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1. Lehrbuch der Geographie - S. 108

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
108 Asien. Armenien. 'Jgooo F. hoch erhebt), nach dem Thäte des oberen Wcstfrat (Erzerum 7000 F. hoch), ein anderes umfaßt nördlicher den Distriet von Kars an der Quelle des Kur und südlicher das lange Thal des Murad (über 5000 F. hoch), von der Ebene von Erzerum geschieden durch das Gebirge Bingheul, endlich il. von Bayazid die Ebene, in welcher der salzige See Wau (an 50oo F. hoch) liegt, allenthalben von hohen Gebirgen (der Sipandaghch1000 F.) umgeben, und S. davon an der Süd- gränze des Hochlandes die 7ò00 F. hohe Ebene Ali bang. §. 275. ^Wie auf der Ostseite ist der Abfall des Hochlandes nach W. allmählich, zuerst in eine breitere, fruchtbare Thalstufe, so von Erzerum in Nw. Baiburt und in W. Kara ja, dann steigt man über mehrere parallele Stufenthälcr herab nach Trap- pe z u n t zum schwarzen Meere, nach T o ka t und Siwa s in das Innere Kleinasiens. Südlicher bildet die vom Euphrat durchflossene Thalebene von Malatia (das alte K lein arme- ni en) diese mittlere Stufe. Der südliche Abfall dagegen cnt- spricht durch Steilheit dem nördlichen. An der Südseite des Muradthales und des Wan zieht eine Reibe Bergketten, Aladag genannt, mit hohen Schneebergen (der Ziddadag S. vom Wan .13000 F. hoch); wenige beschwerliche Pässe (der von Bidlis) führen durch diese Berge hindurch. Darauf folgt eine breite Längenstufe, in welcher der Tigris (in der Thalebene von Diarbekr) nach O., westlicher auch der Euphrat auf eine Strecke nach W. fließt; andere Bergzüge, die von O. nach W. ziehen und nur bis 3000 F. sich erheben sollen (der Karadag), begränzen sie in S. Dies ganze Abfallgebirgsland heißt Westkurdista n. §. 276. Die ursprünglichen Bewohner des Hochlandes sind die Armenier, die den Syrern verwandt scheinen und in dieser ihrer Heimath hauptsächlich von der Viehzucht leben, während sie sich über einen großen Theil Asiens und selbst bis nach Europa als geschickte und unternehmende Kaufleute verbreitet haben. Der größte Theil des Landes bildet eine Provinz des o smani sehen Staates, der frühere persische Antheil am Aras ist jetzt ein Theil des russischen Reiches geworden. Die vielen politischen Veränderungen, denen diese Gegenden ausgesetzt waren, haben auch Fremde in das Land geführt, ganz besonders aber haben sich in allen Gebirgen, vornehmlich in den südlichen, die räuberischen Stämme der Kurden niedergelassen. (Anm. Die Stellung Armeniens als des Verbindungsgliedes zwischen Persien und Kleinasien. Seine Selbständigkeit im ersten Jahrhundert vor Ch., das Gräuzland zwischen den großen Monarchien der Römer und Parther, Byzantiner und Sasianiden, Türken und Perier. Die Armenier als Christen, den Einwohnern von Habesch ähnlich'».

