124
heult nur noch. Von andern vierfüßigen Thieren findet man den
Fuchs und den Eisbär.
Auch auf den sonst Alles ertragenden Körper des -Menschen
scheint das ertödtende Klima Einfluss gehabt zu haben. Der Grön-
länder wird selten größer als 5 Fuß, dagegen ist er fleischig und
gleichsam mit einer Fetthülle umgeben, wodurch cr die Kalte b?S
Klima's eher ertragen kann, so dass er sich oft der Luft mir bloßem
Kopse und Halse aussetzt; ja in ihren Häusern sitzen sie fast unbe-
kleidet, ihre Ausdünstungen sind aber so stark, dass es der Europäer
vor Wärme nicht lange bei ihnen aushalten kann. Die Natur be-
gabte den Grönländer mit einem außerordentlich starken Verdau-
et ngs ver mögen. Er genießt natürlich nur Fleischspeisen, es ist
ihm aber einerlei, ob sie frisch oder verdorben, rein oder unrein sind.
Er isst den Kops und die Schenkel des thranigen Seehundes, nach-
dem diese im Winter unter dem Schnee verwahrt und im Frühjahr
wieder aufgethaut sind, in einem halbvermoderten Zustande. Lekker-
bissen sind für ihn: ein halbverfaultec Wallsischschwanz, frische, faule
und halb ausgebrütete Eier in einen Sakk von Seehundsfellen ge-
schüttet und mit Thran vermischt. Außer Wasser trinkt er auch
gern Thran, und wenn auch nicht in vollen Bechern, doch als Lekke-
rei. Die Kleidung der Grönländer besteht gewöhnlich in einem
Pelze von den Fellen der Seevögel oder der Rennthiere, die Haare
gegen die Haut gekehrt; hierüber tragen sie ein großes Kleid von
Seehundsfellen. Beinkleider, Schuhe und Strümpfe sind gleichfalls
aus Seehundsfell. Im Sommer wohnt der Grönländer in Zelten,
aus Fellen bestehend, die zur Regenzeit mit der rauhen Seite aus-
wendig, bei gutem Wetter aber umgekehrt liegen. Das oberste Fell
ragt auf allen Seiten etwas vor und bildet so ein Vordach, unter
welchem man Vorräthe und dergleichen aufbewahrt. Unten sind die
Felle mit Steinen beschwert, und etwaige Öffnungen werden mit
Moos verstopft. Der Eingang ist mit einem Vorhang aus den
zarten Häuten der Därme versehen, der auch zugleich als Fenster
dient. Im Innern befinden sich Britschen; Breter, die auf Klötzen
ruhen. Oft wohnen 2ñ Menschen in einem solchen Zelte. Die
Winterwohnungen sind viel größer, als die Sommerzelte. Man er-
baut sie gern an hohen Stellen, damit das Schneewasser desto besser
ablaufen kann. Die äußere Wand ist eine Mauer, aus Steinen,
einige Ellen dikk, zusammengesetzt und mit Erde und Rasen verkittet.
Auf der Mauer ruht der Länge nach ein Balken, der im Innern
durch Pfosten unterstützt wird. Über diesen Balken gehen Quer-
balken, deren Zwischenräume mit Holz und Haidekraut belegt sind.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
132
schwand von seinen Zinnen, von welchen nun der Halbmond schim-
merke; Kirchen verwandelten sich in Moscheen und der Koran ersetzte
überall das Evangelium. ■—- Unter der nachfolgenden Herrschaft der
Turkomannen wurde der Drukk der christlichen Einwohner so arg,
dass die meisten auswanderten; die Berichte von der Grausamkeit
der Türken gegen christliche Pilger erfüllten (gegen das elfte Jahr-
hundert) die christliche Welt. — Da predigte Peter von Amiens
Las Kreuz, — und aus den Handen der Ungläubigen erlösten die
Schaaren der Christenvölkec unter Gottfried von Bouillon (1099)
die heilige Stadt. Es ward ein eigenes christliches Königreich ge-
stiftet, wovon Jerusalem, dessen Namen es führte, die Hauptstadt
wurde. Ihm aber machten die Türken schon 1187 ein Ende und
seitdem blieb Jerusalem unter ihrem eisernen Scepter.
Das heutige Jerusalem ist ganz unbedeutend gegen das alte.
Die Umgegend ist öde und menschenleer.
