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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 261

1845 - Halle : Anton
261 oder Befridigung der anderen Nachbarländer gewonnen hatte, nun gegen den einzigen ansehnlichen Feind, den man noch auf dem Festlande hatte, gegen Oestreich energisch zu verwenden. Da Buonaparte sigreich bis zur Etsch gekom- men war, kam es nun darauf an, daß Moreaus Armee im südlichen Deutschland eindrang; daß die Bewegungen der italienischen und der deutschen Armee combinirt wur- den. Jourdan mit seiner nördlicheren Armee solle dabei Moreaus linken Flügel beim Vordringen in Deutschland decken. Jourdan gieng bei Neuwied, Moreau bei Straß- burg über den Rhein. Der leztere drang nach Ulm und Augsburg, ja! über den Lech vor, so daß seine Avantgarde schon an den Grenzen von Tirol stund; aber Jourdan combinirte seine Operationen nicht der Verabredung gemäß mit Moreau. Er war durch Franken nach der Oberpfalz gezogen, und hier begegnete ihm der Erzherzog Karl, wel- cher im August zuerst Bernadotte bei Teiningen, dann zwei Tage nachher Jourdan bei Amberg schlug, und so, indem er die nördlichere Armee in unaufgehaltener Flucht zurüktrib, Moreaus linke Flanke bedrote. Moreau hatte Baden, Würtemberg und Baiern zu Verträgen mit Frank- reich genötigt, und zog sich nun auf eine meisterhafte Weise im September und October wider nach dem Rhein, den er am 26tcn October überschrit, zurük. Eine Combination der Bewegungen der italienischen und deutschen Armee war auf diese Weise durch des Erzherzogs Sige gehindert wor- den. Schon dies, daß auf Buonapartes Seite überal der Sig gewesen war, gab ihm nun für das Directorium not- wendig die höchste Wichtigkeit; allein er fülte auch sehr wol schon damals, wo die eigentliche Schwäche des Direc- torii seinen Siz habe; er sülte sehr wol, daß man einer Regirung trotzen und ihr, wenn man leidlich unterstützt sei, alles bieten dürfe — einer Regirung, die ganz getrent in Gesetzgebung, Justiz und Administration auseinander siel, und deren Administration nicht einmal eine Einheit bildete, sondern wider in fünf unzusammenhängende Rich- tungen sich teilte. Seitdem er in Mailand eingezogeu war, hatte er gegen die Directoren einen Ton angenommen, der

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 583

1845 - Halle : Anton
583 in Italien. Eine vierte (Ss,000 M.) unter dem Erzherzoge Ferdinand gegen das Herzogtum Warschau. Aber im übri- gen Deutschland regte sich zunächst noch nichts, was den Er- wartungen des östreichischen Cabincttes entsprochen hätte. Der Rheinbund hielt fest zu Frankreich. Auch Rußland ließ kei- ne Neigung blicken, die Verhältnisse mit Frankreich aufzugeben und eine rusische Armee bewegte sich sogar gegen Gallizien. Sehr langsam war die östreichische Armee in Baiern vorgedrungen. Hätte der Feldzug schon Mitte März be- gonnen, so hätte man Napoleons Streitkräfte in Deutsch- land einzeln aufreiben können. Baiern, Baden, Würtem- berg und Heßen-Darmstadt hatten zusainmen etwa 55,000 Man zu Napoleons Disposition, aber noch war diese Heer- masse nicht vereinigt. Davoust, der einen Teil der nord- deutschen Nheinbundscontingente und französische Truppen (vereinigt zu dem Betrage von etwa 60,000 M.) comman- dirte unter dem Titel der Rheinarmee, verließ erst nach Mitte März sein Hauptquartir Erfurt. Oudinot mit etwa 15.000 Man rufte um diese Zeit erst von Hanau gegen den Lech; 25,000 Franzosen; die schon auf dem Marsche nach Spanien waren, erhielten erst wider Gegenbefelh und wur- den nach Deutschland instradirt. Sie überschritten erst am 17ten Marz den Rhein. Andere Abteilungen kamen aus dem Ineren Frankreichs hinzu. Wärend der ersten Hälfte des April erst gelang es Napoleon 150,000 Man im süd- chen Deutschland zu versammeln. Später noch kamen die französischen Garden, das sächsische Contingent unter Ber- nadette und eine im nördlichen Deutschland ausgestelte fran- zösische Division. In Italien und Dalmatien waren wol 70.000 Man Franzosen und Italiener aufgestelt, aber sie waren über das Land zerstreut, wurden zum Teil in Neapel und Rom gebraucht, und die hier nicht ge- brauchten konten sich erst langsam vereinigen. Im Herzogtum Warschau waren 26,000 Man, wovon aber 6000 Man als Beiatzung in Danzig und Thorn bleiben musten, und nicht disponibel waren. Das Zögern der Oest- reicher gewärte erst überal Zeit. Dann kam Napoleon in vier Tagen von Paris zur Donau, und übernam dem

