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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

2. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 1

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. Eintheilung, Bodenbeschaffenheit Und Aelteste Bevoelkerung Von Griechenland. Griechenland (cellag) ist der südlichste Theil der grossen östlichen Halbinsel von Europa, welche sich zwischen dem adriatischen und schwarzen Meere im Süden der Donau ins Mittelmeer erstreckt. Im Norden wird es von dem keraunischen und kambunischen Gebirge, im Westen vom ionischen und sikelischen, im Süden vom myrtoischen oder libyschen, im Osten vom ägeischen Meere begrenzt. Seine grösste Länge (zwischen dem 41. und 36. Grade) beträgt etwa 60 Meilen, die Breite (zwischen dem 17. und 22. Grade) wechselt zwischen 45 und 20 Meilen. Der Flächeninhalt beläuft sich auf etwa 1800 Quadratmeilen. Dieses ganze Land zerfällt zunächst in zwei Theile, in die in sich zusammenhängende eigentliche Masse, Nord- und Mittelgriechenland, und in die durch das Eindringen des Meeres von Osten und Westen gebildete, nur durch eine schmale Landenge mit jener Masse zusammenhängende Halbinsel des Peloponneses. Ausserdem werden noch zahlreiche im Osten und Westen gelegene Inseln zu Griechenland gerechnet. Nord- und Mittelgriechenland wird hinsichtlich seiner Gestalt und Beschaffenheit durch einen Gebirgszug bestimmt, welcher, ein Hauptglied des (die ganze grosse Halbinsel bedeckenden Gebirges bildend, sich an die dalmatischen Alpen anschliesst und v<u da als Wasserscheide zwischen dem adriatischen und ägeischen Meere in südöstlicher Richtung bis zum südöstlichsten Punkte von Mittelgriechenland, dem Vorgebirge Sunion, fortläuft. Beim Eintritt in die Grenzen Griechenlands entsendet derselbe unter dem 40. Gr. n. Br. vom Lakmon als Kno- tenpunkte die genannten Grenzgebirge, das keraunische und kambunische; dann setzt er seinen Lauf unter dem Namen Pindus bis zum 39. Grade fort. Hier entsendet er, einen neuen Knotenpunkt in dem Tymphrestos bildend, wiederum zwei Querketten, den Othrys und Oeta, die beide in paralleler Richtung in geringer Ent- fernung von einander nach dem ägeischen Meere laufen. Südlich vom Tymphrestos setzt sich dann der Haupt- gebirgszug in den Gipfeln des Parnassos, des Helikon, des Kithäron, des Parnes und des Hymettos bis zu seinem Endpunkte, dem sunischen Vorgebirge, fort. Im Westen dieses Gebirgszuges ist das ganze Land meist mit Parallelketten desselben erfüllt. Dieser Theil ist desshalb weit weniger gegliedert als der östliche, und da er ferner wenig Häfen besitzt, da er auch den Kultureinflüssen, die in alter Zeit alle von Osten kommen, abgewendet ist, so hat er an der Entwickelung der griechischen Kultur geringen und fast nur durch Kolonieen anderer günstiger gelegener Staaten vermittelten Antheil genommen. Da jene Parallelketten die ganze Länge des westlichen Theiles durchlaufen, so erklärt es sich, dass sich hier der längste unter allen Flüssen Griechenlands findet, der Acheloos (j. Aspropotamo), welcher auf dem Lakmon entspringend, in den korinthischen Meerbusen mündet. Desto reicher und mannichfaltiger ist der Osten entwickelt. Hier stossen wir, von Norden nach Süden herabgehend, zunächst auf ein ausgedehntes fruchtbares Thalbecken, welches im Norden von dem kambunischen Gebirge, im Westen vom Pindus, im Süden vom Othrys, im Osten vom Pelion und Ossa (in welchen sich der Othrys nördlich bis zum kambunischen Gebirge fortsetzt) rings eingeschlossen wird. Dieses Thalbecken wird vom Peneios in weitem Bogen durchströmt, welcher auf dem Lakmon entspringt und durch das enge Thal Tempe zwischen dem Olymp, dem 9160 Fuss hohen östlichsten Gipfel des kambunischen Gebirges, und dem (6017' hohen) Ossa seinen Ausweg in das Meer (die einzige Oeffnung des Kessels) gefunden hat. Die von den Höhen überall in Fülle herabströmenden Gewässer bilden die 2 Seen, Nessonis am Fusse des Ossa, und Böbeis am Fusse des Pelion. Zwischen Othrys und Oeta folgt hierauf die schmale, sich nur allmählich einigermaassen erweiternde, aber ebenfalls sehr fruchtbare Thalrinne des Spercheios, welcher auf dem Tymphrestos entspringt und das Thal bis Peter, griech. Zeittafeln. 4. Aufl. 1

3. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 2

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
2 Einleitung. Eintheilung, Bodenbeschaffenheit und älteste Bevölkerung von Griechenland. zum Meere hin in zwei ziemlich gleiche Hälften zerschneidet. Der Oeta tritt bis dicht ans Meer heran und lässt, indem er steil gegen dasselbe abfällt, nur einen schmalen Streifen Landes, den Engpass der Thermopylen1), übrig. Die Küste des Landes, sonst bis hierher ganz hafenlos, wird in der Gegend der Mündung des Spercheios durch den malischen (j. Meerbusen von Zeituni) und etwas nördlich davon zwischen dem Othrys und Pelion durch den pagasäischen Meerbusen (j. Meerb. v. Volo) durchbrochen. Südlich vom Oeta finden wir wieder ein Thalbecken von ähnlicher Beschaffenheit wie das des Peneios, jedoch von geringerer Ausdehnung, das des Kephissos und des Asopos. Dasselbe ist vom Oeta, Parnass, Helikon, Kithäron, Parnes und im Osten vom Knemis eingeschlossen. Nur der Asopos findet einen Ausweg zwischen dem Parnes und Knemis; der Kephissos sammelt sich in dem See Kopais, der nur^inen unterirdischen Abfluss hat; andere Gewässer bilden einen zweiten See, Hylike. Ausser diesem Becken enthält aber das Land südlich vom Oeta noch das Gebirgsland des Parnass und des westlich davon in gerader südlicher Richtung hinstreichenden Korax, ferner den Südabhang des Oeta selbst, das Gebirgsland des Knemis und endlich noch ein halbinsel- artiges Land, welches sich vom Kithäron und Parnes bis zum Vorgebirge Sunion ins Meer erstreckt und meist (im Osten) gebirgig ist, daneben aber auch einige fruchtbare Ebenen enthält. Längs der ganzen Ostküste südlich vom Oeta erstreckt sich die gebirgige Insel Euböa (j. Negroponte), nur durch einen schmalen Euripus vom Festlande getrennt. Die Südküste des Landes zeichnet sich durch schöne Häfen aus. Die Grenze zwischen Nord- und Mittelgriechenland wird durch den Oeta und durch den tief in die West- küste einschneidenden Meerbusen von Ambrakia (j. von Arta) gebildet. Von dem Peloponnes wird Mittelgrie- chenland durch den saronischen und korinthischen Meerbusen (j. Meerbusen von Aegina und von Lepanto) getrennt. Die Verbindung mit dem Peloponnes bildet der Isthmos von Korinth, ein schmaler niedriger Bergrücken, der an der schmälsten Stelle noch nicht völlig eine Meile breit ist, und vor dem sich im Norden das Geraneia- gebirge, im Süden das Oneiongebirge vorlagert, jenes Mittelgriechenland, dieses den Peloponnes abschliessend. Der Peloponnes selbst ist, wie das übrige Griechenland, durchaus ein Gebirgsland, aber von wesentlich verschiedener Construction. Den Kern desselben bildet ein plateauartiges Mittelland von einer Ausdehnung von etwa 90 Quadratmeilen, welches die Gestalt eines ziemlich regelmässigen Quadrats hat und von hohen sich nur im Westen auf eine kurze Strecke öffnenden Randgebirgen umschlossen ist. Der Lauf dieser Randgebirge wird durch die Berge Pholoe, Lampeia, Erymanthos, Aroania, Kyllene (7308' hoch), Artemision, Parthenion, Parnon und Lykäon bezeichnet. Die übrige Halbinsel besteht theils in Abstufungen der Randgebirge (so beson- ders im Westen und Norden), theils (im Osten und Süden) in Zweigg^ebhgen, die, von den Randgebirgen aus- laufend, sich zum Theil weit ins Meer erstrecken. Das bedeutendste fieser Zweiggebirge ist der Taygetos, welcher vom Südrande des Mittellandes sich bis zum Vorgebirge Tänarsn «erstreckt und eine Höhe von 7416' erreicht. Oestlich davon setzt sich der Parnon nach Süden bis zum Vorgebirge Malea fort, im Westen läuft der Aegaleos von der Südwestecke der Randgebirge aus; das vierte der Zweiggebirge schliesst sich an die Nordost- ecke derselben an und läuft in östlicher Richtung bis zum Vorgebirge Skyllaeon fort. Das Meer dringt zwischen diese Ketten ein und bildet tiefe Meerbusen (den argolischen, lakonischen und messenischen). Daher die überaus reiche Küstenentwickelung des Peloponnes (89x/2 Meilen zu 392 Quadratmeilen Flächeninhalt)2). Grössere Flüsse hat die Bodenbeschaffenheit nicht gestattet; sie sind meist Küstenflüsse von kurzem Lauf und wenig Wasser, und nur der Eurotas zwischen Taygetos und Parnon, der Pamisos zwischen Taygetos und Aegaleos und der Alpheios, der in der Südostecke der Randgebirge am Parnon entspringend sich dann durch das Mittel- land hindurchwindet und an jener offenen Stelle zwischen dem Pholoe und Lykäon einen Ausweg aus demselben findet, verdienen als von grösserer Bedeutung genannt zu werden. Im Ganzen ist der Boden von Griechenland von der Art, dass ihm, abgesehen von den Thälern von meist geringer Ausdehnung, nur durch angestrengte Arbeit ein grösserer Ertrag abgewonnen werden kann, aber das Klima ist mild und für den Mangel des Bodens leistet die Schifffahrt reichen Ersatz, zu welchem die weite Ausdehnung und der Hafenreichthum der Küste einladet. Eine weitere Eigenthümlichkeit von Griechenland bietet die grosse Verschiedenheit des Klimas und des Bodens und die Theilung des ganzen Landes in kleinere, durch Höhenzüge von einander geschiedene Stücke, welche die Vereinigung der Bevölkerung zu Einem Ganzen fast unmöglich machte. Der Peloponnes unterschied sich von dem übrigen Griechenland durch seine feste innere Abgeschlossenheit und wurde daher häufig als die Akropolis von ganz Griechenland angesehen. Wie die Beschaffenheit des Festlandes, so ist auch im Ganzen die der Inseln, welche sich theils an der West- und Südküste hinziehen (Kerkyra, Leukas, Ithaka, Kephallenia, Zakynthos, Kythera), theils das ägeische Meer erfüllen. Ein Theil dieser letztem bildet die Gruppe der um Delos herumliegenden Kykladen; die übrigen 1) Dessen Beschreibung bei Herod. Vii, 176. 335: sötiv Ilexonsw^aog ioixvia (pvxxcp nxaxavov ro G/rj/ua, 2) Daher auch die Blattgestalt des Peloponnes, s. Strab. p. 83. und so oft bei den Alten.

4. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 3

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. Einteilung, Bodenbeschaffenheit und. älteste Bevölkerung von Griechenland. 3 kleineren Inseln im ägeischen Meere werden unter dem Namen der Sporaden zusammengefasst. Nach Süden wird dieses Inselgebiet durch die beiden grossen Inseln Kreta und Kypros abgeschlossen. Die Eintheilung des Festlands in Landschaften ist folgende: I. Nordgriechenland zerfällt in die 2 Landschaften Epeiros und Thessalia, die durch den Pindus geschieden sind, und von denen letztere ausser den beiden Thälern des Peneios und Spercheios noch das G-ebirgsland des Pelion und Ossa, Magnesia, umfasst. Ii. Mittelgriechenland enthält 8 Landschaften: 1) Akarnanien; 2) Aetolien, die beiden westlichsten, durch den Korax von dem übrigen Mittelgriechenland, von einander durch den Acheloos getrennt; 3) Lokris, und zwar zunächst das erste Dritttheil dieser Landschaft, welches auf den Südabhängen des Korax liegt, das Lokris der Ozoler; die beiden andern Dritttheile, das epiknemidische und opuntische Lokris, liegen auf dem Ost- abhange des Knemis und des sich an diesen anschliessenden Mykalessos; 4) Phokis, auf den Ost- und Südatn hängen des Parnassos und am mittleren Lauf des Kephissos; 5) Doris, am Südabhange des Oeta und am oberen Laufe des Kephissos bis zum Parnass hin; 6) Böotien, jenes vom Oeta, Parnass, Helikon, Kithäron, Parnes und Knemis eingeschlossene Thalbecken; 7) Attika, die südlich vom Kithäron und Parnes gelegene Halb- insel (nicht ganz 40 [j M. gross mit einer Küstenlänge von 24 M.); 8) Megara, im Gebiet des Geraneia- gebirges. Iii. Der Peloponnes umfasst folgende 6 Landschaften; 1) Arkadien, das mittlere Hochland; 2) Achaja, die nördliche Abdachung der Randgebirge Arkadiens; 3) Argolis, nebst Sikyon, Korinth und Phlius, der öst- lichste, theils an der Abdachung des Kyllene, theils am öneischen Gebirge gelegene, theils das Gebiet jener östlichen Zweigkette der arkadischen Randgebirge umfassende Theil der Halbinsel; 4) Lakonika, das Gebiet des Parnon und des Taygetos und des Flusses Eurotas; 5) Messenien, das Land westlich vom Taygetos bis an den Nedafluss im Nordwesten; 6) Elis, theils Abdachung des Lykäon, theils an der Oeffnung der Randgebirge flaches Küstenland, theils Abdachung und Verzweigung des Pholoe und Erymanthos. Als älteste Bevölkerung von ganz Griechenland wird allgemein das pelasgische Volk bezeichnet, welches aus dem mittleren Asien kommend und dem grossen weitverbreiteten indo-germanischen Volksstamme angehörig, sich in einer vor aller historischen Kunde vorausgehenden Zeit theils unter dem allgemeinen Namen der Pelas- ger (von denen die tyrrhenischen Pelagep einen besonderen Zweig bilden), theils unter den Namen Leleger, Kau- konen, Kureten, Karer, theils unter Iah besonderen Namen von Zweigvölkern über ganz Griechenland und über die Küsten der benachbarten Meere azisbreitete3). Epeiros hat von der ältester:, Zeit an eine pelasgische Bevölkerung gehabt (die namhaftesten der dortigen pelasgischen Völkerschaften sind die Graiker, Chaoner, Thesproter und Molosser) und dieselbe auch bis in die späteste Zeit behalten4); es ist der hellenischen Entwickelung immer fremd geblieben5). Nur die Seiler am Westabhange des Tomarosgebirges und im Süden des Sees Pambotis (j. See von Janina) machen hiervon eine Ausnahme, sofern dieselben theils durch das in ihrem Gebiet gelegene Orakel von Dodona, theils durch ihre Wan- derungen auf ganz Griechenland in der älteren Zeit einen nicht unbedeutenden Einfluss ausgeübt haben6). 