Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 31

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Physische Erdkunde. 31 bei. Meere, Gebirge, Steppen und Wüsten treten der Verbreitung von Organismen mehr oder weniger hemmend entgegen. 2. Die wichtigsten Vegetationsformen sind: Wüste, Steppe, Tundra, Buschland, Wald und Kulturland. Im wesentlichen werden sie von der Menge und Verteilung der Niederschläge bedingt. Die W ü st e n haben aus Mangel an Niederschlägen keine oder ganz spärliche Vegetation (Sahara, Gobi, Kalahari). Die Steppen haben nur zu gewissen Zeiten des Jahres Niederschläge. Sie bilden daher eine zusammenhängende Pflanzendecke aus Gräsern und Kräutern. Baumwuchs fehlt gänzlich oder ist spärlich vertreten. (Pußta, südrussische Steppe, Prairieeu des Mississippi, Llanos (ljanos) des Orinoco, Pampas des Rio de la Plata, Savannen in Afrika). — Tundren nennt man die weiten Moossteppen aus den großen Moorflächen des Nordens. — Buscht and weist niedrigen Banmwnchs und Gesträuch auf. Es gehören dazu die Zwergwälder der Polargegenden, die Dschungeln, das australische Buschland und die Heidestrecken der gemäßigten Zone. — Wälder erfordern Nieder- schlüge zu allen Jahreszeiten. Es gehören dazu der tropische Wald und die Laub- und Nadelwälder der gemäßigten Erdstriche, die mit einzelnen Beständen bis in die Polargebiete reichen. Das Kulturland ist durch Bodenbearbeitung und Pslanzenknltur seitens des Menschen geschaffen worden. Es gehören dazu Ackerfelder, Wiesen, Gärten, Weinberge u. s. w. 3. Angabe der wichtigsten pflanzen- und tiergeographischen Reiche nach dem Atlas! 6. Die Bevölkerung der Erde. Die Bevölkerung der Erde beträgt über 1550 Mill. Menschen. Ihre Verteilung auf die einzelnen Erdteile zeigt folgende Übersicht: Erdteile qkm Einwohner auf l qkm Europa Asien Afrika Amerika Australien Polargebiete 9,7 Mill. 44,5 „ 29,8 „ 38,3 „ 9,00 „ 4,5 „ 358 Mill. 860 „ 206 „ 125 „ 5 .. (0,08 „ 36,9 19,3 6,9 3,3 0,5 In Summe 135,8 Mill. 1554 Mill. 11,4 1. Nach ihren körperlichen Merkmalen, insbesondere der Hautsarbe, Behaarung und Schädelbildung, teilt man die Menschheit in 7 Haupt- gruppen oder Rassen: 1. Kaukasier oder Mittelländer, 2. Mon- golen, 3. Mala Yen, 4. Neger, 5. Bnschmänner und Hotten- totten, 6. Indianer oder Rothäute, 7. Australier. r, }• Die Kaukasie r (etwa 720 Mill.) haben eine weiße bis bräun- uche Hautfarbe, langes Haar und starken Bartwuchs. Sie sind die wohl- Uockdetste, gefttteste und mächtigste aller Rassen, hauptsächlich über Europa, ^coroafrika und Vorderasien, aber auch in Nordamerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde verbreitet. Sie sind die Hauptträger höherer Kultur und Gesittung. Mau unterscheidet drei Hauptstämme der Kaukasier: a) den indo - ® 1* man I}-1e n- D tam m (Arier), zu welchen die Inder Vorder- mmens, die gramer, Armenier, Nord-, Mittel- und Südeuropäer und fast

