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1. Geschichte des Mittelalters - S. 251

1854 - Weimar : Böhlau
251 Als ein verfolgter Flüchtling rettete er sich mit Mühe vor den Nach- stellungen seiner mächtigen Feinde aus Syrien nach Aegypten, wo er sich bei gastfreien Beduinen einige Zeit verborgen hielt, bis ihn auch hier die Nachforschungen der Abbassiden aufspürten. Aus Aegyp- ten entfloh er nach Barka und von da zu den Beduinen und durch die Sandsteppen in das westlich gelegene Land der Zeneten. Hier erhielt er von den Anhängern der Ommaijaden in Spanien, welche die Abbassiden als unrechtmäßige Khalifen betrachteten, die Auffor- derung, die Herrschaft über Spanien zu übernehmen. Er folgte diesem Rufe, setzte nach Spanien über, besiegte den abbassidischen Statthalter 755 und gründete ein von dem arabischen Reiche ab- gesondertes Khalifat, dessen Sitz Cordova war. Der erste Herr- scher des arabischen Reiches aus dem Hause der Abbassiden war Abdallah Abul Abbas, welcher wegen der grausamen Verfol- gung der Ommaijaden den Beinamen el Saffah (der Blutvergießer) erhielt. Zweiter Z e i t r a n m. Vom Tode Karl s des Großen bis zum An- fang der Kreuzzüge, von 814 bis 1096. I) Die Zeit der Karolinger. Im Frankenreiche folgte auf Karl den Großen dessen einziger ihn überlebender Sohn aus rechtmäßiger Ehe, Ludwig (814 — 840), welchem man den Beinamen der Fromme gegeben hat. Er widmete seine Zeit der Jagd, den Andachtsübungen, der Beschäfti- gung mit der Kirchenzucht und der Untersuchung der Glaubensleh- ren. Er verstand Griechisch und Latein, hatte aber bei seiner Lee- türe nur den Standpunkt eines Gelehrten; er haßte die heidnischen Lieder seines Volkes, mit denen man ihn in seiner Jugend bekannt gemacht hatte, und beschäftigte sich am liebsten mit dem Lesen der Psalmen und anderer religiösen Schriften. Er war gewohnt alles in's Breite zu überlegen und verlor darüber die Hauptsache aus den Augen und wurde von seiner Umgebung abhängig. Er war ein wohlwollender und gelehrter Mann, aber ein schwacher König. Die von seinem Vater kräftig unterdrückten Großen erhoben wieder kühn das Haupt, und die großartige Ordnung, welche Karl der Große dem Reiche gegeben hatte, löste sich bald in traurige Ver- Ludwig der Fromme.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 10

