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1. Realienbuch mit Abbildungen - S. 79

1908 - Rostock : Boldt
79 4. Tod. Am liebsten wohnte Karl in Aachen, das er wegen seiner warmen Bäder besonders liebte. Dort starb er als 72 jähriger Greis betend: „Herr, in deine Hände befehle ich meine Seele!" Sein Leichnam wurde einbalsamiert. Im vollen kaiserlichen Schmucke, sitzend aus einem goldenen Stuhle, das Evangelienbuch auf den Knieen, wurde er im Dome zu Aachen beigesetzt (814). Nr. 6. Ludwig der Fromme. Der Vertrag zu Verdun (843). 1. Ludwig der Fromme. Karls des Großen Nachfolger, die Karolinger Genannt, waren meist schwache Regenten. Karls Sohn. Ludwig der rom me, war ein gutmütiger Fürst, aber es fehlte ihm die Kraft, ein so großes Reich zusammen zu halten. Er wurde von seinen eigenen Söhnen abgesetzt und mußte fliehen. Aus Gram starb er auf der Flucht. 2. Teilung des Reiches. Der Bruderkrieg, der nach Ludwigs Tode unter seinen Söhnen ausgebrochen war, führte 843 zu dem Vertrag zu V e r d u n (spr.:Werdöng). Ludwig, fortan der Deutsche genannt, erhielt Ostfranken, das eigentliche Deutschland. Nach dem Tode des ältesten Bruders kam noch Friesland und Elsaß-Lothringen hinzu. Seit jener Zeit ist nun unser Vater- land ein selbständiges Reich. Ludwig, ein echt deutscher Mann, war der erste deutsche König. Er regierte mit starker Hand und wußte den Frieden in seinem Lande aufrecht zu erhalten. Schon zu seiner Zeit litt Deutschland viel unter den Einfällen der wilden Normannen (d. i. Nord- männer), die aus leichten Schiffen die Nordsee durchschwärmten, tief in die Elbe, den Rhein und die Schelde eindrangen und die Gegenden aus- plünderten und verheerten. So wurde z. B. das Fischerdorf Hamburg von den Normannen gänzlich zerstört. „Von der Normannen Wut erlöse uns, lieber Herre Gott!" betete man damals tn allen Kirchen. — Im Osten beunruhigten fortwährend die Ungarn und Slaven die deutschen Grenz- länder. Aber noch weit schlimmer wurde das deutsche Reich unter Ludwigs sehr schwachen Nachfolgern, unter Karl dem Dicken und Ludwig dem Kinde, von diesen Nachbarn heimgesucht. 3. Folgen. Wichtige und unheilvolle Veränderungen gingen während dieser Zeit im deutschen Reiche vor sich. Je tiefer die Macht des Königs sank, desto höher stieg das Ansehen der Gaugrafen. Viele von ihnen be- trachteten die Gaue, über welche sie gesetzt waren, als Eigentum und vererbten sie auf ihre Kinder. Und da die Karolinger die deutschen Volks- stamme nicht vor den äußeren Feinden schützen konnten, so wählte sich jeder Stamm den mächtigsten Gaugrafen zum Herzoge. So entstanden allmählich fünf Herzogtümer: Sachsen, Bayern, Schwaben, Lothringen und Franken. Die Herzöge aber kümmerten sich wenig um den König, sie regierten ihr Herzogtum nach eigenem Willen. Nr. 7. Die mecklenburgische Wendenzeit. 1. Austreten der Wenden. Die Völkerwanderung hatte auch die altgermanische Bevölkerung unseres Heimatlandes Mecklenburg hinweg- geführt. Nur geringe Reste können zurückgeblieben sein; denn am Ende des 6. Jahrhunderts war Mecklenburg ein verödetes und fast menschen- leeres Land. Ein neuer, fremder Volksstamm kam von Osten ins Land und nahm es ohne Schwertstreich in Besitz. Das waren die Wenden, ein slavischer Volksstamm. An 600 Jahre (600—1160) sind sie die Herren unseres Landes gewesen. Die Wenden waren ein friedliches Volk, das sich von Ackerbau, Viehzucht und Fischfang nährte. 2. Die Wendenstämme. Einen einheitlichen Staat mit einem gemeinsamen Oberhaupte bildeten die Wenden in Mecklenburg nicht. Sie zerfielen in eine Menge von Stämmen, die sich zeitweilig heftig bekriegten. Zwei Stämme sind besonders zu nennen, nämlich im Osten die Milzen oder Leutizen und im Westen die Obotriten. Städte hatten sie nicht; sie wohnten in Dörfern und einzelnen Gehöften. Die Wohnsitze der Edlen und

