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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 61

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 61 - halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen." Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver." In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1) *) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen: Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht." bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren, <. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten." Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.

2. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 175

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 175 - keine aufsehenerregende Meldungen. Das Drama spielte sich auf der dunklen Bhne des Sandseldes ab. Aber als die Regenzeit kam, als sich die Bhne allmhlich erhellte und unsere Patrouillen bis zur Grenze des Betschuanalandes vorstieen, da enthllte sich ihrem Auge das grauenhafte Bild verdursteter Heereszge. Das Rcheln der Sterbenden und das Wutgeschrei des Wahnsinnes ... sie verhallten in der erhabenen Stille der Unendlichkeit!" Das Strafgericht hatte sein Ende gefunden. Die Hereros hatten ausgehrt, ein selbstndiger Volksstamm zu sein. 100. Der Krieg gegen die Hottentotten. 1904/06. Quelle: Proklamation des Generals v. Trotha an das Volk der Hotten-totten vom 22. April 19051). Fundort: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Groen Generalstabes, Die Kmpfe der deutschen Truppen in Sdwestafrika. Bd. 2. S. 186. An die aufstndischen Hottentotten! Der mchtiges groe Deutsche Kaiser will dem Volk der Hottentotten Gnade gewhren, da denen, die sich freiwillig ergeben, das Leben geschenkt werde. Nur solche, welche bei Beginn des Ausstandes Weie ermordet oder befohlen haben, da sie ermordet werden, haben nach dem Gesetz ihr Leben verwirkt. Dies tue ich Euch kund und sage serner, da es den Wenigen, welche sich nicht unterwersen, ebenso ergehen wird, wie es dem Volk der Herero ergangen ist, das in seiner Verblendung auch geglaubt hat, es knne mit dem mchtigen Deutschen Kaiser und dem groen deutschen Volk erfolgreich Krieg haben. Ich frage Euch, wo ist heute das Volk der Hereros, wo sind heute seine Huptlinge? Samuel Maharero, der einst Tausende von Rindern sein Eigen nannte, ist, gehetzt wie ein wildes Tier, der die englische Grenze gelaufen; er ist arm geworden wie der rmste der Feldhereros und besitzt nichts mehr. Ebenso ist es den anderen Groleuten, von denen die meisten das Leben verloren haben, und dem ganzen Volke der Hereros ergangen, das teils im Sandseld verhungert und verdurstet, teils von deutschen Reitern gettet, teils von den Ovambos ermordet ist. Nicht anders wird es dem Volk der Hottentotten ergehen, wenn es sich nicht freiwillig stellt und seine Massen abgibt. Ihr sollt kommen mit einem weien Tuch an einem Stock mit Euren ganzen Werften, und es soll Euch nichts geschehen. Ihr werdet Arbeit bekommen und Kost erhalten, bis nach Beendigung des Krieges der groe Deutsche Kaiser die Verhltnisse fr das Gebiet neu regeln wird. Wer hiernach glaubt, da auf ihn die Gnade keine Anwendung findet, der soll auswandern; denn wo er sich aus deutschem Gebiet blicken lt, da wird auf ihn geschossen werden, bis alle ver-nichtet sind. Fr die Auslieferung an Ermordung Schuldiger, ob tot oder lebendig, setze ich folgende Belohnung: fr Hendrik Witboi 5000 Mark, Sturmann 3000 Mark, Kornelius 3000 Mark, fr die brigen schuldigen Fhrer je 1000 Mark. __" gez. Trotha. !) Dieser Aufruf wurde von der Station Gideon, wo sich in der Zeit vom 21. April bis zum 28. Mai 1905 das Hauptquartier befand, in dem Augenblick erlassen, wo General v. Trotha selbst die unmittelbare Leitung der gegen die Hottentotten eingeleiteten Unternehmungen bernahm.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 257

