Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
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wenige gab es, deren Einwohnerzahl beträchtlich mehr als 10 000 Einwohner zählte, so z. B. Straßburg, Köln, Basel, Nürnberg, Erfurt. Aber dem, der sich von außen der Stadt näherte, bot sie einen stattlichen Anblick; weithin waren ihre Kirchtürme sichtbar; kräftige Mauern umschlossen sie, aus denen Mauertürme hervorsprangen und die der Stadtgraben umgab. Durch die wohlgeschützten, oft doppelten Tore gelangte man in die Straßen. Diese waren oft krumm und eng, denn die Bürger wohnten dicht zusammengedrängt. Sie waren auch nur teilweise und oft schlecht gepflastert, dazu meist wenig reinlich; denn auch in der Stadt trieben die Leute vielfach Acker- und Vieh-wirtfchast, und mit der Sauberkeit war es noch schlecht bestellt. Das enge Zusammenwohnen und die mangelnde Reinlichkeit waren auch der Grund, weshalb in Pestzeiten der Opfer so viele waren. Die Häuser, deren viele ihren eigenen Namen hatten, wurden noch lange aus Holz gebaut und zum großen Teil mit Stroh gedeckt, und daher waren Feuersbrünste sehr gefährlich; erst allmählich gewöhnte man sich die vornehmeren Privathäuser aus Stein zu errichten. Sie waren schmal und tief gebaut, mit dem Giebel nach der Straße, wie man das in alten Städten Niederdeutschlands noch vielfach sehen kann. Am Marktplatz erhob sich das Rathaus, wo der Rat seine Sitzungen abhielt, oft ein stolzer Bau mit hohen Giebeln, schön geschmückten Erkern und ragendem Turm; unter dem Rathaus befand sich der Ratskeller. Dort erhob sich auch oft der Roland, das Bild eines geharnischten Ritters, ein Sinnbild städtischer Freiheiten. Ein besonderer Schmuck waren die Kirchen. Wie die Bürger der alten hellenischen Städte ihren Ruhm darin gesucht hatten, ihren Göttern prächtige Tempel zu bauen und mit schönen, kunstreich gearbeiteten Weihgeschenken auszuschmücken, so errichteten unsere Vorfahren zu Gottes Lobe, aber auch zur eigenen Ehre wundervolle Dome; und eine Ehrenpflicht der reichen Geschlechter war es, das Ihre zur Verschönerung der Kirchen zu tun und Fenster und Altäre zu stiften.
§ 71. Die deutsche Baukunst. Die ersten steinernen Kirchenbauten in deutschen Landen stammen aus der Zeit Karls des Großen. Das Aachener Münster ist in seiner ursprünglichen Gestalt ein achteckiger Kuppelbau. Es ist nach dem Vorbilde ‘ des byzantinischen Stils errichtet, der sich in Byzanz seit den Zeiten der Völkerwanderung ausgebildet hatte; dessen glänzendste Schöpfung ist die gewaltige, weiträumige Kuppelkirche der Hagia Sophia, d. h. der heiligen Weisheit, zu Konstantinopel, die jetzt Moschee ist.
Vom zehnten bis zum dreizehnten Jahrhundert herrschte in Deutschland der romanische Stil. Ihrem Grundriß nach ist die romanische Kirche
Der romanische (Stil.
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Extrahierte Personennamen: B._Straßburg Karls
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Nürnberg Erfurt Niederdeutschlands Gottes Byzanz Konstantinopel Deutschland
Geschichte des Orients.
Ägypten.
§ 3. Ägypten, das Tal des Nils, dessen jährlichen Überschwemmungen es seine Fruchtbarkeit verdankt, hat eine uralte Geschichte; schon vor dem Jahre 3000 v. Chr. gab es dort Könige, die Pharaonen, einen Staat und geordnete Rechtszustände, Priester und eine sorgfältig geregelte Götterverehrung. Memphis, das in Unterägypten am Anfang des Deltas lag^ und das in Oberägypten gelegene Theben waren die Hauptstädte des Bauten Landes. Aus dem vierten Jahrtausend stammen die Pyramiden, riesige Steinmassen, die zu den höchsten Bauwerken der Erde gehören und die Grabkammern von Königen enthalten; dort standen die Särge, welche ihre vertrockneten und einbalsamierten Leichen, die Mumien, in sich bargen. In Felsengräbern setzte man die Leichen anderer Könige und vornehmer Männer bei. Göttern und Königen errichtete man Bildsäulen von gewaltiger Größe und starrer Erhabenheit. Weitausgedehnte Tempel mit prächtigen Torbauten, Höfen und Säulenhallen erbaute man den Göttern und bedeckte ihre Wände mit Bildern und zugleich mit „hieroglyphischen" Inschriften-denn die Ägypter sind auch die Erfinder der Schrift.
