hängt eine dicke Kette. Sie hält den schweren Korb, der den Sand
aus dem Frachtkahn hebt. Er faßt so viel, daß er bald einen Wagen
gefüllt hat. Ein neuer Wagen fährt vor, dann ein dritter, und so
immer weiter. Wenn sämtliche Wagen voll geladen sind, so türmt
der Kran hohe Sandberge am User aus. Es wäre eine Lust,
darin spielen zu können!
2. Am andern Ufer haben im Sommer die Badeanstalten
ihren Platz. Mitten anf dem Flusse fahren große und kleine Schiffe.
Es sind Personendampfer und Frachtdampfer mit den schweren
Frachtkähnen. Dazwischen tummeln sich flinke Boote und schaukelnde
Segler. Zuweilen kommen auch lange Flöße den Fluß hinab.
3. Weit hinauf können wir den Main mit nnfren Blicken
nicht verfolgen. Oberhalb der Gerbermühle macht er eine Wendung,
ein Knie. Nach unten verschwindet er hinter der Untermainbrücke.
Der Lauf des Flusses ist, soweit wir ihn sehen, ungefähr von
Osten uach Westen gerichtet. Jenseits der Untermainbrücke wendet
er sich nach Südwesten.
4. Mitten auf der Brücke können wir den Main genauer
überblicken. Wir sehen flußabwärts. Auf dem rechten Ufer liegt
Frankfurt, auf dem linken Sachsenhausen.
1. Nennt die Kirchen, die ihr von hier aus sehen könnt!
2. Nennt die andern euch bekannten Gebäude!
3. Zählt die Mainbrücken auf!
24.Fließendes Wasser.
er Main fließt, er ist ein fließendes Gewässer. Am schnellsten
fließt er da, wo er am tiefsten ist. Hier ist seine Strömung.
Hier schlägt er auch größere Wellen. Er nimmt alles mit, was er
erfassen und tragen kann: Stangen, Bretter, Pfähle, auch Schlamm,
Sand und andres. Die Flöße benutzen die Strömung und lassen
sich langsam den Fluß hinuntertreiben.
2. Der Main begann schon an der Quelle zu fließen oder zu
laufen. Die ganze Strecke, die er durchfließt oder durchläuft, ist sein
Lauf. Anfangs war er nur schmal) er war ein Bach. Viele Wässer-
lein kamen herbei, von links und rechts, um gemeinsam mit ihm
durch die Welt zu eilen. Das waren die Nebenflüsse. Da wurde
der Main immer größer und breiter, und nun nennen wir ihn einen
Fluß. Der Main mündet bei Mainz in ein noch größeres Wasser,
in den Rhein. Der Rhein ist ein Strom,' er mündet ins Meer.
34
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Main Main Frankfurt Sachsenhausen Main Main Main Main Mainz Rhein Rhein
1. Eine Kohle erzählt ihre Geschichte!
2. Der Kohlenkahn erzählt seine Reise bis Frankfurt!
3. Gebt an, wie die Kohle verwendet wird!
33. Am Handelshafen (Winterhafen).
Cvm Sommer beleben zahlreiche Dampfschiffe und Frachtkähne
den Main. Wo aber bleiben sie im Winter? Sie machen
es wie viele Vögel, die uns während der kalten Jahreszeit ver-
lassen, nur brauchen sie nicht so weit zu reisen. Auch die Schisse
Westhafen, Lageplan.
haben Angst vor dem Winter. Es gesällt ihnen gar nicht, wenn
der Main mit Eis bedeckt ist. Am allerwenigsten aber lieben sie
Eistreiben. Sie sürchten, die großen Eisschollen könnten sie be-
schädigen. Warum?
2. Wo finden die Schiffe denn Schutz vor dem bösen Winter?
Wir wollen ihr Versteck einmal aussuchen! Unterhalb der Wilhelms-
Brücke gegenüber dem Kohlenhafen grenzen dicke Mauern einen Teil
des Flusses ab. Dort ist der Winterhasen. Nur nach der unteren
Seite des Flusses ist ein Ausgang. An der oberen Seite ist ein
starkes Tor, das gewöhnlich verschlossen ist. Da wiegen sich die
Schiffe im Winter vergnügt auf und ab und fchauen wohlgeborgen
über die Mauern dem Eisgang zu.
