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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. VII

1877 - Altenburg : Pierer
Vorrede. Vii Einundzwanzigste Auslage. Schneller als zu vermuthen war, ist diese neue, einundzwan-zigste Auflage nthig geworden. Dieser Umstand, der ein Beweis dafr ist, da das Buch eine immer steigende Verbreitung gewinnt, war fr mich ein ehrenvoller Antrieb, auf Inhalt und Darstellung erneute Sorgfalt zu verwenden; doch lie mir die Krze der Zeit nicht mehr ausreichende Mue, um einige grere Zustze, die ich beabsichtigte, schon diesmal hinzuzufgen. Sie bleiben der nchsten Auflage vorbehalten, die nach den bisherigen Erfahrungen nicht lange auf sich warten lassen wird. Aber auch in der vorliegenden Bearbeitung wird eine aufmerksame Vergleichnng berall die bessernde Hand erblicken. Fr die mannigfachen belehrenden Winke, die mir von vielen Seiten zugegangen sind, sage ich hierdurch wiederum besten Dank. Berlin, Ostern 1874. Dr. M. Diekitz. Zweiundzwanzigste Auflage. Indem ich diese neue, zweiundzwanzigste Auflage des Grund-risses der Weltgeschichte der Oesseutlichkeit bergebe, bemerke ich zugleich, da das Buch wiederum wesentliche Zustze und Berich-ttgungen namentlich in der alten und in der deutschen Geschichte des Mittelalters erfahren hat. Ob dieselben den mir mitgetheilten, oft ziemlich auseinander gehenden Wnschen in Bezug auf grere oder geringere Ausfhrlichkeit der Darstellung berall gengen, mu ich dem Urtheil der Fachgenossen berlassen. Dagegen hoffe ich, da das Buch jetzt in Inhalt und Form den Anforderungen entspricht, die vom wissenschaftlichen und pdagogischen Standpunkte aus an ein Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehr-

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 1

1877 - Altenburg : Pierer
Einleitung. Eine aufmerksame Betrachtung unseres jetzigen gesellschaftlichen Zu-standes (der Lebensweise, der Knste und Wissenschaften, der Staaten und ihrer Verhltnisse zu einander) veranlat uns zu der Frage, tote dieser Zustand geworden ist. Ihre Beantwortung giebt die Welt-geschichte, indem sie die Begebenheiten erzhlt, durch welche sich das Menschengeschlecht aus die Stufe seiner jetzigen Bildung erhoben hat. Die Weltgeschichte fhrt uns also diejenigen Völker vor, in deren Leben sich eine geistige Entwickelung zeigt, und die dadurch zur Aus-bildung des ganzen Menschengeschlechts mitgewirkt haben. Eine solche Entwickelung der Völker kann nur unter einem ge-migten Himmelsstrich stattfinden; sie ist weder in der heien Zone mglich, wo die Kraft des Menschen erschlafft, noch in der kalten, wo diese durch den Kampf mit der Natur vollstndig verzehrt wird. Wir finden sie zuerst im sdwestlichen Asien, und dann im sdstlichen Europa und in allen Lndern um das Mittellndische Meer. Spter zeigt sich im ganzen Europa ein sich immer weiter entwickelndes Vlker-leben, das von hier aus auch den brigen Erdtheilen mgetheilt wird. Sprachstmme: Die Kulturvlker scheiden sich in zwei groe Svrachstmme, den oft asiatisch en, welcher China, Japan und den grten Theil Hinterindiens umfat und den indisch- europischen oder den Sprachstamm der kaukasischen (weien) Rasse, dem auer den In-dern und den Vlkern Vorderasiens sast die gesammte Bevlkerung Europa's angehrt. Er zerfllt in zwei groe Zweige: den indo-germanischen und den semitischen. Der indogermanische sondert sich in dreitheile: a. die Arier, zu denen das Zendvo lk (Meder, Perser) und das Sanskritvolk (Inder) gehren, b. Der sdeuropische Stamm (Thraker, Jllyrier, Pelasger Griechen, Rmer), c. Der nordeuropische Stamm (Celtm, Germanen, Slaven). Der semitische Sprachstamm im westlichen Asien um-fat die Israeliten, Araber, Assyrier, Babylonier, Syrer, Phnicier und Lyder. Dielitz, Gs rur.br. 1

