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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

3. Lernbuch der Erdkunde - S. 74

1902 - Gotha : Perthes
74 Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99. Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71). Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?). Meist Protestanten (3/5) (Reformierte). Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch). Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura, Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch. Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk. Geschichtliches. 1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter. 2. Von den Römern kultiviert. 3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer Teil zum Königreich Burgund. 4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich. 5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be- drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an. 6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt. 7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß), von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes- staat. § 103. Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat). Bundesrat (Sitz Bern). Die 22 Kantone sind selbständige Republiken. Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000 Mann. Landesfarben: Rot-weiß. Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten. (K. 12.) Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich? Die wichtigsten Städte! a) In dem Alpenland: Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften. Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß- bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.) Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des St. Gotthard-Tunnels?

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 490

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
490 54. Der Dynasticwcchsel in Griechenland. Culturstufe der Bevölkerung. Es proclamirt die unterschiedlose Ver- mischung der verschiedenen Racen und Religionen, diese aber, so stark sie sonst von einander abweichen, verabscheuen alle solche Vermischung. So ist denn der Hat ein wirkungsloses Papier geblieben, und schon wenige Jahre später sah sich Frankreich zur Intervention in Syrien genöthigt, wenn dort nicht eine vollständige Ausrottung der Christen eintreten sollte. Am Westabhang des Libanon und am Antilibanon wohnen die Drusen, ein freiheitliebendes Volk, dessen Religion in einem wun- derlichen Gemisch christlicher, jüdischer und mohammedanischer Lehren mit Ueberresten altorientalischen Naturdienstes besteht; namentlich glauben sie auch an eine Seelenwanderung und an wiederholte Menschwerdung der Gottheit. Diese überfielen mehrmals die christ- lichen Maroniten, tödteten die Männer, schleppten Weiber und Kinder in die Sclaverei und verübten überhaupt die ärgsten Greuel. So entstand im Jahre 1841 und wieder 1845 ein fürchterlicher Bürgerkrieg; in letzterem gingen die von dem türkischen Pascha den Maroniten zu Hülfe gesandten Truppen größtentheils zu den Drusen über und plünderten mit ihnen gemeinschaftlich. Am furchtbarsten aber entbrannte der Kampf im Frühjahre 1860, namentlich in Da- mascus, und dehnte sich über ganz Syrien aus. Auch diesmal machten die vom Pascha zur Unterdrückung des Kampfes geschickten türkischen Soldaten gemeinschaftliche Sache mit den Mördern, Brand- stiftern und Räubern, bis Fuad Pascha vom Sultan nach Syrien gesandt wurde und eine Anzahl Christenmörder erhängen, andere erschießen ließ. Dennoch erneuerten sich die Ermordungen der Christen an verschiedenen Orten und veranlaßten das Einschreiten der euro- päischen Großmächte. Gemäß Verabredung auf einer Conferenz in Paris besetzten französische Truppen Syrien fast 10 Monate lang (August 1860 bis Juni 1861). 54. Der Dynastieivechsel in Griechenland. (Nach Heinr. Thiersch, Griechenlands Schicksale, bearbeitet vom Herausgeber.) Schon seit der Befreiung vom türkischen Joche war es ein Lieb- lingswunsch der Hellenen gewesen, das griechische Reich über alle griechisch redenden Stämme auszubreiten. Im Jahre 1842, als die griechenfeindliche Verwaltung Jzzet-Mehmet Pascha's Veranlassung zu vielfachen Klagen der noch nicht befreiten Griechen gab und an meh- reren Stellen des türkischen Reiches, in Serbien, in Bulgarien, im Libanon, Aufstände der christlichen Bevölkerung ausgebrochen waren

