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§ 25. Die Sahara.
bedeutend für den Karawanenverkehr von der N.-Küste Afrikas durch die
w. Sahara. Zwischen Niger und Benue liegen die Haussa-Staaten,
Sokoto und Adamaua, deren gewerbfleißiges Negervolk die für die
Wüstenwanderung so nötigen Schläuche vorzüglich anzufertigen versteht.
W. vom Tsadsee liegt Bornu, ein unter englischer Oberhoheit stehendes
Sultanat, mit der Hauptstadt Kuka, dem wichtigen Endpunkt der
Karawanenstraßen von den Syrien her.
d) Ostsudan, das Land ö. vom Tsadsee bis zum Nilgebiet, umfaßt
die beiden Sultanate Bagirmi und Wadai, aus denen viel Elfenbein
und Straußenfedern, leider aber auch noch trotz aller Bemühungen der
Europäer, es zu unterdrücken, Sklaven nach Ägypten verhandelt werden.
§25.
Die Sahara.
1. Bodengestaltung. Durch einen Gürtel magerer Steppen
geht die sudanische Hochebene nordwärts allmählich in die Sahara (sähara),
die größte Wüste der Erde, über, welche sich von den Küsten des Atlan-
tischen Ozeans bis zum Roten Meere ausdehnt. Ihr ö. Teil, die
Libysche Wüste, setzt sich jenseits des Niltales als Nubische und Arabische
fort. Die Sahara ist durchaus keine ununterbrochene, sandbedeckte
Ebene, vielmehr wechseln steinbesäete Flächen mit sandigen Mulden,
massige dunkle Felsengebirge, von denen das höchste Tibesti bis zu
2700 m gipfelt, mit lichtfarbigen Sanddünen.
2. Klima. Das ganze Gebiet der Sahara ist außerordentlich
wasserarm, so daß in manchen Teilen jahrelang kein Tropfen Regen fällt.
Denn die von N. wehenden Winde des Sommers geben keinen Regen ab,
weil das Innere durch den Zenitstand der Sonne zu stark erhitzt ist. So
steigt die Temperatur bis 56°, sinkt aber in der Nacht bis — 7°, so
daß Nachttau reichlich, Gewitterregen nicht selten sind. Die hierbei in
das Erdinnere eindringenden Wassermengen treten an tieferen Stellen
als Quellen zutage, und so entsteht die Oase (altägyptisch = Rastort).
Ein Zug solcher Oasen, der sich etwa unter 15° ö. L. von dem Busen der
großen Syrte gegen den Tsadsee hinzieht, dient hauptsächlich bei seinem
größeren Quellenbesitz zur Verbindung der n.-afrikanischen Küste mit dem
Sudan im Karawanenverkehr vermittelst des einhöckrigen Kamels. Die
größte Oase ist die in der Libyschen Wüste gelegene Siwe (27 m unter
dem Meeresspiegel), deren Ammon-Tempel einst Alexander d. Gr. be-
suchte. Im w. Teil der Sahara haben die Franzosen durch artesische
Brunnen das Grundwasser künstlich an die Oberfläche geleitet und so
Oasen geschaffen.
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Extrahierte Personennamen: Sultanate_Bagirmi Alexander_d Alexander
§ 27. Die Länder am Nil.
gebiete des Oberlaufes dehnen sich weite Urwälder aus, Nubien ist un-
fruchtbar, dagegen Ägypten einer der fruchtbarsten Landstriche der Welt
und daher seit über 6000 Jahren von fleißigen Menschen besiedelt.
Der Nilschlamm wird durch Kanäle und Schöpsräder überall hingeleitet,
die nach dem Sinken des Wassers übrigbleibende Schwarzerde bringt
reichen Ertrag an Weizen, Mais, Reis, Zuckerrohr, Dattelpalmen,
Tabak und Baumwolle. Wälder und Wiesen fehlen aber ganz. Der Fluß
ist von Nilpferden, Krokodilen und zahlreichen Wasservögeln bevölkert.