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 24

1877 - Altenburg : Pierer
24 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. Durch die lange Abwesenheit der Fürsten während des trojanischen Krieges entstanden groe Verwirrungen in den griechischen Reichen, und die Herr-schaft der Könige erlitt die erste Erschtterung. . 10. Zweite Periode der griechischen Geschichte. Von der dorischen Wanderung bis zum Ansang der Perserkriege. 1104 500 v. Chr. Den Ansang der griechischen Geschichte bilden groe Wanderungen der Stmme, die sich in der Aussendung der Kolonieen sortsetzten. 1. Thessalische Wanderung. Zug der vielleicht durch illyrische Barbaren gedrngten Thessaler aus Thesprotien der den Pindus in das Thalgebiet des Pencus, nunmehr Thessalien, dessen alte Bewohner theils in die Gebirge gedrngt, theils Leibeigene wurden. 2. Botische Wanderung. Dem Stoe der Thessaler nach-gebend wanderten die Mischen Botier vom Sperchmsthal in das weite Thalbecken des Kopais und das untere Cephisusthal, nunmehr Botien. Theben wurde die herrschende Stabtgemeinbe. 3. Im Jahre 1104 wanberten die Dorer, vor den Thessalern weichenb, von den Abhngen des Olympus der den Oeta und nahmen Wohnsitze im Ouellgebiet des Cephisus Doris. Unter Aush-rung von Heraliben zogen sie dann nach dem Peloponnes, besiegten die Acher, und grnbeten mehrere Staaten, als Argos, Sparta, Messene; spter auch Sicyon und Korinth. Das von Pelasgem bewohnte Arcabien blieb unabhngig; die Acher wrben theils Unter-thanen der Dorer, theils lieen sie sich an der Norbkste des Pelo-ponnes, die nun Achaja genannt wrbe. nieber, und grnbeten da-selbst zwlf Stbte. Die hier verbrngten Joner wrben von den Athenern aufgenommen, und bevlkerten die meisten Inseln des Aegeischen Meeres. Eine Folge dieser Umwlzung war die Grnbung der olisch en, ionischen und borischen Kolonieen in Klein-Asien, die bald das Mutterland in jedem Zweige der Cultur ber-trasen, und ihm namentlich in der Ausbildung der Sprache und in Kunst und Wissenschaft vorausgingen; benn hier war der Ansang der griechischen Poesie (Homer) und Philosophie (Thaies von Milet). Nach der bauschen Wanberung waren Dorer und Jon er bei weitem die mchtigsten unter den griechischen Stmmen. An der Spitze der im Peloponnes gegrndeten Staaten blieben eine Zeit lang die Nachkommen der Anfhrer (Aristobemus, Cresphontes, Temenus, Oxylus), und ihnen stauben die Dorer, die allein volles Brgerrecht hatten, als ein mchtiger Abel zur Seite. Doch schon in den ersten Jahrhunderten nach der Wanderung wurde fast berall die Herrschaft

