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Spannungen, die zur Oberfläche parallel verlaufen und senkrecht
zu ihr liegende Sprünge entstehen lassen. Bei wechselnder Tem-
peratur klaffen die Sprünge auseinander und verengen sich
wieder und bewirken so endlich eine Lockerung des oberen Gesteins
und ein Zerfallen desselben in Trümmer. Hat ein Gestein voll-
kommen gleichförmige Struktur, so äußert sich die Verwitterung
als Abblättern oder Abspringen dünner Schalen; im andern
Falle reißen die Teile, welche den geringsten Widerstand bieten,
am tiefsten ein, und es bilden sich kleine Blöcke. Wenn das zer-
trümmerte Gestein durch Wind oder Wasser nicht weggeführt
wird, fo hört die Verwitterung in der Tiefe, bis zu welcher die
Temperaturschwankungen reichen, zuletzt auf; wird aber die unter-
liegende feste Gesteinsmasse vom Schutt entblößt, so beginnt der
Vorgang von neuem.
Die Verwitterung wird außerordentlich beschleunigt, sobald
Wasser in die Gesteinsspalten dringt und dort gefriert. Das
sich bildende Eis beansprucht größeren Raum als das Wasser
(welches bekanntlich bei +4° C. seine größte Dichtigkeit hat) und
zersprengt dadurch die Gesteine. Auch die in die Risse ein-
dringenden Pflanzen wurzeln üben bei fortschreitendem
Wachstum eine sprengende Wirkung aus.
So wird also das Gestein durch Temperaturschwankungen,
durch das Wasser und durch die Pflanzenwelt auf mechanische Weise
gelockert und immer mehr zerkleinert. Man nennt diese Art der
Gesteinszerstörung die mechanische Verwitterung. Sie
sindet nur an der Oberfläche der Gesteine bis zu einer geringen
Tiese hinab statt und hört aus, sobald eine genügend starke Decke
von Schnee, Eis, Schutt u. dgl. das Gestein bedeckt. Besonders
großartige Wirkungen zeigt sie in Gebieten mit häufigen und
starken Temperaturschwankungen (Sahara) und in höheren Breiten
mit scharfen Winterfrösten.
Neben der mechanischen arbeitet die chemische Verwitterung
in erfolgreichster Weise an der Umgestaltung der Erdoberfläche, indem
sie die Gesteine teils vollständig auslöst, teils durch Zersetzung der
Bindemittel in ihrer Struktur lockert. Die chemische Verwitterung
ist namentlich an das Vorhandensein von Feuchtigkeit gebunden,
und damit wird dem Wasser eine zweite wichtige Rolle in dem
Verwitterungsprozeß zugewiesen. Freilich kann reines Wasser
nur wenige Mineralien lösen; aber das auf der Erde vorkommende
Wasser enthält fast immer geringe Mengen von Kohlensäure oder
von Humussäure, die es aus der Lust oder verwesenden Pflanzen-
teilen aufnimmt, sowie mancherlei andere Beimischungen (so in
den Tropen häusig etwas salpetrige Säure).
Die Mineralien verhalten sich gegen die chemische Ver-
Witterung sehr verschieden. Reiner Kalk, Gips (schwefelsaurer
Kalk), Steinsalz und Gesteine, die Beimischungen von Kalk oder
Feldspat haben, werden vom Wasser entweder ganz aufgelöst oder
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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69
Scharzfeld am Südharz eine etwa 3 m dicke Bodenschicht aus
Lehm. Durch die Decke der Höhlen sickert Regenwasser, welches
meistens Kalk ausgelöst mitbringt. Bei der Verdunstung scheidet
es den Kalk teils an der Decke aus, von der es herabtropft, teils
auf dem Boden, auf den es fällt. Dadurch entstehen Tropf-
steine von oft wunderlicher Form. Die von der Decke herab-
hängenden Gebilde nennt man Stalaktiten*); die am Boden
aufsteigenden heißen Stalagmiten *). Da jeder Wassertropfen ihnen
neues Baumaterial zuführt, so wachsen sie mit der Zeit immer
mehr gegeneinander und verbinden sich mitunter zu Tropfstein-
säulen. Ebenso entstehen durch die aus den Überrieselungen der
Wandflächen sich niederschlagenden Kalkmassen eigenartige Bil-
dungen, die wie Draperien die Wände der Höhle bekleiden. Je
nach der Reinheit des abgesetzten Kalkes sind die Tropssteine hell
oder dunkler gefärbt. Bekannte Tropfsteinhöhlen sind im Unterharz,
im deutschen Jura und im Karst (Adelsberger Höhle). — Durch
Einsturz der Decke einer Höhle bilden sich mitunter trichter- oder
schüsselsörmige Vertiefungen, die Dolinen, in denen sich nicht
selten Seen finden. Übrigens entstehen Dolinen auch oft in
Kalkgebirgen durch chemische Verwitterung, wenn Tageswässer
und gelöste Stoffe in Spalten einen Ausweg nach unten finden
(Karst).