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 436

1845 - Halle : Anton
436 In diesem Friden erkante Franz Ii. nicht nur alle Dispositionen, welche Napoleon als König von Italien getroffen hatte, an, sondern verzichtete auch auf alles ehe- mals venedische Land, was ihm die früheren Fridensschlüße übergeben hatten. Dies Gebiet ward nun mit dem Kö- nigreiche Italien vereinigt. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg, welche in diesem Kampfe den Fremden gegen ihren Kaiser beigestanden hatten, erhielten den Kö- nigstitel und in ihren Territorien die volle Souveränetät, ohne aufzuhören zur confcderation germaniquc zu gehören. Baiern erhielt außerdem Tirol, Vorarlberg und die beiden Bistümer Brixen und Trident; ferner Burgau, Eichstädt, Passau, Lindau und einige kleinere Herschaften so wie die Reichsstadt Augsburg. Würtemberg und Baden erhielten die vorderöstreichischen Landschaften also den Breisgau, die Ortenau (die eigentlich schon dem Herzoge von Modön als Entschädigung für seine italienischen Herschaften überwiscn, aber von ihm noch nicht übernommen waren), Eonstanz und eine Reihe schwäbischer Gebiete. Oestreich erhielt für alle diese Abtretungen nur Salzburg und Berchtesgaden und Baiern trat Würzburg zur Entschädigung für Salz- burg an den zeitherigen Kurfürsten von Salzburg, ehema- ligen Großherzog von Toscän als Großherzogtum ab. Wärend dieser Actionen in Süddeutschland war ein vereinigtes Corps von Schweden und Russen im November nach dem Hannoverschen vorgedrungen. Die drei preussi- schen Armeecorps hatten Bewegungen gemacht; daß des Herzogs von Braunschweig nach Düringen; das zweite jezt von Kalkreuth gefürte gegen Bremen hin, welche Stadt es am 23ten Nov. besezte; das dritte jezt von Schmettau gefürte, bewegte sich in Franken; ein viertes bildete sich eben in Schlesien. Haugwitz mit den Forderungen des Berliner Kabinets beauftragt war am 28ten November in Napoleons Lager nach Brün gekommen. Napoleon aber, welcher voraussah, daß Preußens Entschließungen noch durcb den Ausgang einer Schlacht ganz umgestimt werden könten, wolle absichtlich vor dem in den nächsten Tagen vorauszusehenden Treffen mit den Feinden nicht über Haupt-

4. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 62

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Napoleon Bon apartes Siege in Italien. 1797. Napoleon droht nach Oesterreich vorzudringen, da schließt Oesterreich den Frieden zu Campo Form io, in welchem es Belgien und Mailand gegen Entschädigung durch venetianische Provinzen aufgiebt. Ligurische und cisalpinische Republik. 1798. Römische, 1799. Parthenopäische und helvetische Republik. 1798. Napoleons Zug nach Aegypten. Schlacht bei den Pyramiden. Seine Flotte bei Abukir von Nelson vernichtet. 1799. England, Oesterreich, Rußland, Neapel und die Pforte erneuern den Krieg gegen Frankreich. Jourdan und Bernadotte vom Erzherzog Carl geschlagen und über den Rhein gedrängt; Italien durch Suwarow fast gänzlich von den Franzosen gereinigt. Napoleon kehrt aus Aegypten zurück, stürzt die Directorialregierung und macht sich zum ersten Consul. 1800. Er geht über den großen Bernhard nach Italien und schlägt die Oesterreicher bei Marengo; Moreau siegt bei Hohenlinden. 1801. Friede zu Luneville, worin das linke Rheiuufer au Frankreich abgetreten wird. Die deutschen Fürsten ent- schädigen sich durch Einziehung von geistlichen Gütern und Reichsstädten. 1804. Napoleon, Kaiser der Franzosen. 1805. Napoleon in Verbindung mit Baiern, Würtemberg und Baden schlägt die verbündeten Oesterreicher und Russen bei Austerlitz. Darauf Friede zu Preßburg, in wel- chem Oesterreich Tyrol an Baiern abtritt. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben. Nelsons Sieg und Tod bei Trafalgar. 1806. Stiftung des Rheinbundes. Franz Ii. legt den deutschen Kaisertitel nieder. Preußen bei Saalfeld, Jena und Auerslädt geschlagen und darauf fast ganz erobert. Sachsen zum Königreich erhoben.

