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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 22

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
22 1- Deutschlands Größe und Machtstellung. 7. Deutschlands Weltpolitik und das größere Deutschland. Mehr als in frühern Jahrzehnten hören und lesen rvir heute von dem „Kampf ums Dasein". Mehr als in frühern Zeiten drängt sich die _ bittere Notwendigkeit des Kampfes ums Dasein in das menschliche Leben hinein. Für den Kampf ums Dasein können wir ebensogut sagen „Kampf um Raum". Der Kampf um Raum ist das hervorragendste Merkmal jeglicher Lebensentroicklung auf Erden, nicht bloß der Lebensentwicklung des Individuums, des Einzelnen, sondern eines ganzen Volkes, überhaupt des Staates. Jede vorwärtstreibende und vorwärtsstrebende Staatsentwicklung schreitet von engen Räumen zu weiten Räumen fort. Nach diesem Gesetz der zunehmenden Räume wächst jede Land- und Seemacht. Der Raum des Landes ist vielfach begrenzt, er beschränkt auch die politische Auffassung der Völker, wenn nicht gerade weite Becken oder Tiefländer etwas von der Wirkung des weiten Meeres auf die politische Ausdehnungskraft der Völker übertragen. Warum haben sich in der Zone der deutschen Mittelgebirge die deutschen Kleinstaaten, in den Alpen die Schweizer Kantone und Kantönchen, auf der Valkanhalbinsel ein Staatengemisch gebildet, warum entwickelte sich auf der oberdeutschen Hochebene der größte süddeutsche Staat Bayern, im norddeutschen Tiefland das größte deutsche Staatswesen Preußen und auf dem weit ausgedehnten ebenen Osten Europas der größte europäische Staat? Tieferes Nachdenken über die Abhängigkeit des Bodens vom Staate wird die Antwort darauf geben. Der Meeresraum mit seinen endlosen Horizonten hat vor- zugsweise zur Schärfung und Erweiterung des politischen und wirtschaftlichen Blickes beigetragen und einen großen Zug von Kühnheit in den politischen Charakter der Seevölker hineingetragen. Alle See- und Vinnenlandvölker beweisen dies. Das Meer hat die Seevölker zur Staatenbildung hin- gedrängt. In der Europäisierung der Erde hat die größte See- und Kolonialmacht, Großbritannien, das meiste geleistet. Selbst wer dem Engländer nichts nachrühmen wollte, müßte doch an- erkennen, daß die staatenbildende Kraft den Mittelpunkt der geistigen Anlagen des Engländers ausmache. Überall, wo das Jnselvolk hinkam, fand es gewisse Ähnlichkeiten mit den Küsten seines Heimatlandes und benachbarter Länder wieder, und so wuchs ein Gefühl der Weltbeheimatung in das englische Volk hinein. Die Seevölker sind viel schneller politisch reif geworden als die Vinnenlandvölker. Sie lernten beizeiten das Meer zu meistern, andere Küstengestade sich untertänig zu machen und ihre geistige und pekuniäre Machtfülle zu mehren. Länder, deren Wirtschaftsleben ursprünglich im Kontinente wurzelte und all- mählich, hauptsächlich durch die Bevölkerungszunahme getrieben,

