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1. Teil 2 - S. 26

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 §11. Hinterindien. erst in dem Kap Vurlu Der westlichste, der Birmanische Bergzug, setzt sich über die Andamanen und Nikobaren fort und durchzieht in einem großen Bogen die Inseln Sumatra und Java. Breite, tief eingeschnittene Längstäler trennen die Höhenzüge voneinander und weisen gewaltigen Strömen den Weg nach S.; in Stromengen und Stromschnellen steigen diese von dem Hochlande herab und münden in weit vorgebauten Deltas: der trübe Jrawadi und der Saluen in den Busen von Martaban, der wasserreiche Menam in den Busen von Siam, der rasche Mekong in das Chinesische"meer. Ihre Täler sind durch die regelmäßigen Überschwemmungen sehr fruchtbar und liefern besonders ungeheure Mengen Reis. Aus den Wäldern an ihren Ufern kommt das für den Schiffsbau so wertvolle Teakholz (ttf). 2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Die Be- völkerung gehört schon der mongolischen Rasse an, auf der Halbinsel Malaka aber der malaiischen. Ihre Religion ist der Buddhismus, der zwar die Götter des Brahmaismus bestehen läßt, aber die Kasten- emteilung verwirft und sein Wesen in die Reinigung der Gesinnung setzt. a) Englische Besitzungen an der W.-Seite. An die Land- schast Assam {am Brahmaputra nach dessen Austritt aus Tibet) schließen sich die Gebiete von Birma- Sie sind wertvoll durch das für Masten vorzügliche Teakholz ihrer Gebirgswälder und die ungeheuren Reisernten ihrer Niederungen. Hauptstadt Ranaün mit 235 000 Einw. an der Jrawadi-Mündung. b) Das Reich Siam am Menam mit 6 Mill. Einw., darunter nur 2x/2 Mill. Siamesen; nahe an dessen Mündung die Hauptstadt Bang- kok, mit 200000 Einw., davon die Hälfte Chinesen. Das Land hat sich der europäischen Kultur erschlossen. Überdies werden als Arbeiter die einwandernden Chinesen in immer größeren Mengen heimisch, da sie fleißiger sind als die Eingeborenen. Auch das Königshaus ist chinesischer Abkunft. c) Französisch-Jndochina bilden das Reich Annam an der O.-Seite mit dem fruchtbaren Tongking und dem Küstenstreifen Kochinchina, sowie das s. am untern Mekong gelegene Reich Kambodscha. Auch Nieder-Kochinchina, das Land an der Mün- dung des Mekong mit der Stadt Saigon (51000 Einw.), ist sranzö- sische Kolonie.

2. Teil 2 - S. 34

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Australien und Polynesien. Überblick und Lage. Australien und Polynesien. § 17. Überblick und Lage. Der Erdteil Australien besteht aus dem Festland, das im Verhältnis zu den übrigen Erdteilen fast nur wie eine große Insel erscheint, mit der dazu gehörigen, im S. gelegenen Insel Tasmanien und der Reihe ge- birgiger und langgestreckter Inseln von Neu-Guinea im N. bis Neu- Seeland im So. Der Äquator bildet die N.-Grenze, der s. Wende- kreis durchschneidet dies Gebiet. Ö. von Australien und ziemlich willkürlich diesem Erdteil zugerechnet, liegt eine Inselwelt für sich, Polynesien genannt, unzählige kleine Eilande, welche durch den großen Ozean, auch als „Südsee" bezeichnet, zwischen den beiden Wendekreisen zerstreut sind und bis auf wenige Grade nach S.-Amerika herüberreichen. § 18. Das Festland Australien mit Tasmanien. N. Kap York 142/10. — S. Kap Wilson 146/40. — 0. Kap Sandy 154/25. — W. Kap Steep 113/26. 1. Wagerechte Gliederung. Australien ist ein massiges, in sich geschlossenes, wenig gegliedertes Land und gleicht darin dem n. Teil von Afrika. Seine Grenzen sind im O. der Große Ozean, im W., N. und S. der Indische. Letzterer schneidet im N- tiefer mit dem Earpentaria- Golf ein, der die Halbinsel Jork bildet, während im S. der flache Austral-Busen und derkleinespencer-Golfdie einzigen Einschnitte sind. Die Gliederung beträgt nur 1i31 des Stammes. 2. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Fast ganz Australien ist eine mäßige Hochebene, hier und da von kurzen, wenig hohen Gebirgszügen durchsetzt. Wegen der geringen Niederschläge, die nur zuweilen Seen und Sümpfe bilden, ist das ganze Innere des Erdteils eine unfruchtbare Steppe, meist bedeckt mit ödem, einförmigem Busch- werk, „Scrub" genannt, und dem Stachelschweingras, welches das Fort- kommen sehr behindert. Fast alle Flüsse trocknen in der dürren Jahreszeit aus und bilden Creeks, die nur zur Regenzeit anschwellen, sich in der trockenen Zeit aber in eine Reihe von Bächen auflösen. Ein Stromgebiet hat sich nur im So. entwickelt; es ist der Murray mit seinem be- deutendsten r. Nebenfluß Darling. Er erhält seine Wasser von dem

