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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 75

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 36. Die Republik Mexiko. 75 jetzt Ackerland getreten ist oder Weiden für Pferde, Rinder, Schafe und Schweine. Die Gebirge sind unermeßlich reich an Kohlen, Erzen und im W. an Gold und Silber. 5. Bevölkerung. Die Indianer sind bis auf wenige Millionen ausgerottet. Von Europäern sind überwiegend Engländer und Deutsche eingewandert, deren Einfluß auf die Kultur, Handel und Industrie über- all zu merken ist. In Mexiko leben die Nachkommen der spanischen An- siedler, im hohen N. die Eskimos. Nordamerika zerfällt in drei Staaten, deren Grenzen sich geschicht- lich entwickelt haben: Die Republik Mexiko im S., Die Vereinigten Staaten in der Mitte, Britisch-Nordamerika im N. Dazu kommt dann noch die dänische Insel Grönland. §36. Die Republik Mexiko. Zwischen den mit üppigen Urwäldern bedeckten oder ausgedehnte Plantagen umschließenden, wasserreichen Küstengebieten des Mexikanischen Busens und des Großen Ozeans liegt die nur von sommerlichen Tropen- regen benetzte, daher hauptsächlich mit Kakteen bestandene, oft aber auch öde Hochfläche von Mexiko, aus der allenthalben mächtige Ge- birge aufsteigen. Auf dieser Hochfläche bestand gegen Ende des Mittel- alters der Staat der Azteken (aßteken), welche hohe Kultur besaßen, aber durch massenhafte Menschenopfer ihre Herrschaft über die unter- worfenen Jndianerstämme aufrecht erhielten. Mit rücksichtsloser Tapfer- keit unterwarf ihn Cortes lkorteß) 1521 der spanischen Herrschaft. Gleichzeitig aber mit den übrigen spanischen Besitzungen auf dem Fest- lande machte sich auch Mexiko von Spanien unabhängig und wurde eine Bundesrepublik, welche jetzt 2 Mill. qkm mit 13,5 Mill. Einw. umfaßt, wovon nur 1/l Kreolen, 3/4 Indianer und Mestizen sind, welche aber alle die christliche Religion angenommen haben. Die Hauptstadt Mexiko, in einer mit Seen besetzten Mulde der Hochebene, ist die schönste und prächtigste Stadt von Amerika, 330000 Einw. Um so unbedeutender sind die übrigen Städte Mexikos, sie liegen entweder im Bereich der Gold- und Silbergruben oder betreiben Handel mit den Hauptprodukten Mexikos (Cochenille, Kakao, Vanille). An der Küste des Atlantischen Ozeans die Hafenstadt Vera Cruz (wera kruß), wegen des Tropenfiebers ungesund.

