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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 119

1865 - Eisleben : Reichardt
1 — 119 — 1519—1522 Erste Weltumseglung unter dem Portu- giesen Magelhaen. Er stand in spanischen Diensten und wollte eine Durch- fahrt durch Amerika entdecken. Fährt durch die Magel- haensstraße, wird ans den Philippinen erschlagen. Eins seiner Schisse kam nach Spanien zurück. 1580 zweite Weltumsegelung durch den Engländern Franz Drake. (Kartoffeln.) 1530 Franz Pizarro erobert das goldreiche Peru. Der Inka treulos gefangen und hingerichtet, trotz des un- geheuren Lösegcldes. Der grausame Pizzaro wurde von den Anhängern des von ihm Hingerichteten Almagro (des Entdeckers von Ehile) ermordet. -

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 96

1890 - Gotha : Perthes
96 denkmäler war sehr groß, weil man sogar Rennpferden solche Ehrenzeichen errichtete. Wegen ihrer Üppigkeit und Verschwendungssucht stauben die Einwohner in keinem guten Ruse. Ein Bürger bewirtete z. B. am Hochzeitstage seiner Tochter alle Bürger auf der Gasse vor ihren Häusern, ließ die Stadt durch bunte Flammen erleuchten und den Brautzug von mehr als 800 Wagen begleiten. Als ein Agrigentiner auf den olympischen Spielen gesiegt hatte, holte ihn ein Festzug von 300 mit Schimmeln bespannten Zweigespannen ein. Da sich von Sicilien aus das Mittelmeer beherrschen läßt, so trachtete Karthago nach dem Besitze dieser Insel und kämpfte lange, wie bereits gesagt ist, mit Syrakus. Inzwischen hatten aber die Römer Italien erobert und stauben vor Sicilien, welches sie als zugehörig zu Italien betrachten mußten. Sie konnten nicht bulben, daß ein srembes Volk biefe Insel in Besitz nahm und von ba aus Italiens Küsten beherrschte. Es mußte also hier zu einem Kampfe kommen, der über die Lebensfähigkeit der Streitenben entscheiben und dem Sieger die Herrschaft über das Mittelmeec sichern mußte. Daher der hartnäckige, oft wieberholte Kampf. Hätte Karthago gesiegt, so wäre Sübeuropa karthagisch und die Geschichte eine ganz anbere geworben. Europa wäre für Karthago geworben, was später Amerika für Spanien würde. Die Siege der Griechen schützten Europa gegen persische Herrschaft und bereu Despotismus, die der Römer gegen punische Aussaugung durch Handel und Industrie. Daher sind die persischen und punifchen Kriege welthistorisch, benen wir es verbanden, daß wir Europäer blieben •und unser eigenartiges Kulturleben entwickeln konnten.

3. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 57

1882 - Oldenburg : Stalling
57 platz zu führen. Der Geistliche wollte ihn jetzt noch zum Christentum bekehren und versprach ihm Linderung der Strafe, wenn er sich zum Gott der Christen wende. Der Genstigte willigte in die Taufe und ward dafr nicht verbrannt, son-dern am Pfahle erdrosselt. Nach der Auflsung der peruanischen Herrschaft gerieten die beiden Eroberer Perus, Pizarro und Almagro, der den Besitz Cuscos mit einander in Streit. Vorerst kam jedoch noch eine Vershnung zustande; Almagro sollte Chili er-obern und trat seinen Zug der die wildesten und hchsten Gebirge an. Als er in die fruchtbaren Ebenen Chilis hinab-gestiegen war, .fand er die Eingeborenen so streitbar, da er keine Niederlassung grnden konnte. Indessen baute Pizarro die Stadt Lima (1535), hatte aber bald gegen einen furcht-baren Aufstand der Peruaner zu kmpfen und war eben in grter Bedrngnis, als Almagro von Chili zurckkehrte, die Peruaner schlug und sich Cuscos bemchtigte, wobei er sogar zwei Brder Pizarros, Ferdinand und G o nzal o , ge-sangen nahm. Gonzalo entkam, und obgleich Almagro von Pizarro schon mehrmals betrogen worden war, so ging er dennoch jetzt auf dessen Vorschlge ein und gab auch Ferdi-nand frei. Almagro aber sollte seine Leichtglubigkeit bald bereuen. Die beiden Brder Pizarros stellten sich an die Spitze eines Heeres, lieferten dem kranken, fnfundsiebzig-jhrigen Almagro eine blutige Schlacht und nahmen ihn ge-fangen. Sie stellten ihn darauf vor Gericht, sprachen der ihn als einen Verrter das Todesurteil aus und lieen ihn erdrosseln (1538). Drei Jahre nachher rchte Almagros Sohn seinen Vater. An einem Sonntage (1541) um die Mittagszeit, wo alles in dem heien Klima sich der Ruhe berlie, strzten achtzehn Verschworene auf die Strae und riefen laut: Lange lebe der König, aber der Tyrann sterbe!" Dann drangen sie in den Palast des Statthalters ein. Pizarro war eben vom Tisch aufgestanden und unterredete sich mit einigen Freunden, als ein Edelknabe heraneilte und die Gefahr anzeigte. Ver-riegele die Thr!" rief Pizarro einem Offizier zu, aber dieser, der schon durch des Pagen Nachricht den Kops verloren hatte und die Verschworenen kommen hrte, ging ihnen verwirrt entgegen und fragte sie, was sie wollten. Ein Sto durch

4. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 52

1882 - Oldenburg : Stalling
r - 52 wlzte indes die Schuld von sich ah, indem er berichtete, da ihn die Spanier mit Ungestm gentigt htten, die Mexi-caner also zu bedrcken. Diese Bedrckung veranlate Em-prungen, die nur durch die grte Hrte und Grausamkeit gedmpft wurden. Einmal wurden bei der Bestrafung eines solchen Aufstandes vierhundert mexicanische Edle mit einander lebendig verbrannt, ihre Weiber und Kinder aber gezwungen, diesem schauderhasten Auftritt beizuwohnen. Noch zweimal bewirkten die Neider des Cortez, da der Hof in Spanien Bevollmchtigte absandte, um die Verwal-tung des Statthalters zu untersuchen. Cortez aber, zu stolz, sich gegen sie zu verantworten, begab sich selbst nach Spanien, und hielt, umgeben von einem Gefolge mexicanischer Edlen, mit der grten Pracht seinen Aufzug am kniglichen Hofe (1528). Sein Gebieter, Karl V., berhufte ihn zwar mit den grten Ehrenbezeugungen, berlie ihm jedoch von nun an nur die Militrgewalt, während er die innere Landes-Verwaltung einem andern bertrug. Aus dieser Teilung der obersten Gewalt in Neuspanien entstanden fortwhrende Streitigkeiten zwischen den beiden hchsten Beamten. Teils aus Verdru darber, teils von Thatendurst getrieben, ging Cortez auf neue Unternehmungen aus und entdeckte (1536) die Halbinsel Kalifornien. Seine Feinde ruhten indes nicht, ihn zu verfolgen. Er ging zum zweiten Mal nach Spanien, fand aber eine sehr kalte Ausnahme. Mimutig der den Undank seines Herrn, starb er in einem Alter von zweiundsechzig Jahren (1547). Sein Krper wurde nach Mexico geschafft, wo seine Gebeine noch jetzt gezeigt werden. Viii. Franz Pizarro, oder die Eroberung von Peru. Almagro. Pedro de la Gasen. Balboa hatte zuerst die Spur des reichen Peru gefunden; der Ruhm, es vllig zu entdecken und fr Spanien zu erobern, war dem Franz Pizarro vorbehalten. Er war der Sohn eines Hauptmanns und soll, von seinem Vater gnzlich ver-

