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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 61

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 61 - halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen." Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver." In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1) *) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen: Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht." bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren, <. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten." Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.

2. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 175

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 175 - keine aufsehenerregende Meldungen. Das Drama spielte sich auf der dunklen Bhne des Sandseldes ab. Aber als die Regenzeit kam, als sich die Bhne allmhlich erhellte und unsere Patrouillen bis zur Grenze des Betschuanalandes vorstieen, da enthllte sich ihrem Auge das grauenhafte Bild verdursteter Heereszge. Das Rcheln der Sterbenden und das Wutgeschrei des Wahnsinnes ... sie verhallten in der erhabenen Stille der Unendlichkeit!" Das Strafgericht hatte sein Ende gefunden. Die Hereros hatten ausgehrt, ein selbstndiger Volksstamm zu sein. 100. Der Krieg gegen die Hottentotten. 1904/06. Quelle: Proklamation des Generals v. Trotha an das Volk der Hotten-totten vom 22. April 19051). Fundort: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Groen Generalstabes, Die Kmpfe der deutschen Truppen in Sdwestafrika. Bd. 2. S. 186. An die aufstndischen Hottentotten! Der mchtiges groe Deutsche Kaiser will dem Volk der Hottentotten Gnade gewhren, da denen, die sich freiwillig ergeben, das Leben geschenkt werde. Nur solche, welche bei Beginn des Ausstandes Weie ermordet oder befohlen haben, da sie ermordet werden, haben nach dem Gesetz ihr Leben verwirkt. Dies tue ich Euch kund und sage serner, da es den Wenigen, welche sich nicht unterwersen, ebenso ergehen wird, wie es dem Volk der Herero ergangen ist, das in seiner Verblendung auch geglaubt hat, es knne mit dem mchtigen Deutschen Kaiser und dem groen deutschen Volk erfolgreich Krieg haben. Ich frage Euch, wo ist heute das Volk der Hereros, wo sind heute seine Huptlinge? Samuel Maharero, der einst Tausende von Rindern sein Eigen nannte, ist, gehetzt wie ein wildes Tier, der die englische Grenze gelaufen; er ist arm geworden wie der rmste der Feldhereros und besitzt nichts mehr. Ebenso ist es den anderen Groleuten, von denen die meisten das Leben verloren haben, und dem ganzen Volke der Hereros ergangen, das teils im Sandseld verhungert und verdurstet, teils von deutschen Reitern gettet, teils von den Ovambos ermordet ist. Nicht anders wird es dem Volk der Hottentotten ergehen, wenn es sich nicht freiwillig stellt und seine Massen abgibt. Ihr sollt kommen mit einem weien Tuch an einem Stock mit Euren ganzen Werften, und es soll Euch nichts geschehen. Ihr werdet Arbeit bekommen und Kost erhalten, bis nach Beendigung des Krieges der groe Deutsche Kaiser die Verhltnisse fr das Gebiet neu regeln wird. Wer hiernach glaubt, da auf ihn die Gnade keine Anwendung findet, der soll auswandern; denn wo er sich aus deutschem Gebiet blicken lt, da wird auf ihn geschossen werden, bis alle ver-nichtet sind. Fr die Auslieferung an Ermordung Schuldiger, ob tot oder lebendig, setze ich folgende Belohnung: fr Hendrik Witboi 5000 Mark, Sturmann 3000 Mark, Kornelius 3000 Mark, fr die brigen schuldigen Fhrer je 1000 Mark. __" gez. Trotha. !) Dieser Aufruf wurde von der Station Gideon, wo sich in der Zeit vom 21. April bis zum 28. Mai 1905 das Hauptquartier befand, in dem Augenblick erlassen, wo General v. Trotha selbst die unmittelbare Leitung der gegen die Hottentotten eingeleiteten Unternehmungen bernahm.

