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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 88

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 88 — so bot er ihm gerne Geld an zur Anlage einer neuen Fabrik. Hohe Stenern legte er auf die ausländischen Erzeugnisse, damit die einheimischen Fabriken besser bestehen könnten. Der Leinwandhandel nahm besonders in Schlesien solchen Aufschwung, daß er sich bis nach Amerika erstreckte. In Berlin entstanden eine Kattundruckerei, eine Wollen-Spimierei und Weberei, eine Sammetfabrik, eine Zuckersiederei und eine große Porzellanfabrik. Die Erzeugnisse der Porzellanfabrik verdrängten allmählich die bisher im Lande gebrauchten, teuren Zinngeschirre. In Schlesien wurde der Bergban geregelt und bildete bald eine beträchtliche Einnahmequelle für den Staat. Handel. Die Gewerbthätigkeit erhält das rechte Leben erst durch den Handel. Zur Unterstützung des Handels trat in Berlin eine Bank ins Leben, die den Kaufleuten gegen mäßige Zinsen Geldvorschüsse gab. Bisher waren die Kaufleute, um sich aus einer augenblicklichen Geldverlegenheit zu retten, vielfach auf Wucherer angewiesen, die sehr hohe Zinsen forderten. Neue Kanäle erleichterten den Schiffsverkehr im Lande, so daß die Erzeugnisse des Ackerbaues und Gewerbes billiger, bequemer und schneller durch das Reich befördert werden konnten. Der P l a u e n s ch e Kanal zwischen Havel und Elbe verkürzte den Wasserweg von Brandenburg nach Magdeburg um 20 Meilen. Der Finow-Kanal verband Havel und Oder; dadurch gewann der Weg zwischen Berlin und Stettin um 48 Meilen. Der Bromberger Kanal zwischen Netze und Brahe stellte auch zwischen Oder und Weichsel die Verbindung her. Steuern. Um so große Summen für das Wohl des Landes ausgeben zu können, mußte auch viel eingenommen werden. Die strenge Sparsamkeit des Königs ließ ihn zwar Millionen gewinnen, aber das reichte nicht. Neue Steuern wollte er seinem Volke nicht aufbürden; deshalb belegte er in strengerer Weise als seine Vorsahren alle Ber-brauchsgegenstände mit Stenern. Dabei berücksichtigteer aber die armen Leute, indem Fleisch und andere Bedürfnisse des Volkes ganz gering besteuert wurden. Friedrich sagte von sich: „Ich bin der Sachwalter der Armen!" Die schwerste Steuer traf die Luxusgegeustäude (Wein und dergl.); „fo etwas," sagte der König, „kauft der Arme nicht." Auch auf Kaffee und Tabak kamen hohe Abgaben, weil er sie als Luxusgegenstände ansah. Der Staat hatte den Alleinhandel mit diesen Waren. (Tabaks- und Kaffee-Monopol.) Als Steuerbeamte berief er einige in der Steuerverwaltung geübte Franzosen; diese zogen nun eine ganze Menge Unterbeamte ans Frankreich heran und gaben der neuen Einrichtung den Namen „Regie". Zwar stiegen die Einnahmen des Staates jetzt bedeutend, aber das Volk empfand die Regie als eine Plage. Die fremden Beamten verfuhren nämlich mit der größten Strenge und belästigten das Publikum in vielfacher Weise. Die meiste Unzufriedenheit erregte das staatliche Vorrecht des Alleinhandels mit Tabak und Kaffee. Die Regiebeamten durften nach diesen Waren Haussuchungen halten und schnüffelten nun vielfach in den Häusern umher. Mau belegte sie deshalb mit dem Titel „Kaffeeriecher".

