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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 115

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Afrika. 115 grüne Riesenpilze heraus, die Akazien verkümmern an trockenen Stellen zu einem dichten Dornengestrüpp, das ein Fortkommen sehr erschwert. 2. Die Bewohner sind in der n. Landeshälfte Neger, im 8. Hotten- totten und Buschmänner. Die nördlichen, an Niederschlägen reicheren und daher fruchtbareren Landstriche am Kunene sind von den O v a m b o be- wohnt, einem Ackerbau treibenden Bantunegervolke, dessen Wohnsitze auch noch weit über den Kunene ins portugiesische Gebiet reichen. Ihre inmitten des Ackers gelegenen Gehöfte sind mit Palisaden umgeben und machen einen festungsartigen Eindruck. Im Hinterlande der Walfischbai haust der Bantunegerstamm der Herero und im 8. der Hottentottenstamm der Nama. Beide sind eifrige Vieh- züchter, und ihr Sinnen und Trachten ist in erster Linie darauf gerichtet, eine möglichst große Herde zu besitzen. Viehherden von 10 bis 40000 Stück waren vor Ausbruch des Herero-Aufstandes keine Seltenheit bei den Häupt- lingen der Herero. Zwischen Hottentotten und Herero eingekeilt Hause» in den einsamen Hoch- und Bergländern zwischen dem 21. und 22. Breitenkreise die Berg- damara*), ein Volk mit den körperlichen Eigenschaften der Bantuvölker und der Sprache der Hottentotten. Sie sind in neuester Zeit eine geschätzte Arbeiterbevölkerung geworden. Schließlich sind noch die sogenannten „Bastards" zu erwähnen, ur- sprünglich Mischlinge zwischen Buren und Hottentottenweibern, die aber heute einen eigenen Stamm bilden und sich in größeren Verbänden südlich von Windhuk angesiedelt haben. _ Ochsenwagen aus der Fahrt (vergl. S. 1l7) *) So genannt im Gegensatz zu den Viehdamara, d. f. die Herero. 8*

2. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 82

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
82 Die fremden Erdteile. wechselvoller als Südchina. Es steht im Winter unter der Herrschaft sehr kalter Nordwestwinde. Daher ist es baumarm, aber reich mit Weizen- und Hülsenfruchtfeldern bestanden. Südchina, ganz unter der Herrschaft des Südostmonsuns stehend, weist einen subtropischen Charakter mit reichem Baum- bestand und immergrünen Sträuchern auf. Seine wirtschaftliche Ausnutzung für Reis-, Baumwoll- und Teeknltnr, für Seidenzucht und den Anbau von Zuckerrohr ruft im landschaftlichen Aussehen einen bedeutungsvollen Gegensatz Nordchina gegenüber hervor. China ist die uralte Heimat der Sei- denraupe; es produziert 1j3 der gesamten Seidengewinnung der ganzen Erde. Auch die Fasane und Goldfische sind hier daheim. Unter den Drogen und Gewürzen, die neben den Hauptprodukten zur Ausfuhr kommeu, sind Rha- barber, chinesischer Zimt, Kampfer, Trepangs) und Moschus zu nennen. — Steinkohlenlager, die ausgedehntesten der Erde, Porzellanerde und Petroleum sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. Heute werden bereits aus- gebeutet Kohlen, Eisen, Kupfer, Zinn, Quecksilber und Porzellanerde. 2. Die Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Hautfarbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backenknochen, die schiefen, enggeschlitzten „Mandelaugen" kennzeichnen sie auf den ersten Blick als Glieder der Mongolischen Rasse. Die Chinesen sind die zahlreichste aller Nationen der Erde. 1ji aller Bewohner der ganzen Erde gehören derselben an. In beiden chinesischen Tiefländern, die zusammen etwa so groß wie das Deutsche Reich sind, wyhnen etwa 150 Mill. Leute. Die ungeheure Dich- tigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende zur Auswanderung. In Indien, Australien und den Küstenländern des Großen Ozeans erscheinen die genügsamen und fleißigen chinesischen „Kulis" als bedrohliche Mitbewerber des weißen Arbeiterelements. Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter und schlauer Händler, zeigt musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Alles Aus- ländische betrachtet er indes mit großer Geringschätzung. Daher haben denn auch in China die großen Errungenschaften der Neuzeit auf dem Gebiete der Industrie und des Verkehrs so gut wie gar keine Berücksichtigung gefunden. Diese Eigentümlichkeit ist der eigenartigen Kulturentwicklung des chinesischen Volkes zuzuschreiben. Die Kultur der Chinesen ist uralt, älter vielleicht als die der alren Ägypter. Die Träger waren die außerordentliche Fruchtbarkeit des Tieflandes, das günstige Klima mit seinen Monsunen und der Mineralreichtum der Gebirge. Das Land gewährte demnach seinen Bewohnern alle zum Leben notwendigen Bedürfnisse in reicher Fülle und machte ihnen den Verkehr mit der Fremde entbehrlich. Dazu kam die abgeschlossene Lage des Landes. Durch Meer, Gebirge und Wüstenstrecken, endlich auch durch Länder mit niederem Kulturstandpunkt war es von den jeweiligen Kulturländern getrennt. War es da nicht natürlich, daß die Chinesen, von lauter „Barbaren" umgeben, ihr Land „das Reich der Mitte" nannten? Infolge der Jahrtausende langen Ab- sonderung der Chinesen von andren Kulturvölkern mußte ihre Kultur be- sondere Können annehmen und schließlich einer gewissen Erstarrung anheim- fallen. Sie kannten schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, den Kompaß, die Steinkohlenfeuerung, das Porzellan, die Gasbeleuchtung und das Schießpulver. — Die Staatsreligion ist die des Kongtse (Konfuzius). Doch bekennt sich das niedere Volk fast durchweg zum Buddhismus. *) Trepang, deutsch auch Seegurke genannt, ist eine Holothurie, die gekocht, dann getrocknet und als Reizmittel angewandt wird.

3. Unter- und Mittelstufe - S. 75

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Alpen. 75 Rhein- und Jnngebiet und stellt für die Schweiz, Süddeutschland und Nord- frankreich eine abgekürzte Verbindung mit den adriatischen Seehäfen und dem s. Ungarn her. Furkastraße und Rhonegletsch er. Man sieht die Schlangenwindungen der Straße, wodurch sie über 600 m zur Höhe des Furkapasses (2440 m) emporsteigt, den wir uns rechts vom obersten Teil der Straße (nicht mehr aus dem Bilde sichtbar) zu denken haben. Links der Rhonegletscher, der sich von den Schneefeldern des Rhone- firns herabzieht. 6. Die Bevölkerung ist ihrer Abstammung nach in dem großen zen- tralen Gebiete des Alpenzuges deutsch, in den Westalpen und den s. Vor- lagen der Schweizer und Tiroler Alpen romanisch, im Südostflügel sla- visch. So begegnen einander im Alpengebiet die wichtigsten europäischen Völkergruppen. Die gesunde Bergluft und die vorwiegende Beschäftigung der Bewohner im Freien fördern Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bevölkerung sind Viehwirtschaft, Ackerbau, der sich jedoch auf die Talsohlen und schmalen Gehängestreifen beschränkt und im N. bis 900 m, im S. bis 1500 m aufwärts steigt, ferner Industrie und zwar Textilindustrie in der Schweiz, Seidenindustrie in den Tälern des Südrandes, Kunstschnitzerei im Berner Oberland und in den Deutschen Alpen und Eisenindustrie in den Ostalpen, wo auch der Bergbau eine wichtige Nahrungsquelle ist. Endlich ist auch der Fremdenverkehr eine wichtige Erwerbsquelle. Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und Einzelgehöften das Alpenhaus, auch wohl ..Schweizerhaus" genannt, auf. Es ist aus Stein und Holz erbaut und weist unter dem weit vorhängenden Dache Galerieumgänge auf zum Trocknen eingeregneter Gegenstände im Freien.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

5. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 74

1902 - Gotha : Perthes
74 Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99. Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71). Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?). Meist Protestanten (3/5) (Reformierte). Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch). Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura, Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch. Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk. Geschichtliches. 1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter. 2. Von den Römern kultiviert. 3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer Teil zum Königreich Burgund. 4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich. 5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be- drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an. 6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt. 7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß), von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes- staat. § 103. Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat). Bundesrat (Sitz Bern). Die 22 Kantone sind selbständige Republiken. Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000 Mann. Landesfarben: Rot-weiß. Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten. (K. 12.) Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich? Die wichtigsten Städte! a) In dem Alpenland: Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften. Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß- bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.) Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des St. Gotthard-Tunnels?

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

8. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 340

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
340 Allgemeine Erdkunde. 7. Die Australier auf dem australischen Festlande, mit dunkler, bis- weilen selbst schwarzer Hautfarbe, schwarzem, straffem Haar, unschönem Körper- bau und unförmlichem Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen. — Teils ihnen, teils den Negern ähnlich sind die Papua auf den Philippinen, Neuguinea und einigen nahegelegenen Inselgruppen. Es liegt in der Natur der Entwicklung des Menschengeschlechts, daß diese genannten 7 Hauptrassen — andre Forscher unterscheiden nur 3 Rassen, eine weiße, gelbe und schwarze Rasse —, nicht scharf voneinander getrennt werden können, sondern überall existieren die mannigfaltigsten Übergänge und Ab- stufungen (Drapida, die dunkle Urbevölkerung von Vorderindien, die Papuas ans Neuguinea und den angrenzenden Inseln u. a.). 4. kulturelle Gliederung der Menschheit. Menschen ohne jede Kultur gibt es heute nirgends auf der Erde. Alle Völker haben Bequemlichkeitsbedürfnisse (vergl. S. 332) und Mittel, diese zu befriedigen. Bei allen findet man einen mehr oder weniger reichen Besitz an Kulturwerkzeugen, und die gerade bei tiefstehenden Völkerschaften häufig gefundenen Anschauungen über Sitte, Recht, Religion und Kunst haben oft schon das Erstaunen des ethnologischen Forschers wachgerufen. Die Kultur ist demnach nicht ein Begriff, welcher die Völker grundsätzlich unter- scheidet, wie man wohl früher gemeint hat, als man mit Verachtung auf „die Wilden" herabblickte, sondern nur dem Grade nach. Die Höhe der kulturellen Entwicklung zeigt sich äußerlich darin, wie weit ein Volk zur regelmäßigen und zielbewußten Arbeit, zur Arbeitsteilung und zur Arbeits- vereinigung bei großen Kulturwerken (Entwässerungs- und Bewässerungs- anlagen, Bau von Verkehrswegen re) fortgeschritten ist und wie weit in geographischem Sinne eine Bevölkerungsverdichtung eingetreten ist. Je nach den Fortschritten in der kulturellen Entwicklung scheidet man die Menschheit in Natur-, Halbkultur- und (Voll-) Kulturvölker. Die Naturvölker sind in der wirklichen kulturellen Entfaltung, vielleicht auch in ihrer Entwicklungsfähigkeit, am zurückgebliebensten. Ihnen fehlt die Stetigkeit der Arbeit. Gelegentlich die höchste Krastanstrengung entfaltend, ver- fallen sie für gewöhnlich der natürlichen Trägheit, die jeden Fortschritt hindert. So bewegt sich ihr Leben in einem endlosen Wechsel zwischen sorglosem Schwelgen in Zeiten des Überflusses und stumpfer Ergebenheit ans Schicksal in der Not. Eine weitergehende Arbeitsteilung als diejenige zwischen Mann und Weib gibt es selten, die Siedelungsweise ist dünn oder zerstreut. Kindlich naiv wie das Leben sind auch die religiösen Vorstellungen und die Kunst bei den Naturvölkern. Die Zahl der Menschen, die wir heute etwa der Kulturstufe der Natur- völker zuweiseu müssen, mag roh geschätzt etwa 130 — 140 Mill. Menschen betragen. Wir treffen sie in allen Zonen der Erde und unter allen Rassen. Die bekanntesten unter ihnen sind die Sammelvölker der Neger, Busch- männer, Australier, Patagonier und Botokuden, der Jäger- und Fischervölker von Nordamerika und -asien. Ein tragisches Geschick ist gewöhnlich denjenigen Naturvölkern beschieden, welche mit der europäischen Kultur in Berührung kommen. Mag auch das noch vor Jahrzehnten gebräuchliche Verdrängen von der heimatlichen Scholle, die Übervorteilung im wirtschaftlichen Wechselverkehr heute nicht mehr in so brutaler Weise geübt werden von seiten der europäischen Kolonialvölker, so wirken doch Bequemlichkeiten (Kleider), Genüsse «Alkohol) und Krankheiten der Zivilisation (Masern) in erschreckender Weise aus Naturvölker ein und führen

9. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 146

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
146 Außereuropäische Erdteile. Gesamtbevölkerung bildet. Je V*—1 Mill. leben in Illinois, Wisconsin, Ohio und Pennsylvanien. In der Stadt New-Bork gibt es mehr als 300000, die in Deutschland geboren sind. An französische und spanische Siedlung erinnern die Namen St. Louis, New-Orleans, sowie Rio grande del Norte, Sakramenlo, Colorado, Kordilleren, San-Francisco, Canon u. a. Neuerdings wandern neben Germanen sehr viele Italiener und Slaven ein. Die Farbigen bilden 1/8 des Volks. Die Mehrzahl sind Neger, die heute in den Südstaaten die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Ter Ver- fassung nach sind die Neger mit den Weißen gleichberechtigt, gesellschaftlich indessen bilden sie eine niedrigere Kaste, von der sich die Weißen streng abschließen. Die wenigen Indianer (x/4 Mill.) leben in sogenannten Reservationen, wo sie z. T. von Staats wegen erhalten werden, aber langsam an Zahl abnehmen. Die Chinesen siedelten sich in geringer Zahl im äußersten W. und in den ö. Großstädten als nützliche, billige und unent- behrliche, aber verachtete und vielfach angefeindete Arbeiter an. b) Das Erwerbsleben. Rastloser Fleiß und Wagemut haben die Quellen des reichen Landes erschlossen. Die Union ist das erste Rohstoff- land der Erde. Der Reichtum an Bodenschätzen ist beispiellos. Die Vereinigten Staaten sind das erste Kupfer-, Eisen-, Kohlen-, Quecksilber-, Blei-, Erd öl land der Erde; sie gehören zu den ersten Silber- und Gold ländern. Die Kohlenfelder übertreffen unser Vaterland an Flächenraum und liefern über 1/3 (mehr als 400 Mill. t) der jährlichen Weltproduktion. — Groß ist der Ertrag der Landwirtschaft. Bis zu 4/6 der Bñumwoll- und Maisernte der Erde wird hier gewonnen. Die Union ist das erste Weizen-, Tabak- und Haferland der Erde; für 31/2 Milli- arden Mark landwirtschaftliche Erzeugnisse werden ausgeführt. Hier findet sich also die erste Korn- und Fleischkammer der Erde. — Die Ver- einigten Staaten gehören weiterhin zu den reichsten Holzländern der Erde. — Voll Stolz sagt der Amerikaner, daß Nordamerika das letzte und beste Ge- schenk sei, das Gott der Menschheit gegeben habe. Freilich ist bisher mit den reichen Naturgaben des Landes ein gefährlicher Raubbau getrieben worden, der eine langsam wachsende Erschöpfung des Bodens zur Folge hat und die Regierung der Union in der Gegenwart zu Gegenmaßnahmen veranlaßt. Die Industrie steht an zweiter Stelle; der Außenhandel wird nur von dem Englands und Deutschlands übertroffen. Das Eisenbahnnetz ist das größte der Erde, größer als das Europas. Die Eisenbahnen haben sehr viel zur Hebung des Wohlstandes beigetragen, indem sie die Rvhstoffgebicte mit den Jndustriestätten und den Verbrauchsgebieten vorteilhaft und billig in Verbindung setzten. Die großen Entfernungen (New Dork—san-Francisco = 3 x Eydtkuhnen—berlin— Kassel—koblenz—metz) ließen es zweckmäßig erscheinen, die Wagen sehr bequem und prunkvoll einzurichten. Sie gestatten den Reisenden ein großes Maß freier Bewegung. Wenig entwickelt ist die Binnenschiffahrt; die natür- lichen Wasserläufe sind stark vernachlässigt, infolge sinnloser Waldverwüstungen sehr wechselnd in ihrer Wasserführung. Deutschlands Handel mit der Union ist sehr lebhaft; Deutschland steht an der 2. Stelle; der deutsch-amerikanische Handel umfaßt ^ des

10. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 280

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
D, Grundzüge der Wirtschaftsgeographie. (Handels- und Verkehrsgeographie.) I. Wesen -er Wirtschaftsgeographie. Die Wirtschaftsgeographie beschäftigt sich mit der Wirtschaft des Menschen. Diese umfaßt die Veranstaltungen des Menschen, welche zur Beschaffung und Erhaltung der materiellen Befriedigungsmittel menschlicher Bedürfnisse dienen. Erkläre die Ausdrücke Haus-, Volks- und Welt- wirtschaft! Ii. Stufen der Wirtschaft. Die Gesamtheit der Völker aus der Erde zerfällt in verschiedene Wirtschafts stufen, die bedingt sind durch klimatische Eigentümlichkeiten, durch Unterschiede in der wirtschaftlichen Ausstattung der einzelnen Land- schaften, aber auch durch eine verschieden weit fortgeschrittene Entwicklung der Völker. Gib für alle 3 Ursachen Beispiele an aus dem Gebiete des bisherigen Unterrichts! Man kann die wirtschaftliche Betätigung der Völker auf der Erde in vier verschiedene Wirtschafts stufen gruppieren. Bei der Stufe der Sammelwirtschaft (Australier, Buschmänner, Feuerländer, Völkerreste auf tropischen Inseln) erhebt sich der Mensch nur wenig über die Stufe des Tieres und begnügt sich mehr oder weniger damit, seine Nahrungs-, Wohnungs- und Kleidungsbedürfnisse unmittelbar aus der ihn umgebenden Natur zu befriedigen, ohne Schonungsrücksichten auf diese, aus andere Menschen und Zeiten. Bei der Wirtschaftsstufe des Instinkts (Indianer, ein Teil der nordasiatischen Mongolen, Neger, Malaien) ist bereits eine Kenntnis der Tatsache vorhanden, daß häufige Zeiten der Not und Er- schöpfungen der Gaben der Natur eine notwendige Folge des „Raubbaus" der bloßen Sammelwirtschaft sein müssen. „Instinktiv" sucht man diesen Gefahren durch Beachtung gewisser Erfahrungen zu begegnen; so wandelt sich die Pflanzensammlung zum Pflanzenbau, die Jagd zur Tierzucht, Gegen- stände der organischen und anorganischen Natur aber unter der menschlichen Hand zum Werkzeug der Wirtschaft. Sinken später die Erfahrungen des Einzelnen mit seinem Tode nicht mehr mit ins Grab, sondern vererben sie sich mit seinen wirtschaftlichen Werkzeugen auf seine Nachkommen, so erhebt sich die Wirtschaftsstufe des Instinkts zu der des Herkommens oder der T r a d i t i o n (Hirtenvölker und seßhafte Oasenbewvhner des großen Steppen- und Wüsten-
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