3. Staatliche Verhältnisse.
а) Im s. Quellengebiet gibt es einige kriegerische Negerstaaten,
z. B. am Viktoriasee Uganda, und nach W. hin das Reich der Akka,
eines Zwergvolkes.
d) Das Kaiserreich Abessinien, das alte Äthiopien (so groß
wie das Deutsche Reich, mit 4 Mill. Einw.), ist der älteste der noch be-
stehenden Staaten Afrikas und hat sein uraltes, wenn auch durch jüdische
und mohammedanische Einflüsse stark geschädigtes Christentum in dem
schwer zugänglichen Lande bewahrt. In diesem Lande zeigt sich infolge
der so verschiedenen Wärme, welche am Fuße der Berge tropenheiß und
aus den Hochebenen im Innern ganz gemäßigt ist, eine mannigfaltige
Pflanzenwelt, welche z. T. der europäischen Hochgebirgsflora gleicht.
Das Abessinien vorgelagerte Küstengelände am Roten Meere
bildet das italienische Schutzgebiet Erythräa mit der Hafenstadt
Massaua, zu dem auch an der Meerenge von Bab el Mandeb (=
Tor der Tränen) Assab gehört.
c) Nilsudan und Nubien. Das frühere Reich des moham-
medanifchen Propheten, des Mahdi, umfaßte die Gebiete Dar For, Kordofan
und Sennar (am Blauen Nil), sowie den größeren Teil von Nubien.
Nach Vernichtung der Derwische oder Mahdisten 1898 steht der ganze
„ägyptische Sudan" und Nubien unter englisch-ägyptischer Herrschaft.
Die hamitische Bevölkerung treibt Rinder- und Kamelzucht. Hauptort
ist Chartum.
б) Ägypten, das von einem unter türkischer Oberhoheit stehenden
erblichen Vizekönig oder Khediv regiert wird, ist das geschichtlich be-
deutungsvollste Land Afrikas, das durch seine Natur seit über 6000 Jahren
die Menschen zwang, als seßhafte Ackerbauer zu leben. Die Nachkommen
des altägyptischen Volkes heißen Fellachen (arabisch = Pflüger) und sind
seit der Eroberung des Landes durch die Araber im 7. Jahrhundert
Mohammedaner; nur ein Zehntel blieb Christen, und diese heißen Kopten.
Die Herrschaft der arabischen Mamluken (Leibwache der Fürsten) ver-
nichtete 1811 Mehemmed Ali; seine Nachkommen sind die heutigen
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§ 7. Die Arabische Halbinsel.
17
eine Zeitlang unter der am Mittellauf des Tigris begründeten Säbel-
Herrschaft der ihnen verwandten Assyrer standen.
Seit der Eroberung Mesopotamiens durch die 2l£aliߣ (im 7. Jahr-
hundert) herrscht daselbst Islam und arabische Sprache; seit der türkischen
Eroberung verödete auch dieses Land. Die Bewässerungskanäle, die
„Wasserbäche Babylons", verfielen, die Schöpfräder, welche das Wasser
verteilten, verminderten sich, die Schutzdämme stürzten ein. In blinden
Läufen verschwendet der Euphrat jetzt sein Wasser größtenteils an die
Wüste oder führt es Sumpfseen zu, so daß die Felder, auf denen das Korn
einst 200fältige Frucht trug, heute auf weite Strecken in Steppe und
Sumpf verwandelt sind. Von der Vereinigung an heißt der Fluß
Schat el Arab (= Strom der Araber) und mündet in einem
sumpfigen Delta in den Persischen Golf.
«, Die größten Städte lagen stets unterhalb der ersten Annäherung,
von der an auch beide Ströme ab- und aufwärts (nicht wie ober-
halb bloß abwärts) zu befahren sind. Das alte Babel (griechisch
Babylon) lag an beiden Seilen des Euphrat innerhalb einer quadra-
tischen Mauer von 20 km Seitenlänge. Von dieser größten Stadt der
Welt sind nur noch Trümmer übrig. Unzählige Backsteine und Ton-
scherben mit Keilschrift bedecken die Ebene, aus welcher der Rest des
„Turms von Babel" (d. h. des Bel-Tempels) hervorragt.
Im N. dieser Ruinenstätte liegt Bagdad am Tigris (200000
Einw.), erst von den Kalifen erbaut, Harun al Raschids Residenz, wichtig
als Stapelplatz für den persischen Handel. Am Mittellauf des Tigris
liegt Mo-s-u^ nach dem der Musselin benannt ist. Von hier führt ein
wichtiger Weg über das iranische Randgebirge. Daher lag Mosul gegen-
über (auf dem l. User) die assyrische Hauptstadt Ninive, und daher
fand hier auch die Entscheidungsschlacht von Gaugamela (dicht bei dem
schon damals zerstörten Ninive) statt, in welcher Alexander der Große den
letzten Perserkönig besiegte. Die Hafenstadt Basra (das Balsora in
Tausend und Eine Nacht) am Schat el Arab führt namentlich Datteln aus.