3. Der Weltkrieg - S. 52

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Meßen. Als ihm aber die Entente drohende Vorhaltungen machte, widerrief er sein Angebot und floh nach Frankreich. Land und Heer unterwarfen sich indes bedingungslos dem Sieger, und bald herrschte in dem unter österreichischer Verwaltung stehenden Lande die von seinen Bewohnern lange ersehnte Ruhe des Friedens. ’ 2. Die Besetzung Öordalbaniens. Nunmehr zogen die Österreicher weiter nach Süden. Skntari, Dnrazzo und der bei weitem größere Teil des übrigen _ Albanien fielen in kurzer Zeit in ihre Hand. Die Bewohner empfingen sie fast überall mit Jubel, und viele der waffengeübten Männer dieses bergigen Landes traten freiwillig in ihre Reihen und kämpften mit ihnen gegen die verhaßten Italiener, die den Süden und besonders Valona besetzt hielten 3. Unternehmungen der Salonihi-Hrmee. Auf der Balkan-Halbinsel standen außer in Valona noch in Saloniki stärkere Truppenverbände der Entente. Diese waren hier Ende September und Anfang Oktober 1915, also zur Zeit des zusammenbrechenden Dardanellenunternehmens, gelandet worden und hatten ursprünglich die Aufgabe gehabt, dem schwerbedrängten Serbien Hilse zu bringen. Dazu waren sie indessen viel zu spät gekommen. Der schwache Vorstoß, den sie im Spätherbst 1915 gewagt hatten, war, wie wir gesehen haben (I. S. 111), vollkommen gescheitert. Mit dem Zusammenbruch Serbiens war ihr Eingreifen ganz und gar gegenstandslos geworden. Trotzdem blieben sie und richteten sich in dieser neutralen Stadt für einen langen Aufenthalt ein; ja, man schaffte noch immer mehr Truppen hierher; auch Russen, Italiener und einige serbische Regimenter, die man aus den Trümmern des serbischen Heeres neu gebildet hatte, sowie endlich griechische Freiwillige und Revolutionstruppen, besonders aus Kreta, wurden hier eingesetzt und bildeten mit den farbigen und weißen Franzosen und' Engländern das bunteste Völkergemisch, das man sich denken konnte. Die Stärke dieses Heeres war schwankend. Immerhin betrug sie im Durchschnitt 300000 Mann. Ganz besonders setzte sich die französische Regierung für dies Unternehmen ein. Deshalb wurde auch ein französischer General, Sarrail mit Namen, mit der Führung dieser Armee betraut. Bei dem ständigen Bedürfnis an Truppen auf anderen und wichtigeren Kriegsschauplätzen ist es schwer zu verstehen, weshalb sich der Vierverband hier so hartnäckig festlegte. Wahrscheinlich wollte er sich auf dem an politischer Bedeutung immer mehr steigenden Balkan nicht vollständig mattsetzen lassen. Hauptsächlich aber hielt ihn die Hoffnung auf Rumäniens Anschluß zurück. Er erwartete, die Anwesenheit eines starken Heeres werde in diesem noch schwankenden Lande den durch eine geglückte russische Offensive ausgeübten Anreiz, ihm beizutreten, ganz bedeutend vergrößern. Man wollte für diesen Fall Bulgarien durch gleichzeitigen Angriff von Norden und Süden her zermalmen, das dann ungedeckte Konstantinopel den Russen überlassen und selbst mit den in Albanien stehenden Italienern über das befreite Serbien und Montenegro gegen die ungarische Ebene vorstoßen. Vorläufig verhielt man sich ganz still. Monate vergingen, ohne daß man von ernstlichen Unternehmungen der Saloniki-Armee etwas gehört hätte. Endlich im Mai 1916 schien der Vierverband größere Überraschungen vorzubereiten. Das bunte Landungsheer breitete sich fächerfömig nach Norden aus

