Geschichtliches Lehrbuch
für
öhere Mädchenschulen
von
Dr. Friedrich Neubauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Ausgabe B.
m. Feil.
Deutsche Hefchichte im 'gxxuetatiex. Mit 30 Abbildungen.
Sechste, nach den Lehrplänen vom 13. Dezember 1908 umgestaltete Auslage.
(16. bis 20. Tausend. ,
Halle a. d. S.
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses.
1909.
Georg-Eckert-Instltut
für internation'le Schu’buchf orschun9
Braunschweig Inventarisiert unter
vssbibuothek" Isb! - Rr ti 7 H-5~
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich
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Geschichtliches Lehrbuch
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von
Dr. Friedrich Neubauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums zu Frankfurt a. M.
Ausgcrbe B.
Y. Geit.
j Deutsche Hefchichte r>ort der frcluzsifchen Wevotution a fr die 2. und 1. Ktcrffe.
Mit 15 Abbildungen.
Sechste, nach den Lehrplnen vom 12. Dezember 1908 umgestaltete Auflage.
16. bis 20. raufend.
Georg-Eckert-Institut fr internationsls Schulhjchforschung
Brauns chweig Bibliothek-
Halle a. t>. S.
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses 1909.
Inventarisiert un
isb;-sb-^ h
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich Ktcrffe Brauns
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Aus Roms Heldenzett.
Darauf begann die Schlacht, mit grter Tapferkeit wurde ge-Decws Mus. stritten; endlich wurde der Flgel des Konsuls Decius Mus geworfen.
Sofort legte der Feldherr die Rstung ab, zog ein weies Gewand an. lie sich vom Oberpriester das Haupt bedecken und weihte sich den Gttern der Unterwelt. Dann bestieg er sein Ro und sprengte mitten in die Feinde. Tdlich getroffen sank er zur Erde, aber seine Scharen drngten voll Ingrimm die Feinde zurck und errangen einen glnzen-den Sieg.
In einer sptem Schlacht brachte der Sohn des Helden in gleicher Weise wie der Vater sein Leben dem Vaterlande zum Opfer.
Durch solchen Heldenmut und solche kriegerische Tchtigkeit wur-den die Rmer das mchtigste Volk des Altertums.
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Von Rittern und Burgen.
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Auf der Burg hauste die ritterliche Familie und fhrte meist ein Das Leben einfrmiges Leben. Von Zeit zu Zeit erschien wohl ein befreundeter auf der 93ur9-Ritter zu Besuch, da gab es Schmausereien und Trinkgelage, auch hielt wohl ein fahrender Snger Einkehr, wute allerhand Neuigkeiten zu berichten, trug seine Dichtungen vor und begleitete den Gesang auf einem Saiteninstrument.
An bestimmten Tagen endlich kamen die Bauern der Umgegend auf die Burg und lieferten ihrem Herrn Feldfrchte, Fleisch, Honig und Eier ab. davon lebte dann die Ritterfamilie.
Gern ging der Burgherr auf die Jagd. Er verfolgte entweder mit seiner Meute den Bren und den Eber sowie den flchtigen Hirsch, oder er zog mit der Edelfrau auf die Reiherbeize: da lie man den abge-
richteten Edelfalken auffliegen und aus den Lften auf den Fischreiher stoen.
*
Lange Zeit standen die Ritter in hohem Ansehen; waren ja viele unter ihnen, die nicht nur wacker mit dem Schwerte dreinschlugen, sondern auch herrliche Gedichte schufen, Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach waren solche Geisteshelden.
Spter hielten viele Ritter nicht mehr, was sie bei der Schwertleite gelobt hatten.
Da sie nicht arbeiteten, erwarben sie keinen Reichtum und neideten Raubritter, dem strebsamen Kaufmanne in der Stadt sein Hab und Gut. Im Versteck an der Landstrae lauerten sie ihm auf, nahmen ihm seine Schtze, warfen ihn ins Burgverlies und gaben ihn nur gegen hohes Lsegeld frei.