3. Aber der Winterhafen ist auch im Sommer nicht leer.
Große Kähne mit Getreide, Kaffee, Zucker, Reis und andren Sachen
50
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
lange mehr dauern, dann werden sich hier große Fabriken und ge-
räumige Lagerhäuser erheben.
2. Jenseits der Bahn, nach dem Main hin, baut man den
neuen Osthasen. Gewaltige Becken hat man in die Erde gegraben.
Sie sind so ties, daß die größten Mainschiffe darin fahren können.
An den langen Kaimauern können sie anlegen und mächtige Kranen
müssen sie entleeren. Das wird ein reges Leben und Treiben
werden, wenn der Hasen erst in Betrieb genommen ist! Es war
notwendig, daß Frankfurt einen neuen Hafen baute' der Schiffs-
verkehr auf dem Main wächst von Jahr zu Jahr.
35. Die Baggeret.
^l^ürzlich ist unser Schulhos mit Sand und Kies bestreut worden.
Sand und Kies sind aus dem Main gebaggert worden. Das
geschieht durch ein besonderes Schiff, den Bagger. An einer dicken
Kette hängen große Schaufeln, Eimern ähnlich. Die Kette länst
über eine Rolle. Die Schaufeln reichen bis auf den Grund des
Wassers. Sie holen Schlamm, Sand, Steine, Scherben und andre
Gegenstände heraus. Die Schaufeln sind durchlöchert, damit das
Wasser abfließeu kann. Die Kette zieht die Schanseln hoch und kippt
sie oben um. Dann fallt ihr Inhalt in das Schiff. Nun gehen
die Schanseln wieder nach unten, kratzen über den Boden und füllen
sich von neuem.
2. Sand, Kies und andres Geröll dürsen nicht aus dem Boden
liegen bleibeu. Sie würden sich dort mehr und mehr anhäusen
und den Fluß seicht machen. Das Wasser würde dann höher steigen
und könnte leicht über das User treten. Auch könnten die Schiffe
Wie der Sand ausgeladen wird.
52
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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selbst den größten Nachteil davon, wenn er nicht mehr für sie
arbeiten könnte. Sie bauen ein Wehr quer durch den Fluß. Oben
bei der Gerbermühle ist eins, und ein zweites befindet sich am
unteren Main, nahe dem Sicherheits- und Handelshafen.
3. Tief auf dem Grunde des Wassers sührt eiue dicke, aber
niedrige Steinmauer von einem User zum andren. Vor diesem
Unterbau, dem Wehrrücken, hat man starke, eiserne Gestelle, Böcke
genannt, errichtet. Je nach Wunsch können sie nach der Seite
umgelegt und wieder aufgerichtet werden. Gegen den vorderen
Teil der eisernen Böcke werden vierkantige, armdicke, hölzerne Balken
angelegt. Die etwa 3 bis 4 Meter langen Balken reichen bis auf
den Wehrrücken. Sie stehen also auf dem Grunde des Wassers.
Sie sind etwas schräg gerichtet, so daß sie von der Strömung
gegeu das eiserne Gestell angedrückt werden. Daher können sie
durch das Wasser nicht losgerissen werden und wegschwimmen.
Man nennt diese Balken Nadeln. Sie können ganz dicht an-
einander gereiht werden, so daß das Wasser kaum hiudurchsließen
kann. Das ankommende Wasser findet so ein Hindernis, kann
nicht weitersließen und steigt. Auf diese Weise wird der Wasser-
stand bedeutend höher. Das Wasser wird gestaut, das heißt höher
gebracht. Die ganze Einrichtung neunt man Nadelwehr.
Die Stau-
ung des Mains
ist noch weit
stromaufwärts
zu merken.
Selbst große
Lastschiffe kön-
nen bei gestau- '
tem Wasser un-
gehindert aus
dem Flusse sah-
ren. Man zählt
an dem ganzen
Nadelwehr sehr
viele solcher
Balken oder
Nadeln (etwa
1600). Ist der
Oberwasser
Rzchuirig
des fließ enden Walsers
A .Wehrrückerb
Bjfaddrv
f C.eisermböcke,
54
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Kammer abfließen, bis es so tief steht wie das Wasser unterhalb
des Wehrs. Das Schiff senkt sich allmählich mit herab. Dann
wird das untere Tor geöffnet, und das Schiff kann ausfahren.