3. Teil 2 - S. 43

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 22. Afrika im allgemeinen. 43 Terrassen zum Meere abfällt und nur schmale Küstenstreifen von Tief- land übrig läßt. Eigentliche Gebirge fehlen fast ganz, die größeren Erhebungen sind vulkanische Kegelberge. Das ganze Südafrika ist ein ausgedehntes, unebenes Hochland, das im S., W. und O. in ungleichen Stufen zu schmalen Küstenebenen abfällt, im Innern mit weiten, muldenförmigen Einfenkungen erfüllt ist. Der n. Teil dieses gewaltigen Hochlandes stellt in seiner ö. Hälfte einen ungeheuren Hochrücken von mehr als 1000 m Höhe dar, das Quell- gebiet der großen afrikanischen Ströme, des Nil, Kongo und Sambesi, sowie die Gegend der großen Seen, des Njassa, Tanganika und Viktoria- Njansa. Die nw., viel niedrigere Hochfläche wird von der Rinne des Kongo, des wasserreichsten Flusses, in großem Bogen durchzogen und steigt nach der atlantischen Meeresküste in großen, breiten Stufen hinab. Der n. Teil Afrikas erhebt sich im O. zu dem tiefdurchfurchten Alpenland von Abessinien oder Habesch, das zum Nil sich entwässert. Von hier westwärts erstreckt sich das Hochland des Sudan (---Land der Schwarzen) mit der Einsenkung des seichten Tsadsees und seines Zuflusses, des Schari. Der w. Teil ist der Hoch-Sudan mit den Quellen des Niger, des Senegal und Gambia. N. vom Sudan, vom Atlantischen Meere bis nach Nubien und Ägypten, zieht sich die Wüste Sahara, etwa 500 m im Mittel hoch. Jenseits derselben, am Gestade des Mittelmeeres, erhebt sich im W. in der Berberei das Atlas- Gebirge; ein Zipfel der Wüste, der bis an das Mittelmeer reicht, trennt davon das ö. gelegene kleine Hochland von Barka ab. Während das n. Afrika wasserarm ist, sind die Niederschläge und darum die Flußgebiete im äquatorialen Afrika sehr zahlreich. Aber trotz der großen Wassermengen, welche diese Flüsse im Hochland zeigen, sind sie für die Schiffahrt wenig brauchbar, da sie in ihrem Unterlauf gewaltige Wasserfälle und Stromschnellen bilden und viel Geröll mit sich führen. 4. Klima. Das Klima Afrikas ist echt tropisch, nur der N.-Rand und die S.-Spitze gehören der subtropischen Zone an. Dem entsprechen die Niederschläge, es' sind die tropischen oder Zenithal-Regen, welche die Seewinde von den beiden Ozeanen dem durch den scheitelrechten Sonnenstand erhitzten Innern bringen. N. und s. dieser äquatorialen Zone sind die Niederschläge so spärlich, daß um die beiden Wende* kreise Wüsten liegen. Die lange N.- wie die viel kürzere S.-Küste wird durch Winterregen befruchtet. Dieses heißfeuchte Klima erzeugt das dem Europäer so gefähr- liche Wechselfieber, welches nur durch vernünftige Lebensweise M einige Jahre gebannt werden kann.

