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1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 5

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 5 — warm, bald kalt, bald ruhig, bald bewegt ist. Man spricht daher von einem klaren und einem bewölkten Himmel, von heißen, warmen, milden, kühlen, rauhen und kalten Tagen, von ruhigem, windigem und stürmischem Wetter, unterscheidet Nebel, Tau, Regen, Schnee und Hagel. Im Sommer sind Gewitter nicht selten. Alle wässerigen Niedergänge nennt man Nieder- schlüge. Welcher Wind treibt Regenwolken herbei? Welcher bringt trockenes Wetter? Welcher sührt kalte Luftströmungen herbei? Welche Jahreszeiten haben die größten Wärmegegensätze? — Alle diese Wettererscheinungen zusammen bilden das Klima unserer Gegend. Nach dem Klima richtet sich die Fruchtbarkeit des Bodens, Wachstum und Gedeihen der Pflanzen, das Vorkommen und die Lebensweise der Tiere. Auch wir Menschen hängen in unserer Lebensweise (Kleidung, Wohnung, Be- schäftigung :c.) vom Klima ab. Weise das nach! Der Bodenbeschaffenheit und Fruchtbarkeit nach treffen wir ver- fchiedene Bodenarten an: steinigen Boden, Wiesenland, Sand- boden, fruchtbare Ackererde, Sumpfland und torfreichen Moorboden. Suche Beispiele dazu aus der Umgebung des Heimatortes! Welche * Blumen und Kräuter trafen wir auf der Wiese an? Welche Tiere beobachteten wir dort? Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die auf unfern Feldern wachsen! Wie unterscheidet sich Wachstum und Gedeihen der Feldfrüchte auf magerem Sandboden vom Stande derselben auf fruchtbarem Boden? Nenne Sumpfpflanzen und Sumpfgetier! Beschreibe einen Torfstich! Erzähle von der Verwertung der Steine! — Im heimatlichen Walde trafen wir Laub- und Nadelbäume, Wacholder- und Haselnußstrauch, Waldblumen, Moos und Beerenstauden an! Als Hochwild leben im großen Walde Hirsche und Nehe, als Schwarzwild wilde Schweine, als Raubwild Füchse und Dachse, als Niederwild im Felde Hasen und als Flugwild Rebhühner, Wachteln, in Sumpfgegenden wilde Enten. 2. Ortskundliches. In der Umgebung unseres Heimatortes liegen mancherlei Ortschaften. Auf unfern Wanderungen trafen wir einzelstehende Gehöfte und Weiler, Landgüter und Vorwerke, Bauerndörfer, Kirchdörfer und Marktflecken an. Nenne die nächstgelegene Stadt! Gieb an, worin sich diese einzelnen Wohnplätze unterscheiden! Beschreibe ein Bauerngehöft und gieb den Zweck der einzelnen Gebäude an! Wo finden sich in der Umgegend Mühlen, Ziegeleien oder ländliche Fabriken? Die Leute, welche in all diesen Ortschaften wohnen, erwerben ihren Lebensunterhalt durch mancherlei Beschäftigungen. Die Nahrungsquellen des Landmannes sind der Ackerbau, die Viehzucht und der Gartenbau. Welche Bestellungsarbeiten hast du beobachtet? Was weißt du von den Erntearbeiten zu erzählen? Welche Haustiere benutzt der Bauer bei diesen Arbeiten? Welche anderen Haustiere treffen wir auf seinem Gehöfte an? In Dörfern treiben manche Bewohner ein Handwerk; die Bürger in der Stadt beschäftigen sich mit allerlei Gewerbe. In Fabriken sind viele Menschen mit derselben Arbeit beschäftigt, z. B. mit Zieaelbereituna, Weberei, Spinnerei, Eisenarbeit u. dgl. Zähle verschiedene Arten des Gewerbes auf! Durch Handel mit mancherlei Waren ernähren sich die Kaufleute, Außerdem giebt es in Dorf und Stadt auch Beamte, z.b. Lehrer, Geistliche, Ärzte, Richter, Postbeamte u. a. m.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1884 - Wiesbaden : Kunze
Anhang. Übersicht der Geschichte der wichtigsten aufserdeutschen Kulturländer. Von der Ii. Periode an. A. Frankreich. Frankreich errang seine völlige politische Einheit erst gegen Ende des Mittelalters nach langen heftigen Kämpfen der Krone mit den Vasallen. Auch eine einheitliche Nationalität bildete sich erst in der Mitte der zweiten Periode. Mannigfaltige Yolkselemente im Lande: Kelten (in der Bretagne), Iberer (Basken), Germanen (Goten, Franken, Burgunder). Doch war der Grundstamm die romanisierte keltische Bevölkerung: römische Sprache, römisches Recht überall vorherrschend; im Norden mehr germanische Elemente als im Süden, an der mittleren Seine (Francien, Paris) beide, romanische und germanische, am innigsten verbunden und durchdrungen. Dazu treten die gleichfalls germanischen Normannen, deren eigenmächtige Ansiedlungen an der unteren Seine 911 (ihr Führer Rollo, nach der Taufe Robert) anerkannt werden: ihre 911 Bekehrung und baldige Romanisierung; — die Normandie. Große Schwäche zeigte das westfränkische Reich unter Karls d. Gr. Nachfolgern. Aus der Anarchie am Ausgang des 9. Jahrhunderts erhob sich in engster Verbindung mit der Kirche das ursprünglich deutsche Geschlecht der Capetinger, das schon vor seiner dauernden Thronbesteigung dem Reiche wiederholt Könige giebt. Der Stammvater in Frankreich ist Robert der Tapfere, Markgraf von Anjou (seit 861). Nach dem Tode des kinderlosen Karolingers Ludwig V. (Faineant) 987 987 wird Hugo Capet, Herzog von Francien, Graf von Paris und Orleans (Urenkel des Stammvaters Robert), König, mit Übergehung des vom deutschen Reiche abhängigen karolingischen Zweiges in Niederlothringen. Durch den Thronwechsel tritt auch eine schärfere Scheidung Frankreichs von Deutschland zu Tage. Unter den Capetingern (von 987—1328) dieser Periode ist keiner hervorragend. Kämpfe des ritterlichen firau-

3. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 105

1883 - Wiesbaden : Kunze
Anhang. Übersicht der aufserdeutschen Kulturländer. Von der Ii. Periode an. A. Frankreich. Frankreich errang aeine völlige politische Einheit erst gegen Ende des Mittelalters nach langen heftigen Kämpfen der Krone mit den Vasallen. Auch eine einheitliche Nationalität bildete sich erst in der Mitte der zweiten Periode. Mannigfaltige Volkselemente im Lande: Kelten (in der Bretagne), Iberer (Basken), Germanen (Goten, Franken, Burgunder). Doch war der Grundstamm die romanisierte Bevölkerung: römische Sprache, römisches Recht überall vorherrschend, im Norden mehr germanische Elemente als im Süden, an der mittleren Seine (Francien, Paris) beide, romanische und germanische, am innigsten verbunden und durchdrungen. Dazu treten die Normannen, deren eigenmächtige Ansiedlungen an der unteren Seine 911 (ihr Führer Rollo, 911 nach der Taufe Robert) anerkannt werden: ihre Bekehrung und baldige Romanisierung; — die Normandie. Große Schwäche zeigte das westfränkische Reich unter Karls d. Gr. Nachfolgern. Aus der Anarchie am Ausgang des 9. Jahrhunderts erhob sich in engster Verbindung mit der Kirche das ursprünglich deutsche Geschlecht der Capetinger, das schon vor der dauernden Thronbesteigung dem Reiche wiederholt Könige gibt. Der Stammvater in Frankreich ist Robert der Tapfere, Markgraf von Anjou (seit 861). Nach dem Tode des kinderlosen Karolingers Ludwig V. (Faineant) 987 wird 987 Hugo Capet, Herzog von Francien, Graf von Paris und Orleans (Urenkel des Stammvaters Robert), König, mit Übergehung des vom deutschen Reiche abhängigen karolingischen Zweiges in Niederlothringen. Durch den Thronwechsel entsteht auch eine schärfere Scheidung Frankreichs von Deutschland. Unter den Capetingern (von 987—1b28) dieser Periode

