Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Alterthum - S. 32

1874 - Paderborn : Schöningh
— 32 — 2. Der Land hand el. Dieser war nach drei Weltgegenden, nach Norden, Osten und Süden gerichtet. a. Der nördliche Handel ging zu den Caucasus-ländern, wo sie Kupfer und Sklaven holten, welche schon damals, so wie später in der Römerzeit, wegen ihrer Körpergrösse und Schönheit beliebt waren. Aus dem Lande der Cha-lyber brachten sie Eisenwaaren und aus Armenien Pferde. b. Der östliche Handel führte sie nach Palästina und Syrien, nach Ninive und Babylon. Palästina lieferte ihnen Wein, Oel und Balsam, namentlich aber Getreide. Aus dem durch seine Schafzucht berühmten Syrien bezogen sie Wolle. Die Strasse nach Babylon führte über Edessa, die nach Ninive über Thadmor durch die syrische Wüste. c. Der südliche Handel berührte vornehmlich Aegypten und Arabien. Aegypten, welches ihnen von der Seeseite her verschlossen war, wurde dem Landhandel eröffnet. Zu Memphis bewohnten sogar phönizische Kaufleute ein ganzes Stadtviertel. Der Handel mit Arabien wurde durch die Midianiter und Edomiter vermittelt, welche in zahlreichen Karawanen Weihrauch und andere Erzeugnisse des gewürzreichen Landes den Phöniziern zuführten. Die Colonien. §. 17. Die Veranlassungen, welche die Anlage von Ansiedelungen in fremden Ländern hervorriefen, waren hier, wie in den meisten Staaten des Alterthums: a. die Ueber-völkerung des Heimathlandes, b. politische Parteiung im Innern, Seuchen, Hungersnoth und heimisches Unglück jeder Art, c. das Bedürfniss, bei dem weitausgedehnten Handel Stapelplätze zu besitzen, welche um so nöthiger erscheinen mussten, da der damalige Handel nur Tauschhandel war. Häufig wurden die Colonien aus unterworfenen Stämmen gegründet, denen dann nur ein kleiner Th eil eingeborener Phönizier beigemischt war. Die Gründungen gingen natürlich meistens nicht in friedlicher Weise vor sich; im Gegentheil mussten die umwohnenden Stämme zur Sicherung der Colonie unterworfen werden. Der grösste Theil der Ansiedelungen lag im Bereiche des mittelländischen Meeres. Auf allen Küsten dieses Meeres mit Ausnahme

2. Das Alterthum - S. 53

1874 - Paderborn : Schöningh
— 53 — Aethiopien, Cyrenaica, das Gebiet von Carthago, von den Römern später Africa propria genannt, Numidien und Mauretanien. Das ganze übrige Afrika fassten sie unter dem Namen des inneren Libyen zusammen. Die ungünstige Küstengliederung des Erdtlieils, die Natur des südlichen Hochlandes, welche die Entwickelung bedeutender Ströme erschwerte, die weithin ausgedehnte glühend heisse Sandwüste, welche jede Verbindung zwischen dem Nordrande und dem Innern fast unmöglich macht, verhinderte die schnelle Verbreitung der Menschen über diesen Erdtheil. 1. Der Nordrand. Von der Strasse von Gibraltar bis zum Promontorium Mercurii oder Hermaeum (j. Cap Bon) bot die Küste, steil aus dem Meere aufsteigend und nur für wenige schlechte Häfen Raum gebend, schon früh eine günstige Gelegenheit zur Seeräuberei. In einer Bucht zwischen dem schönen Vorgebirge (Pr. pulcrum) und dem hermäischen lag in der günstigsten Lage inmitten des mittelländischen Meeres Carthago, die berühmte Pflanzstadt von Tyrus. Die Küste macht dann einen mächtigen Bogen, dessen äusserste Punkte 120 Meilen von einander abstehen. Hier lag die kleine und die grosse Syrte, jetzt die Baien von Kabes und Sydra, deren sandige und flache Küsten schon im Alterthum von den Schilfern gefürchtet waren. Oestlich von der grossen Syrte tritt das Hochland von Bar ca, die Cyrenaica der Griechen, mit waldbekränzten Bergen hart an das Meer. Die ägyptische Küste dagegen ist flach, und nur die langen sandigen Nehrungen und die Haffbildungen ermöglichen hier die Anlage von Häfen. 2. Die Bodengestaltung. An das Hochland von Südafrika reiht sich im No. das mächtige Hochland von Habesch, welches bei einer Erhebung von 6—7000 Fuss dennoch grasreich und von üppigen Wäldern umgeben ist. Im N. schliesst sich daran Nubien, das Land der alten Aethiopen, eine wüste Hochfläche, welche sich im Osten des Nils in einem rauhen Bergzuge, der arabischen Wüstenplatte, fortsetzt. Im Westen des Nils erhebt sich die libysche Wüstenplatte, welche sich nordwärts senkt und dann für den ägyptischen Oasenzug Raum lässt. Nach No. steigt aber die libysche Kette noch einmal