4. Teil 2 - S. 48

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 § 24. Der Sudan. Kolonie Angola mit der Hafenstadt Loanda, als Verbrecherkolonie benutzt; n. vom Kongo gehört das Land den Franzosen: Französisch- Kongo. Am Äquator beginnt das deutsche Kamerun, umfaßt den innersten Winkel des Guinea-Busens und reicht nach No. bis zum Tsad- see und Scharr. 6) Das Binnenland, das Gebiet des wasserreichen Kongo und seiner großen Nebenflüsse, war bis vor kurzem das Reich der freien Bantu, eines kräftigen Negervolkes, das Ackerbau und Viehzucht treibt, aber in be- ständigem Kriege miteinander lebt und gegen Europäer sehr mißtrauisch ist. Auch Menschenraub und Menschenfresserei finden sich. Den größten Teil dieses Gebietes umfaßt jetzt der Kongostaat mit 2^ Mill. qkm und 14 Mill. Einw.; er ist neutral und steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. Die wichtigsten Städte für den Handel, der aller- dings noch unbedeutend ist und in Palmöl, Kautschuk und Elfenbein be- steht, sind Leopoldville, an der Stelle, wo vor dem Durchbruch durch das Randgebirge der Kongo sich staut, am Stanley-Pool, und Boma, mehr der Küste zu. §24. Der Sudan. 1. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Sudan, eine Hochebene von mannigfaltiger Gestaltung, nimmt so ziemlich die ganze s. Hälfte von N.-Afrika zwischen dem Äquator und der Sahara ein, zu welcher er in einem Steppengürtel allmählich übergeht. Der w. Teil erhebt sich zu dem Gebirgslande von Hochsudan; ihm entspringen die großen Ströme Senegal und Gambia, welche bei Kap Verde münden, und der Niger. Letzterer fließt durch offenes Land bis Tim- buktu nach No., wendet sich in engem Tale dann nach Sso., empfängt in dem Unterlaufe links den mächtigen Benue (von Rheinlänge) und mündet mit einem vortretenden Delta in den Guinea-Busen. Nach O. setzt sich die Hochebene ununterbrochen fort, zwar nicht niedriger, aber offener und ebener, daher auch Flachsudan genannt. Die tiefste Mulde darin bildet das Gebiet des inselreichen, von flachen, schilfigen Ufern eingefaßten und zur Zeit der Tropenregen weit übertretenden Tsadsees, in welchen außer zahlreichen andern Flüssen von So. der Sch ari einströmt. O.-Sudan reicht schon in das Gebiet des Nil hinüber. 2. Klima. Der Sudan liegt ganz in den Tropen, wodurch sein Klima und seine Niederschläge bedingt sind. Diese sind im W. zahlreicher und nehmen nach N. immer mehr ab. Die Küsten sind wegen der großen Hitze und starken Feuchtigkeit sehr ungesund.