Das Innere entspricht dem ersten ungünstigen Eindrukk des
Äußern vollkommen. Die Hauser sind niedrige, meistens freiste-
hende, plumpe, steinerne Bierekke, im untern Stokk ohne Fenster-
öffnungen, und sehen Beinhausecn ähnlicher als menschliche Woh-
nungen. Die Straßen sind mit Sand, Schutt und Koch schuhhoch
bedekkt, ungepflastert, unregelmäßig, winklig, steil und so enge, dass
die meisten kaum ein Kameel passiren kann. Im Sommer spannt
man won Haus zu Haus große Tücher aus, sich vor der Sonne
zu schützen, und dann ist's ganz düster auf den Gassen, und da
zugleich die Ausdünstungen gehemmt werden, ist ihre Atmosphäre
pestilenzialisch. —
Die Zahl der Einwohner übersteigt nicht siebentausend. Zur
Halste sind's Türken, ein Viertel Juden, der Nest Christen aller
Sekten, meistens Ordensgeistliche, denn noch giebt es hier über
50 Klöster, die von den Geschenken der Pilger und milden Beitra-
gen der Christenheit ihr Leben fristen. ■— Auf den Straßen hört
und sieht man nichts als Pilger, plärrend und singend in allen
Sprachen der Erde. An Gewerbe ist hier nicht zu denken. Die
Hauptnahrungsquellen sind die Schaaren christlicher und mohame-
danischer Pilger, die aus allen Landern des Morgenlandes das Ziel
ihrer Fahrt in Jerusalem finden. Sogenannte geistliche Waaren,
als Rosenkränze, Heiligenbilder, Reliquien, welche man in großer
Menge an die pilgernden Gläubiger verkauft (und von denen ehe-
dem jährlich über 20 Schiffsladungen nach Europa gingen), sind
meist Augsburger und Nürnberger Fabrikate.
(I. Meyer.)
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
wie in Palmyra, aus einer großen, über weite Gefilde bin sich ver-
breitenden Masse von Gemäuer und Säulen; sondern nur drei
Gruppen von Ruinen find übrig, welche nicht fern von einander
im Theile einer erhöhten Plattform stehen, die selbst das riesenhaf-
teste Werk ist, welches Menschenhände errichteten; denn diese Ter-
rassenmauer von halbstündigem Umfang besteht aus regelmäßig - be-
hauenen Felsblökken, von denen der kleinste 31 Fuß, der größte 64
Fuß Länge, 15 Fuß Höhe und 16 Fuß Breite hat, und die so ge-
nau auf einander gefügt sind, dass man noch jetzt nach zwei Jahr-
tausenden nicht im Stande ist, nur die Klinge eines Federmessers
in eine Spalte zu bringen. Einer der größten dieser Steine würde,
wenn man ihn in Quadern gewöhnlicher Größe trennte, hinreichen,
um einen Palast zu erbauen, in dem Könige residiren könnten!
Diese Quaderfelsen kamen aus. einem zwei Stunden entfernten
Steinbruche, in dem man jetzt noch welche ähnlicher Größe steht,
die, zum Theil fertig behauen, am Rande des Bruchs zum Weg-
schaffen bereit liegen. Die größte Blüthe des alten Baalbekk fallt
in die Zeit der Antoine. (3. Meyer.)
6. Gebirge und Höhen.
85. Bau der Gebirge.
Von den ältern Gebirgen hat keines mehr seine ursprüngliche
Gestalt. Sie sind in der That nichts weiter als Ruinen, um welche
die Zerstörung während der langen Zeiträume, welche die verschiede-
denen Erdschichten trennen, kleinere Trümmer gehäuft hat. Schutt
und Staub haben die Räume, welche die Berge trennten, ausge-
füllt; sie sind das Band geworden, welches letztere zu den Gebirgen
zusammenknüpfte, die wir auf der Erdkarte bald als Bergketten mit
Gipfeln auf dem Rükken, bald als ein großes Hochland oder Alpen-
land mit Seitenarmen, Mittel- und Vorgebirgen bemerken. Allen
diesen Höhengruppen sind Thäler mit Flüssen, Nebenlhäler mit
Bächen eigen; häufig hebt sich Terrasse über Terrasse, oder Hoch-
ebenen lagern auf ihrem Rükken. Mit solchen Formen erscheinen
alle großen Gebirgsfysteme, z. B. die Alpen, die Pyrenäen, die Kar-
pathen die Appenninen und jene letzte Freistätte klassischen Helden-
muths, der Kaukasus.