2. Lehrbuch der Geographie - S. 51

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
51 Die Geschichte der Geographie. Behandlung der Geographie, hauptsächlich durch griechische Ge- lehrte, unternommen (Strabo 20, Ptolemäus 150 n. Ch.) §. 150. Alles, was das Alterthum hierin gethan hatte, ging im Mittel alter bei dem Umstürze des römischen Reiches durch die Germanen anfänglich verloren, und als sich aus den Verwirrungen der Völkerwanderung die Staaten und Völker des mittleren und südlichen Europas allmählich entwickelten, so blieb ihr Gesichtskreis anfangs fast nur auf die Länder beschränkt, die sie bewohnten. Auch die Kenntnisse, welche die Araber bei ihrer ausgedehnten Verbreitung über Asien und Afrika erwer- den mußten (Abulfeda 1345), blieben, eben so wie die Ent- deckungen der Normannen in Nordamerika, für die Euro- päer damals ohne Bedeutung. Erst als endlich in den germanisch- europäischen Staaten die Grundlagen eines neuen Cultnrzustandes befestigt waren, fing der Blick der europäischen Völker an sich wieder auszudehnen und zwar, ähnlich wie im Alterthum, zuerst nach Osten durch die Kreuzzüge über W cftasien, später durch einzelne Kaufleute und Missionaricn, besonders von Italien aus, über das mittlere und östliche Asien (M. Polo 1300). §. 151. Aber im fünfzehnten Jahrhundert entwickelte sich, befördert durch das schnelle Steigen der geistigen Bildung, welches diese Zeit auszeichnet, ein bisher nie bemerkter Eifer, eine wahr- haft leidenschaftliche Lust an geographischen Entdeckungen, an der allerdings Gewinnsucht wie Bckchrungseifer auch bedeutenden Antheil hatten; damit traten zugleich die Seevölker des west- lichen Europas an die Stelle der Südeuropäer, und sie sind seitdem hauptsächlich die entdeckenden Völker geblieben. Zuerst waren es die Portugiesen und Spanier, welche dieser Eifer entzündete. Jene erforschten Afrika und Südasien (Vaseo de Gama 1498), diese Mittel und Südamerika und den atlantischen Ocean (der Genueser Chr. Columbus 1492), wenig später wurde der große Ocean (Fern. Magalhancs 1519) durchschifft und damit zum ersten Male die Erde umsegelt. In gleicher Weise nahmen seit dem Ende des sechszehnten Jahr- hunderts die übrigen Seemächte an den Entdeckungen Theil und setzten das von den Spaniern und Portugiesen angefangene Werk eifrig fort, die Holländer besonders im asiatischen Archipel und in Australien, die Engländer und Franzosen in Nordamerika. So trat in diesem glänzendsten Zeitraume der Entdeckungsgeschichte die ganze Erdoberfläche unerwartet schnell aus dem Dunkel, das sie bis dahin verhüllte, hervor, obschon es allerdings fast bloß die Küstenumrisse der Länder und die Oceane waren, die man kennen lernte, weil die angewandten Mittel dem Enthusiasmus jener Zeit nicht entsprachen. 4 *

3. Lehrbuch der Geographie - S. 112

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
112 Asien. Arabien. banale schon vor ihrem Zusammenflüsse in vielfacher Verbindung stehen, ein Land von der außerordentlichsten Fruchtbarkeit, einst auf das vollkommenste angebaut, (der auffallendste Gegen saß gegen die es einschließenden Sandwüstcn), jetzt aber im ärgsten Verfall und fast ganz verwildert. Diese Beschaffenheit bleibt dem Lande bis an das Delta. (A n m. Die Wichtigkeit Babyloniens als des Mittelpunctes der großen Monarchien, die Persien und Vorderasien umfaßten. Die Hauptstädte (N i n i v e), B a b y l o n, S e l e u c i a, K t e si p h o n, Bagdad, Bassora. Die Pläne Alexanders. Der indische Handel. Der Schutz der Wüsten. Die Lage von Edessa in der oberen Stufe). §. 284. Auf Babylonien folgt als Fortsetzung dieses Stu- fenlandes der einem großen Tbale zwischen den Bergen Persiens und Arabiens ähnliche persische Meerbusen, der im allge- meinen auch nach So. geht, 135 M. lang, im Durchschnitt über 20 breit und durch die Straße von Ormuz mit dem Orean verbunden ist. Seine von heißen, wüsten und wasserlosen Sand- ländern begränzten Küsten sind an der persischen Seite meist sicher und steil (die Häfen Ormuz und Abu sch ähr, die südlichen Eingänge zu Persien), an der arabischen flach, voller Sandbänke und gefährlich (die an Perlen reichen Inseln Bahrein). Das Meer hat jetzt lange nicht mehr die Bedeutung wie zu den Zeiten, da Babylonien der Mittelpunrt eines mächtigen Staates und ausgedehnten Verkehrs war. (Anm. Dev persische Meerbusen und der Euphrat als die zweite Straße vou Indien nach Europa (§. 254 Anm.) theils nach Phönizien, theils nach Antiochia. Die älteste Geschichte der Phönizier. Die Portugie» sencolonie in Ormuz; das arabische Maskate). §. 285. Die Bewohner Mesopotamiens sind im oberen Theile theils syrischer Herkunft, so weit sie ansässig sind,^ theils umherschweifende, räuberische Nomadenhorden weniger Türken und Kurden als vielmehr in dieser und noch mehr in der mittleren Stufe Araber. In Babylonien haben die politischen Veränderungen, welche dies Land betroffen haben, die ursprüng- liche Bevölkerung nach und nach ganz verdrängt; die jetzige ist ein buntes Gemisch mit überwiegenden arabischen Elementen. Das ganze Land steht unter der Oberherrschaft dcö türkischen Sultans. §. 286. (1) Arabien (Dj czira a l ara b). Diese Halb- insel zwischen dem persischen und arabischen Meerbusen (mit der Wüste 56000 Qm. groß) hat nicht bloß durch ihre Lage, sondern auch durch ihre Natur große Verwandtschaft mit Afrika. Sandige und wüste Ebenen, bäum und wasserarm, (es giebt auf der ganzen Halbinsel nur einige Bäcbe), mit heißem, trockenen Klima, nur durch einzelne, zerstreute Oasen bewohnbar gemacht, herrschen in Arabien vor, das danach den Ucbergang Asiens zu Afrika bildet,