§ 7.
Die Arabische Halbinsel.
1. Bodengestaltung und Kultur. Arabien, die größte Halb-
insel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, ist eine Hochebene,
im N. mit schwarzgrauem Gestein überdeckt, im S. von einer Wüste losen,
rötlichen Sandes eingenommen, nach O. und W. durch Gebirgszüge vom
Meere getrennt, so daß nur an einzelnen Stellen schmale heiße Küsten-
Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 2
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Extrahierte Personennamen: Harun_al_Raschids Gaugamela Alexander Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Säbel- Mesopotamiens Bagdad Mosul Ninive Ninive Basra Deutschland O.
§ 52. Die Alpen.
119
An diesem weiten Gebiete haben Anteil: Italien, Frankreich,
hauptsächlich die Schweiz und Österreich, nur ein Mittelstück des Nord-
saums (vergl. § 78) gehört zum Deutschen Reiche.
12. Entstehung. Die Alpen sind ein Faltengebirge, d.h. siebe-
stehen aus Gesteinsschichten, die durch Gebirgsdruck gefaltet sind. Ehe-
mals bildeten diese Gesteinsschichten den Boden eines großen und tiefen
Meeres. Dieser alte Meeresboden wurde durch Seitendruck von S. her
emporgedrängt und zu mächtigen Falten zusammengeschoben. Die Höhe
derselben war im mittleren Teile am bedeutendsten. Indessen die obersten
und höchstliegenden Schichten wurden durch das fließende Wasser fort-
gewaschen. Daher treten hier die ältesten Gesteine, die ehedem am
tiefsten lagen, zutage: kristallinische Schiefer. Angelagert sind ihnen im
N. wie im S. jüngere Gesteine, hauptsächlich Kalke. Diese bilden die
n. und s. Kalkalpen.
Diese Entstehung des Alpengebirges erklärt die unregelmäßige
Lage der Hochgipfel, die ungleichmäßige Massenverteilung im Gebirge,
die Störung der Regelmäßigkeit in den Streichungslinien, aber auch die
Wegsamkeit des Alpengebirges. Erst im ö. Drittel unterscheidet man
deutlich eine Mittelkette mit den höchsten Gipfeln von einer n. und
einer s. Kette.
13. Gestaltung. Nach der Höhe unterscheidet man:
a) Voralpen bis 1500 m Meereshöhe; die Zone des Ackerbaues,
der Obstzucht, des Laubwaldes und der ziemlich dichten Besudelung;
Anlage von Städten.
d) Mittelalpen bis 2500 m, die Zone der Nadelwälder, der
Alpenwirtschaft. Ergiebige Viehzucht auf den Almen, die Senner und
Sennerinnen im Sommer in den Sennhütten.
c) Hochalpen über 2500 m, die Region der Schnee- und
Eiswüsten, der Gletscher und Lawinen.
4. Gewässer. Bei dem Regenreichtum des Gebirges sind Ge-
wässer in jeglicher Form und überall zu finden. Auf den Hochalpen liegt
der ewige Schnee, der entweder, in großen Massen zusammengeballt, als
Lawine zum Tale stürzt und unter sich alles begräbt, oder zwischen Fels-
wände eingekeilt, zu Eis erstarrt, in großen Gletschern bis zur Schnee-
grenze vordringt, um aus dem Gletschertor in bläulich trübem Wasser
hervorzubrechen. In dunklen Schluchten, den sogenannten Klammen, zu
deren Sohle kein Lichtstrahl dringt, rieselt das Wasser in kleinen Bächen,
um dann plötzlich an einer Stelle zutage zu treten und jäh herabzustürzen.
In weiten Becken hat es sich zu oft eng durch die Felsen eingeschnürten
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4
Der Heimatort.
c) Gewässer. Unsere Stadt liegt an einem Flusse. Woher stammt
der Name Fluß? Wohin fließt das Wasser, nach welcher Richtung? Wie
findest du das rechte und linke Ufer? Welche Gebäude liegen auf dem
rechten, dem linken Ufer? Wieweit fließt das Wasfer in einer Sekunde?
Wie fließt es also? Woraus besteht das Bett des Flusses? Wie tief
ist er? Wieviel Wasser fließt in einer Sekunde vorbei? In welcher Zeit
würde der Fluß das Schulgebäude gefüllt haben?