Das in den Quellen wieder zu Tage tretende Grundwasser
bringt häufig aufgelöste Mineralien mit (Salz, Kalk, Eisen u. a.),
besonders dann, wenn es kohlensäurehaltig ist oder infolge des
Aufsteigens aus großen Tiefen hohe Temperatur besitzt. Aus
dem als heiße Quellen hervorsprudelnden Wasser schlagen sich
die aufgelösten Stoffe bei der Abkühlung und raschen Verdunstung
gewöhnlich bald nieder und bilden an den Ausflußstellen sog.
Sinterkegel oder Sinterterrassen (Geysire auf Island, im National-
park am Aellowstone in Amerika, auf Neuseeland).
5. Krofion und Sedimentctbtcrgerung beim fließenden
a. Das fließende Wasser. Das die Abspülung bewirkende
Wasser der Niederschläge sammelt sich zu kleinen Rinnsalen und
wird in ihnen, soweit es nicht einsickert, den Bächen, Flüssen
und Strömen zugeführt. Es vereinigt sich dabei mit dem Wasser,
das in den Quellen der andauernd fließenden Gewässer aus der
Erde hervorbricht. So sammelt jeder Bach das fließende Wasser
aus einem bestimmten, durch Anschwellungen der Landoberfläche
(Wasserscheiden) ringsum begrenzten Gebiete, das man als sein
Einzugsgebiet bezeichnet. Das gesammelte Wasser sührt der
Bach entweder einem See bezw. Meere oder einem größeren Flusse
zu. (Von den versiegenden Steppenflüssen wird hier abgesehen).
*) Von gr. stalaktös, tröpfelnd; stälagma, das Getröpfelte.
Wasser.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Karst
Extrahierte Ortsnamen: Scharzfeld Südharz Karst Island Aellowstone Amerika Neuseeland
— 21 —
schätzt man auf 366 Mill. qkm, so daß von den 510 Mill. qkm
der gesamten Erdoberfläche nur 144 Mill. auf das Land entfallen.
Land und Wasser stehen also an Fläche im Verhältnis von rund
2:5. Die Verteilung des Landes über die Erdoberfläche ist nicht
gleichmäßig. Aus der nördlichen Halbkugel überwiegt das Wasser
nur etwas (Verhältnis des Wassers zum Lande 1,5:1); auf der
südlichen hingegen übertrifft es an Flächenraum das Land ganz
bedeutend (Verhältnis 6:1). Wie dick die feste Erdrinde ist, entzieht
sich unserer Beobachtung, so daß wir darüber keine Kenntnis
haben.
A. Innerer Aufbau der Erdrinde.
1. Geftemsbildung.
Wie die gebirgsbildenden Fels arten (zu denen anch alle
lockeren Bodenbedeckungen, wie Sand, Löß, Humuserde u. s. w.,
gezählt werden müssen) entstanden sind, können wir uns ver-
stellen, wenn wir beobachten, daß noch jetzt auf vierfache Art die
Bildung solcher Gesteine vor sich geht. Aus tätigen Vulkanen
quellen feuerflüssige Massen heraus, die langsam erkalten
und erstarren. Staubteilchen, Sandmassen, Schlamm, Gerölle
werden auf mechanischem Wege vom Winde oder vom
strömenden Wasser zusammengetragen und aufeinander ge-
schichtet; durch Bindemittel werden sie unter dem Druck der auf-
liegenden Massen allmählich verkittet und verfestigt. Im Wasser
chemisch gelöste Stoffe (Salze, Kalke, Kieselsäure) schlagen
sich nieder und bilden mit der Zeit feste Massen (vergl. Tropsstein-
bildungen, Niederschlag aus sog. hartem Wasser in Wasserkesseln).