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 37

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
10. Die Landschaften des Nordseeklimas. 37 rheinische Tiefebene mit dem Rhein-Main-Neckardreieck „Mainz- Tübingen-Bamberg", die Oberdeutsche Hochebene und schließlich die deutsche Alpenwelt. Die Landschaften des Nordseeklimas gruppieren sich in zwei Regionen, in die nordseenahe, an der Küste der Nordsee, und in die nordseefernere, von der holländischen und niederrheinischen Bucht an, über das Münsterland, die Lüneburger Heide nach Mittel- und Ost-Schlestmg-Holstein. Die Eiszeit hat diese Regionen Deutschlands geschaffen. Die von den Schmelzwässern des Inlandeises mitgeführten Gerolle und Sande schütteten das flachere Land im Westen der Weser auf. In dem Elbe- und Wesermündungsgebiet bildeten sich aus Schlick- ablagerungen die fetten Marschen, zu denen auch die Halligen und Föhr gehören, während der äußere Zug der gesamten friesischen Inseln der Rest einer alten Dünenfestlandsküste_ ist. Das ebnere küstenfernere Land ist infolge seines undurchlässigen Untergrundes, zum Teil durch eine festverkittete Sandschicht, den sogenannten „Ortstein" gebildet, und infolge alter durch die Eis- zeit geschaffener Becken der Moorbildung sehr günstig. Dazu kommen klimatische Einflüsse, die in den stagnierenden Gewässern die Ansiedelung einer üppigen Sumpf- oder bescheidenen Moor- Vegetation bedingen, die sich dann, im letztern Falle dem Charakter der Ortlichkeit und den Wachstumseigentümlichkeiten ihrer Ver- treter entsprechend, ohne Fäulnis bei Luftabschluß in das erdige, verkohlte (karbonisierte) Gefüge von Pflanzenresten verwandelt, das wir mit dem Namen Torf zu bezeichnen gewohnt sind. Die Provinz Hannover enthält die ausgedehntesten Moor- flächen (6500 qkm = 1i7 der Provinz). Das „Burtanger Moor" ist 106 km lang, bis 26 km breit und umfaßt 2300 qkm, wovon 1300 auf Hannover und das übrige auf Holland entfallen. Nach der Provinz Hannover hat das Großherzogtum Oldenburg den größten Reichtum an Torf. In Schleswig-Holstein gibt es zahl- reiche Torflager, die aber im einzelnen keine große Ausdehnung besitzen und seit altersher dem lokalen Bedarf an Brennmaterial dienen. Westfalen, das noch in unser Bereich des Nordseeklimas hineinragt, hat Torfmoore im Norden, wo es an Hannover grenzt. Die meisten dieser Torflager sind bereits „ausgetorft." Das gesamte Gebiet, das vom Nordseeklima beeinflußt wird, weist eine mittlere Frühlingstemperatur von 7^° bis 9 ° C. auf und zeichnet sich durch warme Herbstwitterung, milde Winter und lange Vegetationsperiode aus, denn die letzten Froste treten Mitte April und die ersten Anfang November auf. Darum kann die Feldarbeit bis in den Winter hinein betrieben werden. Der Obstbau wird nur in der Nähe der größern Ortschaften etwas stark gepflegt. In der nordseenahen Region gedeihen Hackfrüchte, wie'rüben und Kartoffeln, wenig gut; auffällig ist geradezu der geringe Kartoffelbau in Schleswig-Holstein. Dagegen

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 62

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
2 Ii. Deutschlands Klima, Wirtschafte und Kulturlandschaften. Zu den Mittelgebirgen gehören noch die Horstgebirge des oberrheinischen Grabenbruches, nämlich Schwarzwald und Vogesen, und nördlich anschließende mehr selbständige Gebirge, rechtsrheinisch Odenwald und Spessart und linksrheinisch Lothrin- gisches Stufenland und die Haardt. Rauh und waldarm sind nur die höchsten Erhebungen dieser Gebirge, während die tiefer ge- legenen Täler und die Fußlandschaften schon an dem milden Klima der Oberrheinischen Tiefebene teilnehmen. Der Schwarzwald ist ein waldiges Massengebirge, das aus Gneis, Granit und einzelnen Porphyrkuppen besteht und seinen höchsten Gipfel im Feldberg (1490 m) präsentiert. Am Bruchrande des Grabens, also nach dem Rheine zu, fällt das Gebirge steil ab, während es sich nach Osten ganz allmählich abdacht; an den Donauquellflüssen geht es in die Getreidehochebene „Die Vaar" über. Nach Norden zu löst sich das Gebirge in eine niedrige Hügellandschaft auf, die reich mit Getreide, Obst und Wein bebaut ist. Der Schwarzwald ist seit altersher ein ausgiebiger Holz- lieferant. Mit dem Holzreichtum hängen verschiedene Gebirgs- industrien zusammen, wie die Herstellung von Uhren und Musikwerken. Die Schwarzwälderuhrenindustrie ist bereits im 18. Jahrhundert entstanden und beschäftigt heute noch über 15000 Menschen. Die Pässe des Schwarzwaldes: das Höllental von Freiburg im Vreisgau (83000 E.) nach Schaffhausen, das Kinzigtal von Offenburg (17000 E.) über Triberg, Villingen (11000 E.) nach Donaueschingen und Konstanz (28000 E.), der Kniebispaß und das Murgtal sind von einem regen Verkehr belebt und reich an landschaftlichen Reizen. Berühmt ist durch die Kühnheit ihrer Anlage (durch die Schlingen und Kehrtunnel bei Triberg) die Schwarzwaldbahn Offenburg—konstanz. Auch die Bahn Immen- dingen—waldshut—lörrach—leopoldshöhe, die als Kriegsbahn das Schweizergebiet umgeht, ist eine Gebirgsbahn ersten Ranges und sehr verkehrsreich. Der Fremdenverkehr ist im Schwarzwald außerordentlich entwickelt, auch im Winter, wo der Schneeschuh- (Ski-)sport viele Sportlustige aus Nah und Fern herbeilockt. Der Odenwald ist ein verkleinertes Abbild des Schwarz- waldes. Wenn der Katzenbuckel, 630 m, auch am Neckar liegt, so zieht sich doch die größere Zahl höherer Erhebungen, unter ihnen der Melibokus 520 m, an der Rheinseite entlang, an der alt- berühmten Bergstraße, die zwischen Gebirgsabhang und Rhein- ebene von Darmstadt nach Heidelberg führt. Im Osten verflacht sich der Odenwald zu einer Muschelkalkebene, dem „Baufond", das ein vorzügliches Getreideland ist. Nur wenige Metallschätze birgt der Odenwald. Im Zechstein des hintern Odenwaldes sind zwischen Höchst und Waldmichelsbach an vielen Stellen Mangan- eisenerze aufgeschürft und abgebaut worden. Der Odenwald liefert gute Sand st eine und schwarze Granite. Am Fuße des Ge- birges, in der Darmstädter Gegend, ist an mehreren Stellen.

