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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 212

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Zweite Abteilung. Wilder zur Belebung und Hebung des Fachunterrichts. Äus der Geschichte. 1. Die Deutschen um die Zeit von Christi Geburt. Aa ■ | der Sinnesart, Lebensweise und Sitten unserer Vorfahren vor 18—19 vv Jahrhunderten haben wir von ihnen selbst keine Berichte, denn sie konnten weder lesen noch schreiben; aber die Römer, welche damals auf der Höhe ihrer Macht und Bildung standen, drangen von dem eroberten Gallien (jetzt Frankreich) aus häufig in Deutschland ein, und da sie also vielfach in friedliche oder in feindliche Berührung mit den Bewohnern desselben gerieten, so hatten sie Gelegenheit genug, die Germanen, wie sie sie nannten, kennen zu lernen. Sie betrachteten das rohe Naturvolk mit einem aus Furcht und Bewunderung gemischten Gefühl, und so kam es, daß ihre Schriftsteller demselben bald eine ganz besondere Beachtung widmeten. Das Land war damals größtenteils noch mit Urwald bedeckt, doch hatte die Axt schon begonnen, weite Flächen urbar zu machen. Im Dickicht der Wälder hausten Auerochsen, Elentiere, Bären, Eber, Wölfe und zahlloses Hoch- wild. Städte gab es nirgends, auch nicht gebahnte Wege und Brücken. Die Bewohner des Landes waren vor allen Völkern ausgezeichnet durch ihre blauen Augen, ihr rötlich gelbes Haar und ihren riesenhaften Wuchs: sie sollen durch- weg zwei Meter hoch gewesen sein. Eine unbändige Kraft lebte in ihnen. Übermütig wie Knaben fuhren sie auf ihren Holzschilden die beeisten Abhänge der Berge herab, über sechs Rosse hinwegspringen zu können, war ihnen ein hoher Ruhm und die größte Kriegsehre sahen sie darin, mit der Faust die Stärksten erlegt zu haben. Daher beseelte sie ein stolzes Unabhängigkeitsgefühl:

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 212

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Zweite Abteilung. M i l il e r zur ß 1111) int u Iiii d H t h Iiii g des Fachunterrichts. Äus der Geschichte. 1. Die Deutschen um die Zeit von Christi Geburt. yy 1 16er Sinnesart, Lebensweise und Sitten unserer Vorfahren vor 18 —19 V'v Jahrhunderten haben wir von ihnen selbst keine Berichte, denn sie konnten weder lesen noch schreiben; aber die Römer, welche damals auf der Höhe ihrer Macht und Bildung standen, drangen von dem eroberten Gallien (jetzt Frankreich) aus häufig in Deutschland ein, und da sie also vielfach in friedliche oder in feindliche Berührung mit den Bewohnern desselben gerieten, so hatten sie Gelegenheit genug, die Germanen, wie sie sie nannten, kennen zu lernen. Sie betrachteten das rohe Naturvolk mit einem aus Furcht und Bewunderung gemischten Gefühl, und so kam es, daß ihre Schriftsteller demselben bald eine ganz besondere Beachtung widmeten. Das Land war damals größtenteils noch mit Urwald bedeckt, doch hatte die Axt schon begonnen, weite Flächen urbar zu machen. Im Dickicht der Wäl- der hausten Auerochsen, Elentiere, Bären, Eber, Wölfe und zahlloses Hoch- wild. Städte gab es nirgends, auch nicht gebahnte Wege und Brücken. Die Bewohner des Landes waren vor allen Völkern ausgezeichnet durch ihre blauen Augen, ihr rötlich gelbes Haar und ihren riesenhaften Wuchs: sie sollen durchweg zwei Meter hoch gewesen sein. Eine unbändige Kraft lebte in ihnen. Übermütig wie Knaben fuhren sie auf ihren Holzschilden die beeisten Abhänge der Berge herab, über sechs Rosse hinwegspringen zu können, war ihnen ein