Endlich helfen organische Wesen zur Bodenbildung. Der
Torfboden entsteht durch Absterben von Pflanzenteilen; Korallen-
tierchen bauen Felsriffe auf, und im Wasser, namentlich im
Meere, sinken sort und fort die Reste von Milliarden absterbender
Tiere in die Tiese und lagern sich dem Boden ein.
Auf dieselbe Weise haben sich in früheren Zeiten all die
Bodenschichten, die Felsarten gebildet, die wir jetzt als Massen
von zum Teil außerordentlicher Härte in der mannigfaltigsten
Struktur*) und Lagerung in der Gesteinshülle unserer Erde vor
uns haben. Dabei sind sie natürlich durch die Berührung mit
feuerflüssigen oder hoch erhitzten Gesteinen oder durch den
Ungeheuern Druck aufliegender Massen aus chemischem oder
mechanischem Wege vielfach umgestaltet worden.
Alle gebirgsbildenden Felsarten sind also entweder aus dem
Erdinnern hervorgequollen, oder sie haben sich durch Aufschichtung
*) D. i. das durch Größe, Form, Lage und Verbindungsweise der
Gesteinselemente bestimmte Aussehn des Gesteins. Von lat. stmctüra^au.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 119 —
kommunizierenden Röhren. Es sammelt sich unten in der Mulde,
steigt nach beiden Seiten hin und fließt bei aus, sobald es in
beiden Schenkeln die Höhe von Q erreicht hat. Das Ausfließen
wird so lange dauern, als von ai her Wasser nachdrängt.
Künstlich geöffnete aufsteigende Quellen sind die artesischen
Brunnen (so genannt, weil sie zuerst in Artois in Frankreich
erbohrt wurden). Bei ihnen wird dem Wasser in der mulden-
förmig gebogenen Schicht a (Fig. 48) durch Durchbohrung der
undurchlässigen Schicht b ein Ausweg eröffnet, und es quillt
durch das Bohrloch zur Oberfläche empor, falls der Wasserdruck
stark genug ist, also das Ersatzgebiet des Wassers genügend
hoch liegt. Derartige artesische Brunnen sind in großer Zahl an-
gelegt worden. Sie sind sür die Besiedelung wasserarmer Gegen-
den oft von entscheidender Bedeutung geworden. Besonders zahl-
reich sind sie in Algerien und in den Oasen der Sahara, wohin
aus dem regenreichen Sudan und deu nördlichen Gebirgen das
Grundwasser durch die Neigung der Gesteinsschichten geführt
wird. Mitunter öffnet die Natur selbst durch eine Spalte oder
eine Verwersungsklust an Stelle des künstlichen Bohrloches dem
Wasser einen Weg und schafft so eine aufsteigende Spaltquelle.
Wenn das Wasser der atmosphärischen Niederschläge die
oberen, an Kohlensäure reichen Erdschichten durchsickert, so nimmt
es von diesem Gas eine geringe Menge in sich aus und wird da-
durch besähigt, Teile der von ihm durchzogenen Gesteine auszu-
lösen. Besonders werden Kalkgesteine und «L-alzlager vom Grund-
wasser angegriffen, und das Wasser vieler Quellen enthält des-
halb kleinere oder beträchtlichere Mengen dieser Stoffe. Kalk-
haltiges Wasser bezeichnet man als hartes Wasser. Ist im
Wasser hauptsächlich Salz gelöst, so heißt es Sole. (Reichenhall,
Lüneburg, Soden a. d. Werra und im Taunus, Hall in Tirol,
Halle, Hallein u. a.) Je nach dem Vorherrschen anderer Mine-
ralien nennt man die Quellen Stahl-, Natron-, Jod-,
Schwefelquellen u. s. w.; wenn sie sehr reich an Kohlensäure
sind, spricht man von Sauerquellen (z. B. Niederselters im
Taunus). Viele Mineralquellen haben durch ihre Heilkraft
große Bedeutung und locken Taufende von Leidenden in die be-
treffenden Badeorte. Solquellen liefern außerdem große Erträge
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: B._Niederselters
Extrahierte Ortsnamen: Artois Frankreich Algerien Sahara Lüneburg Taunus Hallein Taunus
— 3 —
Teilen entstanden die Monde. So bildeten sich aus der anfangs
einheitlichen Masse die sämtlichen Teile unsers Sonnensystems.