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 25

1877 - Altenburg : Pierer
Zweite Periode der griechischen Geschichte. 25 der Stammfrsten gestrzt und republikanische Verfassungen eingefhrt, indem eine kleine Zahl vornehmer und reicher Geschlechter die Regie-rang an sich ri; immer zum Nachtheil des Volkes (Demos), welches von den Oligarchen hart bedrngt wurde. Gelang es dann einem ehrgeizigen und einflureichen Brger, an der Spitze des emprten Volkes die Adelspartei zu bewltigen, so mate sich dieser meist die Alleinherrschaft an und wurde dann, auch bei ruhmvoller und gerechter Regierung, als Tyrann bezeichnet. Die Adelspartei wurde berall in ihrem Kampfe gegen die Tyrannen von den Spartanern unter-sttzt, die die Einfhrung aristokratischer Verfassungen begnstigten. Zu den berhmtesten Tyrannen gehrt Periander von Korinth, der Sohn des durch die Vertreibung der Bacchiaden zur Herrschaft gelangten Kypselus; ferner Polykrates von Samos, der nach langer, ruhmvoller Regierung von dem perfischen Statthalter nach Magnesia gelockt und dort ans Kreuz geschlagen wurde. Als Haupt der dorischen Staaten erscheint bald nach der Wanderung Sparta; in gleicher Weise wurde spter Athen das Haupt aller Joner. Das innere Band, welches die griechischen Landschaften (von denen die meisten wieder in mehrere Staaten zerfielen) zusammenhielt, war theils die Gleichartigkeit der Sitte, Bildung und Denkweise, theils die Gemeinschaft-lichkeit der Sprache, der Religion und der historischen (Erinnerungen. Ferner bildeten Vereinigungspunkte fr die Griechen: 1. Das delphische Orakel, welches Anfangs zwar zur Hemmung blutiger Kriege, zur Unterdrckung der Tyrannen und zur Entwilderung der Sitten beitrug, spter aber nur auf den eigenen Vortheil bedacht war (da-her die groen Reichthmer und Kunstschtze im delphischen Tempel) und selbstschtigem Streben oft Vorschub leistete. 2. Die Amphictyonieen oder die Verbindungen von Nachbarvlkern zur Begrndung eines friedlichen Verkehrs und zu gemeinschaftlicher Feier der Gtterfeste. Unter allen war die des Apollo die wichtigste, indem die meisten griechischen Vlkerschaften an derselben theilnahmen; sie hatte zwei gemein-same Heiligthmer, den Tempel des mythischen Apollo zu Delphi, wo int Frhling jedes Jahres, und den Tempel der Demeter zu Anthela bei den Thermopylen, wo im Herbst die Bundesversammlung statt fand. Der Bund hatte besonders dahin zu wirken, da der Friede zwischen den Stammen erhalten und das Heiligthum des Apollo zu Delphi gegen alle Angriffe geschtzt wrbe. 3. Die Hegemonieen, b. i. ein so berwiegender Einflu einzelner Staaten, da diesen die Oberanfhrung in gemeinsamen Kriegen, sowie die Bestimmung der zu stellenden Truppen und der Geldbeitrge berlassen wurde. 4. Die gemeinsamen Feste und Spiele. Unter biesen waren die olym-pischen, welche alle vier Jahre am Ufer des Alpheus bei Olympia in Elis gefeiert wrben, die bedeutendsten. Alle griechischen Vlkerschaften nahmen, an der Feier Theil; whrenb berselben war allgemeiner Waffenstillstand Nach mehreren religisen Feierlichkeiten folgten die Wettkmpfe in Wagenrennen, Ringen, Laufen und allen gymnastischen Hebungen; auch Dichter

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 26

1877 - Altenburg : Pierer
26 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. und bildende Knstler wetteiferten um den Preis. Die Sieger waren im ganzen Griechenland aufs hchste geehrt. (Bildsulen im Haine bei Olympia.) Zeitrechnung der Olympiade seit 777, in welchem Jahre die Spiele durch Jphitus wiederhergestellt und zuerst die Namen der Sieger aufgeschrieben wurden. Auch die pythischen (Delphi), uemeischen (Argos) und isthmi-schen Spiele (Koriuth) wurden von allen Hellenen besucht. Fr die Frderung des Handels und des Wohlstandes und die Ausbil-dung des politischen Lebens unter den Griechen waren die Kolonieen von groer Bedeutung. Da nmlich ihre Verfassungen nach dem jedesmaligen Stande der Bildung geordnet und alle veralteten Verhltnisse, welche in den Mutterstdten nicht selten die freie Entwickelung hinderten, beseitigt waren, so bertrafen sie bald nach ihrer Grndung das Stammland an Regsamkeit des politischen und gewerblichen Lebens, und Knste und Wissen-schoflen blhten dann in Folge des zunehmenden Wohlstandes schnell empor. Unter den griechischen Kolonieen im Osten und Nordosten des Aegeischen Meeres waren die ionischen an der Kste von Lydien, deren gemeinschast-liches Heiligthum (Panionium) der Tempel desposeidon auf dem Vorgebirge Mycale war, die mchtigsten, und unter ihnen Milet und Phoca lange Zeit hindurch die bedeutendsten. Milet, eine Stadt mit vier Hsen und einer ausgezeichneten Seemacht, blhte durch den Handel mit dem Norden und Osten, und grndete selbst wieder an den Ksten der Propontis und des Pontns Euxinns der hundert Pflanzstdte, deren Handel sich der das ganze sdliche Rußland verbreitete, und welche in der alexandrinischen Periode Hauptmrkte fr die der den Oxus und das Caspische Meer kommenden indischen Prodncte wurden. Tagegen vermittelte Phoca den Verkehr mit den Ksten von Italien, Gallien, Spanien, und mit den westlichen Inseln des Mittelmeeres. Auch Chios und Samos, letzteres am mchtigsten unter dem Tyrannen Polycrates (533 522), waren reiche Handelsstdte, deren Kriegsflotten oft aus mehr als hundert Schiffen bestanden. In der alexandrinischen und rmischen Zeit waren Byzanz, Chzicus, Ephesus und das (408 gebaute) dorische Rh odus, letzteres besonders durch den Handel mit Syrien und Aegypten, reich und mchtig. Whrend an den stlichen Ksten die ionischen Pflanzstdte die bedeutenderen waren, blhten im Sden und Westen von Griechenland zahlreiche dorische Kolonieen empor. Unter diesen ist Cret a durch seine frhe politische Entwickelung ausgezeichnet, indem hier zuerst unter allen griechischen Landschaften feste Staatsformen und Gesetze (als deren Urheber Minos genannt wird) sich finden. An der afrikanischen Kste blhte Cyrene, in Sicilien Agrigent und Syracus; lauge Zeit die mchtigste aller griechischen Colonieen (f. . 27). Auch die dorischen (Tarent), achischen (Sybaris, Eroton) und ionischen Städte Unter-Italiens (Sr heg tum, Cum, Neapolis) gelangten in Folge des fruchtbaren Bodens und des ausgebreiteten Handels zu einer solchen Macht, da z. B. die Sybariten vor der Zerstrung ihrer Stadt durch die Croto-niaten (510) ein Heer von 300,000 Mann aufgestellt haben sollen. Die meisten dieser Städte waren durch weise Gesetzgebungen berhmt (Zaleucus