4. Die Geographie in der Volksschule - S. 32

1897 - Gera : Hofmann
32 Iv. Physische und politische Geographie oder Länderkunde? Teil in der Hauptstadt Stockholm zur industriellen Verarbeitung oder zur Aussuhr gelangen. Die Stadt Stockholm ist demnach Schwedens bedeutendste Industrie- und Handelsstadt. Es wäre noch hinzuzufügen, daß sie eine schöne Lage am Mälarsee hat und Skandinaviens größte Stadt ist. Aus der Er- wähnung der beiden Bevölkerungsstämme, der Norweger und Schweden, ergiebt sich leicht die Teilung Skandinaviens in Norwegen und Schweden. Man fügt hier hinzu, daß diese beiden Königreiche zwar von einem Könige regiert werden, sonst aber ihre gesonderten Gesetze haben. — Bei der Betrachtung der inneren Teile der Halbinsel ergiebt sich aus der Natur des Bodens, daß Skandinavien im Innern im allgemeinen nur schwach bevölkert sein kann. Bedeutende Städte sind hier nicht anzutreffen, sondern die Leute wohnen meistens in zerstreuten Dorfschaften und einzelnen Gehöften. Somit hätte man für die einfachen Verhältnisse der Volksschule genug „politische Geographie" von Skandinavien, und es ist durchaus kein Grund abzusehen, weshalb dieselbe als besonderer Teil bis zum Schluß aufgespart werden soll, wenn sie sich bei der Betrachtung des Landes natürlich und in Beziehung zu demselben ergiebt. Die Städte prägen sich auch besser dem Gedächtnis ein, wenn sie in organischem Zusammenhange mit der Natur des Landes gemerkt werden. — Die großartigen Kohlenlager in England veranlassen außer Kohlen- ausfuhr eine rege Fabrikthätigkeit der betreffenden Gegenden, weshalb wir hier die größten Fabrikstädte Englands zu suchen haben. Die südlichsten Ausläufer des Peakgebirges sind außerdem reich an Eifen, und was ist natürlicher, als daß Kohlenreichtum und Eisen eine rege Eisen- und Stahl- industrie hervorrufen müssen! Hier liegt also ein großer Jndustriebezirk, dessen hervorragendste Städte Birmingham und Sheffield sind. In den nördlichen Kohlendistrikten fehlt der Eisenreichtum, und bei der vorherrschenden Un- fruchtbarkeit des dortigen Bodens müssen die nötigen Rohstoffe von ander- wärts beschafft werden. Dies übernehmen die nahen großen Seehandels- städte neben ihrer Bedeutung für Handel und Ausfuhr der Produkte. Liverpool führt viel Rohmaterial, und zwar Baumwolle aus Westindien, für einen großen Jndustriebezirk ein, dessen hervorragendste Stadt Manchester ist (Manchesterzeuge). Das Rohmaterial an Wolle und Flachs, welches die Seehandelsstadt Hull einführt, findet in einem dritten Jndustriebezirk um Leeds Verarbeitung. — Die maritime Lage Englands nötigt dasselbe zu Welt- und Seehandel, und bei Betrachtung der Küste werden wir an den günstigen Häfen außer den schon genannten noch andere große Seehandels- städte antreffen. Wenn der Unterricht in dieser Weise fortschreitet, so werden auch die nötigen topographischen Begriffe vorgekommen sein, wenn man die Betrachtung