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 173

1836 - Eisleben : Reichardt
173 Preußen nebst Posen. Inf er, welche von da an den schiffbarm Pregel machen. — Tilsit, gut gebaute gewerbsame Stadt, nördlich von Inster- burg, an der Memel, ist durch den Frieden bekannt, der hier 1807 zwischen Frankreich auf der einen und Preußen und Ruß- land auf der andern-.Seite geschlossen wurde, und hat über 1t,000 Einwohner. Westlich von dieser Stadt fangt die äußerst fruchtbare Tilsiter Niederung an. 1») in Wcstpreußcn: aa) im Regierungsbezirke Danzig, welcher den nördlichen Theil dieser Provinz begreift: Danzig, Hauptstadt und starke Festung, südwestlich von Pillau, an dem westlichen Arme der Weichsel, 1 Meile von der Ostsee, mit vie- len Fabriken, 5000 Hausern und 61,000 Einwohnern, welche einen wichtigen Seehandcl treiben- Am Ausflusse dieses Armes der Weichsel liegt Neul^Hrwasser, Flecken und Hafen der Stadt, zu dessen Vertheidigung die Festung Mündel oder Weichselmünde dienet. — Oliva, berühmtes, jetzt aufge- hobenes Keofter und Flecken, nordwestlich von Danzig, mit einer schönen Kirche. — Elbing, Stadt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, südöstlich von "Danzig, an der schiffbaren Elbing, wel- che durch einen Kanal mit der Nogat verbunden ist, liegt unweit des frischen Haffs, treibt ansehnlichen Seehandcl, und hat 20,000 Ein- wohner. — Ma.ri.xlb urg, Stadt, südwestlich von Elbing, in einer fl sehr fruchtbaren Gegend, an der Nogat/ mit dem sehenswerthen groß- (**-**• js. ßen Schlosse der vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens. C? bb) im Regierungsbezirke Marienwerder, welcher den südlichen Theil von Westvreußen begreift: Marienwerder, wohlgebaute Hauptstadt, südlich von Marienburg, Vi Meile von der Weichsel, treibt starken Obstbau, und hat 5000 Einwohne»___ Grau^enz, Stadt und starke Festung, südwestlich von Marien- werde», liegt am rechten Ufer der Weichsel. — Kulm, Stadt, südwestlich von Graudenz, liegt unweit der Weichsel. — Thorn^ gewerbsame Stadt und Festung, südöstlich von Kulm, an der Weichsel, mit bedeutendem Handel, ist der Geburtsort des be- rühmten Astronomen Kopernikus, und hat 12,000 Einwohner. /Jf73rd: c) in der Provinz Posen und zwar aa) im Regierungs- bezirke Posen, welcher den südwestlichen Theil der Provinz be- greift: Posen, befestigte Hauptstadt der Provinz, südwestlich von Lhorn, an der Warthe, hat viele ansehnliche Gebäude, mehrere Fabriken, einen beträchtlichen Handel und 33,000 Einwohner.— Meseritz, Fabrikstadt, nördlich von Züllichau, unweit der Bran- denburgischen Gränze, an der Obra, einem Nebenflüsse der Warthe.— Fraustadt, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Glogau, unweit der Schlesischen Gränze, mit Fabriken. — Lissa, eine der vor- züglichsten Fabrikstädte Posens, nordöstlich von Fraustadt, unweit der Schlesischen Gränze, treibt einen lebhaften Handel. — Ra - wicz (spr Rawitsch), gut gebaute und gewerbsame Stadt, nord- östlich von Lissa, liegt unweit der Schlesischen Gränze, und treibt einen lebhaften Handel. — Krotoszyn (sp. Krotoschin), gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Rawicz, liegt unweit der Schle- sischen Gränze. — Kempen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Krotoszyn, und nahe an der Schlesischen Gränze. U.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 132

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mtttele«ropa. Oldenburg. wird von dem Gebiete der freien Stadt Bremen und von dem Königreiche Hannover begränzt; der östlichste Theil, das Fürstenthum Lübeck, liegt im Umfange des Herzogthums Holstein und stößt zugleich an die Ostsee; und das jenseits des Rheins gelegene Stück, das Für» stenthum Birkenfeld, wird von der Preußischen Rhein- provinz begränzt. Mit Ausnahme dieses letzter» Stückes ist das Großherzogthum eben, wo längs der Nordsee und der Weser fette Marschländer sind, die gegen die Ueberschwemmungen durch Deiche geschützt werden müs, sen; während die vom Meere entfernter» Gegenden aus Sandboden, Heiden und Mooren bestehen. Die vor- nehmsten Flüsse sind: die Weser, welche hier die Hunte aufnimmt, und in die Nordsee geht; die Zade, welche mit ihrer Mündung in die Nordsee einen großen Busen bildet. Es giebt eine Menge von Kanälen, welche zur Abführung des überflüssigen Binnenwassers angelegt und zum Theil schiffbar sind, und viele Landseen, worunter der Dümmersee, an der südlichsten Gränze des eigent- lichen Oldenburgs, und der Plönersee, im Fürsten, thum Lübeck, die größten sind, aber nur zum Theil hie, her gehören. Die Hauptprodukte bestehen kn Getreide, worunter viel Buchweizen, Flachs, Vieh, vorzüglich guten Pferden und Rindvieh, Bienenzucht, einer Menge von Fischen und Torf, welcher in vielen Gegenden den Holzmangel ersetzt. Das Fürstenthum Dirkenfeld hat beträchtliche Waldungen, vieles Obst und etwas Wein, und Bergbau auf Blei und Eisen. Zn den Marschgegenden und im Fürstenthum Lübeck ist die Landeskultur vortreff- lich, in den Heide, und Moorgegenden noch sehr zurück, wo es in dem südwestlichen Theile des eigentlichen Ol- denburgs Landstriche giebt, die zu den ödesten und trau- rigsten Deutschlands gehören. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 250.000 beläuft, sind meistens Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Katholiken nicht unbedeutend. Sie beschäftigen sich mehr mit dem Ackerbau und der Viehzucht, als mit der Industrie; und in der Nähe der Ostsee sucht ein Theil der Einwohner seinen Unterhalt von Fischerei und Schifffahrt. Landesherr ist ein Groß, herzog. Oldenburg, Haupt- und Residenzstadt, südlich vom Jade- busen, an der Hunte einem Nebenflüsse der Weser, hat ein Re-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 134