Alle diese Kinder der Sonne, etwa 500 an der Zahl, behielten
die rotierende Bewegung bei; sie strahlten einen Teil ihrer Eigen-
wärme in den kalten Weltenraum aus, und die Abkühlung be-
wirkte eine Zusammenziehuug und Verdichtung ihrer Masse zu
mehr oder minder festen Körpern.
Diese sogenannte Abschleuderungstheorie wird durch ein
Experiment versinnlicht, das zuerst der Physiker Plateau in
Gent ausführte, und das gleichsam den Entstehungsprozeß des
Sonnensystems im Wasserglase wiederholt. Plateau füllte ein
Glas mit Wasser, dem er durch Zusetzung von Alkohol genau
die spezifische Schwere des Olivenöls gegeben hatte. In dieses
Wasser senkte er mittels einer Pipette einen Tropsen Olivenöl,
der augenblicklich Kugelgestalt annahm und im Wasser schwebte.
Durch mehrere eingeführte Tropfen, die sich mit dem ersten ver-
einigten, vergrößerte er die Kugel. Wurde nun diese Olkugel
durch eine an einer drehbaren Achse befestigte und bis in die
Mitte der Kugel eingesenkte kleine Scheibe in rotierende Bewegung
versetzt, so plattete sie sich an den Polen ab, während am Äquator
eine Ausbauschung entstand. Bei langsam vermehrter Ge-
schwindigkeit der Drehung löste sich am Äquator der Kugel ein
Ring ab, der in der Drehungsrichtung die Kugel umkreiste und
bei vergrößerter Geschwindigkeit, die sich durch die Flüssigkeit auch
dem Olringe mitteilte, zuletzt zerriß, um kleine Kugeln zu bilden.
Diese umkreisten, wie vorher der Ring, die Hauptkugel und
drehten sich dabei in gleicher Richtung wie diese um ihre Achse. —
Sind bei diesem Versuche auch teilweise audere Kräfte mit tätig
als bei der Entstehung des Sonnensystems, so zeigt er doch die
hier wie dort sich äußernde Wirkung der Zentrifugalkraft.
Für die Wahrscheinlichkeit der Kant-Laplaceschen Hypothese
gibt auch die Spektralanalyse ein bedeutsames Zeuguis.
Sie beweist, daß die Sonne dieselben Stoffe in glühendem Zu-
stände enthält, aus denen unfere Erde besteht.
Die Erde wurde durch sortgesetzte Abkühlung und Zusammen-
ziehung allmählich aus einem glühenden Dunstball zu einer
glühendflüssigen Masse umgewandelt, die sich endlich mit einer
festen Erstarrungskruste umgab. Die Ausstrahlung ihrer Eigen-
wärme in den Weltenraum uahm ab, und die sie umgebenden
Wafserdämpse wurden verdichtet und sammelten sich in den Ver-
tiefungen der Erdrinde als Meer an. Die größeren Erhebungen
auf der Erde ragten als Land über das Wasser empor. Land
und Wasser bilden seit jener Zeit die bleibenden Grundformen
auf der Oberfläche unsers Planeten; ihre geographische Verteilung
hat sreilich im Lause der Zeit manchen Wechsel erfahren.
Anmerkung: In neuerer Zeit hat mau mehrfach versucht,
die Kant-Laplacesche Hypothese durch andere Theorien zu ersetzen.
