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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 15

1899 - Gera : Hofmann
— 15 — ^6. Die Ruinen von Babylon. hoch und etwa 13 m dick; 250 gewaltige Türme überragten sie. Die Stadt hatte einen Umfang von etwa acht deutschen Meilen. In der Mitte erhob sich der fast 200 m hohe Belusturm, auf dem die Priester astronomische Beobachtungen anstellten. Weithin sichtbar waren die schwebenden Gärten der Semiramis. Auf gewölbten Hallen erhoben sich mehrere Terrassen. Auf einer Unterlage von Steinplatten, Asphalt und Bleiplatten war so hoch die Erde aufgeschüttet und mit Mauerwerk eingefaßt, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. Darauf er- hob sich eine zweite und dritte Terrasse. Ein Springbrunnen auf der obersten versorgte die weite Anlage mit Wasser. Zwischen den Palästen und Häusern der Stadt dehnten sich Gärten, Felder und Jagdgründe aus. Ähnlich war Ninive, von dem man neuerdings mehrere Königs- paläste als Mittelpunkte der Stadtviertel ausgegraben hat. 2. Die Religion der Chaldäer (wie man die Herrscherfamilie, die Priester und auch wohl alle Bewohner nannte) war Sterndienst. Der Sonnengott hieß Bel (Baal). Der Belusturm war sein Tempel. Die Priesterwürde vererbte sich vom Vater auf den Sohn. Die Ver- ehrung der Götter war mit allerlei Ausschweifungen verbunden. 3. Die Kultur, die sich schon im grauen Altertume entwickelte, wird durch die ausgegrabenen Reste bezeugt. Die Bauwerke, be- sonders die zum Schutze des offenen Landes, waren riesenhaft; man , führte sie aus gebrannten, durch Asphalt verbundenen Backsteinen auf. Der sehr ergiebige Landbau wurde durch treffliche Bewässerungs- anstalten unterstützt. Unter den Gewerben zeichneten sich die Weberei und die Purpurfärberei aus. Der Handelsverkehr durch Schiffe und Karawanen war bedeutend. Unter den Wissenschaften blühte besonders die Astronomie, die aber in Astrologie oder Sterndeuterei ausartete. Unsere Einteilung des Jahres in Tage, Wochen und Monate, die Zer- legung der Stunde in 60 Minuten, der Minute in 60 Sekunden und

2. Das Mittelalter - S. 215

1889 - Gotha : Perthes
215 In derselben Zeit, da sich die Vorstellungen von der Erde wandelten, vernderten die astronomischen Entdeckungen des Copernicus^) (f 1543) auch die von der Stellung der Erde innerhalb der Welt. Schlu. Das Mittelalter, aus der Verbindung der Germanen mit der rmisch-christlichen Welt hervorgegangen, ging zu Ende, als diese Verbindung sich wieder lste. Nachdem die Herrschast des ppstlichen Roms auf staatlichem Gebiet von den sich selbstndig fhlenden Nationen zurck-gewiesen war, begann das deutsche Volk endlich auch auf religis-kirchlichem sich von den rmischen Formen loszusagen. Weder die Priester-liche Herrschaft (rmische Hierarchie) noch die dem lebensmden Altertum entlehnte Askese fand man in dem Evangelium, aus das man zurckging, be-grndet: dagegen entsprach die unmittelbare Hingabe des Einzelnen an Gott, wie sie das ursprngliche Christentum verlangt, und die wiederhergestellte Harmonie zwischen Geist und Krper dem auf das Individuelle gerich-teten Geiste und dem noch lebensfrohen Gemte des deutschen Volkes. Der Glaube fhrte die Einzelnen wieder unmittelbar zur Gottheit, die Sitt-lichkeit verpflichtete alle wieder zu denselben Gesetzen. Es srug sich, ob die andern europischen Nationen der von Deutschland aussenden Bewegung Z folgen wrden; da trat dem protestantischen Grundsatz freier, indivi-dueller Entwicklung auf religisem Gebiete der auf romanischem Boden er-wachsene Jesuitenorden mit dem Grundsatze unbedingten Gehorsams entgegen. Der unvereinbare Gegensatz des protestantischen und jesuitischen Grund-gedankens beherrscht zunchst die neue Zeit. * 4^' 1) Nikolaus Copernicus geb. 1473 zu Thoru, gest. als Kanonikus zu Frauenburg 1543. Der Druck seines grundlegenden Werkes (de revolutionibus orbium caelestium) wurde kurz vor seinem Tode vollendet. Das copernicanische System wurde von Joh. Kepler (geb. 1571 in der Stadt Weil in Wrtemberg) zur Unumstlichkeit erhoben; K. war 16011626 kaiserlicher Mathematiker in Prag; er starb in Regensburg während des Reichstags 1630. Gleichzeitig fand der Italiener Galilei (15641642) das copernicanische System durch seine Beobachtungen besttigt. Giordano [bfchorba'no] Bruno (geb. um 1550 zu Nola, gest. 1600 zu Rom auf dem Scheiterhaufen) lehrte bereits, da die Fixsterne Sonnen seien und das irdische Sonnensystem eines von unendlich vielen Sonnensystemen.