Ganz anders hingegen zeigt sich der Bau des neuen Gebirgs
das die Hand der Zeit und ihre Kräfte, oder Erdumwälzungen, noch
nicht zerstört haben. Es stellt sich in den Vulkanen der jüngsten
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Sapphiren zu befinden, so blendend schön umwandeln Einen die
Schattirungen der Regenbogenfarben. Roch bewundernswerther
wird dieses Schauspiel dadurch, dass sich das Farbenspiel bei jedem
Schritte, bei jedem Ortwechsel ändert.
Damit die Gewölbdekke nicht herabstürze, muss man in gemes-
senen Entfernungen Säulen anbringen. Diese Säulen bestehen
ñus dem Salzstein selbst, der entweder massenweise stehen bleibt, in-
dem man dazwischen hinsprengt, oder man errichtet kunstmaßig von
Grund auf neue Säulen. In beiden Fallen bemüht man sich, den-
selben eine gefällige Gestalt zu geben. Auch die Gewölbe sind ver-
schieden geformt, und man erblikkt zum Theil groteske (seltsame, lä-
cherliche, wunderliche) Figuren, die aber immer ein Werk der Na-
tur sind. Besonders niedlich nehmen sich die Salzstükke an dem
Boden der Gewölbe aus, die in Eiszapfenform herabhangen und
mit allen Regenbogenfarben spielen. Selbst da, wo der Fußboden
nicht zu sehr betreten und befahren wird, ist er mit Krystallisationen
von derselben Art bedekkt. Hin und her erblikkt man Hütten, theils
einzeln stehend, theils gruppenweise. Dieses sind Wohnungen der
Bergleute, die in denselben mit ihren Familien hausen. Die An-
zahl der Bewohner dieses unterirdischen Erdstrichs beläuft sich an
500, von denen die wenigsten mit der Oberwelt im Verkehr stehen.
Vielmehr will man behaupten, dass Viele von ihnen in den Erd-
schachten, wo sie geboren worden sind, leben und sterben, ohne je
das Sonnenlicht gesehen zu haben. Damit diese Menschen nicht
ohne alle Religion aufwachsen und hinsterben, ist für die jüngere
Menschenwelt eine Art von Schule, die freilich nicht viel bedeutet,
eingerichtet, und für die Erwachsenen eine Kapelle, welche in den
Salzfelsen eingehauen ist. Die Bestandtheile dieser Felsen sind eben-
falls von Salz, wie hier Alles. Der hohe Altar, die Kanzel, die
Wände, das Gewölbe sind in und aus Salzstein gehauen. Mitten
durch die große Ebene des Salzwerkes geht die Heerstraße, auf wel-
cher die mit Salz beladenen Wagen einherfahren, um das Salz aus
den entferntern Gegenden bis an den Ort zu bringen, wo es in die
Höhe gewunden wird. Die Straße wird nie leer und selbst die La-
dung der Fuhrleute, die immer guter Dinge sind und bei ihren
Wagen einhergehend, jauchzen und singen, gewährt einen prächtigen
Anblikk; denn sie blitzt wie Krystall und Edelgestein. Die Zahl der
Pferde, die hier gehalten werden, beläuft sich auf mehrere Hundert,
und keins von ihnen sieht das Tageslicht wieder, wenn es einmal
die unterirdischen Wohnungen betreten hat. Gewöhnlich werden
diese Thiere von dem Strahlenschimmer der überall blinkenden Lich-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
153
gelegt, darauf eine Schicht Eisenstein, dann wiederum eine Schicht
Kohlen, und so fort, bis ein mehrere Fuß hoher Haufen entstanden
ist den man endlich mit Kohle bestreut und anzündet. Dadurch
wird das Wasser nebst den Gasen entfernt, die in den Eisensteinen
enthalten sind. Erst wenn dies geschehen, kommt das Eisenerz in
die Schmelzöfen. Dies sind große, hohe Ofen, weshalb sie auch
Hoch-Öfen heißen, vierzig bis fünfzig Fuß hoch, von Steinen er-
baut und innen mit feuerbeständigen Ziegeln ausgelegt. Sie sind
Tag und Nacht in ununterbrochener Arbeit, Sonntags und Wo-
chentags, viele Monate, ja oft Jahre lang, immer voll von bren-
nenden Stoffen, so dass die Flammen aus der Öffnung ununter-
brochen hoch emporschlagen und weit umher gesehen werden können.