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 420

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
420 96. Der braune Bär. als andere Tiere im stände, auf den Hinterbeinen allein zu gehen und sich auf- zurichten. Der bekannteste von allen ist der braune Bär. Er kann eine Länge von 2 Meter und ein Gewicht von 200 kg erhalten. Dieses größte Raubtier Europas findet sich jetzt noch, aber selten, im Bayrischen und Österreichischen und noch ziemlich häufig in Ungarn, Polen und Rußland; auch in einem großen Teile von Asien. In Thüringen wurde der letzte 1686 geschossen. In früheren Zeiten fand man ihn überall in Deutschland, und in der Schweiz war er viel häufiger als jetzt. Sein Aufenthalt sind dichte Wälder, die er nur nachts verläßt, um seine Wanderungen nach Raub anzustellen. Obgleich sein ganzes Wesen plump und unbeholfen ist, so durchläuft er doch, besonders wenn er sich gefährdet sieht, weite Strecken und ist unermüdlich, wenn er Tiere verfolgt. Die Nahrung des jungen Bären besieht mehr aus Pflanzen als aus Tieren; im Frühjahr frißt er auskeimendes Korn oder Gras und im Sommer und Herbst Erdbeeren, Trauben und Kastanien. Man hat Beispiele, daß er Kindern die Körbe mit Erdbeeren ausgeleert, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Honig ist ihm der größte Leckerbissen, und auf diese kleine Liebhaberei gestützt, hat man mehrere sehr sinnreiche Fangarten erdacht. Man macht nämlich in Rußland eine Honigspur bis zu dem Baume, der einen Bienenstock enthält, und befestigt an ein Seil einen tüchtigen Klotz, welcher dann vor dem Eingang wie ein Pendel hängt. Der Bär, sehr vergnügt, den Baum mit seinem Leckerbissen gefunden zu haben, besteigt solchen, findet aber jenen zu seinem Leidwesen ver- sperrt. Da er nun bemerkt, daß der Klotz beweglich ist, gibt er demselben einen tüchtigen Stoß, daß er davon stiegt. Der aber kommt wieder und ver- setzt ihm einen derben Schlag auf das Gesicht; darüber brummig, schleudert er

4. Teil 3 - S. 382

1907 - Halle a.S. : Schroedel
382 eine Menge Treiber, die sie durch Trommeln, Schreien, Pfeifen, Schießen ängstigen und verwirren, allmählich hinein getrieben wird. Nachdem auch der Eingang verschlossen ist, werden auch sie zuerst durch eine Hungerkur etwas zahm gemacht. Hierauf werden die schönsten unter ihnen, einer um den andern mit Hilfe zahmer Elefanten gefesselt, was aber ein gefährliches Unternehmen ist, da nicht nur der zu Fes- selnde Widerstand leistet, sondern auch die andern alle ihm zu Hilfe kommen wollen. Im Lager angekommen, wird jeder einzelne mit Hilfe seiner zwei zahmen Begleiter mit einem dicken Strick an einen Baum angebunden. Nun geht eine rechte Schule für die Wilden an. Täglich müssen sie mehr und mehr lernen, ihrem Führer zu folgen. Ist es endlich so weit, daß man einen Transport wagen kann, so wer- den sie zum Verkauf in größere Städte gebracht. Als Schutztruppe und Lehrmeister muß eine Anzahl großer, zahmer Tiere mitgehen. Kommen sie unterwegs an einen Fluß, so müssen sie ihn durchwaten oder durchschwimmen, eine Brücke dürfen sie nicht betreten. 2. Im Jahre 1889 kam eine Herde von 57, ein andres Mal von 28 Elefanten nach Tellicherry an der Westküste Indiens. Da sie in einem dicht an unser Haus anstoßenden Palmengarten für zwölf Tage untergebracht waren, hatten wir reichlich Gelegenheit, die zweimal täglich stattfindende Zähmung der Widerspenstigen kennen zu lernen. Acht bis zehn Männer umstellen den Elefanten, der fest angebunden ist. Jeder hat einen 1 bis Iv2 Meter langen Pfahl oder Stock in der Hand, Der Anführer stimmt einen eintönigen Gesang an, in den die übrigen immer wieder im Chor einfallen, während sie dabei mit ihren Stöcken in der Luft einherfuchteln, den Elefanten reizen, stoßen und schlagen, ohne ihm jedoch weh zu tun. Unterdessen klettert ein Treiber mit katzenartiger Geschwindigkeit an einem gefesselten Hin- terbein auf den Rücken des Elefanten, wo er sich an einem um den Leib des Tieres befestigten Seile festhält. Dieses, schon rasend über den Anblick der vor ihm Tanzenden und Schreienden, kennt sich jetzt kaum mehr vor Wut, stampft mit den Füßen, daß der Boden dröhnt, greift mit dem Rüssel vor- und rückwärts, um den kühnen Reiter oder einen seiner Peiniger zu fassen, wirbelt den Staub in die Höhe und brüllt dabei, daß einem Hören und Sehen vergeht. Bald jedoch sieht der Elefant die Nutzlosigkeit dieses Gebahrens ein und besänftigt sich all- mählich nach Verlauf von fünf bis zehn Minuten. So geht es von einem zum andern, bis sie sich widerstandslos fügen und den Reiter tragen. Bei diesem wilden Zerren und Reißen kommt es aber oft vor, daß das Seil am Bein tief einschneidet und es verwundet, weshalb die Schlinge anderweitig angelegt werden muß. Dabei nimmt man drei zahme Elefanten zu Hilfe. Zwei stellen sich rechts und links