2. Teil 2 - S. 64

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 § 31. Südamerika. — § 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren. weisen hat: 145 Miß., so daß auf 1 qkm durchschnittlich nur 3 Menschen wohnen, in Europa dagegen 40. Unter den Bewohnern unterscheidet man Weiße und Farbige. Letztere sind entweder die Neste der ein- heimischen Indianer, welche in blutigen Kämpfen mit den weißen Eroberern viel ausgerottet sind, oder Neger, welche zur Arbeit in den Bergwerken und Plantagen aus Afrika früher als Sklaven eingeführt, jetzt aber überall frei sind. Durch Vermischung der verschiedenen Nassen entstanden die Mischlinge: Mestizen, wenn sie Nachkommen von Weißen und Indianern, Mulatten, wenn sie Nachkommen von Weißen und Negern, Zambos, wenn sie Nachkommen von Indianern und Negern sind. Kreolen sind die in Amerika geborenen Weißen romanischer Abkunft. § 31. Südamerika. Südamerika — 18 Mill. qkm groß — bildet ein nach S. zu- gespitztes, fast ganz ungegliedertes Dreieck. Nur die Sw-Küste ist zerrissen; eine Menge Inseln sind hier vorgelagert, und fjordartige Einschnitte des Meeres dringen tief ein, von denen der eine, die Magellan-Straße, die Feuerlandinseln abtrennt. Die Glieder bilden nur Yso (in N.-Amerika dagegen 1/9) des Ganzen. In S.-Amerika sind, genau wie in N.-Amerika, zwei Gebiete zu unterscheiden, die w., am Stillen Ozean gelegenen Gebirge und die von ihnen eingeschlossenen Hochländer, und die ö. Tiefebenen mit den geringen Küstenerhebungen. § 32. Das Gebiet der Anden oder Kordilleren. 1. Bodengestaltung. An der ganzen W.-Küste entlang, vom Kap Hoorn bis zur Landenge von Panama, zieht sich das Hochgebirge der Anden (= Erzgebirge) oder Kordilleren Ketten). Es ist das längste aller Kettengebirge der Erde, besteht im S. bis zu dem 7000 m hohen Aconcaaua. einem erloschenen Vulkankegel, nur aus einer Kette, teilt sich von da aber in meist zwei oder mehrere Parallelketten, welche schmale Hochebenen zwischen sich einschließen. Am massenhaftesten erscheint das Gebirge in den beiden Ketten, welche die Hochebene von Bolivia mit dem 8000 qkm großen ^iticqsa-See^ in einer See- höhe von 3800 m einfassen. Die höchsten Berge dieser Ketten sind eben- falls vulkanisch, so der Sorata und Sahama. Nordwärts ver- schlingen sich die mächtigen Höhenzüge in dem Knoten von Cuzko.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 44

1905 - Halle a.S. : Schroedel
44 Aus der Länderkunde der Erdteile. eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Das Andengebiet umfaßt sechs Freistaaten. a) Venezuela, Columbia und Quito, die drei nördlichen Republiken, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtschaft und erzeugen Kaffee und Kakao. Die bedeutendste Stadt ist Quito (ftto). b) Peru, Bolibia und Chile, die drei südlichen Republiken, sind durch einen bedeutenden Reichtum au Silber, Gold, Kupfer und Salpeter ausgezeichnet. — In Chile besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Weißen. Es ist die wichtigste der Republiken, und die Hauptstadt Santiago die größte des Andengebietes. 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer. Ö. von den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus, die Llanos (ljänos --Ebenen) des Orinöco, weite, hügellose Steppen, die den großen Bogen des Stromes an seiner -Seite begleiten, der Urwald des Amazonas und die Pampas (= Ebenen) des Rio de la Plata. Das sind wellen- förmige Grasebenen, der Weideplatz großer Herden von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, die nach der Ostküste zu diesen Tiefländern vor- gelagert sind, ist das Bergland von Brasilien das bedeutendste. Der Urwald des Amazonas ist etwa sieben mal so groß wie das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Amazonen st romes liegt im Hoch- gebirge der Anden. Durch eine Reihe von Felsentoren tritt der Strom ins Tiesland ein. In langsamem, ruhigem Laufe, fortwährend durch große Neben- flüsse verstärkt, wälzt er seiue Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Eindruck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean ver- bände. Von der Mitte des Stromes erblickt man im Mündungsgebiet kaum die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen über- troffen wird, so hat er doch den größten Wasserreichtum und das umfangreichste Stromgebiet der Erde. Der Urwald zeigt dicke Baumriesen, starke Schlinggewächse und ein über- aus dichtes Unterholz. Der Urwald liefert das meiste Kautschuk der Erde. Reichhaltig ist die Tierwelt. In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat. Staaten» Bundesfreistaat Brasilien, fast so groß wie die Union, aber mit geringer Bevölkerung. Fast nur die Küsteuprvviuzeu sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur 1/4 der Bevölkerung besteht aus Weißen. Herrschend ist die portugiesische Sprache und die katholische Kirche. In den Südprovinzen viele eingewanderte Deutsche. — Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde; es liefert Kakao und Kautschuk. Die Hst. ist der Seehafen Rio de Janeiro (rin d'schanern). Paraguay, Uruguay und Argentinien, die drei südöstlichen Repn- büken Amerikas, sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. Zu Argentinien gehört auch die größere Osthälfte von Patagonien und von Feuerland. Die Hauptstadt Argentiniens ist Buenos Aires = gute Lüfte. Guayana, Kolonialgebiet an der Nordküste, in das sich Engländer, Niederländer und Franzosen geteilt haben.