5. Aus allen Erdteilen - S. 274

1887 - Münster i.W. : Schöningh
274 Amerika. ein Bruder schwer verwundet wordeu. Darauf habe er uicht nur dem Thäter, sondern der ganzen Familie Rache geschworen und auch schließlich nach und nach 30 Personen derselben umgebracht. Er war mittlerweile gauz Baudit und vollständig gemeinschüdlich geworden, so daß ihm Rastejedores auf die Fährte gesetzt wurden. Diese Spürer, welche eine bewundernswerte Ausdauer und Geschicklichkeit in der Verfolgung und Auffindung ihres Opfers, sei es Tier oder Mensch, besitzen, fanden ihn endlich, nachdem er eben oberhalb der Fälle über den San Francisco geschwommen, halbverhungert in Sergipe und töteten ihn. 21. Lima. (5. G. Squier. Lima wurde vou Pizarro im Jahre 1535 am 6. Jauuar, dem Feste der h. drei Könige, gegründet. Diesem Umstände verdankt es seiuen älteren Namen Ciudad de los Reyes, Stadt der Könige, und sein Wappen: drei goldene Kronen im blanen Felde und einen geschweiften Stern. Der gegenwärtige Name Lima ist eine Veränderung des Quichua- Wortes rimae, welches früher das Thal oder die Ebene bezeichnete und noch den Fluß benennt, der es bewässert. Die Hauptstadt Perus liegt nur 161 Meter über der See, und man sollte meinen, daß bei der tropischen Lage der Stadt das Klima ein sehr heißes sein müsse. Das ist aber nicht der Fall. Während des sogenannten Winters, nämlich von Jnui bis November, ist es zu Lima entschieden kalt, da das Thermometer alsdann zwischen + 11 und 13° R. schwankt, während sich im Sommer die Wärme allerdings bis zu + 23° R. steigern kann. Doch ist es nicht so sehr die Kälte, welche den Winter uuaugeuehm macht, als vielmehr der Nebel und die Feuchtigkeit. Tage- und sogar wochenlang bleibt die Sonne unsichtbar. Ein regenartiger Nebel, guara, macht die Bürgersteige schlüpferig und kotig und durch- bringt die Luft so ganz und gar, daß die Betttücher feuchtkalt und stickig werden. Die feiuen Tröpfchen durchdringen die flachen Strohdächer, entfärben die Zimmerdecken und machen dem Fußgänger anf der Straße den Regenschirm zu einer Notwendigkeit. Diese meteorologische Eigen- tümlichkeit, die um so auffallender ist, da sie sich nur hier, nicht aber bei den benachbarten Ortschaften findet, macht Lima zu der ungesundesten Hauptstadt Amerikas, Havauua selbst nicht ausgenommen. Lima zählt gegenwärtig etwa 120090 Einwohner. Der Boden, aus

