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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 97

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Die Schweiz, 97 den Industriegebieten aber 200—300. — Die hauptsächlichsten Nahrungs- quellen sind Industrie, Viehzucht, Landbau und Fremden- verkehr. Die entwickelte Industrie benutzt vielfach die Wasserkräfte. Hervorragend ist die Baumwollen- und Seidenindustrie im No. und auf der Hochfläche und die Uhrenindustrie von Genf und im Jura. Der Landbau deckt nicht den einheimischen Bedarf. Etwa die Hälfte des notwendigen Getreides muß eingeführt werden. Der deutsch-schweizerische Handel umfaßt 2/5 des gesamten schw. Handels und steht an 1. Stelle (Seide Uhren V10, Baumwoll- sachen 1110 nach Deutschland). 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Die Schweiz ist eine Bundesrepublik von 25 Einzelftaaten (Kantonen). An der Spitze steht ein auf ein Jahr gewählter Bundespräsident. Den Kern der Schweiz Nehmen die ^Urkantone" (Schwyz, Uri, Unterwälden und Luzern) um den Vierwald- stätter See ein. Sie sind das Hauptgebiet der Sennwirtfchaft. Hier der Schauplatz der Tellsage. Unter mancherlei Kämpfen fagten sich die „Eid- genossen" von Kaiser und Reich los und ihr Gebiet wurde 1648 als selbst- ständiger Staat auch seitens „des Reichs" anerkannt. — Nenne andere Kantone nach der Karte! Bern, Bundeshst. a. d. Aar. Universität. — Jnterl aken,*) in dem an Naturschönheit reichen „Berner Oberlande", zwischen Thuner und Brienzer See gelegen' sehr starker Fremdenverkehr. »Basel, erster Handels- platz der Schweiz, die große Pforte der Ein- und Ausfuhr des Landes, auch rührig im Gewerbefleiß (Seidemnduftrie). Universität. »Zürich, volkreichste Stadt der Schweiz, an? Hauptplatz für Seidenwaren-, Baumwollen- und Maschinenindustrie, berühmteste Universität des Landes. — St. Gallen ist eine alte Klosterstadt. — Luzern, in schöner Lage am Vierwaldstätter See, Eingangstor zu den herrlichen Gebirgsgruppen der Urschweiz; starker Fremden- verkehr. — Davos, berühmter Luftkurort in Graubünden. — »Genf, am Austritt der Rbone aus dem Genfer See; Hst. der „französischen Schweiz", gewerbtätigste Stadt des ganzen Bundesstaates. Universität. — Le Locle und La Chaux de Fonds, Hauptsitze der Uhrenversertigung im Iura, größte Dörfer der Schweiz mit 13000 und 40000 E. Der Winterkurort Lugano liegt im 8. der Alpen. Am Oberrhein, f. vom Bodenfee, das Fürstentum Liechtenstein. o. Das Deutsche Reich (s. unter Iii.). 4. Österreich-Nngarn. (676000 qkm, 49 Mill. E., 73 auf 1 qkm**). 1. Das Land. Dieses zweitgrößte Reich unseres Erdteils nimmt den So. von Mitteleuropa ein. Grenzen nach der Karte! Nur mit der Halb- insel I st r i e u und der Küste von D a l m a t i e n berührt es die A d r i 0 , es ist also vorzugsweise ein B i n n e n st a a t. *) inter lacus — zwischen den Seen (vergl. den Namen „Zwischenseen"). **) Mit Bosnien und Herzegovina. Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 7