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 86

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
86 hervor, die sich von dem berlieferten losrissen und Entdeckungen machten, die eine vernderte Auffassung des Weltalls begrndeten. Nikolaus Kopernikus aus Thorn, Domherr in Frauenburg, gest. 1543, brach mit der ptolemischen Ansicht vom Weltall, indem er nachwies, da nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkte des Planetensystems sich befinde. Auf Grund der Kopernikanischen Forschungen fand spter Johann Kepler, gest. 1630 zu Regensburg, die Gesetze der Planetenbewegung, während sein Zeitgenosse der Italiener Galileo Galilei die Lehre vom Fall und von der Bewegung des Pendels gab, das von dem Hollnder Johnson erfundene Teleskop fr die Himmelsforschung benutzte und im Kampfe gegen kirchliche In-toleranz der Mrtyrer des kopernikanischen Systems wurde. Die vom Papste Gregor Xiii. 1582 veranlagte Verbesserung des julianischen Kalender (1582 fiel die Frhlings-Tag- und Nachtgleiche auf den 11. statt 21. Mrz) wurde erst 1700 von den Protestanten angenommen. Nur die Anhnger der griechischen Kirche (Russen) verwerfen noch heute den gregorianischen Kalender und rechnen nach dem alten. 4. Das deutsche Brgertum mit seiner Wohlhabenheit, seiner Kunstliebe und dem frhlichen Lebensgenu stand im Beginne der Reformationszeit auf der Hhe feiner Entwicklung. Die Fugger in Augs-brg beherrschten in der Zeit Karls V. mit ihrem Gelde den Weltmarkt. Da aber der Handel infolge der neuen Entdeckungen andere Wege genommen hatte, wodurch Lissabon und dann Amsterdam Hauptstapelpltze wurden, so verloren die deutschen Städte allmhlich an Bedeutung. Die Einbue, welche Venedig durch den Verlust des indischen Marktes erlitten hatte, wirkte zugleich ungnstig auf den Verkehr der sddeutschen Städte ein. In den norddeutschen sanken die Gewerbe mit dem Verfalle der Hansa, welche einen Teil ihrer Privi-legiert mit dem Aufbhen des englischen und skandinavischen Handels verlor. Auch der Aufschwung Hollands war fr Deutschland nachteilig. Dagegen entfaltete sich am Niederrhein durch die Thtigkeit der wegen ihres protestantischen Glaubens vertriebenen Niederlnder ein reges industrielles Leben. Auch die Erfindungen des 16. Jahrhunderts ermutigten und untersttzten den deutschen Gewerbestand. Peter Hele zu Nrnberg erfand 1509 die Taschenuhren (Nrnberger Eier), der Braunfchweiger Jrgens das Spinnrad; Barbara Uttmann wurde die Erfinderin des Spitzenklppels und lehrte diese Technik die Be-