6. Bd. 3 - S. 305

1838 - Eisleben : Reichardt
305 Col ombi sch e Republiken. giment Soldaten, das in der großen Kaserne unter den Waffen stand und eben sich zur Prozession begeben sollte, ward, mit Ausnahme weniger Einzelner, unter den Trümmern dieses großen Gebäudes ver- schüttet. Neun Zehntheile der schönen Stadt Caracas wurden gänzlich zerstört. Wenn die Zahl der Todten in dieser Stadt auf 9—10,000 be- rechnet wird, so sind dabei die Unglücklichen noch nicht in Anschlag gebracht, welche schwer verwundet, nach Monaten erst, aus Mangel an Nahrung und Pflege umkamen. Die Nacht vom Donnerstag auf den Charfreitag bot den Anblick eines unsäglichen Jammers und Un- glücks dar. Mütter trugen Kinderleichen im Arm, durch die Hoff- nung getauscht, sie wieder ins Leben zu rufen. Jammernde Familien durchzogen die Stadt, um einen Bruder, einen Gatten, einen Freund zu suchen, dessen Schicksal unbekannt war und den man im Gedränge verloren glauben konnte. Man drängte sich in den Straßen, die an Trümmer- und Schutt-Reihen einzig noch kennbar waren. Alles Unglück, das in den großen Jammerszenen von Lissabon und Messina (B. I, S. 108 und 465) erlebt worden war, wiederholte sich an dem Schreckenstage des 26. Marz 1812 zu Caracas. Bogota, sonst Santa Fe de Bogota, die Hauptstadt der Republik Neugranada, liegt auf einer 8000 F. über dem Meere er- habenen Hochebene der östlichen Andenkette, am Fuße zweier Berge, des Montserrat und Guadelupe, welche auf ihren Gipfeln Klöster tra- gen, und genießt durch ihre hohe Lage ein gesundes, erfrischendes Klima, welches den Anbau aller Europäischen Getreidearten gestattet, die im Jahre zweimalige Erndte geben. Diese Hochebene von Bogota, von N. nach S. 9| M. lang und fast 5 M. breit, ringsum von Ber- gen umgeben, gewahrt den Anblick einer fast ganz wagerechten Ebene. Diese Stadt, von 40,000 Menschen bewohnt, hat einen großen Um- fang, (da sie sehr viele Garten und Klöster einschließt), in rechten Winkeln einander sich durchschneidende Straßen, die gerade und mit Trottoirs versehen sind, und meistens einstöckige Hauser, mit außer- ordentlich starken Mauern und selten mit Glasfenstern. Die häufigen Erdbeben sind die Ursache, daß man die Häuser von so geringer Höhe erbaut. Um den innern Hof der Hauser zieht sich gewöhnlich eine Gallerie. Die größte und schönste Straße ist die Königs- oder je- tzige Republikanerstraße, welche sich an dem schönsten Platze der Stadt endigt, auf welcher die 1814 erbaute prächtige Kathedrale, die aber bei dem furchtbaren Erdbeben 1827 zerstört wurde, das schöne Regierungsgebäude und das Zollhaus stehen. Auf diesem Platze wird alle Freitage Markt gehalten, der durch das bunte Gewühl der mit Einkäufen und Verkaufen beschäftigten Kreolen, Mulatten, Mestizen, Indianer und Neger, und durch die Mannigfaltigkeit von Waaren, namentlich der Gemüse und Baumfrüchte dem Fremden ein interessan- tes Schauspiel darbietet. Cannabich's Hülfsbüch. Iii. Band. 20

7. Bd. 2 - S. 569

1837 - Eisleben : Reichardt
Celebes. 569 Hauer dienen können. Sie sind nicht so blutgierig als ihre Brüder in Borneo, wenigstens nicht die den Küsten naher wohnenden, aber östlich und iw Innern des Landes sind sie wieder wilder. Der klügste und thätigste Menschenschlag aus Celebes und Borneo sind die Bu ggi se n, in deren Handen der ganze Handel der Moluk- kischen Inseln ist, und die bis Manilla und China, Cochinchina und Siam handeln. Sie theilen sich wieder in mehrere kleine Völkerschaf- ten, die aber durch das Band gemeinschaftlicher Sprache und Einrich- tungen verbunden sind, bekennen sich zum Islam, und gehören nebst den Makassaren zu der Malayen-Race. Von den Makassaren, welche den südwestlichen Theil der Insel oder das Königreich Makkas- sar bewohnen, macht ein Missionar folgende Schilderung. Sie sind groß und stark, lieben die Arbeit und ertragen jede Beschwerde leicht. Was sie sehr verunstaltet, obschon sie es für eine Schönheit halten, sind die ungemein platten Nasen. Diese bringen sie aber nicht mit auf die Welt, sondern die Mütter sorgen dafür, indem sie mit der Hand die Nasen unaufhörlich zusammendrücken. Auf die Erziehung wird große Sorgfalt verwendet. Man legt die neugebornen Kinder ganz nackt in einen Korb, badet sie alle Tage, und reibt ihnen die Glieder mit Kokosöl ein, wodurch sie geschmeidig werden. Diese Be- handlung hat zur Folge, daß man weder Buckelige noch Hinkende, noch sonst Verkrüppelte unter den Makassaren sieht. Sobald die Söhne der Vornehmen ein Alter von 5—6 Jahren erreicht haben, giebt man sie, damit sie von der Mutter nicht verzärtelt werden, in ein fremdes Haus zur fernern Pflege. Im Alter von 7—8 Jahren werden alle Kinder zu den Muhamedanischen Priestern (die hier Agguys heißen) in die Schule geschickt, wo sie lesen, schreiben und rechnen lernen. Wenn die Kinder die Schulzeit zurückgelegt haben, läßt man sie ein Handwerk erlernen; sie flechten allerlei Körbe aus Weidenruthen, machen Strohmatten, oder werden Tischler, Schlosser und Goldarbeiter; oder beschäftigen sich mit Feldbau, Fischfang und Holzfällen. Den Frauens- personen ist im Allgemeinen der Webestuhl überlassen und sie sind es, welche die schönen baumwollenen und seidenen Zeuge der Insel verfer- tigen. Die Makassaren sind fröhlich, aber sehr reizbar und alsdann rachsüchtig. Sonst ist leicht mit ihnen hinzukommen; man kann auf ihre Freundschaft zählen, wenn man sie einmal gewonnen hat. Die Frauen sind sehr zurückhaltend und sittsam und leidenschaftliche Lieb- haberinnen des Tanzes. Besonders lieben die Makassaren kriegerische Übungen und es giebt wenige Indische Völker, die sie in dieser Hin- sicht übertreffen. Sie sind vortreffliche Reiter, schießen sehr gut mit Flinten und Pfeilen, richten Kanonen sehr genau und führen den Säbel und Kris mit nicht minderer Geschicklichkeit. Die Pfeile sind von Bambus, mit Haisischzähnen bewaffnet und werden vermittelst eines Blaserohrs von 6—7 F. Länge fortgeschleudert; sie können damit oft 80—100 Schritte weit sicher treffen.