4. Für Präparandenanstalten - S. 161

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 161 — Entfernung von Hamburg nach Lübeck, darum für die Berührung des Land- und Seeverkehrs vorzüglich geeignet. Die neue Hptstdt. der Provinz ist das weiter abwärts gelegene La Plata. Die Rindviehherden Uruguays kommen in die Schlächtereien von Fray Bentos (fra-i wentos); hier sind Einrichtungen zur Gewinnung Liebigschen Fleischextraktes. Ausfuhrort Monte- nideo1 □ (316), feste Hauptstadt am Eingang des La Plata- busens. Buschwald und dornige Sträucher bilden den Übergang zu den patagonischen Steppen. Wenngleich sie noch in der s-en ge- mäßigten Zone liegen, so sind sie doch wegen der kalten Meeres- ftrömung (welcher?), die ihre Küste bespült, im Sommer so rauh, im Winter so kalt und stürmisch wie nur irgend ein Landstrich im N Europas. Bewohner. Die Ureinwohner der Steppen und Wald- gebiete im tropischen Abschnitte sind sogenannte Jäger- stämme, die zum Teil noch auf den niedrigsten Stufen der geselligen und geistigen Gesittung verharren; sie bilden keine durch gemeinsame Bande vereinigten Völkerschaften. Zu ihnen gehören die Botokuden, benannt nach einem in die Unterlippe geschobenen Holzklotz (Botoke). Die s-en Stämme, Pampasindianer und Patagonier, sind durch die Einführung des Pferdes schnell zu Reiter- und Jägervölkern geworden, die dem Wilde mit der Bola oder Kugelleine folgen. Die Feuerländer, die sich zwar dem kühlen und niederschlagsreichen Klima trefflich angepaßt haben, gehen trotzdem dem Aussterben entgegen. In den Küstenlandschaften bis zum 40. ° s. Br. wohnen Nachkommen der eingewanderten Portugiesen und anderer Europäer 2 sowie von Negern. Einen Hauptteil der Bewohner bilden die Mischlinge^. Deutsche wohnen besonders in Südbrasilien, Argentinien und Uruguay (etwa 4000). Sie find nicht nur als Farmer tätig, fondern beherrschen im S auch den Handel. Neuerdings ist der deutsche Handel auch im N in stetem Wachsen. Staatenkundliches. Das ganze Gebiet, das wie die Andenland- schaften einst von den Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen war, zerfällt in eine Reihe von Freistaaten. 1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, so groß wie das Festland Europa ohne die drei s-en Halbinseln (8,5 Mill. qkm und 21 Mill. Einw.), Deutschlands Hauptbezugsquelle von Kaffee, Kakao und Kautschuk. Hptstdt. Rio de Janeiro. Andere Städte? 2. Die Argentinische Republik (3 Mill. qkm, 7 Mill. Einwohner), Hptstdt. Buenos Aires; Deutschlands Hauptbezugsquelle von Weizen und Häuten; 3. die Republik Uruguay (178000 qkm und über l Mill. Einw.), Hptstdt. Montevideo; Deutschlands Hauptbezugsquelle von Fleischextrakt; 4. die Republik Paraguay (250000 qkm und 650000 Einw.), Hptstdt. Asuncion, sind zusammen 6 mal so groß wie das Deutsche Reich. * Schauberg, weil man von dem benachbarten Berg einen schönen Ausblick aufs Meer hat, oder auch deshalb, weil er für die Ansegelnden eine weithin sichtbare Landmarke ist. - Im spanisch redenden Ämerika Kreolen genannt. » Mulatten von Weißen und Negern, Mestizen von Weißen und Indianern, Zambos von Indianern und Negern. Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 11