4. Die Neuzeit - S. 34

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 34 — mit der Einführung der evangelischen Lehre, als sich zur Zeit der Elisabeth ein fröhliches Volksleben entwickelte. Auf dem Boden freier protestantischer Weltanschauung wuchs das englische Drama bis zu jener Vollendung empor, die ihm William Shakspeare 1564— 1616 gab. Seine Tragödien behandeln entweder die Geschichte des englischen Volkes oder schildern die Geschicke, wie sie durch die Macht der Leidenschaften, durch den Ehrgeiz (Macbeth), den Jähzorn (Lear), die Eifersucht (Othello), die Liebe (Romeo und Julie) über den Menschen hereinbrechen. Die ganze Scala der Empfindungen, Lust wie Leid, veranschaulicht der große Herzenskündiger mit stets gleicher Meisterschaft. Trotz der oft derben Ausdrucksweise ist die Teudenz der shakspearescheu Lust- und Trauerspiele eine durchaus sittliche. 5. Von allen wissenschaftlichen Gebieten war bisher das der Naturwissenschaften am wenigsten bebaut worden. Aberglaube und kirchlicher Fanatismus wirkten einer Forschung entgegen, welche in der Erkenntniß der Naturkräfte die Offenbarung Gottes suchte. Erst im Resormationszeitalter traten auch unter den Naturforschern Männer hervor, die sich von dem Heb es lief erteil losrissen und Entdeckungen machten, die eine veränderte Auffassung des Weltalls begründeten. Nicolaus Eoperuicus aus Thorit, Dornherrr in Frauenburg, gest. 1543 brach mit der ptolemäischen Ansicht, indem er nachwies, daß nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkte des Planetensystems stehe. Der Widerspruch, den der dänische Astronom Tycho de Brahe dagegen erhob, blieb wirkungslos. Auf Gruud der copernicauifcheu Forschungen fand Johann Kepler, gest. 1630 zu Regensburg, die Gesetze der Planetenbewegung, während sein Zeitgenosse der Italiener Galileo Galilei gest. 1642 die Lehre vom Fall und vou der Bewegung des Pendels gab, womit er der Vater der neuen Physik geworden ist. Galilei benutzte zuerst das von dem Holländer Johnson erfundene Teleskop für die Himmelsforschung und wurde int Kampfe gegen kirchliche Intoleranz der Märtyrer des co-pernicanischen Systems. Einer feiner Schüler Torricelli erfand 1642 das Barometer. — Die vom Papste Gregor Xiii. 1582 veranlasste Verbesserung des julianischen Kalenders wurde erst 1700 vou deu Protestanten angenommen. Nur die Anhänger der griechischen Kirche (Russen) verwerfen noch heute deu gregorianische» Kalender und rechnen nach dem alten. 6. Das deutsche Bürgert hum mit seiner Wohlhabenheit,

5. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 7

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
' Erster Abschnitt. Die Reformation in Deutschland bis zum Augsburger 7 Religionsfrieden. timsche Kapelle) und Bildhauer (Moses) Gewaltiges leistete, die Maler Lionardi da Vinci (das heilige Abeudmahl), Raffael (Ma-dornten) und Tizian. > " Hfl- \I) f; b. In Deutschland. Von Italien kam derhnmanismns nachdentsch-l a n d und bewirkte auch hier einen mchtigen Anfschwnng der Wissen-schasten und Kuste. Die Universitten Heidelberg, Erfurt und Wittenberg waren die Hanptpltze des deutschen Humanismus. Seine bebeuterbftcn Vertreter waren Erasmus vo u Rotterdam, Reu ch-l i n und der Ritter Ulrich von Hutten. Des Erasmus' Hauptwerk war die Herausgabe des griechischen Neuen Testaments, Renchlin be-grndete das Studium der hebrischen Sprache, Hutten bekmpfte in heftigen Streitschriften, Gedichten und Satiren in zuerst lateinischer, dann beutscher Sprache das Papsttum. (Sein Wahlspruch: Ich hab's gewagt!") Nebeu den klassischen Wissenschaften waren es besonders die Natur-Wissenschaften, die damals in ganz nene Bahnen gelenkt wrben, und deren Entdeckungen eine vollstndig vernderte Auffassung des Weltalls begrndetet!. Nikolaus Kopernikus aus Thorn, Domherr in Frattenbnrg (gestorben 1543), wies nach, da nicht die Erde, wie man bis-her angenommen hatte, sondern die Sonne im Mittelpunkte des Weltsystems sich befinde, eine Entdeckung, die allerbings erst spter zu praktischer Bedeutung gelangte. Auch die deutschen Knste blhten unter dem Einflsse des Hnma-w-isis nisrmts auf, vor allem die Malerei. Damals lebte Albrechtdrer aus Nrnberg (gestorben 1528), der auch in der Kupferstecher- und .^^Holzschneidekunst Vorzgliches leistete. Auer ihm waren der Portrt-maler Hans Holbein aus Augsburg und Lukas Kr an ach, der Maler des Luthertums, Zierden der deutschen Schule; Hervorragendes als Erzgieer leistete Peter Bischer, der gleichfalls ans Nrnberg stammte. In den Stdten erscholl der M e i st e r g e s a tt g, der an die Stelle des mittelalterlichen Minnegesangs der Ritter getreten war. Der bedeutendste der Meistersinger war der Nrnberger Schuhmacher Haussachs, der auch zahlreiche Fastnachtsspiele gedichtet hat. Auch das deutsche Volkslied erlebte damals seine erste Blte. ^ c. Die Bnchdrulkerknnst. Der Aufschwung, den Kuste und Wissenschaften in diesem Zeitalter nahmen, wurde gefrdert durch die Erfindung der Bitchdruckerkuttst. Diese ermglichte es, da die neuen geistigen Er-rnngenschaften nicht nur den hheren und bemittelteren Stnden zugute