5. Die Geographie in der Volksschule - S. 35

1897 - Gera : Hofmann
1. Die Kulturgeographie. 35 von Einfluß gewesen ist. Sie befaßt sich demnach mit den Staatsformen und Staatseinrichtungen der Völker, prüft ihre Hilfsquellen und ihre Machtstellung, beschäftigt sich mit ihrem wirtschaftlichen Leben, weist nach, was auf dem Gebiete des Bodenbaues und Handfleißes geleistet wird, und wie dieser sich unter Aus- beutung der mineralischen Bodenschätze, Verwertung und Vermehrung der Roh- Produkte und Anwendung neuer Erfindungen auf dem Gebiete der Technik zur Großindustrie erweitert hat, die nun ihrerseits wieder von bedeutendem Einfluß auf Handel und Verkehr im eigenen Lande und in den Nachbarländern ge- worden ist. Sie weist ferner nach, in welchem Maße sich der Blick der Völker auf ferne überseeische Gebiete gerichtet hat, um deren Gaben den heimischen Bedürfnissen dienstbar zu machen, welche Rolle also das einzelne Volk im Welthandel und Weltverkehr spielt, ob es drüben sichere Stützpunkte seines Handels hat, und inwieweit seine Kolonialbestrebungen durch Gründung und Entwickelung von Kolonien von Ersolg gewesen sind, endlich ob und in welchem Umfang diese oder andere überseeische Länder von Einfluß auf die Aus- Wanderung sind, und welche Bedeutung diese für den betreffenden Staat hat. So läßt erst die Kulturgeographie die Erde so recht als „Erziehungs- Haus des Menschengeschlechts" erscheinen, in dem unter dem Einfluß der heimatlichen Natur die Kulturanlagen des Menschen entwickelt, seine Kräfte im Kampfe mit Widerwärtigkeiten der heimatlichen Scholle gestärkt, sein Geist zu angespannter Thätigkeit genötigt wird. „Aber das sind doch Forderungen, die eine Volksschule unmöglich er- füllen kann!" wird der Leser sagen, und von seinem Standpunkt aus mit Recht, wenn man bedenkt, wie wenig bis heute manche Lehrerbildungsanstalten auf derartige Fragen Rücksicht nehmen. Auch wäre es thöricht, die voran- geschickte Charakteristik der Kulturgeographie in vollem Umfange auf die Volksschule beziehen und hier in die Praxis umsetzen zu wollen. Die Forderung ist vielmehr dahin zu ermäßigen, daß die Volksschule naheliegende kulturgeographische Stoffe berücksichtigen soll. Sie kann sich dieser Zeitforderung nicht verschließen, wenn andererseits der pädagogische Grundsatz: „Unterrichte kulturgemäß!" nicht ganz beiseite geschoben werden soll. Oder ist etwa das zwecklose Memorieren bedeutungsloser Städtenamen, Nebenflüsse, Höhenziffern und topographischer Sonderbarkeiten wichtiger für die Bildung des Schülers, als eine zweckentsprechende Berücksichtigung der Verhältnisse der Bedürfnisse des praktischen Lebens? Was ein Volk ist, was es erstrebt und bis jetzt erreicht hat, das ist neben dem praktischen Nutzen der Erdkunde ins Auge zu fassen. Der Name „Kulturgeographie" klingt uns uoch fremd; die Sache selbst ist nicht so schwierig, wenn der Lehrer nur über die nötige Einsicht und Kenntnis verfügt. Man stelle den bisherigen 3*