4. Lehrbuch der Geographie - S. 233

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Nordeuropa. Die skandinavische Halbinsel. 2‘&i §. 528. Die ursprünglichen Einwohner der Inseln celli- sch en Stammes haben sich rein in den Bergländern von Wales und Hochschottland, durch die Natur derselben geschützt, sonst noch besonders in Zreland erhalten (die Berg schotten, die Iren); in den übrigen Theilen Englands sind sie theils durch germani- sche und französisch-skandinavische Stämme (Sachsen und Nor- mannen) verdrängt, theils haben sie sich mit diesen Eiugcwan- derten zu einem neuen Volke, den Engländern, verbunden, während in den Bewohnern Südschottlands das germanische Eleinent sich reiner erhalten hat. Jetzt sind nach langen Kämpfen alle diese verschiedenen Volksabtheilungen in einen Staat verei- nigt. Die Lage der Inseln zu Europa und zum Oecan hat ihre Bewohner zu den Vermittlern zwischen Europa und den übrigen Continenten und zum ersten Handelsvolke der Erde gemacht, und so ist durch Colouien die Herrschaft und selbst die Volksthümlichkeit der Engländer über alle Theile der Erdoberfläche verbreitet worden. (An m. Vergleichung zwischen England und Griechenland, wie zwischen England und Deutschland. Die Seeherrschaft der Engländer im Ver« haltniß zu der der übrigen Seevolker Europas). §. 529. la) Die skandinavische Halbinsel. Diese zwischen dem Ocean und der Ostsee liegende, an 10000 Qm. große Halbinsel enthält ein Gebirgs und ein Tiefland, von denen jenes an der Westküste sich ausdehnt, dieses die östlichen und südlichen Theile einnimt. Das Gebirge ist ein Hochgebirge, das in seiner Beschaffenheit mehr als irgend ein anderes in Europa den Alpen verwandt und ähnlich ist; denn obschon es nur die Hälfte der Höhe erreicht, zu welcher die Alpeugipfel aufsteigen, so bewirkt doch die nördliche Lage, die eine viel geringere Höhe der Schneelinie zur Folge hat (5000 F. in den südlichen, 2 bis 3000 in den nördlichen Theilen) die ähnlichen Erscheinungen nur räumlich mehr zusammengedrängt. So finden sich Spitzen, die mit ewigem Eise bedeckt sind, Glätscher und Schneefelder, ähnliche Vegetationsverhältnisse wie in den Alpen (Wälder an den Ab- hängen, Nadelholz, höher Birken, dann Wiesen mit Alpenblumen, obschon von beschränktem Umfange, große Strecken mit Moos und Flechten auf den Höhen), ähnliche Thalbildungeu mit schönen Gebirgsseen an den Ausgängen u. s. w. Allein die geringere Höhe der Sàeelinic und die große Steilheit der Abhänge hat auch eine größere Rauhheit und Wildheit des skandinavischen Hochgebirges zur Folge. §. 530. Zugleich ist trotz dieser Verwandtschaft in der Natur der Bau desselben von dem der Alpen sehr verschieden. Die Glie- derung, welche diesen eigen ist, und die damit zusammenhangende Bildung der Längenthäler fehlen ihm ganz, es besteht aus einer einfachen, breiten Gebirgsmaffe, die durch meistens wenig hervor-

5. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 52

1895 - Gotha : Perthes
52 das ganze nrdliche iranische Hochland; um die Jahreswende (330/29) berschritt er die Psse des Hindukusch, stieg zum turanischen Tieflande nach Bk-trien hinab und erwirkte die Auslieferung des Bessos; er berschritt darauf den Oxos (den heut. Sir), die baktrische Grenze, und rckte der Marakanda (wohl Samarkand) bis zum Jaxartes (dem heut. Amu) vor, seinem uersten Ziel im Norden. In diesen nrdlichen Gegenden verblieb er bis zum Jahr 327. Die schnellen Siege steigerten das Selbstbewutsein Alexanders; sklavisch gesinnte Asiaten und griechische Schmeichler drngten ihn, die gttliche Wrde, die er angenommen hatte, zur Geltung zu bringen und die Formen des orien-talischen Despotismus, wie die anbetende Verehrung (Proskynesis), anzuwenden. Dem widersetzte sich aber der Freiheitssinn der Makedonier und Griechen; ihr Widerstand ri Alexander zu Handlungen fort, die sein Leben umdstert und befleckt haben; so lie er den Philots, des Parmenin Sohn, weil er um eine Verschwrung gewut habe, tten und darauf auch den greisen und verdienten Parmenin ermorden; den Kleitos (Clitus), der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte, ttete er mit eigener Hand bei einem Gelage in Marakanda. D. Aer Zug nach Indien. Ehrgeiz trieb Alexander weiter, wie es denn fr den Welteroberer keine Grenze giebt; mit Indien hatte er am Fue des Hindukusch bereits Fhlung gewonnen; dorthin verlegte auerdem die griechi-sche Phantasie einen Teil der Heroensage; Herakles und Dionysos sollten auf ihren Zgen dorthin gelangt sein. So rckte denn Alexander 327 das Kabulthal abwrts zum I n d o s und betrat darauf das Fnfstromland x); am Hydaspes berwand er den Widerstand des tapferen Knigs Poros; er zog ostwrts bis zum Hyphasis, wo das Heer den Weitermarsch verweigerte und dem Ehrgeiz des Knigs endlich Halt gebot (326); denn dieser wollte sogar sdstlich in die Lnder des Ganges vordringen. Indem Alexander diesen Plan aufgab, fate er einen andern, groen Gedanken; aus einem Welteroberer ward er ein Weltentdecker; um die neuen Eroberungen in Indien auf dem Seewege mit dem persischen Reiche zu verbinden, fuhr er den Jndos abwrts. An seiner Mndung gedachte er eine Welthandelsstadt, wie Alexandreia an der Mndung des Nils, zu errichten. Seinem erprobten und einsichtsvollen Kampf-genossen Nearchos bertrug er die Fhrung der Flotte, die den Seeweg nach dem persischen Golfe entdecken (den Jndos mit dem Euphrat verbinden) sollte. Zur Vollendung des Planes unternahm er selbst den Zug durch das Kstenland Gedrosien, das heut. Belutschistan; in den wasserlosen Einden litt das Heer unsgliche Beschwerden, aber das groe Werk glckte; in Karmanien (der Kstenlandschaft westl. von Gedrosien) traf er mit Nearchos wieder zu-sammen (325). Eine unvergleichliche Siegeslaufbahn hatte Alexander vollendet; der Westen und der Osten der damaligen Welt war in die engste Beziehung gesetzt und berall durch Stdtegrndungen der Kultur eine neue Bahn erffnet. Zur Be-herrschung des gewaltigen Reiches konnte Alexander die Perser nicht entbehren; daher lie er eine zahlreiche persische Jugend nach griechischem Gebrauch in dem Waffendienst einben; er hatte eine Verschmelzung der griechisch-makedonischen 1) Es wird gebildet durch den Jndos, Hydaspes, Akestues, Hydraotes und Hyphasis.