4. Deutsche Kulturgeographie - S. 65

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
14. Die Landschaften der Oberrheinischen Tiefebene. 65 mehr oder weniger vollkommene Einheit darstellen (C. Mordziol). Klimatisch und kulturell gehört zur Oberrheinischen Tiefebene noch das Rheintal bis Bonn, das Moseltal bis Trier, das Nahe- tal bis Kirn und das Ahrtal bis Ahrweiler. Für das ganze Gebiet sind die Niederschläge nicht allzu reichlich, aber gut auf die entsprechenden Jahreszeiten verteilt. Die Oberrheinische Tief- ebene unterscheidet sich von dem östlichen Dreieck dadurch, daß ihre mittlere Jahrestemperatur (10° bis 11° C.) um bis 1° höher liegt, welcher Unterschied nur auf Kosten des Winters geht, da die Sommertemperaturen gleich sind. Der Winter ist kurz, in der Rheinebene oft frostfrei. Wichtig ist der frühzeitige Eintritt der Temperatur von 18° C., die besonders dem Wein- und Obst- bau zusagt. Die Oberrheinische Tiefebene, im Mittel etwa 230 in hoch, begleitet den Rhein auf beiden Ufern, von Basel bis Mainz, in einer Breite von 30 bis 40 km. Sie ist die gesunkene Spalte zwischen den Horsten Schwarzwald und Wasgenwald, in die der Rhein und seine Zuflüsse allerhand Gerölle abgelagert haben. Wo das Geröll von feinen Schwemmlandgebilden, tonigen und sandigen Massen überdeckt wird, entwickelt sich eine große Frucht- barkeit. Die Ebenen am Rhein, an der Neckar- und Mainmün- dung sind bei dem günstigsten, wärmsten Klima innerhalb Deutschlands zugleich die fruchtbarsten Gegenden unsers Vaterlandes. Die Hälfte des Bodens ist Ackerland. Außer Weizen, Mais gedeihen vorzüglich Wein, Gerste, Pfirsich, Zucker- rübe, Hopfen und die besten Tabaksorten Deutschlands; Mandeln und eßbare Kastanien reifen hier. Neben den herrlichsten Wein- gärten breiten sich die üppigsten Obstgärten aus; letztere zeichnen weiterhin die Frankfurter Gegend aus (Apfelwein). Die Gärt- nereien am untern Main und untern Neckar sind neben der Rosenzucht besonders durch ihren vorzüglichen Spargel bekannt. Im südlichen Teil der Oberrheinischen Tiefebene erhebt sich ganz unvermittelt bis zur Höhe von 560 m der „Kaiserstuhl", ein kleines vulkanisches Gebirge, dessen Verwitterungserde außer- ordentlich fruchtbar ist und dementsprechend auch verwertet wird. Im Elsaß ist die Rheinebene mit Löß bedeckt, der sich bis auf die Vorhügelzone des Wasgenwaldes hinaufzieht, und hier den Weinbau, mehr noch den Obstbau (Kirschwasser) begünstigt. Das gesamte Lößgebiet ist eine Kornkammer Südwestdeutschlands. Die Oberrheinische Tiefebene ist eine Stätte alter Handels-, Wirtschafts- und Kulturblüte. Im alten „Zehntland" rodeten römische Kolonisten den deutschen Urwald und pflanzten Reben. Ein römisches Baudenkmal nach dem andern erinnert noch deut- lich an die römische Kolonistenzeit. Das Mittelalter sah das Land in herrlichster Wirtschaftsblüte. Worms, der Mittelpunkt damaliger Kultur, zählte zu jener Zeit mehr Einwohner als heutigestags (jetzt 47000 E.). Die Dome zu Speyer (23000 E.), Eckert, Deutsche Kulturgeographie. 5