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xxxviii 5) Finanzen. In die Reichskasse flieen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern vom Branntwein, Bier, Tabak, Zucker, Salz und die Einfuhrzlle). Die wichtigsten Reichsbehrden sind: auswrtiges Amt, Reichs-amt des Innern, Marineamt, Reichspostamt, Reichsschatzamt. Durchfuhrung der Selbstverwaltung in Preußen. a) Zur Stdteordnung ist die Land gemeinde ordnung getreten. Dem Schulzen und den Schffen zur Seite steht die Gemeindevertretung. l>) Die Kreisordnung stellt neben den Landrat den Kreisausschu und neben beide den Kreistag. c) die Provinzialordnnng neben den Landesdirektor den Pro-vinzialausschu und neben beide den Provinziallandtag. Die Selbstverwaltung der evangelischen Kirche ist durch die Kirchengemeinde- und Synodalordnung geschaffen worden. Die Gemeinde verwaltet ihre Angelegenheiten durch den Gemeinde-kirchenrat und die Gemeindevertreter. Die Dizese wird durch die Kreissynode, die Provinz durch die Provinzialsynode, das Land durch die Generalsynode vertreten. Ii. Die soziale Bewegung. Gewaltige Entwicklung der Naturwissenschaften. (Alexander von Humboldt f 1859.) Technische Anwendung der Naturwissenschaften: Watt macht die Dampfmaschine fr das Gewerbe brauchbar (17641784). Fulton baut das erste Dampfschiff (1807), Stephenson erfindet die Lokomotive; 1826 luft der erste Dampfwagen in England, 1835 in Deutschland zwischen Frth und Nrnberg. Verbreitung der Telegraphie (um 1840), Vollendung der Photographie (um 1850). Der Phonograph Edifons (1878), das Telephon Graham Bells, die dynamoelektrischen Maschinen von Werner Siemens (1866). Vernderung des stdtischen Lebens durch das Fabrikwesen und das Grogewerbe. _ Das Maschinenwesen und die Teilung der Arbeit setzt die Arbeiter zu mechanischen Werkzeugen herab. Entstehung der Sozialdemokratie. 1878 Zwei Mordanschlge auf Kaiser Wilhelm. Der Staat nimmt Stellung zur sozialdemokratischen Bewegung. Schutzdesarbeitersdurcharbeiterversicherungsgesetze: die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884), die Jnvaliditts- und Altersversicherung (1889). Das Arbeiterschutzgesetz (1891): Ausschlieung der Kinder aus den Fabriken; Arbeiterinnen drfen nicht bei Nachtzeit beschftigt werden; Verbot oder Beschrnkung der Sonntagsarbeit. in. Die Erwerbung deutscher Kolonien. In Afrika werden in den 80er Jahren in deutschen Schutz genommen: im Westen das sogen, deutsche Sdwestafrika, das Kamerun-land und das Togoland, im Osten das sogen, deutsche Ost-

4. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

5. 1870 - 1914 - S. 16

1918 - Halle (Saale) : Gesenius
16 Das konnte und durfte nicht immer so bleiben; daher mußte Deutsch- land seine Einnahmen vermehren, um die Bevölkerung ernähren zu können. Bisher war es ein landwirtschaftlicher Staat, aber der Vod.n konnte doch nicht beliebig vermehrt werden. Sodann brauchte es auch Geld, um Waren zu kaufen. Wenn also nicht die überschüssige Be- völkerung zur Auswanderung gezwungen werden und damit dem Deutschtum verloren gehen sollte, mußte Deutschland auch ein Industrie- staat werden: die Voraussetzungen dafür, Kohle und Eisen, hatte es ja in reichem Maße; aber darüber hinaus fehlte fast alles — geschulte Arbeiter, Maschinen, eine Flotte, Geld —, und die Erzeugnisse der älteren Industrieländer beherrschten den Weltmarkt. Aber das Deutsche Reich setzte sich trotz aller Widerstände durch. Die deutsche Industrie nahm einen in der Geschichte einzig dastehenden Aufschwung, wenn er auch langsam und nicht ohne Rückschläge erfolgte. Die tatsächliche Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft zur Welt- wirtschaft ist also nicht das Ergebnis bewußten Wollens irgendwelcher führenden Staatsmänner, sondern die Auswirkung der natürlichen und wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands. Einige Zahlen werden den Aufstieg unseres Landes am besten klarmachen: Kohlen Eisen Schiffe Handel 1870. ... 30 Mill. t 1,5 Mill. t ca. 150 überseed. 5 Milliard. M. 1890.... 90 „ „ 5 „ „ „ 900 „ 8 Daraus ergab sich aber die Notwendigkeit, sowohl für den Bezug von Rohstoffen zu sorgen, als auch Absatzmärkte für die Industrieerzeugnisse zu beschaffen. Allen diesen Umständen hatte Bismarck nicht genug Rechnung ge- tragen; sein Gedanke vom gesättigten Deutschland konnte aber jetzt nicht mehr aufrechterhalten werden. Die deutsche Industrie verlangte Rohstoffe und Absatzgebiete. So wuchsen wir infolge unserer Über- völkerung und des Aufschwungs der Industrie in den Welthandel und die Weltwirtschaft hinein. Dem mußte auch unsere Politik Rechnung tragen; aus der Weltwirtschaft ergab sich naturgemäß die Weltpolitik. Richt Machthunger und Herrschsucht veranlaßten sie, wie unsere Gegner behaupten, sondern die Verhältnisse nötigten uns zu diesem Schritt, wenn anders Deutschland nicht verkümmern wollte.*) Cs ist das welt- geschichtliche Verdienst unseres Kaisers, daß er mit klarem Blick erkannte, daß die zunehmende Bevölkerung und der große wirtschaftliche Auf- schwung Deutschlands die Teilnahme an der Weltwirtschaft und Welt- politik verlangten, und daß er seinem Land Richtlinien für die neue Zu- kunft wies. Da wir durch den Welthandel Rebenbuhler der Großmächte, vor allem Englands, geworden waren, suchte Wilhelm Ii. die deutsche Poli- tik nach folgenden Gesichtspunkten zu gestalten: *) Caprivi sagte: „Entweder muffen wir Menschen oder Waren ausführen".