1854 - Weimar : Böhlau
10 Die Alpcnlän- der, Rhcitien, Dinbelicien u. Noricum. völkerung Spaniens hat sich unvergänglichen Ruhm erworben durch die unbeugsame Tapferkeit, die sie den römischen Eroberern entge- gensetzte. Schon im zweiten finnischen Kriege wurde Spanien von den Römern großentheils unterworfen, aber noch dauerte es fast zweihundert Jahre, bis die spanischen Völker sich dem römischen Joch fügten. Denn erst, durch die Besiegung der Kantabrer und Asturer unter Augustus (19 v. Chr.) ward die Unterwerfung Spa- niens vollendet. Schon früher war eine Anzahl römischer und la- teinischer Kolonien gegründet worden, seit der gänzlichen Unterwer- fung Spaniens nahm die Umbildung zu römischer Sprache und römischer Sitte einen raschen Fortgang. Gerichtswesen und Ver- waltung waren römisch, und dazu kam noch eine planmäßige Be- nutzung des römischen Militärwescns; durch Verlegen spanischer Truppen in lateinische Länder, lateinischer nach Spanien wurde die lateinische Sprache durch alle Schichten der Gesellschaft verbreitet. Durch den Segen des Friedens vermehrte sich die Bevölkerung, die Gewerbe blühten, und das ganze Land wurde mit großartigen An- lagen versehen. Als die Germanen 409 in Spanien einbrachen, fanden sie das ganze Land in. Sprache, Recht und Sitte romani- sirt. Nur in dem kleinen Berglande der Basken hat sich der Nach- welt ein ehrwürdiger Ueberrest iberischer Sprache erhalten. Von den Alpenvölkern unterwarfen die Römer zuerst die Li- gurer und eröffneten sich die westlichen Alpenpässe und den Küsten- weg über Genua nach Nizza nach der unteren Rhone. Die Kolo- nie Augusta Taurinorum diente als Station für den Paß über Susa und den Mont Cenis. Auf der Ostseite Italiens erstreckte sich das römische Gebiet bis zur Zeit des Augustus nur bis an den Fuß der carnischen Alpen, die Römer waren hier mehr auf Unter- haltung des Verkehrs nach Jllyrien, als auf Eindringen in die nördlichen Alpenländer bedacht. Doch überschritten einzelne Feld- herrn das römische Gebiet, so im I. 171 v. Chr. der Cónsul Cas- fius und im I. 113 v. Chr. Papirius Carbo, als die Cimbern und Teutonen in Noricum eingefallen waren. Bis zur Eroberung der Alpen verging noch ein Jahrhundert. Die Pässe über den groß- ßen und kleinen Bernhard brachte zwar schon um 147 v. Chr. der Cónsul Appius Claudius an die Römer, sie waren jedoch unsicher wegen der Räubereien der Salasser, welche erst 25 v. Chr. gänz- lich unterworfen wurden. Die Rhätier, Vindeliker und Noriker wurden 15 v. Chr. durch Augusts Stiefsöhne Drusus und Tiberius unterworfen und das römische Gebiet bis zur obern Donau ausgedehnt. Die streitbaren Männer wurden weggeführt, doch blieben so viele zurück, daß sie, mit den Bewohnern der in diesen Ländern im Verlaufe der Zeit angelegten römischen Städte verschmolzen, ein stattliches Geschlecht bildeten und bis in die spätere Kaiserzeit tapfere Krieger zu den Legionen sandten. Nach und nach entstanden in diesen Ge- genden eine große Zahl Städte: Culaja (Cilly), Acmona (Lai- bach), Virunum, Carnuntum, Vindobona (Wien), Ce- tium, Laureacum (Lorch), Ovilaba (Wels), Lentia (Linz), Patava castra (Passau), Regina castra (Regensburg), Ju-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1854 - Weimar : Böhlau
202 sich mit seinen Freunden, ließ auch wohl Geschäftsleute oder Klä- ger vor und entschied ihre Händel auf der Stelle. Er ließ sich Vorlesungen über Grammatik, Rhetorik und Dialektik halten und verwendete auch Zeit auf Sternkunde und Sterudentung. Das Schreiben aber wollte ihm nicht recht gelingen. Er sprach viel und gern und wußte sich über alles höchst klar und fließend auszu- drücken. Die Kirche besuchte er früh und Nachmittags, oft auch des Abends. Seine Wohlthätigkeit erstreckte sich nicht bloß auf seine eigenen Unterthanen, sondern auch auf die nothleibenden Christen weit entfernter Länder. Von Karls drei ehelichen Söhnen starben Karl und Pipin vor ihrem Vater, und es blieb nur der jüngste und schwächste, Ludwig, König von Aquitanien, und ein Sohn Pipin's, Bern- hard, übrig. Karl entbot seinen Sohn Ludwig und alle Vasallen des Reiches 813 zu sich nach Aachen. Hier ermahnte er die Reichs- versammlung, seinem Sohne allezeit treu zu bleiben. Am nächsten Sonntage begab er sich im kaiserlichen Ornat in die Marienkirche, verrichtete sein Gebet und ermahnte dann seinen Sohn mit lauter Stimme vor allem Volke, Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten, für die Kirche Sorge zu tragen, sich gegen seine Geschwister gütig zu erweisen, sein Volk zu lieben wie seine Kinder, getreue und gottesfürchtige Beamte zu bestellen. Als Ludwig dieses gelobt hatte, sagte der Kaiser: „Nun wohl, so setze dir selbst die Krone auf, und stets erinnere sie dich an dein Versprechen." Ludwig that es und kehrte dann, von seinem Vater reich beschenkt, nach Aqui- tanien zurück. Karl litt in den letzten vier Jahren seines Lebens häufig am Fieber. Auch im Januar 814 verfiel der zwei und siebenzigjährige Greis in ein heftiges Fieber, welches am 28sten desselben Monats seinem Leben ein Ende machte. Karl der Große starb mit den Worten: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist." Sein Leichnam wurde im kaiserlichen Ornat, auf einem goldenen Stuhle sitzend, ein Evangelienbnch auf dem Schooß unter allgemeinem Weh- klagen des Volkes in einer Gruft der Marienkirche zu Aachen bei- gesetzt. 4) Die skandinavischen Völker und die Angelsachsen. D»le wichtig^ In Skandinavien finden wir zwei von einander verschiedene vischen'^Ä-' Arten von Völkerschaften, germanische und finnische. Nur ,er‘ von den germanischen Bewohnern Skandinaviens haben sich Nachrich- ten aus der ältesten Zeit erhalten; die finnischen Völker scheinen einst auf einer höheren Stufe der Kultur gestanden zu haben und waren bis in den Süden von Skandinavien verbreitet; sie wurden aber