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 57

1877 - Altenburg : Pierer
Karthago und Syracus. 57 die phnicischen Kolonieen Tunis, Utica, Thapsus, die Inseln Corsica, Sardinien, die Pithyusen und Balkaren, seit 500 auch den westlichen Theil Siciliens. Ueberall wurden Kolonieen zum Schutz des Handels gegrndet. Ums Jahr 490 begannen die Kriege mit dem mchtigen Syracus. Vom Tyrannen (Selon 480 bei Himera geschlagen, mute Carthago die Eroberungen in Sicilien aufgeben; doch entbrannten bald neue, hestige Kriege gegen Dionys I. und Ii. Agathocles griff zwar die Carthager in Afrika an, mute ihnen aber ihre frheren Be-sitzuugen in Sicilien wieder einrumen, die sie auch nach dem Einfalle des Pyrrhus (278276) behielten. Durch die nun beginnenden Kriege mit den Rmern verloren die Carthager zuerst 241 Sicilien, dann 201 die brigen Besitzungen auerhalb Afrikas (Spanien) und ihre ganze Seemacht; 146 endlich wurde Carthago zerstrt und sein Gebiet rmische Provinz. Die Verfassung Carthagos war eine Handels-Aristokratie. An der Spitze standen zwei jhrlich gewhlte Suffeten, ein gesetzgebender Senat und das Gericht der Hundertmnner, das eine despotische Macht der den ganzen Staat ausbte. Das Volk entschied, wenn Suffeten und Rath sich nicht der-einigen konnten. Die Flotten waren mit Sklaven bemannt; in den Landes-Heeren dienten fast nur Miethstruppen, unter denen viele Griechen waren. Mngel der Verfassung waren Kuflichkeit der hohen Staatsmter und Hin-neigen zur Oligarchie. Dagegen blhten Handel, Schifffahrt, Ackerbau, Webekunst und Gewerbe aller Art; Carthago war der grte und reichste See-staat der damaligen Welt. 2. Syracus, eine 735 gegrndete korinthische Kolonie, blhte zuerst unter dem Tyrannen Gelon (485478), und erreichte den hchsten Gipfel der Macht nach der vergeblichen Unternehmung der Athener und unter Dionys I. (405368). Der edle Timoleon be-freite 343 die Stadt von der Herrschaft des tyrannischen Dionys Ii.; doch bald warf sich der grausame Agathocles (317289) zum Tyrannen auf. Whrend der Herrschaft des Hiero (270215) war Syracus mit Rom verbndet; unter feinem Enkel Hieronymus fiel es aber vom rmischen Bndni ab und wurde 212 durch Marcellus erobert. Unter dem milden Klima und bei der auerordentlichen Fruchtbarkeit des Bodens waren die (meist dorischen) Städte Siciliens schnell zu groem Wohl-stnde emporgeblht. Besonders waren die Syracusaner durch einen weit ausgedehnten Handel reich und mchtig; der Tyrann Gelon war aber im Besitz einer so bedeutenden Seemacht, da er als Bedingung seines Beistandes gegen die Perser den Oberbefehl der das gesammte Griechenland verlangen konnte. Er mute darauf in Sicilien gegen die mit Persien verbndeten Carthager kmpfen, und schlug sie 480 (am Tage der Schlacht bei Salamis) bei Himera. Die folgenden Tyrannen beherrschten auer vielen Stdten Italiens die grere Hlfte von Sicilien, so da damals die ganze Insel ein griechisches Land wurde und die alte Landessprache berall verschwand.