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

7. Deutsche Schulgeographie - S. 9

1908 - Gotha : Perthes
9 zwischen den einzelnen Völkern Europas stehen keine großen Hinder- nisse entgegen, denn unser Erdteil besitzt weder ausgedehnte Hoch- länder mit Randgebirgen wie Asien, noch Wüsten wie Afrika und Asien. Der innereuropäische Handel wird heutzutage teils durch Seeschiffe, teils durch Eisenbahnen vermittelt. 4. Mit der Entwicklung des Handels steht die Kolonisation (vgl. D. Sch.-A. 46/47) in innigem Zusammenhange. Die Europäer haben nicht nur zeitweise fremde Gegenden besucht, sondern sich auch dort niedergelassen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, wo Amerika und der Seeweg nach Indien (um Afrika herum) entdeckt wurden, beginnt die Ausbreitung der europäischen Macht über die ganze Erde. Die am Ozean lebenden Völker, zuerst die Spanier und Portugiesen, später die Franzosen und Niederländer, zuletzt die Engländer, gründeten große Kolonialreiche jenseits des Ozeans. Amerika und Australien wurden gänzlich europäisiert, in Asien nahmen Russen und Engländer große Länderräume in Besitz, Asrika wurde in den letzten Jahrzehnten unter die europäischen Staaten aufgeteilt. 5. Aber nicht bloß in denjenigen Tätigkeiten, die auf die Er- reichung materieller Güter gerichtet sind, sondern auch in Wissen- schaft und Kunst haben es die Europäer weiter gebracht als die Kulturvölker Asiens. In der heißen Zone erschlafft der Mensch durch Wärme und Überfülle der Naturgaben, in der kalten Zone ringt er mit des Lebens Notdurft und wird gegen geistige Genüsse abgestumpft; nur das Klima der gemäßigten Zone regt den Menschen zu unaus- gesetzter Tätigkeit an, indem es Arbeit von ihm fordert, sie aber auch lohnt. Ebenso fördernd wirkt die Leichtigkeit des Verkehrs zu Waffer und zu Land, denn nur dadurch werden Ideen weit ver- breitet und kann ein Volk von dem andern lernen. Die europäische Kultur ging vom Mittelmeere aus, wo sich die Schiffahrt zuerst ent- wickelt hat. Aus Ägypten und Vorderasien (Kulturreiche am Euphrat und Tigris, Phönkien) kam sie nach Griechenland, von Griechenland nach Italien, und die Römer vermittelten sie dem Westen. Unter dem Einflüsse des Christentums, das sich im Gefolge der griechisch- römischen Bildung über Europa verbreitete, wurden auch die Ger- manen und Slaven der Kultur zugeführt. § 9. Europa ist der christliche Erdteil (vgl. D. Sch.-A. 29); die Zahl der Juden, Mohammedaner und Heiden beläuft sich auf ungefähr 14 Millionen. Romanen und Germanen erhielten ihre Religion von Rom (katholische Kirche), die meisten Slaven von Konstantinopel (griechische Kirche). Innerhalb der katholischen Kirche bewirkte die Re- formation im 16. Jahrhundert eine tiefgreifende Spaltung und die Gründung der protestantischen Kirchen. So ist das christliche Europa jetzt dreigeteilt: der Katholizismus herrscht über die Romanen (mit Ausnahme der griechischen Rumänen), über die Südhälfte der Deutschen und einige slavische Stämme; zum Protestantismus bekennt sich der größte Teil der Germanen (mit der schon erwähnten Ausnahme), zur

8. Deutsche Schulgeographie - S. 128

1908 - Gotha : Perthes
128 An der Westseite ist ein beträchtlicher Zwischenraum zwischen den Apenninen und der Küste, aber er verschmälert sich immer mehr, je weiter wir gegen S. gehen. Hier hat die Halbinsel ihre bedeutendsten Flüsse, Tiber und Arno. Niedere Bergketten, die sogenannten Sub- apenninen, begleiten die Apenninen im W. stellenweise bis an die Küste; hier war auch der Schauplatz einer ausgebreiteten vulkanischen Tätigkeit, die sich jetzt nur noch auf drei Punkte beschränkt. Für Ebenen bleibt nur wenig Raum übrig: die kleine, aber üppige Arnoebene; an der unteren Tiber die braune, öde und ungesunde Campagna (kampünja = Flachland) di Roma; bei Neapel die große, im vollsten Schmucke der südlichen Natur prangende kampanische Tiefebene. Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno ziehen in schmalem Gürtel die Maremmen, versumpfte, sieberhauchende Küstenebenen, nur von Hirten bewohnt; zu ihnen gehören die pontinischen Sümpfe südlich von Rom. § 167. Das jetzige Königreich Italien umfaßt die ganze Po- ebene und die Halbinsel mit Ausnahme der kleinen Republik San Marino im mittleren Apennin, sowie die Inseln Sizilien und Sar- dinien und zählt auf 287000 qkm 33 Mill. fast ausschließlich katho- tische Bewohner, gehört also zu den bevölkertsten Staaten Europas (117 auf 1 qkm). Die ehemaligen sardinischen, jetzt italienischen Könige stammen aus dem Hause Savoyen-Carignan (karinjan). Erläuterung. Die heutigen Italiener sind zwar die Nach- kommen der alten Jtaliker, ebenso wie die heutige italienische Sprache von der lateinischen abstammt, aber im Altertum wie im frühen Mittel- alter hat Italien wiederholt fremde Einwanderung erhalten. In der Poebene setzten sich Kelten, später Germanen (Longobarden) fest, in Süditalien dagegen Griechen (Süditalien hieß im Altertum auch Groß- griechenland) und später Araber, die sich allerdings nur auf Sizilien längere Zeit erhielten. Gerade in der Mitte des Mittelländischen Meeres gelegen und im Besitze der Zugänge zu Mitteleuropa, hat Italien zu wiederholten Malen in der Geschichte eine herrschende Rolle gespielt. Im Altertum war es der Mittelpunkt des römischen Weltreiches, von dem Europa seine Bildung erhalten hat. Im Mittelalter beherrschte es die christliche Welt durch die Macht des Papstes. Die italienischen Seestädte, besonders Venedig und Genua, vermittelten den Handel zwischen dem Orient und dem westlichen und mittleren Europa, und die Kunst der ozeanischen Schiffahrt haben die Italiener den west- europäischen Völkern gelehrt (Kolumbus). In Bezug auf geistige Bil- « düng stand Italien aus Ausgange des Mittelalters und im Beginne der Neuzeit auf der höchsten Stufe, Künste und Wissenschaften blühten empor, und die herrlichen Kunstsammlungen und Bauwerke ziehen noch immer die Reisenoen ebenso mächtig an, wie die ehrwürdigen Überreste des Altertums und die blühende Natur des Südens.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 176