Will ein Schiff flußaufwärts fahren, so muß es zunächst
durch das untere Tor in die Schleusenkammer. Das obere Tor
muß natürlich geschlossen sein. Ist das Schiff darin, wird das
untere Tor geschlossen. Von oben läßt man langsam Wasser ein-
laufen, bis es so hoch steht wie oberhalb des Wehrs. Mit dem
Wasser hebt sich auch das Schiff. Dann wird das obere Tor-
geöffnet, und das Schiff kann weiter stromaufwärts fahren.
5. Die Floßrinne hat nur ein Tor, da die Flöße nur fluß-
abwärts fahren. Wenn es geöffnet wird, stürzen die Wassermassen
mit Gewalt hindurch und reißen das Floß mit in die Floßrinne.
1. Wer baut aus einem Zigarrenkistchen eine Schleusenkammer?
2. Errichte mit einigen Haarnadeln und Streichhölzern ein
Stück Nadelwehr!
37. Die Brücken, insbesondere die Alte Mainbrücke.
Uber den Main sichren 5 Brücken. Außerdem gibt es noch zwei
Eisenbahnbrücken. Die eine von ihnen kann auch von Fuß-
gängern benutzt werden.
Die meisten Brücken sind noch keine 50 Jahre alt. Sie
wurden erst erbaut, als die Stadt sich mehr und mehr entwickelte
und der Verkehr nach Sachsenhausen zunahm.
2. Die jüngste Brücke befindet sich oberhalb der Alten Main-
brücke und heißt Obermainbrücke. Sie beginnt vor der Stadt-
f f
56
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Ortsnamen: Alte_Mainbrücke Main Sachsenhausen
„Goethe" ist sein Name.
Es ist größer, als wir
gedacht. Die hundert
Leute, die aus dem Deck
sind, sülleu es kaum zur
Halste. Und unter dem
Deck sind noch andre
Räume, die ebenso viel
Fahrgäste sassen. Diese
Räume nennt man Ka-
jüten. Wiederum ertönt
die Glocke, diesmal aber
länger und lauter. Es
ist das letzte Zeichen zur
Absahrt. Dicke Dampf-
Motten stiegen aus dem
Schornstein. Der ganze
Leib des Schiffes er-
bebt. An den Seiten
des Schiffes beginnt ein
mächtiges Drehen und Knattern. Die Räder bewegen sich. Mit
großer Gewalt schlagen die Schaufeln auf das Wasser und durch-
schneiden es. Hoch spritzt es an den Schiffswänden empor. Noch
einige starke Stöße und Schläge, und das Schiff setzt sich langsam
in Bewegung. Es wendet und nimmt dann seinen Weg nach der
Alten Brücke zu.
3. Bald sind wir in der Mitte des Flusses. Ein kühler,
senchter Lustzug kommt uns entgegen. Wir atmen tief. Wie das
erfrischt! Zwischen dem Eisernen Steg und der Alten Brücke herrscht
reger Verkehr. Kleine und große, leichte und schwere, schlanke
und plumpe Fahrzeuge beleben die Wasserfläche. Nicht weit von
uns sehen wir ein kleines, grünes Boot. Zwei junge Leute sitzen
darin und versuchen ihre ersten Ruderkünste. Wenn eine starke
Welle daherbraust, tanzt das leichte Fahrzeug wie eine Nußschale.
Gebt acht, ihr beiden, daß das Boot nicht umkippt, sonst geht es
euch schlecht! Unter dein Eisernen Steg taucht eben das Schwanheimer
„Bootchen" aus. Hinter der Maininsel, drüben im Müllermain,
ziehen einige langgestreckte, schwere Kähne am Ufer entlang. Die
Schiffer haben keine Ruder) mit langen Stangen stoßen sie das
Fahrzeug weiter. Der Grund ist dort nicht allzu ties. Das eine
46
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Über die Wilhelmsbrücke geht der Verkehr vom Hauptbahnhof
her nach der Sachsenhäuser Seite und der Forsthausstraße. Sie hat
den stärksten Wagenverkehr. Warum wohl? Wenn man von ihr aus
flußabwärts schaut, sieht man auf dem rechten Ufer den Handels-
und Sicherheitshafen und auf dem linken Ufer den Kohlenhafen.