Wann steht das Wasser am höchsten, wann ist Niedrigwasser?
Warum steht es im Herbst am niedrigsten? Wie groß ist der Unterschied des
jährlichen Wasserstandes? Was kannst du von Überschwemmungen erzählen?
Von welcher Farbe ist das Wasser? Im Sommer wird es von winzig
kleinen Pflanzen grünlich gefärbt, man fagt, das Wasser blüht. Nach
heftigem Regen ist das Wasser getrübt von Erdteilchen, die hineingeschwemmt
wurden. Wo sinken diese Stoffe zu Boden? Welchen Geschmack hat
das Wasser? Und doch enthält das Flußwasser mancherlei Salz,
z. B. Kochsalz. Die Havel bei Brandenburg führt z. B. in einem Jahr
soviel dieses Salzes vorbei, daß man damit das ganze Schulgebäude der
höhereu Mädchenschule vollschütten könnte. Die Salze des Flußwassers sind
zwar durch den Geschmack nicht nachzuweisen (Süßwasser), allein das Wasfer
kennzeichnet sich doch als „hartes" im Gegensatz zum weichen Negenwasser.
Welche Schiffe trägt der Fluß? Wodurch unterscheiden sich Dampfer
und Kähne? Wo finden sich Stellen zum Anlegen, Aus- und Einladen?
Welche Waren verfrachten die Schiffe? Wieviel Eisenbahnwagen sind nötig,
um einen Kahn zu beladen?
Welche stehenden Gewässer kennst du?
cl) Das Klima. Neune die Jahreszeiten! Welche Monate ge-
hören dazu? Was weißt du von den Jahreszeiten zu sagen?
1. Die Wärme der Luft ist am geringsten im Januar, am größten
im Juli. Womit mißt mau die Luftwärme? Zeige am Thermometer 0°,
10° Wärme, 10° Kälte! Achte auf die Luftwärme mit Hilfe des Thermo-
meters, das im Schatten hängen muß. Hätten wir im ganzen Jahre
gleichmäßige Wärme, keinen Winter und Sommer, so wäre es so warm wie
etwa Ende April, d. i. die mittlere Jahres wärme. Wie groß ist sie
für unsere Gegend? Welche größte Kälte und welche größte Wärme tritt
i. a. bei uus ein? (In der Mark 33° und — 15°).
2. Regen und Schnee. Miß in einem zylindrischen Glase den
Regen! Wieviel nun hoch stand das Wasser? Wieviel em fallen im Jahre?
Der meiste Regen fällt im Sommer, wir haben also Sommerregen.
Was fällt im Winter? Der Schnee ist zuerst von Mitte November an zu
erwarten, der letzte Schnee fällt Mitte April. Ganz ohne Schnee sind nur
die Monate Juli, August.
3. Der Wind weht am häufigsteu aus W. und Sw., aus 0. Beim
Westwind ist der Himmel bewölkt, es regnet häufig; im Sommer ist die
Luft kühl, im Wiuter milde; die Gegensätze zwischen Sommer und Winter
werden also kleiner. Vergleiche die Kellerlnft! Der Westwind ist der Regen-
wind. Bei ruhigem Wetter oder bei Ostwind ist die Luft häufig
klar, es ist schönes Wetter, im Sommer herrscht Hitze, im Winter Kälte, der
Gegensatz zwischen den beiden Jahreszeiten wird größer. — Was weißt du
vom Sturm zu sagen?
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
8 Die Umgebung des Heimatortes.
2. Gewässer. Die Umgebung des Heimatortes weist mancherlei
steheude und fließende Gewässer aus. Neune das größte! Beschreibe den
Lauf des heimatlichen Flusses iu der Umgegeud! Wo wird feine Wasser-
kraft zum Mühlenbetriebe verwertet? — Wo trafen wir in der Umgegend
Quellen an? Verfolge den Lauf des Riesels, oder des Baches, der
von hier aus seinen Lauf nimmt! Inwiefern wird sein Lauf von der ort-
lichen Bodengestaltung beeinflußt? Wo bildet der Lauf einen Wasserfall?
In welch größeres Wasser mündet das Bächlein? —- Wie unterscheidet sich
ein Graben von einem Flnsse? Welche Zwecke verfolgt man mit der An-
läge eines Grabens? Finden sich in der Nähe des Heimatortes noch andere
künstlich angelegte Gewässer? — Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an?