5. Teil 3 - S. 394

1907 - Halle a.S. : Schroedel
394 Die kalifornischen Straußenfedern übertreffen die afrikanischen an Haltbarkeit, Aussehen und Güte, weil der kalifornische Strauß gut genährt wird. Die Kapkolonie führte im Jahre 1885 für mehr als 11 Millionen Mark Straußenfedern aus; deshalb kann es nur freudig begrüßt werden, daß auch in unsern afrikanischen Kolonien Versuche angestellt werden, den Strauß zu züchten. Es hat sich zu diesem Zwecke neuerdings eine Gesellschaft gebildet, die Kilimandscharo-Straußenzuchtgesell- schaft. Die Steppen am Kilimandscharo- sind nach dem Bericht von Sachverständigen für die Straußenzucht wie geschaffen, und ein in Südafrika geborener Schotte, der in den Straußenfarmen des Kap- landes die Zucht genau kennen gelernt hat, ist für das Unternehmen gewonnen. ' . , Sigmund Schenkling. 191. Der Löwe. (Gekürzt.) 1. Ein einziger Blick auf den Leib des Löwen, auf den Ausdruck seines Gesichts genügt, um der uralten Auffassung aller Völker, welche das Tier kennen lernten, vom Grunde des Herzens beizustimmen. Der Löwe ist der König der vierfüßigen Räuber, ist der Herrscher im Reiche der Säugetiere. Die Löwen sind leicht von sämtlichen übrigen Katzen zu unter- scheiden. Ihre Hauptkennzeichen liegen in dem stark gebauten, kräf- tigen Leibe mit der kurzen, glatt anliegenden, einfarbigen Behaarung, in dem breiten, verhältnismäßig kleinäugigen Gesicht, in dem Herrscher- mantel, welcher sich um die Schultern des Männchens schlägt, und in der Quaste, welche ihre Schwanzspitze ziert. Beim Vergleich mit andern Katzen erscheint der Rumpf des Löwen kurz, der Bauch ein- gezogen, und der ganze Körper deshalb sehr kräftig, nicht aber plump. An der Spitze des Schwanzes, in der Quaste verborgen, steckt ein horniger Nagel. Die Augen haben einen runden Stern, die Schnurren ordnen sich in sechs bis acht Reihen. Vor allem ist es die Mähne, welche die männlichen Löwen auszeichnet und ihnen das stolze, könig- liche Ansehen verleiht. Diese Mähne bekleidet in vollster Ausbildung den Hals und die Vorderbrust. 2. Der Löwe bewohnt nicht ausgedehnte Urwälder, sondern liebt die offne Landschaft: Grasbestände mit eingestreuten Hagen und Buschwäldchen, kümmerliche Strauchsteppen und wüstenartige Gegen- den, mögen sie bergig oder eben sein. An irgend einem geschützten Orte wählt er sich eine flache Vertiefung zu seinem Lager und ruht