5. Teil 2 - S. 112

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
112 § 49. Rußland. ihrer sumpfigen Mündung- liegt die neue Hauptstadt (seit 1703) St. Petersburg, nur durch den Verkehr mit W.-Europa so groß ge- worden. In den Rigaischen Meerbusen mündet die Düna, welche auf der Waldai-Höhe entspringt. Ihr Gebiet, wie überhaupt die Oststee- länder, ist reich an Getreide und Flachs, deren Ausfuhrhafen Riga ist. Der Njemen (deutsch: die Memel) und die Weichsel haben ihre Mündung im deutschen Gebiet; an dem Mittellauf der letzteren liegt die Hauptstadt des alten Polenreiches, Warschau, der Hauptmarkt russischer Erzeugnisse für Deutschland. C. Dem Schwarzen Meer fließt der Dnjestr, welcher von den österreichischen Karpaten kommt, der Dnjepr von der Waldai-Höhe und der Don zu. Der wichtigste von diesen ist der Dnjepr, der seit dem frühen Mittelalter eine bedeutende Handelsstraße vom Schwarzen Meer zur Ostsee bildet. Von seinen Nebenflüssen sind die beiden rechten zu erwähnen, die Beresina (1812) und der Pripet, welcher durch die großen Rokitnosümpse fließt. Sein Mittellauf wird von reichen Getreidelandschaften umgeben, die sich nach O. bis in das Gebiet des Don (Ukraine) hinziehen. Die wichtigsten Städte dieses Gebietes sind Kiew, die heilige Stadt der Russen wegen der vielen Klöster, und Charkow. Der Unterlauf des Dnjepr geht durch die pontifchen Steppen, welche seit alten Zeiten durch reichen Getreidebau und Viehzucht (Schafe) berühmt sind. Der Ausfuhrhafen hierfür ist die große Handelsstadt Odessa (erst 1794 gegründet). D. Zum Kaspischen Meer geht Europas größter Strom (3500 km), die fischreiche Wolga (= die Große). Sie kommt von der Waldai-Höhe und fließt bis zur Einmündung der Kama (woher?) in ö. Richtung. Diese Strecke ist ausgezeichneter Getreideboden, dessen Mittelpunkt, die alte Hauptstadt Moskau, ganz in asiatischem Stil erbaut, ist. Nischni-Nowgorod, an der Mündung der Oka, ist eine bedeutende Handelsstadt, in der im Juli und August die großen Messen, besonders für die Waren aus Sibirien, stattfinden. Von der Mündung der Kama an, in deren Nähe die große Handelsstadt Kasan liegt, biegt die Wolga nach S. um; ihre Ufer sind reich an Waldungen, die meist aus Eichen und Linden bestehen und daher die Bienenzucht be- günstigen. Die bedeutendsten Städte hier sind Samara, von wo die Eisenbahn nach Sibirien anfängt, und Saratow, in deren Umgebung viele deutsche Ansiedelungen sind. In ihrem Unterlauf wird der Hausen gefangen, dessen Eier den Kaviar liefern. Der Hauptmarkt für diesen ist Astrachan, da gelegen, wo das Delta mit zahlreichen Armen beginnt.

6. Teil 2 - S. 115

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen). 115 dem vom Skager Nak aus tief einschneidenden Fjord gleichen Namens, Bergen, „das nordische Hamburg", wo sich die großen Flotten für Hering- und Dorschfang sammeln; n. davon der einem Hirschgeweih ähnliche Sogne-Fjord; Molde und Trondhjem (Drontheim) an gleichnamigen Fjorden, die herrliches Obst in ganzen Schiffsladungen verschicken. Die nördlichste Stadt ist Hammersest, wichtig für den Walfischfang. Die malerische Schönheit dieser Fjorde lockt in jedem Jahre Tausende von Fremden an. 2. Bodengestaltung. Vom Nordkap bis Kap Lindesnäs (im S2b.) zieht sich ein gewaltiger Felsrücken durch das Land, der nach So. hin sich allmählich in mehreren Stufen zum Tiefland abdacht, während er nach W. steil ins Meer fällt. Die Masse der skandinavischen Gebirge besteht aus wellenförmigen Bergflächen, den Fjelden (= Felsen), die ausgedehntesten im S. sind das Dovrefjeld und Jötunfjeld; jede ausgesprochene Kammrichtung fehlt, das Ganze ist mehr eine Hochfläche, doppelt so groß wie die Alpen, mit schneebedeckten Gipfeln, deren größter der Galdhöpig, 2560 m, ist, mit Gletschern und Gießbächen, sehr unwegsam, da tiefe Pässe fehlen. Während im n. Teil nur Flechten und Moos wächst, das den Renntierherden der nomadischen Lappen zur Nahrung dient, sind die s. Talflächen mit Wald und Weiden bedeckt, auf denen die in einzelnen Gehöften wohnenden Bauern ihr Vieh halten. Nach der ö. Abdachung fließen naturgemäß die Flüsse herab, die aber wegen ihres starken Gefälles, ihrer Wasserfälle und Klippen für die Schiffahrt nicht brauchbar sind. Nur zum Flößen und Treiben der Sägemühlen werden sie ausgenutzt. Denn die Abhänge des Gebirges sind wegen der reichen Niederschläge, welche die Halbinsel hat, mit dichten Waldungen bedeckt, in denen noch Bären, Wölfe und Luchse hausen. Die größten dieser Flüsse sind: an der russischen Grenze der Torne-Elf (= Fluß), an dessen Mündung die durch ihre Wetterberichte für No.- Deutschland wichtige Stadt Haparanda liegt; der Dal-Elf, in dessen Tal, Dalekarlien, Bergbau auf Silber (Sala), Kupfer (Falun) und Eisen (Dannemora) getrieben wird, und dessen Bewohner ein be- sonders kraftvoller und treuherziger Menschenschlag sind; endlich der Göta-Elf, welcher die vielbesuchten Trollhätta (--Teufelshut) Wasser- fälle (durch einen Kanal umgangen) bildet und ins Kattegat bei der großen Handelsstadt Göteborg, Schwedens zweiter Stadt, fließt. Im S. Schwedens liegt eine große Seenplatte, der Wen er-, Wetter- Hjelmar- und Mälarfee; in dieser Senke läuft der Göta-Kanal mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee; er befördert in über 70 Schleusen die Schiffe von Göteborg nach