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 42

1877 - Altenburg : Pierer
42 Alte Geschichte. Dritter Abschnitt. Noch einmal erlangten die Griechen ihre Unabhngigkeit wieber im tolischen und achischen Bunbe. Zuerst vereinigten sich die Aetoler in Folge der Bebrckungen der macebonischen Könige 280 zu einem festen Bunbe, der sich zwar durch Rubereien bei den brigen Griechen verhat machte, aber boch der hunbert Jahre seine Freiheit bewahrte. Um bieselbe Zeit wrbe der alte achische Bunb, der zur Zeit Alexanbers aufgehrt hatte, durch vier Stbte erneuert; ihnen schlssen sich allmhlich die brigen an, und seit 250 traten auch Sicyon, Korinth, Megara, Athen, Aegina, ein Theil von Arcabien und Argos dem Bunbe bei. Der Zweck besselben war gemeinsame Abwehr frember Angriffe; jebe Stadt behielt ihre frhere Verfassung. Als Oberfelbherren der Acher zeichneten sich Aratus (t 213) und Philopmen (t 183) aus. Nach der Nieberlage Philipps von Macebonien bei Cynoscephal 197 erklrte Rom alle griechischen Staaten fr frei; boch muten die mit Antiochus von Syrien verbunbenen Aetoler, 191 bei Ther-mopyl geschlagen, einen harten Frieden eingehen, und 167 wrben tausenb angesehene Acher (unter ihnen der Geschichtschreiber Polybius) als Gefangene nach Rom gefhrt. Ein Aufstanb der Acher veran-late 146 die Zerstrung Korinths durch Mummius; Griechenlanb wrbe unter dem Namen Achaja rmische Provinz (f. . 30). Das Sittenverderbni der Griechen und der politische Verfall hatte seit Philipp von Macedonien noch zugenommen. Daher die vergeblichen Versuche des Cleomenes, in Sparta die Lycurgische Verfassung herzustellen. Als er den achischen Bund angriff, wurde er (222) von dem zu Hlfe gerufenen macedonischen Könige Antigonus Ii. bei Sellasia geschlagen. Aber während bei den Griechen das politische Leben erstarb, blhten die schnen Knste, vorzglich Malerei und Baukunst; Athen blieb der Sammelplatz der Philo-sophen und Gelehrten. Griechische Cultur und Bildung verbreitete sich der den ganzen Osten, die Residenzen waren die Mittelpunkte dieser hellenistischen Cultur. 21. Syrien und Aegypten. 1. Seleucus I. (312280) theilte das syrische Reich, das sich unter ihm vom Aegeischen Meere bis an den Jnbus erstreckte, in 72 Satrapieen; Antiochia, Seleucia am Tigris und Seleucia am Orontes waren Hauptstbte. Der Verfall begann schon unter den folgenben Knigen (Antiochus I., Antiochus Ii., Seleucus Il), welche gegen Aegypten, Pergamus und Parthien unglckliche Kriege fhrten. Antiochus Iii. der Groe (224187) verlor im Kriege gegen die Rmer (192 189) Klein - Asien bis an den Taurus und Halys. Unter seinen Nachfolgern wrbe das durch bestndige Emprungen, Thronstreitigkeiten und Gruelthaten zerrttete Reich auf das eigentliche Syrien und Phnicien beschrnkt; das Volk versank in Ueppig