6. Die Geographie in der Volksschule - S. 103

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Iii. Die britischen Inseln. 103 von Bristol (bristl) trennt Wales von Cornwall. — Weshalb kann man diesen Kanal einen „falschen" nennen? — Er verbindet nicht zwei ver- schiedene Gewässer. — Was lehrt die Karte über die Küstenbildung beiver Halbinseln? — Die Küsten sind größtenteils Steilküsten; denn die Gebirge dachen sich steil zum Meere ab. — Besonders zeichnet sich die Südküste von Cornwall durch ihre schroffen Steilküsten aus. Was ist von der Gliederung der Küsten zu sagen? — Sie sind reich gegliedert. — Inwiefern ist diese Natur der Küsten für die Schiffahrt günstig? — Sie eignen sich gut zur Anlage von Seehäfen. — Welche beiden Küsten der Halbinseln haben nach der Kartenzeichnung die meisten Seehäfen? — Die beiden Südküsten der Halbinsel. — Zeigt und nennt den nach der Kartenzeichnung bedeutendsten Seehafen der Südküste von Cornwall? — Plymouth (plimm'ß). — Diese Stadt hat den wichtigsten Kriegshafen Englands, der durch große Schutzbauten den Schiffen Schutz vor den Süd- Westwinden gewährt. Vor dem Hafeneingang steht ein berühmter Leuchtturm. Zusammenfassung: Sprich über Englands Bodengestaltung und die Küstenentwicklung der beiden westlichen Halbinseln. d) Vergleiche die Höhe der Gebirge von Cornwall mit derjenigen der deutschen Mittelgebirge nach der Kartenzeichnung! — Sie sind niedriger. — Zu welchen Gebirgsformen gestaltet sich vielfach das Bergland? — Es zeigt viel Plateaubildung. — Wo hat es die höchsten Erhebungen? — Im Süden, in der Nähe der Küsten. Das ganze Bergland hat wenig fruchtbaren Boden. Die breiten Hoch- flächen sind mit Granitblöcken übersäet, und besonders im Süden sind hohe Granitfelsen anzutreffen. An fruchtbaren Thälern und auch an Wäldern ist das Land arm. Wozu ist dieser Boden also wohl nicht geeignet? — Zur Ackerwirtschaft. Aber im Innern birgt das Bergland große Schätze, nämlich unerschöps- liche Zinn- und Kupferlager. Welches wird daher die Hauptnahrungsquelle der Bewohner sein? — Der Bergbau und Hüttenbetrieb. Zusammenfassung: Schildere Cornwall! c) Wie unterscheidet sich das Gebirge von Wales hinsichtlich der Höhe vom kornischen Bergland? — Es ist viel höher und hat seine höchsten Er- Hebungen im Norden; der südliche Teil ist niedriger. — Welches ist die höchste Erhebung des Gebirgslandes? — Der Berg Snowdon (ßnodn). — Diese Gebirgsgruppe erreicht fast die Höhe des Brockens. Welche Überein- stimmung mit dem kornischen Berglande zeigt die Gestaltung des Gebirges von Wales? — Es ist ebenfalls ein Mafsengebirge mit vielen Hochflächen. — Wie wird diese Natur des Landes auf den Wärmezustand wirken? — Auf den Hochflächen muß es durchschnittlich kälter sein als in der östlichen

