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1. Geschichte des Altertums - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Vrand Rc>ms. Tie Beendigung der Ständekämpfe. 63 wegen seines Hochmuts verrufenen Patriziergeschlechts. Dieser machte den frevelhaften Versuch, Virginia, die schöne Tochter eines angesehenen Plebejers, in seine Gemalt zu bringen, indem er sie einem seiner Klienten, der sie auf sein Betreiben als seine Sklavin beanspruchte, als Richter zusprach. Da entschloß sich ihr greiser Vater Virginius zu einer fürchterlichen Tat; er führte die Tochter, als wolle er von ihr Abschied nehmen, beiseite und stieß ihr ein Messer, das er von einer der dort am Forum befindlichen Fleischbänke wegnahm, in das Herz. Diese Tat entflammte die Wut des Volkes. Zum zweiten Male soll die Plebs aus Rom hinaus nach dem heiligenberg gezogen sein; und nicht eher kehrte sie zurück, als bis die Decemvirn gestürzt worden waren. Wenige Jahre nachher errang die Plebs ihren dritten Sieg. Das Verbot der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben. Das Ehe- gesetz Ter Brand Roms. Die Beendigung der Ständckämpfe. § 07. Der Einfall der Gallier. Die nächsten Jahrzehnte waren erfüllt von Fehden mit den Nachbarvölkern. Folgenreich war es besonders, daß die Römer nach zehnjähriger Belagerung unter Führung des F u r i u s Eroberung Camillus die Stadt Veji einnahmen. Seitdem war Rom die Haupt-stadt der umliegenden Landschaft. Da wurde Rom einige Jahre später durch einen Angriff der G a l l i e r, die in großen Schwärmen die Alpen überschritten und Oberitalien erobert hatten, in die größte Bedrängnis gebracht. Es waren wilde, hochgewachsene Gestalten, die im Kampfe den Oberkörper gern nackt trugen und sich mit goldenen Armringen und Halsketten zu schmücken liebten, Krieger von ungestümer Tapferkeit, aber ohne Zucht und nicht an Gehorsam gewöhnt. In der Gegend derallia, eines kleinen Nebenflusses des Tibers, traten ihnen Schlacht an die Römer entgegen, wurden aber völlig geschlagen. Die Stadt Rom war bcc ®nia‘ außer dem Kapitol, wo eine Besatzung verblieb, nicht zu retten. Die Bevölkerung verließ die Stadt, und nur achtzig greise Senatoren, die den Untergang Roms nicht überleben mochten, blieben zurück, nahmen, in die Toga gehüllt, in ihren Häusern Platz und ließen sich hier von den einbrechenden Barbaren niebermachen. Rom würde niebergebrannt. Brand Romi Nun belagerten die Gallier das Kapitol, ohne es jedoch nehmen zu können. Einst zwar gelang es ihnen in dunkler Nacht bis fast zum Gipfel emporzuklimmen; da erhoben zum Glück Roms die heiligen Gänse der Juno ein lautes Geschrei und weckten dadurch Marc usmanlius, der eilend herbeikam, um den ersten der Feinde und mit ihm die übrigen hinunter-