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 222

1902 - Gotha : Perthes
222 schein entsprechende Ansicht ist die des Ptolemäns (140 v. Chr.), jene die des Kopernikus (1543). — Woraus schließen wir, daß sie sich von Westen nach Osten bewegt? (Bewegung im Eisenbahn- Zug!). Beweise für die Rotation der Erde: 1. Es ist unglaublich, daß die so weit entfernte Sonne sich in 24 Stunden um die Erde drehen sollte. 2. Die nach dem Äquator strömenden Winde (Passate) er- fahren eine Ablenkung, und zwar auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen nach links; die vom Äquator ausgehenden Luftströmungen werden nach der entgegengesetzten Richtung abgelenkt (Wind beim Eisenbahnzug und beim Lausen!). 3. Von großer Höhe fallende Körper weichen von der senk- rechten Richtung etwas östlich ab. 4. Foncaults Pendelversuch: Die Schwingungsebene eines schwingenden Pendels dreht sich im Laufe längerer Zeit über der Erde (d. h. eigentlich steht sie still und die Erde bewegt sich unter ihr weiter; Versuch mit der Zentrifugalmaschine). 5. Die anderen Weltkörper besitzen auch eine Rotation (für die Sonne siehe § 210). Durch die Rotation der Erde um ihre Achse entsteht also Tag und Nacht! Über die Dauer der Rotation siehe unten. tz 207. Die zweite Bewegung der Grde. Die Erde bewegt sich zweitens wie alle anderen Planeten um die Sonne (Revolution); auch von Kopernikus^) aufgestellte Ansicht (zuerst von Aristarch von Samos, 270 v. Chr.). Die Revolution der Erde erklärt die scheinbare jährliche Bewegung der Sonne (am Horizont) ganz einfach und ungezwungen. Beweis für die Revolution der Erde ist die Aberration des Lichtes (Bradley, 1747): wir sehen einen Stern am Himmel nicht in der Richtung, in der er steht, sondern etwas nach Osten verrückt, was sich nur aus einer Bewegung der Erde von Westen nach Osten (und Nikolaus Koperuikus (1472—1543), Domherr zu Frauenberg bei Königs- berg; fem Hauptwerk ,.De revolutionibus" erschien in seinem Todesjahr. Einen eigentlichen Beweis konnte er für seine Lehre noch nicht finden, sie fand deshalb und auch aus religiöser Kurzsichtigkeit heftigen Widerspruch.