Vielleicht kannst du angeben, warum man gerade auf ihr Geläuder
das Standbild eines Kohlenarbeiters in seiner Kleiduug gestellt hat?
Sie ist die längste (295 m) und auch die breiteste (16,50 m) der
Mainbrücken.
3. Die vielen Brücken sind notwendig, weil der Verkehr sehr
groß ist. Denke nur, täglich geheu so viele Leute über diese 5 Brücken,
daß man in jeder Minute 137 Fußgänger zählen kann! Über die
Untermainbrücke, die den größten Personenverkehr hat, gehen allein
in jeder Minute 32 Fußgänger. Der Wagenverkehr ist natürlich
geringer. Über welche Brücke findet kein Wagenverkehr statt?
In einer Minute sahreu 20 Wagen über die 4 Brücken. Wieviel
macht das in einer Minute sür jede Brücke? Wieviel in 10 Minuten
und wieviel erst in einer Stunde? Und dabei sind noch nicht
einmal die Straßenbahnwagen, die Radfahrer und die Reiter mit-
gerechnet. Wenn du die erst alle zählen wolltest!
4. Nun haben wir aber noch gar nicht von der Alten Main-
brücke gesprochen, und von ihr möchtest du doch am liebsten etwas
hören. Du hast ganz recht/ denn sie erregt am meisten nnsre Aus-
merksamkeit. Sie ist nicht nur die älteste, sondern war auch lange Zeit
die einzige Brücke, die Frankfurt mit Sachsenhausen verband. Man
nennt sie deshalb auch kurz die Alte oder die Sachsenhäuser Brücke.
Wir betrachten sie von dem Mainkai aus. Wie wuchtig, fast
plump sie mit ihren 14 Brückenbogen vor uns liegt! Trutzig stemmt
sie ihre mächtigen Pseiler aus rotem Sandstein in das Wasser.
Es sieht gerade so aus, als wüßte sie, daß es nicht leicht für sie
ist, den anstürmenden Wellen des Flusses aus die Dauer zu wider-
stehen. Ja, von der Gewalt der Fluten könnte sie dir manches
Stücklein aus ihrem langen Leben erzählen! Denn du mußt
wissen, daß sie beinahe 500 Jahre alt ist. Mehr als zwanzigmal
ist sie an dieser oder jener Stelle eingestürzt, aber immer wieder
neu hergestellt worden. Und was für ein Elend und einen Jammer
hat sie dabei erleben müssen! Einmal sollen 500 Menschen, die
von ihrer Mitte aus das Hochwasser betrachten wollten, in den
Fluten ein nasses Grab gesunden haben. Auch aus dem Wasser
58
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Alte Brücke vom Mainkai aus.
unter ihren Bogen hat sie gar manches Unglück mit ansehen müssen.
Schiffe und Flöße sind öfters an ihren Pfeilern zerschellt. Ihre
Bogen sind nicht breit und wohl auch nicht hoch genug. Die Durch-
sahrt war bei heftigem Wind und starker Strömung immer gefährlich.
Manchmal verfehlten die Schiffer den breitesten Bogen, unter dem
das tiefste Fahrwasser war. Der vergoldete Hahn über dem Kreuz-
bogen sollte ihnen zwar die Richtung schon von weitem angeben,
trotzdem trieb sie Sturm und Strömung öfters durch einen andren
Bogen. Heute aber ist die Durchfahrt erst recht gefährlich, weil die
Schiffe größer find als früher.
5. Aber auch vou manchen andren Dingen könnte sie dir
erzählen. Ost wollten Feinde in die Stadt eindringen. Um dies
zu verhindern, stand an jedem Ende der Brücke ein hoher, starker
Brückenturm. Mitten auf dem Bogen, wo der Hahn steht, besand
sich eine weite Öffnung. Sie war mit starken Balken zugelegt, so
daß man sie ohne Gesahr überschreiten konnte. Nahte sich ein Feind,
so entfernte man die Balken, um fein weiteres Vordringen zu ver-
hindern. Trotzdem gab es auf der Brücke oft harte Kämpfe zwischen
den Bewohnern der Stadt und beit Feinden. Biel Blut sloß in den
Fluß, und manchen Leichnam trugen seine Fluten fort. Aber auch
in friedlichen Zeiten kam es vor, daß Menschen von der Brücke aus
ihren Tod sanden. An der Stelle, wo das Kreuz mit dem goldenen
Hahn steht, war eine Hinrichtungsstätte. Menschen, die ein schweres
Verbrechen begangen hatten, wie Räuber und Mörder, wurden von
dort aus in den Fluß gestürzt. Damit sie sich aber durch Schwimmen
nicht retten konnten, band man sie vorher an Händen und Füßen
zusammen oder nähte sie gar in einen Sack ein. Der Anblick des
Kreuzes war vielleicht das letzte, was sie von der Brücke, der Stadt und
59
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
der Welt sahen. In den Fluten des Mains fanden sie die harte
Strafe für ihre böse Tat.