8. Bd. 2 - S. 745

1837 - Eisleben : Reichardt
745 Ägypten. r kleine brennende W.chskerzen sich befinden; diese Opferkähne werden den Wellen des Sromes anvertraut, erreichen aber nur dann ihre Bestimmung, von dn Krokodilen verschlungen zu werden, wenn sie von der St'ömung n das am Uferrande wachsende Rohrdickigt ge- trieben werdm. Man glaubt, daß solche Opfer bei Freudenfesten ge- bracht, dem Geber Glack bringen, und bei Todesfällen die Seele des Verstorbenen schützen. Dieser Glaube, sagt unser Reisender, herrscht nicht nur ars Borneo, sondern auch auf den andern Ostindifchen Inseln. Die Seele enes Sultans sagen sie, wird von den Krokodilen aufge- nommen, ihr« Sultane leben in diesen Thieren fort, und deswegen werden ihnen so viele Opfer gebracht. Ost sieht man bei einbrechen- der Nacht, Hinderte von kleinen Flammen sich aus den Flüssen, zu Ehren dieses Thieres, dahin bewegen; doch nützen diese Opfer den Eingebornen richt gegen die Gefräßigkeit und Angriffe dieser Thiere, denn öfters dingen sie bei Überschwemmungen, denen das Land häufig ausgesetzt ist, bis in die Wohnungen derselben und verzehren manche Menschen. Oie in Ostindien, im Ganges lebenden Krokodile, rvelche schmutzig olivngrün und obenher schwarz gefleckt sind und 18 bis 20 F. lang werden sollen, gehören zu der Gattung der Krokodile, welche die Naturforscher Gaviale nennen, finden sich daselbst häufig, so wie auch in mdern Flüssen Ostindiens, und sind für Menschen und Vieh sehr gefährlich. Auch giebt es eine zweite kleinere Art von Ga- vialen in Ostindien. In Ammka findet man sowohl eigentliche Krokodile, als vorzüg- lich die Gattung, welche unter dem Namen Alligator oder Kai- man bekannt sind. Humboldt hatte bei seiner Fahrt auf dem Rio Apure und Oünoco (in der jetzigen Südamerikanischen Republik Vene- zuela) täglich Gelegenheit, die zahlreichen Krokodile dieser Gegenden zu beobachten. Ein todtes,, das gemessen wurde, hatte 16, ein an- deres sogar 22 F. Lange. ,,Unter allen Zonen, bemerkt Humboldt, in Amerika, wie in Ägypten, erreicht dies Thier die nämliche Größe, auch ist die im Apure, im Orinoco und im Magdalenenstrom so zahl- reich vorkommende Art keinesweges ein Kaiman oder Alligator, sondern ein wahres und eigentliches Krokodil und dem Nilkrokodil ähnlich." Die Indianer versicherten Humboldt, in San Fernando (Stadt am Apure) vergehe selten ein Jahr, wo nicht 2 oder 3 erwachsene Per- sonen, meist Weiber, die am Strome Wasser schöpfen, diesen Thieren zur Beute werden. Man erzählte die Geschichte eines Mädchens, oas sich mit außerordentlicher Geistesgegenwart und Unerschrockenheit aus dem Rachen eines Krokodils rettete. Sobald es sich vom Thier ge- faßt fühlte, griff es nach den Augen der Bestie und drückte dieselben mit den Fingern so gewaltsam, daß das Krokodil, vom Schmerz über- wältigt, seine Beute, der es bereits den Vorderarm abgebissen hatte, fahren ließ. Des großen Blutverlustes ungeachtet, gelangte die Indi- anerin, durch Schwinzmen, mittelst der ihr übrig gebliebenen Hand,

