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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 242

1867 - Rostock : Hirsch
242 Falle auf dem Pferds ein wenig mürbe geritten hatten. Sie schweiften un- stat umher, ohne Häuser, selbst ohne ordentliche Hütten zu haben. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie auf Karren mit sich. Durch ihr Erscheinen in Europa erregten sie unter den germanischen Völkern eine große Bewegung, die man die Völkerwanderung nennt. Bei ihrem Zuge trafen sie zuerst auf die Ostgothen. Diese wichen und warfen sich auf ihre Nachbarn, die Westgothen. Letztere zogen sich nach Griechenland und darauf westlich nach Italien zu. Als ein Volk, wel- ches der Übermacht weichen mußte, wareu sie ausgezogen: als ein eroberndes Volk kamen sie in Italien an. Sie gingen gerade auf Nom los. Zweimal ließen sie sich durch große Summen Goldes abkaufen: zum dritten Male nahmen sie mit stürmender Hand die Stadt, die seit Hannibals Zeiten keinen Feind gesehen hatte, und plünderten die reichen Schätze, die Jahrhunderte lang aus alleu Ländern zusammengeraubt waren. Von da zogen sie weiter nach Westen, setzten sich an beiden Seiten der Pyrenäen fest und gründeten dort ein großes Reich. Während deutsche Völker ein Stück nach dem andern von dem römischen Reiche in Besitz nahmen, rückten immer neue Scharen von Hunnen aus Asien heran und überschwemmten das östliche Europa. Ein kühner Führer, At- tila, der sich selbst am liebsten Godegisel, d. i. Gottesgeißel, nannte, ver- einigte sämmtliche Stämme der Hunnen und machte sich zum Herrn über alle Völker, die von der Wolga bis zur Donau wohnten. In den Ebenen von Ungarn hatte er sein Zelt aufgeschlagen. Eine Menge unterworfener Könige diente ihm; fremde Gesandte kamen von weit her und suchten de- müthig seine Gunst. Der griechische Kaiser mußte jährlich zweitausend Pfund Goldes zahlen, um sein Land vor den Verheerungen der schrecklichen Nach- barn zu schützen. Im Jahre 451 brach Attila mit einer halben Million Krieger auf und zog durch Deutschland nach Gallien. Feuer und Schwert bahnten ihm den Weg. Städte und Dörfer gingen in Flannnen aus. Die Menschen wurden zu Tausenden mit kaltem Blute gemordet, wenn sie sich nicht entschlossen, dem wilden Zuge sich anzureihen. Angesichts der schreck- lichen Gefahr vergaßen die Völker Europas auf kurze Zeit ihren Hader und vereinigten sich gegen den gemeinschaftlichen Feind. Auf den cata launi- schen Feldern, bei der jetzigen Stadt Chalons,. trafen die Heere auf ein- ander. Es war eine rechte Völkerschlacht, die dort geschlagen wurde; denn die Völker Europas von der Wolga bis an das atlantische Meer stan- den sich feindlich gegenüber. Beide Theile kämpften mit äußerster Kraft. An 160000 Leichen sollen das Schlachtfeld bedeckt haben. Attila mußte zum ersten Male in seinem Leben zurückgehen. Die Erinnerung an die mörde- rische Schlacht prägte sich dem Gedächtnisse der Menschen tief ein. Roch heute geht in jener Gegend die Sage, daß jährlich, wenn der Tag wieder- kehrt, die Geister der Erschlagenen in der Mitternachtsstunde auf das Schlacht- feld zurückkehren und in der Luft ihren Kampf fortsetzen. Im nächsten Jahre versuchte Attila sein Glück in Italien. Schreck und Entsetzen gingen vor ihm her. Viele Menschen flohen auf die Inseln in den Lagunen und bauten sich dort an. Aus Rom zog Papst Leo der Große dem furchtbaren Feinde feierlich entgegen, um Schonung für die Stadt zu erbitten. Es ist kaum glaublich, daß allein das Wort eines fremden Prie- sters das Herz des wilden Eroberers gerührt haben sollte. Aber dem sei, wie ihm wolle, Attila verschonte Rom und kehrte nach Ungarn zurück. Im folgenden Jahre starb er eines plötzlichen Todes. Sein Reich, das wie ein blutiger Feuerschein eine Zeit lang geleuchtet hatte, zersiel in mehrere Theile,

2. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 231

1825 - Rostock : Adler
Karl der Große, ein Sohn Pipins des Wankenköniges, an Geist und Macht der größte Fürst des Mittelalters, regierte von 768 bis 814, anfangs nur über das bei der Theilung des väterlichen Erbes ihm zugefallene östliche Frankreich; nach seines Bruders Tode aber 77 t ward er vom Volke auch zum Regenten von Neustrien d. i. vom westlichen Frankreich erwählt. Er eroberte 774 das Longo- bardische Reich in Italien, unterwarf sich 778 Spanien bis an den Ebro; 779 auch die Baleari- schen Inseln, nebst Corsika und Sardinien; dann *>011788 bt§ 796 den ganzen Landersirich zwischen Frankreich und Italien, und 803 auch die Sachsen zwischen der Elbe und Weser. Diese machten ihm am meisten zu schaffen. Schon im Jahre 772 hatte er sie, unter dem Vorwände, sie zum Christenthums bekehren zu wollen, mit Krieg überzogen, und war bis an dieweser vorgedrungen, hatte auch ihre Haupt- festung Er es bürg im Paderbornschen erobert, und die von ihnen göttlich verehrte Jrminsul oder Ir men faule zerstört; doch erst 785 gelang es ihm, sie mit ihrem tapfern Anführer Wittekind gänzlich zu unterwerfen, und zur Annahme der Taufe zu bringen. Nur die slavischen Völker an der Ostsee, zwischen der Elbe und Oder, behaupteten größtenteils noch ihre Unabhängigkeit, und die alten heidnischen Völker Mecklenburgs bis in die zweite Hälfte des i2ten Jahrhunderts, da ihr tapferer König Niclot I. i;6i im Kampfe für seine Unabhängig- keit gefallen war, und sein Sohn und Nachfolger, Pribislav Ii.. durch die siegreichen Waffen Heinrichs'des Löwen, nothgedrungen die kai- serliche Oberherrschaft anerkannte, und zum Christen- thume überging. Das von Karl dem Großen so sehr erweiterte Fränkische Reich verbreitete sich über Italien und Frank-

3. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 222

1825 - Rostock : Adler
222 Feind des Reiches erklärt ward, kagi er zum dritten Male nach Rom zurück, nahm im Jahre 410 die Stadt mit Sturm ein, und gab sie der Plünderung preis. Die Greuel der Verwüstung waren um so schrecklicher, da die römischen Sklaven mit dem Feinde gemeinschaftliche Sache machten, und alle Wuth eines lange genährten Grolles an ihren Herren auöließen. Viele der angesehensten Bürger wurden gemordet, andere zu Sklaven gemacht, und eintheil der Stadt ward ein Raub der Flammen. Alar ich verließ nach einigen Tagen die verwüstete Stadt, um über Sieilien nach Afrika zu gehen, starb aber auf dem Wege dahin in Neapel, und sein Nachfolger Athaulf (Adolph) zog mit seinen Gothen 412 durch Gallien nach Spanien, und stiftete hier das W e st g v t h i s ch e R e i ch. Vor den Wcstgothen waren schon die Franken mit andern teutschen Völkern nach Frankreich gekommen, welches von ihnen den Namen hat. Diese vermisch- ten sich mit den Westgothen; die aus Nordteutsch- land ebenfalls dahin gezogenen Vandalen aber wichen ihnen aus, gingen uach Afrika über, und stifteten da das V an da li fch e Reich, von wo aus sie, unter ihrem Anführer Genserich, nach Italien übersetz- ten, Rom eroberten, und mit barbarischer Grausam- keit nicht nur plünderten, sondern auch alles zerstörten. Der furchtbarste unter allen nomadischen Heer- führern war aber doch Attila, die Gottesgeißel genannt. Er hatte alle zerstreute Hunnenhordeu unter seiner Oberherrschaft vereiniget, und brach im Jahre 451, aus seiner Residenz, eurem mit Pfählen umgebenen Dorfe, mit 700,000 Mann auf, zog durch Oestreich und Teutschland, erschlug bei Basel den sich ihm widersetzenden König der Burgunder, eroberte und plünderte Etraßburg, Speier, Worms, Maynz und Trier, und gelobte nicht eher Halt zu machen, als am Meere. Da vereinigten sich, bei

4. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 106

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
106 öald nach Süden, bald nach Norden vorrückten, und 500 Jahre, nachdem die Stadt erbaut war, schon ganz Italien unter ihrer Herrschaft hatten. Damit aber waren sie noch nicht zufrieden; sie erbauten sich Kriegsschiffe und fuhren mit den Waffen in der Hand über das Meer, und über die Alpen bahnten sie sich durch Abgründe und über steile Felsen einen Weg. Bald hatten sie die Inseln neben Italien, dann Griechenland, einen großen Theil von Asien, fast das ganze nördliche Afrika und den größten Theil Spaniens nebst dem südlichen Frankreich in ihrer Gewalt; und von den Alpen hatten sie das ganze Land am Fuße der Gebirge, nach der Schweiz, nach Schwaben, Baiern und Oestreich zu, erobert. Etwa hundert Jahre vor Christi Geburt wagte schon kein Volk mehr ihnen zu widerstehen; sie erweiterten ihre Erobe- rungen immer mehr, besonders nach dem Norden Europas, und hielten sich selbst für unbesiegbar und Herren der Erde. Bei alle Dem aber war kein Glück und Segen. Die un- terjochten Völker, über welche sie, wie über die Juden, Statthalter setzten, wurden von diesen bis auf's Blut aus- gesogen, und waren stets zu Empörungen geneigt. Die Rö- mer selbst, denen nun alle Reichthümer der Erde zuflössen, wurden über die Maaßen üppig und ausschweifend; weil im- mer ein gewaltiger Ehrgeiz in ihnen steckte, so traten unter ihnen Leute auf, die alle Macht haben wollten, sich unter einander bekriegten und schreckliches Blutvergießen unter den eignen Bürgern Roms anrichteten, bis es denn endlich Einem gelang, alle seine Gegner zu überwältigen; und dcts war eben der Augustus, unter dem Christus geboren wurde, und der nun die kaiserliche Würde annahm. Von da an re- gierten lauter Kaiser über die Römer, unter denen aber nur selten ein guter war; einer z. B., Namens Nero, steckte auv bloßer Lust die Stadt Rom in Brand, und unter die un- zähligen Grausamkeiten, welche sie verübten, gehörte auch die, daß sie die Christen schrecklich verfolgten. Dies Wesen dauerte so noch ein Paar hundert Jahre nach Christi Ge- burt fort. Da bekamen die Römer auch ihren Lohn für alle die Frevel, welche sie so viele Jahrhunderte hindurch an den Völkern des Erdbodens ausgeübt hatten. Es kamen eine Menge bisher gar nicht bekannter Völker von Asien herbei und fielen über sie her. Die Kaiser hatten ihre Residenz nach Constantinopel hin verlegt, und Rom war von ihrem Schutze entblößt. Da ward es denn zum ersten Wale im Jahre 410 n. Chr. G. durch Alarich, den König
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