Um die Gluth noch mehr zu vergrößern und dadurch das Schmelzen
des Erzes zu erleichtern, sind an den Schmelzöfen große Geblase
angebracht, die wohl von Dampfmaschinen getrieben werden und
unausgesetzt einen Luftstrom in den Ofen hinein blasen. Seit eini-
gen Jahren ist man so weit gegangen, diese Lust, welche das Feuer
anzublasen hat, warm zu machen, damit man an Brennmaterial
erspare.
Die Eezmasse sinkt in den Ofen, sowie sie schmilzt, herunter,
und dieses geschmolzene Eisen lasst man darin zwölf Stunden lang
sich ansammeln. Dann wird es abgestochen, d. h., Man lässt es
herauslaufen, denn am Boden des Ofens befindet sich eine Öffnung,
welche man aufmacht, wenn man das geschmolzene Eisen abfließen
lassen will. Dieses flüssige Eisen wird in Ganse, d. h. in Stükke
gegossen, und zwar in folgender Weise. Vor einem Ofen befindet
sich ein ebener Raum, der mit Sand bedesikt ist, und in diesem
Sande sind Rinnen und Vertiefungen angebracht. In diese Rin-
nen und Vertiefungen fließt das weiß glühende Eisen wie Wasser,
und da erkaltet es und wird fest.
Ihr seht ein, dass man das Eisen auf diese Art in jede beließ
bige Form gießen kann, je nachdem man sie in dem Sande macht.
Wenn aber die Gegenstände, welche man gießen will, nicht sehr groß
sind, so wird das flüssige Eisen gewöhnlich mit großen schweren Löf-
feln aus dem Ofen geschöpft und in die bestimmte Form gegossen
die man in der Nahe hat.
Das in den Formen erkaltete Eisen heißt nun Gusseisen, abrt
dieses kann nicht zu den verschiedenen Gegenständen gebraucht wer-
den, die man aus Eisen verfertigt, weil es zu leicht bricht und sich
nicht Hammern lasst. Zu diesem Zwekke muss cs noch weiter ver-
arbeitet und zu Schmiedeeisen gemacht werden. Dies geschieht auf
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
180
einer frommen Witwe, hieß Erhard; der andere, Mathias, hatte
eine harte Stiefmutter, die oftmals auch mit dem Vater in Un-
frieden lebte.
Als die Knaben in den Wald kamen, beschlossen sie, auch ge-
meinsam wieder nach Hause zu gehen, und trennten sich, um dürre
Reiser zu suchen. Erhard sammelte emsig, und wo er einen ver-
dorrten Ast auf einem Baume fah, kletterte er hinauf und brach
den Ast ab. In kurzer Zeit hatte er ein schweres Bündel bereitet
und schnürte es fest zusammen.
Darauf lief er nach der andern Seite und rief seinem Gefähr-
ten. Dieser antwortete aus der Tiefe des Waldes, und als Erhard
hinzulief, fand er ihn zwischen den Nusssträuchen. Als Erhard ihn
sah, sprach er zu ihm: „Komm jetzt zur Heimath! Wo hast Du
Dein Bündel?" Aber Mathias antwortete: „Wie? bist Du schon
fertig? Ich habe noch Nichts gefunden."
Da wunderte sich Erhard, und als er vernahm, dass er nur
nach Nüssen gesucht habe, sprach er: „Komm, ich will Dir sammeln
Helsen, die Mutter harret meiner; sonst können wir nicht zusam-
men gehen."
Da zog Mathias ein krummes Messer hervor und sah umher,
ob er auch Jemand gewahre. Erhard aber fragte:- „Was willst Du
beginnen?" Da antwortete jener: „Sammle Du nur einige trokkne
Reiser, die ich auswärts um das Holz lege, für das Innere will ich
schon sorgen." Darauf wollte er eine junge Eiche mit seinem Messer
abhauen.
Da erschrak Erhard und rief: „Behüte Dich Gott, dass Du
Solches thuest an dem jungen Bäumchen. Das wäre ja eine
Schande und Sünde. Und wenn der Forstmeister Solches erfährt,
so verbietet er Allen , Holz zu lesen, und Du wärest Schuld, dass
alle arme Leute im Winter des Holzes entbehrten. Da sei Gott
vor, dass wir solches Übel thun! Warte nur ein wenig, ich will
schon Rath schaffen!"