Wegen solcher Untaten starb dann mancher dieser Raubritter am Galgen oder durch das Schwert des Henkers.
Fr den Krieg waren die Ritter spter auch nichts mehr ntze. Ende des
Ihre Rstungen waren immer schwerer geworden, und da geschah9?ittertum-es zu verschiednen Malen, da die wenig beweglichen, eisengepanzerten Reiter von leichtgewappneten Bauernheeren berwunden wurden.
Deshalb sahen sich die Fürsten nach andern Kriegern um: sie warben fr Geld (Sold) kampflustige Männer an, die leichter gerstet zu Fue ins Feld zogen, das sind die Landsknechte.
Auch fing man an, das Schieszpulver im Kriege anzuwenden, Schiepulver was half da noch ritterliche Kraft und Gewandtheit? im riese-
Uber die Erfindung des Schiepulvers wei man nichts, aber man erzhlt, da der Mnch Berthold Schwarz bei einem Versuche, Gold
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6. Herkules.
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Nachdem Herkules mehrere Jahre mit seiner Gattin Megara glcklich gelebt hatte, befahl ihm das Orakel des Gottes Apollo in Delphi, zu dem Könige Eurystheus zu wandern. Diesem msse er zwlf Jahre dienen und auf dessen Befehl zwlf Arbeiten verrichten, dann werde er die Unsterb-lichkeit und die ewige Glckseligkeit bei den Gttern erlangen. So machte sich der Held auf.
Schwer waren die Arbeiten, welche Herkules auszufhren hatte. Da hauste in einem Tal bei Nemea ein gewaltiger Lwe, dessen Fell er holen sollte. Viele Tage lang suchte er ihn, endlich hrte er von weitem sein grliches Gebrll. Zuerst versuchte er, das Tier mit einem Pfeile zu tten, aber vergebens! Die Haut war undurchdringlich. Da ging er mit seiner Keule auf ihn los, der Lwe flchtete in seine Hhle, die zwei Aus-gnge hatte. Den einen verstopfte der Held mit groen Baumstmmen, dann ging er durch den andern hinein. Sofort sprang ihm der Lwe an die Brust, doch Herkules schlang seine starken Arme um den Nacken des Tieres, wrgte ihn zu Tode und zog ihm das Fell ab.
In derselben Gegend bei Lerna lebte in einem Sumpfe eine riesige Schlange, die neun Kpfe hatte. Tglich kroch sie ans Land, raubte das Vieh von der Weide und verwstete das Land. Auf seinem Streitwagen zog Herkules gegen sie. Mit glhenden Pfeilen trieb er das Tier heraus, das zischend auf ihn losfuhr. Er trat auf den Leib der Schlange und hielt sie am Boden fest. Dann begann er mit der Keule ihre neun Kpfe ab-zuschlagen. Doch zu seinem Schrecken sah er, da, wenn er einen Kopf abgeschlagen hatte, zwei andre an dessen Stelle wuchsen. Daher rief er seinem Wagenfhrer zu, schnell aus dem nahen Walde starke Aste zu holen. Diese mute er anznden und damit den abgeschlagenen Kopf an der Wunde ausbrennen, ehe er wieder wachsen konnnte. So gelang es ihm endlich, das Ungeheuer zu vernichten.
Viele andre wilde Tiere erlegte der Held noch und befreite die Menschen von diesen Plagen. Die letzte von allen zwlf war aber die bei weitem schwerste: er sollte den dreikpfigen Hllenhund Kerberus lebendig aus der Unterwelt heraufholen. Dieser bewachte den Eingang zu jenem Reiche, in dem nach dem Glauben der alten Griechen der Gott Pluto der die Toten herrschte. Auf dunklem Pfade gelangte Herkules hinab und trat vor den Thron des Gottes mit der Bitte, ihm den Hund zu berlassen. Dieser gestattete es, aber nur unter der Bedingung, da jener keine Angriffswaffen gebrauche. Daher zog er sich nur den Panzer an und legte seine Lwenhaut um. Khn schritt er auf den furchtbaren Hund, dessen Schwanz ein Drache war, los und umklammerte den Hals. Obwohl
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Sagen des klassischen Altertum?.