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 160

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
160 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—10%. Erst im August 843 machte der deukwürdige Vertrag zu Verduu dem durch fast 14 Jahre hingeschleppten Hader um die fränkischen Lande endlich ein Ende: Ludwig der Deutsche empfing zu seinem alten Königreiche Baiern Schwaben bis an den Rhein (nebst dem Thurgau, Zürichgau, Aargau), ferner den Nordgau (an der Altmühl), ganz Ostfranken auf der rechten Rheinseite und die Sprengel von Speyer, Worms und Mainz auf der linken Seite des Stromes, endlich das gesammte Sachsen und Thüringen von der Grenze gegen Slaven und Dänen an der Elbe und' Eider bis zur Wesermündung und bis gegen den Niederrhein. Diese Länder hatte er nebst dem Elsaß schon einmal bei Lebzeiten seines Vaters und unter dessen Oberhoheit besessen (833— 838) und, um den jetzigen Besitz derselben nur als rechtmäßige Fortsetzung jenes frühern zu bezeichnen, zählte er seine Regierungsjahre von 833 an (s. S. 157). Der Kaiser Lothar erhielt zu seinem alten Königreiche Italien die Provence und die übrigen burgun-dischen Grafschaften zwischen der Rhone und den Alpen (nebst den Gauen von Uzes, Viviers und Lyon am rechten User der Rhone), das Herzogthunr Burgund auf beiden Seiten des Jura von der Saone bis zur Aare, das Elsaß, das Moselland, Ripuarien von der sächsischen Grenze an und die Gaue im Flußgebiete der Maas bis Sedan und bis zur Schelde, endlich ganz Friesland von der Mündung des Rheines bis zu der der Weser. Karl der Kahle empfing zu Aquitanien (mit Vasconien) Septimanien oder Gothien nebst der spanischen Mark, Burgund westlich von der Saone (die spätere Bourgogne), ganz Neustrien und Francien im engern Sinne, die Bretagne und Flandern. Der jüngere Pippin, dessen sich auch Lothar nicht weiter annahm, wurde bet der Theilung ganz übergangen. Wie in dem ganzen Kampfe von einem bewußten Gegensatze der erst im Entstehen begriffenen Nationen nicht die Rede gewesen war, so fand auch bei der Theilung von Verdun nicht die geringste Rücksicht auf die durch Sprache und Sitte sich näher stehenden Stämme und ihre Vereinigung zu größeren Ganzen Statt. Zwar umfaßte Ludwig's Antheil fast nur deutschredende, derjenige Karl's außer Flandern nur wälschredende Bevölkerung, dagegen verband Lothar mit den romanischen Italienern, Proven§alen und Burgundern die beiden echt deutschen Stämme der Ripuarier (Rheinfranken) und Friesen, so wie einen Theil der Schwaben. Diese unnatürliche Gestaltung seines Reiches entsprang aus dem Bestreben, Italien mit dem Kernlande von Austrasien, Rom mit Aachen unter einem Haupte zu vereinigen; die übrigen Stücke, namentlich Burgund und Elsaß, dienten zur Verbindung zwischen jenen Hauptmassen; am auffälligsten ist die Hinzufügung Frieslands zu diesem ohnehin (von Benevent bis Friesland) langgestreckten Reichskörper ; vielleicht bestand Ludwig auf dem Besitze jener fränkischen Gaue am linken Rheinufer, für welche er Friesland hingab, nicht sowohl wegen des guten Weines, wie Regino meint, sondern wegen ihrer hinlänglich erprobten strate-