6. 1870 - 1914 - S. 11

1918 - Halle (Saale) : Gesenius
11 auch nur zunächst. Daher hatte er auch Frankreich veranlaßt, Tunis zu erwerben. Daß dies den deutschen Interesten entsprach, darf man heute wohl verneinen; denn dieses Land war durch seine Lage und die schon eingeleitete italienische Vesiedclung als Kolonisationsgebiet für Italien wie geschaffen. Es war zudem der einzige Cntschädigungs- gegenstand, der nicht auf Kosten der Türkei ging. Das für uns Wich- tigste wäre jedoch gewesen, daß Italien durch Tunis gestärkt und auch in Afrika Nachbar und Nebenbuhler Frankreichs geworden wäre. Ita- liens Interessen hätten dann wohl dafür gesorgt, das Gewonnene zu sichern und zu vergrößern, was Anschluß an uns bedingt und das heutige gewaltige französische Kolonialreich eingeengt hätte. Auch in den achtziger Jahren unterstützte Bismarck Frankreichs Kolonialpolitik in Afrika und Hinteraßen; nur so war es diesem möglich, das große, zusammenhängende Kolonialreich in Nordafrika und im Kongogebiet sich zu verschaffen und in Hinterindien das reiche Tong- king und Annam zu besetzen. Bismarcks Erwartungen, hierdurch die Franzosen von dem Rachekrieg gegen Deutschland abzulenken, haben sich als irrig erwiesen. Die koloniale Betätigung der Franzosen schuf naturgemäß Gegensätze zu Italien und England, aber diese wurden überwunden; der unter der Asche ungedämpft fortbestehende Haß gegen Deutschland jedoch wurde, wie wir jetzt genau wissen, besonders in den Schulen großgezogen — die schlechte Behandlung unserer Gefangenen ist eine Folge dieser jahrzehntelangen Erziehung zum Haß gegen Deutschland —. Cr kam schon 1885 nach Ferrys Sturz zum Ausbruch (siehe S. 14). Heute müssen wir es daher bedauern, daß wir selbst den Franzosen zur Erwerbung eines so großen, mächtigen Kolonialreiches verholfen haben, besten reiche Hilfsmittel ihnen nun im Kampf gegen uns zu Gebote stehen. e) Rußland. Rußland war in den siebziger Jahren immer tiefer in Asien vor- gedrungen, hatte sich dann Turkestans bemächtigt und war bis nach Afghanistan vorgedrungen. England wurde dadurch sein Gegner, und der englisch - russische Gegensatz schien den Weltkrieg herbeizuführen. Bismarcks Staatskunst zog auch hieraus Nutzen. Cr wollte ja auch nach 1879 „den Draht nach Petersburg nicht abreißen lasten", sondern hielt auf gute Beziehungen zu Rußland, auch als 1881 der deutsch- feindliche Zar Alexander Iii. den Thron bestiegen hatte. Dieser stand nämlich ganz unter dem Einfluß einer nationalistischen Partei, die in den Deutschen die aus Rußland lastenden wirtschaftlichen und politischen Herren sah und dies Joch zerbrechen wollte, und seiner deutschfeindlichen Frau — einer dänischen Prinzessin, der Schwester der Gemahlin Eduards Vii. —. Infolge des russisch-englischen Gegensatzes gelang es Bismarck, vorübergehend wieder ein Band zwischen den drei Kaisern von Deutschland, Rußland und Österreich zu knüpfen durch die Dreikaiser - Zusammenkunft von Skierniewice 1884, auf der sich die Mächte wohlwollende Neutralität im Fall eines Angriffskrieges zu- sicherten. Dies Abkommen war freilich nur für drei Jahre geschlossen,