5. Für Präparandenanstalten - S. 239

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 239 — nur mit spärlicher Vegetation, Gras- und Buschsteppe, oasenhast bedeckt. Bäume sind selten, meist nur in den Flußtälern zu finden, wo sie sogen. Galeriewälder bilden; vereinzelt steht die Schirm- akazie in dem gelblichen Steppengrase. Weite Flächen tragen dichte Bestände langdorniger Bäume und Büsche. An der Küste dagegen fehlt Wasser überall. Der Pflanzen- wuchs ist äußerst dürftig und wird vertreten durch strauchartige Tamarisken, den Sandhafer sowie durch eine äußerst merkwürdige Pflanze, den Narastrauch, der ähnlich dem Sandhafer auf Sandhügeln wächst, diese befestigt, und mit seiner stacheligen, gurkenähnlichen Frucht Menschen und Tieren Erquickung bietet. Völlig wasserlos ist im No das sog. Sandfeld. Die wilden Tiere sind vertreten durch Schakal, Hyäne, Leopard und Gepard; auch der Löwe ist im N und O noch zahlreich. Am zahlreichsten sind die Huftiere: Antilopen, Zebras, im N und O die Giraffe. Im S und C wird auch der Strauß noch wild getroffen. Zahlreich sind Eidechsen und Schlangen, darunter auch giftige. Von den Insekten ist die Wanderheuschrecke am meisten gefürchtet. Bewohner. Die einheimische Bevölkerung, die vor dem Hereroaufstande auf dem weiten Gebiet nur soviel betrug wie die Bewohnerzahl der Freien Stadt Bremen mit Gebiet, gehört im tropischen N zu den Bantunegern und wird gebildet von den ackerbauenden Ovambo. Die Rinder züchtenden Herero sind zum Teil aufgerieben, zum Teil zerstreut. Die ursprünglichen Bewohner, Hottentotten und Buschmänner, sind einst von den Hereros zurückgedrängt worden, und zwar die ersteren, die Nama, in den s-en Teil der Kolonie, die letzteren in die Kalahari. Bastards nennt man die Abkömmlinge von Kapholländern und Hottentottenweibern unter den Namas, an der Zahl. In Segen wirkt hier die Rheinische Mission in mehr als 20 Stationen. Bedeutung der Kolonie, Handel und Verkehr. Wohl ist das Klima der Kolonie dem Europäer zuträglich, und es beträgt darum hier die Zahl der Weiften mehr als in den andern Kolonien zusammen; aber ein Auswanderungsziel im großen Maßstabe kann das Land nicht werden, da Landbau nur in beschränktem Umfange möglich ist. Wohl sind unsere Getreide-, Gemüse- und Obstsorten, Wein, Mais und Südfrüchte, dazu die Dattelpalme mit großem Erfolge eingebürgert worden, aber der Ackerbau kann nur in bescheidenem Umfange in der Umgebung von Quellen und Wasserplätzen getrieben werden. Dagegen kann die Viehzucht (Rinder- und Schafzucht) fehr nutzbar sein, sobald eine genügende Zahl von Tränkplätzen geschaffen ist; auch die Strauhenzucht kann hier wie im benachbarten Kaplande zu einer ergiebigen Einnahme- quelle werden. Überhaupt ist Deutsch-Südwestasrika nicht schlechter als das benachbarte Kapland, und wenn die Lebensbedingungen geschaffen werden, welche die Natur versagt hat, Wasserzufuhr