«eirgion. Die höchste Gottheit war bei den Ägyptern der S o n n e n g o 11. Daneben gab es unzählige andere Gottheiten. Besondere Verehrung genossen bei ihnen gewisse T i e r e, z. B. die Katze, die Schlange, das Krokodil, der Ibis; auch ihre Götter stellten sie gern in Tiergestalt oder doch mit einem Tierkopf dar; die Sphinx, d. H. ein Wesen mit einem Menschenkopf und einem Löwenleibe, war ein Abbild göttlicher Klugheit und Stärke.
Schicht. Im zweiten Jahrtausend v.chr. wurden die Ägypter ein eroberndes-Volk und breiteten unter machtvollen Königen wie R a m s e s Ii. ihre Gewalt über die Nachbarländer aus. Später sank ihre Macht; die Könige ver-
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Geschichte der Rmer.
Staate pachteten. Sie kannten kein Erbarmen, wenn es galt von den Untertanen die flligen Steuern einzutreiben; und so heftete sich denn an sie der allgemeine Ha, und im neuen Testament werben die Zllner mit den Sndern zusammengestellt. Mit dem Reichtum aber wuchs in Genusucht. Rom immer mehr die Genusucht und das Streben nach Wohlleben und ppigkeit. Wenn noch zur Zeit des pyrrhischen Krieges die rmischen Adligen Muster der Einfachheit, Gengsamkeit und Sittenstrenge gewesen waren, so waren jetzt Habgier, Verschwendung und ppigkeit weitverbreitete Laster. Damit aber hing zusammen, da die mannhafte Tchtigkeit, die Ehrenhaftigkeit und Vaterlandsliebe frherer Zeiten nur selten noch zu finden waren; die Selbstsucht nahm berhand, und der eigene Vorteil stand vielen hher als der des Staates.
84. Die Stnde. Es war nur eine kleine Minderheit der Be-vlkerung, welcher der gewaltige Wachstum des Reichtums zu gute kam: Amtsadcl. der Adel, der in den senatorischen Amtsadel und den Geldadel der Ritter zerfiel. Der senatorische Abel oder Amtsadel umfate eine Anzahl von Geschlechtern, deren Angehrige es von ihren Vtern her gewohnt waren, die Herrschaft im Staate auszuben, die mter von der Qustur an bis zum Konsulat zu bekleiden, die Provinzialstatthalterschasten zu verwalten und im Senat, in welchen jeder gewesene Beamte eintrat, der alle wichtigen Fragen des Staatswesens Beschlsse zu fassen. Man nannte sie auch die Nobilitt; diese vornehmen Geschlechter suchten jeden Empor-kmmling, mochte er auch noch so tchtig und begabt sein, von der Be-kleidung der Staatsmter auszuschlieen. Die meisten dieser Familien besaen frstlichen Reichtum, prachtvolle Huser in Rom und schne Villen und Parkanlagen auf dem Sande; sie hatten ausgedehnten Grund-besitz, den sie durch Erwerb der Nachbargrunbstcke fortwhrend zu ver-grern suchten; bort hielten sie groe Viehherden, die sie von Sklaven Geldadel.hten lieen. Den groen Kaufleuten, dem Geldabel, war die Be-
1) Von dem Grundri des rmischen Hauses geben uns besonders die Aus-grabungen in Pompeji eine Vorstellung. Den Mittelpunkt des Hauses bildet das Atrium, eine Halle, in dessen Dach sich eine viereckige ffnung befand, die dem Licht und dem Regen freien Zutritt gewhrte. Daher befand sich in der Mitte des Atriums ein Wasserbecken. Hinter diesem erhob sich der Hausaltar. Ein Gang fhrte vom Atrium zur Strae. An den Seiten schlssen sich Wohn- und Schlafrume an. Hinter dem Atrium lag das Tablinum, das Empfangszimmer; weiter folgten ein sulengeschmckter Gartenraum, das Peristyl, rechts und links davon Wirtschastsrume und Festsle. Im zweiten Stock befanden sich Schlafzimmer. Zu Rom gab es brigens auch zahl-reiche Mietshuser, die mehrere Stock hoch waren.