5. Deutsche Kulturgeographie - S. 67

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. 67 hat Frankfurt, das eine Ortslage von unverwüstlicher Lebens- kraft besitzt. Wohl hat der Rheinweg in seiner meridionalen Richtung mehr Anspruch auf den nordsüdlichen Verkehr — für den westlichen Streifen Deutschlands trifft dies auch zu — aber die von Frankfurt aus sich nach Norden öffnende Wetterau und die Bucht an der Kinzig führen direkt in deutsche Herzgebiete hinein. Durch den Main verlängert Frankfurt seine Bedeutung nach Osten hin. Schwaben, Franken und Hessen stießen hier zu- sammen und tauschten ihre Erfahrungen und Erzeugnisse aus. Darum entwickelte sich Frankfurt schon beizeiten neben einer schönen Stadt mit prächtigen ältern und neuern Bauten zu einem Handels- und Verkehrsplatz ersten Ranges. Der Verkehr hat in dem geräumigen Bahnhof und in den neuen Hafen- anlagen, in denen gegen 2 Mill. Tonnen Güter umgeschlagen werden, ein sichtbares Zeichen erhalten. Mit seinen 415000 E. ist Frankfurt die acht größte Stadt Deutschlands. Der gesamte Geldmarkt Süddeutschlands wird von ihm beherrscht. Neben Handel und Verkehr blüht eine bedeutende Industrie (Frank- furter Schwarz, Wachstuch. Gold- und Silberdraht). In Leder- galanteriewaren hat das benachbarte Offenbach (75000 E.) eine führende Rolle und Hanau in der Juwelierkunst (siehe S. 66). Auch Pforzheim (7000ö E.) ist bedeutend in der Fabrikation von Gold-, Silber- und Bijouteriewaren. Die gewaltigsten Färb- werke und chemischen Fabriken Deutschlands haben in Höchst (17000 E.) und in Ludwigshafen (83000 E.) gegenüber Mann- heim ihre Arbeitsstätten gefunden. Mannheim (193 000 E.) hat neben einer lebhaften Industrie vor allem einen blühenden Handel mit Getreide, Kohlen, Petroleum, Maschinen, Salz, Tee und Holz. Großartige Hafenanlagen unterstützen aufs vorteilhaft teste diesen Verkehr. Wie Mannheim ist Mainz (111000 E.) eine hervorragende Brückenstadt am Rhein, zugleich bedeutend durch seine Industrie, besonders in Leder und Möbel. 15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche um- fassen die Oberdeutsche oder die Schwäbisch-bayrische Hochebene. Zu dieser wirtschaftlich klimatischen Landschafts- form gehört auch die Oberpfälzische Hochebene. Das Bodenseeklima, in dem Wein gedeiht, ist auszuscheiden, da dies als ein verirrter Vorposten des oberrheinischen Tiefebenenklimas gelten kann. Die voralpine Hochfläche steht klimatisch in großem Gegensatz zu der vorhergehenden Landschaftsform; sie besitzt ein rauhes Klima und ist den kalten Ostwinden zugängig. Die mittlere Apriltemperatur liegt zwischen 7° und 8" C., nur am Donauknie und weiter nach Osten beträgt sie über 8 0 C. 5*