Da sah Erhard sich um und entdekkte eine alte Eiche mit vie-
len abgestorbenen Zweigen, und kletterte hinauf, wie ein Eichhorn,
und brach die dürren Zweige herunter. Mathias aber erstaunte.
Ehe eine halbe Stunde vergangen war, hatten sie Holzes ge-
nug, und Erhard machte ein Bündel und trug es dahin, wo er das
seinige hatte, und stellte es hin und sprach zu Mathias: „Nun
nimm es auf Deine Schulter!"
Aber Mathias sprach: „Gieb mir lieber das andere; denn es
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
L42
ziehen bis an den Rhein. Ihr eigentlicher Aufenthalt sind die mit
Gras bewachsenen Ebenen der Tartarei, welche sie ganz kahl fressen.
Sir finden sich daselbst in solcher Menge, dass sie wie Wolken er-
scheinen, wenn sie weiter ziehen. Haben sie das Gras abgefressen,
so liegen sie so dicht auf der Erde, dass sie dieselbe bedekken und erst
weiter gehen, wenn sie der Hunger treibt. Im Jahr 1730 zogen
sie durch Polen bis in die Mark Brandenburg. Nach früberen
Nachrichten sind sie selbst bis nach Italien und in den Westen von
Frankreich gekommen, wo sie vom Wind in das Meer geworfen
wurden, wie die ägyptischen Heuschrekken, von denen Moses redet.
Sie legen ihre Eier in die Erde, wie die andern Heuschrekken.
Die Jungen, welche im Frühjahr auskriechen, fangen sogleich an das
Grüne abzufressen, hauten sich viermal, bis sie Flügel bekommen und
weiter stiegen können. Wahrend dieser Zeit giebt es kein Mittel, sie
zu vertilgen, weil durch die Verfolgung derselben mehr Schaden an
dem Getreide angerichtet würde, als sie selbst thun. Wenn sie aber
nach der Ernte keine Flügel haben, so kann man sie in vorherge-
machte Graben treiben und mit Erde bedekken, oder auf die grünen
Ränder zwischen den Feldern, und mit Tennenpatschen todtfchlagen,
nämlich einem Bret, worin schief ein Stiel stekkt. Dadurch kann
ihre Zahl sehr gemindert werden. Haben sie einmal Flügel, so sind
sie schwerer zu vertilgen. Man treibt sie zwar wohl mit Rauch oder
Senseklingeln von einem Akker auf den andern, allein cs hilft im
Ganzen Nichts, weil sie dann des Nachbars Feld abfressen. Auch
kann man sie nur gegen Mittag aufjagen, weil sie des Morgens und
Abends nicht in die Höhe gehen. Da sie wahrend der Nacht die
Halme bis auf den Boden abfressen, indem oft 10 an einem han-
gen, so liegen sie des Morgens ganz dicht an einander. Man müsste
daher ganze Ämter aufbieten, damit sie um diese Zeit mit Säkken
auf's Feld gehen und sie todtfchlagen, oder sie mit Wurfschaufeln in
die Sakke schieben. Die Regierung zu Mailand setzte einmal einen
Preis auf jeden Sakk voll, und in wenig Tagen wurden 12,000
Sakke gefüllt. Übrigens ziehen sie nur strichweise und lassen manch-
mal die nächsten Felder unbeschädigt. Sie legen ihre Eier, 50 bis
60, Anfangs Septembers in die Erde; ist der Frühling schlecht, so
gehen, besonders in unsern Gegenden, die meisten zu Grunde, so
dass sich die ältesten Bauern, selbst im östlichen Deutschland, kaum
eines Zugs erinnern > auch werden sie von den kleinen Raubvögeln
sehr gelichtet. Nach dem Legen sterben sie und bleiben an den Hal-
men hangen, schwellen an, verfaulen und geben einen Gestank von
sich. wie Todtengeruch. Eine Pest soll davon einmal in Italien
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
216
Ameisen in einem Tuche auspresse; ferner dadurch, dass sie viel Aas
wegschaffen. (Okcn.)
248. Die Termiten.
Es ist sehr nothwendig, dass in den heißen Gegenden alle tod-
ten Thiere so schnell als möglich weggeschafft werden, damit die
Lust nicht verderbe, und dazu sind die Insekten bestellt, welche so-
fort jeden faulenden Körper zerstören. Daher die große Anzahl In-
sekten, daher ihre Gefräßigkeit. Diese Aufgabe haben besonders die
Termiten oder weißen Ameisen.