7. Die Geographie in der Volksschule - S. 114

1897 - Gera : Hofmann
114 X. Ausgeführte Unterrichtsbeispiele. wird der Boden fruchtbarer und hat schöne Weideplätze und auch Ackerboden. Die fruchtbarste Gegend ist aber das schottische Niederland, welches durchweg wohl angebaut ist. Welche Nahrungsquelle eröffnet demnach die Landes- natur den Bewohnern? — Sie treiben Schafzucht, Viehzucht und, wo es angeht, Ackerbau. — Große Schätze birgt aber das Gebirgsland in seinem Erdinnern. Hier finden sich große Steinkohlenlager, Eisen, Blei und Reiß- blei. Besonders die nördlichen Teile des Gebirges am Niederlande sind reich an Steinkohlen. Welche andere Nahrungsquelle bietet sich so den Be- wohnern dar? — Bergbau. — Und welche weiteren Nahrungszweige werden durch Metall- und Kohlenreichtum hervorgerufen und belebt? — Fabrik- wesen, Industrie und Handel. — In welchem Landesteil werden wohl Ge- werbfleiß und Handel in großer Blüte stehen? — Im nahen Niederlande. — Hier finden sich daher auch die volkreichsten Städte. Welche Seehandels- stadt merkten wir schon? — Greenock. Den Clyde-Fluß hinauf liegt die Stadt Glasgow (gläsgo). Sie ist die vornehmste Fabrik- und Handelsstadt Schottlands, für große Seeschiffe erreichbar. Sie ist zugleich Schottlands volkreichste Stadt. Liverpool und Glasgow sind nach London die volkreichsten Städte des ganzen Jnfelreichs und haben je über eine halbe Million Einwohner. Zeigt und nennt Schottlands Hauptstadt! Beschreibe ihre Lage! Edin- bürg ist mit einer Hafenstadt verbunden und hat rege Gewerbethätigkeit und bedeutenden Handel. Sie ist aber nicht halb so volkreich als Glasgow. Die Bevölkerung Südschottlands besteht aus den Niederschotten, welche in ihrem Wesen und ihrer Sprache viel mit den Engländern gemein haben. Sie bilden den Übergang von den Engländern zu den keltischen Bergschotten. In den Städten leben sehr viele Engländer. (Wiederholen.) Zusammenfassung: Schildere Südschottland! 3. Mittelschottland. Wie unterscheidet sich Mittelschottland in der Bodengestaltung von Südschottland? — Die Gebirgsnatur tritt noch deutlicher hervor, und die Gebirge sind höher. — Welchen Namen führt das Gebirge? — Grampian- (grämpjän-)Gebirge. — Inwiefern trifft die schon früher beschriebene Gebirgs- natur Schottlands besonders auf dieses Gebirge zu? — Es verbreitet sich in mehreren Ketten nach Nordosten, tritt hart an die Westküste und bildet dort eine vielgeliederte Steilküste, wird nach Nordosten allmählich niedriger und erreicht nur an einzelnen Punkten die Ostküste, an welcher sich ein Streifen Küstenslachland dahinzieht. — Obwohl das Gebirge nur die Höhe der deutschen Mittelgebirge erreicht, macht es doch den Eindruck einer groß- artigen, erhabenen Gebirgsnatur. Seine felsigen Thalspaltungen gehen fast