6. Nun betreten wir die Brücke in scharfein Anstieg von dein
Mainkai aus. Wir halten uns beim Überschreiten rechts. Die
von Sachsenhausen kommenden Leute gehen links. Der Fußsteig
ist sehr schmal, an der engsten Stelle noch keine 3 Schritte (1,22 m)
breit. Auch die Fahrstraße ist lauge nicht breit genug für den starken
Verkehr. Sie ist nur halb so breit (7,42 bis 8,94 m) wie die
Fahrstraße auf der Wilhelmsbrücke. Kein Wunder, daß man mit
dem Plan umgeht, die Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle
eine neue zu bauen. Dies ist um so notwendiger, als die Brücke
schon recht durch das Alter gelitten hat. Die roten Sandsteine
an dem Geländer zeigen es uns deutlich. Sie sind verwittert und
bröckeln ab.
Dagegen sieht der Sandstein au dem Denkmal Karls des
Großen fast noch wie neu aus. Das ist leicht zu verstehen. Das
Standbild ist kaum 70 Jahre alt. Um
so älter aber ist die Brückenmühle aus
derselben Seite. Sie ist schon mehrere
Male ab- ,
gebrannt,
zum letzten
Mal vor
etwa 100
Jahren.
Rechts von
ihr sichren
zwei Trep-
pen aus die
Maininsel.
Über den
Türen zu Brückenmühle,
deu Treppen sieht man einige merkwürdige Figuren aus Sandstein.
Der alte Mann mit dem langen Bart und dem breiten Ruder in
der Linken soll den Mainfluß darstellen. Was aber bedeuten die
beiden dicken, drolligen Burschen über dem andren Eingang? Der
eine lädt eine Kanone, der andre schaut zu, und der Fratzenkopf
darunter lacht höhnisch und streckt ihnen die Zunge heraus. „Kauonen-
steppel" nennen die Leute diese beiden drolligen Kameraden. Ob
60
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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die wohl unsre Stadt verteidigen und beschützen können? Ei gewiß!
,^or nur '
Seht die beiden dicken Seppel!
Das sind die Kanonensteppel,
die den Feind, der sie bedroht,
schießen auf der Stelle tot.
7. Wenn man von der Brückenmühle aus hinunter aus den
Main schaut, sieht man links eine Insel in dem Flusse. An den
Usern stehen Kähne und Fischnetze. Die Sachsenhäuser Fischer stellen
hier in dem Müllermain ihre Netze zum Trocknen aus.
8. Noch eine kurze Strecke, und wir sind am Ende der Brücke.
320 Schritte (257 in) haben wir gebraucht, um sie zu überschreiten.
Sie ist also die zweitlängste aller Mainbrücken. Wir werfen noch
einen kurzen Blick aus das Deutschordenshaus vor uns und den
alten Kuhhirtenturm, auch „Elesaut" genannt, links von uns und
kehren um.
9. Von der Mitte der Brücke schauen wir flußauf- und sluß-
abwärts und bewundern die herrliche Aussicht. Von Osten über die
Obermainbrücke winkt die Gerbermühle. Weiter dahinten sehen wir
in die Mainebene. Ja, bei klarem Wetter grüßen uns aus weiter
Ferne blaue Höhen. Das sind die Spessartberge, an denen der
Main vorüberfließt. Nach Westen reicht unser Blick weit über die
andren Brücken.
An dem linken und rechten User zieht sich eine lange Reihe
stattlicher Gebäude hin. Alle überragt der herrliche Dom, das
61
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Sachsenhäuser_Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Main Müllermain Deutschordenshaus Mainebene Main