7. Teil 2 - S. 126

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
126 §54. Das Kaiserreich Österreich - Ungarn. die Donau. (Siehe § 79.) Bei Passau tritt sie aus Deutschland in Öfterreich ein; anfangs von waldbedeckten, an Naturschönheiten reichen Anhöhen, welche zum Böhmisch-Mährischen Gebirgsland und zu den Alpen gehören, eingeengt, kommt sie unterhalb von Linz und Wien, welche daher seit alters her wichtige Übergangsorte vom Alpengebiet nach dem N. sind, in die sich ständig erweiternde Ebene, in der sie von l. aus Mähren die March erhält; die Ufer dieses Nebenflusses sind häufig der Schauplatz blutiger Kämpfe gewesen (Aspern, Auster- litz). Unterhalb von Preßburg, das am Eingang nach Ungarn liegt, umschließt sie mit drei Armen zwei Inseln, welche sehr fruchtbar sind, und empfängt von l. und r. je zwei wasserreiche Nebenflüsse, Waag und Gran von den Karpaten, Leitha und Raab von den Alpen. Bei Waitzen wird sie durch die Karpaten nach S. gedrängt, diese Richtung behält sie bis zum Einfluß der Drau, biegt nach So. bis zur Mündung der Save und muß die Karpaten bei Orsowa durchbrechen. Diese für die Schiffahrt hinderliche Stelle, „das Eiserne Tor", ist seit kurzem durch einen Kanal umgangen. Von l. erhält sie in Ungarn die fischreiche Theiß, in deren oberem Flußgebiet die feurigen Ungarmeine gebaut werden, während ihr Unterlauf häufig unter furcht- baren Überschwemmungen leidet (bei Szegedin). Die weiten Ebenen Ungarns sind Steppen, deren fruchtbarer Boden gewaltig ausgedehnte Felder mit Weizen und Mais trägt, während auf den grasreichen Weiden, den Pußten, unermeßliche Herden halbwilder Rinder, Pferde, Schafe und Schweine von berittenen Hirten gehütet werden. Braune Zigeuner durchziehen auf ihren Wagen das Land. C. Das Böhmisch-Mährische Stufenland senkt sich all- mählich von N. nach S. und umsaßt die beiden Flußgebiete der oberen Elbe mit ihrem größten l. Nebenflusse, der Moldau, und der Eger (woher?), sowie der March (wohin?). Nenne die Grenzen im W., N. und O.! Am O.-Rande bricht die Oder zwischen Sudeten und Beskiden in der Mährischen Pforte durch, so daß die beiden Fluß- täler der Oder und Elbe wichtige Verkehrsstraßen nach Deutschland bilden. Infolge der geschützten Lage und der darum warmen Sommer, auch durch die Fruchtbarkeit des Ackerbodens besonders in den Flußtälern, ist Acker- und Obstbau sehr rege. Der Mittelpunkt ist der Talkessel der Moldau mit der Hauptstadt Prag. In den Bergen sind mächtige Kohlenlager (Stein- und Braunkohlen), sowie viele Erze vorhanden. Im Egertale findet sich Porzellanerde, im Böhmer Wald Gesteine zur Glasbereitung. Zahlreiche Mineralquellen haben den Weltruf von Heilbädern, wie Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad begründet.