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 258

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
258 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—1096. gefürchteten Feinde durch Verleihung eines Landstriches seines Reiches zu friedlichen Bewohnern desselben zu machen. An ihren mächtigsten Führer, Rollo oder Rolf, den Sohn eines angesehenen dänischen Fürsten, welcher bereits seit einigen Jahrzehnten der Schrecken Frankreichs gewesen war und damals sogar einen verheerenden Zug bis nach Clermont ausgeführt hatte, schickte Karl (911) Gesandte mit dem Anerbieten, wenn er Christ werden und Frieden halten wolle, ihm einen Theil seines Reiches und die Hand seiner Tochter Gisela zu geben. Rollo wies den Antrag nicht zurück; er begab sich (912) an die Epte zu einer Zusammenkunft mit dem Könige, erhielt das Land von der Epte bis zum Meere, und überdies die Lehnshoheit über die Bretagne. Er leistete den Lehnseid, und nachdem er so wie seine Gefährten die Taufe empfangen und bei derselben den Namen seines Tauszeugen, des Herzogs Robert, vermählte er sich mit Karl's Tochter. In der Normandie verschwanden bald unter einer kraftvollen, Ruhe und Sicherheit zurückführenden Negierung die Spuren der früheren Verwüstungen; Robert theilte das Land unter seine Gefährten, er vermehrte die Bevölkerung desselben durch neue Ankömmlinge aus Scandinavien und durch Franzosen, welche den Aufenthalt in der Normandie dem unsicher» Zustande ihrer Heimat vorzogen, baute die zerstörten Kirchen wieder auf und stattete sie mit reichem Landbesitze aus, stellte die Befestigungen der Städte wieder her und begründete durch strenge Gerechtigkeit einen geordneten Zustand in dem Maße, daß Niemand auch nur zu rauben oder zu stehlen wagte und die Normandie bald zu den angebautesten Landschaften Frankreichs gehörte. Als Arnulf's Sohn und Nachfolger auf dem deutschen Throne, Ludwig, kinderlos starb, begab sich Karl nach Lothringen; er wurde von den Bewohnern des Landes, welche zum Theil wenigstens den ihnen benachbarten Franzosen in Sitte und Sprache verwandter waren als den Deutschen, als König anerkannt und nahm von dem Lande, als ihm gebührenden Erbe, Besitz. — Karl hatte einem Manne von geringer Herkunft, Hagano, sein ganzes Vertrauen geschenkt, und dieser zeigte sich desselben würdig, indem er auf kräftige Weise den Anmaßungen und Ansprüchen der Großen entgegentrat. Allein deshalb versammelten sich viele derselben (920) zu Soissons und sagten sich vom Könige los. Die Abneigung der Franzosen gegen einen Karolingischen König und das unbeschränkte Vertrauen, welches er fortwährend seinem getreuen Hagano schenkte, veranlaßten, daß sich der ehrgeizige Herzog Robert von Francien, welcher es nicht vergessen konnte, daß sein Bruder einst die Königskrone besessen, 922 zu Rheims zum Könige wählen und vom Erzbischof von Rheims krönen ließ. Karl fand indeß Hülfe in Lothringen; an der Spitze eines lothringischen Heeres rückte er (923) rasch gegen die Aisne vor, hinter welcher (bei Soissons) Robert sich gelagert hatte, und griff diesen so unerwartet an, daß er nicht die Zeit hatte, seine Getreuen zu sammeln, und geschlagen, selbst seinen Tod

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 418

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
418 zogen werden, so stürzten sich nicht wenige wie wüthend unter die Rä- der, um zu Ehren dieser erbärmlichen Gottheiten zermalmt zu werden. Bei den wilden Bewohnern von Oceanien finden wir fast noch all- gemein den scheußlichen Gebrauch, Menschenfleisch zu genießen. Auf Ceflebes wird allemal über dem Grabe des verstorbenen Häuptlings eine unschuldige Jungfrau geschlachtet. Auf der Insel Timor werden die Sclaven lebendig in das Grab des verstorbenen Königs einge- schlossen, um demselben auch in jener Welt zu Diensten zu sein. Im Archipel von Manda na sieht man das entsetzliche Schauspiel, daß die Wilden nicht allein die Gefangenen, sondern selbst ihre eigenen Eltern und Kinder erschlagen und verzehren. Nicht selten reißt der Sieger dem besiegten Feinde bei noch lebendigem Leibe das Herz aus, um es mit mehr als viehischer Rohheit zu verschlingen. Auf Su- matra wird es als Gottesdienst angesehen, die zu Opfern für die Götzen Auserkorenen gräßlich an allen Gliedern zu verstümmeln und dann stückweise aufzuzehren. Die Neg er Africa's, diese fluchbeladenen Kinder Cham's, wissen jetzt noch so wenig von dem lebendigen Gott, daß sie den Teufel göttlich verehren und ihn auf eine Grausen erre- ge! ?e Weile zu besänftigen und sich geneigt zu machen suchen. Im Reiche Dahomei in Africa ist es des Königs Ruhm, daß er in Blut watet, von seinem Throne bis zu seinem Grabe, und jedes Jahr die Gramer seiner Vorfahren mit Menschenblut tränkt. In China werden dein iandesgebrauch gemäß unzählige kleine Kinder von ihren Eltern getödret oder dem gewissen Tode durch Hunger oder wilde Thiere ausgesetzt. Dieser trostlose Zustand so vieler Millionen unserer Brüder ist wohl geeignet, uns zur Ausübung der Werke der Liebe neu anzuspor- nen. Es ist ein unermeßliches Feld, das noch für die Kirche Jesu Christi, für das Reich Gottes anzubauen ist. Menschliche Kräfte sind zwar nicht im Stande, dieses große Werk auszuführen, zu vollenden; es liegt dessen Vollendung vielmehr in den Rathschlüssen und der Hülfe der ewigen Erbarmung. Aber dennoch können wir mitwirken, daß das Reich Gottes auch zu jenen Ländern und Völkerschaften kom- me, wo der Glaube bisher noch unbekannt ist, wo Christus noch nicht geliebt wird. Die Kirche bietet uns in der „Gesellschaft zur Ver- breitung des Glaubens" die Mittel und Wege, an den aposto- lischen Missionen uns reichlich zu betheiligen, und ladet uns ein, dieser frommen Genossenschaft freudig beizutreten, indem wir durch bestimmte Gebete und sehr geringe Almosen uns die Mitgliedschaft derselben er- werben. Es wäre sehr gefehlt, wenn wir diese Aufforderung der Kirche überhören wollten. Ja, was wäre unsere christliche Liebe, was wäre unser Eifer für den Ruhm Jesu Christi, was wäre unsere Dankbarkeit für die unschätzbare Gabe des wahren Glaubens, wenn wir kein In- teresse hätten, an dem so herrlichen Werke der Glaubensverbreitung mitzuarbeiten,? Sind wir nicht berufen, als Boten des Herrn zu den di