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 112

1908 - Halle a. S. : Schroedel
112 Europa. wohlgepflegten Garten gleicht. Sie ist darum sehr dicht bevölkert und reich an größeren Städten. Die Halbinsel wird vom Apennin, einem jungen Faltengebirge, durch zogen. Der Apennin erreicht in dem milden, öden, verkarsteten, mit Schutt Halden bedeckten Kalkhochlande der Abruzzen seine höchsten Erhebungen. Hier der Gran Sasso, d. i. großer Felsen, 2920 m. Das ganze Gebirge ist sehr wasserarm. Im n. Teil vorzüglicher Marmor (Carrara). — Die Ostseite der Halbinsel hat einen schmalen Küstensaum. Die Westseite ist die begünstig tere mit den bedeutendsten Flüssen, Arno, Tiber und Volturno; sie hat talreiche Uferlandschaften und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet, z. B. Elba, Capri. Um den Arno breitet sich das fruchtbare toskanische Tiefland aus, das im 8. von der Arnomündung indes die fieberhauchenden Maremmen (Sumpfniederungen) aufweist. Um die Tiber die wellige baumlofe römische Campagna (kampänja)*). Sie ist wenig fruchtbar und geht im 8. in die von Fieberdunst überlagerten pontinischen Sümpfe über. Das fchönste Gebiet ist die Campanische Tiefebene, „die glückliche", um den Volturno. Hier erhebt sich in der Nähe von Neapel der Vesuv in mehr als Brockenhöhe. Die Apulische Ebene ist wasserarm und steppenartiges Weideland. Die Halbinsel hat Mittelmeerklima, milde Winter mit sehr seltenem Schneefall und sonnige, regenlosen Sommer. Regen fällt im Herbst und Winter. Ein ungewöhnlich warmer, südlicher Wind ist der Scirocco. Die vor Nordwinden geschützte Riviera (= Gestade), am Golf von Genua, ist durch ihren milden, sonnigen Winter berühmt und wird von vielen Brust- kranken aufgesucht. Das Klima der Halbinsel ist dem Gedeihen der Süd- fruchte (Apfelsinen, Citronen, Feigen :c.) zuträglich. Die Mittelmeergewächse (Cypresse, Pinie, Myrte, Lorbeer, Agave und Kaktus) haben ihre Vegetations- zeit im Winter. Die Inseln. Die bedeutendste ist Sizilien, ein wellenförmiges Tafellands das im N. in regelrechte Gebirgszüge übergeht, die eine Fortsetzung des Apennins bilden. Im Ü. der Ätna, ein Vulkan mit vielen Kratern, 3^80 m hoch. — Vor der Nordküste Siziliens die Liparischen Inseln, ebenfalls vulkanischer Natur mit dem ununterbrochen tätigen Vulkan Strom doli. Zu Italien gehört serner die gebirgige Insel Sardinien. Korsika ist sranzössisch, die Maltagruppe englisch. Wie fast ganz Südeuropa ist auch Italien größtenteils junges Land, der Apennin faltete sich zuletzt in der Tertiärzeit. Als Folgeerscheinungen daher noch jetzt vulkanische Ausbrüche, Erdbeben. (Vergl. S. 25.) 2. Tie Bewohner sind ein romanisches Volk mit einheitlichem Gepräge. Nichtitaliener gibt es sehr wenige im Lande. „Der Italiener ist leichter, munterer, erregbarer als der gravitätische Spanier, phantasiereicher und kunstsinniger als der nüchterne Franzose; der Norditaliener erregt durch seine Arbeitstätigkeit und Genügsamkeit häufig Bewunderung." In Rom wohnt das Oberhaupt der römisch-katholischen Christenheit. Die Volksbildung des katholischen Landes steht auf niedriger Stufe. — Im Altertum war Italien der Kern des großen Römischen Reiches, das alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der be- rühmten italienischen Maler bewundert. Die Ha uptnahrungsguelle der Bevölkerung ist die Land- Wirtschaft. *) = das Feld, vergl. Eampanien, Champagne!

3. Allgemeine Erdkunde - S. 51

1907 - Halle a. S. : Schroedel
anderseits die mehrmals beob- achtete Entste- hung vulkani- scher Inseln mit- ten im Meere. Dafür spricht ferner der Um- stand, daß die meisten Koral- leninseln der Südsee Sockel mit den steilen Böschungen der Vulkanberge ha- den. Endlich hat man einigemale aufzufällig vor- überfahrenden Schiffen gerade- zu beobachten tonnen, wie in- folge untersee- ischer Erupti- onen Bodener- schütterungen auf dem Schiffe sich als Stöße bemerkbar machten, wie Wassersäulen von größerer oder geringerer Höhe sich * er- hoben, und wie Asche und Bims- steinstücke aus dem Wasser em- porgeschleudert wurden. Auf solche unter- seeischen Aus- brüche sührt man das Ent- stehen der sog. Erdbeb enslut- wellen (©. 57) zurück. Die Ursache für das Auf- steigen des Magmas bei Figur 27

4. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 63

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 63 — abhänge bedecken Ölbäume, Feigen und Maulbeerbäume, Agrumi bilden' Wäldchen, und hier und da ragt eine Dattelpalme empor. Doch wechseln mit Landschaften üppigster Fruchtbarkeit auch weite Moorgründe, die nur mit Schilfrohr bewachsen sind, wie in der Campagna di Roma. Diese ist ein sast kulturloser, meist uu- gesunder Landstrich, baumlos, mit Ruinen bedeckt und von böser Lust überlagert; erst wenn nach dem Herbstregen mit dem Brande der Sonne auch die Fieberdünste verschwinden, schießt schnell das üppige Gras hervor, und vom Hochlande kommen die Hirten mit ihren Herden in die Ebene. Den südlichen Teil bis zum Kap Circello nehmen die Pontinischen Sümpfe ein, die zum Teil trocken gelegt und an solchen Stellen mit dem schönsten Rasen be- kleidet sind, 12—15sache Ernten geben und die auserlesensten Frucht- bäume des Südens tragen- wegen der noch nicht vollständigen Ent- sumpfung sind sie jedoch immer noch die Heimat todbringender Fieber und darum, abgesehen von nomadisierenden Hirten, völlig entvölkert. Ihnen gleichen die von der römischen Grenze bis zum Arno reichenden Maremmen, Landschaften, welche durch Vernachlässigung verwildert, durch Überschwemmung der Flüsse und Überflutung des Meeres versumpft sind, darum sast ganz des Anbaues und der Be- wohner ermangeln. Alle diese Ebenen gehörten früher zu den blühendsten und bewohntesten Kulturlandschaften Italiens. Erwägt man nun, daß diese breiten, einst wohlangebauten Landschaften auch den Vorteil einer reich gegliederten Küste haben, deren Vorgebirge, Halbinseln und Inseln zahlreiche Buchten und von Natur gute Häfen bilden, so begreist man, daß die italische Halbinsel „ihre vornehmsten und einflußreichsten Völkerschaften, ihre Hanptstaaten und Hauptstädte von den ältesten Zeiten her auf der Westseite gehabt hat, die sozusagen ihre Licht- und Kulturseite darstellt, während im Osten stets ihre Rücken- und Schattenseite ^ war". Nannten doch auch die Alten das Adriatische Meer, das sie sich im Rücken über den Schultern dachten, das obere Meer (mare superum), während sie das Tyrrhenische Meer, das sie unter ihren Augen, zu ihren Füßen hatten, als unteres Meer (mare inferum) bezeichneten. Die kultivierten Landstriche der Westseite erhalten ihren eigenartigen landschaftlichen Charakter durch den Terrassenbau in Verbindung mit der künstlichen Bewässerung, welche durch die regen- armen Sommer des subtropischen Klimas zur Notwendigkeit wird. Olivenhaine, die von Maisfeldern durchsetzt sind, bilden den wich- tigsten Repräsentanten dieser Kultur. Daneben prangen Oleander- büsche, gedeiht der Weinstock, wachsen Feigen-, Mandel- und Maul- beerbäume, und weiter nach Süden mischen sich mit diesen Bestünden Zitronen- und Orangenbäume, überragt von Zypressen und einzeln 1 Kohl, Die geoflr. Lage der Hauptstädte Europas.

5. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 65

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 65 — Mailand 24°, Rom 24,6 °, Palermo 26°. Dabei nehmen die Nieder- schlagsmengen von Norden nach Süden ab. Die mittlere jährliche Regenhöhe beträgt in Mailand 100, in Florenz 92, in Rom 76, in Palermo 60 cm, während Neapel am Abhange des Vesuvs 83 cm aufweist. Die Hauptregen fallen in Oberitalien im Sommer, in Mittelitalien im Herbst, in Unteritalien im Winter. Bora im Norden, Scirocco im Süden sind beide der Pflanzenwelt gefährlich, der erste durch seine Kälte, der andere durch seine Hitze und Trockenheit. Bevölkerung. Die Bewohner Italiens sind nach ihrer Ab- stammung ein Mischvolk, nach ihrer Sprache Romanen; nur x/* Mill. spricht nicht italienisch, und zwar wird französisch in den Alpen von Piemont, deutsch in den „13 Gemeinden" nördlich von Verona und in den „7 Gemeinden" nordwestlich von Bassano, slovenisch im äu- ßersten Osten von Friaul, albanesisch und griechisch in Apulien ge- sprochen. Eine nicht unbedeutende Zahl wandert alljährlich sür immer oder nur zeitweilig aus; die letzteren, um in Frankreich, Deutschland, den Alpenländern und Amerika als Erdarbeiter, Stein- metzen k. Arbeit und Verdienst zu suchen. 99,5 % gehören der römisch-katholischen Kirche an; die übrigen sind Protestanten, andere Christen und Juden. Rom ist der Sitz des päpstlichen Stuhles. Nach der Einver- leibung des Kirchenstaates hat die italienische Regierung durch das sogenannte Garantiegesetz vom 13. März 1871 die Person des Papstes sür unverletzlich erklärt und ihm die Rechte eines Souveräns hin- sichtlich seiner Gesandten und der Post- und Telegraphenverbindung des Vatikans garantiert; auch wurde ihm eine jährliche Rente, der Besitz des Vatikans und des Laterans, der Villa Castel Gandolso in den Albaner Bergen zugesprochen. Der Quirinal ist der Königspalast, und seit dem Einzüge Viktor Emanuels in Rom am 31. Dezember 1870 ist Rom der Mittelpunkt der nun wieder politisch geeinten Völker Italiens, welche trotz der physischen Zersplitterung des Landes und trotz der viel- fachen Völkermischung, welche hier stattgefunden hat, zu einer Nation sich herausgebildet haben und durch eine Sprache und ein Bekenntnis verbunden sind. Will man auch bei Liguriern und Genuesern noch keltisches Gepräge wiedersinden, den Fleiß, die hohe Gestalt und die weiße Haut der Lombarden auf germanisches Blut zurückführen, an den Apuliern, Calabresen und Sizilianern Spuren griechischer, arabischer und maurischer Abkunft erkennen, so verbindet doch heute alle Italiener, ob sie auf den Alpen oder am Etna, in den venetianischen Lagunen oder in den Abruzzen hausen, dasselbe Band nationaler und sprachlicher Einheit, das in der Auf- richtung des Königreichs Italien in Erscheinung getreten ist. Staatenkundliches: Das Königreich Italien ist eine konsti- tutionelle, erbliche Monarchie mit zwei Kammern, der der Mulle, Erdkunde Ii. 5

6. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 68

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 68 — heute namentlich durch die Mosaik-, Majolika- und Alabaster- Industrie, Seiden- und Damastweberei, Blumen- und Strohhut- Fabrikation von hoher Bedeutung. Pisa © (schiefer Turm?), mit Prachtbauten aus seiner Blütezeit und Universität; in der Nähe das gewerbfleißige Lucca T, Livoruo □, einer der großen Handels- häfen Italiens. Rom □ (S. 64). Civita Beechia ist der Hafen Roms. Perugia T ist wichtig durch Seidenhandel und Seiden- indnstrie. Ancona © ist Kriegs- und Handelshafen. Südlich von Rimini die 60 qkm große Republik San Marino, deren 7900 Einwohner fast ausschließlich Ackerbau treiben; seit 1860 bekleidet der König von Italien die Würde eines Protektors der kleinen Republik. In Süd-Italien: Neapel □, am Eingange zu der reichsten süditalischen Küsten- ebene, ist die volkreichste und von Fremden belebteste Stadt Italiens und nächst Genua die wichtigste Hafen- und Handelsstadt; hier be- sonders Korallenfischerei sowie die daran geknüpfte Industrie. Poz- zu ol i, östlich die Solfatara, nördlich die Phlegräischen Felder. Die Pozzulanerde ist eine verwitterte Lava, die, mit Wasser vermischt, einen außerordentlich dauernden Mörtel gibt. Portici, mit könig- lichem Schloß. Resina, über dem verschütteten Herculanum. Castellamare O über Stabiä; nordöstlich davon das großenteils nieder ausgegrabene Pompeji. Gasta ist Festung am gleichnamigen Golse. Salerno O, herrlich am Meere, aber an einem versandeten Hasen. Capua, stark befestigte Stadt am Volturno. Barletta . und Bari ©, Ausfuhrhäfen für Öl, Wein, Johannisbrot usw. Brindisi C, früher der Übersahrtsort nach Dyrrhachium (Durazzo), jetzt Umschlagsplatz auf der Route von England nach Sues und Ostindien. Reggio O, an der Straße von Messina. Auf Sizilien setzt sich der Kalabrische Apennin an der Nord küste fort; unmittelbar an der Ostküste liegt der seine vulkanische Natur durch eine Reihe von Kratern verratende Etna. Das übrige Sizilien ist eine wellige Ebene mit Schlammsprudeln und reichen Schwefellagern. Der überaus fruchtbare, seines ehemaligen Waldes beraubte Boden leidet unter großer Wasserarmut. Kultur der Süd- früchte und der neuerdings sich wieder hebende Getreidebau sind die Hauptbeschäftigung der Landbevölkerung. Städte: Messina Lz, Reggio gegenüber, mit einem der größten und schönsten Häsen der Erde, führt namentlich die Erzeugnisse der reichen Orangen- und Zitronenkulturen Siziliens aus: Universität. Eatania □ am Fuße des Etna, der von hier aus bestiegen wird. Syraeusa O, in der Nähe des ehemals mächtigen Syrakus, an versandeter Hafenbucht. Ealtanisetta, Schwefelbergbau. Girgenti, Schwefelexport. Mar sala, Weinbau. Palermo Li, am Rande einer gartenähnlich be- bauten Fruchtebene mit Reihen riesiger Agaven, haushoher Kakteen

7. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 98

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 98 — tretbebau deckt den Bedarf nicht; dagegen werden Rinder und Pro- dnkte der Viehzucht (Käse!) ausgeführt. In den westlichen und nord- westlichen Teilen wird Wein- und Obstbau, in Tessin Olivenkultur und Seidenraupenzucht getrieben. Obgleich Mineralschätze fehlen, so ist doch die industrielle Tätigkeit sehr ausgedehnt; in den nordöstlichen Kantonen herrscht die Fabrikation von Baumwollwaren, in den nördlichen, in Bern, am Genfer See und im Rhonetal die von seidenen Waren, im Iura Uhrenfabrikation, in Genf die Her- stellung von Schmuckwaren in Gold und Silber, im Berner Ober- lande die Holzschnitzerei und Herstellung sonstiger Holzarbeiten; dazu gesellt sich der Maschinenbau und die Papierfabrikation. Der Handel ist sehr lebhaft. Die Eisenbahnlinien hatten 1900 eine Länge von 3867 km, und hinsichtlich der Dichtigkeit des Eisenbahnnetzes steht die Schweiz nur hinter Belgien und Groß- britannien zurück; dazu kommt, daß die Kunststraßen auch im Hoch- gebirge vorzüglich sind und auf allen größeren Seen regelmäßige Dampfschiffahrten bestehen. Nach dem deutschen Zollgebiet führt die Schweiz Haupt- fächlich Seide- und Seidenwaren, Uhren, Kühe und Käse aus; da- gegen bezieht sie aus Deutschland Mühlenfabrikate, Chemikalien, Baumwollgewebe, Tuch- und andere Zeugwaren, Eisenwaren und Kohlen. Städte^: Bundeshauptstadt ist Bern G, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, hat eine Universität und treibt Weberei und Strohflechterei. Jnter- laken, ein Hauptkonzentrationspunkt des Touristenverkehrs. Aarau treibt Baumwollwaren-, Seidenwaren- und Jnstrumentenfabrikation. Lnzern O, am Beginn der Gotthardstraße. An und um den Vierwaldstätter See viele Erinnerungen an Tell. Zürich □ S. 96. Freiburg o, in gesegnetem Hügellande, mit Produktenhandel. Im Jura Loele o und Chanx de Fonds O mit Uhrenfabrikation; ebenso Neuenbürg O. Lausanne O, beliebter Fremdenanfenthalt, wie andere Orte am Genfer See. Genf G S. 95 mit Vororten über 100000 Einw. Lenk, Badeort. Brieg, Ausgang aus dem Wallis nach dem Simplon. Airolo, am südlichen Ausgange des Gotthardtunnels, wie Göschenen am nördlichen Eingange. Sama- den, Hauptort im Engadin; Badeorte St. Moritz, Tarasp. Davos, Luftkurort. Chur or an der Vereinigung mehrerer Ge- birgsstraßen, Stapelplatz zwischen Deutschland und Italien. Ragatz an der Tamina, berühmter Badeort,' das heiße Wasser wird eine Stunde weit von dem in einer düsteren Felsenschlucht gelegenen Bad Pfäfers hergeleitet. St. Gallen O, Baumwollindustrie. Rorschach und Romanshorn, Hafen orte, mit Getreidehandel 1 Gib die Lage der Orte nach der Karte an !

8. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 60

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 60 — und durch Tortonn sowie durch die zuin Schutze gegen Friedrich Barbarossa erbaute Feste Alessandria beherrscht wird. Wenige und beschwerliche Pässe übersteigen den östlichen Teil; deshalb lief die römische Heerstraße am Nordfuß des Apennin entlang, bis Meer und Gebirge nur einen schmalen Küstenstreifen übrig lassen, aus welchem bei Fano das Tal des Metaurus (Hasdrubal!) und seines Nebenflusses, des Barano, benutzt wurde, um in das Tal des Tibers zu gelangen. Darum galt diese Stelle als das Eingangstor von Italien, und wir verstehen, wenn Julius Cäsar nach Über- schreitnng des Rnbieon, welcher eines der Flüßchen sein mnß, die das Meer nörd- von Rimini erreichen, sagte: Der Würfel ist gefallen. Von Anconas Vorsprunge wendet sich das Gebirge mehr nach Südsüdost in der Hauptrichtung der ganzen Halbinsel und bildet in dem Kalksteingebirgsviereck der Abruzzen den höchsten Teil der Halbinsel. Diese schwer zugängliche Bergfeste steigt im Gran Sasso d Jtalia zu mehr als 21)00 m auf und trägt aus seinen höchsten Teilen eine mehrere Wochen andauernde Schneedecke. Der größte Teil ist nacktes Gestein, und wild ist der gesamte Ostabfall mit nur schmalem, oft sehr eng beschränktem Küstensaume. Der Westabhang löst sich in Parallelketten auf, welche Längstäler einschließen, in denen die Flüsse der begünstigteren Westseite der Halbinsel ihren Ober- und Mittellaus haben, oder aus denen sie ihre Nebenflüsse erhalten (der Arno bis Florenz, der Tiber als Teoerone, der Velino bis Terni, der Garigliano als Liris, der Volturno oberhalb Eapna>. Nach dem Tyrrhenischen Meere hin ziehen sich mehr oder minder breite Hügellandschasten, die unter dem Namen Subapennin zu- sammengefaßt werden und die Tallänse des unteren Arno, Om- brone, Tiber, Gariglino und Volturno einschließen. Vom Volturno macht die Regelmäßigkeit der Kettenbildung nach und nach freier und selbständiger Gruppenbildung Platz, und das Gebirge nimmt seine Hauptrichtung nach Süden. Zu beiden Seiten dehnen sich Küstenebenen aus. Am Adriatischen Meere liegt die Ebene von Apulien, vom Ofanto durchflössen: sie ist dürr und wasserarm, meist Weideplatz für Pferde und Schafe. Fast isoliert erhebt sich die Gruppe des Monte Gargano in dem Sporne der Halbinsel. Im Westen gegen das Meer weitet sich die lachende Ebene von Campanien. Vom Golf von Policastro setzt sich das Gebirgs- land mit mehreren isolierten Massiven in der Halbinsel Ealabrien in einem nach Westen geöffneten Bogen bis zum Riß bei Reggio fort, Sizilien zugewendet, in dessen nördlichem Randgebirge es seine Fortsetzung findet. Die zahlreichen vulkanischen Bildungen am Jnnenrande dieses mächtigen Gebirgsbogens lassen den Apennin als ein durch den Druck von Südwesten ausgerichtetes Gebirge erscheinen, dessen tyrrhenische Seite eingesunken ist und deshalb zahlreiche Bruchlinien ausweist, aus denen das feurigflüssige Erdinnere ausgestiegen ist. Als höchste, den älteren vulkanischen Bildungen zuzurechnende Erhebung gilt der auf toskanischem Boden gelegene trachytische Monte Ami ata, in dessen

9. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 64

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 64 — stehenden Pinien. Es beginnt diese Region, welche schon an den Ufern der Alpenseen Norditaliens auftritt, an der Westküste der Halbinsel am genuesischen Steiluser mit der riviera di ponente (San Nemo) und der riviera de levante und reicht zunächst bis Spezzia, dem ersten Kriegshasen Italiens. Genua, Genova la superba, liegt am Nordende des lignrischen Busens; die ungewöhnliche Schönheit seiner Lage wetteifert mit der von Neapel. Amphitheatralisch steigen , die Häuserreihen empor und umgeben die von Masten wimmelnde Hasenbucht, während im Hintergrunde die Schneegipsel der Meer- alpen hervorragen. Es folgt die bergumschlossene Blumenebene von Florenz; au sie reihen sich die reizenden Gehänge des Albaner- gebirges. Nun treten zu der oben bezeichneten Vegetation Aloe und Kaktns, Johannisbrot und Palme hmzu. Die größte Annähe- rung an asrikanische Natur erreicht Unteritalien und Sizilien, wo Baumwolle gedeiht, Zuckerrohr zur Zuckergewinnung angebaut wird «Syrakus) und Palmen in Gruppen auftreten. Wiesengründe fehlen überall gänzlich, und Ackerfelder treten nur in kleinen Ausdehnungen auf; aber zwischen malerischen Berghöhen, inmitten der ^bstwälder, liegen terrassenförmig übereinander die zahlreichen kleinen Städte und Dörfchen, Meierhöse und Kapellen die Abhänge hinauf. In der Mitte der Westseite Rom, an dem Tiber da, bis wo- hin noch kleine Schiffe gelangen konnten, und wo sich die letzten Hügel an seinen Usern erheben und die Gelegenheit zur Anlage schützender Befestigung gaben. Das älteste Rom, das des Romulus, lag auf deni Palatinus. Sabinische Ansiedelungen auf dem Kapitolinns und Quirinalis wurden bald damit ver Kunden, lim diesen Kern lagen nach fünf Hügel, welche bereits in der Königszeit besiedelt wurden. Aurelian umgab die ganze Stadt mit einer gewaltigen Mauer, welche auch den Monte Pincio und den -(lampus einschloß. Auf dem linken Tiberufer war auch ein Teil des Janiculus in die Ringmauer gezogen; der Va- ticanus lag außerhalb derselben. Das neue Rom liegt auf dein linken Tiberuser noch innerhalb der anrelianischen Ringmauer, ist aber aus das Dreieck zwischen Tiber, Quiriual und Palatinus beschränkt. Im Norden, Süden und Osten um- saßt es ein weites Trümmerfeld, mit Gärten und Weinbergen bedeckt und durch die Reste der Aquädukte und Thermen des alten Roms geschmückt. Weiter aus- gedehnt als das alte Rom hat sich die neue Stadt auf dem linken Tiberufer, da auch Janiculus und Baticanus bebaut sind. Hier erhebt sich die Peterskirche, der Glanzpunkt des christlichen Roms. Klima und Erzeugnisse. Bersolge die Januar-Jsothermen von 2, 6, 8, 10°, ebenso die Juli-Isothermen von 24 und 26°! In welcher Richtung nimmt im allgemeinen die Wärme ab? Stelle die Erzeugnisse der Halbinsel auf Grund der vorangegangenen Betrachtung und mit Hilfe der Karte zusammen! Auch hier wie auf der Pyrenäen-Halbinsel haben die Küsten, besonders die vor den Einwirkungen des Kontinents geschützte West- küste Mittelmeer-Klima, während die Poebene mehr kontinentalen Eharakter trägt. Doch zeigt sich dies nur in der Wintertemperatur: Turin -f- 0,2°, Mailand -j- 10 C., San Remo 8,6°, Genua 7,8°, Florenz 5,3 °. Die Unterschiede in der Sommertemperatur sind nicht so bedeutend, als man nach den Breitenunterschieden erwarten sollte;

10. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 95

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
Die Vierwaldstätter^ Alpen zwischen Aar und Reuß bilden das West- und Südufer des Bierwaldstätter Sees mit zahlreichen Erinnerungen aus Geschichte und Sage; sie gehen im Westen des Tales von Sarnen in ein langgestrecktes Waldgebirge mit prächtigen Alpenmatten, die Emmentaler Alpen (Emmentaler Käse!), über.' Trotzig steigt südwestlich von Lnzern der Pilatus^ bis 2133 m Höhe empor, welcher seit der Eröffnung der Pilatusbahn neben dem Rigi^ zu den besuchtesten Höhen der Schweiz gehört, sich aber von diesem dadurch unterscheidet, daß er, während der Rigi sich einer größeren Zahl sonniger Tage erfreut, häufig in Nebel und Wolken gehüllt ist. Die Glarner Alpen zwischen Reuß und Rhein werden im Norden von der Senke des Wallen- und Züricher Sees begrenzt und von der Linth, die vom Tödi kommt, durchbrochen. Den westlichen Abschnitt bilden die Schwyzer Alpen mit dem Axenberg und den beiden Mythen. Von drei Seen umgeben, erhebt sich als freistehende Berggruppe zu 1800 in Höhe der Rigi, am Fuße der südlichen Abhänge mit Feigen, Mandeln und Kastanien, sonst allenthalben mit grünen Matten bedeckt, auf welchen an 4000 Stück Rindvieh weiden. Die freie Lage gestattet eine Rundsicht, welche an Ausdehnung und Schönheit von keinem andern Berge der Alpen erreicht wird. Die nördlich von der Senke des Züricher und Wallen-Sees liegenden Alpenketten werden nach der dieselben durchbrechenden Thür, deren oberes Tal Toggenburg heißt, Thur-Alpen genannt. Sie erheben sich im Osten schroff aus dem Rheintale, senken sich aber allmählich nach Norden zum Bodensee. An den Nord- und Nordwestfuß des Hochgebirges schließt sich die Schweizer Hochebene an, erfüllt von dem Trümmergestein des Hochgebirges. Sie erstreckt sich von Genf bis zum Bodensee und hat bei einer Breite von 20—30 km eine mittlere Höhe von 500 m. Sie gehört fast ganz dem Flußgebiet der Aar au; nur ein niedriger Damm trennt die Zuflüsse des Neuenburger und Murten-Sees vom Genfer See. Genf, am Austritt der Rhone aus dem See, ist durch die Betriebsamkeit seiner intelligenten Bewohner zu einer bedeutenden Industrie- und Handelsstadt geworden. Genf ist das Bollwerk der schweizerischen Reformation und das Asyl berühmter Männer aller Nationen gewesen. Im Berner Niederlande, da wo der am meisten ebene Teil der Hochebene, die Kornkammer des Landes, beginnt, am Eingange in das Berner Oberland, liegt an der Aar die Bundeshauptstadt Bern. 1 Die vier Waldstätten sind die drei Urkantone und Luzern. 2 mons pileatus = der be- hütete Berg. 3 Eigentlich die Rigi — Schichten.
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