Man nimmt z. V. an, daß aus ring- oder spiralförmigen, glühenden
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
— 63 —
doch zersetzt; andere hingegen, namentlich Quarz- und Ton-
gesteine, widerstehen der chemischen Verwitterung, soweit sie nicht
lösliche Bindemittel aufweisen. Eruptivgesteine werden in der
Regel um so schneller zersetzt, je grobkörniger ihre Struktur ist, so
daß z. B. Granir rascher verwittert als Vasalt.
Bei der chemischen Verwitterung wirken die P s l a n z e n ebenfalls
in hervorragender Weise mit. Ihre Wurzeln können im lebenden
Zustande vermöge der in ihnen enthaltenen organischen Säuren
durch Endosmose den Gesteinen mineralische Bestandteile ent-
ziehen, und bei ihrem Absterben entwickeln sie die sog. Humus-
säure, die zersetzend auf Gesteine einwirkt. Selbst scheinbar nackte
Felswände werden durch Organismen angegriffen. In den
Alpen, den Pyrenäen, dem Wasgenwalde und andern Gebirgen
hat man gefunden, daß mikroskopisch kleine Organismen die
Felswände überziehen und sogar in die feinsten Poren des
Gesteins eingedrungen sind. So ist das Faulhorn in den Berner
Alpen von ihnen bis tief in das Innere des Berges hinein zer-
fressen, „angefault", wie der Name andeutet. Ebenso bekleiden
manche kleine Flechten kahle Felsen mit einem staubartigen
Überzuge und zersetzen nach und nach ihre Unterlage.
Da das Wasser in die feinsten Spalten und Poren der Ge-
steine eindringt, so reicht die chemische Verwitterung von der
Oberfläche tiefer hinab als die mechanische. Sie kann unter
Umständen noch in bedeutender Tiefe die Klüfte, in denen Wasser
hinabsickert, durch Zersetzung ihrer Wandungen erweitern und —
namentlich in Kalkgebirgen — zu großen Höhlen umgestalten.
Eine dichte Pflanzendecke gewährt den Gesteinen gegen die
chemische Verwitterung allerdings dadurch einen gewissen Schutz,
daß sie das Wasser zurückhält. Wo aber mehr Niederschläge
fallen, als die Vegetation aufnehmen'kann, oder wo — wie in
den Tropen — sehr üppiger Pflanzenwuchs durch Verwesung viel
Humussäure erzeugt, da greift die chemische Verwitterung erst
recht tief und schafft einen „tiefgründigen" Boden. — Nicht
selten findet man, daß Gesteine an der Oberfläche eine harte
„Verwitterungskruste" zeigen, während im Innern die Zersetzung
weiter fortschreitet. Die Erscheinung erklärt sich daraus, daß in-
folge starker Verdunstung das Wasser in dem Gestein emporsteigt
und durch die mitgeführten Lösungsprodukte die Poren verstopft.
Ebenso wird durch Zuschlemmung der feinen Gesteinsösfnungen
mit unlöslichen Bestandteilen der chemischen Verwitterung nach
der Tiefe hin eine Grenze gesetzt.
Obgleich mechanische und chemische Verwitterung meistens
zusammen^ an der Zerstörung der Gesteine wirken und sich gegen-
seitig ergänzen, Jo ist doch in vielen Gebieten die eine Art
vorherrschend, während die andere mehr oder weniger zurücktritt.
In Wüsten, wo der kahle Boden schnell von den Sonnenstrahlen
stark erwärmt wird, aber auch die Wärme rasch wieder ausstrahlt,
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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weiche Schichten, so werden letztere durch die wirbelnden Wasser-
Massen am Fuße des Falles ausgewaschen, und die oberen Schichten
brechen, ihrer Stütze beraubt, bald nach. Diese Erscheinung zeigt
der Niagarasall (Fig. 36). Immer wird durch die Erosion des
Ertrs.
Die Niagarafälle,
s — Sandstein, sch = weicher Schiefer, k = harter Kalkstein.