2. Geschichte des Altertums - S. 83

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Kimbernkrieg. 83 Zudem trat eben jetzt der König Bocchus von Mauretanien, Jugurthas. Schwiegervater, als dessen Bundesgenosse in den Kampf ein. Da wählte das Volk einen Mann zum Konsul, der nicht dem hohen Adel entstammte, sondern von niederer Geburt war, aber sich schon mannigfach ausgezeichnet hatte, G a j u s M a r i u s. Marius stammte aus einem 'Dorfe, das bei Arpinum im italischen Gebirge lag. Er war ein tapferer Soldat, ohne höhere Bildung, aber ehrlich und unbestechlich, freilich von großem Ehrgeiz erfüllt; als er einst als Jüngling unter einem Baume schlief, war ein Adlernest mit sieben Jungen auf ihn herabgefallen, und die Wahrsager hatten dies dahin gedeutet, daß er siebenmal das Konsulat bekleiden -würde. Er löste nunmehr Metellus im Oberbefehl ab. Auch trug er einen Sieg über Jugurtha davon. Aber der Krieg hätte sich wahrscheinlich noch lange hingezogen, wenn nicht sein Quästor, Lucius Cornelius Sulla, den er als Gesandten an Bocchus schickte, durch geschickte Unterhandlung es dahin gebracht hätte, daß er seinen Schwiegersohn 106 den Römern auslieferte. Jugurtha wurde nach Rom gebracht und dort in einem Jugurthas. unterirdischen Kerker erdrosselt. Marius feierte einen Triumph. Der Kimbernkrieg. § 89. Während die Römer den Krieg gegen Jugurtha führten, nmen tia-ioi. von Norden her zum ersten Male wandernde germanische Völkerschaften erschienen, die durch ihre ungestüme Tapferkeit das römische Reich in die größte Gefahr brachten, die Kimbern und Teutonen. Landsuchend hatten diese Völker mit Weib und Kind und großen Herden ihre in Schleswig-Holstein und Jütland belegene Heimat verlassen. Zuerst trafen sie bei N o r e j a im österreichischen Alpenlande ein römisches Heer und vernichteten Norej» ns„ es; doch wandten sie sich damals noch nicht nach Italien, sondern nach Gallien, das sie plündernd und verheerend durchzogen. An der Rhone brachten sie einem starken römischen Heere eine neue Niederlage bei, die so vernichtend war, daß sie von den Römern mit der Niederlage bei Cannä verglichen wurde. Jetzt war von neuem zu fürchten, daß die Barbaren in die furchtbaren Fluren Italiens einbrechen würden; noch lange sprach man später von dem „kimbrischen Schrecken". Aber seltsamerweise suchten sich die siegreichen Horden auch jetzt ein anderes Ziel; sie fielen nach Spanien ein. Indessen wählten die Römer M a r i u s zum zweiten Male zum Konsul rmd erteilten ihm diese Würde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal .^ Nacheinander. Marius nahm mit seinem Heere im südlichen Gallien 6*

3. Geschichte des Altertums - S. 86

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Geschichte der Römer. Stadtrats; ehrenvoll wurde Marius zur Küste hinabgeleitet und ihm ein Schiff zur Verfügung gestellt, das ihn nach Afrika brachte. Auch dort freilich rvar er nicht sicher. Auf der Stätte des alten Karthago trat ein Bote des dortigen Statthalters vor ihn und teilte ihm mit, sein Herr verbiete ihm den Aufenthalt in der Provinz, worauf ihm der greise Kriegsmann erwiederte: „Sage deinem Herrn, du habest den Marius auf den Trümmern von Karthago sitzen sehen!" § 91. Der erste mithridatische Krieg. Indessen verließ Sulla Italien und setzte nach Griechenland hinüber, wo bereits die Truppen der Mithrldates. Mithridütes standen. Mithridates, der Beherrscher des am schwarzen Meer gelegenen Königreichs P o n t u s, ist einer der bedeutendsten unter den Feinden Roms gewesen. Sein Reich hatte er bis über die Krim ausgedehnt. Er war ein Mann von gewaltigen Körperkräften, von mächtiger Willenskraft und von bedeutenden Geistesgaben; er soll 22 Sprachen gesprochen haben. Andrerseits war er von einem zügellosen Ehrgeiz erfüllt, von ungeheurer Leidenschaft, Grausamkeit und Verschlagenheit. Im Jahre 88 war er in die Provinz Asien eingefallen und hatte sie schnell erobert. Einen römischen Feldherrn, den er gefangen genommen hatte, tötete er dadurch, daß er ihm geschmolzenes Gold in den Mund gießen ließ, um, wie er sagte, feine Habsucht zu sättigen. Von Ephesus aus ließ er sodann den furchtbaren Befehl ergehen, alle Römer, die sich im Lande aufhielten, niederzumachen; dieser Blutbefehl wurde von den über die Geldgier der römischen Beamten und Kaufleute erbitterten Provinzialen sehr bereitwillig ausgeführt, und 80 000 Menschen fielen ihm zum Opfer. Der erst« Nunmehr ging das Heer des Mithridates nach Griechenland hin-batiw §der. Hier aber wurde er von Sulla zweimal besiegt. In der zweiten Änefl' Schlacht freilich wankte schon die römische Schlachtreihe, und es kam soweit, daß Sulla selbst ein Feldzeichen ergriff und sich mit ihm in die feindlichen Reihen stürzte; jetzt erst hielten die Seinen dem Feinde stand und schlugen ihn schließlich in die Flucht. Nach diesem Siege ging er nach Asien hinüber, und bald darauf sah sich Mithridates im Jahre 84 genötigt, Frieden zu schließen und seine Eroberungen herauszugeben. § 92. Der Bürgerkrieg und Sullas Diktatur. Während Sulla gegen Mithridates focht, hatten in Rom die Demokraten wieder die Herrschaft Linna und gewonnen. Marius kehrte aus Afrika zurück und lagerte sich mit emer Marius. S3anbe t)on Abenteurern, Verbrechern und flüchtigen Sklaven vor der Haupt-