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 62

1877 - Altenburg : Pierer
62 Alte Geschichte. Vierter Abschnitt. fordert wurde, schlugen die Carthager drei Jahre lang alle Angriffe mit heldenmthiger Begeisterung zurck. Endlich eroberte 146 P. Cornelius Scipio (Sohn des Aemilius Paullus, durch einen Sohn des lteren Asricanus adoptirt) die Stadt, plnderte und verbrannte sie, und machte das Gebiet unter dem Namen Afrika zur rmischen Provinz. (Scipio Africanus minor.) 2. In demselben Jahre wurde Korinth nach einem kurzen Kampfe des achischen Bundes gegen Rom, durch Mummius aus Befehl des Senats zerstrt, Griechenland unter dem Namen Achaja rmische Provinz und unter die Verwaltung des macedonischen Statthalters gestellt. Die griechischen Städte behielten zwar das Recht der Selbst-Verwaltung, verloren aber ihre demokratische Freiheit (146). 3. Als auch noch das emprte Spanien (nach der Ermordung des Viriathus und der Zerstrung von Numantia) im Jahre 133 v. Chr. durch Scipio wieder unterworfen war, und Attalus Iii. sein Reich Pergamus den Rmern vermacht hatte, beherrschten diese auer Italien die Provinzen Spanien, Gallia cisalpina, Jllyrien, Mace-dornen, Achaja (Griechenland), Klein-Afien bis an den Taurus, Afrika (das Gebiet von Carthago), teilten, Sardinien, Corsica. Alle diese Provinzen wurden durch die jhrlich wechselnden Statthalter und die sie begleitenden Qustoren hart bedrckt, da die Abgaben nicht fest bestimmt waren. Vierte Periode der rmischen Geschichte. Von den Gracchischen Unruhen bis Angnstus. 133 30 v. Chr. . 32. Die Gracchischen Unruhen. 133-121. Whrend in dieser Periode die rmische Macht sich immer weiter ausbreitete, wurde der Staat durch innere Unruhen und Brgerkriege zerrttet, welche endlich den Untergang der Republik herbeifhrten. Obgleich mit dem Jahre 300 der Unterschied zwischen Patriciern und Plebejern fast aufgehrt hatte, so bildete sich doch ein schroffer Gegensatz zwifchen den reichen und vornehmen Brgern, deren Familien allein zu den hohen Magistraten und in den Senat gelangten (nobiles, optimates), und der mit jedem Jahre sich vermehrenden Plebs. Selten erhob sich ein Mann aus dem Volke zu einer bedeutenden Wrde (homo novus). Die Plebs, ohne allen Grundbesitz, lebte nur auf Kosten der Reichen, besonders durch die Getreidevertheilungen, und wurde durch Stimmenverkaus immer verworfener. Zwischen diese beiden Parteien trat der Ritterstand, dessen Mitglieder durch Pachtung der Staatseinknste zu groem Reichthum gelangten; ein wohlhabender Mittelstand aber fehlte.

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 98

1877 - Altenburg : Pierer
98 Mittlere Geschichte. Erster Abschnitt. der Kaiser bei einer neuen Theilung Ludwig von Baiern und die Shne des (838) gestorbenen Pipin, starb aber schon 840 beim Ausbruch des Krieges. Gegen Lothar, der das ganze Reich an sich reien wollte, der-einigten sich Ludwig und Karl der Kahle und besiegten ihn (841) in der blutigen Schlacht bei Fontenaille in Burgund. Im Vertrage von Verdun (843) erhielt Lothar als Kaiser Italien und Mittelfranken (das Land zwischen Rhein, Rhone, Maas und Scheide also Provence, den grten Theil von Burgund, Elsa, Ripuarien und Friesland Lotharingen); Ludwig erhielt Ostfranken (Deutschland stlich vom Rhein auer Friesland und die Städte Speier, Worms und Mainz); Karl der Kahle bekam West-sranken (Frankreich, d. h. Neustrien. Aquitanien, Septimanien, die spanische Mark, Burgund westlich der Rhone und Saone), und Flandern. Nach Kaiser Lothars Tode (im Kloster Prm) fielen seine Lnder an seine drei Shne. Sein ltester Sohn Ludwig (Ii) erhielt Italien und die Kaiserwrde. Lotharingen aber theilten sich, nachdem die beiden jngeren Shne Lothars bald gestorben waren, ihre Oheime Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche im Vertrage zu Meersen an der Maas 870; die eigentlich deutschen Provinzen kamen an Deutschland, also Friesland, Ripuarien bis zur Maas, die Mosel-lande, Elsa, auch Metz und Diedenhofen und ein Stck von Burgund bis zur Saone und dem Genfer See; die romanischen (Provence und ein Stck von Burgund) vereinte Karl der Kahle mit Frankreich, so da hierdurch die Trennung der beiden Lnder nach Rationalitten in ein ostfrnkisches oder deutsches und ein westfrnkisches oder romanisches vollendet wurde. . 63. Ursprung der ppstlichen Macht. Unter den Trmmern des westrmischen Reiches hatte sich nur eine Macht, die der Geistlichen, aufrecht erhalten. Da sie als die Gebildetsten des Volks, die vornehmsten Rathgeber der Könige wurden und das Bedrfni geistlichen Beistandes sie in allen Lebensverhltnissen unentbehrlich machte, so erstreckte sich in den neuen Staaten ihr Einflu bald der die Kirche hinaus. Zugleich suchten sie, wie frher im rmi-schen Reiche, von der weltlichen Macht immer unabhngiger zu werden. Dennoch blieb bis zum zehnten Jahrhundert die Abhngigkeit der Kirche vom Staate berall sehr groß, da die Bischfe durch Annahme von Lehen Vasallen der Fürsten wurden, die sie hufig in Person auf ihren Kriegszgen begleiteten, und da die Besetzung der geistlichen Stellen allein von den Knigen abhing. Eine Hauptsttze der Kirche war das Mnchs Wesen. In Aegypten waren zuerst durch das Zusammenleben von Einsiedlern oder Anachoreten Klster entstanden, die von ihren Stiftern besondere Regeln empfangen hatten, welche alle in dem Gelbde der Armuth,