6. Teil 3 - S. 456

1907 - Halle a.S. : Schroedel
456 Trotzdem bleibt immer noch so viel von einem Zusammenleben zwischen alten und jungen Tieren und einer Pflege und Erziehung der letztem übrig, daß man mit Recht von einem Familienleben sprechen kann. 2. Leider sind die Berichte über solche Beobachtungen nicht allzu zahlreich, da die Gelegenheiten sich nicht übermäßig häufig bieten; denn bei der Sorge um Feinde pflegen die Eltern bei dem geringsten Verdachte sich mit den Kleinen in Sicherheit zu bringen. Trotzdem ist es unserm Landsmann Hugo von Koppenfels gelungen, selbst den seltensten Affen, den Gorilla, im Freien zu belauschen. Dieser Riese unter den Affen steht uns Menschen nicht nur physisch am nächsten, sondern er ist auch wie der Neger erst mit 15 Jahren erwachsen, so daß sich also mehrere Jahrgänge von Kindern bei ihm befinden, was bei andern Tieren eine große Seltenheit ist. Seinen ersten Gorilla erlegte Hugo von Koppenfels am Weih- nachtsfeste 1874. Er hatte sich unfern von einem Ibabaume aufge- stellt, dessen Früchte die Gorillas sehr lieben, und wo er von ihnen frisch angebissene gefunden hatte. Er erzählt nun folgendes: Eine Stunde wohl mochte ich vergeblich gewartet haben. Die Schatten der hereinbrechenden Nacht wurden bemerkbar; die Moskiten fingen an, mich empfindlich zu peinigen, und ich wollte bereits den Platz verlassen, als ein leichtes Brechen in der Gegend des Ibabaumes wahr- nehmbar wurde. Hinter meinem Stamme hervorlugend, gewahrte ich dort eine Gorillafamilie, sorglos mit den Früchten beschäftigt. Sie bestand aus den beiden Eltern und zwei im Alter verschieden Jun- gen; das menschliche Alter zum Maßstabe genommen, konnte das ältere 6 Jahre, das jüngere 1 Jahr alt sein. Es war rührend anzusehen^ mit welcher Liebe das Weibchen um das Jüngste besorgt war. Der Vater hingegen kümmerte sich um nichts als um Stillung des eignen Hungers. Die bessern Früchte mochten wohl aufgezehrt sein, als das Gorillaweibchen mit außerordentlicher Behendigkeit den Stamm erklomm und die seifen Früchte herunterschüttelte. Der männliche Gorilla begab sich nun kauend zum nahen Wasser, um zu trinken. Ihn hatte ich keinen Augenblick aus den Augen ge- lassen. Die Erzählungen du Chaillus und die märchenhaft übertrie- benen der Eingeboren hatten beim Erscheinen der Tiere in mir eine große Erregung hervorgerufen. Diese verschwand indes, als der Go- rilla nahe am Rande des Wassers mit einem Male Unruhe zu erkennen gab und in geduckter Stellung nach dem Baume sicherte, der mich verbarg. Zu spät jedoch bemerkte er den nahen Feind, denn ich ver- folgte bereits jede seiner Bewegungen mit der Büchse im Anschlage. Wenige Augenblicke genügten, das mich unbeweglich anäugende Wild

7. Teil 3 - S. 457

1907 - Halle a.S. : Schroedel
457 aufs Korn zu nehmen. Der Schuß krachte. Noch bevor der Pulver- rauch sich verzog, hatte ich eine neue Patrone in den Lauf geführt, so den Angriff des Tieres erwartend. Mein schwarzer Begleiter stand zitternd hinter mir, ein zweites Gewehr in der Hand. Es erfolgte jedoch kein Angriff. Der männliche Gorilla war tödlich getroffen auf das Gesicht gestürzt. Die Jungen flüchteten, einmal kurz auf- schreiend, in das Dickicht; die Mutter sprang aus beträchtlicher Höhe vom Baume zur Erde und eilte ihnen nach. 3. Wie der Gorilla, so ist auch der Bär verhältnismäßig erst spät erwachsen, und so finden sich bei ihm auch mehrere Jahrgänge von Jungen. Hier sollen nun, wie Brehm erzählt, die ältern Kinder — so wie in unsern Arbeiterkreisen — als Kinderwärter benutzt werden. Es heißt bei ihm nämlich: Die von den Alten endlich ver- stoßenen jungen Bären sollen sich hierauf während des Sommers in der Nähe des alten Lagers umhertreiben und dieses bei schlechtem Wetter so lange benutzen, wie sie nicht vertrieben werden, sich auch gern mit andern Jungen ihrer Art vereinigen. Eine zuerst von Evers- mann veröffentlichte Beobachtung der russischen Bauern und Jäger, die allerdings noch weiterer Bestätigung bedarf, läßt solche Ver- einigungen in eigentümlichem Lichte erscheinen. Jene haben erfahren, daß die Bärenmutter ihre ältern Kinder zur Wartung der jüngern benutzt, sogar preßt, weshalb auch solche zweijährige, mit der Mutter und Geschwistern umherlaufende Bären geradezu ,,Pestun", das heißt Kinderwärter, genannt werden. Von einer Bärenfamilie, welche die Kama durchkreuzt hatte, erzählt Eversmann folgendes: Als die Mutter am jenseitigen Ufer angekommen ist, sieht sie, daß der Pestun ihr lang- sam nachschleicht, ohne den jüngern Geschwistern, welche noch am andern Ufer waren, behilflich zu sein. Sowie er ankommt, erhält er von der Mutter stillschweigend eine Ohrfeige, kehrt sofort nach er- öffnetem Verständnisse wieder um und holt das eine Junge im Maule herüber. Die Mutter sieht zu, wie er wieder zurückkehrt, um auch das andre herbeizuholen, bis er es mitten im Flusse ins Wasser fallen läßt. Da stürzt sie hinzu und züchtigt ihn aufs neue, worauf er seine Schuldigkeit tut, und die Familie in Frieden weiterzieht. — Dem Pestun fällt ferner die Aufgabe zu, die im Dickicht verborgnen Jungen zu überwachen, während die Alte eine Beute beschleicht oder an einem erschlagenen Opfer, welches sie nicht wegschleppen mag, sich sättigt. Er teilt im Wasser mit ihr dasselbe Lager, wird auch erst dann seines Dienstes entlassen und freigegeben, wenn ein andrer zu seinem Ersätze gefunden wurde. Daher sieht man unter Umständen auch wohl einen vierjährigen Pestun in Gesellschaft einer Bärenfamilie. Man sieht hieraus, daß die Entlassung aus der väterlichen Gewalt,

8. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 187

1910 - Halle a.S. : Schroedel
187 artig in die Höhe gehenden Bogen sind wie kleinere Treppen die bis in die höchsten Räume emporsteigenden Sitzreihen angebracht, die sich durch sämtliche drei Stockwerke emporziehen. Die Sitze in den zwei untersten Stockwerken sind von Stein, die in den oberen aber von Holz." Aus diesem von Dionys angeführten Umstande erklärt sich, daß der Zirkus wiederholt durch Feuer zerstört werden konnte, und daß einmal während der Spiele ein Teil der Sitzreihen einstürzte und 1100 Zuschauer auf diese Weise ihren Tod fanden. Der Raum für die Zu- schauer faßte, wie Dionys angibt, 150000 Menschen, nach der Angabe des Plinius aber 260000. 2. Die Spiele wurden auf Kosten der Republik, einzelner Magistratspersonen oder der Kaiser aufgeführt, als Wagenlenker und Kämpfer traten nur Sklaven auf. Erst gegen das Ende der Republik fanden sich selbst vornehme Römer, welche in diesen Spielen als wirkliche Teilnehmer auftraten. Neben diesen eigentlichen Spielen wurde aber der Zirkus auch be- nutzt, um die Prachtliebe und Verschwendung der Kaiser zu zeigen. So ließ Probus eine große Menge ansehnlicher, mit der Wurzel aus- gehobner Bäume in die Mitte des Zirkus verpflanzen. Dieser wunder- bare Wald wurde dann mit 1000 Straußen, 1000 Rehen, 1000 Dam- hirschen und 1000 wilden Ebern angefüllt und diese Beute dem Volke preisgegeben. 3. Die reichen Nachrichten über die verschwenderische Lieb- haberei des Kaisers Caligula an diesen Spielen machen es möglich, das Bild eines vollen Tages vor unsern Augen aufzurollen. Caligula hatte beschlossen, am 31. August, seinem Geburtstage, die unter des Tiberius düsterer Regierung versagten Spiele mit aller Pracht auf- leben zu lassen. Die Statthalter der asiatischen und afrikanischen Provinzen waren beauftragt, Jagden anstellen zu lassen und die wildesten und seltensten Tiere nach Rom zu senden. Durch die Personenposten wurde die Nachricht von dem bevorstehenden Feste durch das ganze Reich ver- breitet und wurden die ausgezeichnetsten Wagenlenker, Fechter und Stierkämpfer zu dem großen Wettkampfe nach Rom eingeladen. Eif- riger und sorgfältiger als sonst wurden die Rennpferde geübt und gepflegt, der Kaiser selbst blieb tagelang von früh bis abends in den Ställen. Unter den kaiserlichen Rennpferden befand sich eins von edelster Rasse mit Namen Incitatus. Es war der Liebling des Kaisers, und er lud es zuzeiten zu sich zu Gast. Speiste dann Incitatus beim Kaiser, so wurden ihm Hafer und Getränke in goldnen Gefäßen ge- reicht. Im marmornen Stall fraß Incitatus aus einer elfenbeinernen
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