4. Geschichte des Altertums - S. 89

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Seersuberkrieg und der dritte mithridatiscke Krieg. 89 Da ward P o m p e j u s zum Oberbefehlshaber gegen sie ernannt und Pompejur. mit einer ganz außergewöhnlichen Machtvollkommenheit betraut. In einer glänzenden Weise führte er seine Aufgabe aus; die Besiegung der Seeräuber ist seine bedeutendste Tat. Er landete daraus in Cilicien und nahm Burg auf Burg; da ward ihm auch der Oberbefehl in dem dritten mithridatischen Kriege übertragen. § 96. Der dritte milhridatische Krieg. Mit M i t h r i d a t e s war kurz nach Beendigung des ersten Krieges ein zweiter entstanden, der indessen ohne Bedeutung ist. Im Jahre 74 aber hatte er von neuem die Waffen ergriffen. Er war jetzt um so gefährlicher, als der König Tigranes von Armenien, sein Schwiegersohn, mit ihm verbündet war. Den Oberbefehl gegen beide übernahm zuerst Licinius Lucullus. Dieser hatte Lucius, zuerst große Erfolge; er eroberte den Pontus und drang tief in das bergige, unwegsame Armenien ein, bis er durch eine Meuterei seiner Soldaten genötigt wurde den Rückzug anzutreten. Jetzt kehrte Mithridates wieder in den Pontus zurück. Lucullus wurde vom Heere abberufen; alles, was er gewonnen hatte, schien wieder verloren zu sein. Er lebte seitdem im Genuß seiner Reichtümer, in Muße und Üppigkeit; seine Mahlzeiten, seine Landhäuser waren wegen ihrer verschwenderischen Pracht berühmt. Seine Gärten füllte er mit fremden Bäumen; auch die Kirsche hat er in Europa eingeführt. Nun wurde Pompe jus der Oberbefehl übertragen; und er erfüllte «« wiederum die auf ihn gesetzten Hoffnungen. Mithridates mußte von neuem aus dem Pontus fliehen. Er begab sich nach der Nordküste des schwarzen Meeres, wo die griechischen Kolonien ihm untertänig waren. Indessen wandte sich Pompejns gegen Tigranes, der keinen Widerstand wagte, sondern als Flehender in sein Lager kam und sich ihm unbewaffnet zu Füßen warf; er mußte die Oberhoheit Roms anerkennen. Dann führte er sein Heer bis an den Kaukasus heran, kehrte aber nach einigen Kämpfen mit den bort hausenden Bergvölkern wieder um und durchzog als Sieger, Friede und Ordnung stiftend, Städte gründend, wie einst Alexander, Vorderasien vom schwarzen Meere bis nach Palästina. Teils fchuf er römische Provinzen, wie Cilicien und Syrien, teils ließ er die Staaten der einheimischen Könige bestehen; aber überall stellte er die Herrschaft Roms her. In Jerusalem brach er den Widerstand einer der jüdischen Parteien und nahm den hartnäckig verteidigten Tempelberg durch Sturm. — Als Pompejus bei Jericho stand, meldeten ihm lorbeerbekränzte Boten den Tod des Mithridates. Einer seiner Söhne, Pharnaces, hatte sich gegen den Vater erhoben. Als auch das Heer zu diesem abfiel,