Sie leben vorzüglich an der Westküste Afrika's, und zeichnen
sich sowohl durch die bewunderungswürdigen Gebäude, die sie errich-
ten, als durch ihre Wanderungen und Verheerungen aus; keine Art
derselben zeigt sich aber als ein so großer Meister der Baukunst, als
die sogenannte kriegerische Termite.
Diese kleinen Thiere erbauen sich kegelförmige Wohnungen
von mehr als 12 Fuß Höhe und von 27 Fuß Umfang an der
Grundfläche. Sie bestehen aus festem Thon und sind so stark, dass
sie mehrere Personen tragen können. Mit kleinen Kegeln machen
sie den Anfang; diese ragen einzeln, etwa von der Größe eines Fu-
ßes, aus dem Erdboden hervor. Bald erscheinen mehrere; alle neh-
men an Höhe zu, und am Ende vereinigen sie sich in einem einzigen
großen Gewölbe. Im Innern enthält eine solche Termitenstadt eine
Menge Höhlungen, Gänge, Treppen und Brükken. Die großen
Eingänge sind den Mündungen großer Kanonen ähnlich. Das
Wesentlichste des Innern, wohin alle Gänge führen, besteht in der
großen Kammer für die Königin; denn diese Thiere haben auch,
wie die Bienen, eine Königin, welche allein Eier legt. Diese Kam-
mer liegt fast genau in der Mitte des Kegels, ist von ovaler Form
aus glattem, festem Thone, wie ein Gewölbe gebildet. Seitwärts
sind mehrere kleine Eingänge, rund gebohrte Löcher, jedoch nur von
einer solchen Größe, dass gerade ein einziger kleiner Arbeiter hindurch
kann. Um diese Kammer sind viele Gemächer angelegt, welche von
den, der Königin aufwartenden Arbeitern bewohnt werden; alle diese
Kammern stehen durch mehrere Öffnungen und Gange mit einander
in Verbindung. Die übrigen Zellen dienen theils zur Aufbewahrung der
jungen Brut, theils zu Magazinen. Die Königin legt oft 80,000
Eier; jedes derselben wird von den Arbeitern ihr abgenommen, in
eine Zelle getragen und dort, sobald das Insekt ausgckcochen ist,
mit hinreichender Nahrung versorgt. Die Magazine sind mit Holz-
spahnchen und andern Pflanzentheilchen angefüllt; diese werden mit
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
247
Pfianzensaften und Gummiarten durchknetet und so zu einem Nah-
rungsmittel zubereitet.
Um von einem Gange zu den andern höher liegenden Zellen
zu gelangen, bauen die Arbeiter eigene Brükken und sanft anstei-
gende Treppen. Die ganze Sammlung dieser so weislich und müh-
sam eingerichteten Wohnungen ist inwendig noch mit einem flachen
Gewölbe aus festem Thon bedekkt. Sollte nun auch die äußere
Dekke etwas Wasser ducchlassen, so kann es doch nicht bis in's In-
nere der Wohnungen dringen. Vergleicht man diese Termiten-Ge-
bäude mit den höchsten Gebäuden, welche je die Menschen errichtet
häben, den Pyramiden in Ägypten, so ergießt sich, dass die Woh-
nungen der Termiten in Hinsicht auf Größe und Höhe die der
Menschen übertreffen. Rechnet man nämlich, dass eine Termite
nur £ Zoll lang ist, und die kleinsten ihrer Wohnungen 12 Fuß
hoch sind, so ist ihre eigene Lange darin 576 Mal enthalten. Die
Lange des Menschen betragt höchstens 6 Fuß, die höchste Pyramide
aber 448 Fuß, demnach ist seine Länge nur 74§ Mal darin ent-
halten, und folglich sind verbältnissmäßig die Wohnungen der Ter-
miten 8-—9 Mal höher als die menschlichen Gebäude.