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 76

1877 - Altenburg : Pierer
76 Alte Geschichte. Vierter Abschnitt. Whrend im Morgenlande bestndige Kmpfe und Verfolgungen stattfanden (die Nestorianer 431 auf der Kirchenverfammlung zu Ephesus, die Monophysiten 451 zu Chalcedon verdammt), befestigte sich die rmisch-katholische Kirche in grerer Kraft und Einheit, ob-gleich auch sie gegen Ketzer (wie die durch Augustinus Verfolgten Pelagianer) zu kmpfen hatte. . 44. Die Theilung des rmischen Reichs durch Theodosius den Groen- 395. Die Shne Konstantins des Groen, Konstantin Ii., Konstantins und Constaus, fhrten (337350) blutige Kriege um die Herrschaft, worauf der grausame Constantius, nachdem er neun seiner Verwandten ermordet, allein herrschte. Julianus Apostata, Constantius' Vetter (361363). ein weiser und tapserer Kaifer (der als Csar 357 die Alemannen bei Straburg besiegt hatte), setzte wieder heidnische Priester ein und fiel im Kriege gegen die Perser. Nach der kurzen Regierung des Jovian (eines eifrigen Christen) wurde Valentinian I. Kaiser (364375), der seinen Bruder Valens zum Augustus des Orients einsetzte. Whrend ihrer Regie-rung nahm die Vlkerwanderung ihren Anfang, indem die von den Hunnen gedrngten Westgothen 376 in das ostrmische Reich anfge-nommen wurden. Valentinians Shne, Gratian (f 383) und Valentinian Ii. (f 392), machten, nachdem Valens 378 gegen die Westgothen gefallen war, den Spanier Theodosius zum Augustus des Orients. Theodosius der Groe, seit 394 auch Beherrscher des Occidents, der letzte Kaiser des vereinten Reichs, schtzte krftig die Grenzen gegen die andringenden germanischen Völker. Er verbot die heidnischen Opfer, verfolgte die Heiden (pagani) und unterdrckte die Ketzer. Vor seinem Tode theilte er das Reich unter feine beiden Shne Are ad i us und Honorius. So entstand ein morgenlndi-sches (griechisches, byzantinisches) und ein abendlndisches (westrmisches) Kaiserthum, von denen das erstere unter mannigfachen Vernderungen noch der tausend Jahre (bis 1453) bestand. . 45. Untergang des westrmischen Reichs. 476. Whrend die Vlkerstrme des fnften Jahrhunderts an dem ostrmischen Reich vorberzogen, wurden die meisten Provinzen des westrmischen Reichs schon unter Honorius, der sich selbst 408 durch die Ermordung seines Ministers Stilicho seiner krftigsten Sttze beraubte, eine Beute der germanischen Völker, indem Spanien von den Vandalen, Sueven und Westgothen, Gallien aber von den Burgundern und Frauken besetzt wurde. Unter dem Sohn und
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