1893 - Hannover : Hahn
257 a. von Moskau, wo die Maschen des europäischen Eisenbahn- netzes zusammenlaufen: 1) nach Jekaterinbnrg: teilweise Eisenbahn. 2) „ Orenbnrg: Eisenbahn. 3) „ Astrachan (Usun Ada, Michailowsk): Eisenbahn bis Zarizyn. b. von Taganrog, wo die Maschen des südrussischen Eisen- bahnnetzes zusammenlaufen und eine wichtige Linie von Moskau eintrifft, nach Baku: die Bahn führt über Wladikawkas und Tiflis; der Schienenweg ist nur beim Gebirgsübergang unterbrochen. Im N. durchzieht von Jekaterinbnrg der Sibirische Trakt den Kontinent in w.-ö. Richtung (bis Tjumeu Schienenweg). Er ver- läuft über Tomsk nach Jrkntsk, um sich hier in drei Linien zu spalten, die zum Ochotskischen Busen, nach der Amur-Ebene und (Kiachta, Maimatschiu, Urga und Kalgan) nach Peking führen (russische Poststraße). Weiter s. ist Orenburg eine wichtige Eingangspforte. Von hier führen die Hauptstraßen: a. über Semipalatinsk, Knldscha, Urumtsi (Ehamil, Sutschou, Lau- tschoufu und Singaufu) nach Peking. b. über Buchara nach Peking. Von Buchara führen nämlich zwei Straßen nach der unter a. erwähnten Linie; die n. geht über Samarkand, Khokau und Kaschgar n. von Tarim nach Ehamil, die s. den obern Amu entlaug über Jarkand und Khotan am Rande des Kueu-luu nach Sutschou. c. über Buchara, Balch und Kabul nach Peschawar (Anschluß an das indische Eisenbahnnetz). ä. über Buchara nach Herat (Afghanistan) und Mesched (Persien). Am Schwarzen Meer sind Astrachan und Baku die wichtigsten Eingangspforten, die die Verbindung mit der Transkaspischen Bahn*) vermitteln. Diese führt von der O.- Küste des Kaspischen Meeres (Usun Ada, Michailowsk) über Merw und Buchara (vergl. die Oreu- burger Linien d., c. und ä.) nach Samarkand. Am Schwarzen Meere bildet Trapeznnt eine wichtige Eingangs- Pforte. Der Weg führt von dort zunächst nach Erserum, wo zu- gleich eine zweite Straße von Tiflis (Verbindung mit dem südrussischen ') Die transkaspische Bahn hat in erster Linie strategische Bedeutung, indem sie die Russen befähigt, ihre Truppen schnell nach der persisch-afghanischen Grenze zu werfen. Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 17