9. Bd. 2 - S. 537

1837 - Eisleben : Reichardt
Java. 537 die Schüssel tunkte und fraß. Sodann warfen sich die Umstehenden auf den Verbrecher und jeder schnitt sich ein beliebiges Stück ab und verschlang es. Nachdem so ein guter Theil des Ehebrechers verzehrt war, stieß ihm einer seinen Dolch ins Herz; was aber nur aus Rück- sicht für die beiden Fremden geschah, die zugegen waren; denn sonst ist es nicht gewöhnlich, diesen Gnadenstoß zu ertheilen. Auch der oben erwähnte Anderson, der später (1823) Sumatra bereiste, hat sich von der Menschenfresserei der Battas überzeugt, so wie gleichfalls Olivier, der 1817—1826 den Indischen Archipel besuchte, behauptet, daß sie zuweilen, doch selten ihre schwer verwundeten Kriegsgefangenen verzeh- ren, wahrend die übrigen entweder gar nicht oder nur leicht verwunde- ten Kriegsgefangenen als Sklaven verkauft zu werden pflegen. Java. Diese prachtvolle Insel, die blühendste und bevölkertste des Indi- schen Archipels, der Hauptsitz der Holländischen Macht in Indien, liegt ganz nahe bei Sumatra, und wird von dieser ihr westlich liegen- den Insel durch eine Meerenge, die Sunda-Straße genannt, ge- schieden, und ist ohngefähr von derselben Größe wie England allein, dehnt sich aber mehr in die Länge als in die Breite aus. Ihre Ein- wohner stammen von Malayen ab und bekannten sich, lange vor der Entdeckung der Insel durch Europäer, zur Brama-Religivn, von wel- cher Zeit sich noch prächtige und kolossale Tempel erhalten haben. 1406 kamen Muhamedaner hieher, führten den Islam ein und stifteten mehrere Reiche, von welchen bei Ankunft der Europäer noch vier be- standen, Mit dem Despotismus der Muhamedaner sank die hoch ge- stiegene Eivilisation. Jetzt sieht man kaum noch die Trüminer der alten Herrlichkeit Javas, allein diese Trümmer bezeugen, zu welcher Höhe die Künste und Wissenschaften sich gehoben hatten. So sieht man unter andern noch Reste von Pagoden, welche man den schönsten Pagoden Ostindiens an die Seite stellen kann, und welche durch ihre Schönheit und Vollendung, namentlich der Statüen, Säulen, Basre- lifs rc. einen gebildeten Geschmack und erfindungsreichen Kunstsinn der damaligen Bewohner Javas zu erkennen geben. Die ersten Europäer, welche in Java landeten waren die Portugiesen, die 1579 hier erschie- nen und Handelsverbindungen mit den Einwohnern anknüpften. 1594 kamen die Holländer nach Java und bald erschienen auch Engländer. Nachdem die Holländer die Portugiesen von hier verdrängt und sich angesiedelt hatten, legten sie 1611 bei Jacatra, der Hauptstadt eines damals bestehenden Reiches ein Fort an und bauten 1619 Batavia. Zuerst verjagten sie die Engländer und breiteten nach und nach immer weiter ihre Herrschaft in Java aus, so daß sie nicht allein ein beträcht- liches unmittelbares Gebiet sich erwarben, sondern auch die noch beste- henden Reiche in eine gewisse Abhängigkeit versetzten. Allein 1811