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 26

1858 - Weimar : Böhlau
26 dem Tisch herum, harrend, daß ihnen ein Knochen zugeworfen würde. Suchten sie sich dieser unmenschlichen Behandlung durch die Flucht in die Berge zu entziehen, so wurden sie wie wilde Thiere gejagt, furchtbar gepeitscht und mit Ketten beladen. Acht Monate im Jahre sollten sie Dienste thun, die übrigen vier in ihre Heimath entlassen werden, aber viele erlagen schon vor dem Ablauf der Arbeitszeit, andere starben unter- wegs vor Hunger, noch andere verschmachteten in der endlich erreichten Heimath, die sie wüst und öde fanden. Wenn die Indianer, durch so furchtbare Unmenschlichkeit empört, endlich zu den Waffen griffen, so erlagen sie bald im ungleichen Kampfe gegen die mit scharfen Schwer- tern, donnernden Feuerschlünden und schnellen Rossen versehenen Spanier und die zur Menschenjagd abgerichteten Hunde. Zu den Mordscenen des Krieges, zu den noch verheerenderen Wirkungen der Sklaverei gesellten sich Hunger und Seuchen. Diesen erlagen diejenigen, welche vor der Gewalt ihrer Peiniger in Wildnisse und Wälder flohen, besonders wüthete die von den Europäern nach Amerika gebrachte und in der Verpflanzung zehnmal furchtbarere Pest der Kinderpocken. So kam es, daß z. B. auf Hißpaniola von einer Million Menschen, welche Kolumbus vorgefunden hatte, nach 15 Jahren kaum noch 60,000 übrig waren. Kein Wunder, daß die Spanier mit dem größten Abscheu von den Indianern betrachtet wurden. Als die Spanier Cuba erobert hatten, wurde ein Häuptling (Kazike), der sich tapfer gewehrt hatte, zum Feuertode verurtheilt. Als er schon an den Brandpfahl gebunden war, wollte ihn ein Franziskaner noch zum Christenthum bekehren und erzählte ihm viel von den Freuden des Paradieses. „Giebt es auch Spanier dort?" war des Wilden erste Frage. „Ja," war die Antwort, „aber nur würdige und gute." „Die besten taugen nichts," rief der Kazike, „ich mag an keinem Orte sein, wo ich nur einem von dem verfluchten Geschlechte begegne." Die Geistlichen und besonders die Dominikaner versuchten das Loos der Unglücklichen zu erleichtern; sie predigten unerschrocken gegen das System der Vertheilung und gegen die grausame Behandlung der Indianer. Allein die gemeine Habsucht der Kolonisten wußte es bei dem spanischen Hofe dahin zu bringen, daß die Dominikaner deshalb einen Verweis erhielten. Nichts desto weniger fuhren diese forr, die Menschen- rechte der Unglücklichen zu vertheidigen, und vor allen that dieses mit edler Aufopferung sein ganzes Leben hindurch der treffliche Bartholo- mäus de las Ca saß. Da die Hauptfrage war, wer die Pflanzungen bearbeiten sollte, wenn die arbeitsscheuen Indianer des Zwanges ent- bunden würden, so wurde der Vorschlag gemacht, Negersklaven nach Westindien zu führen, deren stärkerer Körperbau den harten Arbeiten in den Bergwerken und Pflanzungen nicht so schnell erliegen würde. Da las Casas den Vorschlag billigte, so hat man ihn, jedoch mit Unrecht, für den Urheber desselben erklärt. Die Negersklaven zeigten sich wenig brauchbar in den Bergwerken, aber als gute Arbeiter in den Pflanzungen. Es wurde nun ein abscheulicher Menschenhandel mit der Küste von Afrika geführt, welcher länger als drei Jahrhunderte die Mensch- heit geschändet hat. Die spanische Regierung suchte wiederholt durch Gesetze der unmenschlichen Behandlung der Indianer zu steuern, allein die Ausführung dieser Gesetze hing von der Willkür der spanischen Be- hörden in Amerika ab. Auch hals die endlich ausgesprochene Freiheit