6. Für Präparandenanstalten - S. 244

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 244 — Die Bewohner, Santuneger1, sind zumeist ansässig und treiben Ackerbau, häusig daneben Viehzucht, seltener Viehzucht allein. Aufgabe der nächsten Zeit wird es sein, die ackerbautreibende Be- völkerung wie in Togo zu einer erfolgreicheren Bebauung des Bodens anzuleiten und auf solche Erzeugnisse hinzuweisen, die für das Mutterland erwünscht und für den Weltmarkt wertvoll sind. In den Gegenden w und sw vom Viktoriasee leben Hirten- Völker. Im N zwischen Kilima-Ndscharo und Viktoriasee sitzen die raub- und kriegslustigen Masai und am Rovuma und Njassasee Sulus. In den Küstenplätzen sinden sich Inder und Araber. Die erstgenannten bemächtigten sich des Handels, und die andern brachten aus dem Innern mit Trägerkarawanen (Last- tiere erliegen dem Klima!) Elfenbein und bis zur Besitzergreifung durch das Deutsche Reich Sklaven. Die Verkehrssprache der Küsten- neger oder der Wa-Suaheli, das Ki-Suaheli^, ist die Handels- spräche in einem großen Teile Ostafrikas. Als Münzeinheit haben die Inder die Rupie, eine Silbermünze im Werte von 1,40 Ji, eingeführt. Durch die Araber ist an der Küste der Islam verbreitet. Nun wird dem Christentum durch evangelische und katholische Missionare eine Stätte bereitet. Meist sind die Missionsstationen mit Militärstationen verbunden, welche die Ordnung aufrecht er- halten und den Missionen ausgiebigen Schutz gewähren. Re- gierungsschulen sür die Eingeborenen bestehen in Daressalam, Tanga u. a. O. Bedeutung der Kolonie. Wie unsere übrigen tropischen Schutz- gebiete in Asrika ist Deutsch-Ostasrika zum größten Teil für euro- päische Ansiedler nicht geeignet. Nur die höheren, malariafreien Gebiete können für eine Besiedelung in Betracht kommen; ihre Ge- samtgröße wird von einigen Kennern der Größe des Königreichs Preußen gleichgesetzt, während andere aus die Hälfte zurückgehen. Zur Zeit liegt der Wert der Kolonie in der Eingeborenenprodüktion und im Plantagenbau. Die erste liefert Kautschuk aus wilden Beständen, Erträge der Jagd (Elfenbein, Hörner, Flußpferd- zähne, Felle), Kopra, Bienenwachs, Erdnüsse, Sesam, Erzeugnisse der Viehzucht und in den Gebieten am Viktoriasee Kaffee und Reis. Mit dem Ausbau von Verkehrswegen, besonders von Eisen- bahnen, wird auch eine Steigerung in der landwirtschaftlichen Produktion stattfinden. Der Plantagen bau erstreckt sich im Berglande hauptsächlich auf Kautschuk pflanzen, an der Küste auf Kokospalmen, außer- dem auf Kaffee. Ufambara-Kaffee ist bereits ein begehrter Handels- artikel. Die Tabakkultur hatte bisher wenig Erfolg; besser ge- deihen Zuckerrohr, Vanille und Faserpflanzen, besonders Sisal- Hans, und für die Baumwollkultur scheint Ostafrika vor- 1 S. 218. * 241 Anm. 4.