3. Das Altertum bis zum Tode des Augustus - S. 4

1903 - Paderborn : Schöningh
4 Iii. Die Neuzeit; sie umfat die Zeit von der groen Kirchen-trennung bis zur Gegenwart. Manchmal wird von diesem Zeitrume die neueste Geschichte als besonderer vierter Teil abgezweigt, welcher von der franzsischen Revolution (1789) bis zur Gegenwart reicht. Der Schauplatz der Geschichte und die wichtigsteu Völker des Altertums. 3. Den Schauplatz der Geschichte bildet im Altertum die Alte Welt", die Erdteile Asien, Afrika und Europa, doch kommen auch von diesen nur die Lnder in Betracht, welche am Mittellndischen Meere oder in dessen Nhe liegen. Es sind dies von Asien: Syrien, Phnicien und Palstina, Kleinasien, Assyrien und Babylonien (Mesopotamien), Medien und Persien, sowie Indien, doch kam das letztere mit den Lndern des Westens nur vorbergehend in Berhrung und wurde wenig beeinflut. Von Afrika sind auer gypten, dem Flutal des Nils, die Lnder an der Nordkste zu nennen, das Reich von Karthago. Numidien und Maure-tanien. In Europa sind die Balkanhalbinsel und Italien von der grten Wichtigkeit, auerdem noch Spanien, Gallien, das westliche und sdliche Germanien, Britannien und das sdliche Rußland (das Land der Skythen). Alle anderen Lnder waren fast unbekannt. Die Völker, die uns in der Geschichte des Altertums begegnen, gehren ausnahmslos der weien (oder kaukasischen) Rasse an, die ja allein auch heute noch weltgeschichtliche Bedeutung besitzt. Nach ihrer sprachlichen Zusammengehrigkeit pflegt man die Völker dieser Rasse in drei Gruppen einzuteilen: 1. die Jndoeuroper oder Jndogermanen (frher Japhetiten genannt), 2. die Semiten und 3. die Hamiten. (Japhet, Sem und Ham heien in der Bibel die Shne Noahs.) Zu den Jndo-europern gehrten in Asien die Inder (im nrdlichen Vorderindien), die Meder und Perser, die Phrygier, Armenier und andere Stmme Klein-asiens; in Europa die Griechen und die ihnen stammverwandten thra-tischen, macedonischen und illyrischen Vlkerschaften, die Jtaliker, die Kelten (in Gallien, der Poebene, Britannien) und die Germanen. Die flavifchen Völker und die Litauer, die ebenfalls Jndogermanen sind, waren im Altertum unbekannt. Zu den semitischen Vlkern gehrten die Assyrer und Babylonier, die Phnicier (phnicischer Abkunft waren auch die Karthager), die Juden und die Araber.

4. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 52

1895 - Gotha : Perthes
52 das ganze nrdliche iranische Hochland; um die Jahreswende (330/29) berschritt er die Psse des Hindukusch, stieg zum turanischen Tieflande nach Bk-trien hinab und erwirkte die Auslieferung des Bessos; er berschritt darauf den Oxos (den heut. Sir), die baktrische Grenze, und rckte der Marakanda (wohl Samarkand) bis zum Jaxartes (dem heut. Amu) vor, seinem uersten Ziel im Norden. In diesen nrdlichen Gegenden verblieb er bis zum Jahr 327. Die schnellen Siege steigerten das Selbstbewutsein Alexanders; sklavisch gesinnte Asiaten und griechische Schmeichler drngten ihn, die gttliche Wrde, die er angenommen hatte, zur Geltung zu bringen und die Formen des orien-talischen Despotismus, wie die anbetende Verehrung (Proskynesis), anzuwenden. Dem widersetzte sich aber der Freiheitssinn der Makedonier und Griechen; ihr Widerstand ri Alexander zu Handlungen fort, die sein Leben umdstert und befleckt haben; so lie er den Philots, des Parmenin Sohn, weil er um eine Verschwrung gewut habe, tten und darauf auch den greisen und verdienten Parmenin ermorden; den Kleitos (Clitus), der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte, ttete er mit eigener Hand bei einem Gelage in Marakanda. D. Aer Zug nach Indien. Ehrgeiz trieb Alexander weiter, wie es denn fr den Welteroberer keine Grenze giebt; mit Indien hatte er am Fue des Hindukusch bereits Fhlung gewonnen; dorthin verlegte auerdem die griechi-sche Phantasie einen Teil der Heroensage; Herakles und Dionysos sollten auf ihren Zgen dorthin gelangt sein. So rckte denn Alexander 327 das Kabulthal abwrts zum I n d o s und betrat darauf das Fnfstromland x); am Hydaspes berwand er den Widerstand des tapferen Knigs Poros; er zog ostwrts bis zum Hyphasis, wo das Heer den Weitermarsch verweigerte und dem Ehrgeiz des Knigs endlich Halt gebot (326); denn dieser wollte sogar sdstlich in die Lnder des Ganges vordringen. Indem Alexander diesen Plan aufgab, fate er einen andern, groen Gedanken; aus einem Welteroberer ward er ein Weltentdecker; um die neuen Eroberungen in Indien auf dem Seewege mit dem persischen Reiche zu verbinden, fuhr er den Jndos abwrts. An seiner Mndung gedachte er eine Welthandelsstadt, wie Alexandreia an der Mndung des Nils, zu errichten. Seinem erprobten und einsichtsvollen Kampf-genossen Nearchos bertrug er die Fhrung der Flotte, die den Seeweg nach dem persischen Golfe entdecken (den Jndos mit dem Euphrat verbinden) sollte. Zur Vollendung des Planes unternahm er selbst den Zug durch das Kstenland Gedrosien, das heut. Belutschistan; in den wasserlosen Einden litt das Heer unsgliche Beschwerden, aber das groe Werk glckte; in Karmanien (der Kstenlandschaft westl. von Gedrosien) traf er mit Nearchos wieder zu-sammen (325). Eine unvergleichliche Siegeslaufbahn hatte Alexander vollendet; der Westen und der Osten der damaligen Welt war in die engste Beziehung gesetzt und berall durch Stdtegrndungen der Kultur eine neue Bahn erffnet. Zur Be-herrschung des gewaltigen Reiches konnte Alexander die Perser nicht entbehren; daher lie er eine zahlreiche persische Jugend nach griechischem Gebrauch in dem Waffendienst einben; er hatte eine Verschmelzung der griechisch-makedonischen 1) Es wird gebildet durch den Jndos, Hydaspes, Akestues, Hydraotes und Hyphasis.

5. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 149

1915 - Paderborn : Schöningh
149 Kstengliederung und seiner wichtigeren Flulufe nach Westen gekehrt ist. richtete sich die Eroberungslust der Rmer eher auf die Lnder rund um das westliche Mittelmeerbecken als auf Griechen-land und den Osten. In der Mitte des Mittelmeeres unweit von Griechenland ge-legen, durch die Alpenpsse mit dem mittleren Europa verbunden, war Italien von der Natur besonders befhigt, die griechische Kultur aufzunehmen und sie den westlichen Mittelmeerlndern und einem Teile des mittleren Europa zuzufhren. Ii. Die Bevlkerung Italiens im Altertnm. Whrend die Bevlkerung Griechenlands einer einheitlichen Nation angehrte, war das alte Italien von vier einander durch-aus stammfremden Vlkergruppen bewohnt. 1. In Sditalien grndeten die Griechen so zahlreiche Ansiedelungen, da die ltere einheimische Bevlkerung (die lapyger) hellenisiert wurde, bis in spterer Zeit neue italische Stmme diese Gebiete besetzten. Von den Griechen haben die italischen Völker das Alphabet, dal Mnz- und Gewichtssystem und manche Gtterdienste entlehnt und viele Anregungen fr Gewerbe und Kunst erhalten. 2. In Mittelitalien (spter auch in Sditalien) wohnten die Jtaliker, gleich den Griechen zu der indogermanischen Vlker-familie gehrig. Sie zerfielen in die beiden Hauptgruppen der Latiner sowie der Umbrer und Sabeller. Die Latiner hatten sich in der Ebene sdlich von der Tiber angesiedelt, in einem Ge-biete, das die Gre Attikas nicht erreichte. In dem Hgelland Latiums und im Gebirgsland des Apennin wohnten die stamm-verwandten Sabeller und Umbrer. Als der Ausgangspunkt der zahlreichen sabellischen Stmme galten die Sabiner. am krftigsten unter ihnen war das Volk der Samniter. 3. Die Etrusker, ein Volk unbekannter Herkunft, wohnten rechts von der Tiber in Etrurien bis der den Arno hinaus. Sie hatten die Umbrer aus der Poebene verdrngt, muten diese aber in ge-schichtlicher Zeit (s. S. 178) den Galliern preisgeben. Von den Sitten der Etrusker brgerten sich die Gladiatorenspiele und gewisse religise Bruche (f. S. 162) in Rom ein.

6. Das Altertum - S. 22

1912 - Paderborn : Schöningh
22 grndeten sie Ansiedelungen auf dem nahe gelegenen Cypern, in Sicilien, an der Nordkste von Afrika, wo ihre Grndung Kar-thago bald das Mutterland an Macht berholte, und in dem silber-reichen Spanien. Die khnen Seefahrer wagten sich schon der die Meerenge zwischen Europa' und Afrika hinaus. In dem damals noch unbekannten Weltmeere entdeckten sie die von ihnen so genann-ten Zinninseln, wahrscheinlich die britischen Inseln. Der Reich-tum des betriebsamen Volkes stieg immer hher, bis die Griechen ein seefahrendes Volk wurden und sie allmhlich aus einem groen Teile des Mittellndischen Meeres verdrngten. 2. Auf die milde und gerechte Regierung des Cyrus folgte die strenge und grausame Herrschaft seines Sohnes Kambyses (529522). Dieser unternahm die Unterwerfung des einzigen noch unabhngigen greren Reiches, gyptens. Er drang durch die arabische Wste vor, nahm die Hauptstadt des Landes, Memphis am Unterlauf des Nils, ein und machte dem gyptischen Reiche ein Ende. In gypten bestand schon in uralter Zeit ein geordnetes Staats-Wesen, von dem wir seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. geschichtliche Kunde haben. Die Alten nennen gypten ein Geschenk des Nils; denn er verleiht dem fast regenlosen, zwischen hohen Bergketten ein-gebetteten Flutale durch seine regelmig wiederkehrende ber-schwemmung eine ppige Fruchtbarkeit. Art der Spitze des Volkes stand ein König oder Phrao mit unbeschrnkter Macht. Lange Zeit war nicht Memphis, sondern Theben in Obergypten die Hauptstadt des Reiches. Das Volk war in Stnde eingeteilt, die streng voneinander abgeschlossen waren und Kasten genannt wurden; am geehrtesten waren die Priester- und die Kriegerkaste. Eigentm-lich war den gyptern die gttliche Verehrung gewisser Tiere, wie des Krokodils, des Ibis und besonders des Apis, eines Stieres von schwarzer Farbe mit einem weien Stirnfleck unfeinem eigentmlichen Auswuchs unter der Zunge. Die Tempel der Götter waren aus gewaltigen Steinquadern erbaut und mit prchtigen Eingangs-pforten geschmckt, die flache Decke wurde von starken Sulen ge-tragen. Vor dem Tempel war oft ein Obelisk, eine hohe, viereckige, aus einem einzigen Steine gearbeitete Spitzsule. Die Jnnenrume der Tempelruinen und die Baudenkmler finden sich oft mit einer