Den Anfang des fließenden Waffers, wo es frei aus der Erde kommt,
nennt man Oueüe. Von hier aus wäscht es sich eine Rinne oder ein Bett
aus, sucht in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des umliegenden Bodens
auf und bildet daher mancherlei Krümmungen. Bewegt sich das fließende
Wasser schnell abwärts, so hat es ein starkes, bei langsamem Lanf ein ge-
ringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in eine Tiefe, so bildet es einen
Wasserfall. Zuweilen hemmt man fließende Gewässer auf ihrem Wege
durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen- und Fabrik-
betrieb, sowie zur Bewässerung der Wieseu dienstbar zu machen. Oft erscheint
das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen getrübt; diese
heißen Sinkstoffe, weil sie als Schlamm zu Boden sinken, wenn das
Wasser langsamer fließt. Die Stelle, wo sich die fließenden Wasser in ein
anderes Gewässer ergießen, heißt Mündung. Die kleinsten fließenden Ge-
Wässer ueuut man Riesel oder Bäche, die größeren Flüsse und Ttröme.
Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen einem größeren Flnsse zu,
so heißt dieser Hanptflnf;, jenes Nebenfluß. Nicht selten werdeu benach-
harte Flüsse durch einen Kanal verbunden.
2. (Densck und Lrde.
1. Tie Bewohner. Abstammung und Religion der Bewohner
in der Umgegend des Heimatortes!
Die Nahruugsquelleu der Landbevölkerung richten sich namentlich
nach der Natur des heimatlichen Bodens. Der wichtigste Nahruugszweig ist
die Landwirtschaft. Die Ertragsfähigkeit des Bodens nötigt zum
Ackerbau; die Wiesen fördern die Viehzucht. Auch findet sich bei jedem
Gehöft ein Garten mit Obst- und Gemüsebau.
Das Gewerbe ist auf dem Lande nicht so häufig vertreten, wie in der
Stadt. Viele Landbewohner erwerben sich ihren Unterhalt in ländlichen
Fabriken, als Zuckerfabriken, Ziegeleien, Kalköfen und Glashütten. Mühlen-
werken, Spiritnsbrennereien u. s. w. Andere nähren sich durch Forstarbeiten,
Wegebau und Torfstich. Der Beamten st and ist durch Geistliche, Lehrer,
Forstbeamte, Gendarmen u. s. w. vertreten. Endlich ist noch der Kauf-
mann zu erwähnen. — Welche andern Nahrungszweige kommen in der
Umgebung deines Heimatortes noch vor? — Welcher ist überwiegend ver-
treten, und warum?
2. Trtsknnde. Neune Ortschaften (Dörfer, Landgüter, Gehöfte) in
der Umgebung deines Heimatortes! Gib ihre Lage zu unserer Stadt an!
Merke sonstige eigenartige Bauten und Ortschaften in der Nähe deines
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TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
— 100 —
Den Übergang von den s-en Kalkalpen zu den Gebirgen der
Balkanhalbinsel bildet der Krainer Karst. Das ist ein in mehreren
Stufen von S nach N sich senkendes, dem Ackerbau und dem
Baumwuchs feindliches Kalkhochland.
Früher war es gut bewaldet; durch unsinnige Waldzerstörung hat es
seinen öden Charakter erhalten. Ihm sind ferner Höhlen, unterirdisch
fließende Gewässer, trichter- und schusseiförmige Einrenkungen der Ober-
fläche, Dolinen und Pojen, eigen. Die bekannteste der Höhlen ist die mit
Tropfsteinbildungen geschmückte Adelsberger Grotte'. Großartiger
sind die Höhlen von St. Kanzian.
Wo der Karst ans Meer tritt, bildet er Steilküsten. An einer
wohlgeschützten, geräumigen Bucht steigt amphitheatralisch au den
Abhängen des Karst hinaus, zum Tal von immergrüner Pflanzen-
welt umgeben, Tri est Q (162, mit Gebiet 229), die größte See-
und Handelsstadt Österreichs, „das südliche Hamburg".
Die n-en Kalkalpen sind von W nach O die in das Deutsche
Reich hineinreichenden Algäuer Alpen und die innerhalb der
Grenzen des Deutschen Reichs Bayrische Alpen genannten Nord-
tiroler Kalkalpe n^. O vom Inn, im S und O von der
Salzach umströmt, breiten sich die Salzburg er Alpeu aus.