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 263

1893 - Hannover : Hahn
263 genannten Kulturländer, verbanden sie unter einander und gingen nach den angrenzenden Ländern: 2 uralte Wege von Indien nach China; Straßen von den Enphratländern nach Mittel- und Hinter-Asien, dem s. Arabien, dem ö. Afrika; von Phönicien nach dem Persischen Golf und S.-Arabien. Der Verlauf derselben deckt sich im allgemeinen mit den heutigen Hauptkarawanenstraßen; denn die Rastorte in der Wüste, die Ein- und Verkaufsstellen fesselten die Karawanen. Nur unwesentliche Änderungen traten infolge der Zerstörung einzelner Stätten und des Aufblühens neuer Handelsplätze ein. Das Lasttier war das Kamel. Anteil der Nomaden am Handel durch Leitung und Beschützung der Züge, sowie durch das Stellen von Lasttieren. Flußschiffahrt. Auch an kunstgemäß angelegten Straßen fehlte es in dieser Zeit nicht. Viel erwähnt ist die alte Straße, die Semiramis erbaut haben soll. Ebenso haben die Inder und Phönicier Kunststraßen in ihren Ländern angelegt. Allmählich wagte man sich auch in dieser Periode schon auf die See hinaus, wenngleich man sich von den Küsten nicht zu entfernen wagte. Die Phönicier vermittelten mit ihren Schiffen den Verkehr von Indien nach Babylon, Arabien und Ägypten; sie suchten die Küstenländer des Mittelmeeres auf und gelangten bereits um 1100 zu den Säulen des Herkules (Meerenge von Gibraltar). Später besuchten sie Madeira und die Cauareu und gelangten im N. bis zu den bri- tischen Inseln, wo sie Zinn holten. Durch die Fahrten der Phönicier im Mittelmeer wurden auch die Europäer zur Handelsthätigkeit angeregt, indem sie die Waren der Phönicier weiter nach dem Innern verbreiteten und umgekehrt Produkte der europäischen Länder zur Küste beförderten. So wurde anfangs durch die Gallier das Zinn von den Scilly- Inseln (an der W.-Spitze von Cornwall) auf dem Landwege nach dem Mittelmeer befördert, so bestanden Handelsverbindungen zwischen der Ostseeküste (Bernstein) und dem Schwarzen Meer. Ein uralter Handelsverkehr von der Schweiz nach der Mittelmeerküste läßt sich auch nachweisen. — Am gelehrigsten zeigten sich die Griechen, in denen die Phönicier neben Karthago, das von ihren eignen Landsleuten gegründet wurde, gefährliche Nebenbuhler bekamen. Zur Ptolemäerzeit erwuchs dann noch in Alexandria ein neuer Mittelpunkt für den Handel, so daß die Phönicier auch im O. ihre Bedeutung verloren.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 266

1893 - Hannover : Hahn
266 trocknete Fische (ihre Bedeutung wegen der Fastentage) als Handels- objekt in Hamburg, Bremen und Lübeck. Die Zeiten, in denen wilde Horden (Hunnen, Avaren) den Ver- kehr die Donau entlang sperrten, bewegte er sich nach den Küsten Preußens und Pommerns. Jnlin, Wineta und Wisby wurden Haupthaudelsplütze für die orientalischen Waren, die sie mit Pelzwerk, Honig, Wachs und vor allem mit Bernstein überreichlich bezahlen konnten. b. Die arabischen Reiche. Am besten stand es mit Spanien, wo die Sarazenen nicht nur die römische Kultur erhielten, sondern auch durch ihr morgenländisches Wissen den ersten Kulturstaat Europas begründeten. — Überhaupt nahm der Handel in den arabischen Reichen, nachdem die Störungen, welche die Eroberungen verursachten, vorüber waren, eine ungeahnte Ausdehnung an. Die Sitze der Statthalter waren Handelscentren ihrer Provinzen, nach allen abhängigen Städten strahlten von hier die Wege aus. Dazu, kam, daß die Pilgerkarawanen, die zugleich Handelskarawanen waren, den Verkehr außerordentlich hoben. Der auswärtige Landhandel ging in Asien besonders nach China (Straßen durch die Dsuugarei und das Tarimbecken nach Chamil und Sontschou) und z. T. nach Rußland; in Afrika nach dem Sudan. Eine Reihe von Karawanenstraßen ging durch die Sahara; sie endeten im N. in der w.-ö. Pilgerstraße, welche von Marokko (Fez) über Tripolis nach Ägypten (Alexandrien) zog. Ägypten, das Bindeglied der beiden Erdteile, behauptete unter den Mohammedanern seine hervorragende Stellung im Welthandel. Im Nilthal, wo auch von S. die Karawanenstraßen zusammenliefen, lag bis Assuau eine Anzahl volkreicher und betriebsamer Städte. Der Seehandel der Araber ging vom Arabischen Busen nach der O.-Küste Afrikas bis ins Kaffernland; vom Persischen Golf (Basra) nach Indien und China, und endlich durchfuhren sie auch das Mittel- meer, wenngleich hier selbst für die Verbindung von Spanien nach Arabien der Landweg größere Bedeutung hatte. Der europäische Seehandel lag nichtsdestoweniger darnieder. Venedig, Genua und Marseille waren durch die feindliche Abge- schlossenheit der Mohammedaner und die Räubereien auf dem Meere am Verkehr mit Klein-Asien und dem Orient gehindert, und nur das kleine Amalfi wußte den Schutz der Sarazenen zum Verkehr mit dem Orient zu erreichen. Es leitete die Waren über Pisa und Genna nach N. weiter.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 33