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

8. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 34

1910 - Paderborn : Schöningh
34 Deutsche Forschertätigteit in Afrika und Asien rang er dem Statthalter von Mao die Zustimmung zum Morde ab. Die Mörder drangen in Beurmanns Hütte ein. Da der plötzlich Überfallene seine Feuerwaffen nicht erreichen konnte, verteidigte er sich mutig mit dem Schwert, und es kam zu einem verzweifelten Handgemenge. Die Angreifer konnten ihm mit Lanzen und Messern nichts anhaben. In dem Wahn, er sei gegen blanke Waffen gefeit, warfen sie ihm einen Strick um und vollendeten ihr Verbrechen durch Erdrosselung. Die Stelle, wo mein Gewährsmann das Opfer begrub, war längst über- wüstet und unkenntlich geworden. Aus: Nachtigal, Sahara und Sudan. Leipzig, F. A. Brockhaus Ein Zwergstamm Zentralafrikas Die ersten Vertreter der Zwergstämme Zentralafrikas habe ich bei meinem Aufenthalt unter den Mangbattu zu Gesicht bekommen. Schon in der Frühzeit der griechischen Literatur tritt die Sage von den Zwergen, den Pygmäen, auf; bereits Homers Ilias kennt die mit den Kranichen kämpfenden „Ellenmännchen", und Aristoteles berichtet in bestimmtester Form über Völker von unnatürlich kleinem Wuchs in den Quellgegenden des Nil. Auf meiner Reife begleitete mich überall die Sage von den Zwergen; bei der Nilfahrt, in den Seriben des Bongogebiets, unter den Niamniam stieß ich auf die abenteuerlichsten Erzählungen von Männchen, die nur von Metergröße wären und einen weißen Bart hätten, der bis zu den Knien reiche, und dergleichen. Daß es aber in der Tat eine ganze Reihe von Völkerstämmen gibt, deren durch- schnittliche Körpergröße weit unter dem Mittelmaß der be- kannten Bewohner von Afrika steht, davon sollte ich mich erst bei Münsa durch den Augenschein überzeugen. Schon hatte ich mehrere Tage in der Residenz des Mang- battukönigs verlebt, und noch immer waren mir nicht die Zwerge zu Gesicht gekommen; meine Leute aber hatten sie gesehen. Da erscholl eines Vormittags lauter Jubel. Mo- hammed hatte einige Pygmäen beim König überrascht und schleppte nun ein seltsames Männlein trotz seines Sträubens vor mein Zelt. Es hockte auf Mohammeds Hüfte; ängstlich schreiend klammerte es sich an Mohammed fest und warf

9. Deutsche Schulgeographie - S. 9

1908 - Gotha : Perthes
9 zwischen den einzelnen Völkern Europas stehen keine großen Hinder- nisse entgegen, denn unser Erdteil besitzt weder ausgedehnte Hoch- länder mit Randgebirgen wie Asien, noch Wüsten wie Afrika und Asien. Der innereuropäische Handel wird heutzutage teils durch Seeschiffe, teils durch Eisenbahnen vermittelt. 4. Mit der Entwicklung des Handels steht die Kolonisation (vgl. D. Sch.-A. 46/47) in innigem Zusammenhange. Die Europäer haben nicht nur zeitweise fremde Gegenden besucht, sondern sich auch dort niedergelassen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, wo Amerika und der Seeweg nach Indien (um Afrika herum) entdeckt wurden, beginnt die Ausbreitung der europäischen Macht über die ganze Erde. Die am Ozean lebenden Völker, zuerst die Spanier und Portugiesen, später die Franzosen und Niederländer, zuletzt die Engländer, gründeten große Kolonialreiche jenseits des Ozeans. Amerika und Australien wurden gänzlich europäisiert, in Asien nahmen Russen und Engländer große Länderräume in Besitz, Asrika wurde in den letzten Jahrzehnten unter die europäischen Staaten aufgeteilt. 5. Aber nicht bloß in denjenigen Tätigkeiten, die auf die Er- reichung materieller Güter gerichtet sind, sondern auch in Wissen- schaft und Kunst haben es die Europäer weiter gebracht als die Kulturvölker Asiens. In der heißen Zone erschlafft der Mensch durch Wärme und Überfülle der Naturgaben, in der kalten Zone ringt er mit des Lebens Notdurft und wird gegen geistige Genüsse abgestumpft; nur das Klima der gemäßigten Zone regt den Menschen zu unaus- gesetzter Tätigkeit an, indem es Arbeit von ihm fordert, sie aber auch lohnt. Ebenso fördernd wirkt die Leichtigkeit des Verkehrs zu Waffer und zu Land, denn nur dadurch werden Ideen weit ver- breitet und kann ein Volk von dem andern lernen. Die europäische Kultur ging vom Mittelmeere aus, wo sich die Schiffahrt zuerst ent- wickelt hat. Aus Ägypten und Vorderasien (Kulturreiche am Euphrat und Tigris, Phönkien) kam sie nach Griechenland, von Griechenland nach Italien, und die Römer vermittelten sie dem Westen. Unter dem Einflüsse des Christentums, das sich im Gefolge der griechisch- römischen Bildung über Europa verbreitete, wurden auch die Ger- manen und Slaven der Kultur zugeführt. § 9. Europa ist der christliche Erdteil (vgl. D. Sch.-A. 29); die Zahl der Juden, Mohammedaner und Heiden beläuft sich auf ungefähr 14 Millionen. Romanen und Germanen erhielten ihre Religion von Rom (katholische Kirche), die meisten Slaven von Konstantinopel (griechische Kirche). Innerhalb der katholischen Kirche bewirkte die Re- formation im 16. Jahrhundert eine tiefgreifende Spaltung und die Gründung der protestantischen Kirchen. So ist das christliche Europa jetzt dreigeteilt: der Katholizismus herrscht über die Romanen (mit Ausnahme der griechischen Rumänen), über die Südhälfte der Deutschen und einige slavische Stämme; zum Protestantismus bekennt sich der größte Teil der Germanen (mit der schon erwähnten Ausnahme), zur