Flammen. Diese mut du, Jason, vor den Pflug spannen und das ganze Stck Acker umpflgen. Wenn du dies glcklich vollbracht hast, gebe ich dir als Saatkorn Drachenzhne, welche du in die Furchen streuen mut. Von diesen Drachenzhnen werden aus der Erde geharnischte Männer wachsen, welche du alle tten sollst. Dies mu an einem Tage vom frhen Morgen bis zum spten Abend geschehen. Dann erhltst du das Vlie." Lange sa Jason stumm da, er wute, wie schwer diese Arbeit war. Endlich antwortete er: Ich will es versuchen, o König; sterben mu ich doch einmal." So gingen sie zu ihrem Schiffe zurck.
Im Palaste des Knigs lag ui der folgenden Nacht nur eine schlummer-los auf ihrem Lager, das war Medea, die Jason liebgewonnen hatte. Hin und her berlegtee sie, wie sie dem Helden bei der Arbeit, die sicher den Tod brachte, helfen knnte. Endlich wute sie Rat; sie kannte ein Zaubermittel, aus vielen Krutern bereitet, das machte die Haut eines jeden Menschen, der sich mit dieser Salbe bestrich, gegen Eisen und Feuer unverwundbar. Heimlich brachte sie es am andern Morgen Jason und riet ihm dazu, unter die geharnischten Männer einen Stein zu werfen; sie wrden sich miteinander um diesen Stein streiten, und während ihres Zankens knne er sie leicht tten. Voll heien Dankes gegen die liebe-volle Jungfrau nahm Jason die Zaubersalbe an und ging mutig an die schwere Arbeit.
Und sie gelang ihm. Wohl schnaubten die wilden Stiere heftig und hllten ihn ganz in schwarzen Dampf ein, sie strmten auf ihn los, um ihn mit den ehernen Hufen niederzutreten. Aber Jason stand fest, ergriff sie bei den Hrnern und spannte sie an den Pflug. Mit Stichen seiner Lanze trieb er sie vorwrts, sie muten ihm gehorchen. Als die Drachen-saat in der Erde war, sproten sofort gepanzerte Männer aus dem Felde heraus und wollten auf Jason strzen. Dieser, eingedenk der Mahnung Medeas, schleuderte einen groen Feldstein, den kaum vier Männer schleppen konnten, unter sie. Wie wilde Hunde der einen Knochen, fielen sie der den Stein her, keiner wollte ihn dem andern gnnen. Da sprang Jason unter sie und mhte sie mit seinem Schwerte nieder. Die Arbeit war geleistet, die Aufgabe erfllt, er konnte jetzt das Vlie verlangen.
Doch Aietes sann auf bse Rache, weil er wohl ahnte, da irgend-einer Jason geholfen hatte. Darum frchtete auch Medea, da schlielich ihr Vater ihre Liebe zu Jason und den Verrat erfahren wrde. So eilte sie schon in der nchsten Nacht heimlich zu dem Schiffe der Griechen und flehte den Helden an, sie vor dem Zorn des Vaters zu retten und mit in die Heimat zu entfhren; sie wolle ihm auch sogleich das goldene Vlie
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Extrahierte Personennamen: Jason Jason Jason Jason Jason Jason Jason Feldstein Jason Jason