10. Neuere Zeit - S. 19

1882 - Oldenburg : Stalling
19 und die einbalsamierten Körper der Ancas oder Könige saßen der Reihe nach auf goldenen Thronen. Die Peruaner verehrten die Sonne und schrieben die Anfänge ihrer Bildung einem Sohn der Sonne zu, der vor Jahrhunderten ins Land gekommen und ihr erster Unca gewesen sei. Ihre Religion war frei von Menschenopfern und übte auf die Bewohner wenigstens einen sänftigenden Einfluß aus. Zwei Brüder, Atahualpa, der jüngere, aus dem Stamme der Könige von Quito, und Huasear, der altere, aus dem Stamme der Dncas stritten um den Thron, indem der letztere die Herrschaft in beiden Reichen, in Peru und Quito beanspruchte. Atahualpa nahm den Huasear gefangen und ließ alle aus dem Stamme der Ancas töten. Als nun Pizarro immer weiter vorrückte, schickte Huasear, dann auch Atahualpa Gesandte an ihn mit der Bitte um Beistand. Pizarro sagte ihn dem letzteren zu und empfing dessen Besuch. Der Anca erschien auf prächtigem Tragsessel mit einem Heere von 30 000 Mann. Ein Geistlicher nahte ihm und hielt eine Rede, in der er von Christus, dem Erlöser und Herrn der Welt, sprach, eine Lehre, die dem Atahualpa unbegreiflich sein mußte. Als er nun das Evangelienbuch, um diese Lehre daraus zu hören, ans Ohr hielt, und mit den Worten: „Es schweigt, es sagt mir nichts!" zur Erde fallen ließ: machten die Spanier auf ein gegebenes Zeichen einen wütenden Angriff auf die Peruaner und metzelten 4000 von ihnen nieder; die Beute an Gold und Silber war unermeßlich. Die Spanier entschuldigen ihre Grausamkeit durch die Behauptung, Atahualpa habe sie mit seinem großen Heere überfallen wollen. Atahualpa erbot sich, für seine Freilassung ein Zimmer von 22 Fuß Länge und 16 Fuß Breite bis zur Höhe des ausgestreckten Armes mit Gold zu füllen, das dann auch aus Tempeln und Palästen herbeigeschafft wurde. Als Huasear noch mehr Gold anbot, ließ ihn Atahualpa heimlich töten. Die Spanier aber teilten das Gold*) unter sich. Dann ließ Pizarro dem Atahualpa den Prozeß machen. Er ward als Götzendiener, Empörer und Brudermörder zum Feuertode verurteilt, weil er sich aber laufen ließ, aus Gnaden erdrosselt. Nach dem Sturz der Herrschaft der Dncas brachen zwischen Pizarro und Almagro Streitigkeiten aus, doch kam noch ein Vertrag zustande. Almagro trat einen Zug über hohe undwilde Gebirge an und entdeckte Chili (1535). Pizarro baute die Stadt Lima, hatte aber bald mit einem furchtbaren Aufstand der Peruaner zu kämpfen, als Almagro zurückkam, die Peruaner schlug und die Stadt Cusco besetzte, wobei er zwei Brüder Pizarros, Ferdinand und Gonzalo, gefangen nahm. Letzterer entkam, der erste ward freigegeben. Beide stellten sich nun an die Spitze eines Heeres, besiegten den kranken 75jährigen Almagro und ließen ihn als Verräter erdrosseln (1538). *) Der Reiter bekam 8000 Pesos (ein Peso etwa 4 Mark), der Fußgänger die Hälfte, der Hauptmann 20 000 Pesos in Gold (das damals einen ungleich höheren Wert hatte als jetzt), ohne das Silber zu rechnen. 2*
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