3) Dass die Pelasger dem indogermanischen Volksstamme ange- hören, geht aus der Stammverwandtschaft der griechischen Sprache mit den übrigen indogermanischen Sprachen hervor. Die Griechen seihst sahen freilich die älteste Bevölkerung als ureinheimisch und ursprünglich an und nannten sich desshalb ngoolxpvoc und ypyevetg. Ueber die Ausbreitung der Pelasger ist eine Hauptstelle Strab. p. 220 u. 221: Toi/g dl üexaoyovg, dxc fi.lv aqyalov тс cpvxov хата xpv Exxäda naouv Inenoxags xal fidxcaxa naget тосд Aloxevdc rotg хата @етtaxiav, ¿fioxoyovacv änavxeg oyeddv тс. Daher sagt auch Herodot (Ii, 56): Trjg vvv Exxddog, ngoxsgov dl Пехаоусрд xaxevfilvpg, vgl. Thucyd. I, 3, und gedenkt (Viii, 44) der alten Zeit als derjenigen, wo die Pelasger ganz Griechenland inne gehabt. Ueber die tyrrhenischen Pelasger ist die Hauptstelle Time. Iv, 109: Kai тс xal Xaxxcdcxöv Ivc ßga^v, то fff nxelmov Ilexaaycxbv to'jv xal Apfivov поте xal A&pvag Tugapvcsv olxpoavxm’. Kaukon wird Appllod. Iii, 8, 1. unter den Söhnen des Lykaon und Enkeln des Pelasgos angeführt, womit die Kaukonen unter den allgemeinen Begriff des pelasgischen Volksstammes gebracht werden. In Betreff der Lele- ger, Kureten und Karer (vielleicht auch der Thraker) ist die Zuge- hörigkeit zu dem pelasgischen Stamme nicht durch besondere Zeug- nisse der alten zu belegen, sondern nur aus ihrer ganz gleichen Stellung zu schliessen. Vgl. die folgenden Anmerkungen. 4) s. Strab. p. 221: noxxol dl xal rd 'Ilnecgoncxd ed-vp 77s- Xagycxa elgpxaacv, cog xal filygc deijgo Inao^avtwv. 5) Desshalb rechnen die (Alten selbst Epeiros gewöhnlich nicht zu Griechenland, s. Strab. p. 323. 334. Bio Cass. Liii, 12. 6) Die Seiler wurden auch Heller und Helloper genannt und waren ebenfalls ein pelasgisches Volk, s. Strab. p. 327 u. 328. Das Orakel in Dodona war uralt und ehedem das einzige in Griechenland (Berod. Ii, 52: ro yctg dp fiavtpcov tovto vsvoficaxac ugyacora- tov xcbv Iv 'Exxtjgc ygpaxpgccov eivac xal pv xov ygovov tovtov fiovvov), und war dem Zeus gewidmet, der desshalb Hom. Ii. Xvi, 234. der Dodonäische und Pelasgische genannt wird; die Seiler selbst sind seine vnocppxac, s. ebend. v. 236. Ueber dieses Orakel s. haupt- sächlich Hesiod. fragm. 80. ed. Göttling., Herod. Ii, 52 — 57. Strab. p. 328. Fausan. I, 17, 5. Viii, 23,4. Der Besitz des ältesten Ora- kels und der uralte Dienst des Zeus lässt uns das Gebiet der Seiler als einen ursprünglichen Sitz griechischer Kultur erscheinen. Wie hoch dort der Ackerbau, diese jedenfalls von den Pelasgern mitge- brachte Grundlage aller Kultur, geachtet wurde, geht aus der merkwürdigen Anrufung der Mutter Erde hervor, welche die Prie- sterinnen in Dodona zuerst gebraucht haben sollen: 7er xagnovg aviet, dio xxy&Te /uarlga raiav, Faus.1l, 12, 5. Ueber die Wanderungen der Seiler s. S. 8. Anm. 6 u. 7.

5. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 8

1898 - Halle : Anton
8 Deutschland. Seite gegen D. gekehrt ist. Nach Deutschland hin verflacht das Gebirge sich allmählich; nach Italien zu fällt es steiler ab. Die Alpen werden ein- geteilt in: 1) Die Westalpen erstrecken sich vom Mittelmeere bis zum Passe des Großen St. Bernhard; in ihrem nördlichsten Teile liegt der 4800 m hohe Montblanc smongblang, d. i. weißer Berg], der höchste Berg Europas. 2) Die Mittelalpen bildenden Kern des Alpengebiets und streichen in vielen Bergketten vom Passe des Gr. St. Bernhard bis zum B r e n n e r p a s s e. Hier und da ragen mächtige Berge mit ewig be- schneiten, zackigen Gipfeln, wie der Monte Rose [b. i. roter Berg] (4600 in). 3) Die Ostalpen ziehen vom Brennerpasse gegen O. und spalten sich in zwei Flügel. Der nördliche Flügel streicht bis gegen die Donau, der südliche zieht bis zum Adriatischen Meere. Das Gebirge nimmt nach und nach an Breite zu, dagegen an Höhe ab; denn der höchste Berg, der G r o ß g l o ck n e r , hat nur 3800 m Höhe. Die Alpen sind überall von tiefen Thälern durchschnitten. Wo zwei solcher Thäler gegen eine Gebirgskette treten, da haben sich Einsenkungen gebildet, welche Pässe heißen. Uber diese Pässe ziehen die Gebirgs- straßen, deren steilste man nur mit Saumtieren übersteigt. Über die niedrigsten Pässe sind 4 Eisenbahnen geführt; diese sind: l) die Mont- C e n i s - E i s e n b a h n von Grenoble [grenöb'l] in Frankreich nach Turin in Italien, 2) die St. Gotthard-Eisenbahn zwischen Zürich in der Schweiz und Mailand in Italien, 3) die Brenner-Eisenbah n zwischen München in Deutschland und Verona in Italien, 4) die Semmering- Eisenbahn zwischen Wien und Trieft in Österreich. Die Alpen sind wegen des ewigen Schnees aus ihren Gipfeln sehr reich bewässert. Daher brechen aus ihren Thälern breite Ströme heraus: im W. die Rhone, im S. die Etsch, im O. die Save und die Drau, im N. der Inn und der Rhein. Einen schönen Schmuck der Alpen bilden zahlreiche Seeen mit klarem Wasser. Am Nordfuße liegen: der sichel- förmige Genfersee, der Zürichersee und der Bodeusee; am Südfuße: der dreizipfelige Comersee und der dreieckige Gardasee. Brausend und schlammig stürzen zu diesen Seeen die Alpenflüsse, die hoch oben in den Gebirgsthälern quellen; der mitgeführte Schutt lagert sich dann in den Seeen ab und mit klarem Waffer setzen die Ströme ihren Weg zum Tieflande fort. Unter den Beschäftigungen der Alpenbewohner steht die Vieh- zucht obenan. Daneben bietet der Wald vielfachen Erwerb. Der Gebirgs- bewobner schafft darin als Holzfäller oder Flößer, oder verarbeitet das Holz zu zierlichen Schnitzereien und Musikinstrumenten (Geigen). Er bricht Mar- mor und gewinnt in den östlichen Alpen Salz, Eisen, Blei und Oueck- filber. Die A l P e n st ä d t e sind durchweg nicht sehr volkreich. 8. D i e L a n d s ch a f t e n des oberen und mittleren Rheins. Sie umfassen das Gebiet des Hochrheins, die Oberrheinische Tief- ebene und ihre Grenzgebirge, und das Rheinische Schiefergebirge. 271 \. Per l)ochrhcin. Der Rhein entspringt mitten im innersten Alpenlande, in der Nähe des St. Gotthardpasses. In schnellem Laus strömt er zum Bodensee. Klar tritt der Fluß aus dem See wieder aus, bildet durch seinen Sturz über eine Felsenstuse den malerischen Rheinfall bei

6. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 16

1898 - Halle : Anton
16 «Österreich-Ungarn. — Die Schweiz. 77] 3. Pas Karpatenlanb wird gebildet von den Karpaten und dem von diesem Gebirge eingeschlossenen Tieflande. a. Die Karpaten bilden einen 1600 km langen Gebirgsbogen, der nach der Donau hin offen ist. Das Gebirge ist rauh und unwirtlich, strich- weise kahl, in der Mitte dichtbewaldet. Es besitzt Reichtum an edlen Erzen (Gold) und wird am Nordsuße von einem mächtigen Steinsalzlager be- gleitet. Dieses wird in Wieliczka (wjelüschka) ausgebeutet 1). Das Ungarische Tiefland bildet den Boden des Karpatenkessels. Sein Hauptfluß ist die Donau. Diese tritt bei Preßburg, der alten Krönnngsstadt der Ungarn, aus Österreich uach Ungarn, bildet bei Waitzen ein Knie, fließt nach S., bis sie wieder östliche Richtung annimmt. Links fließt ihr zu die vielgewnndene, fischreiche Theiß, r. die Alpenflüsse Dran und S a v e. Die Donan wird dann im N. von den Karpaten und auch im S. von Gebirgen eingeengt. Sie durchbricht diese Enge, wobei sie die gefahrvollen Stromschnellen des Eisernen Thor es bildet und tritt dann in das Walachische Tiefland. Die ungarische Ebene ist im W. meist Ackerland, im O. meist Weidegrund. In den Ackerbaugegenden erbaut man besonders Weizen und Mais; die Weiden (Pußten genannt) nähren große Herden halbwilder Schweine, Pferde und Rinder. Wegen des Vorherrschens der Viehzucht giebt es in Ungarn nur wenig Städte, dafür Riefendörfer, z. B. Debre cz i n [debrezin| mit 60 T. E. Hauptstadt ist Budapest; das befestigte Bnda (deutsch--Ofen) liegt am rechten, hochgelegenen Donauufer, gegenüber in weiter Ebene Pest, der Hauptsitz des ungarischen Handels („Ungarisch-Leipzig"). Ofen hat meist deutsche, Pest ungarische Bevöl- kernng (59v). 78] Klima und Erzeugnisse. Ungarn und das Küstenland am Adria- tischen Meere haben heiße, trockene Sommer, während die Alpenländer ge- mäßigte, häufig nasse Witterung haben. Deshalb gedeiht in Ungarn Mais, Tabak und Wein und im Küstenlande reist sogar die Olive; Böhmen und Mähren aber sind neben Ungarn die wichtigsten Getreideländer des Reiches. 79] Bevölkerung. In den Bergländern sitzen Deutsche (10 Mill.), Rom aiten (Z Mill.) und Slawen (18 Mill.); das Flachland ander mittleren Donan ist von 6 Mill. Ungarn bewohnt. Dieses Bölkerge- misch ist die Ursache, daß die 16 „Kronländer" des Kaisertums das „ö st er- reich i s ch e" und das „ungarische Staatsgebiet" bilden. 4. Die Schweiz. 80] Lage nach der Karte. Die Schweiz ist eine Republik (d. i. ein Freistaat). 81] Bodenform und Bewässerung. Im S. ragen die Hochketten der Mittelalpen; an diese legt sich im Nw. die Schweizer Hochebene an und reicht bis zum Schweizer Jura. 82] \. Das Alpcnland begreift mittleres Hochgebirge und die Voralpen zwischen dem Genfer- und Bodensee. Hier quellen die Hauptwasseradern der Schweiz: die obere Rhone und der obere R h e i n mit seinen Neben- flüssen; durch den Inn gehört das Land auch zum Donaugebiet und durch den T e s s i n zum Stromgebiet des Po. In den Flußthäleru wird Acker- bau getrieben, auf den Bergwiesen Viehzucht (Käse!).

7. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 17

1898 - Halle : Anton
Belgien. — Niederlande. 17 83] 2. Die Schweizer Hochebene lehnt sich in Form eines 230 km langen Halbmondes an den Nordwestfuß der Alpen. Im Sw. wird sie vom Gen ferse e, im No. vom Bodensee begrenzt. Sie wird von Alpen- slüssen bewässert, deren größter die Aar (Nebenflüsse ?) ist. Wegen der genügenden Bewässerung ist die Ebene fruchtbar und liefert Getreide, doch nicht genng für des Landes Bedarf. In ihr liegen die größten Städte der Schweiz: Bern (?), der Sitz des Bundesrates, Luzern am Vierwald- stättersee und Zürich (?), der Hauptplatz für den Handel nach Italien (150). 84] f>. Das 3uralan6 ist der nordwestliche Bergwall der Schweizer Hochebene; es ist ein wasserarmes Bergland, dem Ackerban nicht günstig, aber belebt von regem Gewerbfleiß. Man fertigt Seiden- und Baumwoll- waren und Uhren, die von Genf (80) in den Handel kommen. An der Nordostecke des Iura liegt die alte Handelsstadt Basel (90). 85] Klima. In den Alpen verursacht der Wechsel zwischen tiefen Thälern und Hochgebirgsketten ein sehr ungleiches Klima: in dem tiefen Rhonethale z. B, beginnt der Frühling bereits im Februar; dagegen hüllt die Hoch- thäler des Rheins und Inns noch im Mai eine dichte Schneedecke ein. 86] Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zu 3/4 aus Deutschen, einem fleißigen, sparsamen, gottessürchtigen Menschenschlage; im Rhonethale und westlich der Saaue sitzen Franzosen, im Tessinthale Italiener. 5. Das Königreich Belgien. 87] Lage nach der Karte. 88] Bodenform und Bewässerung. Belgien besteht ans einem- süd- östlichen Berglande und einer nordwestlichen Ebene. 89] \. Das Bergland wird gebildet von den niederen Höhen der Ar- dennen, welche von der Maas durchflössen werden. In dem metall- und kohleureichen Hügellande liegt Lüttich ('?), mit großartigen Fabriken für Stahlwaren 90] 2. Die Ebene beginnt östlich der Schelde und zieht bis zur Nordsee. Sie ist fruchtbar und daher Sitz sorgsam betriebenen Ackerbaus. In ihr liegt die Hptst. Brüssel, einer der wichtigsten Knotenpunkte im belgischen Eisenbahnnetz (500). An der unteren Schelde blüht die Handelsstadt A n t - wer Pen, wo alte Prachtgebüude (Rathaus) von dem einstigen Glänze zeugen (240v Flußaufwärts liegt die lebhafte Fabrikstadt Gent (150) und nach dem Meere hin Brügge, im 15. Jahrh. eine der ersten Handels- städte der Welt, jetzt aber durch Verlaudung des Hafens herabgekommen. 91] Klima. Belgien hat das Klima der deutschen Nordseeküste (§ 31). 92] Bevölkerung. Die Belgier sind ein Mischvolk: teils Wallonen (%), die von den Franzosen abstammen, teils Flamländer (4/7), die dem germanischen Stamme entsprossen sind. In ihrem Wesen ist die Be- Möglichkeit der Franzosen mit deutschem Ernst gepaart. Die Sprache ist meist die französische, die herrschende Kirche die katholische. 6. Das Königreich der Niederlande. 93] Lage nach der Karte. 94] Bodenform und Bewässerung. Man unterscheidet das Binnen« land und das Küstenland. Hummel, Anfangsgründe der Erdkunde. A. 3. Aufl. 2

8. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 18

1898 - Halle : Anton
Dänemark. — Die skandinavische ivtlbiiifel. 95] \. Pas Binnenland bildet den westlichen Ausläufer des Norddeut- schen Tieflandes. Die Bewässerung erfolgt im S. durch die Mündnngs- arme des Rheins und der S ch e l d e; außerdem hat das ebene Schwemm- land die Anlegung zahlreicher Kanäle ermöglicht, welche das Land ent- wässern und als Verkehrsstraßen dienen. Die Wiesenflächen bewirtschaftet der Viehzüchter, die etwas höher liegenden Gegenden der Ackerbauer. 96] 2. Das Küstenland liegt teilweis unter dem Meeresspiegel und ist durch die Mündungsarme des Rheins und der Scheide in viele Inseln zer- rissen. Eine Kette natürlicher Dünen und künstlicher Dämme schützt den noch unverletzten Küstensaum. Nicht immer aber ist dieser Schutz aus- reichend gewesen, so daß Hochfluten ganze Landstriche verschlungen haben. Auf diese Weise ist die Südersee und der Tollart entstanden. Eine Jnselreihe bildet die letzten Reste des ehemaligen Strandes; die größte ist Texel [teffel]. An der Küste liegen die großen Städte des Landes: am \') [ei], einer Seitenbucht der Südersee, liegt die wichtige Handelsstadt A mfter- dam, wegen des fnmpsigen Grundes auf Pfahlrosten erbaut und von Ka- nälen durchzogen, auf denen die Waren bis an die Niederlagen geführt werden <450); eine Eisenbahn führt über die Hauptstadt Haag (190» nach Rotterdam (?), dem wichtigsten Schiffahrtsplatze der Niederlande (280). 97] .Skima. Die Niederlande haben das Klima der Nordseeknste (§ 31). 98] Bevölkerung. Die Niederländer sind germanischen Stammes, ein arbeitstüchtiges, sparsames Geschlecht, dem Reinlichkeit und Wohlgefallen an bunten Blumen in dem schwarzen Moorboden des Landes ein freund- liches Hanswesen schaffen. Sie sind meist evangelisch. 7. Tas Königreich Dänemark. 99] Lage nach der Karte. Teile des Königreichs sind: 1) der nördliche Teil der Halbinsel Jütland, 2) die dänischen Inseln, 3) einige Nebenländer. 100] \. jütland. Auf Jütland herrscht die Ebene vor. Jin östlichen Teile besteht diese ans gntem Fruchtboden. Daher liegen hier die wenigen größeren Städte des Landes: A a r h uus , R a u d e r s und A a l b o r g. Die Mitte der Halbinsel und der westliche Küstenstrich sind unfruchtbarer Sandgrund, daher meist mooriges Heideland. 101] 2. Die dänischen Inseln werden durch den Kleine n B e l t, den Großen B e l t und den Sund getrennt und bestehen aus den stachen Ei- landen F ü n e n , Lange land, Laaland, Fat st er und Seeland. Ans Seeland, der Hanptinsel, liegt inmitten fruchtbarer Getreidefelder und herrlicher Buchenwälder die Hauptstadt Kopenhagen, ein Sitz ^bedeuten- den Handels (375). — Zu Dänemark gehört ferner die Ostseeinsel B ö r n h o l m. 102] Die ^ebenländer sind: a) Tic järöcv (l>. i. Schafinseln), eine Inselgruppe iin N. der britischen Inseln. l>) Island (d. i. Ei5land>^ eine im Allan- tischen §üzean liegende felsige Insel mit dem feuerspeienden Hella, c) Grönland siebe bei Nordamerika. 8. Tie skandinavische Halbinsel. 103] Lage nach der Karte. Skandinavien begreift die Königreiche Schweden (im O.) und Norwegen (im W.).

9. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 20

1898 - Halle : Anton
20 Die skandinavische Haldinsel. — Die britischen Inseln. Bergland im nördlichen Teile. Nach So. dacht sich das Bergland zu einem bis 100 km breiten Tieflande ab, welches die Ostsee nm- säumt. Die Richtung der s.-ö. Abdachung halten sast alle Gewässer inne. Es münden in den Bottnischen Meerbusen: die Jörne Els, 11 in c Els. Augerrnan E l f und D a l E l s; die K lar Els mündet in den Wener- see, aus dem die Göta Elf zum Kattegat abfließt; in das Skäger Rak ergieht sich der Glommen. Eine Senke im südlichen Teile des Landes wird von Seeen ausgefüllt; es folgen von W. nach O.: der Wener-, Wetter- und Mälarsee, deren Wasser wegen des felsigen Grundes von wunderbarer Klarheit ist. Der durch den Wener- und Wettersee geführte Götakanal verbindet Nord- und Ostsee. Nördlich vom Mälarsee liegt die Universitätsstadt Upsäla, in der Enge zwischen dem Mälarsee und der Ostsee S t ö ck h o l m , die Hptst. und erste Handelsstadt von Schweden (270). Norrköping [nörrtjöping] ist die wichtigste Fabrikstadt des Landes, Gotenburg wegen der Kanalverbindung mit Stöckholm der zweite Platz für den schwedischen Handel. An einem zum Skager Rak sich öffnenden Fjord liegt Kristiania, die Hptst, von Norwegen (150). 107] Klima und Pflanzendecke. Die Westküste hat kühle Sommer und milde Winter, hänsige Nebel und Regen. Die Gebirge des Innern kühlen die von der Meeresküste her wehenden milden Winde ab. Daher ist die Witterung im östlichen Hügellande rauh. Im südlichen Skandinavien ge- deihen noch die Ackergewächse Deutschlands; weiter nach N. finden sich Nadelhölzer, endlich nur noch Moose und Flechten. 108] Bevölkerung. Das Volk ist germanischen Stammes. Im W. wohnen die Tormänner, ein sittenreiner, freiheitliebender Nolksstamm; hier ist der Bauer noch sein eigener Handwerker und meist auch der Lehrer seiner Kinder. Die im O. sitzenden Schweden haben vor ihren Nach- barn Gewandtheit und rühriges Wesen vorans. Im N. wohnen mongo- tische L a p p e n , die sich von der Zucht des Renntiers nähren. Norweger und Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche. 9. Das Königreich Großbritannien und Irland. 109] Lage. Die britischen Inseln werden im O. von der Nordsee, im S. vom Kanal, im W. vom Atlantischen Ozean umgeben. Die Irische See teilt sie in die Inseln Großbritannien und Irland. Die Irische See hängt mit dem Atlantischen Ozean im N. durch den Nord- kanal, im S. durch den St. Georgskanal zusammen. 1. Großbritannien. 110] Bodenform und Bewässerung. Der O. und S. des Landes ist Tiefland, der W. und N. ist gebirgig. 111] \. Das Bergland ist durch zwischenliegendes Tiefland in 5 Gruppen gesondert, a) Das Bergland von Eornwall in der Südwest-Ecke, ist reich an Kupfer und Zinn und daher ein wichtiges Bergbaurevier. b) Das Bergland von Wales >nels] füllt die Halbinsel gl. N. aus. c) Das Bergland von Nordengland ist ein höhlenreiches Kalkge- birge in der Mitte des Landes. >1) Das B e r g l a n d von Süd s ch o t t ° land ist durch einen breiten Tieflandsstreisen getrennt von o) dem Berg-

10. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 26

1898 - Halle : Anton
26 Die Pyrenäen«fjalbinfcl. — Italien. bau darnieder; an seine Stelle tritt Schafzucht. In Alteastilien liegt Valladolid^ swaljadolid], die alte Landeshptst. In Neucastilien liegt die jetzige Hptst. Madrid, die wegen ihrer Lage aus einer Hochfläche nach dem Sprichwort „drei Monate Winter und neun Monate Hölle" hat (470). Hafenplatz am Tajo ist Lissabon, die Hauptstadt Portn- gals (310). Am Duero liegt Porto, ein Ausfuhrort für Wein, der im Duerothale angebaut wird (140). 1301 Klima und Pflanzendecke. Das Klima der ebenen Küstenstriche am Mittelländischen Meere ist sehr warm; daher gedeihen hier alle Arten Südsrüchte. Auf der Hochebene wechseln heiße, trockene Sommer mit kalten Wintern; daher deckt hier der Ackerbau nicht des Landes Bedarf. 1311 Bevölkerung. Die Spanier sind ronianischen Stammes, einfach und maßig im Genuß, dabei voll ernsten Stolzes: selbst der Maultiertreiber hat etwas von der Würde des Edelmannes. Die Portugiesen sind säst gleicher Art und Sprache, wie die Spanier. Spanier und Portugiesen be- kennen sich zur katholischen Kirche. Zu Spanien gehören die Pityüsen und Baleären, zwei Inselgruppen im Mittelländischen Meere, zu Portugal die fruchtbaren Azoren im Atlantischen Ozean. 12. Das Königreich Italien. 132] Lage Das Königreich Italien umfaßt die Apenninen-Halbinsel. Diese lehnt sich im N. an die Alpen und wird vom Adriatischen, Joni- schen, Tyrrhenischen und Ligurischen Meere nmgeben, Das Adriatische Meer bildet den Gols von Venedig, das Jonische Meer den Gols von T a r e n t (der die Halbinseln A p n l i e n und Ealabrien scheidet), das Tyrrhenische Meer den Gols von Neapel, das Ligurische Meer den Golf von Genua. 133] Bodenform Nltd Bewässerung. Die Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W. säumen ebene Küstenstriche; im N. ist ein Tiefland vorgelagert. 134] \. Das Tiefland des senkt sich zwischen dem Südfnße der Alpen und dem Nordhange der Apenninen ein. Es wird bewässert durch den Po mit seinen Nebenflüssen, die Etsch und zahlreiche Kanäle. Das macht die Ebene sehr fruchtbar: das Gras wird oft sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais werden nach einander angebant; in sumpfigen Gegenden gedeiht sogar der Reis. Wegen ihrer dichten Bevölkerung ist die Ebene reich an großen Städten. Mailand ist die größte Binnenhandelsstadt (450). Nörd- lich der Mündung der Etsch liegt die Hafenstadt Venedig, die wegen des sumpsigen Bodens auf Pfählen erbaut und von Kanälen durchzogen ist (l55). 135] 2. Die Apenninen durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge nach; man unterscheidet: a) den nördlichen Apennin, b> den Ge- birgskessel derabrnzzen, .0 den südlichen Apennin. Das Gebirge ist wasserarm, daher nur wenig und meist von Hirten bevölkert. 136] Die Aüstenebencn liegen ans der Westseite; es sind von N. nach S.: a) Die Tiefebene von Toskana wird vom Arno be- wässert; an diesem liegt Florenz, weltberühmt durch seine Knnstschätze (206>. b) Die Tiefebene von Rom wird von der T i b e r dnrchflossen. An diesem Flusse liegt die Hptst. Rom, der Sitz des Papstes und daher eine
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