16. Parzival.
47
Burgherr auf kostbarem Ruhebette und in teure Pelze gehllt, aber in qual-vollen Schmerzen. Um ihn lagen auf hundert prachtvollen Ruhebetten vier-hundert Ritter. Da ffnet sich eine stahlblanke Tr, herein kommen vier Jungfrauen, in dunklen Scharlach gekleidet, welche vier goldene Leuchter tragen; ihnen folgen acht andere in grnem Sammet, die einen funkelnden Tisch, dessen Platte aus edlem Granatstein ist, vor den König stellen. Sechs andere in glnzendem Seidengemande bringen silberne Gerte. Als letzte tritt die schnste und edelste Jungfrau herein; in ihren Hnden trgt sie den Gral, jene kostbare Schssel, in der einst das Blut des Heilandes am Kreuz aufgefangen war, und von der seitdem Heil und Segen fr alle aus-strmte. Sie stellt den Gral vor den kranken König, dessen Gesicht sich bei dem Anblicke erhellt. Dann beginnt ein prchtiges Mahl. Die Kmmerer bringen schwere goldene Becken, in denen sich jeder Ritter die Hnde reinigt, während ein Page das Handtuch reicht. Hundert Tafeln werden herein-getragen, mit blendend weien Tischtchern bedeckt. Vier Wagen rollen durch den Saal, die Goldgeschirr in Flle tragen. Alle Speisen aber spendet der Gral, ob warm oder kalt, ob frisch oder alt, ob wild oder zahm; dem Gral entquillt ein Strom von Segen. Die ganze. Ritterschaft ist beim Gral zu Gaste. Gern htte Parzival wohl gefragt, was dies alles bedeute, aber er gedachte der Mahnung des Gurnemanz, vieles Fragen zu vermeiden. So schwieg er aus feinem Anstand, auch als ihm der Burgherr ein kostbares Schwert berreichen lie. Als das Mahl vorbei war, wurden die Wagen hinausgerollt, die Tische fortgetragen. Zuletzt nahm die edle Jungfrau den kostbaren Gral aus dem Saal, der König wnschte Parzival gute Ruhe fr die Nacht, Pagen fhrten ihn in ein prchtiges Schlafgemach und halfen ihm beim Entkleiden. Dann schlief er ein. Als er nach bsen Trumen erwachte, brach der lichte Tag durchs Fenster ein; doch kein Page, der ihn bediene, war zu sehen. Er erhob sich, zog sich seine Ritterrstung an und eilte aus dem Gemach. Aber alle Zimmer, durch die er kam, waren leer, niemand zu hren noch zu sehen! An der Treppe fand er sein Ro angebunden, weit geffnet war das Burgtor. Er stieg zu Pferde, spornte das Ro zur Eile an und strmte der die Zugbrcke. Kaum hatte er sie hinter sich, als wie von unsichtbarer Hand sie mit jhem Schall emporflog. Da er sich umwandte, hrte er eine Stimme, die ihm zurief:
Was wollt ihr? Ihr seid eine Gans!
Knnt ihr nicht auftun euer Maul?
Wrt ihr doch nicht so redefaul
llnd httet ihr den Wirt gefragt!
Nun bleibt euch hoher Preis versagt."
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22. Alexander der Groe.
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gewohnt zu siegen, bereit, fr ihren geliebten König alles zu tun; zudem wuten sie, da unendliche Beute, Gold, Silber, kostbare Schtze in Persien zu holen waren. Auf Lastschiffen ging es der den Hellespont, den Xerxes einst auf zwei Brcken berschritten hatte. An dem kleinen Flchen Granikus stie Alexander auf das erste persische Heer, an Zahl ihm der, legen, dazu in gnstiger Stellung und gefhrt von tchtigen Feldherrn. Doch was vermochten die Feinde gegen das Ungestm des jugendlichen Knigs? Im Angesicht der Perser sprengte Alexander mit seinem Pferd in den Flu, seine Getreueu ihm nach. Ein furchtbares Handgemenge entstand, der König selbst kam oft in groe Gefahr, ja wurde einmal nur durch das schnelle Dazwischenkommen seines Freundes Klitus vor sichern Tode gerettet. Doch schlielich slohen die Feinde, ein vollstndiger Sieg war errungen.