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 34

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
34 7. Die Eroberung von Peru. Franz Pizarro. Eben so Bemcrkenswcrthes leisteten die Peruaner in der bildenden Kunst. In dem Tempel des Gottes Viracocha, 16 Stunden südlich von Cuzco, fanden die Spanier die Bildsäule des Gottes, welche in Gesichtszügen, Kleidung und Haltung so ganz in europäischer Weise gebildet war, daß sie meinten, es wäre ein Bild des Apostels Bartho- lomäus. Ebenso fand man treffliche Bildwerke von edlem Metall, kunstvoll gearbeitete Gefäße von Thon. Ihre Religion bestand in Gestirndienst, und Menschenopfer waren dem friedfertigen Volke gänz- lich unbekannt. Die Urgeschichte der Peruaner ist größtentheils mythisch. Nach ihrem Sagen kam Manco Capac, ein Sprößling der Sonne, ihrer höchsten Gottheit, im 12. Jahrhundert nach Ehr. in ihr Land, milderte die bisher rohen Sitten der Bewohner, lehrte sie die Religion und allerlei Künste und gab ihnen bürgerliche Einrichtungen. Er theilte das Volk in Adlige, Freie und Knechte, und beherrschte es selbst als erster Inka oder König. Seine Nachkommen folgten ihm in der Ne- gierung. Der zwölfte Inka, Huana Capac, eroberte das Königreich Quito und vermählte sich mit der Tochter des besiegten Königs, die ihm einen Sohn, den Atahualpa gebar; aus einer früheren Ehe aber hatte er noch einen älteren Sohn, den Huascar. Gegen die Landes- gesetze theilte er vor seinem Tode, 1529, das Reich unter seine beiden Söhne, so daß Atahualpa Quito und den Norden, Huascar den Süden des Reiches erhalten sollte. Darüber kam es aber nach seinem Tode zwischen beiden Brüdern zum Kriege, und Atahualpa, dem das Heer seines Vaters anhing, nahm den Huascar gefangen und ließ alle übrigen Mitglieder der königlichen Familie ermorden. Beide Brüder ersuchten Pizarro um Beistand; dieser aber sagte dem Atahualpa, der ihm reiche Geschenke übersandt hatte, Hülfe zu und ließ ihn zu einer mündlichen Unterredung auffordern. Er hatte jedoch dabei von Anfang die Absicht, sich der Person des Inka zu bemächtigen. Atahualpa erschien auf einem prächtigen Tragsessel, umgeben von einem glänzenden Hofstaate und gefolgt von einem 30,000 Mann starken Heere. Auf ein von Pizarro gegebenes Zeichen stürzten die Spanier über die Peruaner her, hieben die dem Inka zunächst stehenden nieder, diesen selbst aber ergriff Pizarro und schleppte ihn fort. Gleichzeitig ließ er die Reiterei einhaueu, und wenige Schüsse der beiden spanischen Kanonen reichten hin, das indianische Heer in die Flucht zu jagen. Die Spanier setzten den Fliehenden nach, Alles vor sich niedcrmetzelnd, und erst der Einbruch der Nacht machte dem gräulichen Blutvergießen ein Ende. Viertausend Peruaner sollen an diesem Tage ermordet sein, und eine unermeßliche Beute an Gold und Silber fiel den Spaniern in die Hände. Da Atahualpa sah, wie begierig die Spanier nach Gold waren, versprach er, für seine Frei- lassung das ganze Zimmer, in welchem er gefangen gehalten wurde, so hoch er mit den Händen reichen konnte, mit goldenen Gesäßen anfüllen zu lassen. Pizarro ging auf den Vorschlag ein und machte selbst mit Kohle einen Strich an den Wänden des Zimmers, um die Höhe zu

10. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 490

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
490 54. Der Dhuastiewechsel in Griechenland. Culturstufe der Bevölkerung. Es proclamirt die unterschiedlose Ver- mischung der verschiedenen Racen und Religionen, diese aber, so stark sie sonst von einander abweichen, verabscheueil alle solche Vermischung. So ist denn der Hat ein wirkungsloses Papier geblieben, und schon wenige Jahre später sah sich Frankreich zur Intervention in Syrien genöthigt, wenn dort nicht eine vollständige Ausrottung der Christen eintreten sollte. Am Westabhang des Libanon und am Antilibanon wohnen die Drusen, ein sreiheitliebendes Volk, dessen Religion in einem wun- derlichen Gemisch christlicher, jüdischer und mohammedanischer Lehren mit Ueberresten aliorientalischen Naturdienstes besteht; namentlich glauben sie auch an eine Seelenwanderung und an wiederholte Menschwerdung der Gottheit. Diese überfielen mehrmals die christ- lichen Maroniten, tödteten die Männer, schleppten Weiber und Kinder in die Sclaverei und verübten überhaupt die ärgsten Greuel. So entstand im Jahre 1841 und wieder 1845 ein fürchterlicher Bürgerkrieg; in letzterem gingen die von dem türkischen Pascha den Maroniten zu Hülfe gesandten Truppen größtentheils zu den Drusen über und plünderten mit ihnen gemeinschaftlich. Am furchtbarsten aber entbrannte der Kampf im Frühjahre 1860, namentlich in Da- mascus, und dehnte sich über ganz Syrien aus. Auch diesmal machten die vom Pascha zur Unterdrückung des Kampfes geschickten türkischen Soldaten gemeinschaftliche Sache mit den Mördern, Brand- stiftern und Räubern, bis Fuad Pascha vom Sultan nach Syrien gesandt wurde und eine Anzahl Christenmörder erhängen, andere erschießen ließ. Dennoch erneuerten sich die Ermordungen der Christen au verschiedenen Orten und veranlaßten das Einschreiten der euro- päischen Großmächte. Gemäß Verabredung auf einer Conferenz in Paris besetzten französische Truppen Syrien fast 10 Monate lang (August 1860 bis Juni 1861). 54. Der Dynastiewechsel in Griechenland. (Nach H e inr. Th rer sch, Griechenlands Schicksale, bearbeitet von: Herausgeber.) Schon seit der Befreiung vom türkischen Joche war es ein Lieb- lingswunsch der Hellenen gewesen, das griechische Reich über alle griechisch redenden Stämme auszubreiten. Im Jahre 1842, als die griechenfeindliche Verwaltung Jzzet-Mehmet Pascha's Veranlassung zu vielfachen Klagen der noch nicht befreiten Griechen gab und an meh- reren Stellen des türkischen Reiches, in Serbien, in Bulgarien, im Libanon, Aufstände der christlichen Bevölkerung ausgebrochen waren
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