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1. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 28

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
28 Afrika. Von größter Wichtigkeit für die Weiterentwicklung Ostafrikas wie der übrigen Kolonien ist die Herstellung von Eisenbahnen. Bis heute müssen Waren nach dem Innern von Ostafrika noch mehrfach auf dem Kopfe der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart ist aber zu kostspielig und raubt dem Lande die nötigen Arbeits- kräste. Pferde und Rinder erliegen der mörderischen Tsetsefliege, das Kamel dem Klima. So bleibt zur Erschließung des Landes nur der Schienenstrang übrig. Ost- afrika besitzt bereits die Uf am bar ab ahn, die von dem Hafenplatz Tanga nach M o f ch i am Kilimandscharo führt und die Küste mit den Kaffeeplantagen im Usambaragebirge verbindet. Eine zweite Linie von Daressalam nach T a b o r a erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Sie wird nach dem Tangänjikasee fortgeführt. Mit ihrer Vollendung erhält der östliche Teil des Kongo- staates auf kürzestem Wege Anschluß an den Weltverkehr und der Osten der Kongo- kolonie wird zugleich wirtschaftliches Interessengebiet von Deutsch-Ostafrika. Dampfer- stationen der großen Seen sind: am Nyassa: Langenburg; am Tanganjika: Bismarckburg und Ü d f ch i d f ch i; am Viktoria-Nyaffa: Bnkoba und M u a n s a. Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden die B a nt u n e g e r'in den ver- schiedensten Ab- und Mischarten. Das zentrale Tafelland bewohnen die W a n j a m - w e s i. Sie betreiben hauptsächlich Ackerbau, sind aber auch die besten und gesuchtesten Arbeiter der europäischen Unternehmungen und leisten als Träger vorzügliche Dienste. Hamitischen Ursprungs sind die W a t u s s i und die M ass a i. Die Watussi bilden die Hauptbevölkerung der dichtbewohnten und sehr entwicklungsfähigen Sultanate Ruanda und U r u n d i im Nw. der Kolonie. Sie erreichen vielfach eine Größe von 2 m und darüber und sind vorzügliche Ackerbauer und Viehzüchter. Die M assai haben das weite Steppengebiet der Kolonie im No. inne und befassen sich vorherrschend mit Viehzucht. An der Küste sindjeit alters Araber und Inder ansässig. . Aus dem Verkehr der Küstenneger, der Suaheli, mit den Arabern ist die Suahelisprache entstanden, die Handelssprache des tropischen Ost- afrika. Zur Auswanderung für Deutsche ist die Kolonie schon wegen des gefährlichen Tropenklimas größtenteils nicht geeignet. Immerhin fehlt es nicht an Landstrichen, die auch vou Weißen besiedelt werden können, so an: Kilimandscharo, am Meru und in Usambara, im Uhehe- und Kondeland. D e u tlch eojt afrika d a r f wohl als unser w e r t v o l l st e r Kolonialbesitz gelten. Seine wirtschaftliche Entfaltung erfordert allerdings noch viele Opfer, M ü h e und Arbeit. Daressalam ist heute unbestritten die Hauptstadt der Kolonie. Die Lage des geräu- S migen Hafens, der durch die enge Einfahrt vollkommen vor Winden geschützt ist und auch den größten Seeschiffen das Ankern gestattet, ist die Hauptsache, weshalb gerade dieser Ort in seiner Bedeutung Bagamoyo abgelöst hat. Daressalam hat sich im letzten Jahr- zehnt überraschend entwickelt. Bereits vom Dampfer aus macht es mit seiner breiten Strand- Promenade, den stolzen Türmen der evangelischen und katholischen Kirchen, den großen und stattlichen Regierungsgebäuden, Krankenhäusern, Arsenalen und Kasernen einen über- raschend großartigen Eindruck. Es ist ein Landschaftsbild von ungewöhnlicher Schönheit, das sich hinter der Stadt aufbaut. Palmen und Mangobäume, Kasuarinen und grünes

2. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 8

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
8 Afrika. anne in A d a m a u a. Granit- und Lateritboden (vom lat. Ister — der Ziegelstein, so benannt wegen seiner rötlichen Farbe). bekennen sich zum Islam, treiben Garten- und Hackbaus, Gewerbe und Handel, haben geordnete Staaten (Sultanate) und bauen auch Städte. Die B a n t u - n e g e r2) dagegen, meist Fetischdiener und von brauner bis schwarzer Hautfarbe, sind in die Gebirge und Urwälder zurückgedrängt, gehen fast völlig unbekleidet und waren früher das Ziel der Sklavenjagden. Sie treiben meist Rinderzucht. Ihre Erziehung zu einer regelmäßigen und lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. — Garten- und Hackbau erfordern feste Wohnfitze und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halbkultur erzeugt. Staatliche Einteilung. Ter Sudan ist nunmehr fast ganz unter die euro- päischen Kolonialmächte ausgeteilt. Im West- und Mittelsudan hat Frankreich, im Ost- sudan England die Vorherrschaft. Am Westfndan und Tsadgebiet hat auch Deutsch- l a n d Anteil. Ter franzöfifche Sudan (Franzöfifch-Westafrika) erstreckt sich als ein gewaltiges Kolonialreich ohne Unterbrechung bis zun: französischen Kongoland und umschließt in weitem Bogen die englischen, portugiesischen und deutschen Besitzungen an der Küste von Oberguinea. Am Oberlauf des Niger liegt die Wüstenstadt T i m b u k t u, der Mittelpunkt zahlreicher^, Karawanenstraßen. — Die Küstenlandschaft Senegambien (am Senegal und Gambia) liefert ungeheure Mengen'von Erdnüssen^). Der Hauptort ist St. Louis am Senegal. 1) Der Gartenbau der Neger, vorwiegend an der Westküste heimisch, erstreckt sich ans Bananen, süße Kartoffeln, Dams und Maniok (die letzteren Pflanzen ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse (siehe unten!); der Hackbau auf Mais und Durra, letztere das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit liegt den Frauen ob, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport. 2) Unter dem Namen Bantu faßt man jene Negersprachen zusammen, die in Bau und Wortschatz unverkennbare Ähnlichkeit haben. 3) Die Erdnuß ist eine Krautart, deren Samen ein Speiseöl geben, das vielfach dem Pro- vencer Ol zugesetzt wird.

3. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 9

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 9 Den Engländern gehören die Sierra Leone-Küste mit F r e e t o w n (sritaun), die G o l d k ü st e mit den nördlich davon liegenden Gebieten (dem Reich der A s ch a n t i) und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Die bedeutendste Siedelung ist Lagos, der wichtigste Platz der ganzen Guineaküste. Im Gebiete der G o l d k ü st e hat die Erzeugung von Kakao gewaltige Fortschritte gemacht; es liefert hiervon mit die größten Mengen in den Handel. In N i g e r i a gewinnt der Baum- »vollbau stetig an Ausdehnung. — Zwischen dem englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dahome liegt die deutsche Kolonie Togo. — An die Sierra Leone-Küste schließt sich die Negerrepublik Liberia an. — Ter Ost- oder Britische Sudan besitzt in Chartum am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil seinen wirtschaftlichen Mittelpunkt. / , j( - Die Neger. Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevöl- k e r u n g eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nord- afrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Hannibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunklehautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Ge- sichts- und Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Muskulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach ge- hören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und dem Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie~~tne ^wermamme Mne'rafrikas." Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mschvolker äm^rem?'Neg?r, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großen- teils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute iu Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Aufgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß sein; denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schönheitssinn, wenn auch in primitiven Formen, verrät er in Musik und Tanz und in der Ausschmückung seiner Wohnstätten. Als S ch a t t e n s e i t e n des Negercharakters gel- f /' ten Unzuverlässigkeit, Leichtsinn, Lügenhaftigkeit, Habgier und Sinnlichkeit. Die s o z i a l e n V^ Verhältnisse ver^Neger sinö'mcht üngeordnek,wie martftc!)Ims^Leben der Wildetfcr:—-— 'S gewöhnlich vorstellt. Die Ehe wird durch Kauf geschlossen und schon dadurch ihre Lösung er-^ schwert. In der A r b e i t s t e ilu n g fallen dem Mann die Arbeiten zu, die mehr Kraft, der Frau dagegen die, die mehr Ausdauer und Geschicklichkeit erfordern. Der Mann treibt das Vieh aufs Feld, beschützt es gegen Raubtiere, gräbt die Brunnen und jagt. Die Frau führt die Aufsicht über die Kinder, bebaut das Feld zusammen mit den jüngeren Kindern, sie baut und unterhält unter Mithilfe des Mannes das Haus, sorgt für Brennholz und Wasser. Zu Hause hat natürlich der Mann die Herrschaft. Die Bedingungen eines glück- lichen Familienlebens sind in der festen Gliederung der Familie gegeben. Neben einer sehr ausgedehnten Unabhängigkeit in der Lebensführung beobachtet man bei allen blühen- den Negervölkern eine abergläubische Hochachtung vor ihren Herr-

4. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 33

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südafrika. 33 Bestand der Kolonie an Rindern rund 2 Millionen im Werte von 200 Mill. Mark. Das Damaraland (Land der H er ero) insbesondere ist reich an guten Weide- gründen für Rinder, während das von den Hottentotten und Buschmännern bewohnte Namaland vor allem als Weideland für Kleinvieh (Schafe, Angoraziegen) in Betracht kommt. Immerhin ist bei der großen Trockenheit der Gebiete für künstliche Brunnen, Teiche und Stauvorrichtungen ausreichend zu sorgen. Sehr lohnend erweist sich in der Nähe größerer Ansiedelungen auch die Geflügelzucht. Daß Vtry endlich die js t x a u ß e n i u ch t entwicklungsfähig ist, zeigt ein Vergleich mit der (>r Kapkolonie, die jährlich für viele Mill. Mark Straußenfedern ausführt^. Im ganzen beträgt die besiedelungsfähige Fläche der Kolonie nach Abzug des tropischen Ovambo- landes, der ganz oder fast unfruchtbaren Gebiete und des schon besetzten Landes noch 500 000 qkm (Deutschland = 540 000 qkm). Von Mineralien gewinnt man das heute außerordentlich hoch im Preise stehende^Kupkr in reichlicher Menge in den Otavi-Minen. Bei Lüderitzbucht werden Diamant eingefunden. Im Kaokofeld hat man reiche Eisenerzlager entdeckt. Auch reiche Marmorlager sind vorhanden. Endlich ist die Kolonie — und das macht uns ihren Besitz besonders wertvoll — als Siedlungsgebiet s ü r Deutsche geeignet, freilich nicht zur Masseneinwanderung, da die Kleinsiedelung vorläufig sich weniger entwickluugs- fähig erweist als der Großsarmenbetrieb. Ausgeführt werden zurzeit hauptsächlich Diamanten. Kupfererze, dann Rinder, Häute. Wildfelle, Straußenfedern und von'den an der Küste gelegenen, aber in 'e n g Nsch e m Besitz befindlichen' Guano-Inseln Guanoa). Wie in fast allen Kolonien, so ist ganz besonders auch in Deutsch-Südwest- afrika die wirtschaftliche Ausschließung an die Ausführung von Eisenbahnen geknüpft. Bis jetzt besitzt es an solchen folgende Linien: Swakopmund — Omaruru — Otavi —Tsumeb, Swakopmund —Windhuk und L ü d e r i tz - bucht — Keetmanshoop, Windhuk — Keetmanshoop. Sitz der Regierung ist Windhuk. Die B e v ö l k e r u n g der Kolonie ist sehr spärlich und überdies bunt gemischt. Es lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden: 1. Reste der früheren Urbevölkerung Afrikas und zwar in der Südhälfte der Kolonie:, die Hottentotten oder Nama. die sich eine oberflächliche Kultur angeeignet haben und Viehzucht treiben, dann die Busch - männer: 2. die Nordhälfte der Kolonie, das D a m ara - und Ambolan 1,. haben B a n t u n e g e r inne, unter denen die H e r e r o im Damaraland den mächtigsten Stamm bildeten. Sie haben infolge des Aufstandes stark gelitten. Unter den Weißen sind die D e u t s ch e u mit rund 12 000 Seelen am stärksten vertreten. Dentsch-Südwe st afrika teilt mit dem benachbarten Kaplande die gleichen natürlichen Verhältnisse und recht- fertigt dadurch die Hoffnung auf eine annähernd gleiche wirtschaftliche Entwicklung. Insbesondere sind in beiden Gebieten Viehzucht u n d Bergbau die wichtig st enerwerbsquellen. 1) 1911 für 45 Mill. M. 2) (Wert der Gesamtausfuhr 1910: 34,7 Mill. M., der Kupferausfuhr: fast 5,7 Mill. M., der Dmmautausfuhr: fast 27 Mill. M.). Der Güterumsatz der Kolonie beziffert sich auf etwa 60 Mill. M.

5. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 37

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südafrika. 37 vaal große Mengen Gold (siehe S. 75) und in der Blauerde von Kimberley land) die reichsten Diamantenschätze. In den weitausgedehnten südafrikanischen l/ Steppen gedeiht der Strauß vorzüglich^) und ebenso begünstigt die Trockenheit des . , südafrikanischen Klimas in hohem Grade die Rinder- und besonders die Schafzucht./ Wolle und Straußenfedern bilden daher neben dem Golde und den Diamanten die Hauptausfuhrartikel Südafrikas. Zu alledem kommt noch, was der Mensch dem Boden abzuringen weiß. In Ägypten ist der Baumwollenbau bereits so ausgedehnt, daß es hierin nur noch von der Union und Ostindien übertroffen wird. Algerien erzeugt die feinsten Frühgemüse. Tunis und Algerien liefern treffliche Weine ünd vorzügliches Olivenöl; gute Weine sendet auch das Kapland und von Kamerun stammt sehr preiswerter Kakao. Sansibar ist der Gewürznelkengarten der Welt und die Inseln Mauritius und Reunion sind an- sehnliche Lieferanten von Rohrzucker. Auch das V e r k e h r s w e s e n hat in Afrika in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Gab es früher nur Kamelkarawanen im Norden, ^Esel- und Maultierkarawanen in den Gebirgsländern, ^rägerkarawanen in Zentralafrika und Ochsenkarawanen in Südafrika, so sind heute^ Telegraphen und Eisenbahnen in dem Erdteil..in..rascher Ausdehnung begriffen. Nordafrika ist bereits durch mehrere Kabel mit Europa verknüpft. Ins- besondere sind auch die deutschen Kolonien Togo und Kamerun durch deutsche Kabel mit dem Mutterlande verbunden. Selbst bis nach Südafrika führen an der Ost- und Westküste des Erdteils unterseeische Verbindungen. Nach dem Innern des Erdteils dringt der Telegraph gleichfalls immer weiter vor, insbesondere ist die Vollendung des Überlandtelegraphen Kairo—kapstadt (7000 bis 8000 km) in nicht zu ferner Zeit zu erwarten. Bon Kairo führt er bereits bis nach Abeffinien und von Kapstadt bis fast an das Nordende des Tanganjikasees. Shienenstränge sind schon reichlich vertreten im französischen Nordafrika, in Ägypten und in Britisch-Südasrika. Neuestens werden auch Nordwestafrika und Zentralafrika durch Eisenbahnen mehr und mehr erschlossen. Großartiges hat be- sonders der Kongostaat durch seine Umgehungsbahnen geleistet. Auch das Eisen- bahnwesen in den deutschen Kolonien hat erfreuliche Fortschritte gemacht. In der Ausführung begriffen ist die Riesenbahn Kap st adt — Kairo, die affika- nasche Überlandbahn (7000—8000 km). Von Kapstadt her führt der Schienen- sträng bereits über Kimberley-Bulawayo-Brokenhill bis nach Elisabeth ville, dem Mittelpunkt des Minengebietes von Katanga (s. S. 38). Von Kairo her laufen die Linien Kairo — Affuan und Wadi - Halfa — Chart u m — Elobeid. Die Aufteilung Afrikas. Jnfolg^ seines Reichtums an wertvollen Produkten wurde Afrika der Gegenstand heißesten Wettbewerbs der europäischen Staaten, so daß heute der ganze Erdteil unter sie nahezu völlig aufgeteilt ist. Unabhängige Staaten sind nur noch die Negerrepublik Liberia und das Kaiserreich A b e s s i n i e n. Den größten Anteil an dem europäischen Besitz in Afrika (= y3 der Fläche des Erdteils) hat F r a n k r e i ch; er umfaßt fast düs ganze nordwestliche Afrika und dazu einige Inseln. Ihm zunächst folgt England mit seinem ausgedehnten Besitz in Süd- und Ostafrika. Die Mtbedeutendste Kolonialmacht Afrikas ist das Dent^ch e Reich; ihm sehr nahe kommt Belgien mit seinem Kongostaat.