6. Deutsche Kulturgeographie - S. 130

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
130 Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur. Aber innerhalb der Reichsgrenzen und in den alten mehr oder minder angrenzenden mitteleuropäischen Ansiedelungsgebieten macht sich infolge der verschiedenen deutschen Volksstämme doch eine große Reihe von Unterschieden geltend, die zwar weniger dem fremden bemerkbar sind, bei dem Einheimischen dagegen stark ins Gewicht fallen. Im Dialekt und in verschiedenen Charakter- eigenschaften unterscheidet sich der Ostpreuße von dem Rhein- länder ebenso so sehr wie der Sachsen-Thüringer von dem Schwaben oder der Schleswig-Holsteiner von dem Bayer; ja, viele Gegenden Deutschlands erhalten durch den alt eingesessenen deutschen Stamm ein besonderes vertrautes Gepräge. Das Wohn- und Siedlungsgebiet der deutschen Stämme hat im Laufe der Jahrhunderte mannigfaltige Veränderungen und Verschiebungen erlitten. Seit vorchristlicher Zeit nehmen Friesen, Niedersachsen, Thüringer, Hessen das Gebiet ein, das sie noch heute bewohnen. Ihnen gesellen sich als Alteingesessene in den Alpen und den alpinen Vorländern die Bayern und Schwaben bei. Ganz reine Volks st ämme, d. h. die von jeglicher Beimischung fremder Volksteile frei sind, gibt es nicht mehr in Deutschland; selbst die Friesen, die bisher als ein Typus reinsten Volksstammes galten, haben hauptsächlich durch neuere Verkehrseinflüsse Bereicherungen ihres Stammes, erfahren, die ihnen ursprünglich nicht eigen waren. Von außerdeutschen Völkern haben auf deutsche Stämme die Slaven den größten Einfluß gehabt. Im Osten von Saale und Elbe bis an die polnisch-russische Grenze, also im Königreich Sachsen, in der Provinz Sachsen, in Brandenburg und Mecklenburg, noch mehr in den preußischen Provinzen Pommern, Schlesien, Posen, West- und Ostpreußen, erkennt man noch die slavischen Siedelungen teils an der Form, teils an dem Namen. Daselbst hat sich das germanische langgesichtige Be- Völkerungselement stark mit dem breitgesichtigen slavischen Typus gemischt. Von der Niedern Elbe an, wo die germanischen Langgesichter vorherrschen, nehmen nach Osten zu die slavischen Breitgesichter immer mehr zu, an der Saale aber und weiter nach Süden greift der breitgesichtige Slaventypus weit nach Thüringen und Franken hinein. Hier im Südwesten des Misch- gebietes ist die Heimat des breitgesichtigen deutsch-slavischen Typus. Luthers, dort im niederelbischen Grenzgebiet entstammen die germanischen Langgesichter, wie wir sie an Moltke und Bismarck kennen. Unter den deutschen Volksstämmen, die am meisten in Deutschland nach der eigentlichen Völkerwanderung gewandert und von größtem Einfluß auf die Mischung und den Charakter verschiedener Stämme geworden sind, steht der fränkische obenan. Ein großer Teil der Franken wohnt heute noch in der alten Heimat am Niederrhein, d. i. in der heutigen Rheinprovinz. Nicht die leiseste Spur einer natürlichen Grenze trennt die Provinzen