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Geschichte des Orients.
gypten.
3- gypten, das Tal des Nils, dessen jhrlichen berschwemmungen es seine Fruchtbarkeit verdankt, hat eine uralte Geschichte; schon vor dem ^ahre 3000 v. Chr. gab es dort Könige, die Pharaonen, einen Staat und geordnete Rechtszustnde, Priester und eine sorgfltig geregelte Gtter-Verehrung. Memphis, das in Untergypten am Anfang des Deltas lag, und das in Obergypten gelegene Theben waren die Hauptstdte Bauten.des Landes. Aus dem vierten Jahrtansend stammen die Pyramiden, riesige Steinmassen, die zu den hchsten Bauwerken der Erde gehren und die Grabkammern von Knigen enthalten; dort standen die Srge, welche ihre vertrockneten und einbalsamierten Leichen, die Mumien, in sich bargen. In Felsengrbern setzte man die Leichen anderer Könige und vornehmer Männer bei. Gttern und Knigen errichtete man Bildsulen von gewaltiger Gre und starrer Erhabenheit. Weitausgedehnte Tempel mit prchtigen Torbauten. Hfen und Sulenhallen erbaute man den Gttern und bedeckte ihre Wnde mit Bildern und zugleich mit ..hieroglyphischen" Inschriften; denn die gypter sind auch die Erfinder der Schrift.
Reugwn. Die hchste Gottheit war bei den gyptern der Sonnengott. Da-neben gab es unzhlige andere Gottheiten. Besondere Verehrung genossen bei ihnen gewisse Tiere, z. B. die Katze, die Schlange, das Krokodil, der Ibis; auch ihre Götter stellten sie gern in Tiergestalt oder doch mit einem Tierkopf dar; der Sphinx, d. h. ein Wesen mit einem Menschen kpf und einem Lwenleibe, war ein Abbild gttlicher Klugheit und Strke.
Geschichte. Im zweiten Jahrtauseud v. Chr. wurden die gypter ein eroberndes Volk und breiteten unter machtvollen Knigen wie Ramses Ii. ihre Gewalt der die Nachbarlnder aus. Spter sank ihre Macht; die Könige verloren immer mehr an Einflu, und das Reich zerfiel zeitweise in mehrere
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Geschichte der Griechen^
freie, bedrckte Menschen, fr ihre Herren arbeiteten. Da wurde aus Schafwolle Tuch gemacht, da wurde Flachs zu feiner Leinwand der-arbeitet, Waffen und metallene Gerte wurden geschmiedet, Tonkrge gedreht und bemalt. So wuchs an vielen Orten der Wohlstand und die Behaglichkeit des Lebens.
fisr? Mit dem Wohlstand aber entfaltete sich auch die Wissenschaft und Kunst. Auf Homer folgten viele andere Dichter, so der heitere Anakreon und die Dichterin Sappho. Die ersten Philosophen brachte jene Zeit hervor; unter ihnen ist Pythagoras zu nennen. Groe Baumeister, deren Namen uns nicht berliefert sind, bauten zu Ehren der Götter wundervolle, sulengeschmckte Tempel. Denn die Götter wurden hoch verehrt; die Frmmigkeit wurde neben der Vater-landsliebe und der Selbstbeherrschung unter die vornehmsten Tugenden der Hellenen gerechnet, und wie unsere Vorfahren im Mittelalter darin einen Ruhm suchten, zum Preise Gottes prchtige Dome und Kirchen zu bauen, so sehten die Hellenen ihre Ehre darein, glnzende Tempel zu errichten und sie mit kostbaren Weihgeschenken zu fllen.
demsche Besondere Verehrung geno das Orakel zu Delphi; hier weis-Oralel fqgte die Pythia, die Priesterin des Apollo, auf einem Dreifu sitzend und durch die aus einem Erdschlunde emporsteigenden Dmpfe erregt. In ffentlichen wie in Privatangelegenheiten ward das Orakel von den verschiedensten Seiten her um Rat befragt, oft auch von Barbaren, d. h.