6. Europa - S. 109

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 109 Mesopotamien, das Land des Paradieses, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Von zwei herrlichen Strömen geboren und umschlossen, glich das babylonische Schwemmland im Altertum einem Treibhause von beispielloser Fruchtbarkeit.' Überreich an Sesam und Obst aller Art, bildete das Land auch eine unerschöpfliche Kornkammer und einen Palmenwald zugleich bis hiuab an das Gestade des Persischen Meeres. Um aber die Niederlassungen und Pflanznugen vor den alljährlichen Hochfluten des Euphrat und Tigris zu schützen, waren die Ansiedler vom ersten Anfang an zur Erbauuug von Dämmen und Anlegung von Kanälen genötigt und diese Kanäle verteilten nicht allein das Hoch- wasser der beiden Ströme und führten das befruchtende Naß deu vou der Überfchwem- mung nicht berührten Landesteilen zu sondern sie boten sich auch von selbst dar, um deu ✓ - Verkehr von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Torf zu vermitteln. Babylonien war das Holland des Altertums. Wenn es- nun zur Wüste geworden ist, so trifft weder die osmanische Regierung noch die dortige Bevölkerung ein Vorwurf; denn der Verfall des Landes begann schon Jahrhunderte vor der osmanischen Herrschaft, die Türkei überkam nur ein trauriges Erbe. Wenn heutzutage noch Palmenhaine die Ufer der Flüsse begleiten, die Reiskultur an manchen Orten blüht; wenn die Kanäle da und dort noch in tadellosem Zustande sich befinden und fleißige Hände in dem künstlich bewässerten Boden ' Baumwolle und Feigenbäume, Weinreben und Granatäpfel, Melonen, Gurken und Zwie- l beln anbauen: so beweist dies, daß in dem vereinsamten, spärlich bevölkerten Lande immer i noch kulturelles Lebeu glimmt. Allerdings gleicht das babylonische Land heute einem ab- > gehärmten Antlitz, über das zwei Tränenströme fließen. Aber die unverwüstliche Frucht- barkeit des Bodens besteht fort; man sagt, daß ein weggeworfener Dattelkern auch nur i bei einiger Feuchtigkeit binnen 3 Jahren zu eiuer 5 m hohen fruchttragenden Palme er- i wächst. Und dieser Wundergarten, dieses Paradies soll wiedererstehen und zwar durch 1 deutschen Unternehmungsgeist und deutsches Kapital. Wie Rußland in Tnrkestan in nur ; 15 Jahren ein Hauptge'biet des Baumwollbaues geschaffen hat mit einer jährlichen Pro- ! duktion im Werte von 150 Mill. M, wie England in einer ähnlich kurzen Zeit in Ägypten ) gleich Großes erreicht hat, so soll nun auch längs der Bagdadbahn ein ueues Kulturgebiet z erstehen. Boden und Klima sagen hier von alters her der Baumwollenstaude z gut zu und das anbaufähige Land ist größer als ganz Italien. Unterhalb Moful ist das 5 Land von der Natur zum Reisbau bestimmt. 'Kleinasien, Nordsyrien, Mesopotamien Z könnten zusammen mindestens soviel Getreide ausführeu wie heute ganz Rußland, so- Z bald die wirtschaftlichen Wirkungen der Bahn auf deu Höhepunkt gelangt sind. Ein weiterer Kreichtum des Gebietes am Tigris und Euphrat besteht iu den Erdölquellen und brenn- gbaren Gasen, deren Massenhastigkeit jene von Baku übertrifft. Das Land, das heute knapp Ii1/2 Mill. Menfchen ernährt, kann 20 Mill. Menschen aufnehmen und zu einem wichtigen ^Absatzgebiete deutscher Jndnstrieerzeuguisse werdeu, wenn es sich auch wegeu seiner klima- tischen und sonstigen Verhältnisse nicht als Kolonisationsgebiet für den deutschen Landwirt ^eignet. Die Bagdadbahn wird ferner eine Hochstraße des Schnellverkehrs iinach Indien und sie bedeutet schließlich auch eine wirtschaftliche, politische und militärische Zstärkung der Türkei gegen ihre Feinde, die sich schon als Erben türkischen Besitzes be- brachten. (Nach Friedr. Delitzsch und Paul Rohrbach.) Deutsche Interessen in Vorderasien. 1. Sie knüpfen in erster Linie afs^die Zkagdadbahu an, die hauptsächlich mit deutschem Gelde und von deutschen Ingenieuren gebaut wird. Kennzeichne ihren Verlauf! Durch die Bagdadbahu erhält die große Han- welsstraße zwischen Hamburg und Konstantinopel, die unter Benutzung der Elbe- und Donau- Ntraße Europa in diagonaler Richtung schneidet, ihr zum Persischen Meerbusen führendes Endstück. Das bedeutet eine Verkürzung des Weges zwischen der Nordsee und dem Jndi- fachen Ozean um etwa die Hälfte. Aus diesem Grunde dürfte nach Fertigstellung der Bahn 8*