8. Teil 2 - S. 67

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 67 wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr- Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde. § 33. Das östliche Tiefland von Südamerika. 1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau- artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen. Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt: a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen. d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland, sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w. Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.), während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins (oder Para) mit ihm vereinigt. c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen 5*

9. Teil 2 - S. 82

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82 § 40. Die Republik Frankreich. a) Die Garonne, deren Quelle in den Pyrenäen aufspanischem Gebiet liegt, wendet sich bei Toulouse, wo sie schiffbar wird, nach Nw., während der Kanal du Midi sie mit dem Mittelmeer verbindet Ihre r. Nebenflüsse Tarn, Lot und Dordogne kommen vom sran- zösischen Mittelgebirge und fließen fast parallel zueinander. Ihr Unter- lauf, dessen schlauchförmige Mündung Gironde heißt, durchfließt ein an Wein (M£doc) außerordentlich reiches, hügeliges Land, dessen Haupt- ausfuhrort Bordeaux ist. d) Den mittleren und weitaus größten Teil des w. Tieflandes bildet die Loire, welche auf dem französischen Mittelgebirge entspringt, nach Aufnahme ihres l. Nebenflusses, des Allier, bei Orleans den nörd- lichsten Punkt (daher wichtiger Übergang von N.- nach S.-Frankreich) erreicht und in w. Lauf sich in den Atlantischen Ozean ergießt. Ihre schlauchförmige Mündung versandet infolge des vom Flusse mitgeführten Schlammes und der heftigen Brandung immer mehr. Ihr Mittel- und Unterlauf ist an Getreide und Obst reich, so daß die Gegend um Tours und Angers mit Recht der Garten Frankreichs genannt wird. Der Ausfuhrhafen dieses Gebietes ist Nantes mit dem Vorhafen St. Nazaire (Sardinen). S. der Mündung liegt die fruchtbare Vendöe, deren fleißige und tapfere Bevölkerung stets königstreu gewesen ist. c) Die Seine, welche mit ihrem größten r. Nebenflusse, der Marne, vom Hochland von Langres kommt und im Bogen die weinreiche Champagne durchfließt, geht in nw. Richtung in vielfach gewundenem Lauf dem Kanal zu. Ihr größter Nebenfluß ist die Donne; nicht weit von deren Mündung geht der Kanal von Orleans zur Loire. Im Mittelpunkt des äußerst fruchtbaren Seinebeckens, gleich günstig für den Land- wie Wafserverkehr, liegt die Hauptstadt Paris, unter- halb von ihr Rouen und an der Mündung das für Aus- und Einfuhr wichtige Le Havre. Dies ganze Gebiet der unteren Seine ist durch sein Flußnetz und die Nähe des Meeres, durch den ergiebigen Acker- boden und die Kohlenschätze der nahen Ardennen seit Jahrhunderten von größter Bedeutung für das ganze Land. B. Das französische Mittelgebirge beginnt im S. bei dem Kanal du Midi und reicht im N. bis zu den Vogesen oder Wasgau. Seine Teile von S. nach N. sind: a) Die Cevennen vom Kanal du Midi bis zum Kanal du Centre, welcher Loire und Saone verbindet, sallen nacho. und S.schroff ab und sind daher für den Verkehr ungünstig; durch ihren Reichtum an Steinkohlen und Eisen haben sie an ihrem Fuße eine blühende Industrie hervorgerufen. (Lyon, St. Etienne: Seide, Samt, Waffen.) Nach W.

10. Teil 2 - S. 173

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 173 rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T. sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-, Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen- burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische (Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene, Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch- brechen müssen. 2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit- licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen, Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming, dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien. Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser- ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be- sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein. Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor. Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste, deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter- liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen. Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste *) spr. Bamtanger.
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