5. Geschichte des Altertums - S. 90

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Geschichte der Römer. entschloß sich der greise Herrscher zu sterben und nahm Gift; und als dieses nicht schnell genug wirkte, ließ er sich von einem Söldner töten. Cicero und die catilinarische Verschwörung. Das erste Triumvirat. 63. ß 97. Die catilinarische Verschwörung. 63. Während Pompejus durch seine Taten im Orient sich glänzenden Ruhm und eine unerhörte Machtstellung erwarb, entstand in Rom eine Verschwörung, die den Staat in «attttna. die größte Gefahr brachte. Um Sergius Catilina nämlich, einen vornehmen und sehr begabten, aber tiefverschuldeten und höchst ruchlosen Menschen, sammelte sich eine Schar von jungen Adligen, alten Soldaten und anderen Leuten, die durch ein ausschweifendes und lasterhaftes Leben ihr Vermögen verschleudert hatten und durch einen Umsturz des Staates ihrer Schulden ledig zu werden und Reichtum und Macht zu gewinnen hofften. Ihnen trat der Konsul des Jahres 63, Cicero, entgegen. Cicer». Marcus Tullius Cicero stammte aus Arpinum, war also ein Landsmann des Marius. Er war von seinem Vater gut erzogen und von den besten Lehrern Roms in den Wissenschaften unterrichtet worden; später brachte er einige Jahre in Griechenland zu, wo er seine wissenschaftlichen Studien fortsetzte. Er bildete sich zum Redner und Auwalt aus, wie das damals die jungen Römer zu tun pflegten, welche sich der Staatslausbahn zu widmen gedachten. Cicero war ein reicher Geist, ein großer Redner, ein bedeutender Schriftsteller. Er hatte ein liebenswürdiges Wesen und einen lauteren Charakter; auch als Staatsmann ragt er in einer Zeit, wo Selbstsucht und Habgier herrschten, durch echte Vaterlandsliebe hervor. Als es dem Cicero gelungen war, die Umsturzpläne C a t i l i n a s aufzudecken, verließ dieser zwar Rom und begab sich zu den Truppen, die einer seiner Genossen in Etrurien gesammelt hatte, ließ aber einige Mitverschworene in der Hauptstadt zurück. Da befahl Cicero diese, nachdem er Beweise für ihre Schuld in die Hand bekommen hatte, zu verhaften und ließ sie einem Senatsbeschlusse gemäß erdrosseln. Gegen Catilina wurden Truppen ausgesandt; nach hartem Kampfe wurde er besiegt und fiel selbst. Cicero aber wurde als Retter des Staates im Senat mit dem Namen „Vater des Vaterlandes" begrüßt. § 98. Das erste Triumvirat. Bald darauf kehrte Pompejus aus Asien zurück. Schon fürchtete man, daß er mit seinem siegreichen Heere auf Rom losmarschieren und der Hauptstadt seinen Willen auferlegen würde; aber er entließ seine Truppen. Darauf bewilligte ihm der Senat einen

6. Geschichte des Altertums - S. 100

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Geschichte der Römer. Agrippina, des Germanikus Tochter, um ihrem Sohne aus erster Ehe, Nero. N e r o, zum Throne zu verhelfen. Dieser war ein Mensch von mannigfachen künstlerischen Anlagen, aber von maßloser Eitelkeit und zügelloser Leidenschaft. Seiner Mutter entledigte er sich, indem er sie auf hinterlistige Weise ermorden ließ. Seitdem stürzte er sich von einer Ausschweifung in die andere, während er sich zugleich als Sänger im Theater und als Wagen-lcnker im Zirkus vom Volke bewundern ließ. Als ein furchtbarer Brand einen großen Teil Roms in Asche legte, schob er die Schuld auf die Christen, die schon damals in Rom eine Gemeinde bildeten, und ließ viele von ihnen in grausamster Weise hinrichten. Die Stadt ließ er auf das prächtigste ausbauen und errichtete sich selbst einen glänzenden Palast, das „goldene Haus". Endlich wurde er durch einen Aufstand gestürzt, floh 68. aus Rom auf ein nahes Landgut und ließ sich dort von einem Sklaven täten. Von Vcspasian bis Mark Aurel. 69—180. 69-96. § 109. Die Kaiser ans dem slavischen Geschlecht. Auf die Er- mordung Neros folgte zunächst ein Bürgerkrieg, da die Legionen verschiedener Landschaften ihre Feldherren zu Kaisern ausriesen, bis es dem Berpasian.pon den syrischen Legionen erhobenen Flavius Vespasianus gelang, seine Herrschaft zu begründen und den Frieden wiederherzustellen. Er war Jsn.wurii ein pflichteifriger Herrscher, der sich durch sorgfältige Verwaltung der /Td Finanzen auszeichnete. Doch hat er auch glänzende Bauten in Rom auf- Jöllolaaauteqeführt, vor allem ein ungeheures Amphitheater, das sogenannte Kolos-z c i » seum, das vornehmlich für die Vorführung von Gladiatorenkämpfen und ^johvyxaa^{er^e„ bestimmt war, über 80 000 Zuschauer faßte und noch heute als Vtißh. mächtige Ruine besteht. Unter Vespasians Regierung wurde ein furchtbarer L Aufstcmb berauben, die sich aus Erbitterung über den harten Steuerbruck Phöben hatten, durch seinen Sohn Titus niebergcschlagen und die Stadt Y^Ot/vv^^erusalent zerstört. An bieses Ereignis erinnert der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt. Ntus. Titus Hat nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, besten vulkanische Kräfte man mit Unrecht für erloschen gehalten hatte und der die campamschen Städte Pompeji und Hcrkulaneum unter seiner Asche und Lav« begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun. D°mit,a„. Domitianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war ein heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. ^