1893 - Hannover : Hahn
33 Kuenlun, der vom n.-w. Ende des Himalaja nach O. bis in das Innere Chinas streicht (Gipfelhöhe 6800 m), in 2 Teile geschieden: Tibet im S., Hanhai im N. a. Tibet. Auf dem Plateau von Tibet zieht dem Himalaja parallel u. des Indus - Brahmaputrathals der Karakornm mit dem höchsten Gebirgskamm der Erde. Der Dapsang ist 200 m niedriger als der Ganrisankar. Das Plateau selbst (= 3 X Frankreich) ist im Durchschnitt 4000 m hoch. Rauhes Klima. Hochsteppen. Trotz der ärmlichen Vegetation zeigt das Plateau einen Überfluß an Säugetieren: Jakherden, wilde Esel, Antilopen u. s. w. Als besonders eigentümlich in diesem „Tierland" ist das Moschustier zu erwähnen. Ansiedelungen der Menschen finden sich nur im Indus- Brahmaputrathal: 'Lhassa und Leh. — Weiter nördlich wohnen räuberische Nomadenhorden. b. Das Hanhai (d. i. ausgetrocknetes Meer) reicht, im N. des Kuenlun gelegen, bis zum Altai, der sich vom oberen Jrtisch bis zum Jeuissei erstreckt (Reichtum an edlen Metallen: Barnaul [a-ul]), weiter ö. bis zum Sajanischen Gebirge und (ö. vom Baikalsee) bis zu dem Dauri- scheu [da-ur] Alpenland. — Im O. wird es vom Chingangebirge begrenzt, während im W. nur zwischen Kuenlun und Tien-schan ein abschließendes Gebirgsland (Pamir) mit einer meridionalen Kette am O.-Rand lagert. Daher ist n. vom Tien-schan das eigentliche Eingangsthor nach dem Plateau. Der Tienschan (d. i. Himmelsgebirge) schiebt sich in w.-ö. Rich- tnng in das Han-hai und bildet im w. Teil 2 Becken: die Dsuug arei und das Tarimbecken; den Raum ö. vom Tien-schan nimmt die Wüste Gobi ein. Das Hochland des Hanhai hat nur die halbe Höhe von Tibet (Baumwolle, Wein, Granaten in den Thälern), leidet aber wegen der hohen Randgebirge (A. G. 26. 27.) an Regenmangel. Abnahme des Niederschlags nach S.-W. (warum?). Weite Strecken, besonders in der Mitte und im S.-W. (Steingerölle, Flugsand) liegen wüst; im übrigen dehnen sich Wiesensteppen aus, soweit das Auge reicht: Nomaden. Oasen finden sich am Abhang der Gebirge und in den Flußthäleru. Der größte Fluß ist der Tarim (länger als 2 X Oder), welcher im sumpfartigen Drachensee (Lob-Nor) endet. Seine Quellflüsse sichren über das Gebirge: 'Jarkaud (am Jarkaudfluß), ° Kaschgar (am Kaschgar-Darja), 'Khotan (am Khotan-Darja). Hier zog im Altertum die große „Seidenstraße", obwohl das Pamirplateau so hoch ist, daß die Seen noch im Juli gefroren sind und die Luft so dünn ist, daß das Blut aus den Poren dringt. Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. z