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 132

1893 - Hannover : Hahn
132 buntesten Wechsel mit den Palmen, während über ihnen, wie Riesen im Heer von Zwergen, sich die gewaltigen Wollbäume erheben, bis 25 m und darüber anstrebend. Wo der Urwald sich lichtet, treten Savannen ans, in denen nur niedriges Gebüsch und einzelne Bäume, zu kleinen Gehölzen ver- eint, die Grasfluren unterbrechen. Mannshoch schießt hier zur Regen- zeit das Gras auf und giebt Zeugnis von der treibenden Kraft des Bodens. Weite Strecken hat der Mensch der Kultur dienstbar gemacht. — Hier erheben sich die fensterlosen, kleinen Hütten der Dorfschaften, an welche sich Pisang- und Bananenplantagen anschließen. Hirse, Kassave, Mais, Reis u. dgl. treten an die Stelle unserer Getreidefelder. Dazu kommen endlich die Plantagen der Deutschen, welche trotz der kurzen Zeit *), in welcher die Sicherheit zur Anlage derselben vorhanden war, bereits gute Erträge liefern. Die „Deutsche Plantagen- Gesellschaft" hat Erfolge im Kakao-, weniger im Tabakbau zu verzeichnen. Zu Ackerbaukolonien ist das Land wegen des ungesunden Klimas, das eine angestrengte Thätigkeit des Weißen unmöglich macht, nicht zu brauchen. Tierwelt. Unter den Tieren sind neben einer zahlreichen Vogelwelt (Graupapageien) hervorzuheben Leopard, Büffel, Antilopen, Wildschweine und ganze Herden von Affen. Der Elefant ist selten, der Löwe fehlt ganz. In den Flüssen sind Krokodile und Flußpferde. Bewohner. Die Kamerunneger haben einen schönen, kräftigen Körperbau; aber häßliche Gesichtszüge. Hinsichtlich ihrer geistigen Fähigkeiten stehen sie hinter den übrigen Stämmen Westafrikas weit zurück. Ihr moralischer Wert ist sehr gering anzuschlagen. Untreue, Lügenhaftigkeit und Feigheit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Der Einfluß der christlichen Mission ist bis jetzt gering, so daß noch immer der widersinnigste Aberglaube vorherrscht. 1887 ist eine deutsche Schule gegründet. Handel. Kamerun ist vorwiegend Handelskolonie; der Absatz deutscher Erzeugnisse an der dortigen Küste, von der aus durch den Zwischenhandel, den die Neger in den Händen behalten haben, auch das Hinterland versorgt wurde, sowie der reiche Ertrag an Palmöl und auch das Elfenbein aus dem Hinterlande, das in den Handel gebracht wurde, bestimmte die deutsche Regierung, das Land in Besitz zu nehmen. ') Eine Plantage bedarf mindestens einer Reihe von 7 Jahren, bis sie anfängt, das hineingesteckte Kapital mit den Zinsen zu vergüten.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 134

