Dnemark und ihre Vereinigung zu einem Staat unter der Souvernett des Prinzen von Augustenburg. Dnemark ging natrlich hierauf noch weniger ein, als auf die Personalunion, und verwarf auch die von Lord Russell vorgeschlagene Theilung Schleswigs. Am 25. Juni ging die Conferenz ohne Erfolg aus-einander, und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Es galt, den Uebergang -#er den durch 32 Batterien gedeckten Alsensund auf die mit 12 Bataillonen besetzte Insel Alfen zu bewerkstelligen. Er geschah unter Leitung des Generals Herwarth von Bittenfeld am 29. Juni vor Tagesanbruch mittelst 160 Khnen am nrdlichen Ausgang des Alsensundes, und gelang besonders durch die auerordentliche Khnheit, mit welcher derselbe geleitet wurde. Vergebens versuchte das dnische Panzerschiff Rolf Krake" durch sein Karttschenfeuer die Boote in Grund zu schieen; es mute sich, ohne sonder-lichen Schaden anzurichten, vor dem Feuer von 16 gezogenen Geschtzewihurckziehen. Die Boote holten nach und nach die preuischen Bataillone hinber, und um halb 4 Uhr Morgens waren elf bergesetzt. Der Feind wurde aus allen Stellungen Vertrieben, und in wenigen Stunden war die Insel in den | Hnden der Preußen. Die Sieger hatten 373, die Dnen i 3200 Mann verloren. Die Tage von Dppel und Alfen I glnzen als ewig denkwrdige Ehrentage in der Geschichte der preuischen Waffemhaten. Gleichzeitig berschritten die Verbndeten den Lymfiord ( und hatten nun die ganze jtische Halbinsel von Altona bis Kap Skagen in ihrer Gewalt. Zuletzt wurden auch die West-| friesischen Inseln Sylt, Fhr u. s. w, genommen, deren j Bevlkerung wegen ihrer deutschen Gesinnung von dem Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 23

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 126

1794 - Gotha : Ettinger
126 Vih. Helvetien. 1793 Prinz von Koburg rettet Mastricht/ und treibt März. iw Franzosen ñus den Niederlanden wieder heraus. Icitt ficht ein Theil der holländi- schen Truppen in Verbindung mit Englän- der» und Hanovcranern. vm. Helvetien. A. Noch fein Freystaat, bis izoz. in Verbindung. 4zo Den Römern nahmen es Burgunder und Ale- mannen ab. Jene ließen sich zwischen der Rüß, der Rhone und dem Gebirge Iura, diese zwischen der Rüß und dem Rhein, nieder- 496 Als der fränkische Chlvdewig die Alemannen überwand, bemächtigte er sich auch ihres Antheils an der Schwein Hierzu brachten seine Söhne auch den bürgundrschen Theil. 843 Als die fränkische Monarchie durch den Ver- gleich zu Verdun getheilt wurde, bekam Lo- thar den burgundischen, und Ludwig der Deutsche den alemannischen Theil von Hel, 870 vetien. Nach Lothars Ii Tode fiel aber auch das burgundische Helvetren dem deutschen Reiche zu. In der Folge wurde es mit dem ggg burgundischen Königreiche vereinigt. Bey diesem blieb es bis auf die Zeit, da das gan- 022 re burgundische Reich dem deutschen einver- * leibt wurde. 2. Die