8. Die Geographie in der Volksschule - S. 31

1897 - Gera : Hofmann
Iv. Physische und politische Geographie oder Länderkunde? 31 deutsche Tiefland. Jedes dieser Bodengebiete umfaßt mehrere Landschaften, die je nach der Unterrichtsstufe wieder mehr oder weniger selbständig her- vortreten können. So enthält der erste von den genannten Erdräumen an Landschaften: die deutschen Alpen, das oberdeutsche Hochland, den Böhmer- wald und den schwäbisch-fränkischen Jura. Bei der länderkundlichen Behandlung stehen natürlich die natürlichen Verhältnisse des betreffenden Landes mit ihren Wechselbeziehungen im Vorder- gründe. Zwar darf man sich in der physischen Geographie auch nicht „in ferne Weiten" verirren. Das Hauptaugenmerk hat man auf die für ein Land charakteristischen Verhältnisse zu richten. Das Klima wird in großen Zügen gezeichnet, wie es sich aus der Lage des Landes zum Äquator, zum Meer :c. sowie aus seiner Bodenform und etwaiger Einwirkung der Meeresströmungen ergiebt. Bei den Produkten hebe man besonders die für das Land charakteristischen hervor, hauptsächlich die, welche für die Kultur- bestrebungen des Volkes besondere Bedeutung haben (z. B. die Kulturpflanzen Westindiens). Ausführliche naturgeschichtliche Behandlungen gehören natürlich nicht in den geographischen Unterricht. In welcher Weise findet nun die „politische Geographie" bei dieser Länderkunde ihre Erledigung? — In sehr natürlicher Weise! Die nötigen staatlichen und topographischen Objekte ergeben sich aus der Betrachtung der Natur des betreffenden Landes, oder lassen sich im ungünstigsten Falle leicht an geeigneten Stellen einschieben. Die merkenswerten Städte stehen mit der Natur des Landes in so enger Wechselbeziehung, daß man sich in den meisten Fällen Zwang auferlegen muß, wollte man sie für einen besonderen „politischen" Teil aufsparen. Die staatlichen Eigentümlichkeiten erwähnt man, wenn man von der Bevölkerung des Landes spricht. Zur nähern Illustration des Gesagten mögen einige Beispiele dienen! Die Natur Norwegens weist die Bewohner meistenteils auf die Meeres- küste an. Ihre Nahrungsquellen liegen hauptsächlich im Seehandel und Fischfang. Das Küstenland ist deshalb auch am meisten bevölkert, und werden hier die wichtigsten, für die ganze Bevölkerung im allgemeinen bedeutungs- vollsten Wohnplätze zu suchen sein. Es sind dies die Seehandelsstädte Christiania, Bergen, Drontheim und als nördlichste das kleine Hammerfest. Wo das Gebirge in seinem Schöße großartige Schätze darbietet und die Bewohner zur Ausbeute derselben auffordert, werden Städte mit Bergbau, Hüttenbetrieb und Industrie aufzufinden sein, z. B. Dannemora, Falun und Sala in Schweden mit beziehentlich Eisen-, Kupfer- und Silberbergbau. Will man in einfachen Volksfchulverhältnissen diese Städte nicht merken lassen (was nur zu billigen wäre), so genügt es, die Gegend nördlich vom Mälarsee als reich an Bergwerken zu bezeichnen, deren Ergebnisse zum großen

9. Die Geographie in der Volksschule - S. 36

1897 - Gera : Hofmann
36 V. Die Kulturgeographie und das historische Element. Begriff „politische Geographie" unter die angedeuteten Gesichtspunkte und nehme als Grundstock der Betrachtungen die Völkerkunde des entsprechenden Erdraums und wird gute Früchte sehen. In erster Linie sind natürlich die Kulturverhältnisse des deutschen Volkes ins Auge zu fassen. Der Schüler muß eine Vorstellung erhalten von der Machtstellung des deutschen Volkes seit 1870/71, von dem Aufschwung seines Handels, seiner Großindustrie, Ausnutzung des Bodens, Entwicklung des deutschen Binnenhandels und der deutschen überseeischen Unternehmungen. Bei den fremden Ländern und Erdteilen sind in erster Linie ihre Beziehungen zu Deutschland ins Auge zu fassen""), und dementsprechend manches Land und Volk genauer, andere Gebiete nur summarisch zu behandeln. So wird man z. B. von überseeischen Ländern bei den Vereinigten Staaten Amerikas am längsten verweilen, weil ihre Kulturbeziehungen zu Deutschland sehr umfangreich und mannigfaltig sind. Neuerdings haben sich Herausgeber guter Atlanten die Aufgabe gestellt, aus Nebenkarten die Kulturgeographie der einzelnen Länder, insonderheit vom deutschen Reiche, zu berücksichtigen. Zur Erläuterung der Art und Weise dieser Kartenbilder seien hier zwei Kulturkarten aus dem „Neuen Schul- atlas" von Kühn und Peip (Gera, Hofmanns Verlag) beigefügt. — 2. Die Erörterung über die Berücksichtigung der Kulturgeographie legt uns die Frage nahe, ob die Geschichte des betreffenden Volkes oder historische Elemente aus derselben, die sich auf einen bestimmten Erdraum beziehen, nicht von hervorragender Bedeutung für die Erzielung einer richtigen geographischen Einsicht sein können. Darauf ist zu erwidern, daß man im allgemeinen mit dem Herbeiziehen historischer Thatsachen vorsichtig sein muß. Die Erdkunde ist zu lange Schleppenträgerin der Geschichte gewesen, als daß bei zu starker Betonung des historischen Elementes nicht eine Überwucherung mit ge- schichtlichen Merkwürdigkeiten wieder auftauchen könnte. Wie lange ist es denn her, daß in den gangbarsten Schulbüchern für Erdkunde die Betrachtung eines jeden Staates mit einer Unmasse historischen Notizenkrams eingeleitet wurde! Man ist eben noch zu sehr daran gewöhnt, Geschichte und Geographie als eine Art siamesischer Zwillinge zu betrachten, als daß man sich über die bestimmte Abgrenzung beider Gebiete Rechenschaft schuldig zu sein glaubt. Mit Vorliebe definiert man die nahe Verwandtschaft beider mit dem Worte vr. Tegners: „Die Geographie ist das Lokal der Geschichte; die Geschichte ist eine bewegliche Geographie." Abgesehen davon, daß die Geographie eine *) Vergleiche in dieser Hinsicht meine Schrift: „Das Deutsche Reich in seinen Kulturbeziehungen zur Fremde". Halle, Schroedels Verlag, M. 1,75.