^spiele^b0n Leuten, die nicht griechischer Herkunft waren. Ein anderer Mittel-Punkt des religisen Lebens von Hellas war Olympia in Elis, wo dem Z^us zu Ehren alle vier Jahre glnzende und vielbesuchte Wettspiele stattfanden. Allgemeine Waffenruhe, Gottesfriede herrschte während der Festzeit. Im Wettlauf, im Ring- und Faustkampf und anderen krper-lichen bungen, im Wettrennen der Viergespanne, im Wettreiten maen sich die Kmpfer. Der Sieger erhielt kein Geldgeschenk, sondern nur einen Kranz von einem Zweig des alten lbaums, der dem Zeus ge-weiht war; aber ihn priesen die Dichter, auf einem von vier weien Rossen gezogenen Wagen zog er in die Vaterstadt ein, auf Lebenszeit wurde er auf Staatskosten im Rathaus gespeist, und mit keiner anderen Ehre mochte er tauschen. Seit dem Jahre 776 zeichnete man die Sieger in den Wettspielen auf; von diesem Jahre an rechneten die Griechen ihre je vier Jahre dauernden Olympiaden. Auch an anderen Orten fanden Wettspiele statt, so z. B. in Delphi und auf dem Isthmus bei Korinth; hier traten Wettkmpfe in der Dichtkunst und im Gesang zu den Wett-kmpfen in Leibesbungen hinzu, *
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Die rmischen Zustnde.
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verwalteten. Nicht minder wurden diese von den reichen rmischen Kauf-leuten ausgesogen, die sich zu kaufmnnischen Gesellschaften zusammenschlssen und die Steuern und Zlle, welche dort erhoben wurden, vom Staate pachteten. Sie kannten kein Erbarmen, wenn es galt, von den Untertanen die flligen Steuern einzutreiben; und so heftete sich denn an sie der allgemeine Ha, und im Neuen Testament ^ ffiflrmr
mit en..Sud^u^.^usammenaestellt. Mit dem Reichtum aber wuchs in Rom immer mehr die Genusucht und das Streben nach Wohlleben Genusucht und ppigkeit. Wenn noch zur Zeit des Pyrrhischen Krieges die rmischen Adligen Muster der Einfachheit, Gengsamkeit und Sittenstrenge gewesen waren, so waren jetzt Habgier, Verschwendung und ppigkeit weitverbreitete Laster. Damit aber hing zusammen, da die mannhaste Tch-tigkeit, die Ehrenhaftigkeit und Vaterlandsliebe frherer Zeiten nur selten noch zu finden wari/n; die Selbstsucht nahm berhand, und der eigene Vorteil stand vielen hher als der des Staates.
V 84. Die Stnde. Es war nur eine kleine vlkemna. ,welcker..das gewaltige
der Kbjll, dei in den senatorisckien Amtsnhyl und den felftadel der Amtsadel Ritter zerfiel, ^i-r i.mntnrif jj^yrhpt nhpr Amtsadel umfate eine Anzahl von Geschlechtern, deren Angehrige es von ihren Vtern her gewohnt waren, die Herrschaft im Staate auszuben, die mter von der Qustur an bis zum Konsulat zu bekleiden, die Provinzialstatthalter-schaften zu verwalten und im Senat, in welchen jeder gewesene Beamte eintrat, der alle wichtigen Fragen des Staatswesens Beschlsse zu fassen. Man nannte sie auch die N^W^ diese vornehmen Geschlechter suchten jeden Emporkmmling, mochte er auch noch so tchtig und begabt sein,
von der Bekleidung der Staatsmter auszuschlieen. Die meisten dieser Familien besaen frstlichen Reichtum, prachtvolle Huser1) in Rom und
1) Von dem Gmndrik des rmischen Hauses geben uns besonders die Ausgrabungen iu Pompeji eine Vorstellung, Ten Mittelpunkt de5 Hauses bildet das Atrium., eine Halle, tu deren Dach sich eine viereckiae ffnung befmtw btet" dem Licht.uud dem Regen freien Zutritt gewhrte. Daher befanb sich in der Mitte des Atriums ein Wasserbecken- Hinter biesem erhob sich ber.firmsnttnr.
Ein Gang fhrte voin Atrium (5t An den Seiten schlssen sich Wohn-unb Schlafrume an. Hinter bettt Atrium tag das Tablinnn^. dns Empfangszimmer; weiter folgten ein sulengeschmckter das Periittil. rechts und links bavon Wirtschastsrume und Festsle. Im., zweite.stock befanden sich Smaszimmer. Zu Rom gab es brigens auch mmreicfie Mietshuser, bw mere^
Stock hoch waren.
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