5. Theil 2 - S. 373

1839 - Halle : Kümmel
Kurze Uebersicht der allgemeinen Weltgeschichte rc. 373 Krieg mit Oestreich und Russland 1805. Schlachten bei Ulm und Austerlitz. Im Press- burger Frieden tritt Oestreich Venedig, Tyrol, Wreisgau rc. ab. Preußen muss «für Anspach Cleve und Neuschatel Hannover nehmen. Barern und Würtemberg Königreiche. Beide und Ba- den unabhängig. Joseph Bonaparte König von Neapel, Ludwig Bonaparte in Holland. Joachim Murat Großherzog von Cleve und Berg. Der Rheinbund 12. Jul. 1806, wodurch das deutsche Kaiserreich aufhört. 1806 und 7 Krieg mit Preußen und Russland. Napoleon erzwingt bei Saalfeld den Uebergang über die Saale und schlägt die preußische Armee den 14 Oktober 1806 bei Jena und Auerstedt. Berlin besetzt. In 40 Tagen Napoleon an der Weichsel. Schlacht bei Eilau, Belagerung Dan- zigs, Schlacht bei Friedland. Napoleon dringt bis zum Niemen vor. Friede zu Tilsit den 7. und 9. Juli 1807. Preußen tritt die Hälfte sei- ner Länder ab. Großherzogthum Warschau, Königreich Sach- sen, Königreich Westphalen unter Hieronymus Na- poleon. Continentalsperre gegen England. 1808 —14 Krieg in Spanien. 1809 Krieg mit Oestreichs Unglückliche Gefechte bei Abensberg, Eckmühl und Regensburg (19.— 23. April). _ Napoleon führt sein Heer auf Wien. Schlacht bei Groß-Aspern, den 21. und 22. Mai, günstig für Oestreich. — Schill.— Die Tyro- ler unter Andreas Hofer. — Unruhen im Kö- nigreich Westphalen. — Die Engländer auf Wal- cheren. Kühnerzug desherzogsvonbraunfchweig. Die Schlacht bei Wagram bewirkt den Wiener Frieden, den 14. Oktober 1809. Der Tyroler Unglück. Hofer erschossen. 1810 —1812 Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Seine Vermählung mit Maria Louise von Oest- reich. Aufhebung aller weltlichen Macht des Papstes, der 1809 nach Frankreich abgeführt

6. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 363

1902 - Halle : Gesenius
— 363 — Ii. Stufe. 4. a) Die geschlagene französische Armee wälzte sich durch Thüringen auf und neben der großen Frankfurter Heerstraße weiter. Wund, krank, hungrig, zerlumpt und oft waffenlos schlichen oder schleppten sich die Haufen weiter. Schon erhob sich allerorts das Landvolk, um einzelne abgesprengte Abteilungeil abzufangen und totzuschlagen. Die Verbündeten beschlossen sofortige Verfolgung; Blücher drängte dazu. Der Kronprinz von Schweden freilich zog alsbald nach Norden ab, um Dänemark zu bekriegen, das ihm Norwegen abtreten mußte, wofür es Vorderpommern bekam. Aber die Preußen folgten ihrem Oberbefehlshaber nicht. General von Taueuzieu unternahm die Belagerung der deutschen Festungen und Städte, die noch von den Franzosen besetzt waren (die sechs preußischen s. Lektion 22, dazu Dresden, Torgau, Wittenberg, Hamburg). Sie fielen alle bis zum Februar des nächsten Jahres; nur Davout behauptete Hamburg bis in den Mai hinein. Um sich zu halten, trieb er 20000 Einwohner aus der Stadt, von denen 1100 vor Hunger und Winterkälte umkamen. General von Bülow eroberte die Niederlande, wohin der Generalstatthalter, der Prinz von Nassau-Oranien zurückkehrte. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Rückzug und die Verfolgung der Besiegten. b) Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Baiern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen Es folgten die beiden Mecklenburg. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Baiern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Baiern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. u. 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte mainabwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Baiern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 502