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 35

1893 - Hannover : Hahn
35 Die Tierwelt Irans erinnert ebenso wie die Pflanzenwelt an die Mittelmeerländer: Löwe, Tiger, Schakal, Hyäne, Antilopenherden tc. b. Armenien, w. von Iran, besteht ans höhern, nicht in be- stimmter Richtung streichenden Ketten, von denen größere Hochebenen eingeschlossen sind. — Wilde Gebirgsklüfte und rauhe Bergketten wechseln mit lieblichen, reich angebauten Thalebenen, während weite Strecken der Hochsteppe anheimfallen. Charakteristisch ist die Waldarmut; nur in den Thälern findet sich reicher Baumschmuck. Wichtig ist die Hochebene von Eriw^n als Krenznngspnnkt der Straßen (Stadt Eriwan). An dem S.-Rand erhebt sich der doppel- gipflige Ararat 5000 m. — Von größerer Bedeutung für den Verkehr ist indessen die Hochebene von Erserüm mit der Stadt "Erserum. Verbindung mit °Trapeznnt, *Täbns, * Tiflis, ° Mosul, °Diarbekr. Der reiche Niederschlag füllt eine Zahl von Seen (Wansee, Urmiasee), wo die umgebenden Ketten den Abfluß hindern; auch entquellen dem Hochlande gewaltige Ströme: Enphrat (ein Quellfluß vom Hochland von Erserüm), Tigris (ö. des Vereinigungspunktes der Euphratquellflüffe), Kur (von den n. Abhängen). c. Klein-Asien. Zwei von Armenien auslaufende Ketten säumen mit ihren Fortsetzungen die Küsten des Mittelländischen und Schwarzen Meeres und schließen das Hochland von Klein-Asien ein. S.-ö. zieht der Antitaurus bis zur Küste und sperrt den Verkehr nach O. Gleich unwegsam ist seine Fortsetzung, der Tanrns, welcher nur schmale Pforten — die Cilicischeu Thore (Tarsus) — nach dem Küstenrand bietet. Die weiteren Fortsetzungen im S. sind ebenso wie die Rand- gebirge im N. unbedeutend. Die unterseeische Fortsetzung der Gebirge zeigt sich in den Küsten- inseln: Rhodos, Samos, Chios. Die iunern, meist ebenen Flächen, werden von den Randgebirgen der Feuchtigkeit beraubt und find zum großen Teil reines Steppen- land mit salzigem Boden: „Viel Steine gab's und wenig Brot." Schafzucht ('Angora). Nur ein größerer Fluß hat sich auf der Halbinsel entwickelt, Kysyl-Jrmak, der alte Halys; im übrigen finden wir kleine Küstenflüsse. Die Küstenlandschaften liefern bei genügender Bewässerung die Produkte der südeuropäischen Halbinseln (Getreide, Wein, Südfrüchte), und Klein-Asien zeigt auch Ähnlichkeit in der Tierwelt mit diesen Ländern. — Besonders der S. - Rand des Schwarzen Meeres hat einen außergewöhnlichen Reichtum an Kern- und Steinobst, fo daß 3 *