7. 1870 - 1914 - S. 70

1918 - Halle (Saale) : Gesenius
70 Anmerkungen. 1. Zu Seite 2. Bismarcks Friedensstimmung kommt in seinem Buch „Gedanken und Erinnerungen" in folgenden Worten zum Ausdruck: „Deutschland ist vielleicht die einzige große Macht in Europa, die durch keine Ziele, die nur durch siegreiche Kriege zu erreichen wären, in Versuchung geführt wird. Unser Interesse ist, den Frieden zu erhalten, während unsere kontinentalen Nachbarn ohne Ausnahme Wünsche haben, geheime oder amtlich bekannte, die nur durch den Krieg zu erfüllen sind". 2. Zu Seite 3. Aus Trietsch „Tatsachen und Ziffern". Verlag Lehmann. Noch 7 Monate vor Kriegsausbruch äußerte sich unser heutiger größter Gegner, der Engländer Lloyd George über die deutschen Rüstungen in einer Weise, auf die gar nicht genug hin- gewiesen werden kann. „Die deutsche Armee ist eine Lebensnotwendigkeit nicht nur für das Reich, sondern auch für die Existenz und Unabhängigkeit der Nation, da Deutschland von zwei Seiten flankiert ist, deren jeder eine fast ebenso starke Armee unter- hält. (Tatsächlich hatte Rußland fast 2 Mill. Friedensstärke, Frankreich 790 000, Deutsch- land 807000.) Das Land wurde so oft von seinen Feinden besetzt, überrannt und zer- stört, daß, während wir eine Überlegenheit von 60% über die Seestreitkräfte Deutschlands fordern, Deutschland selbst in militärischer Hinsicht nicht einmal Frankreich gegenüber eine solche Überlegenheit besitzt, und außerdem hat es doch auch mit Rußland 51t rechnen, Deutschland macht keinen Anspruch auf einen Zwei-Mächte-Standpunkt (d.h. es beanspruchte uicht, sein Heer müsse so stark sein wie das zweier Mächte, wie es die Engländer mit ihrer Flotte verlangten; ja, es stellte noch nicht einmal einen „Ein-Mächte-Standpunkt" auf). 3. Zu Seite 14. Fürst Bülow sagte 1906 in einer Reichstagsrede: „Von 1878 bis 1890 haben sich unsere Beziehungen zu Rußland trotz aller entgegenarbeitenden Be- mühungen des Fürsten Bismarck, der gerade auf dem Gebiete der russisch-deutschen Be- ziehungen alle Hilfsquellen seines fruchtbaren und erfindungsreichen politischen Genius entwickelte, und trotz seines oft sehr weitgehenden Entgegenkommens gegenüber Rußland beständig verschärft und verschlechtert". 4. Zu Seite 28. 1895 hatte Deutschland 4 Linienschiffe, 1 Panzerkreuzer u. einige Küstenpanzerschiffe. Nach dem Bauplan von 1897 sollte die Flotte 19 „ 8 „ „ 42 kleine Kreuzer haben. 1900 „ „ „ 38 „ 14 „ „ 38 „ 1912 „ „ „ 41 „ 20 „ „ 40 „ und zwar die Schlachtflotte: aktive Flotte 1 Flaggsch. u. 24 „ 8 Reserve- „ 16 „ 4 Auslands- „ —______„________8 18 12 Summe: 41 Linienschiffe, 20 Panzerkreuzer u. 40 kleine Kreuzer. Unsere Linienschiffe tragen d. Namen v. Bundesstaaten od.königen sz.b.hessen, Kaiser Wilhelm) „ Panzerkreuzer „ „ „ „ Feldherrn („ „ Gäben, Gneisenau) „ kl. Kreuzer „ „ „ „ Städten („ „ Breslau, Emden) „ Torpedo- und Unterseeboote werden mit Nummern bezeichnet (T 10, U 20). Unsere Flotte ist der englischen durch ihre gute Panzerung, Treffsicherheit und Feuer- kraft (mehr mittelschwere Geschütze) überlegen, während diese unsere durch die Zahl der großen, weittragenden Geschütze übertrifft. Deutschland hatte 1914 26 neue Großkampf- schiffe, England 40. Die Flottenstärke*) der einzelnen Staaten mar vor Beginn des Weltkrieges folgende 1. England . . 72 Linienschiffe 44 Panzerkreuzer 98 kleine Kreuzer 2. Deutschland . 37 „ 19 44 „ 3. Amerika . . 42 19 1k „ 4. Frankreich. . 34 22 12 „ 5. Italien. . . 18 10 15 „ ,, 6. Rußland . . 19 9 ko „ „ 7. Österreich . . 16 3 0 ,f It 8. Türkei . . . 2 2 2 „ „ '"') Aus dem empfehlenswerten Buch Fischer-Zühlke, „Deutschland und der Weltkrieg. Tatsachen und Zahlen aus drei Kriegsjahren 1914 —1917". Verlag Tcubner. 1,60 M.