1836 - Eisleben : Reichardt
134 Ii. Mitteleuropa. Holstein u. Laueub. 29. Die Herzogtümer Holstein und îauenburg. Sie enthalten 175 Omeilen und liegen am rech- ten Ufer der Elbe, zwischen der Ost- und Nordsee, und gränzen gegen Süden an das Gebiet der freien Sradt Hamburg und an Hannover, wovon sie durch die Elve geschieden werden, gegen Westen an die Nordsee, gegen Norden an das Königreich Dänemark, von welchem sie zum Theil der Fluß Eider trennt, und gegen Osten an die Ostsee, des Fürstenthum Lübeck, das Gebiet der freien Stadt Lübeck und an Mecklenburg. Der Boden ist eben und im Ganzen sehr fruchtbar, vorzüglich in den Marschgegenden, welche durch Deiche gegen den Ein- bruch der Fluchen geschützt werden müssen. Die vornehm- sten Flüsse sind die Elbe, die sich hier in die Nordsee mün- det, und die Eider, welche die Nordgränze bildet, durch einen schiffbaren Kanal mit der Ostsee verbunden ist, und ihre Mündung, nördlich von der Elbe Mündung, gleichfalls in die Nordsee hat. Unter den vielen Land, feen sind der Na tzeb arger, Schaal- und Plön er, see die bedeutendsten. Getreide, worunter auch viel Buchweizen, Vieh, vorzüglich sehr gure Pferde und Rindvieh, Fische, etwas Salz, viel Torf, machen die Hauptprodukte aus. Die Einwohner, an der Zahl 470.000, größtentheils Lutheraner, beschäftigen sich vor, nehmlich mit Ackerbau und Viehzucht, die beide im Flore sind, mit Fischerei, Schifffahrt und Handel. Der Kunstfleiß ist nicht bedeutend, und blühet nur in Al- tona, der größten Stadt dieser Länder. Beide Herzog- thümer gehören dem Könige von Dänemarks und machen Bestandtheile des Dänischen Staates aus. Glückstadt, Hauptstadt, nordwestlich von Hamburg, an der Elbe, mit einem Hafen und 6000 Einwohnern.— Itzehoe, Stadt, nordöstlich von Glückstadt, an der schiffbaren Stoer. — Rendsburg, Stadt und wichtige Festung, nordöstlich von Glückstadt, an der Eider, ist eine der nördlichsten Städte Deutsch- lands, und liegt an der Dänischen Gränze. — Kiel, Stadt, östlich von Rendsburg, an einem Busen der Ostsee, hat einen Hafen, Seebäder, eine Universität und bedeutenden Handel. «Jährlich wird hier eine Messe gehalten, der Kieler Umschlag ge- nannt. —- Altona, größte Stadt dieser Länder, dicht an der Westseite Hamburgs und an der Elbe, gut gebaut und groß, mit einem Hafen, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat über 26,000 Einwohner. — Ratzeburg, kleine Stadt, auf einer Insel im Ratzeburger See, liegt südöstlich von Lübeck. —