Durch schauerliche Engen rauscht die Salz ach, zum Teil unter-
irdisch (Ofen der Salzach), zwischen den Kalkfelsen hindurch.
Unbeschreiblich schön liegt am Austritt der Salzach in die Ebene
Salzburg O, die Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums.
Die Kalkalpen Oberösterreichs, von der Enns im S und
O umflossen, enthalten in ihrem w-en Teile die ebenso lieblichen
als hochromantischen Partien des Salz kämm ergutes (Salz-
Domäne) im Flußgebiet der Traun. Den Glanzpunkt bildet
der Schasberg, der österreichische Rigi (nur 20 m niedriger als
der Rigi der Schweiz), zwischen drei Seen gelegen, mit viel-
gepriesener Aussicht.
Vou der Enns o-wärts ziehen die Niederösterreichischen
Alpen. Sie schließen mit dem nach No zur Donau streichenden
Wiener Wald ab, dessen letzter Rücken, der Kahlenberg, den
schönsten Überblick über Wien, das Wiener Becken und den
majestätischen Strom gewährt.
Wie in den Alpen überhaupt, so ist auch iu den Ostalpen
Forstwirtschaft und Viehzucht die Haupterwerbsquelle. Daneben
wird in den Tälern bis 800 m Höhe Bodenanbau getrieben. In
den tieseingesenkten Tälern des s-en Abfalles gedeihen Obst aller
Art, Mandeln, Feigen, von Bozen an Zitronen, Orangen, und
an den Talgehängen rankt überall die Rebe. Außer mächtigen
Salzlagern enthalten die Ostalpen auch reiche Erzlagerstätten
(Eisen 'in Steiermark und Kärnten. Blei in Kärnten, Quecksilber
in Krain). In Südtirol bildet die Seidenindustrie einen wichtigen
Erwerbszweig.
* Hölzels Charakterbild: Aus der Höhlenwelt des österreichischen
Karsts. Lehmanns Bild: Die Adelsberger Grotte. * Seite 14.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 138 —
und in immer breiter werdendem Gürtel erstreckt sich von der
Wurzel der Halbinsel Kola nach O die Moossteppe oder Tundra.
Infolge des langen Winters ist der Boden bis tief hinab gefroren.
Im Sommer taut er nur oberflächlich auf; Moor und Sumpf, Morast
und Bruch, soweit das Auge reicht. Auf dem zu Dünen gehäuften Sande,
der tagelang von den Strahlen der Sonne durchwärmt wird, sprießen
allerlei Blumen; zwergartige Birkensträucher sind die Vertreter des Baum-
wuchses. Mit leichtem Fuß eilt das wilde Renntier über den offenen
Boden, verfolgt von wolkenartigen Scharen von Stechmücken.
Bis zum 60. Grade folgt die nordische Waldzone, Wenn
auch je weiter nach S in zunehmendem Maße Acker und Wiesen
den Wald durchsetzen, so bleibt doch der Wald überwiegend, der
sechs bis sieben Zehntel des Bodens bedeckt. Petschora und Dwina
sühren die Baumstämme an die Küste, und Archangelsk^ an
der Mündung der Dwina ist der wichtigste Ausfuhrort von Schiffs-
bauholz aus dem Innern.
Die Wälder bergen einen großen Reichtum an jagdbaren
Tieren, deren Pelze einen lohnenden Handelsartikel bilden.
Im W bildet den Abschluß des Nordrussischen Tieflandes
eine Seenreihe, die die größten Süßwasserseen des Festlandes
enthält: den Ladogasee (so groß wie Württemberg) und den
Onegasee (onjegasee) (halb so groß). Ladoga- und Onegasee
stehen untereinander und mit der Ostsee sowie mit der Dwina
und durch das große Tieflandstor zwischen dem Nordrussischen
Landrücken und der Waldaihöhe mit der Wolga in Verbindung.
Hier ist darum das große ö-e Kanalnetz; das w-e verbindet
Dnjepr, Weichsel und Njemen. Suche die Verbindungen auf der
Karte auf!
Nenne die großen Ströme und ordne sie nach den Meeren, in die
sie münden! Gib kurz Quelle, Richtung des Stromlaufs und Mündung
an! Inwiefern kann die Waldaihöhe ein Quellenmittelpunkt genannt
werden? Stelle das Längenverhältnis in geraden Linien dar, wenn die
Wolga 3600 km, Dnjepr 2000 km, Don 1800 km, Weichsel 1100 km, Düna
1000 km, Njemen 900 km, Newa 70 km Länge hat.