Wassers ein Rückschreiten des Wassersalles hervorgerufen. Der
Niagarnsall. der gleich dem Rheinsall durch ungleichmäßige Erosion
der Gesteinsunterlage in zwei Arme geteilt ist, hat von 1842 bis
1890 aus der kanadischen Seite einen Rückgang von 31,85 m,
auf der amerikanischen von 9,37 m erfahren und ist seit seiner
Umwandlung aus einem Mündungsfall 12 km vom Ontariosee
aufwärts geschritten.
c. Tie Ablagerung der Flichsedimente. Das fließende Wasser
führt Bestandteile der festen Erdrinde in dreierlei Form mit sich,
als chemisch aufgelöste Stoffe, als im Wasser schwebende Sink-
stoffe und als an der Flußsohle fortbewegtes Geschiebe. Die
chemisch gelösten Stoffe (Kalk, Salze u. a.) werden von dem
Wasser, dem sie beigemischt sind, zum größten Teile ins Meer
oder in einen See mitgeführt. Die fehr feinen, meist sandig-
tonigen Sinkstoffe, welche sich im bewegten Wasser lange Zeit
schwebend erhalten, werden dem Flusse meist durch die Abspülung
seines Einzugsgebietes zugeführt. Sie sind deshalb namentlich
nach heftigen Regengüssen in großen Mengen vorhanden und ver-
ändern die Farbe des Wassers oft in hohem Maße. (Vergl.
Hoangho --- gelber Fluß; Red River = roter Fluß u. a.) Ihrer
Feinheit wegen werden sie selbst bei geringerer Wassergeschwindig-
keit noch mitgesührt und deshalb gewöhnlich erst bei der Ein-
numdnng des Flusses in einen See oder in einen ruhigen Meeres-
teil abgesetzt, während ein stark bewegtes Meer und namentlich
eine Meeresströmung sie noch Hunderte von Kilometern weit sort-
schafft. Da alle Nebenflüsse dem Hauptslusse viele Sinkstoffe zu-
führen, so ist dieser im Unterlaufe sehr reich an solchen. Wenn
er hier seine Uferlandschaften überschwemmt, so setzt er große
Massen fruchtbaren Schlammes ab und befruchtet oadurch die
überschwemmte Landschaft (vgl. Nil). Als Gefchiebe bezeichnet
man das Material, das seiner größeren Schwere wegen selbst bei
starker Strömung nicht im Wasser schweben bleibt, sondern sich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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so nimmt es tri seiner Strömung die feinen Sinkstoffe meist mit
sich weit ins Meer hinaus. An den Seiten dieses Stromes, wo
sich Salz- und Süßwasser mischen, fallen die schwebend mitge-
führten Stoffe aber viel früher zu Boden und häufen zu beiden Seiten
der Flußrinne fubmarine Bänke auf, die allmählich höher wachsen
und landfest werden, so daß sie gleichsam eine Fortsetzung der
Flußufer darstellen. Aus diese Weise schiebt ein Fluß (z. B. der
Mississippi) sein Delta fingerförmig ins Meer vor (Atlas!). Eine
solche Deltabildung kann natürlich' nur auftreten, wenn der Fluß
seine Mündung wenig ändert. Im andern Falle, wenn die Ab-
lagerung der Sinkstoffe bald hier, bald dort geschieht, wächst das
Delta gleichmäßig an. Von Einfluß auf die Art der Delta-
bildung ist außerdem die Gestalt des überlagerten Untergrundes;
ebenso wirken dabei die Beschaffenheit und Menge der Sinkstoffe
und die Eigenart des betreffenden Meeres und seiner Küste mit.
Alle diese angeführten Umstände sind neben den positiven
und negativen Niveauveränderungen zugleich bedeutsam für die
Schnelligkeit, mit der ein Delta sich vergrößert. Von den großen
Stromdeltas wächst das Mississippidelta wohl am raschesten, aber
nicht an allen Mündungsarmen (Pässen) des Flusses gleichmäßig.
Der Südwestpaß schiebt sich jährlich um etwa 100 in vor, während
der Südpaß um 85 m, der Ostpaß sogar nur um 40 m jährlich
wächst. Beim Podelta betrug der Zuwachs in den Jahren von
1300—1600 jährlich 53 ha, von da ab bis 1830 aber 135 ha.