1893 - Hannover : Hahn
134 Es kommen dazu die Metallschätze (Kupfer und Gold) und der Fisch reich tum an der Küste, der durch den erwähnten Polar- ström bedingt ist. Das Klima ist außerordentlich günstig (die Kolonie wird vom Wendekreise geschnitten), und die Schwierigkeit der Besiedelung liegt nur darin, daß für die Produkte des Ackerbaus und der Viehzucht kein genügendes (nahes) Absatzgebiet vorhanden ist, die Bergwerke sich aber nicht rentieren, weil die Arbeitskräfte bei dem gänzlichen Mangel an Bodenprodukteu in der Nähe zu teuer sind. Eine Möglichkeit der Besiedelung würde sich indessen aus dem Zusammenwirken der Berg- arbeiter mit dem Landmann ergeben, dergestalt, daß letzterer durch Herbeischaffung billiger Lebensmittel das Schürfen ermöglichte. Die Hauptbedeutung hat die Kolonie als Eingangspforte nach Jnner-Afrika, wo europäische Waren reichen Absatz finden. Von der O.-Küste ist in diese Gegenden schwer zu gelangen (schlechte Häfen, Fieberstriche, Tsetsefliege), von der S.-Küste ist der Transport (Ochsen- wagen) durch die Kalahari sehr teuer, während Dentsch-Südwest-Afrika geeignete Häfen und wenig beschwerliche Wege zur Verfügung hat. Bewohner. Die Namas sind Hottentotten (Urbevölkerung). Sie zeichnen sich durch Häßlichkeit, Uureiulichkeit und Trägheit aus. Die Herero sind begabter und beschäftigen sich mit Viehzucht, doch zeigen auch sie eine widerliche Unreinlichkeit. Am höchsten stehen die Ovambo, welche Viehzucht und Ackerbau treiben, geschickte Hand- werker sind und sich größerer Sauberkeit befleißigen. Die christliche Religion, welche besonders bei den Namas Eingang gefunden hat, ändert ihre Lebensweife; sie werden reinlich und be- ginnen sich sauber zu kleiden. Von den (kleinen) Orten in Dentsä-Sndwest-Afrika ist nur der Hafen Angra Pequena zu erwähnen. 4) Das Kronschutzgebiet Deutsch-Ostafrika (— 2 X Deutschland, ca. 1 Mill. E.) umfaßt das Gebiet zwischen den großen Seen (Uke- rewe-, Tanganjika-, Nyassa-See) und der Küste. — Von der S.-O.- Ecke des Ukerewe-Sees läuft die Grenze in gerader Linie über den Kilima-Ndfcharo uach der Küste; nur an diesem Gebirge selbst ist sie etwas ausgebuchtet, um dasselbe in den deutschen Besitz einzuschließen. Im S. läuft die Grenze vom Tanganjika-See den Rovnmaflnß entlang nach der Küste. 1884 wurde der erste Teil des Landes von der „Deutsch- Ostafrikauischeu Gesellschaft" erworben und dann durch spätere Verträge vergrößert.

6. Abt. 2 - S. 659

1830 - Hannover : Hahn
659 Chinesisches Reich. Tibet. Die südlichen Inseln sollen einen eigenen unabhängigen König haben, der in der Stadt Lingdsching wohnt. Ii. Tibet. Die Größe ist nicht zu bestimmen, jedoch zwischen 20—30,000 Q.m. anzunehmen. Wir verstehen unter Tibet das höchste Gebirgs- land Asiens zwischen dem Himalleh oder Himülaya in Süden, dem Mustag und Kentaisfe in N., welches sich an der N. Gränze von Indien vom Belurtag und Hindukusch gegen So. bis stach China hinzieht und die höchste Stufe zwischen dem Indischen Tieflande s und Hochasien ausmacht. Es bildet mehre Hochthaler (8 bis 10,000 F. hoch) zwischen den genannten Bergketten. Das Himülaya Ge- birge enthält hier die Riesengipfel Dawalagiri, gewiß über 26,000 F. *), Tschumulari vielleicht eben so hoch, den Dschamatri, Dschawahir, Dhaibun, Tsch a n d rag i ri, und noch verschiedene andere über 20,000 F. hohe Berge. Hochpässe, z. B. der über dem Al- pensee Deotal —18,000 §., der Hangorungp'aß — 14,800 F. füh- ren über diese Gebirge, welche durchaus ihrer natürlichen Beschaffenheit nach mit den Schweizer Alpen übereinstimmen, bis zu einer Höhe von mehr als 11,000 F. bewohnt werden und in denen noch bis 14,000 F. Höhe Ackerbau getrieben wird. Biele Seen, unter denen der Dschan- dro 30m. im Umfange, Terkiri 15 M. lang, der heilige Manas- sarowar, der Ra w unrud, Quelle des Sudlutsch, 14 bis 15,000 F. hoch, zahlreiche Salzseen. Fürchterliche Felsenwege, Schnee- u. Eis- felder, Wasserfälle, unermeßliche Abgründe findet der Wanderer in diesem merkwürdigen Lande, welches durch seine Bergpässe, Indien, China und Hochasien verbindet. Alle Hauptflüsse von So. Asien ha- den hier ihre Quellen und tausend kleine Berggewässer führen ihnen Vorrath zu und schwellen sie zu mächtigen Strömen an. In W. ent- springt der Indus am N. Rande, während seine östlichen Nebenflüsse dem S. Rande des Himalleh entquellen, nur durch eine Bergkette von den Quellen des Tsampu (nach der bisherigen Annahme, der hernach benannte Bramaputra, wahrscheinlich aber der Hinterindische Jrawaddy) und Ganges getrennt, welcher letzterer am Berge Gan- gutri und zwar aus dem 21,000 F. hohen St. Georgs Gletscher an der S. Seite des Himalleh im Indischen Nepal hervorkommt. So wie der Indus den ungeheuren Bogen gegen W. macht, so der Tsam- pu gegen So., bis er die Bergkette in: Chinesischen Hochlande durch- bricht , wie der Indus an der Nw. Gränze von Kaschmir. Auch die übrigen Hinterindischen Ströme, der Saluän, Men am und D o n- nai entspringen in Tibet und strömen nach langem östlichen Laufe durch das Hochgebirge der Chinesischen Provinz Uünnan zum Hinterin- dischen Tieflande hinab. Der höchste Theil des Landes hat kahlen, dürren Boden und bietet zum Theil das Bild völliger Wüstenei dar, andere Gegenden sind fruchtbar und ämsig angebauet. Ein großer Theil Tibets hat rauhe Luft, längere Winter als Deutschland, wenig *) Blake maß über 28,000 Engl. F., Andere 27,677, u. 25,589 Engl.f.

7. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 48

1871 - Hannover : Hahn
48 Dritte Lehrstufe. Iii. Die Schweiz. §. 70. Allgemeines. Geraume Zeit hindurch bildete die Schweiz einen Theil des deutschen Reiches, und ihre Bewohner fanden eine Ehre darin, nur dem Kaiser, nicht dem Hause Habsburg unterthan zu sein (Wilh. Tell). Durch die Nichtannahme des von Maximilian (1495) eingeführten allgemeinen Landfriedens und Reichskammergerichts sagten sie sich vom Reichsverbande losz im westfälischen Frieden (1648) wurde die Unabhängigkeit der Schweiz förmlich anerkannt. Kein anderes Land Enropas bietet eine größere Mannig- faltigkeit von Naturscenen — geschützte Thäler, freundliche Matten, lachende Seen, Himmelbohe Berge — Klimaten und Sprachen — deutsche, französische, italienische und eine besondere romanische Sprache im Kanton Graubünden, und doch umfaßt das Ganze mir 752 Dm. Kein Land zieht mehr Besucher aus der Fremde an. Neben dieser Erwerbs- quelle mehr Viehzucht (Käse) als Ackerbau, hohe Leistungen in der Industrie, besonders im N. und W. Die 21/2 Mill. Bewohuer, von denen die größere Hälfte reformirt, die kleinere katholisch, sind sehr ungleich vertheilt: im Kanton Genf kommen 10,000 ans die Dm., in Graubünden noch nicht 700. — Gegenwärtig bildet die Schweiz einen Staatenbund von 22 Kantonen, für welche gemeinsam die Bundesversammlung die gesetzgebende, der Bundesrath die verwaltende Oberbehörde ist} beider Sitz die Bundeshauptstadt Beru. §. 71. Politische Uebersicht. 1. Die deuthe Schweiz mit vorherrschend deutscher Bevölkerung und Sprache. a. Kanton Bern: Bern (29), Univ. Thun. Brienz. Burgdorf (Pestalozzi). b. Kantern Freiburg: Frei bürg (10). Murten, Karl d. Kühue 1476. c. Kanton Solothurn: So lothur n (5), uralte Stadt. » ä. Kanton Basel: Basel (38), Univ. und Missions- anstatt, Concil 1431. e. Kanton Aargau: Aarau (5). Schloß Habsburg. f. Kautou Zürich: Zürich (29), Universität und poly- technische Schule. Schloß Lausseu. g. Kanton Schaffhausen: Schafshansen (9).

8. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 329

1862 - Hannover : Meyer
329 wissenlosen, unmenschlichen europäischen Sklavenhändlern gefangen oder gekauft und dann nach Amerika verkauft worden sind, wo andere Namenchriften durch der Negersklaven saure Arbeit sich zu bereichern suchen. Mancher aber hat in der Knechtschaft die rechte Freiheit, mit welcher Christus frei macht, gefunden. — Im Süden wohnen die Hottentotten und die Koffern und an der Ost- und Nordküste meist Muhamedaner; an allen Küsten aber finden sich Niederlassungen von Europäern. 1. Die Nord lüfte. An der Nordküste Afrikas liegt der Atlas. Er ist reich an Abgründen, hohen Felsen und luftigen Fels- zacken, aber arm an Wald. Seine Gewässer sind klein und trocknen im Sommer meist aus. In seinen Schluchten Hausen Löwen und Panther, und auf den schönen Weideplätzen seiner Thäler gedeihen die europä- ischen Hausthiere. An. Dattel- und Ölbäumen ist kein Mangel; auch wird viel Getreide, Südfrüchte, europäisches Obst, Wein, Zuckerrohr und Baumwolle gebaut. Er ist reich an Erzen; auch- Edelsteine wer- den gefunden. — Fast der ganze Küstenstrich ist fruchtbar und in Klima und Pflanzenwuchs Südeuropa ähnlich. Lange vor Christi Geburt schon blühten hier große Handels- städte, unter ihnen Karthago. Frühzeitig verbreitete sich das Christen- thum; Augustin war Bischof einer afrikanischen Gemeinde. Ein Jahrhundert lang herrschte hier auch einmal ein deutscher Stamm, die Vandalen, welche aus Spanien herübergekommen waren. Im sieb- ten Jahrhundert wurde die ganze Küste' von Anhängern des falschen Propheten, den Arabern, erobert, und die Christengemeinden wurden zertreten. Später bildeten sich hier Seeräuberstaaten in Tunis, Tripolis, Fez und Marocko. Sie schleppten viele Christen in die Sklaverei und in das Gefängniß und mißhandelten sie bis zum Tode. Jetzt ist ihre Gewalt durch Frankreich gebrochen, welches sich das Land Algier unterworfen hat. 2. Die Sahara. Die größte und furchtbarste Wüste der Erde ist die Sahara, d. i. Wüste, % so groß wie ganz Europa. Sie gehört zu den heißesten Erdstrichen; die Sonnenstrahlen verursachen auf dem nackten Sandboden eine ungeheure Hitze, die nie, weder durch Regen noch durch Thau, gekühlt wird; des Nachts aber wird es so kalt, daß auf den höheren Strichen das Wasser in Gefäßen wohl zu Eis gefriert. Die östliche Hälfte ist entweder nackter oder mit Steingeröll bedeckter Felsboden und gleicht einer festen, mit feinem Sand bedeckten Tenne. Die westliche Hälfte hat meist sehr tiefen lockeren Flugsand und viel Steinsalz. Die Araber nennen die Wüste das Meer ohne Wasser. Das Schiff der Wüste ist das genügsame Kameel. Sie hat auch ihre Inseln, das sind die Oasen, grüne, quellenreiche, mit Dattelpalmen, Getreide, Öbst und Wein bewachsene Orte,' gewöhnlich Thäler, die ringsum von Anhöhen umschlossen sind, welche den Wüstensand abhalten. Sie sind die Ruheplätze der Karawanen, welche sich dort von der ermüdenden Wanderung erholen und aufs neue mit Wasser versehen. Heftige Sandstürme setzen oft die Sandmaffen gleich

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

10. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.
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TM Hauptwörter (200)200

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