Weiterzog das Heer in raschem Siegeslauf durch Kleinasien; die meisten Städte ergaben sich freiwillig. In Gordium fand der König einen alten Wagen des Knigs Midas, an dessen Deichsel das Joch fr die Pferde so kunstvoll mit Riemen befestigt war, da bis dahin keiner es hatte auflsen knnen; die Sage aber ging, da, wer die Knoten lse, Herr der Welt wrde. Alexander betrachtete den Wagen, zog sein Schwert und hieb mit einem Streiche die Riemen durch. Schlimm ging es dem Könige in der Stadt Tarsus. Denn leichtfertig hatte er sich, erhitzt wie er war, in die eisig kalten Fluten eines klaren Bergslusses gestrzt. Heftiges Fieber packte ihn, Krmpfe und Schlaflosigkeit raubten ihm die Krste, so da das ganze Heer schon an seinen Tod glaubte. Der Arzt Philippus wute nur noch ein Mitttel, der König entschlo sich, es zu nehmen trotz der War-nungen, die er erhielt. Ja ein treuer Feldherr schickte ihm noch kurz vorher einen Brief, in welchem der Arzt Philippus beschuldigt wurde, vom Perserknig bestochen zu sein, Alexander zu vergiften. Doch der König traute seinem Arzte. Als dieser ihm den Arzeneibecher reichte, gab ihm Alexander den Brief; Philippus blieb ruhig trotz der furchtbaren Anklage, und der König wurde gerettet. In wenigen Tagen konnte er sich dem jubelnden Heere zeigen.
Die zweite groe Schlacht bei Jssus, in der sich der Perserknig D a r i u s selbst ihm entgegenstellte, war ebenfalls fr Alexander gnstig; das Perserheer wurde gnzlich geschlagen, der Perserknig konnte sich nur durch schleunige Flucht retten, während seine Mutter, Gattin und Kinder sowie ungeheure Schtze in des Siegers Hnde fielen. Alexander be-handelte die Gefangenen mit groer Milde, doch von ihrem Loskauf durch Darms wollte er nichts wissen. Allmhlich eroberte er alle Lnder am
Neubauer, Geschichtliches Lehrbuch I. von Baltzer. 5
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Extrahierte Personennamen: Alexander Xerxes Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Neubauer Baltzer
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rck oder behaltet mich auch bei euch hier in der Unterwelt." Tief er-griffen waren alle Toten von diesem Gesang, und selbst Pluto konnte den Bitten nicht widerstehen. Was er noch niemals erlaubt hatte, jetzt er-laubte er es: Eurydike durfte mit dem geliebten Gatten zusammen das Reich der Toten verlassen. Doch ein strenges Verbot gab er ihnen: Orpheus durste sich nach der ihm folgenden Gattin nicht eher umsehen, als bis sie beide die Oberwelt, das Licht der Sonne, erreicht htten.
So stiegen sie beide den steilen, langen Pfad hinan, schweigend Orpheus voran, schweigend Emydike hinter ihm. Schon waren sie nahe der Pforte, die zur Oberwelt fhrte, da drehte sich Orpheus doch um, er konnte nicht recht an sein Glck glauben. Sofort verschwindet sein teures Weib wieder, zum letzten Male streckt sie die Hnde nach ihm aus, ein letztes Lebewohl, das er kaum noch hren kann, ruft sie ihm nach.
So war Orpheus wieder allein, nur sein traurig ser Gesang ver-mochte ihn in seinem Leid zu trsten.
2. Philemon un Baukis.
In Phrygien, emer Landschaft Klein-Asiens, liegt zu Fen eines Berges ein See, auf dem sich viele Wasservgel, Taucher, Sumpfhhner, wilde Enten und Gnse tummeln. Auf dem Berge steht eine uralte Eiche und Linde dicht nebeneinander, an ihren Zweigen hngen verwelkte Krnze, welche die frommen Leute der Umgegend dort aufgehngt haben.
Vor vielen, vielen Jahren sah es hier ganz anders aus; da war statt des Sees eine fruchtbare Ebene zu sehen, in der die Bauern ihr Getreide ernteten. Hierher kam einst Zeus, der hchste Gott der Griechen, mit seinem Sohne Hermes, beide wollten erforschen, ob die Menschen dort wirklich fromm wren. Darum hatten sie sich als Menschen gekleidet und flehten als mde Wanderer um ein Mittagsmahl. Doch von allen Tren wurden sie unfreundlich abgewiesen. Nur ein Haus ffnete die Tr und nahm sie gastlich auf. Es war nur eine kleine, elende, strohbedeckte Htte, in ihr wohnte ein altes Ehepaar, Philemon und Baukis.