7. Deutsche Prosa - S. 264

1900 - Gera : Hofmann
264 Ferdinand Cohn. kommen haben. Gleich den Bienenzellen umschließen auch die Zellen der Pflanzen einen inneren Hohlraum, welcher von regelmäßigen Wänden ringsum begrenzt und mit Säften gefüllt ist. Aber auf- fallender Weise fanden die Entdeckungen der Väter der Pflanzenanatomie kein Verständnis unter ihren Zeitgenossen; sie regten zu keiner Nach- folge an, die Kunst mikroskopischer Beobachtung wurde nicht weiter fortgebildet, und hundert Jahre später war sie so gut wie verloren gegangen. Erst seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde wieder mit Hilfe des Mikroskops der Bau der Pflanzen gründlicher durchforscht, als je zuvor, und seit dem dritten Jahrzehnt wurde das inzwischen außerordentlich vervollkommnete Mikroskop auch zur Lösung entwicke- lungsgeschichtlicher Probleme zu Hilfe gezogen. Die erste Aufgabe, welche das Mikroskop zu lösen hatte, war, wie wir schon bemerkt, die Entstehung des Pflanzenkeims. Wir können hier nicht alle die einzelnen Phasen verfolgen, durch welche unter wett- eiferndem Zusammenarbeiten zahlreicher Forscher und nach mancherlei Fehlgriffen und Abwegen endlich Schritt für Schritt der geheimnisvolle Vorgang aufgehellt wurde, wie im Innern der Blüte, eingeschlossen von den Geweben der Samenknospe, die Erzeugung eines neuen Pflanzen- wesens sich vollzieht. Das Ergebnis war: daß jede Pflanze, von der Palme und Eiche bis zum niedersten Grase, zuerst als eine einfache mikroskopische Zelle erscheint, welche durch einen wunderbaren Ge- staltungsakt ins Dasein tritt. Das war eine hochwichtige Entdeckung; ist ja doch die Entstehung eines neuen lebenden Wesens eine Neu- schöpfung; jetzt zeigte sich, daß das Geheimnis der Schöpfung in der Erzeugung einer Zelle ruht. Die Zelle selbst aber erscheint dem tiefer eindringenden Auge des Forschers in der Gegenwart nicht mehr als das einfache Saftbläschen, sondern als ein Organismus von kompli- zierter innerer Einrichtung, der niemals von selbst entsteht, sondern immer nur als Tochter von einer Mutterzelle geboren wird; gerade bei der Fortpflanzung der Zellen haben uns die Entdeckungen der letzten Jahre eine ungeahnte Folge innerer Bewegungen, erregt von geheimnisvollen Kräften, enthüllt. Nachdem das Problem der ersten Entstehung der Zellen feiner Lösung nahe gebracht worden war, blieb noch das zweite Problem: wie entwickelt sich aus der ersten Zelle die zusammengesetzte Pflanze mit ihren mannigfaltigen Organen, deren jedes wieder aus zahllosen Zellen besteht? Das Mikroskop gab auch hierüber Aufschluß: quer durch den inneren Raum jener ersten Zelle zieht sich eine Scheidewand und teilt denselben in zwei Kammern; jede dieser Kammern ist eine Zelle für sich und teilt sich durch eine neue Scheidewand wieder in zwei Abteilungen; indem Scheidewand auf Scheidewand sich zieht, ent-

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 39

1794 - Gotha : Ettinger
Ul Frankreich. 39 5. Sie schwächen ihre Macht durch Thei- lungen und innerliche Kriege. Schon Chlodowigs vier Söhne theilten die Mo- 511 narchie Die Brüder ermordeten Ch lodo- mirs älteste Söhne, und steckten den jüng- sten in ein Kloster. Childebert I tödtete sei- nen Schwager, den westgothischcn Amalrich. Chlotar i vereinigte auf kurze Zeit wieder die ?)8 ganze Monarchie. Seine 4 Söhne theilten abermahls, und wü- theten gegen einander durch Mord und Krieg. 6iz Hieran hatte dre westgothische Brunehild groß- ßen Antheil. Dagobert Ii (der die fränkische Monarchie al- lein beherrschte ) bekriegte Slaven und Weft- gvthen, und bewies sich gegen die Geistli- chen sehr freygebig. Seine zwey Söhne theilten abermahls. 638 6. Sie geben sowohl dadurch, als durch die Vernachlässigung der Regierung, ihren er- sten Staatsministern Gelegenheit, die Herr- schaft an sich zu reisten. Die fränkischen Könige hatten die Güther, die sie eroberten, unter ihre Lehnsleute ausge- theilt. Hierdurch entstanden Herren ( Baro- nen), welche die Nationalversammlung aus- machten. Die. fränkischen Könige lebten auf ihren Land- güthern. Ihr vornehmster Diener war der Vorgesetzte ihres Hofgesindes, der Hof- meister (majar domiis). Dieser Hofmeister stellte bald den ersten Minister und den Ge- neralfeldmarschaü vor. Die Bischöfe hatten ihr Ansehn so hoch getrie- den , daß sie bey der Nationalversammlung die ersten Stimmen ablegten. E 4 Dg