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

7. Lernbuch der Erdkunde - S. 74

1902 - Gotha : Perthes
74 Pflanzenwnchs und Tierwelt: siehe § 99. Bevölkerung: 3 Mill. Einw. — sehr dicht! (71). Meist Germanen (2/3), auch Franzosen (wo?) und Italiener (wo?). Meist Protestanten (3/5) (Reformierte). Sprache: Meist deutsch (französisch, italienisch). Viehzucht, Käserei — Getreidebau auf der Hochebene — Weinbau im Südwesten — Industrie lebhaft (Seide, Baumwolle, Uhren im Jura, Spitzen, Holzschnitzereien), Hausindustrie; — Fremdenbesuch. Münze: 1 Franc = 100 Centimes (Rappen) = 0,80 Mk. Geschichtliches. 1. Früheste Bewohner in Pfahlbauten — dann Kelten und Rhäter. 2. Von den Römern kultiviert. 3. Besiedelung durch Alemannen im Osten und Burgunder im Westen, letzterer Teil zum Königreich Burgund. 4. Seit 1032 gehörten beide Teile zum Deutschen Reich. 5. 1307 Bund der drei Urkantone (welche?) gegen die Habsburgische Be- drückung, ihnen schloßen sich allmählich die anderen an. 6. 1648 Unabhängigkeit anerkannt. 7. 1798 Gründung der Helvetischen Republik (durch französischen Einfluß), von 1815 an lockerer Staatenbund, seit 1848 ein fester republikanischer Bundes- staat. § 103. Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat). Bundesrat (Sitz Bern). Die 22 Kantone sind selbständige Republiken. Heereswesen: Auszug und Landwehr 240000, Landsturm 280000 Mann. Landesfarben: Rot-weiß. Suche die wichtigsten Kantone ans! Namen meist nach »Städten. (K. 12.) Die fünf im Südwesten sind welsch — einer im Tefsingebiet italienisch — einer (Graubüuden) deutsch-romanisch — die anderen deutsch; — welche Kantone grenzen an das Deutsche Reich? Die wichtigsten Städte! a) In dem Alpenland: Im Rhone-Rheintal nur kleine Ortschaften. Stadt zwischen Thuner und Brienzer See? — (Touristenort für das schöne Berner Oberland: Staubbach im Lauterbrunnental, Gieß- bach am Brienzersee, Jungfrau, Grindelwaldgletscher.) Wie heißen die Ortschaften am Eingang und Ausgang des St. Gotthard-Tunnels?