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 135

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Mecklenburg. 135 Lauenburg, kleine Stadt, südlich von Lübeck, an der Elbe, treibt Schifffahrt, indem hier die auf der Elbe ankommenden Waaren, vermittelst eines sich daselbst mündenden und mit der Trave in Verbindung stehenden Kanales, nach Lübeck gebracht werden. 30. Die Großherzoglhümer Mecklenburg. Sie sind 260 (280) Qmeilen groß und liegen längs der Ostsee, welche sie auf der Nordseite bespület, und gränzen gegen Osten an das Preußische, gegen Süden an das Preußische und Hannöverische Gebiet; und ge- gen Westen an das Herzogthum Lauenburg und das Ge- bier der freien Stadt Lübeck. Sie gehören zu den Flach- ländern des nördlichen Deutschlands und bestehen aus Ebenen, die nur von einigen Hügelreihen unterbrochen werden. Die Elbe berührt die südwestlichste Seite die- ser Länder auf einer kurzen Strecke, und nimmt hier die El de auf, einen Abfluß mehrerer Seen. Nach der Elbe ist die Warnow der wichtigste Fluß, welche hier entspringt und in die Ostsee geht. Die Havel, einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe, hat hier ihren Ursprung. Unter der großen Menge von Landseen sind der Müritz- und der Schweriner See die größten. Von dem Ratze bürg er-See gedört nur die Ostseite hieher. Die Produkte dieser im Ganzen sehr fruchtba- ren und gut angebauten Länder sind vorzüglich: Ge- treide zur Ausfuhr, Tabak, Obst, Waldungen, Vieh (besonders gute Pferde und Rindvieh; auch die Schaf-, Schweine und Gänsezucht sind bedeutend), viele Fische, Salz und Torf. Die Fabriken sind von keiner Bedeu- tung, da die Einwohner, deren Zahl 650,000 beträgt, und die größtenkbeils Lutheraner sind, sich mehr mit der Landwirlhschaft. Fischerei, Handel und Schifffahrt, als mit dem Kunstfleiß beschäftigen. Zn wissenschaftli- cher Bildung stehen die Mecklenburger gegen andere Deutsche nicht zurück. Landesherren sind zwei Groß- Herzoge, von Mecklenburg Schwerin und von Mecklenburg - Srrelitz, von welchen der erstere den bei weitem größer» Theil besitzt. a) in dcm Antheile des Großherzogs von Meck- lenburg-Schwerin: Schwerin, Hauptstadt, südöstlich von Lübeck, an der Westseite des Schweriner Sees, hat ein großlser- zogliches, aus einer Insel des Sees gelegenes Schloß, eine schöne

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 171

1836 - Eisleben : Reichardt
Preußen nebst Posen. 171 in die Ostsee laufen. Nach der Weichsel sind die be* deutendsten Flüsse: 1) die Memel, welche aus Ruß- land, wo sie Niemen heißt, hieher kommt, und sich vor ihrem Ausflusse in die zwei Hauptarme Ruß, den nördlichen und Gilge, den südlichen theilt, welche bei- de in das Kurische Haff sich münden; 2) der Preget, welcher bei Insterburg aus dem Zusammenflüsse der Inster und Angerap entsteht, die ansehnliche Alle mit sich vereinigt, und sich in das frische Haff ergießt; Z) die Passarge, welche gleichfalls dem frischen Haff zufließt und 4) die Warthe, der Hauptnebenfluß der Oder, nebst der ansehnlichen Netze, welche in der Provinz Brandenburg sich mit der Warthe vereinigt. Es giebt auch mehrere schiffbare Kanäle, wovon der große und kleine Friedrichsgraben, diememel mit dem Pregel und der Bromberger Kanal die Weichsel mit der Netze verbindet. Von der großen Menge der Landseen sind vorzüglich zu bemerken: der S p i r d i n g, der größte unter allen, der L ö w e n t i n und der Maur- oder Angerburgische See, sämmr, lich im südöstlichen Theile dieser Länder und durch Ab, flüsse und Kanäle mir einander in Verbindung stehend; der von der Drewenz durchflossene Dcewenz-See; der Geserich, westlich vom vorhergehenden; der Drau- sensee, östlich vom Weichselarme Nogat und der Gop, loser, aus welchem die Netze fließt. Diese Länder liegen im nördlichen Theile der nörd, lichen gemäßigten Zone und haben ein gemäßigtes Kli- ma, das jedoch in den Küstengegenden veränderlich und feucht, übrigens gesund ist. Die Hauptprodukte sind alle Hausthiere in Menge und vorzüglicher Art, viele Fische, Getreide nebst andern Erzeugnissen des Ackerbaus zur Ausfuhr, etwas Tabak, in einigen Ge, genden vieles Obst in den Niederungen, große Waldun- gen und aus dem Mineralreiche, das bei dem Mangel an Gebirgen arm ist, hauptsächlich etwas Eisen, Bernstein und viel Torf. Die Zahl der Einwohner beträgt über 3 Mil- lionen, theils Deutsche, theils Polen und Litthauer, auch viele Juden. Die Mehrzahl bekennt sich zur evangeli- schen Kirche; aber auch die Zahl der Katholiken ist be- deutend. Der Ackerbau wird vorzüglich in den Marsch-