7. Für Präparandenanstalten - S. 139

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 139 — Teersiederei, Holzstoff-, Papier- und Pappenfabrikation). Der Hauptausfuhrgegenstand ist Holz. Hauptausfuhrort die Haupt- stadt Helsingsors □ (150), durch die Feste Sweaborg, das nordische Gibraltar, gedeckt. Bevölkerung. Gib nach der Karte den Sitz der einzelnen Völker- schaften an, welche Rußland bewohnen! Rußlands Bevölkerung ist nach Abstammung und Sprache von größter Mannigfaltigkeit. Doch nennt man Rußland mit Recht das große Slavenreich; denn von den 134 Mill. Bew. sind mehr als ^/s Slaven. Diese sind wieder in überwiegender Zahl Russen. Sie kennzeichnen sich durch die meist stumpfe Nase und die stark entwickelten Backenknochen. Polen zählt man 8 Mill.; die den Slaven verwandten Litauer in den Ostsee- Provinzen betragen 3 Mill.; Deutsche, 2 Mill., wohnen in den Städten der deutschen Ostseeprovinzen sowie in den deutschen Bauernkolonien in Russisch-Polen, Wolhynien, an der Wolga und in Südrußland. Das baltische Deutschtum steht nicht nur selbst auf einer hohen Kultur- stufe, sondern hat sich auch die kulturelle und wirtschaftliche Hebung der eingeborenen Bevölkerung angelegen sein lassen. Die deutschen Bauern- kolonien sind aus bescheidener Stufe stehen geblieben. Die Rufsifizierungs- Politik der letzten Jahrzehnte hat eine starke Abwanderung der Deutschen aus den Städten und vom flachen Lande zur Folge gehabt; sie richtete sich nach Kanada, Südbrasilien und Argentinien, aber auch nach Sibirien und Turkestan. Etwa 5000 wurden bisher auf dem Gebiete unserer An- siedelungskommisston und in Pommern angesetzt. Den Nw, N und O bewohnen finnische und türkische Völker. Nicht minder verschiedenartig ist die Bevölkerung nach ihrer Religion, da alle Hauptreligionen der Erde vertreten sind. In Astrachan steht friedlich neben der christlichen Kapelle die Moschee der Mohammedaner und die indische Pagode. Allein die Staatskirche, die griechisch-orthodoxe, ist mit 7/10 der Be- völkerung die herrschende; ihr Oberhaupt ist der Kaiser. Die Hauptbeschästigung der Bewohner ist der Ackerbau, im So die Viehzucht; doch zieht der Russe lieber als Handelsmann umher, oder er geht im langen Winter in die großen Städte, wo er die Stelle des Hausknechts annimmt. Er ist ein tüchtiger Fabrikarbeiter, arbeitet um kärglichen Lohn oder treibt, wie be- sonders im N, Hausindustrie. Im Großgewerbe hat sich besonders die Woll-, Baumwoll- und Lederindustrie entwickelt. Nicht unbe- deutend ist der Ertrag der Fischerei. Zur Ausfuhr gelangen Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Häute, Leder und Kaviar. Staatenkundliches. Das russische Reich war bis 1905 ein ab- solutes Kaiserreich. Der Kaiser (Zar) vereinigte als unumschränkter Selbstherrscher die höchste gesetzgebende, ausübende und oberrichterliche Gewalt. Erst infolge des russisch-japanischen Krieges und innerer Unruhen gab der Zar seinem Reiche eine Verfassung. Das Großfürstentum Finnland hat seine eigene Verwaltung und Rechtspflege und ist nur durch Personal-Union mit Rußland verbunden. Doch durch den kaiser- lichen Erlaß vom 15. Februar 1899 haben das finnländische Heer und der