5. Geschichte des teutschen Volkes - S. 432

1837 - Oldenburg : Schulze
432 Achter Zeitraum. jener wegen Mangels an Zufuhr nach der Maas zurückzukeh- ren gezwungen war. Statt dess drangen nun die französischen Generale Villars und Marsin am Oberrheine mit Ungestüm vor, und der Markgraf, als er seinen Willen hatte, die Reicbs- armee allein und ohne anderweitige Rücksicht anzuführen, ver- mochte nur mit vieler Anstrengung den Verlust einigermaßen zu ersetzen, indem er die Franzosen bis Straßburg zurückwarf. So ging es auch im folgenden Jahre ohne eigentliche Entschei- dung weiter. Der Krieg am Rhein wurde von beiden Seiten nur läßig geführt, und zwar aus dem Grunde, weil Frankreich in den Niederlanden und zugleich in Italien viel gefährlichere Anstrengungen hatte. Schon gleich nach seiner Rückkehr von der Mosel hatte Marlborough seinen Waffen rühmliche Erfolge verschafft; sodann wurden Villeroi und der Kurfürst von Bai- crn bei Ramillies aufs Haupt geschlagen (I. 1706 Mai). Das französische Heer wurde zur Hälfte vernichtet, und Ludwig 14. rief eiligst Vendome aus Italien ab, um dem Sieger Einhalt zu thun. Dadurch aber wurde jenseits der Alpen ein anderer Schlag erleichtert, der unmittelbar nachher auch auf Frankreich zurücksiel. Dort belagerten die Franzosen Turin, als Eugen, früher zurückgedrängt, von Neuem heranzog und den Herzog von Orleans, Vendomes Nachfolger, nebst de la Feuillade und Marsin entscheidend schlug (Sept.). Der verwundete Marsin wurde dabei gefangen und mit ihm 7000 Mann vom Heere. .Die klebrigen flohen iw Eile über die Alpen, die ganze Lom- bardei wurde darauf vermöge eines Vergleichs geräumt (I. '1707 Marz). Den Plan, Ludwig 14. nunmehr von dieser Seite in seinem eigenen Lande anzugreifen, gab Eugen nach einem schwachen Versuche an Toulon wieder auf; aber ganz Italien musste sich bald dem Witten Oestreichs fügen. In Teutschland trat unterdeß von einer anderen Seite ein fast unerwartetes Ereigniss zwischen den Lauf der Dinge und zwar in Folge des grossen nordischen Krieges, der schon mehre Jahre im Schwünge war, Teutschland bis dahin aber nur noch wenig berührt hatte. Im I. 1697 starb Karl 11. von Schweden und hinterliess seinem 15jährigen Sohne Karl 12. das Reich. Letzteres sollte nach seiner letztwilligen Verfügung einstweilen unter der Vormundschaft der Grossmutter in Ver- bindung mit einem angeordneten Staatsrathe bleiben. Karl 12. aber hatte keine Geduld, sondern wusste die Negierung sofort unmittelbar in seine Hände zu bringen. Und er war eine kriegerische Natur, eben so starrsinnig, trotzig und tollkühn, als wenig unterrichtet und den eigentlichen Regierungsgeschäf- ten abgeneigt. Die Ereignisse entsprachen sofort seiner Kampf- lust; denn von drei Seiten griffen die benachbarten Herrscher, Dänemark, Polen und Rußland, des Königs Jugend verach-

6. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 234

1882 - Oldenburg : Stalling
234 Baden und Hunderte von anderen Stdten, Flecken und Drfern sanken in krmmer, und der barbarische Besehl wurde mit solcher Unmenschlichkeit und so berlegter Vernich-tungswut vollzogen, da, wie behauptet wird, selbst Ludwig, der solche Schandthaten emprt, sich der heftigsten Vorwrfe gegen seinen gefhllosen Minister nicht enthalten konnte; kaum rettete sein ausdrcklicher Befehl die ebenfalls schon dem Untergange geweihte Stadt Trier (1689). Solche himmelschreiende Behandlung des deutschen Reichsgebietes mute die deutschen Fürsten zum Kampfe anspornen. Wirklich erschien auch das Reichsheer in ansehnlicher Strke und erffnete den Feldzug nicht ohne Nachdruck und Glck; die Niederlande, England, (Spanten und Savoyen verbanden sich mit dem Kaiser: allein die Franzosen zeigten sich bald allen diesen Feinden gewachsen. Der Marschall von Luxemburg be-siegte in den Niederlanden den Grafen von Waldeck bei Fleurus (im Hennegau in Belgien), Catinat schlug den Herzog von Savoyen (bei Staffarda in Piemont), und selbst zur See erhielten die Franzosen die Oberhand bei Dieppe am Kanal, in der Normandie (1690). Auch in den folgenden Jahren machten sie in den Niederlanden und in Italien Fortschritte und konnten kaum am Rhein von weiterem Vordringen abgehalten werden. Den heftigen An-griff des Knigs Wilhelm und des Kurfrsten von Baiern bei Steenkerken hielt der Marschall von Luxemburg tapfer aus, dagegen wurde fast die ganze franzsische Flotte bei la Hogue von den vereinigten Englndern und Niederlndern zu Grunde gerichtet (1692). Im nchsten Jahre war das Glck den Franzosen wieder gnstig: der Marschall von Luxemburg erfocht bei Neerwinden (Dorf in der Provinz Lttich in Belgien) einen groen Sieg der den König Wil-Helm, und Catinat kmpfte mit Erfolg (bei Marsaglia in Piemont) gegen den Herzog von Savoyen (1693). Obschon aber der Stand des Krieges fr Ludwig im allgemeinen gn-stig war. sah er doch ein, da er seine Macht berschtzt habe und da er auch bei den ungeheuersten Anstrengungen seinen Zweck nicht erreichen wrde. Die auerordentliche Erschpfung Frankreichs bewog ihn zur Nachgiebigkeit, aber der Friede kam erst 1697 zu Ryswick (in der Nhe des Haag in Holland) zustande. Mit den Niederlanden und England wur-

7. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 244

1882 - Oldenburg : Stalling
244 - " den kriegserfahrenen Prinzen Ludwig von Baden und den noch berhmteren Herzog von Lothringen, beobachtete alle ihre Plne und richtete ihre schwierigsten Auftrge aus. Da-her konnte der Herzog von Lothringen den jungen Eugen dem Kaiser mit der Versicherung vorstellen, da in ihm der erste Feldherr seines Jahrhunderts aufblhe. Leopold blieb dieser Empfehlung eingedenk; er bediente stch des Prmzen nach dem Ausbruch des dritten Raubkrieges Ludwigs Xiv. in Italien, ernannte ihn dann zum Kom-Mandanten von Turin und spter zum Generalfeldmarschall Als Eugen nn Jahre 1697 im Kriege gegen die Trken einen glorreichen Sieg bei Zentha erfochten hatte, gab sich der stolze Ludwig alle ersinnliche Mhe, einen so begabten und glcklichen Feldherrn wieder zu gewinnen. Er lie ihm die Statthalterschaft der Champagne, die Wrde eines Mar-schalls von Frankreich und ein jhrliches Gehalt von 2000 Lomsd'or anbieten, wenn er zu ihm zurckkehren wolle. Aber Eugen betrachtete mit Recht das Land, das ihn liebreich auf-genommen, als sein wahres Vaterland, und antwortete dem Abgesandten mit Wrde: Sagen Sie Ihrem Könige, da ich kaiserlicher Feldmarschall bin, was eben so viel wert ist als der franzsische Marschallsstab. Geld brauche ich nicht'. So lange ich meinem Herrn pflichtgem diene, werde ich dessen genug haben." Und hchst musterhaft ist die Dank-barkeit, mit der er dem Hause Ostreich ergeben blieb. Alle drei Kaiser, denen er diente, kamen ihm an Geist nicht gleich und muten seiner Einsicht unbedingt huldigen; dennoch fiel es ihm nie ein, etwas mehr als ihr Diener sein zu wollen, und in seinen spteren Jahren hrte man ihn oft sagen: Leopold war mein Vater, Joseph mein Bruder, und Karl ist mein Herr." Er besa eine groe Bescheidenheit und eine so richtige Kenntnis seiner selbst, da man nie eine Bem-hung bei ihm wahrnahm, sich der andere erheben zu wollen. Seine amtlichen Berichte stellen selbst die glcklichsten An-Ordnungen, die seine Klugheit entworfen und seine Thtigkeit ausgefhrt hatte, als notwendige und natrliche Maregeln vor, die sich von selbst verstnden, und alle Zuflle, alle Fehler des Feindes und was sonst zum glcklichen Ausgange einer Schlacht beigetragen, sind aufrichtig mit angegeben. Seine Aufmerksamkeit erstreckte sich auf die unbedeutendsten

8. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 256

1882 - Oldenburg : Stalling
256 Fr den Feldzug 1708 sollte sich Eugen mit Marlbo-rough m den Niederlanden vereinigen, wo Ludwig Xiv. ein treffltche Heer von 80 000 Mann aufstellte. Anfhrer der Franzosen war der fnfundzwanzigjhrige Herzog von Bour-gogne, dem der kluge Vendome als Ratgeber zugeordnet war: allein zwischen beiden herrschte Ungleichheit der Ge-smnungen welche auf den Ausgang des Feldzuges den grten Einflu hatte. Der Anfang war indessen fr die Franzosen noch ziem-ltch glcklich. Sie nahmen mehrere feste Pltze und brachten den Herzog Marlborough in groe Verlegenheit. Es war die hchste Zeit, da Eugen jetzt ankam, der wegen des langen Ausbleibens der Reichsmannschaften erst spt eintreffen konnte. Die Franzosen berannten Oudenarde (an der Scheide in Ostflandern in Belgien), und Eugen war der Meinung, diesen Platz durch eine Schlacht zu entsetzen. Marlborough und der hollndische General stimmten ihm bei, und das verbndete Heer rckte gegen Oudenarde heran. Jetzt ^ zeigten sich die Folgen der Uneinigkeit zwischen den franzsischen Heerfhrern. Vendome wollte schlagen, während der Herzog von Bourgogne darauf bestand, da man ein Treffen vermeiden msse. So lieen sie den Feind die vorteilhaftesten Posten besetzen, bis sie sich doch endlich gentigt sahen, zu schlagen und nun alle Anstalten zum nach-drcklichen Empfang zu spt kamen. In der schnsten Schlacht-ordnung rckten die Verbndeten an. Das Gefecht begann auf dem rechten Flgel, den Eugen anfhrte. Die Fran-zosen schlugen sich mit groer Tapferkeit; aber mitten in der Schlacht durchkreuzten sich Vendomes und des Prinzen Be-fehle. So mute wohl Verwirrung auch in das willigste Heer kommen und das weit schwchere siegen, da nach einem schnen Plane geleitet ward. Die Unordnung unter den Franzosen war so groß, da sich zuletzt ganze Regt-ntenter ergeben muten und die Zahl der Gefangenen der 8000 Mann betrug. Der Toten und Verwundeten waren nicht weniger. Eugen eroberte nach diesem Siege nod die wichtige Festung Ryssel (Lille). Gleich nach Beendigung dieses Feldzuges trat der un-gemein strenge Winter von 1708 auf 1709 ein. Die Klte war so schrecklich, da das Wild in den Wldern und die

9. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 60

1912 - Münster i.W. : Schöningh
60 Herzogtmer, die nach einer alten Bestimmung up ewig imgebeelt" bleiben sollten, waren fr Deutschland zurckerobert. Schleswig kam unter die Verwaltung von Preußen, Holstein wurde sterreichs Oberhoheit unterstellt. b) Der Deutsche Krieg. 1866. Veranlassung. Die beiden Staaten, welche als treue Bundesge-nossen siegreich gegen die Dnen gekmpft hatten, wurden uneinig der die Verwaltung von Schleswig-Holstein. sterreich wnschte, da die beiden Herzogtmer einen selbstndigen Staat bildeten. Preu-en wollte nicht, da die vielen kleinen Staaten Deutschlands um einen neuen vermehrt wrde. Der Minister Bismarck hatte sich die Aufgabe gestellt, ein einiges Deutsches Reich zu schaffen, in dem Preußen die Fhrung bernehmen msse. Wie einst Maria Theresia es schmerzlich empfand, da Preußen unter seinem groen Könige Friedrich Ii. an Macht und Bedeutung immer mehr wuchs, so konnte es auch der Kaiser von sterreich nicht ertragen, da nicht sterreich, sondern Preußen von jetzt ab der fhrende Staat in Deutschland sein sollte. Die Spannung zwischen beiden Staaten wurde immer grer. Die Entscheidung der die Zukunft der beiden Herzogtmer Schleswig-Holftein und die Neugestal-tung Deutschlands konnte nur das Schwert bringen. Im Juni des Jahres 1866 brach der Krieg los; die meisten deut-schen Fürsten in Sd- und Westdeutschland traten auf sterreichs Seite: mit Preußen hielten es nur einige kleine Staaten. Die Schlacht bei kniggrh. Preußen stellte in grter Eile 4 Heere auf. Eine Armee rckte gegen die Feinde im Westen und in Sddeutschland vor, drei drangen in Bhmen ein. Nach mehreren kleinen Gefechten und Schlachten fand am 3. Juli bei Kniggrtz die Entscheidungsschlacht statt. König Wilhelm leitete leibst den Angriff. Die sterreicher, die zu Anfang der Schlacht die Preußen an Zahl bertrafen, hatten sich in einer hgeligen Gegend festgesetzt und stark befestigte Stellungen eingenommen. Mutig drangen die Preußen von allen Seiten vor, aber die sterreicher wichen nicht zurck. Stundenlang muten die wackeren Preußen beim heftigsten Kugelregen aushalten. Gegen Mittag wurde ihre Lage bedenklich. Ihre Reihen waren gelichtet, ihre Krfte erschpft. Unentschieden schwankte die Schlacht; all das blutige Ringen des Morgens sollte ver-gebens sein. Voll banger Sorge sahen die Heerfhrer, wie die Reihen der tapferen Kmpfer zusammengeschrumpft waren, voll banger Sorge

10. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 76

1798 - Gotha : Ettinger
seit 1657 1681 1689 1704 st. 1705 1713 1681 76 Ii. Deutsche Geschichte. ihren Unterthanen immer mehr Steuern auflegen. Vi. Seit dem westfälischen Frieden, über 250 I. 1. Deutschland batte nunmehr an Frankreich einen sehr gefährlichen Nachbar. Unter L-ovold l, Ferdinands Ul Nachfolger, nahm Ludwig xlv Straßburg und die übri, gen euaßisch n Reichsstädte in Besitz. In der Folge wollte er vre Erbrechte euwr psglr zischen Prinzessin, die an einen französischen Prinzen vermählt worden war, geltend ma- chen. R-v der Gelegenheit brennten die Franzosen in der Pfalz 10 der besten Stüo- te ad. Als k'ovold wegen der Erbfolge in der spani- scheu Monarchie mit Frankreich in Krieg ge, rieth, l» ßen stch die Kurküsten von Bayern und Cöln mit Ludwig xfv in Verbindung ein. Auch kam ein französisches Heer b.s nach Bayern. Maruwouah und Eugen siegten aber b y Höchsiedt, und ganz Bayern gerieth dadurch in kaiserliche Gewalt. Leopold l erlebte das Ende dieses Krieges nicht. Unter Ivftph l wurde er meistens in den Niederlanden geführt, und Karl v[ mußte sich mit einem Theile der spanischen Mo- narchie begnügen. c.s. 36.) Da das deutsche Reick von den Franzosen da- mals so oft bekriegt wurde, so mußten die Reichsstände manchmal ein Heer zusammen- brinaen. Dieß wurde für alle 10 Kreise auf 4ccxx Mann angeschlagen, und gemeinigl-ch drey-
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