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 37

1893 - Hannover : Hahn
37 Von den Flüssen sind zu nennen: Ob (Barnaul [a=ul], 'Tomsk in der Nähe) mit Jrtisch ('Omsk und -Tobolsk), Jenissei (Jenisseisk) mit der den Baikalsee (= Pommern) entwässernden Angara (-Jrkutsk) und die Lena (Jakutsk). — Sie sammeln ihre Gewässer am N.-Abhang von Hochasien und schwellen zu Riesenströmen an, die an der Mündung Meerbusen gleichen. „Fischernten." b. Tnran umfaßt den s. Teil der n.-w. Tiefebene, vom West- Abhang Hochasiens bis zum Kaspischen Meer. — Dieses Gebiet ist ein früherer Meeresboden, auf dem die polaren Winde noch wie ge- waltige Pumpwerke thätig sind, die Feuchtigkeit aufzusaugen. Ver- Minderung der Teiche und Seen. Die Vegetation ist demnach auch höchst ärmlich. Weite Steppengebiete ohne Baum und Strauch (No- maden, Jäger). Wüsteneien. Sand- und Schneestürme. Größere Kulturstreckeu (südeuropäische Feldfrüchte) schaffen die Flüsse, von denen viele vollständig in Bewässerungskanäle zerteilt sind (Oase Merw). Am bedeutendsten sind sie im Gebiet der Flüsse Amu und Syr, die, aus dem W.-Rand Hochasiens entspringend, in den Aralsee sich ergießen: Chiwa, ° Buchara, °Khokan, ^Taschkent. c. Die Ebenen w. vom Kaspisee durchzieht der Kaukasus vom Kaspischen bis zum Schwarzen Meer wie eine gigantische Gebirgs- mauer mit einer Reihe von zackigen Gipfeln, Pyramiden und Hörnern. Die höchsten Erhebungen im Kasbek (5000 in) und Elbrus (5650 m). Der Paß von Wladikawkas, die Fahrstraße von *Tfflis (Transkankasien) nach Wladikawkas (Festung in Ciskankasien) führt am Fuße des Kasbek über den höchsten, aber zugleich schmälsten Teil des Gebirges. — An der Küste des Kaspischen Meeres geht der Paß von Derbent bei *Bakn vorbei. Iv. Die Gebiete im S. und O. des Gebirgslandes umfas seu: §. 16. a. Das Tiefland von Mesopotamien erstreckt sich in der Richtung des Persischen Golfs zwischen Arabien und Iran bis nach Syrien und Armenien. Es ist durchflössen von den Zwillingsströmen Euphrat und Tigris (ihre Quellen in Armenien s. o.), die, einst gesondert in das Meer gehend, jetzt im Schat e l Ar ab sich vereinigt haben. Ihr Lauf bildet 2 Ellipsen, die n.-w., das Land der alten Assyrer (Hptst. Ninive, deren Ruinen in der Nähe des heutigen °Mosttl am Tigris liegen, wo die Thalfahrt beginnt), ist eine dürre Ebene (Regenarmut des Tieflandes), die s.-ö., das alte Babylonien, lohnt den Anbau reichlich.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 38

1893 - Hannover : Hahn
38 Überschwemmungen. Bewässerungsanlagen im Altertum, die heute ver- fallen sind. x) — Im Sommer baut man Reis, Mais, Baumwolle, Indigo, Ingwer 2c., im Winter die europäischen Getreidearten. Da, wo die beiden Ellipsen zusammenstoßen, lag (am Euphrat) die Riesenstadt Babylon (heute noch Reste von dem Tempel des Bel), dann nach andern das alte Bagdad (Harun al Raschid) und das heutige * Bagdad, beide am Tigris, der bis hierher auch stromaufwärts gut zu befahren ist. Vor der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien war Meso- potamien als Durchgangsland für den Verkehr zwischen Indien und dem Abendland von der höchsten Bedeutuug. b. Syrien, zwischen Mesopotamien, Arabien und dem Mittel- meer, besteht in den innern Teilen fast nur aus Steppengebieten (Nomaden) und wüsten Flächen mit wenig Oasen; dagegen zeigt der Küstensaum, dessen Gebirge die Feuchtigkeit der W.-Winde zum Niederschlag bringen, fruchtbare Gefilde. Hier wohnten einst die Juden, denen der Weizen hundertfältige Frucht brachte, und weiter u. die Phönicier. Phönicien erhält seine Bedeutung durch den Libanon, der, einen zumeist unwirtlichen und öden Küstenstreifen freilassend, in mäßiger Höhe von N. nach S. zieht. — Den steilen O.-Abhang begleitet der Antilibauon mit dem Hermon (2860 m) und bildet so eine Mulde mit fettem und ackerreichem, aber gänzlich unbebautem Boden, in der der Orontes (= Lahn) nach N. fließt. Dieser Fluß durch- bricht vor der Müuduug die den Verkehr hemmenden Ausläufer des Autitaurns (s. o.) und öffnet so ein Thor nach Syrien: Antakieh (Antiochien) am Knie des Orontes, *Aleppo oder Haleb am weitern Verlauf der syrischen Straße. Libanon und Antilibanon sind jetzt fast völlig kahl (von den aus der h. Geschichte bekannten Cedernwaldnngen sind nur noch unbeden- tende Reste vorhanden). Die Terrassenlandschaften am W.-Abhang des Libanon sind indessen von großer Fruchtbarkeit und werden vor- trefflich bebaut: Dattelpalmen, Bananen, Sykomoren und höher hinauf Kornfelder, Südfrüchte, Weingärten. Die Hafenplätze Phöniciens waren im Altertum zahlreicher. (Handel der Phönicier. Tyrus und Sidou.) Nachdem sie durch Hebung der Küste und Versandung (eine Meeresströmung lagert dort den Nil- *) Noch unter Chosroes I. (531—579 n. Chr) wurden 223 000 qkm bebaut, jetzt unter der türkischen Herrschaft 10 000 qkm.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 39