Zwischen dem Finnischen und Bosnischen Meerbusen liegt
Finnland, das „Land der tausend Seen". Flachgewölbte Boden-
schwellen und wallartige Hügelrücken durchziehen besonders den
S, während im N der feste Fels zu Tage tritt und aus der mit
Finnland zusammenhängenden Halbinsel Kola Höhen bis 700 m
bildet. Zahllose, vielgegliederte, durch kurze Flußläufe verbundene
Seen, Stromschnellen und Wasserfälle, ausgedehnte Moore und
Sümpfe, und die weithin sich erstreckenden, jegliche Aussicht hindernden
Nadelwälder vervollständigen das Charakterbild dieser nordischen
Landschaft. Am Meer zieht sich ein ziemlich breiter Tieflandssaum
hin, der vorzugsweise sür den Ackerbau gewonnen worden ist.
Land- und Waldwirtschast sind die Hauptzweige der Be-
schästigung der Bewohner. An den Waldreichtum des Landes
schließt sich auch die Industrie an (Pottaschefabrikation, Pech- und
Nach dem Erzengel (archängelos) Michael benannt; sk statt skoe —
Stadt, Ortschaft.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Der mittlere Abschnitt, das Hereröland, zeigt nur noch in
seinen nö-en Landschaften denselben Charakter. Im W wird die
Landschaft bereits von zahlreichen Kuppen und umfangreichen
Gebirgsmassiven durchseht. Bis über 2600 m steigt der Omatako-
berg empor; etwas niedriger ist das Waterbergmassiv, wo
unsere braven Truppen in heißem, blutigem Kampfe den Wider-
stand der Hereros endgültig brachen. Das s-e Hereroland nimmt
stellenweise den Charakter eines wilden, finsteren Felsengebirges
an, wie das bis 2200 m aufsteigende Auasgebirge, das die
etwa in der Höhe des Riesengebirgskammes liegende Hochebene
von Windhuk im Süden abschließt.
Die s-e Landschaft, das Namaland, weist in der Haupt-
sache wieder Tafellandschaften auf, die aber von hohen Steil-
rändern begrenzt werden. Ein Teil der von N nach S weit
hinziehenden, zeitweise Wasser führenden Einschnitte ist auf Bruch-
linien zurückzuführen, die sich als solche durch das Auftreten heißer
Quellen kennzeichnen. Die Quelle von Windhuk besitzt eine
Wärme von 27 °, die von Rehoboth 52 °.
Keiner der vom Gebirge herabströmenden Flüsse führt dauernd
Wasser; sie trocknen in der regenlosen Zeit völlig aus, ausge-
nommen der Große Fischfluß, der manchmal auch nach der
Regenzeit noch einiges Wasser lachenweise enthält und zum
Oranjefluß zieht. ..Sonst stellen alle Flüsse im größten Teil des
Jahres bloße Sandfurchen dar, in deren Untergrund unsichtbares
Wasser talabwärts sickert" (Kirchhoff).
Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima ist heiß und
trocken, aber gesund. In Windhuk beträgt die mittlere Jahres-
temperatur 20 °, im kühlsten Monat, Juli, 19 °, im wärmsten,
Januar, 25°. Die vorherrschende Windrichtung ist Sw; aber der
über die kühle Küstenströmung wehende Luftstrom ist kühler als
die über der Küste ruhende Luft und bringt deshalb keinen Regen,
sondern höchstens nächtlichen Tau. Dagegen ist tiefer im Innern
Regen ziemlich häufig. Um Swakopmund beträgt die Regenhöhe
nur 13 mm, in Windhuk (Schneekoppenhöhe) 516 mm, also etwa
so viel wie in Deutschland im Mittel; aber die Niederschläge
treten meist als wolkenbruchartige Gewitterregen auf und ver-
laufen ebenso schnell, wie sie gefallen sind. Die ständigen oder
nach Bedarf gegrabenen Wasserstellen sind daher fürdiebesiedelung
und für die Kriegsführung von größter Bedeutung. Wie un-
säglich schwierig die Überwindung der Durststrecken ist, d. i. der
Strecken, auf denen sich keine Wasserstellen finden, haben unsere
tapfern Soldaten im Hererofeldzug erfahren müssen. Im
tropischen N mehren sich die Regen und sind mit Ausnahme des
s-en Winters gleichmäßig über die Jahreszeiten verteilt. Darum
weist der N einzelne Waldbestände auf; Fächerpalmen und der
mächtige Baobab erheben sich aus den ausgedehnten Grasbeständen,
die zur Viehzucht einladen. Auch Ackerbau kann im weiteren
Umfange getrieben werden. Weiter nach S ist die Oberfläche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Rehoboth Kirchhoff
Extrahierte Ortsnamen: Windhuk Windhuk Windhuk Swakopmund Windhuk Deutschland
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ebene. Der N-Rand dagegen, der bei einer Höhe von 700—800 m
zum Neckartale abfällt, ist ein steiler Gebirgswall mit zahlreichen
Vorsprüngen und einzelnstehenden Kegelbergen, die durch die aus-
waschende Tätigkeit des Wassers geschaffen sind. Mit Laubwäldern
bedeckt und vielfach mit Burgen und Ruinen gekrönt, dienen sie
der Landschaft zur hohen Zierde. Zu den Vorbergen gehören der
Hohenzollern und der Hohenstaufen. Bestimme ihre Lage!