10. Die Geographie in der Volksschule - S. 100

1897 - Gera : Hofmann
100 Ausgeführte Unterrichtsbeispiele, Was ist nach allen Erörterungen über Islands Bevölkerungsdichtigkeit zu sagen? — Es ist nicht stark bevölkert. Die Insel ist 3 ll2 mal so groß als die Provinz Posen, hat aber kaum so viel Einwohner als die Stadt Posen. Die Isländer gehören zu den nordisch-germanischen Völkern und zeigen in ihrer entlegenen Heimat sehr viel Sinn für Bildung und Wissenschaft. Sehr selten findet man einen Isländer, der nicht lesen kann, und in jedem Hause ist eine kleine Büchersammlung. Am häuslichen Herde werden die alten nordischen Götter- und Heldensagen fleißig erzählt, Sie haben sich bei den Isländern am schönsten erhalten. Weshalb wohl? (Abfragen!) Zusammenfassung: Erzähle von Islands Bewohnern! Der Weg von Island nach Kopenhagen führt über eine felsige Insel- gruppe, die Färöer, d. h. Schafinseln. Die Inseln gehören auch zu Dänemark. Weshalb heißen sie wohl Schafinseln? Die Bewohner haben mit den Isländern in der Beschäftigung viel Ähnlichkeit. (Wiederholen.) Aufgaben zur Übung und Wieder hol u n g. 1. Nenne die Länder, die zu Dänemark gehören! 2. Was hast du von den Größenverhältnissen der Länder gelernt? 3. Nenne die gemerkten Städte und gieb ihre Bedeutung an! 4. Nenne die Meeresstraßen des dänischen Jnselreichs und schildere ihre Eigentümlichkeit! 5. Nenne dänische Kolonien und ihre Bedeutung sür Dänemark! 6. Welche Ähnlichkeit besteht zwischen der Natur Islands und der von Skandinavien? 7. Nenne die Nahrungsquellen der Jüten, Dänen, Isländer! 8. Vergleiche Islands Klima mit dem der dänischen Inseln! Schluß: Lesen bezüglicher Musterstücke aus dem Lesebuch in der deutschen Stunde, Verwertung des Stoffes zu schriftlichen Übungen. Rätsel. Fünf Brüder sind's in deutschen Gauen, Die stets in meinen Spiegel schauen: Ein „Vater" eilt in schnellem Trab Zu mir herab, von mir hinab. — Nimm Kopf und Fuß mir, ich entweiche Alsbald nach einem nord'fchen Reiche. Auf einer Insel steh' ich dort Als Handelsstadt an einem Fjord. (Bodensee — Odense.)
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