7. Geschichte des Altertums - S. 121

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Juliseh - Claudisohe Haus (31 y. Chr. bis 68 n. Chr.). 121 Die in der republikanischen Zeit durch die Beamten furchtbar ausgesogenen Provinzen atmeten auf. Die Beamten wurden nunmehr streng beaufsichtigt; sie erhielten ein festes Gehalt und durften nicht mehr an Steuern erheben, als gesetzlich bestimmt war. Das ganze Reich wurde vermessen, wodurch eine gerechtere Veranlagung zur Grundsteuer ermöglicht wurde. Um das Los des Proletariats der Hauptstadt zu erleichtern, gründete Augustus Kolonien in den Provinzen, verteilte an die Ärmsten große Summen und sorgte für die regelmäßige Zufuhr von Getreide: Überhaupt war er mit Erfolg bemüht den all- gemeinen Wohlstand zu heben. Desgleichen erließ er, um die alte Religiosität, Zucht und Sittlichkeit wieder zu beleben, wohltätige Gesetze. Die Rahe und Sicherheit des Lebens und der wachsende Wohlstand kam auch der Kunst zugute. Augustus führte prächtige Bauten auf und machte „aus der Ziegelstadt Rom eine Marmorstadt“. Unter seiner Regierung erblühte die Dichtung zu ihrem „goldenen Zeitalter“. Damals lebten die Dichter Vergilius, der Verfasser des nationalen Epos „Äneis“, Höratius Fl accus, der in den „Oden“ den heiteren. Lebensgenuß besang, aber aueh die sittliche Tüchtigkeit früherer Zeiten und die Verdienste des Augustus feierte und in den „Satiren“ und „Episteln“ die Torheiten der Zeit humorvoll geißelte, Ovidius, der Schöpfer der „Metamorphosen“, die Elegiker Propertius und Tibullus, sowie der Geschichtschreiber Titus Livius, der die Geschichte Roms von seiner Gründung bis zum Tode des Drusus erzählte. Sie gehören neben den älteren Schriftstellern Cicero, Cäsar, der den gallischen und den Bürgerkrieg erzählt hat, und Sallustius, dem Geschichtschreiber der Kriege gegen Jugurtha und Catilina, zu den bedeutendsten Erscheinungen der römischen Literatur. Der Kaiser zog jene Männer an seinen Hof. Neben ihm tat sich als Beschützer der Kunst sein Freund Mäcenas hervor. So brachte die Regierung des Augustus dem Reiche großen Segen. Wenn er von Heuchelei und Verstellung nicht frei war, so ergab sich das schon aus der Art, wie der Principat begründet worden war. Es ist begreiflich, daß sein Regiment auch vielfachen Widerspruch hervorrief; die berühmteste Verschwörung,