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76 ihre Kleidung. Zelte und zweirädrige Karren dienten Weibern und Kindern zur Wohnung. Wohin die Hunnen kamen, verbreiteten sie Schrecken; denn sie waren raubgierig und grausam. Ihr größtes Vergnügen war der Krieg; mit gräßlichem Geheul stürmten sie auf ihre Feinde los; im Schlingenwerfen waren sie Meister. 2. Attila. Die Hunnen verdrängten zuerst die Ostgoten am Schwarzen Meere, diese darauf die an cher Donau seßhaften christlichen Westgoten, welche sich nach Italien und Süd-Gallien wandten. Die Hunnen dagegen setzten sich in Ungarn auf längere Zeit fest. Zu gewaltiger Macht gelangten sie unter ihrem Kriegshelden Attila oder Etzel („Gottesgeißel"). Er war ein Mann mit eisernem Willen; alle erzitterten vor ihm. Er lebte und kleidete sich höchst einfach, doch in seiner Umgebung liebte er die größte Pracht. Während er selbst nur von hölzernen Schüsseln aß, speisten seine Gäste von goldenen und silbernen Geräten. 3. Attilas Eroberungszug. Einst zog Attila an der Spitze von mehr als Million Kriegern an der Donau entlang bis an den Rhein und setzte über diesen Strom, denn alles Land bis an den fernen Ozean sollte ihm dienstbar werden. Furcht und Schrecken verbreitete er überall; denn Mord, Brand und Plünderung bezeichneten stets seinen Weg. Im Jahre 451 stellte sich ihm in Gallien endlich ein gewaltiges Heer von Römern, Galliern und Deutschen entgegen. Bei der Stadt Chalons aus den „katalannischen Feldern" kam es zu einem furchtbaren Ringen der christlichen und heidnischen Völker, der großen Hunnen- schlacht. Vom Morgen bis zum Abend dauerte der heftigste Kampf und das grauenvolle Würgen. Der Hunnenkönig wurde völlig geschlagen, Attila kam nur mit geringen Resten seines Heeres nach Ungarn zurück. An 200000 Leichen sollen das Schlachtfeld bedeckt haben. Der L-age nach haben die Geister der Erschlagenen den Kampf in den Lüften noch drei Tage fortgesetzt. — Nachdem Attila im nächsten Jahre von einem Zuge nach Italien sehr geschwächt zurückkam, starb er bald. (Eigenartiges Be- gräbnis.) Bald nach seinem Tode zerfiel sein mächtiges Reich gänzlich; die Reste der Hunnen kehrten zum Teil heim in die Steppen Asiens. So hatten Deutschtum und Christentum den Sieg über das Barbaren- oder das Heidentunl errungen. 4. Allgemeines. In dieser bewegten Zeit gründeten deutsche Volks- stämme andere Reiche. Die Sachsen und die Angeln von der cimbrischen Halbinsel zogen hinüber nach England, unterwarfen sich die Insel und gaben diesem Reiche seinen heutigen Namen. Die Longobarden gründeten im nördlichen Italien die Lombardei. Die Franken, welche ursprünglich am Niederrbein wohnten, dehnten ihre Herrschaft allmählich über den größten Teil Galliens aus und gründeten das mächtige Franken- reich. — Seit der Hunnenzeit wird der Roggen als Brotfrucht angebaut. — Manche Städte verschwanden während der Völkerzüge; die Künste nahmen ab; der Handel stockte. Die deutsche Schreibkunst, das Papier aus Baum- wolle. und der gotische Baustil verbreiteten sich. Nr. 4. Bonifatius (f 755). 1. Bonifatius Ankunft. Es waren schon 700 Jahre seit der Geburt Christi vergangen, imd immer noch lebten unsere Vorfahren im Heidentum. Da kamen in der 1. Halste des 8. Jahrhunderts fromme Männer von England herüber, um ihnen das Evangelium zu verkündigen. Einer der eifrigsten Glaubensboten (Missionare) war Winfried. Wegen seines segensreichen Wirkens erhielt er den Namen Bonifatius (d. h. Wohltäter). Er heißt in der Folgezeit auch der Apostel der Deutschen. 2. Seine Wirksamkeit. Bonifatius zog predigend von einem Orte zum andern. Im Friesenlande an der Nordsee fand er aber wenig Gehör; mehr Erfolg hatte sein rastloser Eifer in Thüringen und Hessen. Je mehr das Volk die Ohnmacht seiner Götter erkannte, desto zahlreicher wurde täglich die Menge der Gläubigen. (Die heil. Eiche zu Geismar.)
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