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 54

1836 - Eisleben : Reichardt
54 Fünftes Kapi tel. der Mackenzie; 2) in den westlichen oder Atlanti- schen Ozean; der Nelson, St. Lorenz, Missisippt, Rio del Norte, Magdalena, Orinoco, Amazonenstrom, Rio Francisco, Rio de la Plata, Orange, Coanza, Zaire, Joliba oder Quorra (Niger), Gambia, Sene- gal, Guadalquivir, die Guadiana, der Tajo, Duero, die Garonne, Loire, Seine, Schelde, Maas, der Rhein, die Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Düna, der Don, Dnepr, Dniéster, die Donau, der Nil, Po, Rhone, and Ebro; in den Indischen Ozean: der Zambese, Schar el Arab, Indus, Ganges, Burram« purer, Irawaddy, Menam, Maykaung, Pang tse Kiang und Hoangho; und 4) in den großen Ozean: der Amur, Anadyr und Columbia. Fünftes Kapitel. Uebersicht der vornehmsten Ge- birge, Lauf des Hauptgebirgszugs der Erde. H. 1. Der Lauf des Hauptgebirgszugs der Eede geht von der Beringsstraße unter dem nördlichen Polar- kreise aus in einer doppelten Richtung, nämlich in einer südwestlichen durch dir alte, wo er an der südlichsten Spitze durch das Meer begränzt wird — und in einer südöstlichen durch die neue Welt, wo er mit der süd- lichsten Spitze Amerikas gleichfalls am Meere sich endigt. Die vornehmsten Gebirge des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 2. Dahin gehören vorzüglich: 1) Das Stannowoi Jablonnoi, das nord- östlichste Gebirge der alten Welt, welches von der De, ringsstraße anfängt, und auf seinem südwestlichen Lause eine Wasserscheidung zwischen dem nördlichen Eismeere im Nordwest und dem Kamtschatkischen und Ochetski- schen Meere im Südost bildet, indem es den beiden

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 249

1836 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 249 die von Europäerinnen Gebornen und die, welche Euro- päer und Negerinnen zu Eltern haben, beißen Mulat- ren und die, welche von Europäern und Indianerinnen erzeugt wurden, heißen Mestizen. Von Europäischen Sprachen sind am meisten die Englische, Spanische und Portugiesische verbreitet. Die herrschende Religion ist die christliche; Herden finden sich nur unter den Einge- bornen (von welchen jedoch die meisten auch Christen sind) und unter den Negern, wovon auch viele sich zum Cbristenthum bekennen. Ueberhaupl haben die eingewan- derten Europäer Europäische Kultur mitgebracht, und in den von ihnen bewohnten Gegenden werden nicht allein Ackerbau, Gewerbe und Fabriken unterhalten, son- dern es wird auch für wissenschaftlichen Unterricht gesorgt, worin jedoch die Nordamerikaner den Vorzug vor den Südamerikanern baben. Der Handel ist wichtig, vor- züglich der Eeehandcl, der jedoch am meisten in den Händen der Europäer und Nordamerikaner sich befindet. Mit Ausnahme der noch im rohen Naturzustände leben, den Wilden, bestehen hier ordentliche Staaten fast durch- gehende mit republikanischer Verfassung; der übrige Theil bildet Kolonialbesitzungen der Europäer. Schon oben ist gesagt worden, daß Amerika von der Natur in zwei große, durch eine Landenge mit ein- ander zusammenhängende Halbinseln getheilt ist, die Nord, und Südamerika heißen Zwischen beiden, in dem großen Mexikanischen Meerbusen, liegen ansehn- liche Inselgruppen, welche man Westindien nennt. Zu Nordamerika gehören die Nordpolarlander, die Länder an der Bassins - und Hudsonsbai, die freien In- dianer-Länder, die Länder an der Nordwestküste, das Brittische Amerika, die vereinigten Nordamerikanischen, Mexikanischen und die Staaten von Mitselamerika; zu Weftin dien die großen und kleinen Antillen nebst den Dahama- Inseln, auch werden gewöhnlich, aber un- richtig, die Bermudischen Inseln dabin gerechnet; und zu Südamerika die Republiken Venezuela, Neugra- nada, Ecuador (diese 3 hießen sonst Colombia), Peru, Chile, Bolivia, Rio de la Plata und Uruguay, Pa- raguay, Brasilien, Guayana, Araukanien, Patagonien, Fruerlund, wozu noch die Südpolarläudrr kommen.

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 264

1836 - Eisleben : Reichardt
264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re. Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan, fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert. Erdbeben sind häufig. Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge- gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh- ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an, genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter, würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid, Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl. Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan- deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun- desstaat. Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes- staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi- tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to- Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.
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