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

9. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 33

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
33 àlfo: „So haltenun diegebote dcsherrn, deines „Gottes, daß du in seinen Wegen wandelst, und „furchte ihn; denn der Herr, dein Gott, führet „dich in ein gut Land, da Bache und Brunnen „und Seen inne sind, die an den Bergen und in „den Auen fließen; in ein Land, da Waizen, „Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granat- apfel inne sind; ein Land, da Oelbäume und „Honig innen wächst; ein Land, da du Brod gc- „nug zu essen hast, da auch nichts mangelt u. s. w. " Diese ehemalige große Fruchtbarkeit Palastina's sucht man heutiges Tages vergebens, wo das Land unter dem Despotismus der Türken schmachtet, und wo es aus Un- sicherheit vor den ewigen Streifereien der arabischen Räu- berbanden, wodurch die Anbauer muthlos gemacht werden, unbebaüet und verheert da liegt. So gesegnet und fruchtbar nun auch das jüdische Land war, so mußte es doch von Zeit zu Zeit auch traurige Schicksale erfahren, und wurde und wird noch von gewissen Landplagen heimgesucht. Dahin gehörten vor allen Dingen 1) Erdbeben. Siehe z B. 1. König. 1:9, 11. — Als Jesus am Kreuze verschied, zerriß der Vorhang im Tem- pel in zwei Stücke, von oben an bis unten aus, und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grä- der thaten sich auf. Den dritten Tag nachher, bei seiner Auferstehung, erfolgte ein ähnliches Erdbeben. — Ein schreckliches Hebel des Orients ist ferner 2) ein glühender Ostwind, der aus den dürren, heißen arabischen Sandwüsten wehet, und von den Arabern Sa- mum, von den Türken Sam iel genannt wird. Erführt einen Schwefelgeruch mit sich, und tobtet alle Menschen, wenn er von ihnen elngeathmet wird. Die Todten sehen aus, als ob sie schliefen; ergreift man aber eine Hand oder sonst ein Glied, um sie aufzuwecken, so reißt cs vom Leibe ab. Nach einiger Zeit werden die Leichen schwarz. Die Vorboten, welche die Ankunft dieses schrecklichen Win- des verkündigen, sind ein röthlichcr von den schwefelichten Theilen herrührender Nebel ln der Luft Die Thiere un Freien senken, durch einen Trieb der Natur, den Kopf zur Erde nieder, und werden daher nicht getödtet, weil der Wind nie unter zwei Fuß über der Erde weht. Nicht minder schrecklich waren oft zur Zeit des dortigen Winters Meleö Palästina. («. A.) a

10. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 75

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
75 hoch über die Erbe, und haben 2 oder 3 Abtheilungen, die vordere für die Männer, und für die jungen Thiere der Heerde, welche des Nachts nicht im Freien bleiben können, die hintere, durch einen Vorbang von der vorder» getrennte, für die Frauen. Sechs oder sieben Datteln, in zerlassene Butter getaucht, und ein wenig geronnene Milch dazu — mehr bedarf der Beduine einen ganzen Tag nicht, um satt zu werden. Eine Lanze, ein Sabel, eine Pfeife, eine Handmühle, ein Kochtopf, ein Wassereimer, eine Pfan- ne, eine Matte, ein Mantel, — dieß ist das ganze Ge- räthe, welches man in seinem Zelte findet- Nur die Rei- chen leben etwas besser, und haben mehr Bequemlichkeiten. Das Oberhaupt jeder Familie führt den Titel Scheik; mehrere Familien zusammen machen einen Stamm aus, und lagern sich zusammen. Einer dieser Scheiks, der dann gewöhnlich Emir heißt, d. i. Befehlshaber, gebietet dem ganzen Stamm. Man unterscheidet die Stamme durch die Namen ihrer Oberhäupter, wie auch kn der Bibel die Israeliten, welche Canaan eroberten, in 12 Stämme ge- theilt waren, und nennt die zu einem Stamme Gehörigen die Kinder des Stammoberhaupt.es, auch wenn sie nicht von ihm erzeugt sind; so waren auch unter dem Namen der Kinder Israel gar Manche begriffen, die den Jacob nicht zum leiblichen Vater hatten. Alle Be- duinen sind gastfrei; doch liegt es' besonders den Ober- häuptern ob, Fremde zu bewirthen und zu beherbergen; sie gehen den Fremden entgegen, sobald sie dieselben er- blicken, laden sie freundlich ein, schlachten ihnen zu Ehren Ziegen oder Kälber, backen Kuchen in der heißen Asche, (ganz wie es 1. Mos. 18, 1 ff. erzählt wird), und sorgen, so lange sie ihre Gäste sind, daß ihnen nicht das mindeste Leid geschieht. Bücher und Wissenschaften haben die Be- duinen nicht; Abends sitzen sie gern beisammen vor ihren Zelten, und erzählen einander Geschichten, die mit der größ- ten Aufmerksamkeit angehört werden. Ausschweifungen und Grausamkeiten ckommen selten bei ihnen vor; doch halten sie Raub und Blutrache für keine Sünde; ja sie meinen, da Gott ihnen ein so armes Land gegeben, so habe er sie selbst dadurch gleichsam angewiesen, die Wohl- habenden zu plündern, welche durch dasselbe ziehen. Au- ßerhalb ihres Lagers überfallen sie daher die Reisenden, und die Karavanen, und oft rufen sie den Geplünderten noch bei'm Abschied zu: „Gott erfreue dich!^ Wenn ein Araber von dem andern getödtet wird, so übernehmen es
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