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 140

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
140 Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur. Die Hufen, die in der Regel ein nicht zu breites aber dafür Ziemlich langes Stück Kulturland bez. zu kultivierendes Land darstellten, waren ursprünglich weniger regelmäßig nach einem bestimmten Plane abgeteilt, wenn sie sich auch meist aneinander lehnten; späterhin wurde soviel wie möglich darauf gesehen, daß die Schmalseite an einem Wege lag. Auf diese Weise wurden unter anderm in den Marschgegenden von Friesland, an der Weser und Elbe die Marschenhufen angelegt. Einem ähnlichen Plane der Anlage folgten die Waldhufen oder Hagenhufen, die zuerst aus dem Odenwald, Schwarzwald und Spessart bekannt wurden. Mit diesen Kultur- und Siedlungsanlagen sind vom 8. bis 12. Jahrhundert vereinzelte Strecken der Rhön, fast Zusammenhängend aber alle Teile des Thüringerwaldes, das Erzgebirge und die Sudeten mit ihren Vorbergen bis tief in die Karpathen bedeckt worden. Ein typisches Beispiel eines Reihen- dorfes mit Waldhufen aus Mitteldeutschland ist z. V. Frankenau bei Mittweida. Zur Rodung der Waldungen auf unebenem Eebirgs- und Hügelland wurde von Mitteldeutschland aus das System der Wald- oder Hagenhufen nach Norddeutschland über- tragen. So ist die Gegend nördlich von Hannover mit Wald- Hufen besiedelt; ebenso wird im Norden Deutschlands ein großer Teil Neumecklenburgs und Neupommerns und längs der Ostsee- küste ein Strich bis im Osten von Köslin von ihnen eingenommen. Sie heißen hier Hägerhufen oder auch westfälische Hufen. Die slavischen Siedelungen sind zwar kleine, aber überall dorfmäßige Orte. Sie haben durch ihre Planmäßigkeit, und zwar in zwei bestimmten fast ausschließlich auftretenden Formen, einen dem volkstümlich deutschen durchaus entgegen- gesetzten Charakter. Die am meisten nach Westen vorgeschobenen sorbisch-wendischen Stämme brauchten mit Vorliebe den Plan des runden Dorfes oder Rundlings. Hierbei liegen die Gehöfte eng angereiht im Kreise oder hufeisenförmig um einen runden oder ovalen Platz, der ursprünglich nur einen Zugang hatte. Hinter jedem Gehöft schloß sich nach außen ein keilförmig sich verbreitender Vaumgarten an, der häufig noch gegenwärtig mit hohem Holz bewachsen ist. Eine beinahe kreisförmig fort- laufende Hecke umschließt das Ganze. Der zweite Plan, das Straßendorf, mischte sich bei den Nordslaven im Westen der Oder mit den Rundlingen, östlich der Oder aber herrschte es fast ausnahmslos. In zwei eng gedrängten Reihen liegen die Gehöfte an einer breiten Straße. Hinter sich haben sie in gleicher Breite einen Grasgarten, der rückseitig durch eine meist in gerader Linie fortlaufende Hecke gegen die Ackerflur abgeschlossen wird. Die Endungen der Ortsnamen auf „itz", „au" geben einen sprachlichen Hinweis auf alte Slavensiedelungen, sowohl Rundlinge wie Straßendörfer. Das Straßen- oder Reihendorf ist insofern nicht ganz und gar slavisch, als die Deutschen bei der Kolonisation der