1908 - Gotha : Perthes
176 wo das Opiumrauchen leider ein allgemein verbreitetes Laster ist. In früheren Zeiten war Indien hauptsächlich durch Gewürze, Perlen und Edelsteine (Diamanten von Dekan) berühmt. Der Reichtum des Landes und der unkriegerische Charakter der Bevölkerung haben wiederholt Eroberer herbeigelockt: Alexander d. Gr., Mohammedaner, Mongolen und seit Entdeckung des Seeweges nach Indien um Afrika herum (1498) auch europäische Völker: Portugiesen, Niederländer, Franzosen, zuletzt die Engländer, die seit dem 18. Jahrhundert allmählich alle anderen Mächte verdrängt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Von den 284 Mill. Einwohnern sind 222 Mill. britische Untertanen, die übrigen leben noch unter einheimischen Fürsten, die aber machtlose englische Vasallen sind. Der König von England nennt sich Kaiser von Indien. § 217. Der fruchtbarste und bevölkertste Teil von Vorderindien ist das Tiefland. Steil erhebt sich daraus der Himalaja, der alle Klimate der Erde, das heiße, gemäßigte und kalte, in sich vereinigt. Von den drei indischen Hauptströmen entspringen der Indusx) und der Brahmaputras auf der Nordseite des Himalaja; sie durchfließen nach entgegengesetzten Richtungen tibetanische Hochtäler und durchbrechen dann das Kettengebirge an seinen äußersten Enden. Der Ganges, der heilige Strom der Inder, entspringt dagegen auf der Südseite des Himalaja, nimmt auf seinem östlichen Lause durch einen breiten, tal- förmigen Tieflandstreifen einen großen Teil der Abflüsse des Schnee- gebirges auf und vereinigt sich endlich mit dem Brahmaputra zu einem großartigen Delta. Von den Himalaialändern, die nur zum Teil unter englischer Herrschaft stehen, ist Kaschmir das wichtigste. Dieses ebenso schöne wie gesunde Gebirgsland besitzt eine edle Ziegenrasse, die die Wolle zu den berühmten Kaschmirschals liefert. Das trockene, auf weite Strecken sogar wüste Jndusland wird zum größten Teil von Mohammedanern bewohnt. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Die wichtigsten Orte liegen im Pandschab (pandschab) oder Fünf- stromland (benannt nach den fünf Himalajazuflüssen des Indus), das durch reichliche Bewässerung fruchtbar ist und zugleich durch das Tal des Nebenflusses Kabul die Hauptverbindungsstraße nach Vorderasien beherrscht. Am Ausgange des Kabultales liegt die wichtige Festung Peschawar (pischaur) und an der Kreuzung der Straße von Kabul nach dem Ganges mit der nach der Jndusmündung Lah vre (lähor), der Hauptort des Pandschabs. 1) Indisch, --- Strom. Davon hat das Land den Namen. 2) Indisch, ----- Sohn des Brahma.
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TM Hauptwörter (200)200

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