7. Europa - S. 111

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südasien. 111 der gesamte Post- und Personenverkehr nach Süd- und Ostasien, der jetzt den Suezkanal benutzt, sich hierher ziehen. Daraus erklärt sich auch der seitherige Widerstand von Eng- land, das die ganzen Küstenländer zwischen Indien und Ägypten in seine Hand zu bringen bestrebt ist, um seinen asiatischen und afrikanischen Besitz zu einem gewaltigen Wirtschafts- gebiet zusammenzuschließen. Daher auch seine Festsetzung aus Cypern wegen des nahen Suezkanals und am Roten Meer zur Sicherung des Seeweges nach Indien. Auch Ruß- land sucht über Persieu einen Zugang zum Persischen Meerbusen und damit zum eis- freien Weltmeere. Einstweilen haben sich Rußland und England in Persien, das von jeher ein Zankapfel zwischen beiden Mächten war, gütlich geeinigt. Nordpersien soll russischem, Südpersien englischem Einfluß offenstehen (Handelsfreiheit). Bis in die jüngste Zeit be- herrschten die Engländer den persischen Handel. Neuerdings läßt die Hamburg-Amerika- Linie Bender-Abbas anlaufen; damit ist auch dem deutschen Handel sein Anteil an der Erschließung Persiens gesichert. Am Persischen Meerbusen kreuzen sich deutsche, englische und russische Interessen. 2. Welche besonderen wirtschaftlichen Vorteile erhofft Deutschland von seiner Kultur- arbeit in Vorderasien? Die West- und Südküste Kleinasiens, besonders aber Mesopotamien stellen großartige Baumwollgebiete dar, die uns von der Seezufuhr unabhängiger machen würden. Freilich müßten die alten verfallenen Bewässerungsanlagen durch neue ersetzt und der Anbau auf jede Weise (Aussaat, Maschinen) gefördert werden. Ferner hat der Getreidebau in Kleinasien, Nordsyrien und Mesopotamien eine Zukuuft, sobald durch leistungsfähige Bahnlinien für Absatz gesorgt wird. Als drittes Erzeugnis k'äme Erdöl in Betracht, dessen Gewinnung auf unsere Einsuhr von Peunsylvanien und Trans- kaukasien ebenfalls günstige Wirkungen ausüben würde. Die Erschließung von Border- asien ist für unsere zukünftige Versorgung mit Baumwolle, Getreide und Erdöl von größter Wichtigkeit. 3. In Palästina bestehen bei Jafa, Haifa und Jerusalem blühende deutsche Niederlassungen, die sog. Templer-Kolonien (mit 1500 Seelen)*). Im Weinbau und in der Gewinnung von Milch, Butter und Käse sind sie für die Eingeborenen vorbildlich ge- worden. Jerusalem hat auch eine deutsche Bank und eine deutsche Schule. Ein Geschenk des Sultans an unsern Kaiser ist das Grundstück in der Nähe der Grabeskirche, auf dem die Erlöserkirche erbaut worden ist. An 9000 Schwabens sitzen in Transkaukasieu. Deutsche Schulen befinden sich ferner in Beirut, Smyrna und Teheran. Teheran hat ebenfalls eine deutsche Bank zur Unterstützung des deutschen Handels. Aufgaben. Vergleiche a) Alpen und Kaukasus, b) Spanien und Arabien! — Warum ist das Innere fast aller vorderasiatischen Länder zumeist Steppe und Wüste? — Welche wirtschaftlichen Interessen hat Deutschland in Vorderasien? öüdasien (Indien). Man versteht darunter Vorder- und Hinterindien und den Indischen oder Malaiischen Archipel. Vorderindien. Das weitaus wichtigste Land Südasiens ist Borderindien. Die Grenzen zeigt die Karte. Vorderindien ist 7mal so groß wie das Deutsche Reich. Seiner Bodengestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hindostan 1) Sie sinv infolge der Auswanderung der württembergischen religiösen Vereinigung der Templergesellschaft entstanden. 2) Auch sie hat das Sektierertum zur Auswanderung veranlaßt.

8. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 51

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südasten (Indien). 51 und einen Palmenwald zugleich bis hinab an das Gestade des Persischen Meeres. Um aber die Niederlassungen und Pflanzungen vor den alljährlichen Hochfluten des Euphrat und Tigris zu schützen, waren die Ansiedler vom ersten Anfang an zur Erbauung von Dämmen und Anlegung von Kanälen genötigt, und diese Kanäle verteilten nicht allein das Hochwasser der beiden Ströme und führten das befruchtende Naß den von der Überschwem- mung nicht berührten Landesteilen zu, sondern sie boten sich auch von selbst dar, um den Verkehr von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf zu vermitteln. Babylonien war das Holland des Altertums. Wenn es nun zur Wüste geworden ist, so trifft weder die osmanifche Regierung noch die dortige Bevölkerung ein Vorwurf; denn der Verfall des Landes begann schon Jahrhunderte vor der osmanischen Herrschaft, die Türkei übernahm nur ein trauriges Erbe. Wenn heutzutage noch Palmenhaine die Ufer der Flüsse begleiten, die Reiskultur an manchen Orten blüht; wenn die Kanäle da und dort noch in tadellosem Zustande sich befinden und fleißige Hände in dem künstlich bewässerten Boden Baumwolle und Feigenbäume, Weinreben und Granatäpfel, Melonen, Gurken und Zwiebeln an- bauen: so beweist dies, daß in dem vereinsamten, spärlich bevölkerten Lande immer noch kulturelles Leben glimmt. Allerdings gleicht das babylonische Land heute einem ab- gehärmten Antlitz, über das zwei Tränenströme fließen. Aber die unverwüstliche Frucht- barkeit des Bodens besteht fort; man sagt, daß ein weggeworfener Dattelkern auch nur bei einiger Feuchtigkeit binnen 3 Jahren zu einer 5 m hohen fruchttragenden Palme er- wächst. Und dieser Wundergarten, dieses Paradies soll wiedererstehen, und zwar durch deutschen Unternehmungsgeist und deutsches Kapital. Wie Rußland in Turkestan in nur 15 Jahren ein Hauptgebiet des Baumwollbaues geschaffen hat mit einer jährlichen Pro- duktion im Werte von 150 Mill. Mark, wie England in einer ähnlich kurzen Zeit in Ägypten gleich Großes erreicht hat, so soll nun auch längs der Bagdadbahn ein neues Kulturgebiet erstehen. Boden und Klima sagen hier von alters her der Baum wollenstau de gut zu, und das anbaufähige Land ist größer als ganz Italien. Unterhalb Mosul ist das Land von der Natur zum Reisbau bestimmt. Kleinasien, Nordsyrien, Mesopotamien könnten zu- sammen mindestens soviel Getreide ausführen wie heute ganz Rußland, sobald die Wirt- schaftlichen Wirkungen der Bahn auf den Höhepunkt gelangt sind. Ein weiterer Reichtum des Gebietes am Tigris und Euphrat besteht in den Erdölquellen und brennbaren Gasen, deren Mannhaftigkeit jene von Baku übertrifft. Das Land, das heute knapp iy2 Mill. Menschen ernährt, kann 20 Mill. Menschen aufnehmen und zu einem wichtigen Absatz- gebiete deutscher Jndustrieerzeugnisse werden, wenn es sich auch wegen seiner klimatischen und sonstigen Verhältnisse nicht als Kolonisationsgebiet für den deutschen Landwirt eignet. Die Bagdadbahn wird ferner eine Hochstraße des Schnellverkehrs nach Indien, und sie bedeutet schließlich auch eine wirtschaftliche, politische und militärische Stärkung der Türkei gegen ihre Feinde, die sich schon als Erben türkischen Besitzes betrachten. (Nach Friedr. Delitzsch und Paul Rohrbach.) Kleinasien, Syrien, Mesopotamien und Teile von Armenien und Arabien bilden zusammen die Asiatische Türkei. Siidasien (Indien). Vorderindien. Vorderindien ist 7mal so groß wie das Deutsche Reich. Stelle die Hauptmaße fest, und vergleiche sie mit europäischen Entfernungen! Die Grenzen zeigt die Karte. Nach seiner Bodengestalt gliedert sich Vorderindien in das Tiefland Hindostan

9. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 35

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südafrika. 35 Traglast von etwa 30 Kz. Ein solcher Transport wird so teuer, daß die Ware an der Küste einen viel zu hohen Preis erhält. Sind erst mehr Bahnen da, so können außer- dem die Träger als Arbeiter in die Plantagen gehen, die heute sehr unter Arbeiter- Mangel leiden. Südafrika. Der Süden und Osten des Erdteils wird zusammen auch als Hochafrika be- zeichnet. Südafrika ist ein hochgelegenes Becken, dessen tiefste Stelle 850 m Meeres- höhe besitzt und dessen ausgewulstete Ränder sich nach dem Meere zu in Stufen absenken (umgestürzter Teller!). Wir unterscheiden folgende Landschaften: 1. Das ttüstentiefland, mit mächtigen Schuttmassen bedeckt. 2. Die Stufenränder, die sich bis über 3000 m erheben. Sie fangen die feuchten Seewinde auf, sind regenreich und von wilden Schluchten durchzogen, in denen brausende Wasserfluten abwärts- stürzen. Im 8 schiebt sich zwischen die beiden Hauptstufen das Hochland der Karroo (ton) ein. Es trägt im Sw immergrüne Büsche und Heidegewächse, sodaß es an die Lüneburger Heide erinnert. Die Hochfläche zeigt „einen zauberhaften Wechsel zwischen Zeiten wüstenhafter Öde und ungeheuren Reichtums an schön'blühenden Zwiebelgewächsen". 3. Die Hochfläche mit dem Oranje- und Vaalslusse ist eine baumlose Ebene mit Gras und Heidekräutern. Wegen der Höhe ist die Luft verhältnismäßig kühl; die Temperatur schwankt zwischen Tag und Nacht stark, und im Winter (Juli!) haben die stehenden Gewässer oft starke Eisdecke. Über die Hochfläche erheben sich einzelne Berge, teils in Tafelform, teils als spitze Kuppen („Kopjes). 4. Die Kalahari ist durchaus keine völlige Wüste. Sie besitzt neben trockenen Sandebenen mit Wasser angefüllte Kalkpfannen, neben pflanzenlosen „Durst- strecken" auch weite, zur Viehzucht geeignete Grasflächen mit verstreuten dickblätt- rigen Aloegewächsen. Zur eingeborenen Bevölkerung gehören hauptsächlich folgende Stämme: 1. Die Hottentotten, vielleicht Reste einer afrikanischen Urbevölkerung. Sie haben runzlige Haut von der Farbe dürren Laubes, vortretende Backenknochen, flache Nase, schwarze Haare, die in kleinen runden Büscheln wachsen. Sie sind meist faul, aber nicht dumm, und treiben Viehzucht. 2. Buschmänner, kleiner, etwas dunkler gefärbt, mit rundem Gesicht, sonst den vorigen ähnlich. Sie sind fast ganz in die Kalahari zurückgedrängt, leben von Jagd und Viehranb. 3. Bantnneger, besonders die kräftigen Kaffern im 80. Von Europäern drangen zuerst im Mittelalter die Portugiesen ein. Ihnen folgten die Holländer, die 1652 Kapstadt gründeten. Als Bauern zogen sie land- einwärts, besiedelten die Steppen und vermischten sich mit den Hottentotten. Die Mischrasse sind die Bürens. Im Jahre 1795 nahmen die Engländer den ganzen Süden in Besitz und gründeten die Kapkolonie. Von dort rückten sie immer weiter i) Holl, boer (spr. bür) — Bauer.

10. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
18. Ludwig der Deutsche und seine Shne. 51 thun, die Erinnerungen an die heidnischen Götter und Helden, an denen das Volk ohnehin allzusehr zu hngen schien, mglichst zu verwischen. Daher entstanden im 9. Jahrhundert, wenn ja in der Volkssprache" (vgl. <3.4) etwas geschrieben wurde, nur Dichtungen religisen Inhaltes, in denen freilich die Verfasser, wissentlich oder unwissentlich, christliche und heidnische Vorstellungen oftmals ineinander mengten. Erhalten sind von Dichtwerken dieser Art folgende: a) der Heliand", eine Art Mefsiade (in altschsischer Mundart und in Stabreimen); b) das Wessobrunner Gebet" und Muspilli" (letzteres ein Gedicht auf das Jngste Gericht), beide in bayerischer Mundart; c) der Krist", ebenfalls eine Umdichtung der Evangelien (in frnkischer Mundart) von dem Weienburger Mnch Otfried; d) das Ludwigslied", ein Loblied auf einen Sieg des westfrnkischen Knigs Ludwig Iii. der die Normannen (in frnkischer Mundart). Dritter Abschnitt, Das Deutsche Reich unter den Frnkische, Schsischen und Mischen Kaisern 843-1125. I. Die letzten Karolinger und Konrad I. 843-918- $ 18. . ' Ludwig der Deutsche und seine Shne. 1. Ludwig der Deutsche 843876. Der Vertrag von Verdun hatte die rechtsrheinischen Germanen wieder von Frankreich losgetrennt. Ihre Zusammenfassung zu einem neuen deutschen Staate ist Ludwigs Verdienst, um dessentwillen er der Deutsche" zubenannt wird. Seine knigliche Residenz nahm er zu Regensburg. Durch die Anfgung Lothringens an Deutschland vollendete er die staatliche Vereinigung aller deutschredenden Völker. Doch hatte er als Deutscher König einen schweren Stand. Das noch nicht gengend gefestigte Reich wurde im Osten von den Slaven, im Norden von den Normannen bedrngt. Nebenher gingen Zerwrfnisse mit den eigenen Shnen und Zwistigkeiten mit den Verwandten in Westfranken. Die Kaiserwrde ruhte zu dieser Zeit bei den mittel- und westfrnkischen Linien. Auf Lothar I. war dessen Sohn Ludwig Ii. gefolgt; nach des letzteren Tod eignete sich Karl H. der Kahle die Kaiserkrone an, obwohl Ludwig der Deutsche nchstberechtigt gewesen wre (vgl. die Stammtafel S. 46). 2. Kart Iii. der Aicke 876887. Ludwig der Deutsche hatte schon bei Lebzeiten sein Reich unter seine drei Shne (Karlmann, 4*
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