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

9. Vierzig Lektionen über die vereinigte Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre - S. 111

1894 - Gotha : Behrend
Schiffahrt. Ili Austausch der Waren der benachbarten Länder sind, so hätte doch die Ausbreitung des Handels und Verkehrs über die ganze Erde nicht so schnelle Fortschritte machen können, wenn jene Er- findung nicht durch die des Dampfschiffes ergänzt würde. Über- haupt sind die Wafferwege (Flüsse, Kanäle, Seen, Meere) für den Verkehr von größter Bedeutung, da sie viel billiger sind als Landwege, warum? — Schon im Altertum finden wir die bedeutendsten Völker an Flüffen (Rhein, Donau rc.) und Meeren (Mittelmeerbecken — nach der Entdeckung Amerikas das Atlantische Becken). b) Geschichtliches. Segelschiffe — Dampfschiffe. Das erste Dampfschiff wurde 1802 von dem englischen Bergingenieur Symington auf dem Forth- und Clpdekanal in Gang gesetzt. Der Amerikaner Fulton benutzte den nicht ganz geglückten Ver- such Spmingtons und fuhr 1803 mit einem kleinen Dampf- schiffe auf der Seine umher, ohne jedoch zu seinem Ziele zu ge- langen. Napoleon I. wies ihn auf den Vorschlag seiner Berater ganz entschieden ab. Im Jahre 1807 glückte es ihm, die Brauchbarkeit der Dampfkraft zur Fortbewegung des Schiffes nachzuweisen; 1812 wurden die Dampfschiffe durch Bell in England eingeführt, und von da aus haben sie sich nach und nach über ganz Europa verbreitet. Weshalb ist der Transport auf Wasserwegen billiger als auf Landwegen? (1. Weniger Abnutzung, 2. weniger Bedienung; so wird beispielsweise ein Elbkahn, welcher mehrere tausend Centner Fracht führt, bequem von zwei Schiffsknechten bedient.) Welche Völker saßen am Mittelmeerbecken? — Woher rührt der Reichtum der Engländer, Holländer u. A. ? Wer wird als Er- finder der Dampfschiffe genannt? — Wem gebührt jedoch das Vorrecht? — Seit welcher Zeit hat man Dampfschiffe? c) Handelsmarine. (Kriegsmarine s. Lekt. 31.) Die Kauffahrteischiffe aller Bundesstaaten bilden eine einheitliche Handelsmarine. Geregelt werden diese Verhältniffe, insbesondere auch die Rechte und Pflichten der deutschen Seeleute, durch die Seemannsordnung.*) Innerhalb des Bundesgebietes sind *) Für Handels- und besonders Navigationsschulen eingehender zu behandeln.