Diese Termiten sind es unter andern auch, welche durch un-
aufhörliches Zerstören aller abgestorbenen Körper, vorzüglich des Pflan-
zenreichs, um die Erhaltung des Lebens in der heißen Zone sich un-
endlich verdient machen. In großen Schaaren fallen sie über die
riesigen Baume her, welche von den Stürmen niedergestrekkt wer-
den, und zernagen sie mit unbegreiflicher Schnelligkeit. In einer
einzigen Nacht durchlöchern sie die stärkste Bretterwand wie ein
Sieb. Der stärkste Hausrath von Mahagonyholz zerfällt durch ihr
Gebiss in weniger Zeit in Staub. Ein Mobilien- oder Waaren-
magazin ist von ihnen in einigen Wochen aufgeräumt. Ihr An-
griff auf große Gegenstände geschieht mit vieler Geschikklichkeit. Da
sie das Licht scheuen, so bauen sie um die Holzmasse vielfache Gange
von Thon, und hierunter geschützt, zerstören sie in allen Richtungen
die stärksten Pfosten, Balken oder Bäume. (Straus.)
£49. Die Cochenille.
Die Eochenille ist ein Insekt von der Gattung der Schildlause,
und halt sich auf einem Gewächse auf, das bei den Naturforschern
Eaetus heißt. Von dieser Pflanze, die man in dieser Absicht sorg-
fältig baut und aus deren Safte sich das Insekt nährt und daraus
wahrscheinlich den schönen Farbenstoff zieht, der in seinem Leibe noch
meh-r geläutert und verfeinert wird, liesst man diese Insekten jährlich
die geöffneten Schaalen zu greifen, so lange das Thier darin ist.
Taue, wenn sie zufällig in eine geöffnete Muschel fallen, werden
abgekneipt, als wenn man sie abgeschnitten hatte. Jemand würde
Gefahr laufen, seine Hand zu verlieren, wenn er nicht vorher etwas
zwischen die Schaalen stckkte, damit sie sich nicht schließen können.
Um sie heraufzuholen, macht ein Taucher einen Strupf darum mit
einem Seil, woran sodann die ganze Mannschaft zieht; dann sucht
man mit einem Messer die Sehnen zu durchschneiden, worauf sich
die Schaalen von selbst auseinander thun.
Auf dem Grunde haben sie immer die Schaalen geöffnet, um
die kleinen Fische zu fangen, welche in Menge hincinschwimmen
und darin spielen, bis sie allesammt verschlossen und aufgezehrt wer-
den. Dieses plumpe Thier hat immer ein Kamerädlein bei sich,
welches sein Wächter ist, nämlich einen kleinen Krebs, welchen man
Muschelwächter nennt. Es zwikkt die Muschel in's Fleisch, wann
es sieht, dass viele Beute in ihrem Hause ist, worauf sie zukneipt.
Man glaubt, dass das Thier nicht mehr leben könne, wenn das
Wächterlein durch Zufall heraus gerath, weil das Thier ohne Ge-
sicht ist und sich vor seinen Räubern nicht selbst bewachen kann.
In der Muschel findet man bisweilen schöne Steinchen, sehr
ähnlich dem Alabaster, einige schön weiß, andere gelblich, andere
auch halbdurchsichtig wie Achat. Die Leute, welche in Fischen und
Muscheln ihre Kost suchen müssen, tragen diese Steine gern bei
sich, weil sie glauben, dadurch Glükk in's Haus zu bringen und reich
zu werden. Das Fleisch der Muschel wird gegessen, ist aber schwer
zu verdauen. Die Schaalen braucht man zu Waschgefäßen, auch
zu Trögen. Auf Bergen findet man diese Schaalen versteinert.
Wie sie da hinaufgekommen, ist schwer zu erklären; die meisten sind
zerbrochen und viele liegen ganz blos auf der Erde, andere sind an
Felsen angewachsen, einige stekken auch zum Theil darin. Einige
meinen, sie wären daselbst gewachsen wie andere Steine, Andere,
sie seien von Menschen hinaufgebracht worden. Allein wer wird sich
die Mühe geben, diese Ungeheuer auf Felsen zu schleppen, worauf
kaum ein Mensch klettern kann, während man ihnen mit Leichtig-
keit das Fleisch am Strande ausnimmt. Waren auch damals die
Menschen Riesen gewesen, so haben sie doch ohne Zweifel eine eben
so weiche Haut gehabt wie wir, und würden eben so die schroffen
Felsen gescheut haben.; darum muss man eher über solch ein Gerede
lachen, als es widerlegen. Sie sind ohne Zweifel durch eine Fluth
dahin gekommen. Es giebt daselbst so große, dass sechs Mann
daran zu tragen haben. (Vkcn.)
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]