Diese Beschleunigung in dem Wachstum des Deltas rührt daher,
daß mit der fortschreitenden Eindeichung des Flusses mehr Sink-
stosse dem Meere zugeführt werden, während sie früher bei den
Überschwemmungen zum großen Teile im Stromgebiete abgelagert
wurden. Am schnellsten vergrößert sich wohl das Delta des
Terek, das jährlich um sast 500 m weiter ins Kaspische Meer
hinaus wächst.
Durch das Anwachsen des Flußdeltas werden mitunter vor-
gelagerte Inseln landfest, und benachbarte Flüsse bilden zusammen
ein Delta (Ganges und Brahmaputra; Rhein, Maas und Scheide).
Auch können dadurch selbständige Flüsse zu Nebenflüssen ihrer
Nachbarn werden, wie es z. B. mit dem Pruth (Donau) und
Red River (Mississippi) geschehen ist.
Die Meerescrrbeit cm den Küsten.
Gleich den fließenden arbeiten auch die stehenden Gewässer
beständig an der Umgestaltung der festen Erdrinde, indem sie
sowohl bestehende Oberflächenformen zerstören, als auch durch Ab-
lagerungen neue schaffen. Diese doppelte Leistung nimmt mit
der Größe der Gewässer zu und ist beim Meere viel bedeutender
als bei den kleinen Landseen. Wenn im folgenden nur von der
Arbeit des Meeres geredet wird, fo ist von vornherein zu be-
achten, daß die gleichen Erscheinungen, freilich in geringerem
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
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4
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aus dem Becken und dem Steigrohr bis zu 2 m Tiefe ver-
schwunden. — Nach dem Vorgange Buuseus, der 1846 zehn Tage
lang den Geysir beobachtete, erklärt man die Erscheinung folgen-
dermaßen: Das Wasser in der Röhre strömt aus der Tiese zu,
und der Gesamtinhalt von Steigrohr und Becken wird von unten
her erhitzt. Die beobachteten Temperaturen (Fig. 49 links) nehmen
deshalb von oben nach unten zu.
Ein Auskocheu der Wasserschichten
kann aber erst dann erfolgen, wenn
die Erhitzung derselben den ihrer ^ 8j,f^
Tiefe und dem Druck der über- ^
liegenden Wassermassen entsprechen- r ^ ""
den Siedepuukt erreicht hat. (Fig. ^
49 rechts.) Wie sich aus der Zeich- . ^
nung ergibt, liegt die Wasserten:- ^ ^
peratnr dem Siedepunkte am nach- ^ n*w& * $
sten in der Mitte der Röhre ^
(ä 121,8«), wo sich eine einspringende -/ n6
Leiste befindet. Die Schicht ä braucht s
infolge der mit der Erwärmung q , ~
von unten her verbundenen Zirku- </^^rtn<Jcn,
lation nur um etwa 2 m, bis c, *^4^
zu steigen, um sosort in Dampf s.ruua /
verwandelt zu werden. Das Wasser ' ^ >
oberhalb der Dämpfe wird empor- Figur 49.
gehoben und in die Luft geschleudert.
Es sällt abgekühlt in das Becken zurück und bewirkt eine Unter-
brechung der Dampfentwickelung. Dieser Vorgang wiederholt
sich bei fortschreitender Erwärmung der ganzen Wassermasse in
innner kürzeren Zwischenräumen, bis endlich eine gewaltige
Dampfexplosion und die damit verbundene Verminderung des
Druckes auf die unteren Mafseu ein Aufkochen der gesamten
Wassermenge und die Haupteruption hervorruft. — Nahe dem
Großen Geysir liegt eine andere Springquelle, der Strokkr, der
durch hineingeworfene Steine und Erde zum Ausbruch angeregt
werden kann. Noch großartiger als auf Island sind die Geysire
im Nationalpark am Jellowstone in den Vereinigten Staaten,
die Wasserstrahlen 70—80 m und Dampfsäulen bis 300 m hoch
werfen. Doch auch sie werden noch übertroffen von dem gewaltigen
Waimangu-Geysir, der Ende 1900 auf der Nordinsel Nensee-
lands entstand und Wassermassen 200—250 m, Dampfwolken bis
zu 1000 in hoch emporschleudert.