Als die Götter unerkannt eintraten, eilten die beiden Alten, die keinen Diener im Hause hatten, geschftig hin und her, um alles zu besorgen. Philemon stellte einen Sessel Hut, und seine Frau deckte ein rauhes Tuch darber. Dann blies Baukis in die Asche des Herdes, um das Feuer wieder anzufachen; sie holte klein gespaltenes Holz und Reisig, so da bald die Flamme aufflackerte. Ihr Gatte holte inzwischen Kohl aus dem kleinen Garten, den sie klein schnitt und in Wasser aufsetzte. Den letzten Schweineschinken, den sie sich lange aufgespart hatten, holten sie vom
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machte sich der Knabe auf, schlug krftig mit seiner Axt drein, so da bald eine Menge groer Bume an der Erde lagen, trug sie in einen Haufen zusammen und zndete ein gewaltiges Feuer an. Durch diese Arbeit war er hungrig geworden, so legte er sich nieder und holte die Speisen hervor, die Mime ihm mitgegeben hatte. Er a und trank, und als er satt war, seufzte er: Nun fehlt mir nur noch ein Vergngen, mich mit irgend jemand ordentlich zu schlagen." Kaum hatte er dies gedacht, da hrte er in seiner Nhe ein frchterliches Schnaufen und Fauchen: der Drache kam auf ihn zu. Da ist ja mein Wunsch erfllt", rief er, ri einen lodernden Baumstamm aus der Glut und schlug so frchterlich auf das Ungeheuer los, da es bald tot am Boden lag. Dadurch hatte er natrlich wieder Hunger bekommen, aber die Vorrte waren schon auf-gezehrt. Da dachte er, einmal Drachenfleisch zu versuchen, schnitt einige Stcke heraus und legte sie in den Kessel, den er mitgebracht hatte. Bald brodelte es lustig, er steckte seine Hand hinein, um zu sehen, ob es schon gar sei, doch hastig zog er sie zurck, er hatte sich den Finger tchtig ver-brannt. Als er den schmerzenden Finger nher ansah, bemerkte er eine Hornschicht darauf, die gar nicht abging. Er probierte sie an der scharfen Schneide seiner Axt, doch sie hielt sest, die Axt drang nicht ins Fleisch. So kann ich ja meinen ganzen Krper gegen jeden Hieb fest machen", sprach er, zog schnell seine Kleider aus und badete sich im Blute des Drachen. -So wurde Jung Siegsried der hrnerne Siegfried, nur an einer Stelle zwischen den Schultern auf dem Rcken, wo ein Lindenblatt hingefallen war, war er verwundbar. Am andern Tage kam er zu Mime zurck. Der erschrak gewaltig und versuchte, ihn anders los zu werden. Nachdem er ihm die besten Waffen und eine kostbare Rstung geschenkt hatte, riet er ihm, zur Knigin B r u n h i l d e auf den I s e n st e i n zu ziehen; dort solle er sich das Ro Grane fordern, das von Wuotans schnellem Rosse S l e i p n i r abstamme. Wohlgemut machte sich Sieg-fried auf.
Nach langer Wanderung kam er zum Jsenstein, dessen funkelnde Burg er staunend ansah. Am Tore angekommen, klopfte er, und als ihm das Offnen zu lange dauerte, stie er mit seinem Fue die starken, eisernen Trflgel ein. Im Burghof strzten die Mannen aus den khnen Ein-dringling, doch er schlug sie nieder. Den Lrm hrte Brunhild, und als man ihr von dem Jngling berichtete, lie sie ihn zu sich kommen und fragte nach seinem Wunsche. Ich will dich um das herrliche Ro Grane bitten", erwiderte Siegfried. Brunhilde gewhrte ihm die Bitte, am andern Morgen sollte er es selbst von der Weide holen. Wie staunten
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