8. Deutsche Kulturgeographie - S. 3

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
1. Deutschlands Lage und Größe. 3 schaftsg ebiet eine Fläche von über 543000 (genau 543354) qkm mit reichlich 65 Millionen Bewohnern (1910). Die reichlich Va Million Quadratkilometer des Deutschen Reichs werden von einer 7700 Km langen Grenze umspannt, wovon 2200 km allein die Nord- und Ostsee beanspruchen. Während die Landgrenze eine wirkliche Grenzlinie ist, stellen die Meer- grenzen keine scharfen Grenzen dar; sie sind mehr oder minder breite Bänder, Grenzsäume, die ebensowohl dem Meere, wie dem Lande angehören. Immerhin bleiben die Meeresküsten die natür- lichsten Grenzen eines Landes; ihnen nahe verwandt als Natur- grenzen sind die Gebirge, die das Deutsche Reich vom Eintritt der Oder in deutsches Gebiet an bis zum Bodensee von fremden Machtbereichen trennen. Vom Bodensee bis Basel bildet der Rhein eine natürliche Grenze; er wird dabei von den an sein nördliches Ufer herantretenden deutschen Gebirgen unterstützt. Im Westen, Osten und desgleichen im Norden zwischen Schleswig und Jütland finden sich keine natürlichen Grenzen, wohl aber so- genannte offene Grenzen. Der Wasgenwald im Südwesten ist nur auf kurzer Erstreckung Grenzgebirge. Die große Moor- grenze im Nordwesten verliert durch die Entwässerung immer mehr den Charakter einer ausgezeichneten Naturgrenze zwischen Norddeutschland und den Niederlanden. Im Osten scheidet vom russischen Staat kein scharfes Talprofil, kein beträchtlicherer See oder Morast. Die offenen Grenzen sind politisch die schwächsten Grenzen, verkehrsgeographisch hingegen die vorteilhaftesten, weil hier der Verkehr keine Terrainschwierigkeiten zu überwinden hat und die kürzesten Verbindungen in gerader Linie erfolgen können. Unter Umständen kann aber an der offenen Grenze eine strenge Grenz- und Zollpolitik auf den Verkehr mehr hindernd als eine natür- liche Grenze wirken. Die deutschen Küsten und Meere. Die deutschen Küsten schauen nach Norden. Nur die Cimbrische Halbinsel durchbricht den ostwestlichen Verlauf und schafft für Schleswig-Holstein eine West- und Ostküste, und die Bedeutung, die das Baltische Meer für die von dieser Ostküste ausstrahlende hanseatische Macht hatte, läßt uns die Bezeichnung „Ostsee" erklärlich scheinen. Die scharfen Wendungen der deutschen Küsten nach Norden haben in dem allgemeinen Verlauf der Nordseeküste einen rechten Winkel und bei der Ostseeküste einen stumpfen Winkel erzeugt. Beide Winkel sind für die Kultur- entwicklung Deutschlands bedeutende Kristallisations- und kulturelle Schöpfungspunkte geworden. An der Nordsee- küste ist es ^ die Helgoländer Bucht, mit der Elbemündung, der Westmündung des Kaiser Wilhelm-Kanals, Hamburg und 1*

9. Deutsche Kulturgeographie - S. 26

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
26 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. glücklicher Weise von der deutschen Kultur, den Anforderungen einer eigentlichen Weltkultur entsprechend, ergänzt. Als Grund- Züge des hellenischen Wesens gelten „Verstand, Maß und Klarheit." Bei der deutschen Eigenart herrscht dem Verstand das Gemüt als die glückliche Verknüpfung von Gefühl und Wollen vor, neben dem Maß die gewaltige Fülle der Kraft, neben der Klarheit die geheimnisvolle unergründliche Tiefe (vgl. den Ab- schnitt 24 über das deutsche Volkstum). Die griechischen und römischen Kulturelemente haben das gesamte Abendland befruchtet. Wir selbst stecken heute noch mehr im Hellenen- und Nömertum als wir gemeinhin annehmen. Im Mittelalter genoß die italienische Bildung das größte Ansehen in Deutschland. Wissenschaft, Kunst und Geroerbe fanden ihre Lehrmeister in Italien. Auf italienischem Boden wurzelte auch die deusche Musik, die aber späterhin in Sebastian Bach (gest. 1750) ein echt deutsches Gepräge und echt deutsche Tiefe fand. Im 17. Jahrhundert fand die französische Bildung Eingang, besonders bei den Höfen und den höher gestellten Ge- sellschaftskreisen. Auch die deutsche Wissenschaft empfing bedeutende Anregungen von französischer Seite. Seit Mitte des 18. Jahr- Hunderts beginnen englische wissenschaftliche, literarische und gewerbliche Erzeugnisse den deutschen Boden zu erobern. In dem erstarkenden Bürgertum fanden die englischen Kulturgüter eine treue Pflegestätte. Wie Homer in Deutschland seine Wieder- geburt gefeiert hatte, so auch Shakespeare. Er wurde einer der unsern. Die ausländischen Quellen, die unsere Literatur getränkt haben, erweiterten sich beträchtlich im 18. und 19. Jahrhundert. Die tiefe nordische Dichtung kräftigte die deutsche; daneben fanden viele neufranzösische und slavische Fäden Eingang in die dichterischen Erzeugnisse unseres Vaterlandes. So zeigt sich überall, daß die Empfänglichkeit für fremde Art und fremdes Denken eine charakteristische Eigenart des Deutschen ist. Deutschland ist darum das klassische Land der Übersetzungen geworden, und die Quellen des „Gedankens der Weltliteratur" und der „Würdigung der Völkerstimmen" liegen auf deutschem Boden. Im 19. Jahrhundert haben die deutschen Philosophen (Kant, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche,Wund t) und die deutschen Dichter (Schiller, Goethe u. a. m.) den westlichen Nationen die Anregungen zurückgegeben, die wir von ihnen empfangen hatten. Aber in künstlerischer Beziehung stand unser Vaterland bis in die jüngste Zeit noch ganz unter französischem und in gewerblicher und industrieller Hinsicht unter englischem Einfluß. Pariser Geschmack ist noch heute vielfach tonangebend. Noch heute ist die deutsche Textilindustrie nicht ganz unabhängig von fremdem Saisongeschmack; und doch vergrößert sich die Aus- sicht, daß nicht auf die Dauer die Virtuosen aus den Pariser