8. Geschichte des Altertums - S. 105

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Kämpfe der Optimaten. Bitter und Demokraten. 105 5. Der Bundesgenossenkrieg und der erste Bürgerkrieg (zwischen Marius und Sulla). a) Gaius Marius hatte sich nach harter und rauher Jugend rasch zum Offizier emporgedient. Dann war es ihm durch glückliche Handelsunternehmungen und seine Verheiratung mit Julia, einem Mädchen aus ältestem Adel, Cäsars Tante, gelungen als Homo novus zum Konsulat emporzusteigen, das ihm, ein Ereignis ohne Beispiel, 107, 104, 103, 102, 101 zu teil geworden war. Jetzt der Abgott des Volkes, das ihn neben Romulus und Camillus den dritten Gründer Roms nannte, erfüllt von Ehrgeiz und dem Wahne, er sei ein so großer Staatsmann, wie er ein trefflicher Feldherr war, sowie von Haß gegen die Aristokratie, die ihn wegen seines bäurischen Wesens bespöttelte und gegenüber der Begeisterung des Volkes für seinen Helden die Taten des Metellus, Sulla und Catulus pries, unternahm es Marius als der Führer der Volkspartei die Herrschaft der Optimaten zu stürzen und ließ sich für das Jahr 100 wieder zum Konsul wählen. Allein dieser Versuch mißlang; er hatte aber die Wirkung, daß Marius mit um so größerer Erbitterung gegen den Adel erfüllt wurde. b) Als der Führer der Optimaten trat Lucius Cornelius Sulla (§ 91) hervor. Er zeichnete sich in dem Bundesgenossen- oder marsischen Kriege 90 — 88 aus. Da nämlich der auf den italischen Bundesgenossen lastende Druck (§ 88c) immer unerträglicher geworden und alle Versuche, ihnen das Vollbürgerrecht zu verschaffen, gescheitert waren (vergl. § 90), erhoben sie sich, um die Herrschaft Roms über Italien zu brechen. Die Empörung brach in.asculum in Picenum aus und verbreitete sich über den größten Teil der Halbinsel; besonders gefährlich war die Erhebung der tapfern Bergvölker der Abruzzen, wie der Mars er, und der Samniten. Obwohl die römischen Feldherren Pompejus Strabo und Sulla mehrere Siege erfochten, vermochte die Regierung doch nur dadurch des Aufstandes Herr zu werden, daß sie allen Italikern, welche die Waffen niederlegten, das Bürgerrecht zugestand. Aber auch jetzt blieben die Samniten noch unter Waffen (vergl. § 95). C) Eine neue Gefahr entstand 88 für Rom, als ein schwerer Krieg mit dem Könige Mithradatesvonpontos(im nordöstlichen §93.

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 41

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Gallier in Rom. 41 In ihrer Not nahmen die Plebejer ihre geringe Habe und wanderten Auszug der aus. Am Heiligen Berge bei Rom lieen sie sich nieder. ^Rom.^ Bald sahen die Patrizier ein, da sie, wenn ein Krieg ausbrche, die Plebejer nicht entbehren knnten. Sie schickten Gesandte hinaus, die sie zur Rckkehr bewegen sollten. Einer unter ihnen, Meneuius Agrihpa, Menenius ein freundlicher, weiser Mann, sprach zu den Armen: Agnppa. Ich will euch eine Geschichte erzählen: Einst zrnten die Glieder des Leibes dem Magen. Er bringt seine Tage in behaglicher Ruhe hin; wir aber mssen immer ttig sein und ihm Speisen zufhren, das wollen wir nicht mehr tun", sagten sie. Da ruhten Hnde, Mund und Zhne, und der Magen blieb leer. Aber der leere Magen bewirkte, da auch die Glieder schwach und welk wurden. Da merkten sie, da vom Magen die Kraft und Frische des ganzen Krpers ausgehe. Sie taten wieder ihre Schuldigkeit wie zuvor und fhlten sich wohl dabei." Die Plebejer erkannten den Sinn der Fabel. Als ihnen die Patrizier Die Plebejer die Schulden erlieen und gestatteten, da zum Schutze der Rechtlosen ^Voiks? Beamte, die Bolkstribunen, eingesetzt wrden, kehrten sie wieder nach tribuneu. Rom zurck. Nunmehr gestaltete sich ihr Leben ertrglicher. Wollten ja einmal im Senate belgesinnte Patrizier ein Gesetz beraten, das die Plebejer aufs neue bedrckte, so stand der Volkstribun von seinem Sitze auf und sprach: Veto", d.h. ich erhebe Einspruch, dann war der Beschlu ungltig. Einst brach in Rom eine Hungersnot aus. Da schlug der stolze Marcius Patrizier Marcius Coriolanus vor, an die Plebejer nur dann Getreide 6ortoianu-zu verteilen, wenn sie auf die Volkstribunen verzichteten. Darber erhob sich unter den Plebejern ein Sturm der Entrstung; Coriolanus wurde verbannt und floh zu den Volscern, den Feinden Roms. Mit ihnen erschien er vor seiner Vaterstadt. Senatoren und Priester baten den Erzrnten um Schonung Roms vergeblich. Dann nahte ein Zug rmischer Frauen dem Lager, Mutter und Gattin traten dem Gefrchteten entgegen. Da schwand sein Zorn. Mit den Worten: D Mutter, du hast Rom gerettet, aber deinen Sohn hast du verloren!" fhrte er das Heer ins Volscerland zurck und starb in der Verbannung. 7. Die Gallier in Rom. In Gallien, dem heutigen Frankreich, lebten damals wilde keltische Unfall der Voltsstmme. Groe Scharen derselben berstiegen die Alpen und brachen ,

10. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 88

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 citiuno. tn die grte Gefahr brachte. Um Catilina nmlich, einen vornehmen und sehr begabten, aber tiefverschnldeten und hchst ruchlosen Menschen, sammelte sich eine Schar von jungen Adligen, alten Soldaten und anderen Leuten, die durch ein ausschweifendes und lasterhaftes Leben ihr Ver-mgen verschleudert hatten und durch einen Umsturz des Staates ihrer Schulden ledig zu werden und Reichtum und Macht zu gewinnen hofften. Ihnen trat der Konsul des Jahres 63, Cicero, entgegen. etcero- Marcus Tullius Cicero stammte aus Arpinnm. einer Stadt Mittelitaliens. Er war von seinem Vater gut erzogen und von den besten Lehrern Roms in den Wissenschaften unterrichtet worden; spter brachte er einige Jahre in Griechenland zu, wo er seine wissenschaftlichen Studien fortsetzte. Er bildete sich zum Redner und Anwalt aus, wie das damals die jungen Rmer zu tun pflegten, welche sich der Staatslauf-bahn zu widmen gedachten. Cicero war ein reicher Geist, ein groer Redner, ein bedeutender Schriftsteller. Er hatte ein liebenswrdiges Wesen und einen lauteren Charakter; auch als Staatsmann ragt er in einer Zeit, wo Selbstsucht und Habgier herrschten, durch echte Vaterlandsliebe hervor. -Als es byn Cicero gelungen Ml bje Umsturzplne C^tilinas aufzudecken, verlie dieser zwar Rom und begab sich zu den Truppen, die einer seiner Genossen in Etrurien gesammelt hatte, lie aber einige Mitverschworene in der Hauptstadt zurck. Da befahl Cicero diese, nachdem er Beweise fr ihre Schuld in die Hand bekommen hatte, zu ver-haften und lie sie einem Senatsbeschlusse gem erdrosseln. Gegen Catilina wurden Truppen ausgesandt; nach, hartem Kampfe wurde er besiegt und fiel selbst. Cicero aber wurde als Retter des Staates im Senat mit dem Namen Vater des Vaterlandes" begrt. 96, Das erste Triumvirat. Bald daraus kehrte Pomp ejus aus Asien zurck. Schon frchtete man. da er mit seinem siegreichen Heere auf Rom losmarschieren und der Hauptstadt seinen Willen auferlegen wrde; aber er entlie jeine Truvven. Darauf bewilligte ihm der Senat einen Triumph, den er unter Entfaltung ungeheuren Glanzes feierte, Wer im brigen mute der eben noch Jcl gewaltig dastehende Feldherr es erleben, da der Senat keinen seiner Wnsche erfllte. Dg. schlo sich ev-Pompejus im Jahre 60 mit den Fhrern der demokratischen Partei, Crassus und Csar, zu. einer Vereinigung zusammen, ixe man das erste Triumvirat nennt. Zwischen Pompejus und Csar wurde ein noch engerer Bund geschlossen, da der erstere sich mit Casars Tochter Julia vermhlte. Pompejus besa von den Triumvirn den grten
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