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 307

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
307 benutzt werden. Das Bad zu Ems an der Lahn wird von Brustleidenden stark besucht; allein den besten Ruf hat eine Quelle, deren Wasser nicht an Ort und Stelle getrunken zu werden pflegt, sondern in Krügen weithin verschickt wird. Dies ist der Brunnen zu Selters. Die (ehemals nassauischen) Bergwerke in der Provinz Hessen liefern Silber, Blei, Eisen, Kupfer und viele andere Mineralien. Die Rheinprovinz wird vom Mittelrhein durchflossen. Koblenz liegt am Einflüsse der Mosel in den Rhein. Ein Kreis von Forts mit ungeheuern Mauern und drohenden Schießscharten liegt auf den Höhen um die Stadt herauf beiden Seiten der zusammenfließenden Ströme, deren Ufer durch Brücken ver- bunden sind. Dadurch wird die schöne Gegend noch herrlicher, und Reisende aus fernen Gegenden benutzen die Dampfschiflahrt auf dem Rheine und der Mosel, um Koblenz und die mächtige Feste Ehrenbreitstein, die Koblenz gegenüber auf dem rechten Ufer liegt, zu sehen und die schöne Natur wie die gewaltigen Werke der Menschenhand zu bewundern. Köln, die dritte Stadt Preußens, ist eine starke Festung, eine Stunde lang und verhältnißmäßig breit. Die große Stadt mit ihren schönen Gebäuden, ihren vielen Thürmen und dem majestätischen Dome gewährt einen herrlichen Anblick, besonders wenn man vom Rheinufer aus die Brücke und die zahlreichen Masten der im Hafen liegenden Schiffe, die Rauch- säulen der ankommenden und abgehenden Dampfschiffe überschaut. Köln wird mit jedem Jahre eine bedeutendere Fabrik- und Handelsstadt. Von seinen Waaren ist das kölnische Wasser (Lau ck6 Cologne) am bekanntesten. Die größte Fabrik- stadt der Rheinprovinz ist Elberfeld, an welche sich unmittelbar die eine Stunde lange Stadt Barmen anschließt; beide zusammen bilden das berühmte Wupper- thal. Hier herrscht eine ungemeine industrielle Thätigkeit, und die Garnbleichereien, Färbereien, Seiden-, Baumwollen- und andere Manufakturen haben hier einen großen Wohlstand gegründet. Auch eine Menge von evangelischen Anstalten zur Förderung des Reiches Gottes finden hier kräftige Unterstützung. Das Wupper- thal ist der Sitz einer Traktatgesellschaft, der bergischen Bibelgesellschaft, der rheinischen Missionsgesellschaft mit ihrem Missionshause und vieler christlichen Vereine. Aachen ist eine der ältesten deutschen Städte und war schon als die gewöhnliche Residenz Karl's des Großen berühmt. Düsseldorf ist durch seine Malerschule, Solingen durch seine Schwert-Fabriken weit und breit bekannt. — Die Rheinprovinz ist sehr stark bevölkert. Die Bewohner sind rührige Men- schen, in Ackerbau, Bergbau, Fabrikwesen und Industrie erfreuen sie sich des herrlichsten Gedeihens. Die Provinz Westfalen grenzt im Osten an Hannover. Münster, die größte Stadt Westfalens, ist dadurch merkwürdig, daß auf dem dortigen Rathhause im Jahre 1648 der jammervolle dreißigjährige Krieg durch den Abschluß des west- fälischen Friedens beendigt wurde. Minden treibt lebhaften Handel und Schiff- fahrt. Bielefeld treibt bedeutenden Handel mit Leinwand; Iserlohn und Hagen sind ihrer Stahl-, Eisen- und Messingwaaren-Fabriken wegen berühmt. — Im südlichen und östlichen Theile ist diese Provinz gebirgig, im westlichen und nördlichen aber flach. Westlich vom Wesergebirge liegt der geschichtlich berühmte teutoburgerwald. Die Provinz Schleswig-Holstein gehört ebenfalls erst seit 1866 zu Preußen. An^einem Busen der Ostsee liegt die schöne Stadt Kiel mit ihrem vortrefflichen Seehafen. Altona an der Elbe ist eine bedeutende See- und Handelsstadt. Schleswig und Flensburg liegen an Meerbusen der Ostsee. — Der Westen dieser Provinz besteht aus fettem Marschlande; die Ostseite der- selben ist fruchtbar und waldig; aber der Heiderücken, welcher sich von Süden nach Norden durch Holstein und Schleswig hindurchzieht, besteht aus magern Heiden, die jedoch an Torfmooren reich sind. Die bedeutendsten Inseln sind Alsen und Fehmern in der Ostsee, Sylt und Föhr in der Nordsee. Außer den hier beschriebenen Provinzen gehören noch das Herzogthum Lauen- burg an der Unterelbe und das Stammland der Hohenzollern, nämlich die von Würtemberg und Baden umschlossenen h o henz o llern'schen Lande, zu Preußen. 20-.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 39