10. Deutsche Kulturgeographie - S. 33

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
9. Das Klima Deutschlands. 33 im Januar 0,8°, Nürnberg —1,3° und Kiel im Juli 17°, Nürn- berg 18,4°. Auch in Süddeutschland macht sich das kontinentale Klima bemerkbar, verursacht durch die Entfernung vom Meere, durch die Erhebung des Landes und die Nähe der Alpen. (Weitere Beispiele suche aus stat. Anh. Xii.). Die Ostsee, weil mehr ein Binnenmeer, hat nicht den mildernden Einfluß auf die Klima- gegensätze wie die Nordsee. In Ost-, Mittel- und Süddeutschland prägen sich Winter und Herbst entschiedener aus als in West- und Nordwestdeutschland. Als Klimaregel für Deutschland gilt also im all- gemeinen, daß die Temperaturgegensätze am stärksten nach Osten, nicht ganz so stark nach Süden zunehmen. Nur die Oberrheinische Tiefebene und Nachbargebiete und ganz besonders geschützte kleinere Gebiete (Dresden, Wernigerode) machen von der deutschen Klimaregel eine Ausnahme. Die wärmste Gegend Deutschlands ist die Oberrheinische Tiefebene im Mündungsgebiet des Neckars und Mains mit über 10° 0. mittlerer Jahrestemperatur, die kälteste Gegend das Seenplateau Ostpreußens, wo am Spirdingsee eine mittlere Jahres- temperatur von 6 ° und darunter beobachtet worden ist. Derartige und noch tiefere mittlere Jahrestemperaturen herrschen auf den Höhen der deutschen Alpen und Mittelgebirge, mit Ausnahme des größten Teils des Niederrheinischen Schiefergebirges, des Spessarts und Odenwaldes. Im großen und ganzen muß man sagen, daß das Klima Deutschlands nicht zu heiß und nicht zu kalt ist; der Alpenwall trennt es vor südlichen Einflüssen. Die Niederschlägedeutschlands fallen zu jeder Jahres- Zeit, wenn auch Juni und Juli im allgemeinen am regenreichsten sind. Die frischgrünen Wiesen und Wälder, die zahlreichen Quellen und Bäche zeugen dafür, daß Deutschland ein feuchtes Land ist. Viele Gebiete, insonderheit die deutschen Mittelgebirge, noch mehr die Alpengebiete, werden von viele Tage anhaltenden, ein- förmigen Regen, den „Landregen" heimgesucht, weniger Ost- und Mitteldeutschland. Für das gesamte Deutsche Reich hat man eine durchschnittliche Regenmenge von 700mm festgestellt. Nord- deutschland ist niederschlagsärmer (600 mm) als Süddeutschland (820 mm). Deutschland gehört zu den Gebieten der Erde, die einen Mittlern Niederschlag haben *). Hinsichtlich der räumlichen Verteilung der Mittlern Jahresmenge des Niederschlags in Deutschland lassen sich einige allgemeine Regeln aufstellen: Die Niederschlagsmenge nimmt von Westen nach Osten ab; dies gilt sowohl für die Küste wie für das flache und für das gebirgige Vinnenland. Die deutsche Küsten- gegend ist regenärmer als das anstoßende Vinnenland. Die Regen- menge ist ferner von der vertikalen Gliederung des Landes im *) Vgl. Kleinen Atlas der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie. Nr. 2. Regenkarte der Erde. Eckert, Deutsche Kulturgeographie. 3
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