1893 - Hannover : Hahn
39 schlämm ab) unbrauchbar geworden sind, bilden Tripoli und "Beirut die Haupthäfen. Von "Beirut führt eine Poststraße über den Libanon nach ^Damaskus (Ausgaugspuukt mehrerer Karawanenstraßen n. O.). Palästina umfaßt s. vom Libanon die fruchtbaren Höhen Ga- liläas, Samarias und Jndäas (Kalkgestein: Höhlen), das Land, „worinnen Milch und Honig floß" (Viehzucht und Ackerbau). Jetzt sind nach Abholzung der Wälder die Quellen versiegt, das Land zeigt unfruchtbare Felder und eine spärliche Bevölkerung. 'Jerusalem (früher 1 Mill.) hat jetzt nur 45 T. E. — Die Wüsten, welche sich im S. anschließen, füllen die Halbinsel Sinai, die den Granitfelsen Sinai, den Berg des Gesetzes, trägt. Im O. finden wir eine Senke, in welcher der Jordan (noch kleiner als der Orontes) sein Bett hat. Auf dem Hermon entspringend, durchfließt er den schilfreichen Merom- see, sowie den fischreichen See Genezareth (fast 200 m unter dem Meeresspiegel) und mündet in das Tote Meer, das mit 400 m u. d.m. die tiefste Depression der Erde bildet. Das Becken hat keinen Abfluß, da das Wadi el Araba sofort ansteigt, um sich über den Meeres- spiegel zu erheben: Anhäufung von Salzmassen (A. G. 52). c. Arabien lehnt sich als viereckige Plateaumasse mit der n.-ö. Seite an die Tiefebene von Mesopotamien, den Persischen Golf und den Busen von Oman (Ormusstraße). Im S.-W. das Rote Meer, im S.-O. der Golf von Aden und das Arabische Meer. Das „Thor der Thränen" (Bab el Mandeb) verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden (Bedeutung des Jnselchen Perim). Als Fortsetzung des großen Wüstengürtels (Hanhai und Iran) bildet Arabien den Uebergang zur Sahara. 1/3 Sandwüste, weite Strecken Steppenland (die nomadisierenden Beduinen); nur wo der spärliche Niederschlag sich in den Thalern sammelt oder künstliche Be- Wässerung stattfindet, sind fruchtbare Gefilde, die dann allerdings viermal im Jahre reichlich lohnende Ernten bringen. Bedeutung der Brun- nen, deretwegen sich die Beduinen zuweilen Geschlechter hindurch bekriegen. Die Küstenlandschaften haben reichern Niederschlag und sind des- wegen fruchtbarer; an der W.-Küste das Glückliche Arabien, el Jemen, mit dem Hafen Hodeida [et)]. Hier finden wir den Balsam- und Weih- rauchbaum, und von dem Hafen Mokka (jetzt verfallen) wurde die berühmte Kaffeebohne ausgeführt. In der Nähe der Küste liegen deshalb auch die wichtigern Orte: ° Mekka, 'Medina und Sana im W., 'Maskat an der N.-O.-Küste, wo die Berge von Oman reichern Niederschlag bedingen.
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