10. Geschichte der neuesten Revolution - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
- 95 schämen, bei der sich der „Diktator" Werner, der Jude Rosenthal, der Pole Cowetzky und ein paar flüchtige Civil- kommjffäre befanden. In Lörrach wurde Dr. Kaiser an- geblich seiner Gesinnung wegen gefangen genommen und, als er entfloh, vor seinem Hause eine Kanone aufgefahren und seiner wehrlosen Frau von Blenker eine beträchtliche Summe Geldes abgepreßt. Ja, ganze Städte und Dörfer wurden von flüchtigen Banden wegen ihrer „reaktionären" Gesinnung um baares Geld gebrandschatzt. Anr 23. Juli wurde auch die Festung Rastadt, in wel- cher das revolutionäre Regiment a»r längsten gewüthet und alle Sündengreuel groß gezogen hatte, auf Gnade und Un- gnade übergeben, und damit hatte die badische Revolution ihr schmähliches, aber wohlverdientes Ende. Von den Re- bellen wurden 27 standgerichtlich erschossen, eine große An- zahl zu l Ojähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die Zahl der Flüchtlinge aber, die Vaterland und Familie verlassen und in der Fremde in Armuth und Schande herumirren tnußten, betrug über 10,000. Ueberdies war dem Staate und den Privatleuten in Baden durch die Revolution ein Schaden von mehr als 100 Millionen Gulden erwachsen, gesegnete Fluren verwüstet, reiche Dörfer verbrannt worden und es mußte lange dauern, che alle aufgelöste Bande der Ord- nung und des Vertrauens wieder hergestellt und die ins Stocken gerathenen Gewerbe und Geschäfte wieder in Gang gebracht wurden! Fast gleichzeitig mit der badischen Revolution war am 3. bis 9. Mai in Sachsens Hauptstadt Dresden eine Straßcnschlacht mit Barrikaden geliefert worden, gleichfalls angeblich zur Erzwingung der Reichsverfassung, vom auf- gewühlten und vom Erzgebirge aus unterstützten Volke. Auch eine aufständische provisorische Regierung hatte sich gebildet, bei welcher ein flüchtiger demokratischer Russe, Na- mens Bakunin, eine Hauptrolle spielte. Man wollte sogar das königliche Schloß unterminiren und in die Luft sprengen. Auch dort waren es wieder die Preußen, welche die Frevler und Meuterer Niederkämpfen und die Rebellen erdrücken halfen. 10. Niedergang der revolutionären Wewegung. Der Kaiser von Oesterreich selbst war nämlich damals in eigner großer Gefahr und konnte seinen deutschen Bun- desgenossen keine ausreichende Hülfe leisten, indem er in
   bis 10 von 45 weiter»  »»
45 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 45 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 2
4 12
5 4
6 1
7 1
8 0
9 2
10 10
11 0
12 2
13 0
14 1
15 0
16 4
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 14
23 1
24 3
25 12
26 1
27 0
28 3
29 4
30 0
31 0
32 0
33 2
34 6
35 0
36 1
37 6
38 2
39 17
40 1
41 1
42 0
43 1
44 0
45 5
46 1
47 0
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 45
2 1
3 54
4 92
5 3
6 9
7 10
8 27
9 48
10 4
11 6
12 18
13 12
14 15
15 14
16 71
17 128
18 6
19 69
20 12
21 40
22 8
23 108
24 2
25 8
26 10
27 2
28 37
29 14
30 1
31 9
32 10
33 4
34 8
35 5
36 71
37 10
38 4
39 35
40 40
41 56
42 24
43 46
44 1
45 84
46 14
47 3
48 7
49 7
50 5
51 29
52 17
53 1
54 64
55 6
56 17
57 3
58 3
59 17
60 23
61 33
62 5
63 0
64 22
65 33
66 15
67 5
68 73
69 14
70 13
71 16
72 132
73 10
74 7
75 16
76 64
77 55
78 6
79 11
80 12
81 2
82 54
83 94
84 12
85 17
86 4
87 34
88 12
89 5
90 2
91 38
92 239
93 7
94 60
95 20
96 17
97 12
98 71
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 52
1 12
2 5
3 4
4 2
5 24
6 66
7 79
8 1
9 19
10 10
11 9
12 21
13 7
14 14
15 0
16 3
17 1
18 5
19 57
20 59
21 6
22 0
23 1
24 20
25 21
26 4
27 2
28 19
29 15
30 0
31 20
32 49
33 47
34 37
35 21
36 2
37 2
38 11
39 24
40 6
41 0
42 11
43 60
44 10
45 8
46 8
47 24
48 30
49 0
50 9
51 7
52 25
53 11
54 64
55 3
56 2
57 3
58 6
59 55
60 14
61 8
62 22
63 1
64 5
65 8
66 2
67 86
68 4
69 0
70 2
71 30
72 2
73 13
74 6
75 12
76 35
77 4
78 35
79 1
80 29
81 80
82 14
83 85
84 11
85 10
86 35
87 46
88 12
89 23
90 3
91 16
92 0
93 20
94 3
95 12
96 7
97 1
98 11
99 16
100 17
101 43
102 12
103 20
104 131
105 2
106 2
107 21
108 3
109 73
110 9
111 3
112 12
113 51
114 28
115 25
116 3
117 7
118 2
119 51
120 10
121 13
122 12
123 82
124 11
125 30
126 24
127 159
128 5
129 22
130 4
131 38
132 4
133 43
134 148
135 3
136 58
137 12
138 19
139 19
140 5
141 8
142 48
143 17
144 6
145 10
146 0
147 3
148 16
149 1
150 3
151 28
152 83
153 23
154 19
155 11
156 4
157 12
158 2
159 293
160 7
161 0
162 0
163 0
164 1
165 15
166 56
167 8
168 15
169 6
170 2
171 7
172 2
173 77
174 17
175 187
176 51
177 91
178 22
179 25
180 2
181 0
182 36
183 75
184 74
185 57
186 25
187 43
188 56
189 15
190 1
191 12
192 15
193 86
194 7
195 61
196 22
197 8
198 9
199 17