1902 - Halle : Gesenius
— 502 — Ablehnung der französischen Vermittelung. Waffensüllstand. Friede zu Prag (23. August) mit Österreich und dann mit den einzelnen deutscheu Staaten. Waffenbund mit Süddeutschland. Der Deutsche Bund hört auf; Österreich tritt aus und zahlt eine Kriegskostenentschädigung. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Hessen-Homburg (und Biedenkopf), Nassau und Frankfurt fallen an Preußen (1300 Qm. und 5 Millionen). Drei neue Provinzen: Schleswig - Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Preußen 6300 Qm. und 24 Millionen Einwohner. Der Norddeutsche Bund, die Staaten nördlich vom Main umfassend (7500 Qm. und 30 Millionen Einwohner). Gemeinsam: Bundesoberhaupt — der König von Preußen—, Regierung mit Bundesrat und Volksvertretung — dem Reichstag —, der Bundeskanzler — Bismarck —, Heer und Flotte, Vertretung nach außen, Post, Telegraphen- und Zollwesen, Bundesoberhandelsgericht, Strafgesetzbuch und Freizügigkeit. Farben: Schwarz-Weiß-Rot. Bindeglieder mit dem Süden: Waffen- und Zollbund. Anschläge Frankreichs auf Luxemburg und Belgien vereitelt. Annäherung Frankreichs an Österreich und Italien. Iv. Ethisches Ausgesondertes. „Ehe wäg's, dann wag's." „Feinde ringsum!" „Mit Gott für König und Vaterland!" „Möge aus unserm Gebein dereinst ein Rächer erstehen." „Der Herr hat Großes an uns getan." „Sein Schicksal schafft sich selbst der Mann." Iy. Stufe. i. 1. Die Notwendigkeit des Krieges. a) Sollte Deutschland einig werden, so mußte Österreich austreten. b) Österreich ließ sich nicht gutwillig aus dem Bunde entfernen, c) Die Mittelstaaten mußten ebenfalls gezwungen werden, die Übermacht Preußens anzuerkennen, d) Der Verfassungsstreit in Preußen konnte nur durch einen Sieg nach außen beendet werden. 2. Die Richtigkeit der Politik Bismarcks. a) Er ließ erst das preußische Heer stark werden, b) Er versuchte es dabei anfangs mit friedlichen Mitteln, Österreich zum Verzicht zu bewegen, c) Er führte dann die blutige Entscheidung rasch herbei, d) Er schonte das besiegte Süddentschland und Österreich.

8. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 51

1905 - Halle : Gesenius
— 51 — 140000 Einwohnern; Gewinn: 220 Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern. Die Verweltlichung der geistlichen Besitzungen nannte man Säkularisierung. Die neuen Landesherren ergriffen alsbald Besitz von den Entschädigungslanden und führten eine einheitliche Verwaltung ein. Da viele ihrer neuen Untertanen anderer Konfession waren, so wurde überall freie Religionsausübung gestattet. Der Rheinbund. So war also das alte römisch-deutsche Reich zum erstenmale aufgeteilt. Als nun der Konsul Bonaparte die Kaiserwürde annahm, merkte Kaiser Franz, daß jener ihn aus seinem Ansehen und seiner Würde verdrängen wollte. Um nun den Kaisertitel unter allen Umständen sich und dem lothringischen Hause zu erhalten, ernannte er sich selbst zum erblichen Kaiser von Österreich. So war er jetzt ein zweifacher Kaiser, ein römischer und ein österreichischer. Als letzterer nannte er sich Franz I. Noch einmal nahm er, wie wir wissen, mit Rußland und England im Jahre 1805 einen neuen, den dritten Bundeskrieg gegen Frankreich auf. Als er besiegt wurde, ging es mit dem Reiche schnell zu Ende. Napoleon ließ die süddeutschen Fürsten, die seine Verbündeten im Kriege gewesen waren, heimlich zum Abfalle vom Kaiser auffordern. Er stellte ihnen vor, daß sie künftig von Österreich stets bedroht seien, wogegen er sie schützen würde. Sie erhielten Standeserhöhung und neue Landvergrößerung zugesichert. Da erhoben sich zuerst die Beherrscher von Bayern und Württemberg zu Königen und jene von Baden und Hessen-Darmstadt zu Großherzogen; auch verhandelten sie mit anderen Reichsfürsten über des Kaisers Vorschlag. Endlich, im Juli von 1806 sagten sich 16 deutsche Fürsten zu Paris vom römisch-deutschen Reiche los. Sie schlossen unter sich den Deutschen Bund, auch Rheinbund genannt und stellten sich unter die Schutzherrschast Napoleons, des Kaisers der Franzosen. Später traten alle übrigen deutschen Staaten außer Preußen hinzu, so daß die Zahl auf 40 anwuchs. Die Mitglieder des Rheinbundes waren innerhalb ihres Gebietes völlig selbstherrlich (souverän), d. H. sie hatten keinen Herrn über sich. Auch die ständische Volksvertretung wurde abgeschafft. So ganz unumschränkt war bisher niemals ein deutscher Fürst gewesen. Zum andern erhielten sie bedeutende Gebietserweiterungen. Alle diejenigen Kleinfürsten, deren Länder in der Nähe der Gebiete der Rheinbuudsfürsten lagen, und die nicht dem Bunde beigetreten waren, wurden unter die Hoheit der Bundesfürsten gestellt. Dasselbe Schicksal erfuhren sämtliche Reichsritter. Auch die Reichsstädte Augsburg und Nürnberg verloren ihre Selbständigkeit und kamen an Bayern. Man nannte das die Mediatisierung, d. h. Mittelbarmachung, weil die Entthronten nicht mehr unmittelbare Herren waren. Sie wurden fortab Standesherren genannt. Dafür, daß der Kaiser Napoleon dem Rheinbünde seinen Schutz angedeihen ließ, mußte ihm dieser ein Heer von 63000 Mann stellen. Die Truppen konnte der Kaiser in seinen Kriegen verwenden. Es bestand hierfür wie in Frankreich die sogenannte Konskription. Alle gesunden jungen 4*

9. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen ge-gefangen morden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen mit, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu deu Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn tu der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich aus und eilte der schätzenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. ct. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bet. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Zeidm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit thut Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

10. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 75

1873 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
1799. Parthenopäische und helvetische Republik. 1798. Napoleon's Zug nach Aegypten. Schlacht bei den Pyramiden. Seine Flotte bei Abukir von Nelson vernichtet. 1799. England, Oesterreich, Rußland, Neapel und die Pforte erneuern den Krieg gegen Frankreich. Jourdan und Bernadotte vom Erzherzog Carl geschlagen und über den Rhein gedrängt; Italien durch Suwarorv fast gänzlich von den Franzosen gereinigt. Napoleon kehrt aus Aegypten zurück, stürzt die Directorialregierung und macht sich zum ersten Consul. 1800. Er geht über den großen Bernhard nach Italien und schlägt die Oesterreicher bei Marengo; Moreau siegt bei Hohenlinden. 1801. Friede zu Luneville, worin das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten wird. Die deutschen Fürsten entschädigen sich durch Einziehung von geistlichen Gütern und Reichsstädten. 1804. Napoleon, Kaiser der Franzosen. 1805. Napoleon in Verbindung mit Baiern, Würtemberg und Baden schlägt die verbündeten Oesterreicher und Russen bei Austerlitz. Darauf Friede zu Preßburg, in welchem Oesterreich Tyrol an Baiern abtritt. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben. Nelsons Sieg und Tod bei Trafalgar. 1806. Stiftung des Rheinbundes. Franz Ii. legt den deutschen Kaisertitel nieder. Preußen bei Saalfeld, Jena und Auerstädt geschlagen und darauf fast ganz erobert. Sachsen zum Königreich erhoben. Der König von Preußen vereinigt sich mit den russischen Truppen.
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