10. Deutsche Schulgeographie - S. 128

1908 - Gotha : Perthes
128 An der Westseite ist ein beträchtlicher Zwischenraum zwischen den Apenninen und der Küste, aber er verschmälert sich immer mehr, je weiter wir gegen S. gehen. Hier hat die Halbinsel ihre bedeutendsten Flüsse, Tiber und Arno. Niedere Bergketten, die sogenannten Sub- apenninen, begleiten die Apenninen im W. stellenweise bis an die Küste; hier war auch der Schauplatz einer ausgebreiteten vulkanischen Tätigkeit, die sich jetzt nur noch auf drei Punkte beschränkt. Für Ebenen bleibt nur wenig Raum übrig: die kleine, aber üppige Arnoebene; an der unteren Tiber die braune, öde und ungesunde Campagna (kampünja = Flachland) di Roma; bei Neapel die große, im vollsten Schmucke der südlichen Natur prangende kampanische Tiefebene. Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno ziehen in schmalem Gürtel die Maremmen, versumpfte, sieberhauchende Küstenebenen, nur von Hirten bewohnt; zu ihnen gehören die pontinischen Sümpfe südlich von Rom. § 167. Das jetzige Königreich Italien umfaßt die ganze Po- ebene und die Halbinsel mit Ausnahme der kleinen Republik San Marino im mittleren Apennin, sowie die Inseln Sizilien und Sar- dinien und zählt auf 287000 qkm 33 Mill. fast ausschließlich katho- tische Bewohner, gehört also zu den bevölkertsten Staaten Europas (117 auf 1 qkm). Die ehemaligen sardinischen, jetzt italienischen Könige stammen aus dem Hause Savoyen-Carignan (karinjan). Erläuterung. Die heutigen Italiener sind zwar die Nach- kommen der alten Jtaliker, ebenso wie die heutige italienische Sprache von der lateinischen abstammt, aber im Altertum wie im frühen Mittel- alter hat Italien wiederholt fremde Einwanderung erhalten. In der Poebene setzten sich Kelten, später Germanen (Longobarden) fest, in Süditalien dagegen Griechen (Süditalien hieß im Altertum auch Groß- griechenland) und später Araber, die sich allerdings nur auf Sizilien längere Zeit erhielten. Gerade in der Mitte des Mittelländischen Meeres gelegen und im Besitze der Zugänge zu Mitteleuropa, hat Italien zu wiederholten Malen in der Geschichte eine herrschende Rolle gespielt. Im Altertum war es der Mittelpunkt des römischen Weltreiches, von dem Europa seine Bildung erhalten hat. Im Mittelalter beherrschte es die christliche Welt durch die Macht des Papstes. Die italienischen Seestädte, besonders Venedig und Genua, vermittelten den Handel zwischen dem Orient und dem westlichen und mittleren Europa, und die Kunst der ozeanischen Schiffahrt haben die Italiener den west- europäischen Völkern gelehrt (Kolumbus). In Bezug auf geistige Bil- « düng stand Italien aus Ausgange des Mittelalters und im Beginne der Neuzeit auf der höchsten Stufe, Künste und Wissenschaften blühten empor, und die herrlichen Kunstsammlungen und Bauwerke ziehen noch immer die Reisenoen ebenso mächtig an, wie die ehrwürdigen Überreste des Altertums und die blühende Natur des Südens.
   bis 10 von 50 weiter»  »»
50 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 50 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 1
4 11
5 3
6 5
7 2
8 2
9 3
10 9
11 4
12 0
13 0
14 2
15 2
16 5
17 7
18 4
19 2
20 0
21 0
22 30
23 3
24 3
25 0
26 1
27 1
28 1
29 3
30 0
31 0
32 1
33 2
34 1
35 0
36 1
37 6
38 0
39 2
40 2
41 2
42 0
43 2
44 1
45 5
46 3
47 0
48 4
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 37
1 68
2 9
3 47
4 95
5 41
6 9
7 52
8 35
9 212
10 6
11 8
12 17
13 18
14 31
15 44
16 97
17 209
18 21
19 163
20 40
21 51
22 17
23 239
24 4
25 36
26 16
27 5
28 53
29 64
30 4
31 12
32 17
33 22
34 14
35 6
36 23
37 60
38 23
39 49
40 6
41 50
42 31
43 121
44 121
45 56
46 11
47 11
48 17
49 16
50 16
51 108
52 22
53 6
54 42
55 43
56 31
57 10
58 24
59 46
60 54
61 41
62 5
63 15
64 55
65 80
66 28
67 31
68 68
69 22
70 23
71 34
72 42
73 93
74 56
75 22
76 73
77 96
78 22
79 9
80 48
81 6
82 70
83 222
84 15
85 34
86 14
87 41
88 19
89 59
90 7
91 44
92 205
93 15
94 65
95 43
96 65
97 18
98 108
99 16