Die Stammburgen der gleichnamigen deutschen Kaisergeschlechter
sind zerstört. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen hat die
Stammburg seines Hauses nach dem alten Grundriß als statt-
liches befestigtes Königsschloß wieder ausbauen lassen.
Der ganze Jura ist reich an Klüften und Spalten, die durch
die rastlosetätigkeit des Wassers zu Höhlen * und Tälern erweitert
worden sind; daher kommt es, daß er (als durchbrochene Wasser-
scheide) den Wassern aus der s-en fränkischen Terrasse durch
Warnitz und Altmühl den Abfluß zur Donau gestattet. Der
Durchbruch der Altmühl ist zu einer Wasserverbindung zwischen
Main und Donau durch den Ludwigskanal benützt worden.
Die natürliche Wasserverbindung zwischen Donau und Rhein
s. S. 17!
Die vielfache Zerklüftung ist Ursache der Wasserarmut auf der
Hochebene- denn das Regenwasser sinkt in die Tiese. Die Bewohner mußten
sich vielfach mit dem gesammelten Regenwasser behelsen, bis in neuerer
Zeit diesem Ubelstande dadurch abgeholfen worden ist, daß das Quellwasser
aus den Tälern auf die Höhe gepumpt, in großen Behältern gesammelt
und von da durch Röhren in die Ortschaften geleitet wird. Das Wasser,
das in die Tiefe sinkt, sammelt sich im Innern und bricht am N- und
S-Futze zuweilen in mächtigen Quellen hervor. Darum findet man oft
nahe beieinander die schärfsten Gegensätze: auf der Höhe Wasserarmut,
Ode, Dürftigkeit und nahe dabei in kleinen Tälern, die bei der Enge und
Kürze oben aus dem Plateau nicht bemerkt werden, Wasserreichtum, grünende
Talwiesen, anmutige Ortschaften mit Obsthainen und Gärten. Die lieb-
lichsten und bekanntesten solcher Tallandschaften sind die zwischen Erlangen
und Bayreuth gelegenen, welche schon seit Jahrhunderten unter dem
Namen „Fränkische Schweiz" bekannt sind.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Land-
Wirtschaft, besonders in dem getreidereichen Kessel des Ries um
Nördlingen. Eisenerze, die in vielerlei unregelmäßigen Zer-
spaltungen und Vertiefungen der Kalksteinoberfläche gefunden und
bergmännisch gewonnen werden, haben einen lebhaften Hütten-
betrieb am N-Rand der Schwäbischen Alb hervorgerufen. Hierzu
gesellt sich die Gewinnung der weltberühmten lithographischen
Schiefer von Solnhosen, einem kleinen Orte, der seinen Namen
von einem Begleiter des hl. Bonifatius nach Deutschland, dem
angelsächsischen Missionar Sola, erhalten hat, welcher an der
dortigen Stelle ein Kloster gründete.
Das 5ränkisch-sch^äbische Stufenland.
Bestimme die Lage zum Jura! Man vergleicht das Fränkisch-schwäbische
Stufenland mit einem rechtwinklig-gleichfchenkligen Dreieck. Wo liegt der
1 Sie enthalten wundersame Tropssteinbildungen und beherbergen
Knochenreste von Höhlenbär, Renntier, Mammut u. a.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Donau Main Donau Donau Rhein Bayreuth Deutschland