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. uncounted

1892 - Gera : Hofmann
Verlag von Theodor Hofmann in Gera. Historische (Sebichte. Fr Schule und Haus ausgewhlt von Fr. Polack. (Lin Anhang zu jedem tehrbuch der Weltgeschichte.) gr. 8. Preis geb. 60 Pf. /.Welch' groe Bedeutung die historischen Gedichte fr den Geschichtsunterricht haben, das hat die Padagogik langst anerkannt. Sie erhhen die Anschaulichkeit des Unterrichts und erwecken in den Schulern eine lebhaste Teilnahme an historischen Personen und Ereignissen. Hier ist eine bor-zugliche Sammlung solcher Gedichte von zugleich klassischem Wert. Im ganzen fmb es deren 204, n. z. 41 zur Geschichte des Altertums, 86 zur Geschichte des Mittelalters und 77 zur Geschichte der Neuzeit. Die Ausstattung des Buches ist sehr schn, der Preis sehr niedrig." (Monatsblatt d. evang. tehrerbundes.) , , . . , ''ie Sammlung zeichnet sich dadurch vor vielen hnlichen aus, da sie nicht gedanken-los dieselben, endlos abgehaspelten Gedichte aus ihren Vorgngerinnen herausnimmt, sondern neu zusammengestellt ist und Neues bercksichtigt. Die fleiige Benutzung Linggs, dessen Balladen wie fr einen solchen Zweck geschaffen sind, ist ein Verdienst. Da der Versaffer bei seiner Auswhl guten Geschmack bekundet, so zieht die Sammlung auer durch die Frische, auch durch die Harmonie des Zusammengestellten an." (Nord und Sd.) Goschichksjiabellen fr Hhere Mdchen- im Mittelsleuten. In zwei Rursen bearbeitet von K. Zander, R^wr. Zweite veresserte Auflage. Jreis 35 ^f. Diese Geschichtstabellen sollen im groen und ganzen diejenigen Zahlen und Daten geben, welche in hheren Mdchenschulen und auch in mittleren, die sechs Schuljahre dem Geschichtsunterricht widmen, als feststehender Kanon einzuprgen sind. ~--Die Zahlen und Daten sind in zwei Kurse zerlegt, doch so, da der Ii. Kursus die Zahlen des I. wieder aufnimmt. Der I. Kursus mit 3 Stufen ist fr die 3 ersten Jahre des Geschichtsunterrichts berechnet, in welchen Biographien und Einzelschilderungen und zwar im 1. Jahre aus der alten, im 2. aus der mittleren und im 3. aus der neueren Geschichte gegeben werden; der Ii. Kursus fr die folgenden 3, resp. 4 Schuljahre, in welchen die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit im Zusammenhange behandelt wird. Der 1. Stufe des I. Kursus sind die aller-wichtigsten Zahlen aus der braudeuburgisch-preuischeu Geschichte hinzugefgt, teils als Ergnzung, teils zur Fortfhrung der auf der frheren Stufe behandelten geschicht-lichen Heimatsbilder. Nach des Verfassers Ansicht ist berhaupt die brandenburgisch-preuische Geschichte von der Stufe an, wo sie im Anschlu an die Heimatskunde zuerst auftritt, auf_ jeder folgenden Klasse in entsprechender Weise weiter fortzufhren, damit m der Geschichte des eignen Volkes schon von unten auf ein beschrnktes, aber sicheres Wissen erzielt und die bekannte und oft gergte Unwissenheit in derselben endlich beseitigt werde. In der zweiten Auflage sind der Vertiefung wegen mehrere Zu-stze eingefgt und namentlich die Thtigkeit der hervorragenden Regenten, besonders der preuischen, in den Hauptzgen charakterisiert worden.

10. Teil 16 - S. 97

1806 - Gotha : Ettinger
97 Geldunterstützung von 200,000 Pfund. Schon vor sechs Zähren (1741) war vom Unter? Hause die Unterhaltung von 60,000 Mann zum See? und Landdienst genehmigt worden; auch hatte man (1738) mit Dänemark die Stellung von 6000 Mann verabredet. Jetzt stieg die Zahl der zum Dienste bestimmten Mannschaft auf 70,000 Köpfe. Wahrend daß ein deutscher Kurfürst, als König von Großbritannien, sich zur thätigen Unterstützung der Marie Theresia rüstete, griffen sie zwey andre von diesen Kurfürsten, der König Friedrich Ii von Preussen, und der Kurfürst Karl Albrecht von Dauern, nur vermuthet an, um ihr einen Theil der vom Vater geerbten Länder zu entreissen. Der preussische Friedrich, der Sohn Friedrich Wilhelms I *), der jetzt seine glänzende Laufbahn begann, wurde in seiner ersten Jugend von lauter Franzosen gebildet. Seine Kinderfrau, de Roucoules, war eine Frau? zösin, der erste Lehrer, den er im vierten Jahre erhielt, Duhan de Jandon, war ein Frau? *) Theil xv, S. 37t. Gallettj Weltg. i6r Th. G
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