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 51
1 12
2 6
3 2
4 1
5 4
6 68
7 3
8 1
9 0
10 17
11 10
12 19
13 9
14 12
15 0
16 1
17 0
18 5
19 18
20 65
21 0
22 0
23 1
24 18
25 19
26 0
27 4
28 20
29 10
30 0
31 16
32 45
33 27
34 34
35 0
36 0
37 4
38 9
39 4
40 2
41 1
42 11
43 62
44 1
45 6
46 7
47 23
48 36
49 0
50 9
51 9
52 5
53 9
54 17
55 0
56 4
57 1
58 6
59 47
60 3
61 1
62 5
63 1
64 5
65 2
66 2
67 0
68 2
69 0
70 2
71 1
72 1
73 0
74 3
75 14
76 29
77 0
78 22
79 0
80 3
81 71
82 15
83 67
84 11
85 21
86 26
87 42
88 6
89 22
90 2
91 21
92 0
93 9
94 3
95 13
96 5
97 1
98 5
99 6
100 14
101 43
102 11
103 11
104 129
105 1
106 1
107 23
108 13
109 68
110 10
111 2
112 14
113 47
114 29
115 37
116 3
117 2
118 4
119 57
120 22
121 11
122 4
123 84
124 11
125 30
126 21
127 198
128 10
129 16
130 4
131 36
132 7
133 35
134 163
135 3
136 44
137 12
138 27
139 18
140 4
141 0
142 51
143 16
144 1
145 10
146 5
147 1
148 4
149 2
150 0
151 3
152 83
153 23
154 20
155 12
156 1
157 0
158 0
159 286
160 6
161 0
162 0
163 1
164 1
165 12
166 60
167 8
168 16
169 3
170 0
171 0
172 0
173 84
174 0
175 192
176 6
177 86
178 22
179 32
180 2
181 0
182 14
183 52
184 71
185 65
186 17
187 45
188 42
189 42
190 1
191 4
192 28
193 85
194 4
195 54
196 21
197 3
198 1
199 4