1908 - Gotha : Perthes
39 und gewundene, daher eisenbahnlose Wesertal. Der Hauptort ist die Universitätsstadt Güttingens Größer ist Hildesheim* an einem Nebenflusse der Leine, schon ganz am Nordrande gelegen. Zu beiden Seiten des Weserknies liegen die beiden kleinen Fürsten- tümer Lippe, im S. das größere Lippe mit der Hauptstadt Detmold am Teutoburger Walde, auf dem sich hier das kolossale Hermannsdenk- mal zum Andenken an den ersten Befreiungskrieg der Deutschen (9 n. Chr.) erhebt; im N. Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bücke- bürg, die schon von den Kohlen des nahen Deistergebirges Nutzen zieht. Der vielbesuchte Badeort Pyrmont bildet eine waldeckische Exklave. Zu Westfalen gehört der mittlere Teil der fruchtbaren Mulde zwischen dem Wiehengebirge und dem Teutoburger Walde. Wichtig für den Verkehr sind die beiden Lücken dieser Randgebirge, die die Eisenbahn Berlin (bzw. Hamburg)—Hannover—köln benutzt: an der Westfälischen Pforte liegt Minden, an der Osninglücke Bielefeld*, dessen Be- deutung aber mehr auf der seit drei Jahrhunderten blühenden Leinen- Weberei beruht. Der W. jener Mulde ist hannöverisch: hier liegt Osnabrück* in der Nähe von Steinkohlenseldern, ein wichtiger Platz für Eisenindustrie. § 44. Das Münsterland bildet die oben erwähnte Tieflandbucht und wird von zwei Flüssen entwässert, die am Ostrande entspringen und nach W. fließen. Aber nur die Lippe behält diese Richtung bei und mündet in der Nähe von Wesel (in der Rheinprovinz) in den Rhein, die Ems wendet sich dagegen in einem flachen Bogen nach N. der Nordsee zu. Der Boden ist nur zum Teil sruchtbar, zum Teil aber sandige Heidefläche oder Moor. Die niedersächsische Bevölkerung treibt vorwiegend Landwirtschaft, besonders Roggenbau (Pumpernickel) und Schweinezucht, die die Eichenwaldungen begünstigen; der westfälische Schinken war unter dem Namen „marsischer Schinken" schon im alten Rom geschätzt. Die Abwesenheit der Großindustrie und die den Nieder- sachsen eigentümliche Lebensweise in Einzelhöfen gestatten keine große Verdichtung (96 auf dem qkm, vgl. damit, was auf S. 36 über das benachbarte rheinische Industriegebiet gesagt worden ist). Aus der ehemaligen Herrschaft des Bischofs von Münster erklärt es sich, daß die Bevölkerung größtenteils katholisch ist. Jetzt bildet das Münsterland einen Hauptteil der preußischen Provinz Westfalen, deren Hauptstadt Münster* (mit Universität, aber noch ohne medizinische Fakultät) ist. Paderborn am Ostrande war einst ebenfalls der Mittelpunkt eines bischöf- lichen Territoriums. Am Südrande nimmt Hamm* noch an der Eisen-
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