B. Die Flüsse.
Schon früher (S. 69 ff.) sind die Flüsse hinsichtlich ihrer
Mitwirkung bei der Umgestaltung der festen Erdoberfläche be-
sprachen. Nachdem dabei über die Entstehung des Flusses, die
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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antarktischen Meeren hauptsächlich aus den Kieselpanzern der
Diatomeen gebildet ist (Diatomeenschlamm). — Mit der Tiese
des Meeres erhöht sich der Kohlensäuregehalt des Wassers, und
da außerdem der zunehmende Druck das kohlensäurehaltige Wasser
noch mehr kohlensauren Kalk ausnehmen läßt, als unter dein ge-
wohnlichen Luftdruck, so werden die niederfallenden Kalkschalen
in mn so stärkeren: Grade aufgelöst, je tiefer sie sinken. So er-
klärt, es sich, daß der Meeresboden bei mehr als 5000 m Tiefe
höchstens noch 10% organische Bestandteile enthält, dagegen vor-
wiegend aus Tiefseeton besteht. Dieser ist meist rot gefärbt
und scheint durch chemische Zersetzung vulkanischer Auswurfsstoffe
zu entstehen. An einigen Stellen ist er mit vielen Kieselschalen
winziger Gliedertierchen gemischt. (Radiolarienschlamm.)
2. Dcrs Weerwclsfer.
a. Chemische Ausammensetzunn des Meerwassers. Um die
chemische Zusammensetzung des Meerwassers zu erforschen, hat
man aus allen Tiefen mittels zweckmäßig konstruierter Schöpf-
apparate Wasserproben heraufgeholt und diese analysiert. Die
Analysen haben ergeben, daß im Oberflächenwasser der offenen
Ozeane durchschnittlich 35°/o0 sog. Meersalze vorhanden sind,
in einem kg Meerwasser also 35 g. Der Salzgehalt des Wassers
ist je nach der Ortlichkeit und der Tiese, woher die Wasserproben
kommen, schwankend; dagegen sind die den Salzgehalt aus-
machenden chemischen Bestandteile überall in sast gleichem Ver-
hältnis vorhanden. Unter den aufgelösten Stoffen herrschen
(nach Dittmar) die Chlorverbindungen mit etwa 89 °/0 bei weitein
vor, namentlich als Kochsalz (77,8°/0) und Chlormagnesium (10,9°/0).
An zweiter Stelle stehen unter den Meeressalzen die schwefel-
sauren Salze mit reichlich 10°/0. Von diesen sind vorhanden
schwefelsaure Magnesia oder Bittersalz (*4,7 °/o)^ welches mit dem
Chlormagnesium dem Meerwasser den bittern Geschmack gibt,
schwefelsaurer Kalk oder Gips (3,6%) und schwefelsaures Kali
(2,5°/0). Hingegen kommt der namentlich im Flußwasser auf-
gelöste kohlensaure Kalk im Meerwasser nur in ganz geringen:
Maße (0,3%) vor. Schon hieraus kann man solgern, daß die
chemische Zusammensetzung des Meerwassers nicht in erster Linie
durch das zugesührte Flußwasser bestimmt wird, zumal das in
jenem vorherrschende Kochsalz in diesem ganz zurücktritt. Man
hat deshalb früher den Salzgehalt des Meeres wohl aus große
Salzlager am Meeresgrunde zurückführen wollen; aber solche sind
durch Bodenproben nirgends nachgewiesen worden, können auch
nicht vorhanden sein, weil eine Lösung von so geringem Salz-
gehalte, wie das Meerwasser sie darstellt, direkte Niederschläge
nicht bildet. Man muß deshalb annehmen, daß dem Meerwasser
der Salzgehalt schon in der Urzeit, wenn auch in geringerem
Maße, eigen gewesen ist. — Der Salzgehalt der offenen
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